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Stabilen Koronaren Herzerkrankungg (KHK)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Stentimplantation oder „nur“ Medikamententherapie – Kardiologen ordnen die neuesten Studienergebnisse ein

• Bei Patienten mit einer stabilen Koronaren Herzkrankheit wirkt die optimale medikamentöse Therapie genauso gut wie eine Stentimplantation.

• Invasive Verfahren gehen allerdings mit einer deutlichen Besserung der Lebensqualität
einher.


  • • Bei akuten Herzinfarkten ist eine Stentimplantation nach wie vor der Goldstandard und
  • verbessert die Lebenserwartung drastisch.

Ob bei einer stabilen Koronaren Herzerkrankung (KHK) eine invasive Strategie mittels Stents und gegebenenfalls einer Bypassoperation einer rein medikamentösen Therapie in Bezug auf die Rate kardiovaskulärer Ereignisse und die Überlebensrate überlegen ist, untersuchte kürzlich die ISCHEMIA-Studie.

Die Ergebnisse der Studie wurden am 16. November bei der Tagung der American Heart Association in Philadelphia präsentiert. Experten der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) beschreiben nun, wie die Ergebnisse die gängige Praxis bei der Behandlung von Patienten mit KHK verändern werden.

ISCHEMIA untersuchte die Wirksamkeit einer Stentimplantation gegenüber einer
reinen Medikamententherapie


5.179 Patienten mit stabiler KHK und Zeichen einer moderat bis schweren Durchblutungsstörung des Herzens (87%) wurden weltweit in die ISCHEMIA Studie eingeschlossen und zu einer invasiven oder konservativen Therapiestrategie randomisiert.

In der Gruppe mit invasiver Therapiestrategie erfolgte neben der optimalen medikamentösen Therapieeinstellung eine diagnostische Herzkatheteruntersuchung, gefolgt von einer leitliniengerechten Stentimplantation (74% der Patienten) oder Bypassoperation (26% der Patienten).

Die konservativ behandelte Vergleichsgruppe erhielt lediglich eine optimale medikamentöse Therapie. Patienten mit einer Hauptstammstenose (ca. 5%) sowie Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt, einer KHK ohne Verengung der Blutgefäße sowie reduzierter Auswurfleistung des Herzens beziehungsweise schwersten Angina pectoris-Symptomen wurden nicht in die Studie aufgenommen.

  • Nach vier Jahren war die Rate von kardiovaskulären Todesfällen, Herzinfarkten, überlebtem Herzstillstand, Krankenhauseinweisungen wegen einer instabilen Angina und/oder einer neu aufgetretenen Herzinsuffizienz in beiden Gruppen etwa gleich (13,3 % gegenüber 15,5 % in der medikamentös behandelten Gruppe). 

Auch die kardiovaskuläre Todesrate oder die Rate der Myokardinfarkte waren ebenfalls nicht statistisch signifikant unterschiedlich (11,7 % und 13,9 %). Im invasiven Therapiearm traten im späteren Verlauf weniger spontane Herzinfarkte auf.

Bessere Symptomkontrolle durch eine invasive Therapiestrategie

  • In einer Analyse zur Lebensqualität zeigte sich, dass Patienten sehr deutlich und anhaltend von einer invasiven Strategie profitierten, in der die Durchblutung des Herzens wiederhergestellt wurde. 

28 % der Patienten, die zu Beginn dem konservativen Therapiearm zugeordnet waren, wechselten im Verlauf der Studie zu einer invasiven Therapiestrategie.

Behandlungsleitlinien der koronaren Herzerkrankung konsequent umsetzen

Die detaillierten Ergebnisse der Studie sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht publiziert und liegen nur als Tagungsbeitrag vor.

  • Schon jetzt lässt sich aber sagen, dass bei vielen Patienten mit einer stabilen KHK eine leitliniengerechten medikamentösen Therapie, die den Ursachen von Angina pectoris vorbeugt und Risikofaktoren wie Bluthochdruck, zu hohen Cholesterinwerte und Diabetes mellitus kontrolliert, sicher und effektiv zu sein scheint. 
  • Patienten, die unter medikamentöser Therapie keine Symptomfreiheit erreichten, profitierten allerdings deutlich von einer invasiven Strategie. 
  • Weitere Analysen der Studie sind zu erwarten und wurden angekündigt.

„Zu betonen ist, dass sich diese Ergebnisse lediglich auf Patienten mit stabiler KHK ohne Hochrisikomerkmale beziehen“, erklärt Prof. Dr. Christian Schulze, Mitglied der Kommission für klinische kardiovaskuläre Medizin der DGK.

 „Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt profitieren klar von einer invasiven Wiederherstellung der Herzdurchblutung und wurden in der ISCHEMIA Studie nicht untersucht."

„Die Ergebnisse belegen die nachhaltige Verbesserung der Symptome einer koronaren Herzerkrankung durch eine Wiederherstellung der Durchblutung unter optimaler medikamentöser Therapie“, ergänzt Prof. Dr. Michael Böhm, Pressesprecher der DGK.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org

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Herzinfarkt-Untersucher: Sofortige Influenza-Impfung nach Herzkatheter

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Altersmediziner empfehlen sofortige Influenza-Impfung: „Infektionen können für ältere Menschen tödlich verlaufen“

„Rund ums Impfen kursieren noch immer zu viele Mythen und Falschmeldungen“, kritisiert Dr. Anja Kwetkat, Leiterin der Arbeitsgruppe Impfen der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und Direktorin der Klinik für Geriatrie am Universitätsklinikum Jena. 

Eine Folge sei, dass sich immer weniger Menschen gegen die Influenza-Viren schützen, die im Winter und Frühjahr Hochsaison haben. 

Infektionen mit Grippeviren können bei älteren Menschen tödliche Folgen haben, wenn nicht gezielt geimpft wird. 

Menschen über 60 Jahre sind dabei besonders gefährdet: 

90 Prozent der Grippe bedingten Todesfälle entfallen auf diese Altersgruppe. 

Dr. Anja Kwetkat
Dr. Anja Kwetkat privat


Die aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) berücksichtigen nach Einschätzung der DGG die Bedürfnisse älterer Patienten nach wie vor nicht ausreichend. 

Im Interview spricht Anja Kwetkat über die Probleme der STIKO-Empfehlung, gibt Rat zum Grippeschutz für Ältere und enttarnt sich hartnäckig haltende Impf-Mythen.

Frau Dr. Kwetkat, wie sieht es mit der Impf-Bereitschaft der Deutschen konkret aus?

Ehrlich gesagt beobachten wir seit Jahren eine zunehmende Zurückhaltung in der Bevölkerung bei der Grippeimpfung. In der Grippe-Saison 2018/19 kam es erstmals wieder seit Jahren zu einem leichten Anstieg der Impfquoten um ein bis vier Prozent, je nach Bundesland. Während die westlichen Bundesländer nur eine Impfquote von circa 30 Prozent in der Grippe-Saison 2016/17 erreichten, lag diese für die östlichen Bundesländer bei immerhin gut 50 Prozent. Zum Vergleich: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Quote von 75 Prozent, die in England, Schottland und Nordirland in den vergangenen Jahren nur knapp verfehlt wurde.

Wie erklären Sie sich diese Zurückhaltung in Deutschland?

Das hat ganz unterschiedliche Ursachen. Es hält sich zum Beispiel hartnäckig der Mythos, dass die Influenza-Impfung nur etwas für ältere Menschen sei. Die sind zwar besonders betroffen, aber auch junge Patienten sind nach der Ansteckung in der Regel arbeitsunfähig. Zudem wird kolportiert, dass die Grippe-Impfung zu teuer sei und selbst bezahlt werden müsse. Tatsächlich gibt es hier unterschiedliche Regelungen bei den Krankenkassen. Manche übernehmen die Kosten, andere verlangen eine Zuzahlung, wenn der Patient nicht zu einer der Gruppen gehört, für die die Grippe-Impfung durch die STIKO ausdrücklich empfohlen wird. In diesen Fällen wird die Impfung immer von der Krankenkasse übernommen.

Und was machen die Engländer anders?

Es gibt in England seit 2013 ein Programm zur Impfung von Kindern – unabhängig von Risikofaktoren. Die Idee ist, einerseits den Individualschutz der Kinder zu verbessern, andererseits aber auch die Übertragung der Influenza zu reduzieren. Ansonsten ist auch dort die Impfung altersunabhängig Menschen mit chronischen Krankheiten, Schwangeren, Senioren, Pflegeheimbewohnern und Arbeitskräften in Gesundheitsberufen empfohlen. Aber gerade die Empfehlung für die Kinder macht die Impfung präsenter in den Köpfen aller. Das hilft möglicherweise, die Impfraten insgesamt zu steigern, eben auch die der älteren Erwachsenen, der chronisch Kranken oder der Beschäftigen in Gesundheitsberufen.

Es hält sich auch das Gerücht, dass die verwendeten Impfstoffe die sich ständig verändernden Viren gar nicht treffend bekämpfen.

Richtig ist, dass sich die Influenza-Viren ständig durch kleinere Mutationen verändern. Daher ist auch ein jährlich wiederholter Grippe-Schutz notwendig. Bei Tetanus erfolgt die Routine-Auffrischung hingegen nur alle zehn Jahre. Traditionell erleben wir zwischen Dezember und Februar eine regelrechte Grippewelle. Die Impfstoffe auf Basis der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden aber schon etwa ein halbes Jahr davor hergestellt. In der Zwischenzeit kann es daher zu Veränderungen der kursierenden Grippeviren kommen. Die Schutzwirkung kann daher von Jahr zu Jahr und in Abhängigkeit des jeweiligen Virusstamms sehr unterschiedlich sein. Bei sehr guter Übereinstimmung der zirkulierenden Viren mit dem Impfstoff kann die Wirksamkeit bei jungen Erwachsenen bei bis zu 80 Prozent liegen, bei älteren Menschen ist diese niedriger. Es kommt daher häufiger als bei Jüngeren zu einer Erkrankung trotz Impfung, diese verläuft aber weitaus milder und bietet somit immer noch einen relevanten Schutz.

Im vergangenen Jahr wurde vielerorts der Impfstoff knapp. Zu welchen Problemen kann das führen?

Landesweit betrachtet war der Influenza-Impfstoff zunächst gar nicht knapp – er war nur falsch verteilt und das musste umorganisiert werden. Möglicherweise haben sich mehr Menschen bereits früher impfen lassen. Das könnte zu der Verknappung geführt haben, da in der letzten Saison zum selben Zeitpunkt tatsächlich weniger Impfstoffdosen bereitstanden als im Vorjahr. Ein gestiegenes Interesse an der Impfung durch die Eindrücke der Grippewelle 2017/18 hat ebenfalls eine Rolle gespielt. Problematisch war allerdings wohl auch die geänderte Empfehlung der Ständigen Impfkommission auf einen quadrivalenten Grippeimpfstoff. Da somit der alte trivalente Impfstoff nicht mehr empfohlen war, wurden weniger Impfstoffdosen produziert und geliefert, was bei der gestiegenen Nachfrage dann insgesamt zu einer Verknappung führte. Aufgrund der knappen Vorlaufzeit der Produktion und auch der Produktionsart über Hühnereier ist der Grippeimpfstoff nicht kurzfristig nachproduzierbar. In diesem Jahr sollte sich aber ein solcher Engpass eher nicht wiederholen, wie auch das Paul-Ehrlich Institut, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, versichert.

Aber wie schaffen es andere Länder, in diesen Punkten besser zu sein?

Viele Länder haben da ganz pragmatische Vorschriften, wie beispielsweise die USA:  

Wer sich als Krankenschwester oder Arzt nicht jährlich gegen Influenza impfen lässt, muss zur Grippe-Saison während der gesamten Schicht eine Atemschutzmaske tragen. Das ist so anstrengend und unangenehm, dass die Impfrate des Personals dort bei fast 100 Prozent liegt.

Wann genau ist der richtige Zeitpunkt für die Grippeimpfung?

Am besten ist es, sich gleich im Oktober oder November impfen zu lassen. Nach zehn bis 14 Tagen hat der Körper dann einen ausreichenden Schutz vor Ansteckung aufgebaut, der auch über die gesamte Grippe-Saison hält. Aber auch im Dezember oder Januar ist die Impfung noch immer sinnvoll, denn auch dann ist die Ansteckungsgefahr noch immer sehr hoch. Ältere sollten sich jedoch nicht zu früh impfen lassen, da bei ihnen die Antikörpertiter schneller abfallen können und dann möglicherweise nicht mehr ausreichend sind, wenn die Grippewelle ihren Höhepunkt üblicherweise Anfang des Jahres erreicht. Eine Impfung erst im November ist somit sinnvoll.

Warum ist der Grippeschutz für Ältere lebensnotwendig?

Eine durch Influenza-Viren verursachte Infektion kann für ältere Patienten tödlich verlaufen. Eine Grippe kann durch verschiedene Influenza-Viren verursacht werden. Typisch ist ein plötzlicher Beginn mit oft hohem Fieber über 38,5 Grad, trockenem Husten ohne Auswurf, Halsschmerzen, Appetitlosigkeit sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen. Gerade ältere Menschen brauchen oft sehr lange, bis sie sich von der Infektion erholt haben.

Was spricht eigentlich dagegen, sich im Abstand von ein paar Wochen zweimal impfen zu lassen?

In der Kindermedizin wird dies erfolgreich gemacht. Kinder bis zum vollendeten neunten Lebensjahr, die noch nie gegen Grippe geimpft wurden, sollten nach einem Zeitraum von mindestens vier Wochen eine zweite Dosis bekommen. Dies bestätigen auch entsprechende Studien. Eine solche Studie gibt es bei älteren Patienten nicht. Noch effektiver und in Studien auch belegt ist aber, speziell für ältere Menschen direkt eine höhere Dosis Antigen zu verabreichen.

Mit einer vierfachen Antigen-Dosis wird bei Patienten ab 65 Jahren ein besserer Schutz vor einer Influenza-Erkrankung erreicht. Menschen über 85 Jahren profitieren besonders von dem erhöhten Antigen-Gehalt: Bei ihnen führt die Impfung mit dem Hochdosisimpfstoff zu weniger Krankenhausaufnahmen wegen Influenza und Pneumonien.

Eine Grippe erscheint vielen Menschen als unangenehm, aber harmlos. Worin liegt das Sterberisiko?

Hierfür gibt es mehrere Gründe: Oft kommt es gerade bei unterernährten Patienten oder bei Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus zu einer bakteriellen Superinfektion, die dann zu einer Lungenentzündung führt. Davon können übrigens auch junge Patienten betroffen sein. Bei der Untersuchung von Todesfällen werden in Lunge und Blut immer wieder Pneumokokken-Bakterien entdeckt, die unter anderem Blutvergiftungen verursachen können.

  • Weniger bekannt ist, dass eine Influenza-Infektion das Risiko massiv erhöht, während der Erkrankung einen Herzinfarkt zu bekommen oder auch einen Schlaganfall zu erleiden.

Eine Grippeimpfung kann also vor einem Herzinfarkt schützen?

  • Ganz genau, sozusagen eine Impfung gegen Herzinfarkt. Eine wissenschaftliche Studie mit Herzinfarkt-Patienten hat ergeben, dass eine Grippeschutzimpfung direkt nach der Herzkatheter-Untersuchung das Risiko eines erneuten Infarktes deutlich senkt.

Wer sollte sich neben den Senioren als Hochrisikogruppe noch gegen Influenza impfen lassen?

Vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen, zum Beispiel Diabetiker, Patienten mit Niereninsuffizienz, Herzkrankheiten oder Lungenerkrankungen. Ganz wichtig und leider oft vergessen: Sämtliche Personen, die mit alten Menschen zusammen sind und sie betreuen. Das sind Angehörige wie der junge Enkel, das Pflegepersonal in Heimen und bei ambulanten Diensten, aber natürlich auch Ärzte. Weil sich die Grippeviren immer wieder verändern, ist jedes Jahr eine erneute Impfung notwendig. Leider ist auch die Durchimpfungsrate von medizinischem Personal in Deutschland im internationalen Vergleich sehr niedrig.

Gibt es zum altersabhängigen Virenschutz auch verschiedene Impfstoffe?

Ja, weil normale Grippeimpfstoffe das Immunsystem älterer Menschen weniger Antikörper bilden lässt, ist für Patienten ab 65 Jahren in Deutschland ein spezieller Impfstoff mit einem Wirkungsverstärker zugelassen. Dieser wird in England auch für den Einsatz bei über 65-Jährigen empfohlen. Es gibt auch einen Impfstoff, der intradermal – also in die Haut – gespritzt wird und einen, der einen viermal höheren Antigen-Gehalt beinhaltet. Beide führen zu einer verstärkten Immunantwort, sind allerdings in Deutschland nicht zu haben. Der Impfstoff „Intanza“ wird in Deutschland nicht mehr vertrieben, der Hochdosisimpfstoff ist bisher bei uns noch nicht zugelassen.

Was kritisieren Sie an den Empfehlungen der Impfkommission?

Das Problem der STIKO-Empfehlungen ist, dass sie an entscheidender Stelle nicht auf die Besonderheiten älterer Menschen eingehen. Bei denen wirken die üblichen Standardimpfstoffe weniger gut als bei Jüngeren und Gesunden. Wir würden uns wünschen, sich hier zum Beispiel die Engländer als Vorbild zu nehmen, die bereits in der vergangenen Grippe-Saison den ajduvantierten – also wirkverstärkten – Impfstoff für die über 65-Jährigen empfohlen haben. Erste Daten zeigen auch eine deutlich bessere Wirksamkeit im Vergleich zu den Älteren, die mit anderen Grippeimpfstoffen versorgt wurden. Hier sollten die STIKO-Empfehlungen dringend nachgebessert werden.

Aktuelle Impf-Empfehlungen erhalten Hausärzte auf der Webseite der DGG-Arbeitsgruppe Impfen. Die AG hat die aktuellen STIKO-Impfempfehlungen unter geriatrischen Gesichtspunkten zusammengestellt.

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Säuglings-Folgenahrungen: Entwicklung von Intelligenz und Sehschärfe sowie des Immunsystems.

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Was gehört in Babys Fläschchen?

Stiftung Kindergesundheit und internationale Experten beanstanden die geplanten Vorgaben der EU für die Zusammensetzung von Säuglingsnahrungen

Frisch soll die Nahrung sein, vollwertig und gesund, möglichst naturbelassen und ohne Chemie - wer wollte da widersprechen? 

Babys haben kein Problem damit: 

Ihre Nahrung, die Muttermilch, entspricht diesen Forderungen optimal, betont die Stiftung Kindergesundheit. 

Die Muttermilch hat immer die richtige Temperatur und Konsistenz, enthält alles, was das Baby braucht, schmeckt gut und fließt aus einer Quelle, die kein Hersteller jemals nachahmen kann - aus der Mutterbrust. 
 
  • Auf dem Weg von der Brust zum Brei und Familientisch machen allerdings viele Babys eine Zwischenstation bei der Flasche. 

Manchmal klappt es mit dem Stillen nicht oder nicht mehr.

Manchmal möchte die Mutter nicht länger stillen, z.B. weil sie wieder arbeiten will.

Zum Glück ist das heute nicht weiter problematisch: Die fertigen Säuglings-Milchnahrungen haben mittlerweile eine sehr hohe Qualität und ermöglichen bei richtiger Zusammensetzung eine ungestörte Entwicklung des Babys.

Kontroverse um die „guten“ Fette

Just um diese optimale Zusammensetzung ist jedoch eine aktuelle Kontroverse entbrannt, berichtet die Stiftung Kindergesundheit.

Den Anlass dazu lieferten die neuen EU-Standards, die ab Februar 2020 für alle Säuglings- und Folgenahrungen gelten. 

Die darin enthaltenen Vorgaben zur Zusammensetzung der zur Nahrung zugesetzten Fettsäuren weichen nämlich deutlich ab von der Zusammensetzung der Fette in der Muttermilch und auch von den Zusätzen in den bisher angebotenen Säuglingsnahrungen.

  • „Es geht um die Anreicherung der Milchnahrung mit den besonders wertvollen langkettigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die das Baby für die ungestörte Entwicklung von Gehirn, Nervensystem und Sehvermögen benötigt“, erläutert Professor Dr. Berthold Koletzko, Stoffwechselexperte der Universitäts-Kinderklinik München und Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit. 

Die Fettsäuren werden nach ihrer englischen Bezeichnung („long chain polyunsaturated fatty acids“) als LCPs oder LC-PUFAs abgekürzt. In einigen klinischen Studien zeigt ihre Zufuhr Nutzen für die Entwicklung von Intelligenz und Sehschärfe sowie des Immunsystems.

LC-PUFAs, insbesondere die Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure, AA) und die Docosahexaensäure (Omega-3-Fettsäure, DHA) sind für die menschliche Entwicklung und Gesundheit unentbehrlich, können jedoch vom Körper nur begrenzt aus anderen ungesättigten Fetten neu gebildet werden.

Sie werden über die Nahrung aufgenommen.

  • DHA und AA werden während des letzten Schwangerschaftsdrittels und während der ersten Wochen nach der Geburt in relativ großem Umfang im Gehirn des Kindes gespeichert, wenn sich dort die Neuronen und Gliazellen vermehren. 
  • Während der Schwangerschaft gelangen sie aus dem mütterlichen Blut durch die Plazenta in den Organismus des Ungeborenen, nach der Geburt bekommt das Baby sie über die Muttermilch.

Zuständig für die Feineinstellung des Gehirns

„Die Fettsäuren DHA und AA beeinflussen die Aktivität vieler funktionell wichtiger Enzyme in den biologischen Membranen des Nervensystems und im Neurotransmitter-Stoffwechsel“, sagt Professor Koletzko. „Einfacher ausgedrückt: Sie sind für die Feineinstellung des Gehirns und des Nervensystems sowie des Immunsystems zuständig.

Eine unausgewogene Ernährung oder eine fehlerhafte Zusammensetzung der Babynahrung können für die aktuelle Gesundheit der Kinder und sogar für ihr späteres Leben von entscheidender Bedeutung sein“.

Gemäß der neuen Standards der EU (VO2016/127) müssen künftig alle Säuglings- und Folgenahrungen ab Februar 2020 den Zusatz der Docosahexaensäure DHA in einer zwei- bis dreifach höheren Konzentration enthalten als die mittleren Gehalte in Muttermilch und bisher verwendeten Säuglingsnahrungen. 

  • Für einen Zusatz der Arachidonsäure AA besteht dagegen keine Verpflichtung mehr. Erste Fertignahrungen ohne AA werden bereits auf dem europäischen Markt angeboten.

„Die Eignung und Sicherheit dieser neuartigen Konzeption ist jedoch bisher in klinischen Studien nicht belegt“, gibt Professor Koletzko zu bedenken. „Die vorgeschlagene neue Zusammensetzung der Säuglingsnahrung weicht ganz erheblich von der Zusammensetzung der Muttermilch ab, in der DHA und AA immer zusammen enthalten sind.

Die von der Europäische Kommission vorgeschriebene Zusammensetzung der fertigen Babynahrung weicht auch von derjenigen der seit zwei Jahrzehnten in Europa und vielen anderen Ländern der Welt verwendeten Säuglingsnahrung, deren Eignung und Sicherheit in vielen klinischen Studien belegt ist“.

Die gemeinnützige Stiftung Kindergesundheit ist mit dieser Problematik seit Jahren befasst. Sie lud jüngst zum wiederholten Male internationale Experten für Kindermedizin und Ernährung sowie Vertreterinnen internationaler Elternorganisationen zu einer wissenschaftlichen Tagung hierzu ein. Ziel des Workshops war die Überprüfung des aktuellen Stands der Forschung zu DHA und AA und die Erstellung einer gemeinsamen Stellungnahme der Europäischen Akademie für Kinderheilkunde EAP (www.eapaediatrics.eu) und der Stiftung Kindergesundheit zu den geplanten Änderungen der EU-Standards.

Muttermilch – das Vorbild für das Fläschchen

  • Nach Meinung der Experten sollte grundsätzlich die Zusammensetzung der Muttermilch auch für die Wahl der Inhaltsstoffe von Flaschennahrung richtungsweisend sein. 

Muttermilch enthält immer sowohl Docosahexaensäure DHA als auch Arachidonsäure AA, in der Regel mit höheren Gehalten an AA als an DHA. 

  • Deshalb sollten frühgeborene und voll ausgetragene Babys mit der Säuglings-Formelnahrung DHA gemeinsam mit AA erhalten, und zwar in ähnlichen Mengen wie in der Muttermilch. 

Der Zusatz von DHA mit AA in solchen Mengen wird als sicher und frei von Nebenwirkungen bewertet.

Die Europäische Akademie für Kinderheilkunde und die Stiftung Kindergesundheit raten in ihrer gemeinsamen Stellungnahme dringend dazu, für nicht oder nicht vollgestillte Säuglinge auch künftig nur solche Säuglingsnahrungen zu verwenden, die neben DHA auch mindestens die gleiche Menge Arachidonsäure AA enthalten.

Die auf dem Workshop der Stiftung Kindergesundheit erarbeiteten Ergebnisse und die darauf fußenden Empfehlungen wurden in einem Positionspapier zusammengefasst, das am 26. Oktober 2019 im international hochangesehenen „American Journal of Clinical Nutrition“ in englischer Sprache veröffentlicht wurde (Koletzko B et al., Am J Clin Nutr. 2019 Oct 26. pii: nqz252. doi: 10.1093/ajcn/nqz252. [Epub ahead of print]).

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Einladung zur Studie: Körperliches Training Prostatakrebspatienten in der Therapie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Überlebensfähigkeit bei Prostatakrebs

„Movember“-Aktion rückt Forschung zu Prostatakrebs in den Fokus 
 
Jedes Jahr im November lassen sich Männer einen Schnurrbart wachsen, um auf die Aktion „Movember“ aufmerksam zu machen, die Themen der Männergesundheit in den Blick nimmt, zum Beispiel Prostatakrebs.

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland und die zweithäufigste Krebstodesursache. 

An der Deutschen Sporthochschule Köln wird erforscht, wie körperliches Training Prostatakrebspatienten in der Therapie helfen und die Überlebenschancen verbessern kann.

Die Abteilung Molekulare und Zelluläre Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln ist an einer der weltweit größten internationalen Studien zum Prostatakrebs beteiligt und sucht hierfür weiterhin Männer mit metastasiertem, kastrationsresistentem Prostatakrebs als Studienteilnehmer. 

Das Hauptaugenmerk der Studie liegt auf der Überlebensfähigkeit der Patienten.

Der Globale Aktionsplan (GAP) der „Movember Foundation“ setzt auf eine gemeinsame, grenzüberschreitende Forschung, die Innovationen und Wissen teilt und die Dopplung von Arbeit vermeidet.

GAP gliedert sich in fünf Aktionspläne, von denen sich GAP4 der körperlichen Bewegung und dem gesunden Stoffwechsel bei Prostatakrebspatienten widmet. 

Insgesamt sollen hierzu weltweit 866 Männer in die Studie eingeschlossen werden.

Unter den Studienzentren in Australien, Nordamerika und Europa ist der Kölner Standort das einzige deutsche Untersuchungszentrum, an dem die Deutsche Sporthochschule Köln mit der Uniklinik Köln zusammenarbeitet; hier sollen mindestens 45 Patienten rekrutiert werden. Gefördert wird die Studie von der „Movember Foundation“, die sich weltweit für die Männergesundheit einsetzt.

„Zusätzlich zu ihrer medizinischen Therapie erhalten die Patienten ein zweijähriges, individuell abgestimmtes Trainingsprogramm und psychosozialen Support. 

Anschließend wird die Nachhaltigkeit des Trainings bezogen auf Lebensqualität und Überlebensdauer überprüft“, erklärt Dr. Moritz Schumann, der zusammen mit Univ.-Prof. Dr. Wilhelm Bloch die Studie am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln betreut.

„Bei einer mittleren Lebenserwartung der einzuschließenden Patienten von wenigen Jahren können so sehr gut die Effekte auf das Überleben überprüft werden“, skizziert Schumann das Untersuchungsziel.
  • Kern der Intervention ist ein regelmäßiges körperliches Training, das unter Anleitung durchgeführt wird. 
  • Hierbei wird bei der Übungsauswahl insbesondere auf die Knochenmetastasen Rücksicht genommen. 

Die Patienten werden im Rahmen der Studie geschult, sodass sie das Training nach und nach selbstständig durchführen können.

Die Teilnahme an der Studie ist kostenfrei.

Gesucht werden vor allem Patienten aus dem Kölner Raum, weil die Untersuchungen und das Training zunächst in Köln stattfinden.

Für weitere Informationen können Sie sich an die Studienleitung wenden.



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Dr. Moritz Schumann
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CAVE-Untersucher: Autistische Personen - Magen/Darm-Trakt und Speiseröhre

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Genveränderungen bei Autismus auch für Störungen des Magen-Darm-Traktes verantwortlich

Heidelberger Humangenetiker entdeckten, dass eine bestimmte Form des Autismus sowie gleichzeitig auftretende Verdauungsprobleme und eine Erkrankung der Speiseröhre eine gemeinsame genetische Ursache haben / Veröffentlichung in PNAS 
 
  • Autistische Personen weisen häufig auch Störungen im Magen-Darm-Trakt auf. 

Wissenschaftler aus Heidelberg, Würzburg und Ulm haben erstmals an Mäusen gezeigt, dass die Entwicklungsstörung und die bisher wenig beachteten Verdauungsprobleme der Patienten in direktem Zusammenhang stehen können. Der Nachweis gelang ihnen, wie sie aktuell in der Fachzeitschrift PNAS berichten, bei dem Gen Foxp1, das nicht nur im Gehirn, sondern auch im Verdauungstrakt aktiv ist. Angeborene Defekte an dieser Stelle des Erbguts äußern sich daher sowohl im Auftreten einer sogenannten Autismus-Spektrum-Störung unter anderem mit sozialen Defiziten, stereotypem Verhalten und verminderten kognitiven Fähigkeiten, als auch – bei vielen der Betroffenen – in einer Beeinträchtigung der Darmtätigkeit sowie in einer Funktionsstörung der Speiseröhre.

„Falls sich dieses Forschungsergebnis auf den Menschen übertragen lässt, könnte dies unmittelbare Auswirkungen auf die Beratung von Patienten und Angehörigen haben“, sagt Seniorautorin Professor Dr. Gudrun Rappold, Direktorin der Abteilung Molekulare Humangenetik, Institut für Humangenetik am Universitätsklinikum Heidelberg: „Der eingeschränkten Speiseröhren- und Darmfunktionalität könnte man beispielsweise mit einer angepassten Ernährung sowie medikamentösen Behandlung begegnen.

  • Vor allem ist jetzt klar, dass die Magen-Darm-Problematik nicht nur – wie bisher häufig angenommen – von den Medikamenten, die Betroffene einnehmen müssen, oder ihrem abweichenden Essverhalten hervorgerufen wird.“

Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder Verdauungsprobleme treten bei Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung – das belegen internationale Studien der letzten Jahre – überdurchschnittlich häufig auf.

Systematisch erfasst werden diese Beschwerden allerdings bislang nicht. 
Zudem können sich manche Betroffene aufgrund von eingeschränkten kommunikativen und intellektuellen Fähigkeiten nur schwer mitteilen, wenn zum Beispiel Schlucken oder Verdauung Beschwerden verursachen. 

Beim sogenannten FOXP1-Syndrom, das zu den häufigeren Autismus-Erkrankungen zählt, werden bei mehr als der Hälfte der Erkrankten auch Magen-Darm-Probleme beschrieben. Die Zusammenhänge untersuchten die Teams um Gudrun Rappold am Institut für Humangenetik und Prof. Dr. Andreas Friebe, Physiologisches Institut der Universität Würzburg nun erstmals systematisch an Mäusen mit dem gleichen Gendefekt, die ein dem Menschen entsprechendes Krankheitsbild entwickeln.

  • Die Mehrheit der Gene, die mit Autismus in Verbindung stehen, ist in Gehirn und Verdauungstrakt aktiv

Die Mäuse zeigten ein abweichendes Fressverhalten und nahmen weniger Futter und Wasser auf als Mäuse ohne diese genetische Veränderung.

Der Dickdarm und die Speiseröhre zeigten eine verminderte Dicke der Muskelschicht. 

Der Ringmuskel am Mageneingang wies eine gestörte Funktion auf, die dazu führt, dass er beim Schluckvorgang nicht richtig öffnet (Achalasie). 

Da die Nahrungspassage somit erschwert ist, kann dies auf lange Sicht zu einer starken Schädigung und Aussackung der Speiseröhre führen. 

Außerdem war die Darmpassage signifikant verlangsamt.

„Die bei dem Mausmodell nachgewiesene Achalasie und die Veränderung der Darmperistaltik ist höchstwahrscheinlich der Grund für die bei Patienten mit FOXP1-Syndrom häufig vorkommenden Schluckbeschwerden und Verstopfung“ schlussfolgert der Erstautor der Studie, Dr. Henning Fröhlich.

Das Gen Foxp1 enthält den Bauplan eines Proteins, das wiederum die Aktivität zahlreicher anderer Gene steuert. Einige davon, die bereits im Gehirn identifiziert wurden, werden auch in der Speiseröhre durch Foxp1 reguliert, wie die Wissenschaftler herausfanden.

„Tatsächlich ist die überwiegende Mehrheit der Gene, die unmittelbar mit Autismus in Verbindung stehen, sowohl im Gehirn als auch im Magen-Darm-Trakt aktiv.

Es ist daher anzunehmen, dass Defekte in diesen Genen sowohl die Funktion des Gehirns als auch des Darms beeinträchtigen.

Das gilt es noch zu klären“, sagt Gudrun Rappold.

„Das Verständnis der Rolle dieser Gene in der Entstehung von Darmfunktionsstörungen bei Autismus kann uns langfristig auch helfen, genetische Ursachen von häufigen funktionellen Magen-Darmerkrankungen, bei denen die Kommunikation zwischen Bauch und Kopfhirn gestört ist, aufzuklären“, ergänzt Prof. Dr. Beate Niesler, Leiterin der Arbeitsgruppe „Genetik neurogastroenterologischer Störungen“ am Institut für Humangenetik.

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Prof. Dr. Gudrun Rappold
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Julia Bird
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Originalpublikation:
Fröhlich H, et al. (2019) Gastrointestinal dysfunction in autism displayed by altered motility and achalasia in Foxp1+/- mice. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.

Neuro-Musiktherapie: Tinnitus und unbehandelte Schwerhörigkeit

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Besseres Hören – bessere Effekte der Musiktherapie bei Tinnitus!

Hörgeräte verdreifachen den Therapieerfolg der Heidelberger Neuro-Musiktherapie 
 
Seit über 10 Jahren wird die Neuro-Musiktherapie bei Tinnitus angeboten.


Dieses Konzept erreicht bei ca. 75% der bislang rund 1.000 behandelten Patienten eine bis zu 5 Jahre nach Ende der Therapie stabile und klinisch relevante Reduktion der Tinnitussymptomatik.


Bei rund 25% ist keine Verbesserung erreicht worden – eine mögliche Ursache könnte eine unbehandelte Schwerhörigkeit sein.
  • Analysen haben gezeigt, dass derzeit lediglich rund 15% der Patienten mit einem Hörgerät versorgt sind, obwohl bei rund zwei Dritteln aller Tinnitusbetroffenen eine Schwerhörigkeit vorliegt.
  • Ein Grundsatz der Neuro-Musiktherapie ist die Ausrichtung der musiktherapeutischen Übungen an der Tonhöhe des jeweiligen Tinnitusgeräuschs. 

Wenn die Töne durch eine Schwerhörigkeit aber nicht gut gehört werden können, leidet vermutlich der Therapieerfolg darunter.


In einer aktuellen Studie wurde untersucht, welchen Einfluss das Hörvermögen allgemein und insbesondere Hörgeräte auf den Effekt der Musiktherapie haben.

Erwartet wurde, dass bei bestehender Schwerhörigkeit der Einsatz von Hörgeräten einen substantiellen Zuwachs an Hörfähigkeit ermöglicht und damit die Therapieaussichten deutlich verbessert sind. 


Die Daten von 120 Patienten, die an einer Musiktherapie teilgenommen hatten und an chronisch-tonalem Tinnitus litten, gingen in die Auswertung ein.

Dabei wurden drei Gruppen mit jeweils 40 Probanden verglichen: Patienten in Gruppe A wiesen eine ausgeprägte Hörminderung auf, die jedoch durch ein Hörgerät ausgeglichen wurde, Patienten in Gruppe B waren schwerhörig, hatten jedoch kein Hörgerät und Patienten in Gruppe C hatten keine Hörminderung.

Die drei Gruppen waren hinsichtlich Tinnitusbelastung vor Beginn der Musiktherapie, Alter, Geschlechterverteilung und (sofern eine Hörminderung vorlag) Hörvermögen vergleichbar.


Als Zielwert wurde die Tinnitusbelastung nach der Neuro-Musiktherapie erhoben (Tinnitus-Fragebogen).


Insgesamt konnte bei allen Patienten eine signifikante Verbesserung der TF-Werte beobachtet werden.

Allerdings gab es gravierende Unterschiede zwischen den Gruppen:

Während sowohl in Gruppe A (Hörverlust, mit Hörgerät) als auch Gruppe C (normalhörend) etwa 80% der Patienten eine klinisch relevante Verringerung des Tinnitus erreichte, lag dieser Wert in der Gruppe B (Hörverlust ohne Hörgerät) bei nur rund 33%.


Dies entspricht einem Chancenverhältnis von rund 1:3, d.h. Patienten mit Hörminderung, die sich vor einer Musiktherapie für ein Hörgerät entscheiden, haben eine dreifach höhere Aussicht auf Therapieerfolg. 


  • Insgesamt spricht dies eindeutig dafür, dass zunächst eine Hörgeräteversorgung angestrebt werden sollte und eine Neuro-Musiktherapie erst im Anschluss daran erfolgen sollte. 


Die Ergebnisse wurden im Journal of Biomusical Engineering (DOI: 10.4172/2090-2719.S1-005) veröffentlicht und können kostenlos heruntergeladen werden.


Da diese Daten aus einer retrospektiven Studie stammen, sollen diese Daten nun weiter überprüft werden.

Wir suchen für diese Studie noch 40 Patienten mit Tinnitus und Hörminderung. 

Vor Beginn der Therapie erfolgt eine umfassende audiologische Untersuchung, um insbesondere den Grad des Hörverlustes zu erfassen.

Alle Patienten mit Schwerhörigkeit sollen mit einem Hörgerät versorgt werden (dies ist in der Regel eine Kassenleistung).

Um einen optimalen Nutzen des Hörgeräts zu erreichen, besteht für die Hörgeräte-Anwärter die Möglichkeit, kostenlos an einem zusätzlichen Hörtraining teilzunehmen.

Die Neuromusiktherapie wird dann im Rahmen einer Kompakttherapie von fünf Tagen durchgeführt.

  • Weitere Informationen für Patienten sind telefonisch erhältlich unter 06221 – 79 63 101 oder per E-Mail unter tinnitusambulanz@dzm-heidelberg.de.

Das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung (Viktor Dulger Institut) DZM e. V. wurde 1995 in Heidelberg gegründet. Heute ist das DZM eines der größten musiktherapeutischen Forschungsinstitute in Europa und vereint Forschung und Praxis unter einem Dach. 

Das DZM ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert sich zum überwiegenden Teil aus Spenden und Forschungsdrittmittel. Am DZM entwickeln und erforschen Musiktherapeuten, Mediziner, Musikwissenschaftler und Psychologen in interdisziplinären Projekten musiktherapeutische und musikmedizinische Konzepte zur Verbesserung der Lebenssituation erkrankter Menschen.


Außer dem Forschungsinstitut gehören eine Tinnitus- sowie eine CI-Ambulanz zum DZM.


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Originalpublikation:
Journal of Biomusical Engineering (DOI: 10.4172/2090-2719.S1-005)

Chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: COPD behandeln: Wie Forschende der chronischen Atemwegserkrankung weiter den Kampf ansagen

2,1 Mio. EUR Forschungszuschuss zur Entwicklung einer künstlichen Lunge bei chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD) 

Prof. Dr. med. Christian Karagiannidis
 Prof. Dr. med. Christian Karagiannidis

Atemnot, Husten und allgemeine Trägheit:

Wer unter COPD leidet, also an einer chronischen Verengung der Atemwege, leidet an einer nicht heilbaren Krankheit.

Auslöser kann die Schadstoffbelastung in der Umwelt, das Rauchen oder das eigene Erbgut sein.

COPD ist mittlerweile einer der häufigsten Todesursachen weltweit.

Umso wichtiger ist es, dass Forscherinnen und Forscher daran arbeiten, diesem traurigen Trend etwas entgegenzusetzen.

Ein Projektzusammenschluss um die enmodes GmbH aus Aachen, die Lungenklinik Köln-Merheim/Universität Witten-Herdecke und der ECC-Forschungsgruppe des Instituts für Physiologie der Uniklinik RWTH Aachen erhält nun für die Erforschung eines innovativen Lungenunterstützungssystems für COPD Patienten rund 2,1 Mio. EUR. Das Projekt wurde als eines von 10 Projekten ausgewählt, die aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union als Leuchtturmprojekt gefördert werden.

Lebensqualität und Selbstbestimmung zurückgewinnen

Der Verbund erforscht ein Lungenunterstützungssystem, dass dauerhaft ausreichend CO2 aus dem Blut entfernen, und letztendlich die Anwendung im heimischen Umfeld ermöglichen soll.

Durch die Neuentwicklung sollen Risiken bereits existierender Kurzzeit-Systeme erheblich reduziert werden, und eine dauerhafte Anwendung ermöglichen. Durch diesen Ansatz sollen Patienten ein hohes Maß an Lebensqualität und Selbstbestimmung zurückgewinnen.

Neben der hohen Anzahl von Patienten sind die Krankheitsschwere und die damit einhergehende Einschränkung der Lebensqualität sowie die hohen Dauerkosten in der Behandlung eine enorme Belastung für Patienten und das Gesundheitssystem. Insbesondere Patienten in fortgeschrittenen Stadien sind in Ihrer Mobilität erheblich eingeschränkt oder bettlägerig. Die einzig rettende Maßnahme wäre eine Lungentransplantation, die aber bei dem enormen Organmangel in Deutschland nur für etwa 100 Patienten pro Jahr in Betracht kommt. In Anbetracht von vielen hunderttausend Patienten in fortgeschrittenen Stadien stellt dies keine echte Alternative dar. Daher sind dauerhafte künstliche Lungen ein Weg, um den Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Die Partner erhalten anteilig vom Land Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union, genauer aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), 2,1 Mio. EUR für die Erforschung erster Prototypen. Im Rahmen des Projektwettbewerbes Leitmarktwettbewerb LifeSciences.NRW werden rund 17 Mio. Euro an die zehn besten Anträge ausbezahlt. Dabei konnte sich das Konsortium gegen 50 konkurrierende Projektideen durchsetzen.

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Prof. Dr. med. Christian Karagiannidis
Leiter ARDS und ECMO Zentrum Köln-Merheim
Professur für extrakorporale Lungenersatzverfahren der Universität Witten/Herdecke
Leitender Oberarzt Lungenklinik
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Kay Gropp
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Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.



Ischämischem Schlaganfall oder TIA (transitorische ischämische Attacke, auch „Mini-Schlaganfall genannt)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue Studie zeigt: Weniger Folgeschlaganfälle durch intensivere LDL-Cholesterinsenkung

Eine gestern Abend im „New England Journal of Medicine“ publizierte Studie [1] zeigte, dass Schlaganfallpatienten von einer Senkung des LDL-Cholesterins auf unter 70 mg/dl profitierten. 

  • Da fast jeder fünfte Schlaganfallpatient binnen fünf Jahren mit einem Folgeschlaganfall rechnen muss, ist jede wirksame Maßnahme zur Risikoreduktion willkommen. 

Doch wie tief soll man senken, „the lower, the better?“ – Nicht wirklich, denn letztlich fehlen Daten, welcher LDL-Cholesterin-Zielkorridor nach Schlaganfall oder TIA optimal ist. 
 
Eine wichtige Maßnahme, um bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall oder TIA (transitorische ischämische Attacke, auch „Mini-Schlaganfall genannt) ein Folgeereignis zu verhindern, ist neben der Blutdruckeinstellung und Beeinflussung der Gerinnung durch Plättchenfunktionshemmer oder orale Antikoagulantien die Lipidsenkung.

Sie wird in der S3-Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“ [2] der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) allen Patienten mit ischämischem Schlaganfall oder TIA (ischämischen Ursprungs) mit Empfehlungsgrad A und Evidenzebene Ia empfohlen.

Das angestrebte Ziel der Lipidsenkung war bislang relativ großzügig gehalten, in der Leitlinie ist nachzulesen:

„Basierend auf den Ergebnissen kardiovaskulärer Studien sollte auch bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten ein LDL-Cholesterinwert < 100 mg/dl (< 2,6 mmol/l) angestrebt werden.“ Da Evidenzen zu diesem Zeitpunkt fehlten, wird die Empfehlung mit „good clinical practice“ begründet.

Eine gestern Abend im „New England Journal of Medicine“ publizierte Studie [1] zeigte, dass Patienten nach ischämischen Insult von einer Senkung des LDL-Cholesterins auf unter 70 mg/dl profitierten.

Im Vergleich zu der Studiengruppe, deren LDL-C-Werte auf 90-110 mg/dl gesenkt wurde, wiesen die Patienten der „Niedrig-Cholesterin-Gruppe“ ein signifikant geringeres Risiko für nachfolgende kardiovaskuläre Ereignisse auf (der primäre Studienendpunkt umfasste u.a. ischämische Folge-Schlaganfälle, Myokardinfarkte und kardiovaskuläre Mortalität).

Die randomisierte Studie war an 61 Zentren in Frankreich und 16 Zentren in Südkorea durchgeführt worden. In beiden Studienarmen wurden jeweils 1430 Patienten eingeschlossen, die in ihren Charakteristika sehr ähnlich waren. Der durchschnittliche LDL-Spiegel betrug in beiden Gruppen 135 mg/dl zu Studienbeginn. Das Studienziel erreichten 121 Patienten der „Niedrig-Cholesterin-Gruppe“ und 156 Patienten, bei denen eine moderatere LDL-C-Senkung auf 90-110 mg/dl erfolgt war. Die Patienten, die auf LDL-Werte unter 70 eingestellt wurden, profitierten also signifikant (8,5% vs. 10,9%; HR: 0,78, p=0,04).

  • Das Einstellen auf die LDL-Zielwerte war durch die Gabe eines Statins erreicht worden, bei 33,8% der Patienten der „Niedrig-Cholesterin-Gruppe“ wurde zusätzlich auch der Cholesterol-Resorptions-hemmer Ezetimib gegeben (vs. bei 5,9% der Patienten, die auf die höheren LDL-Werte eingestellt worden waren).
  • „Fast jeder fünfte Schlaganfallpatient muss innerhalb der nächsten fünf Jahre mit einem Folgeschlaganfall rechnen“ [3], erklärt Professor Dr. med. Hans-Christoph Diener aus Essen, Pressesprecher der DGN. „Es ist also wichtig, alles zu tun, um das Rezidivrisiko dieser Patienten zu senken.“

Welche LDL-Spiegel ideal sind, muss aber noch weiter untersucht werden. 

Bei LDL-C-Werten unter 70 mg/dl zeigte die vorliegende Studie [1] eine 22%ige Risikoreduktion, also jeder 5. Folgeschlaganfall konnte verhindert werden. 

Zwar war das Risiko für Hirnblutungen in Folge in der „Niedrig-Cholesterin-Gruppe“ numerisch erhöht (18 Fälle vs. 13 Fälle in der Vergleichsgruppe), aber nicht signifikant. 

„Dass das Hirnblutungsrisiko unter der LDL-C-Senkung ansteigt, haben wir auch schon in anderen Studien gesehen. 

Wir können uns daher nicht unreflektiert der „the lower, the better“-Devise anschließen. 

Während beispielsweise die ESC/EAS-Fettstoffwechsel-Leitlinien [5] bei Hochrisikopatienten mit Lipidstörungen sowohl zur Primär- als auch zur Sekundärprävention Werte <55 mg/dl empfehlen, muss bedacht werden, dass eine solche radikale Senkung das Risiko für Hirnblutungen erhöhen kann und daher nicht einfach auf Schlaganfallpatienten übertragbar ist. 

Allerdings sollte die bisherige Empfehlung von 100 mg/dl in unserer S3-Leitlinie kritisch überdacht werden – eine Absenkung dieses Wertes auf 70 mg/dl ist vermutlich sinnvoll“, erklärt DGN-Generalsekretär Prof. Dr. Peter Berlit.

Eine formale Einschränkung der vorliegenden Studie sei jedoch, dass sie vorzeitig abgebrochen wurde. 

Eigentlich sollte die Studie laufen, bis 385 primäre Endpunkte erreicht werden, der Sponsor brach sie aber bereits nach 277 erreichten Endpunkten ab, weil die Studie ansonsten drei Jahre länger hätte finanziert werden müssen. 

„Eine weitere Schwäche war, dass sie mit nur etwa 200 TIA-Patienten in jedem Studienarm entsprechend wenig Aussagekraft für diese Patientengruppe hat“, so Prof. Diener. 

„Für eine definitive Festlegung des Grenzwertes sind weitere Studien erforderlich.“

Literatur
[1] Amarenco P, Kim JS, Labreuche J et al. A Comparison of Two LDL Cholesterol Targets after Ischemic Stroke. NEJM November 18, 2019. DOI: 10.1056/NEJMoa1910355
[2] S3-Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“, abrufbar unter: https://www.dgn.org/images/red_leitlinien/LL_2014/PDFs_Download/030-133_lang_S3_...
[3] Stahmeyer JT, Stubenrauch S, Geyer S et al. Häufigkeit und Zeitpunkt von Rezidiven nach inzidentem Schlaganfall. Deutsches Ärzteblatt | Jg. 116 | Heft 42 | 18. Oktober 2019. https://cdn.aerzteblatt.de/pdf/116/42/m711.pdf?ts=09%2E10%2E2019+18%3A29%3A59
[4] François Mach, Colin Baigent, Alberico L Catapano et al. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modification to reduce cardiovascular risk: The Task Force for the management of dyslipidaemias of the European Society of Cardiology (ESC) and European Atherosclerosis Society (EAS). European Heart Journal 2019. https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz455

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren über 9900 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Stellvertretender Präsident: Prof. Dr. med. Christian Gerloff
Past-Präsident: Prof. Dr. Gereon R. Fink
Generalsekretär: Prof. Dr. Peter Berlit
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter





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Bakterium Staphylococcus aureus ausgelösten Blutstrominfektion

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Weit verbreitet: Irrtümer rund um Antibiotika und Resistenzen  

Weit verbreitet: Irrtümer rund um Antibiotika und Resistenzen

„Die Zukunft der Antibiotika hängt von uns allen ab!“ – unter diesem Leitsatz ruft die Weltgesundheitsorganisation vom 18. bis 24. November die diesjährige Weltantibiotikawoche aus. 

Die WHO macht damit auf eine der größten Herausforderungen in der Medizin aufmerksam: 

die Verbreitung von Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. 

Lösen solche Bakterien Infektionen aus, sind diese schwer zu behandeln. 
 
Um die Verbreitung von Resistenzen zu minimieren und die Wirksamkeit und Verfügbarkeit von Antibiotika auch in Zukunft sicherzustellen, müssen Politik, pharmazeutische Industrie, Human- und Veterinärmedizin, aber auch Patienten einen Beitrag leisten.

 Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) nimmt die Weltantibiotikawoche zum Anlass, einige häufige Irrtümer und Missverständnisse im Zusammenhang mit Antibiotika und Antibiotikaresistenzen aufzuklären.

Antibiotika wirken nicht gegen Erkältung oder Grippe!
Einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK zufolge erwarten 72 Prozent der Patienten, dass ihr Arzt bei einer Erkältung ein Antibiotikum verschreibt, wenn die Beschwerden nicht von selbst besser werden. Und tatsächlich werden bei Erkältungen noch immer häufig Antibiotika verschrieben – fälschlicherweise. 

Denn Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, nie gegen Viren. 

Das heißt, sie helfen weder bei Erkältungen noch bei grippalen Infekten oder Grippe – auch nicht, wenn diese hartnäckig sind
  • Manchmal wird eine Virusinfektion von einer bakteriellen Infektion begleitet – nur in solchen Fällen ist mitunter ein Antibiotikum nötig. 

Werden Antibiotika zu oft oder falsch eingesetzt, bilden Bakterien immer schneller Resistenzen gegen die Medikamente, und Antibiotika verlieren ihre Wirkung.

Faustregeln zur Antibiotikaeinnahme: Zu einfach und veraltet!
Vielen Menschen ist folgende Regel geläufig: Ein Antibiotikum sollte auch noch nach dem Verschwinden der Symptome und stets bis zum Ende der Packung eingenommen werden. Diese Regel ist zu stark vereinfacht und veraltet. Denn heute wissen Forscher: Bei vielen Infektionen reicht auch eine kurze Einnahmezeit aus, um die Erkrankung erfolgreich zu bekämpfen. Bei einer Harnwegsinfektion beispielsweise muss das Medikament mitunter nur einen Tag lang eingenommen werden. Eine kürzere Therapie hat zudem den Vorteil, dass weniger resistente Erreger entstehen. DGI-Experten empfehlen: Der Arzt sollte idealerweise eine individuelle Einnahmedauer vorgeben, die gezielt auf die jeweilige Infektion und den zu erwartenden Verlauf abgestimmt ist. Sind die Symptome frühzeitig ausgeheilt, sollte der Patient den Arzt kontaktieren und mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Für Antibiotika gilt also, was für andere Medikamente auch gilt: Sie sollten so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich eingenommen werden.

Menschen werden nicht gegen Antibiotika resistent!
2018 zeigte eine Befragung von 2 000 Teilnehmern aus Deutschland: Rund 63 Prozent der Befragten gingen irrtümlicherweise davon aus, dass Menschen gegen Antibiotika resistent werden können. Richtig ist: Nur Bakterien werden gegen Antibiotika resistent. Diesen Abwehrmechanismus haben Bakterien im Laufe der Evolution gebildet. Das bedeutet: Resistenzen sind kein individuelles Problem einzelner Menschen. Resistente Bakterien können sich ausbreiten und werden so für uns alle zum Risiko – auch für Menschen, die noch nie ein Antibiotikum eingenommen haben. Kommen beispielsweise abwehrgeschwächte oder frisch operierte Menschen mit resistenten Bakterien in Kontakt, können diese zu schwer zu behandelnden Infektionen führen.

Die größte Gefahr sind noch immer nicht-resistente Erreger!
Tatsächlich sind resistente Bakterien nicht – wie oft angenommen – per se gefährlicher als nicht-resistente. So stehen beispielsweise zur Behandlung des resistenten Bakteriums MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) immer noch Antibiotika aus mindestens sechs unterschiedlichen Substanzklassen zur Verfügung. Für andere Bakterien, die nicht als resistent eingestuft sind, stehen weniger Antibiotika-Substanzklassen zu Verfügung. Zudem werden hierzulande nach wie vor die allermeisten schweren Infektionen durch Erreger verursacht, die nicht als multiresistent gelten:

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 30.000 Menschen an einer durch das Bakterium Staphylococcus aureus ausgelösten Blutstrominfektion eine Infektion, die wegen ihrer hohen Sterblichkeitsrate gefürchtet ist. Weniger als zehn Prozent dieser Infektionen werden durch die multiresistente Variante von Staphylococcus aureus – also MRSA – ausgelöst. MRSA ist sogar auf dem Rückzug – doch die nicht-resistente Variante fordert nach wie vor jedes Jahr tausende Menschenleben.

Um die Verbreitung von Resistenzen zu minimieren und die Wirksamkeit und Verfügbarkeit von Antibiotika auch in Zukunft sicherzustellen, sind wir alle in der Verantwortung – so die WHO in ihrem Leitsatz zur diesjährigen Weltantibiotikawoche. „Das reicht von der rationalen Antibiotikaverordnung in der Human- und Tiermedizin über den sorgsamen Umgang mit Antibiotika seitens Patienten bis hin zur Politik und der pharmazeutischen Industrie, die sich dringend über die Problematik der unzureichenden Antibiotika-Forschung und Antibiotika-Lieferengpässe verständigen müssen“, sagt Professor Dr. med. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Infektiologie an der Universitätsklinik Köln und Vorsitzender der DGI.

Die DGI fordert seit vielen Jahren, eine Facharztausbildung für Infektionskrankheiten innerhalb der Inneren Medizin einzuführen, um die Versorgungssituation für Infektionspatienten langfristig zu verbessern und die großen Herausforderungen in der Infektionsmedizin zu meistern. Darüber hinaus setzt sich die DGI mit ihren Angeboten zur Intensivfortbildung im Bereich rationale Antibiotikaverschreibung („Antibiotic Stewardship“, abgekürzt ABS) dafür ein, das Wissen um einen sinnvollen Antibiotikaeinsatz zu schärfen und Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.

Die Weltantibiotikawoche der WHO findet vom 18. bis 24. November statt.

Weitere Informationen finden Interessierte unter:

https://www.who.int/news-room/events/detail/2019/11/18/default-calendar/world-an....

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Literatur:

- forsa im Auftrag der DAK, Antibiotika - Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung, Bericht. Nov 2017. https://www.dak.de/dak/download/forsa-ergebnisse-2107470.pdf
- Salm F, Ernsting C, Kuhlmey A, Kanzler M, Gastmeier P, et al. (2018), Antibiotic use, knowledge and health literacy among the general population in Berlin, Germany and its surrounding rural areas. PLOS ONE 13(2): e0193336. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0193336
- Gastmeier, Petra; Fätkenheuer, Gerd, Infektiologie: Dilemma mit Begriffen und Zahlen, Dtsch Arztebl 2015; 112(15): A-674 / B-576 / C-559
- Fätkenheuer, Gerd; Walger, Peter; Fölsch, Ulrich, Public Health: Infektiologische Expertise nötig. Dtsch Arztebl 2019; 116(15): A-734 / B-604 / C-596

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Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e.V.
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Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: pfeiffer@medizinkommunikation.org
http://www.dgi-net.de


Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.
Birkenstraße 67
10559 Berlin
Deutschland
Berlin
E-Mail-Adresse: office@awmf.org

Dennis Makoschey
Geschäftsführer
Telefon: 030 2009 7777
E-Mail-Adresse: makoschey@awmf.org
 

Weitere Informationen für Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.dgi-net.de

https://www.who.int/news-room/events/detail/2019/11/18/default-calendar/world-an...


https://www.dak.de/dak/download/forsa-ergebnisse-2107470.pdf


https://doi.org/10.1371/journal.pone.0193336


Medienambulanz der Klinik: Computerspielabhängigkeit und Internetsucht

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: ON/OFF – Mit OMPRIS raus aus der Internetsucht

Forschungsteam entwickelt neues Online-Motivationsprogramm für Menschen mit problematischem Internetgebrauch. 

Dr. med. Jan Dieris-Hirche, Leiter der Medienambulanz im LWL-Universitätsklinikum Bochum, leitet und koordiniert das Forschungsprojekt OMPRIS.
Dr. med. Jan Dieris-Hirche, Leiter der Medienambulanz im LWL-Universitätsklinikum Bochum, leitet und koordiniert das Forschungsprojekt OMPRIS.
privat
 
Für Menschen mit einer Internetsucht ist es schwierig, geeignete Therapiemöglichkeiten schnell und wohnortnah zu finden. 

Ein unkompliziertes und sehr niedrigschwelliges Angebot liefert das Internet selbst.

  • Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat sich auf den Einsatz von telemedizinischen Online-Beratungsangeboten spezialisiert. 

In den nächsten drei Jahren wird eine Forschungsgruppe unter Leitung von Dr. med. Jan Dieris-Hirche, Oberarzt und Leiter der Medienambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LWL-Universitätsklinikums Bochum, ein neues webcambasiertes Angebot entwickeln und erproben:

Onlinebasiertes Motivationsprogramm zur Förderung der Veränderungsmotivation bei Menschen mit Computerspielabhängigkeit und Internetsucht, kurz: 

OMPRIS. Finanziert wird das Projekt durch Mittel des Innovationsfonds Deutschland.

„Damit gehen wir beim LWL einen weiteren großen Schritt in Richtung Telemedizin und holen gleichzeitig betroffene und gefährdete Menschen unmittelbar im ‚Suchtraum‘ Internet ab. Ich freue mich, dass wir bei diesem bundesweiten Forschungsprojekt dabei sind“, sagt LWL-Direktor Matthias Löb.

„Die positiven Rückmeldungen zu OASIS (Online-Ambulanz-Service zur Diagnostik und Beratung von Internetsüchtigen) und die offizielle Anerkennung der Computerspielsucht als psychische Störung durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai 2019 hatten uns bewogen, ein weiteres Hilfs- und Präventionsangebot zu planen“, formuliert Jan Dieris-Hirche die Beweggründe für das neue Forschungsprojekt. Im Schulterschluss mit sieben deutschen Projektpartnern soll bis zum Herbst 2022 ein telemedizinisches 4- bis 6-wöchiges, kostenloses Beratungsprogramm mit vielen psychologischen und medienpädagogischen Elementen konzipiert, angewendet und evaluiert werden.

Bereits ab Frühjahr 2020 soll das Programm deutschlandweit im Einsatz sein und allen Betroffenen zur Verfügung stehen.

„Erstmalig bieten wir Menschen mit problematischem Internetgebrauch ein umfassendes Beratungsprogramm an mit Elementen, die wir oftmals auch in Therapien mit unseren Patientinnen und Patienten in unseren Klinikräumen nutzen – mit Hilfe von OMPRIS, nur digital vor dem Bildschirm“, so Dieris-Hirche.

Etwa 2-mal pro Woche werden webcambasierte Kleingruppen und Einzelgespräche stattfinden, in denen die Teilnehmenden motiviert werden, ihren Alltag zu strukturieren und ihr Medienverhalten zu verändern.

Zudem wird ein Sozialarbeiter bei Fragen rund um Themen wie zum Beispiel Wohnungssuche, Anträge auf Wohngeld oder Hilfe bei der ARGE webcambasiert beraten. Mit den beiden Schwesterprojekten OASIS und OMPRIS verfügt die LWL-Medienambulanz dann künftig über innovative telemedizinische Beratungsansätze, die ihre analogen Therapieangebote ergänzen.

Projektbeteiligte:
- LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum (RUB), Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Dr. med. Jan Dieris-Hirche (Projektleitung und Koordination, Versorgung und Rekrutierung)
- TU München, Klinikum rechts der Isar, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Prof. Dr. med. Peter Henningsen (Versorgung und Rekrutierung)
- Psychosomatische Klinik Kloster Dießen, PD Dr. med. Bert te Wildt (Versorgung und Rekrutierung)
- Universitätsmedizin Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Dr. sc. Hum. Klaus Wölfling (Versorgung und Rekrutierung)
- Lehrstuhl für Medizinmanagement, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Campus Essen, PD Dr. med. Dr. rer. Pol. Anja Neumann, Dr. PH Silke Neusser (Evaluation)
- Abteilung für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie der RUB, Prof. Dr. Nina Timmesfeld (Biometrie und Evaluation)
- Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH (ZTG) Bochum, Rainer Beckers M.P.H., M.A. (EDV-Konzepte)

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Rosa Sommer  LWL-Universitätsklinikum Bochum der Ruhr-Universität Bochum

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CAVE-Medizinische Versorgeeinrichtungen: Meterologische Bedingungen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Trockene warme Luft erhöht das Schlaganfallrisiko

Anhand von knapp 18.000 Fällen, die über zehn Jahre hinweg erhoben wurden, zeigt eine Augsburger Studie, dass das Risiko für bestimmte Typen von Schlaganfällen bei trockenen und warmen Luftmassen ansteigt. 

Erstmals wurden so komplexe Wirkungszusammenhänge mit so vielen Fällen und Subtypen untersucht.
  • Ziel der Studie war es, dazu beizutragen, dass sowohl Patienten als auch medizinische Versorgungseinrichtungen rechtzeitig geeignete vorbeugende und behandelnde Maßnahmen treffen können. 

Schlaganfälle sind deutschland- und weltweit eine der häufigsten Todesursachen und Ursachen für dauerhafte Pflegebedürftigkeit. 
 
Zunächst war es nur ein Gefühl der Neurologen am Universitätsklinikum Augsburg (UKA), nämlich „dass sich bestimmte Schlaganfälle im Jahresverlauf an manchen Tagen häuften, sagt Privatdozent Dr. Michael Ertl, einer der beiden Erstautoren der Studie.

„Diese Häufungsphänomene sind vielen Schlaganfallneurologen bekannt, sodass wir die Vermutung hatten, dass das auch mit Wettereinflüssen zu tun haben könnte.

Und tatsächlich: Nach zehn Jahren und 17.989 untersuchten Fällen – die meisten von ihnen Neuerkrankte, aber auch Patienten mit wiederholten Schlaganfällen – kommt die Studie zu konkreten Ergebnissen beim Zusammenhang zwischen bestimmten Wetterlagen und Schlaganfällen in der Region Augsburg. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Wetterdaten  
  • So steigt beispielsweise das Risiko für einige Schlaganfall-Subtypen bei trocken-warmen Luftmassen, wohingegen trocken-kalte Luftmassen mit einem signifikant geringeren Auftreten von Hirnblutungen verbunden waren.

Komplexe Wirkungszusammenhänge mit Lufttemperatur und -feuchtigkeit

Die Suche nach den Wirkungszusammenhängen stellte sich als sehr komplex heraus. „Das Zusammenspiel aus unterschiedlichen meteorologischen Faktoren – wie Lufttemperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit – sowie kurzfristigen Temperaturänderungen ist sehr komplex“, erklärt Privatdozent Dr. Christoph Beck vom Lehrstuhl für Physische Geographie mit Schwerpunkt Klimaforschung an der Universität Augsburg, neben Ertl ebenfalls Erstautor der Studie. Betrachtet man die Temperaturentwicklung im Zeitraum weniger Tage vor dem Schlaganfallereignis, so findet man auch hier differenzierte Einflüsse auf die Schlaganfalls- oder Blutungshäufigkeit, die pathophysiologisch allerdings noch nicht vollends geklärt sind.

  • Das interdisziplinäre Forscherteam konnte weiterhin zeigen, dass sich Wetterveränderungen auf die beiden Schlaganfall-Subtypen Hirninfarkt und Hirnblutung unterschiedlich auswirken. 
  • So bringen trockene, warme Luftmassen ein erhöhtes Risiko für bestimmte Hirninfarkttypen mit sich, die über 80 Prozent aller Schlaganfälle ausmachen, ein geringeres Risiko allerdings für Hirnblutungen. 
  • Umgekehrt ist es bei trockenen, kühlen Luftmassen: 
  • Sie befördern Hirnblutungen, ziehen aber ein selteneres Auftreten von Hirninfarkten nach sich. 
  • Auch bei feuchten Luftmassen konnte ein verringertes Auftreten von Hirninfarkten nachgewiesen werden.

Noch nie so komplexe Wirkungszusammenhänge mit so vielen Fällen und Subtypen untersucht

Ertl ist dabei wichtig zu betonen, „dass wir nicht die ersten sind, die Klima und Schlagunfallhäufigkeit im Zusammenhang sehen“. Die meisten Studien untersuchten Ertl zufolge aber nur wenige meteorologische Parameter wie Luftdruck und Temperatur sowie den Schlaganfall ohne nähere Definition zu einem bestimmten Zeitpunkt. Die Studie des Forscherteams aus Medizinern des UKA und Klimaforschern des geographischen Instituts der Universität geht hier viel weiter.

„Über die Berücksichtigung der lokalen meteorologischen Bedingungen hinaus beziehen die eingesetzten Luftmassenklassifikationen auch die großräumigen synoptischen Verhältnisse wie die Bodenluftdruckverteilung über Europa in die Zuordnung zu spezifischen Wetterlagen mit ein“, erläutert Beck.

„Zudem haben wir den sogenannten ischämischen Schlaganfall, bei dem es zu einem Gefäßverschluss der hirnversorgenden Arterien kommt und der rund 85 Prozent aller Schlaganfälle ausmacht, in fünf weitere Subtypen unterteilt, erklärt Ertl.

In der Studie wurde außerdem die Luftmassen-Situation zwei bis fünf Tage vor dem Schlaganfall berücksichtigt.

Klassische Risikofaktoren aller untersuchten Patienten wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Cholesterin und Lebensgewohnheiten wurden dem Arztbrief entnommen und ebenfalls vermerkt.

Große Fallzahlen am Universitätsklinikum Augsburg

Ein hervorragender Ausgangspunkt für die Studie war einerseits die umfassende Datenbank von Schlaganfällen (rund 2.000 Patienten pro Jahr), die am UKA zur Verfügung steht, da hier eine lückenlose Erfassung von Schlaganfallpatienten der gesamten Region erfolgt. Dies ermöglicht eine sehr umfangreiche Patientenzahl: Für den Untersuchungszeitraum von 2006 bis 2017 lagen etwa 18.000 Schlaganfälle vor. Andererseits hat die Universität Augsburg am Institut für Geographie seit über zwanzig Jahren eine herausragende Expertise in der Umwelt- und Klimaforschung. Beides konnte erfolgreich verbunden werden – zum Nutzen besserer Vorsorge und besserer Versorgung. Denn Schlaganfälle sind deutschland- und weltweit eine der häufigsten Todesursachen und Ursachen für dauerhafte Pflegebedürftigkeit.

  • „Mithilfe unserer Studie möchten wir dazu beitragen, dass sowohl Patienten als auch medizinische Versorgungseinrichtungen rechtzeitig geeignete vorbeugende und behandelnde Maßnahmen treffen können. 

Dafür ist jedoch in Zukunft noch eine intensive weitere Forschung notwendig. Ziel ist es, die retrospektiv ausgewerteten Daten nun durch weitere prospektive Untersuchungen zu bestätigen und zu konkretisieren“, betont Prof. Dr. Markus Naumann, Direktor der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am UKA.

Zahlen, Daten, Fakten

Die Zahl der exakt 17.989 untersuchten Fälle ist nicht identisch mit der Zahl der berücksichtigten Patienten. Zwar sind die meisten Fälle Neuerkrankungen, doch einige wenige der in der Studie erfassten Patienten hatten bereits den 2. oder 3. Schlaganfall erlitten. Von den Fällen waren 27 Prozent unter 65 Jahren, 73 Prozent älter als 65 Jahre. 52 Prozent sind Männer, 48 Prozent sind Frauen.

Prof. Naumann und sein Kollege Ertl behandeln mit ihrem Team am UKA knapp 2.000 Schlaganfall-Patienten pro Jahr. Damit ist die Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie des Universitätsklinikums Augsburg einer der größten Schlaganfall-Versorger in Deutschland. Über das Kooperationsprojekt TESAURUS sind insgesamt sieben kleinere Kliniken in der Region an das UKA angeschlossen und erhalten Support in Form von Konsilen, damit sie ihren Patienten, soweit medizinisch vertretbar, eine wohnortnahe Versorgung bieten können.

Die Klimaforscher am Institut für Geographie der Universität Augsburg sind seit vielen Jahren im Rahmen nationaler und internationaler Forschungskooperationen an der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen atmosphärischen Prozessen und verschiedenen Umweltparamatern beteiligt.

Nicht in der Studie berücksichtigt wurde die Schwere des jeweiligen Schlaganfalles. Bei der großen Anzahl an Studienteilnehmern musste das Forscherteam aus Neurologen, Klima- und Umweltwissenschaftlern, Epidemiologen und Umweltmedizinern des Universitätsklinikums und der Universität Augsburg sowie des Helmholtz Zentrums München und des Augsburger Universitären Zentrums für Gesundheitswissenschaften UNIKA-T auf die beschriebenen Indikatoren fokussieren.
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Die Augsburger Universitätsmedizin …

… umfasst die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg, das Universitätsklinikum Augsburg sowie – als Kooperationspartner – das Bezirkskrankenhaus Augsburg – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg. Die Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät liegen in den Bereichen Medizinische Informatik sowie Umwelt und Gesundheit. Rund 100 Professorinnen und Professoren werden im Endausbau in der bio- und humanmedizinischen Forschung und Lehre tätig sein. Seit dem Wintersemester 2019/20 bietet die Medizinische Fakultät einen humanmedizinischen Modellstudiengang an, der vorklinische und klinische Inhalte integriert und besonderen Wert auf eine wissenschaftliche Ausbildung der im Endausbau 1.500 Studierenden legt.

Das Universitätsklinikum Augsburg (UKA), seit 2019 in der Trägerschaft des Freistaates Bayern, bietet unter anderem durch seine Einbindung in universitäre medizinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg der Bevölkerung der Stadt und der Region eine optimale medizinische Versorgung. Die tagesklinischen Betten mitgezählt, stehen am UKA 1.740 Betten zur Verfügung. 24 Kliniken, drei Institute und 19 Zentren garantieren in allen medizinischen Fachdisziplinen Diagnose und Therapie in allen medizinischen Fachdisziplinen auf höchstem Niveau. Jährlich werden über 250.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten versorgt. Mit zirka 80.000 Patientinnen und Patienten pro Jahr ist die Notaufnahme des UKA die zweitgrößte der Bundesrepublik. Jährlich erblicken am UKA mehr als 2.450 Kinder das Licht der Welt. Mit 560 Ausbildungsplätzen ist die an das UKA angeschlossene Akademie für Gesundheitsberufe einer der größten Ausbildungsträger der Region.

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Originalpublikation:
Ertl M., Beck C., Kühlbach B., Hartmann J., Hammel G., Straub A., Giemsa E., Seubert S., Philipp A., Traidl-Hoffmann C., Soentgen J., Jacobeit J., Naumann M.: New Insights into Weather and Stroke: Influences of Specific Air Masses and Temperature Changes on Stroke Incidence. In: Cerebrovasc Diseases 2019;47:275–284, https://doi.org/10.1159/000501843

CAVE-Untersucher-Schmerzmittel: Herzinsuffizienz, ischämischer Herzerkrankung, zerebrovaskuläre Erkrankungen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Diclofenac wird trotz Warnung noch immer häufig an Risikopatienten verschrieben

  • Die Einnahme des Schmerzmittels Diclofenac kann bei Herzpatienten das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich erhöhen. 

Schon vor sechs Jahren gab es eine offizielle Warnung. 

Trotzdem erhalten zahlreiche Risikopatienten weiterhin das Schmerzmittel. 
 
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in einer aktuellen Studie, die vor Kurzem im Fachblatt Journal of Internal Medicine (JIM) erschienen ist.

Bereits im Jahr 2013 warnte ein sogenannter Rote-Hand-Brief die deutsche Ärzteschaft, dass Diclofenac bei bestimmten Patientengruppen nicht mehr verschrieben werden sollte. 
  • Hierzu zählen zum Beispiel Patienten mit bestehender Herzinsuffizienz, ischämischer Herzerkrankung oder zerebrovaskulären Erkrankungen. 
  • Ein ähnliches Risikoprofil wie Diclofenac zeigte ein Präparat namens Vioxx (Wirkstoff Rofecoxib), das zu zahlreichen kardiovaskulären Todesfällen geführt hat und deshalb im Jahr 2004 vom Markt genommen wurde.

Warnung verhallt

Auf Basis von Krankenkassendaten untersuchte das BIPS-Team das Verordnungsverhalten zu Diclofenac vor und nach dem Rote-Hand-Brief aus dem Jahr 2013. Zwar zeigte sich, dass 2014 im Vergleich zu 2011 absolut gesehen deutlich weniger Diclofenac erstmalig verschrieben wurde. So erhielten 2014 von den über 10 Millionen untersuchten Personen 30 Prozent weniger erstmalig Diclofenac als im Jahr 2011.  

Allerdings hatten im Jahr 2014 trotzdem 12 Prozent der Personen mit Diclofenac-Verordnung eine kardiovaskuläre Kontraindikation – genauso viele wie 2011.

„Der Rückgang der Diclofenac-Verordnungen scheint also ein allgemeiner Trend gewesen zu sein und hat sich auf die Risikogruppen nicht im Speziellen ausgewirkt. Die neuen Kontraindikationen spiegeln sich im Verschreibungsverhalten nicht wirklich wider“, sagt Studienerstautor Oliver Scholle vom BIPS.

„Wir planen weitere Analysen mit noch aktuelleren Daten, aber wir gehen nicht davon aus, dass sich ohne weitere Maßnahmen etwas am Verschreibungsverhalten geändert hat.  

Man muss davon ausgehen, dass es aufgrund dieser Verordnungen zu Herzinfarkten und Schlaganfällen kam, die vermeidbar gewesen wären, denn es gibt sicherere Alternativen zu Diclofenac“, ergänzt Prof. Dr. Ulrike Haug, Letztautorin der Studie und Leiterin der Abteilung Klinische Epidemiologie am BIPS. Sie fügt an:

  • „Mehr Aufklärung in Arztpraxen zu den Risiken von Diclofenac – auch bei kurzzeitiger Einnahme und niedrigerer Dosis – erscheint dringend notwendig, ebenso wie Studien, die untersuchen, wie das Verordnungsverhalten in Risikogruppen nachhaltig beeinflusst werden kann.“

Das BIPS – Gesundheitsforschung im Dienste des Menschen

Die Bevölkerung steht im Zentrum unserer Forschung. Als epidemiologisches Forschungsinstitut sehen wir unsere Aufgabe darin, Ursachen für Gesundheitsstörungen zu erkennen und neue Konzepte zur Vorbeugung von Krankheiten zu entwickeln. Unsere Forschung liefert Grundlagen für gesellschaftliche Entscheidungen. Sie klärt die Bevölkerung über Gesundheitsrisiken auf und trägt zu einer gesunden Lebensumwelt bei.

Das BIPS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der 95 selbstständige Forschungseinrichtungen gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.

Originalpublikation:
Scholle O, Kollhorst B, Haug U. Are prescribers not aware of cardiovascular contraindications for diclofenac? A claims data analysis. Journal of Internal Medicine. 2019; (Epub 2019 Nov 11th). https://doi.org/10.1111/joim.12990

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