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Netzhauttherapie neu geregelt - Qualitätsmängeln


Seit dem 1. Oktober 2014 dürfen niedergelassene Augenärzte
Netzhauterkrankungen wie die altersabhängige Makuladegeneration gegen
Vorlage der Versichertenkarte mit Injektionen behandeln. Die neue Regelung
soll die Abläufe vereinfachen, weise jedoch gravierende medizinische
Mängel auf, kritisiert die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).
So ist zur Kontrolle der Therapie lediglich eine Fluoreszenzangiographie
(FLA) am Beginn der Behandlung vorgesehen. Diese Untersuchung mit einem
Kontrastmittel sei allein nicht aussagekräftig genug und für Patienten
belastend, warnt die Fachgesellschaft. Zudem sei eine Kontrolle in den
Folgejahren gar nicht vorgesehen.

In Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen an der altersbedingten
Netzhauterkrankung Makuladegeneration (AMD), davon 1,6 Millionen an der
gefährlichen feuchten Form. Bei dieser Erkrankung geht allmählich der
Punkt des schärfsten Sehens – die Makula – durch krankhaftes Gefäßwachstum
zugrunde, was zur Erblindung führt. Die sogenannte intravitreale operative
Medikamenteneingabe (IVOM) ist derzeit die einzige Behandlung, die die
Erkrankung aufhält. Bei der IVOM-Therapie injizieren Augenärzte den
Patienten mit einer Spritze Medikamente in den Augapfel, um das
Gefäßwachstum zu stoppen. Jährlich nehmen Augenärzte schätzungsweise 500
000 IVOM-Eingriffe in Deutschland vor.

Zum 1. Oktober 2014 wurde die IVOM in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab
(EBM) aufgenommen und ist seither reguläre Kassenleistung. Gesetzlich
Versicherte können sie bei niedergelassenen Augenärzten gegen Vorlage
ihrer Chipkarte in Anspruch nehmen. Am 24. September erschien eine
Vereinbarung über die dazugehörigen Qualitätssicherungsmaßnahmen.
„Offenbar wurde diese Vereinbarung mit der heißen Nadel gestrickt, denn
sie enthält aus fachlicher Sicht gravierende Mängel“, kritisiert Professor
Dr. med. Karl Ulrich Bartz-Schmidt, Präsident der DOG aus Tübingen.

So sieht die derzeitige Vereinbarung zur Kontrolle des Krankheitsverlaufs
lediglich eine Fluoreszenzangiografie zu Beginn der Therapie vor. „Eine
sinnhafte Qualitätskontrolle im Behandlungsverlauf ist auf Basis einer
einzigen Fluoreszenzangiografie nicht möglich“, betont Bartz-Schmidt.
„Diese belastende Untersuchung ist nicht zum kontinuierlichen Therapie-
Monitoring geeignet, sie lässt weder die Notwendigkeit weiterer
Behandlungen noch von Behandlungspausen beurteilen.“ Unter Fachleuten gilt
die FLA als Standarduntersuchungsmethode als nicht mehr zeitgemäß. Die
Verwendung eines Kontrastmittels und die starke Lichtexposition des Auges
belasten den Patienten. Zudem gibt es bereits schonendere Alternativen.

Das geeignetere Verfahren ist heute aus Sicht der Experten die optische
Kohärenztomografie (OCT). „Sie ist für die Verlaufskontrolle präziser und
weniger gefährlich“, so Bartz-Schmidt. Die OCT wird jedoch in den
aktuellen Qualitätssicherungsregelungen nicht erwähnt und steht den
Kassenpatienten damit nicht zur Verfügung. „Gesetzlich Versicherten bleibt
nach derzeitigem Stand nur übrig, die Untersuchung aus eigener Tasche zu
bezahlen“, erläutert der DOG-Präsident.

Die Festlegung auf eine einzige Fluoreszenzangiografie zu Therapiebeginn
birgt laut DOG noch ein weiteres Risiko: Da der Krankheitsverlauf sich
damit nicht ausreichend beurteilen lässt, wäre es möglich, dass Patienten
über Monate und Jahre unnötig Injektionen bekommen. Dies gefährdet nicht
nur das Patientenwohl, sondern widerspricht auch dem
Wirtschaftlichkeitsgebot. Regelmäßige fluoreszenzangiographische
Kontrollen wären demnach unerlässlich. In einzelnen Fällen lässt sich die
Notwendigkeit der Therapie bereits zu Beginn der Behandlung nicht ohne
OCT-Untersuchung feststellen.

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für
Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 6500
Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und
behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der
Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und
Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche
Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den
wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum
Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im
Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste medizinisch-
wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.



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Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-552
Telefax: 0711 8931-167
voormann@medizinkommunikation.org>

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http://www.dog.org



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