Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Migräne in der Nase

Medizin am Abend Fazit:   Migräne in der Nase


Der gefürchtete Migräne-Kopfschmerz lässt sich betäuben. Und zwar in der Nase, am sogenannten Flügelgaumenganglion. Wie das Magazin GEO in seiner Juni-Ausgabe berichtet, lässt die Marter deutlich nach, wenn dieser Nervenknoten an der Nasenwurzel ruhig gestellt wird. Der Clou: Während man früher dachte, das ginge nur mittels einer unangenehmen Spritze, geht es offenbar auch schmerzlos über einer kleine Nasensonde, wie ein Ärzteteam um Kenneth Mandato vom Albany Medical Center nun feststellte. Über die spaghettidicke Sonde verabreichten die Mediziner 112 Migränepatienten eine kleine Menge des lokalen Betäubungsmittels Lidocain. Der Wirkstoff blockiert bestimmte Kanäle in der Membran von Nervenzellen. Bereits am ersten Therapietag reduzierte sich das Schmerzempfinden der Probanden um die Hälfte. Aber auch 30 Tage später war die Wirkung noch zu spüren:  

Offenbar wirkt das Lidocain am Ganglion wie ein Rücksetzknopf für die Migräne-Anfälligkeit. 

Die aktuelle Ausgabe von GEO ist ab sofort im Handel erhältlich, hat 148 Seiten und kostet 7 Euro.


Medizin am Abend DirektKontakt

Maike Pelikan GEO 20444 Hamburg Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 21 57 E-Mail pelikan.maike@geo.de Internet www.geo.de

Rotavirus - Virusinfektion des angeborenen Immunsystems

Medizin am Abend Fazit:  Konzertierter Angriff auf das Rotavirus

Mainzer Wissenschaftler entdecken neuen Mechanismus zur Bekämpfung von Virusinfektionen durch Komponenten des angeborenen Immunsystems 

Prof. Diefenbach Prof. Diefenbach


Einen neuartigen Mechanismus, mit dem das angeborene Immunsystem Virusinfektionen kontrollieren kann, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Institute für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universitätsmedizin Mainz und des Universitätsklinikums Freiburg entschlüsselt.

Zentral hierbei ist die Erkenntnis, dass zwei verschiedene, aber verwandte „Spieler“ des Immunsystems in einer konzertierten Aktion und im Zusammenspiel beispielsweise das Rotavirus in die Knie zwingen können.  

Das Rotavirus ist die weltweit häufigste Ursache von Durchfallerkrankungen bei Kindern. 

Die Ergebnisse sind in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Immunology“ veröffentlicht.

Das angeborene Immunsystem bwie Viren, Bakterien oder Parasiten auf mehreren Ebeneekämpft Infektionserregern: Eine wichtige Rolle spielen einerseits sogenannte Interferone, dies sind spezielle Eiweiße, die innerhalb kurzer Zeit nach einer Virusinfektion ausgeschüttet werden und eine entsprechende Immunantwort gegen die befallenen Zellen auslösen können.

Aber auch so genannte „Innate Lymphoid cells" (ILCs) sind wichtige „Spieler“ des angeborenen Immunsystems. ILCs wirken vor allem an den inneren und äußeren Körperoberflächen, indem sie ebenfalls spezielle Eiweiße – in diesem Fall Interleukine – produzieren und so sehr früh in die Abwehr von Viren, Bakterien und Parasiten eingreifen.


In ihrer aktuellen Arbeit konnten die Forscher am Beispiel des Rotavirus zeigen, wie eine solche Infektion sehr effektiv bekämpft werden kann: Dies geschieht durch das Zusammenspiel spezieller Interferone (Interferon-lambda) mit speziellen Interleukinen (IL-22), die wiederum durch eine Untergruppe der ILCs, die ILC3-Zellen produziert werden.

Rotaviren sind hoch ansteckende Erreger, die zu Erbrechen und Durchfall führen können. Bei Kindern ist das Rotavirus der häufigste Erreger von Durchfall – und für mehr als 500.000 Todesfälle jährlich weltweit verantwortlich.

Es greift die auskleidende Zellschicht im Darm – die sogenannten Epithelzellen – an und schädigt diese.


„Wir konnten zeigen, dass Interferon-lambda, obgleich nötig, nicht ausreichend ist, um eine Rotavirus-Infektion in den Griff zu bekommen, sondern dass zusätzlich zum IFN Interleukin-22 (IL-22) zum Schutz gegen eine Rotavirus-Infektion gebraucht wird“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Andreas Diefenbach. Es gelang den Wissenschaftlern, den dieser Synergie zugrundeliegenden Mechanismus aufzuklären.

Sie fanden heraus, dass beide Botenstoffe im Zusammenspiel das Rotavirus optimal bekämpfen können, indem sie die Bildung antiviraler Proteine vor allem in den Epithelzellen des Darms triggern, die letztlich den Aufbau neuer Viruspartikel verhindern.


Dem Botenstoff Interleukin-22 werden bereits vielfältige Rollen innerhalb der Immunabwehr zugeschrieben, beispielsweise in der Abwehr von bakteriellen Infektionen des Darms und der Lunge. Zudem leistet Interleukin-22 einen wichtigen Beitrag bei Gewebereparaturvorgängen im Darm etwa nach Schädigung des Epithels durch Bestrahlung. 

 Die neue Rolle, in der Interleukin-22 quasi als Verstärker des Interferons wirkt, ist deshalb so spannend, da sie Implikationen für das Design künftiger Immuntherapien haben könnte“, so Diefenbach.

Interferone werden beispielsweise zur Immuntherapie von oft schwer zu behandelnden, chronischen viralen Infektionen – wie der Hepatitis – eingesetzt.

Der neuartige Mechanismus, nach dem zwei Spieler des angeborenen Immunsystems – die beide in den Epithelzellen wirken – konzertiert agieren, könnte im Laufe der Evolution, in der sich auch Viren immer wieder verändert und angepasst haben, sozusagen als zweite Sicherungsebene der Immunabwehr nötig geworden sein, mutmaßen die Wissenschaftler.  

Da das Rotavirus insbesondere für Kinder gefährlich ist, erhoffen sie sich zudem Erkenntnisse über die Funktion der Immunabwehr am Lebensanfang, wenn das erworbene Immunsystem noch nicht voll ausgebildet ist.

Originalpublikation

Interferon-λ and interleukin 22 act synergistically for the induction of interferon-stimulated genes and control of rotavirus infection'
Pedro P Hernández, Tanel Mahlakõiv, Ines Yang, Vera Schwierzeck, Nam Nguyen, Fabian Guendel, Konrad Gronke, Bernhard Ryffel, Christoph Hölscher, Laure Dumoutier, Jean-Christophe Renauld, Sebastian Suerbaum, Peter Staeheli & Andreas Diefenbach
DOI: 10.1038/ni.3180


Medizin am Abend DirektKontakt

Univ.-Prof. Dr. Andreas Diefenbach, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-9363 E-Mail: diefenbach@uni-mainz.de

Dr. Renée Dillinger-Reiter, Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496

Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Oliver Kreft, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz



Weitere Informationen:
http://dx.doi.org/10.1038/ni.3180

Kinderschutzstrukturen an Kliniken - suchtkrankes Elternteil

Medizin am Abend Fazit:   Kinderchirurgen fordern verbesserte Kinderschutzstrukturen an Kliniken

 

http://www.praxisvita.de/wie-stress-unsere-kinder-krank-macht 

 

Hierzulande leben etwa 2,6 Millionen Kinder in Familien mit einem suchtkranken Elternteil – geschätzte 30 000 von ihnen haben drogenabhängige Eltern. Diese Kinder sind gefährdet, seelisch, psychisch und sozial Schaden zu nehmen, später selbst an einer Sucht zu erkranken oder auch Opfer von physischer Gewalt zu werden. Kinderchirurgen kommen mit diesen Kindern in Kontakt, etwa wenn sie ein verletztes Kind behandeln – und sollten dann Hilfestellungen im Sinne des Kindes einleiten.  

Jedoch mangelt es in vielen Krankenhäusern an geeigneten Strukturen, die sich dieser Familienproblematik annehmen könnten. 
 
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) fordert deshalb deutschlandweit interdisziplinäre Kompetenzstrukturen für den Kinderschutz in und um Kinderkliniken. Die DGKCH macht dies deutlich anlässlich der 7. wissenschaftlichen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin vom 8. bis 9. Mai 2015 in Dresden.

Immer mehr Menschen in Deutschland greifen zu gefährlichen künstlichen Drogen wie Crystal Meth oder Legal Highs. Drei Prozent mehr als im Jahr zuvor starben 2014 an ihrem Drogenkonsum, wie Bundeskriminalamt und Bundesregierung soeben berichteten.

Dies wirkt sich auch auf Kinder aus: „Wir beobachten im Umfeld unserer kleinen Patienten einen zunehmenden Missbrauch von Drogen, gerade in jungen Familien, bei Schwangeren und Heranwachsenden“, sagt Tagungspräsidentin Frauke Schwier, Kinderchirurgin am Universitätsklinikum Dresden. Dieses Jahr stehen Kinder in drogenbelasteten Familien im Zentrum der Veranstaltung „Hier bedarf es - ähnlich wie bei den anderen Suchterkrankungen - rascher Hilfe: Denn diese Kinder sind nicht nur in großer Gefahr, selbst eine Suchtproblematik oder andere Störungen zu entwickeln, häufig wachsen sie auch ohne Fürsorge auf, sind vereinsamt und in ihrer Entwicklung massiv beeinträchtigt.“

Im Rahmen der Behandlung etwa von Verletzungen gelangen diese Kinder auch in Kontakt zu Kinderchirurgen. Dabei können Kinderchirurgen familiäre Krisensituationen erkennen und Hilfe einleiten. Bewährt haben sich dabei interdisziplinäre Strukturen wie Kinderschutzgruppen, die nicht nur medizinisch helfen, sondern auch versuchen, fachübergreifend Hilfskonzepte, die sowohl Eltern als auch Kinder einbeziehen, zu erstellen. „Zahlreiche auf den Einzelfall abgestimmte Disziplinen von Jugendhilfe, Sozialdiensten, Pädagogen, Kinderpsychologen und Jugendpsychiatern, Rechtsmedizinern, Augenärzten, Radiologen, Kinderärzten, Gynäkologen und Kinderchirurgen und manchmal auch der Polizei arbeiten im Idealfall zum Wohl der Betroffenen zusammen“, berichtet Dr. med. Sylvester von Bismarck, der die AG Kinderschutz der DGKCH leitet.

Aktuell gibt es in mehr als 50 Kliniken solche Kinderschutzgruppen. „Das ist zwar schon ein Fortschritt“, sagt von Bismarck, der Kinderchirurg am Berliner Klinikum Vivantes ist. Doch für eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung reiche das bei weitem nicht aus: „Wir brauchen mehr Kinderschutzgruppen und von ihnen geschaffene, lokale Hilfsnetzwerke, die mit den Kliniken zusammenarbeiten. Und er benennt die fehlende Finanzierung der Arbeit: „Die Ansprache und Behandlung der Betroffenen erfordern Kompetenz, Zeit und Einfühlungsvermögen“, sagt von Bismarck. Dieser Aufwand sei in den Fallpauschalen zur Vergütung der Kliniken jedoch nicht eingeplant.

Hier müsse dringend etwas getan werden, fordert die DGKCH: „Insbesondere Babys und Kleinkinder sind durch den Drogenkonsum ihrer Eltern gefährdet. Diese Gefährdungen müssen rechtzeitig erkannt und durch entsprechende Hilfen für die Familien abgewendet werden“, sagt von Bismarck.

Zur 7. Jahrestagung erwarten die Veranstalter 250 Teilnehmer aus allen beteiligten Disziplinen des medizinischen Kinderschutzes nach Dresden. Die Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin wurde im Jahr 2008 gegründet und ist bundesweit tätig. Sie entwickelte den ersten Leitfaden für medizinischen Kinderschutz in Kliniken. Zu ihren Mitgliedern gehören Kinderchirurgen, Kinderärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Rechtsmediziner, Psychologen und Sozialpädagogen. Weitere Informationen sind abrufbar unter:

http://www.ag-kim.de und http://www.jahrestagung.ag-kim.de.

Quellen:
Bundesministerium für Gesundheit, Berlin: Metastudie Arbeit mit Kindern und deren suchtkranken Eltern. Stand: 31.05 2007

Amt für Soziale Dienste Bremen: Fachliche Weisung Umgang mit Kindern substituierter bzw. drogenabhängiger Mütter/Väter bzw. Eltern. Stand: 01.03.2009, abrufbar unter http://www.soziales.bremen.de.


Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie

Gegründet im Jahr 1963 schafft die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) bis heute Grundlagen für eine bestmögliche kinderchirurgische Versorgung in Deutschland. Dazu gehören Neugeborenenchirurgie, allgemeine Kinderchirurgie und Kindertraumatologie ebenso wie Kinderurologie. Die DGKCH vertritt das Fach in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Derzeit praktizieren hierzulande Fachärzte für Kinderchirurgie in mehr als 80 kinderchirurgischen Kliniken und Abteilungen sowie als Niedergelassene. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurgen. Denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.


Medizin am Abend DirektKontakt:



Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Dr. Adelheid Liebendörfer, Anna Julia Voormann
Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-173
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: liebendoerfer@medizinkommunikation.org
Weitere Informationen für Medizin am Abend Beteiligte:
http://www.dgkch.de

TV - NDR Beitrag: Krankenhausentlassung