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Dr. Fabian T. Dehos: Das Mütter-Burnout

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Gesundheit verschlechtert sich in ersten Jahren der Mutterschaft

Bitte gehen Sie zur Früherkennung. Besuchen Sie diesen Link:

Bekommt eine Frau ein Kind, kann sich das negativ auf ihre Gesundheit auswirken. 

Während die Schwangerschaft und die Zeit unmittelbar nach der Geburt durchschnittlich von guter mentaler Gesundheit gekennzeichnet sind, steigen in den ersten vier Jahren der Mutterschaft unter anderem Verschreibungen von Antidepressiva und die Anzahl von Psychotherapien an. 

Ähnliche Muster gibt es bei der Verschreibung von Schmerzmitteln. 

  • Bei Frauen ohne weitere Schwangerschaft übersteigt die Verschreibung von Antidepressiva das Niveau vor der Schwangerschaft um durchschnittlich 44 Prozent.

Das Wichtigste in Kürze:

• Abrechnungsdaten von Krankenkassen zeigen, dass in der Zeit kurz vor und unmittelbar nach der Geburt relativ wenige Depressionen, andere psychische Störungen sowie Schlafstörungen und damit einhergehende Behandlung kodiert (von Ärztinnen und Ärzten zu Abrechnungszwecken als Diagnose angegeben) werden. Dies lässt auf eine Phase guter psychischer Gesundheit schließen. Auch Umfrageergebnisse belegen, dass sich Frauen während der Schwangerschaft im Durchschnitt in guter gesundheitlicher Verfassung befinden, was sich im psychischen Wohlbefinden widerspiegelt.

• In den ersten vier Jahren nach der Geburt treten in den Abrechnungsdaten der Krankenkassen häufiger psychische Erkrankungen auf. Auch die Einnahme von Antidepressiva und Psychotherapien nimmt in dieser Zeit zu. 

Ähnliche Muster sind bei der Einnahme von Schmerzmitteln und der Kodierung von Kopfschmerzen und anderen potenziell stressbedingten körperlichen Erkrankungen festzustellen. Auch Umfragen zum Wohlbefinden deuten auf eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit hin.

• Vier Jahre nach der Geburt liegt die Verschreibung von Antidepressiva bei Frauen, die während dieser Zeit kein weiteres Kind bekommen haben, um 44 Prozent über dem Niveau vor der Schwangerschaft und steigt von ca. 2,6 auf etwa 3,7 Prozent. Auswirkungen des Alters und ein grundsätzlicher Anstieg von psychischen Erkrankungen im Beobachtungszeitraum wurden in der Studie herausgerechnet. Die Wahrscheinlichkeit der Kodierung einer Depression steigt im Vergleich zur Schwangerschaft um acht Prozent (von ca. 6,3 auf 6,8 Prozent) und die Wahrscheinlichkeit einer kodierten Schlafstörung um 18 Prozent (von ca. 0,78 auf 0,9 Prozent).

• Im Vergleich zu Psychotherapien nimmt die Bedeutung von Antidepressiva zu. Befragungsdaten zu Glücksgefühlen und Traurigkeit, die das gesamte Spektrum der Emotionen und nicht nur psychische Erkrankungen abdecken, liefern trotz der geringen Stichprobengröße auffallend ähnliche Ergebnisse wie die Ergebnisse auf Basis der Krankenkassendaten.

• Zusätzliche Umfrageergebnisse zum Alltag der Mütter deuten darauf hin, dass dauerhaft weniger Schlaf, Sport und andere Freizeitaktivitäten – zusammen mit umfangreichen Kinderbetreuungsaufgaben und potenziellen psychosozialen Belastungen – wesentlich zu einer schlechteren psychischen Gesundheit beitragen.

• Die Auswirkungen der Mutterschaft auf die psychische Gesundheit unterscheiden sich kaum nach Bildungsgrad der Mutter und sind für ost- und westdeutsche Mütter ähnlich. Das bedeutet: Die gesundheitlichen Folgen nach der Geburt sind für eine große soziale Gruppe von Müttern relevant.

• Die Studie von RWI-Wissenschaftler Fabian T. Dehos, Marie Paul und Karolin Süß von der Universität Duisburg-Essen sowie Wiebke Schäfer vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS basiert auf Daten der pharmakoepidemiologischen Forschungsdatenbank (GePaRD) für die Jahre 2004 bis 2019 sowie auf Umfragedaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Beziehungs- und Familienpanels Pairfam, die subjektive Einschätzungen zu Stimmung, psychischer Gesundheit und Lebenszufriedenheit liefern.

„Unsere Studie bestätigt Eindrücke aus den sozialen Medien und öffentlichen Debatten, dass viele Frauen mit Erschöpfung leben, was gemeinhin als ‚Mütter-Burnout‘ bezeichnet wird“, sagt RWI-Wissenschaftler Fabian T. Dehos und hebt hervor: „Zwar ist die Gesundheit um den Zeitpunkt der Geburt im Durchschnitt besonders gut, in den ersten Jahren der Mutterschaft zeigen sich jedoch deutliche Verschlechterungen.“

„Wir brauchen deswegen Maßnahmen zur Entlastung von Müttern. Sie sollten darauf hinwirken, den guten Gesundheitszustand der Frauen vor der Mutterschaft zu erhalten“, führt RWI-Research Fellow Marie Paul aus und ergänzt: 

„Zur notwendigen Entlastung könnten bessere und verlässlichere Kinderbetreuung, Elternzeitregelungen mit stärkeren Anreizen für Väter, sowie ein einfacherer Zugang zu psychologischer Beratung und anderen Hilfestellungen beitragen.“

„Entlastung ist wichtig. Denn: Gesundheitliche Probleme in dieser kritischen Lebensphase können die Gesundheit langfristig negativ beeinflussen – und dadurch die allgemeine Lebenszufriedenheit der Betroffenen und das Wohlergehen des Kindes beeinträchtigen“, so Karolin Süß von der Universität Duisburg-Essen. 

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CAVE-Untersucher: Zwillingsschwangerschaften - Frühgeburten und Fehlbildungen - Künstliche Befruchtung - geriatrische Mütter

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit:  DEGUM und DGGG veröffentlichen neue Zwillingsleitlinie: Doppeltes Glück, doppeltes Risiko?

Die Wahrscheinlichkeit, mit Zwillingen schwanger zu werden, hat stark zugenommen. 

Etwa eine von 54 werdenden Müttern bekommt heute zwei Kinder auf einmal. 

Eine Zwillingsschwangerschaft ist immer mit Risiken verbunden: 

Frühgeburten und Fehlbildungen kommen deutlich häufiger vor. 

Eine engmaschige Begleitung durch ultraschallerfahrene Ärzte sei bei einer Zwillingsschwangerschaft essenziell, empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM). Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat die DEGUM die erste deutschsprachige AWMF-Leitlinie zur Überwachung und Betreuung von Zwillingsschwangerschaften (1) herausgegeben.

War 1977 nur jedes 56. Neugeborene ein Mehrling, so sind es heute nach Angaben des Statistischen Bundesamtes doppelt so viele. 

„Grund dafür ist zum einen die Zunahme von künstlichen Befruchtungen, zum anderen aber auch das höhere Durchschnittsalter der werdenden Mütter“, erklärt Privatdozent Dr. med. Kai-Sven Heling, Pränataldiagnostiker und Vizepräsident der DEGUM. 

Denn Frauen haben mit zunehmendem Alter häufiger zwei Eisprünge pro Zyklus (2). 

Gemeinsam mit der DGGG hat die DEGUM nun die erste deutschsprachige AWMF-Leitlinie zur Überwachung und Betreuung von Zwillingsschwangerschaften veröffentlicht. 

Denn bislang gab es keine einheitlichen deutschsprachigen Empfehlungen zum Management von Zwillingsschwangerschaften.

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass jene Zwillingsschwangerschaften, welche einem erhöhten Risiko für Komplikationen unterliegen, frühzeitig identifiziert und kontinuierlich per Ultraschall betreut werden“, erklärt Professor Dr. med. Constantin von Kaisenberg, Bereichsleiter Geburtshilfe und Pränatalmedizin des Perinatalzentrums der Medizinischen Hochschule Hannover und Leitlinienbeauftragter der DEGUM. 

„Durch regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen lassen sich durch die frühzeitige Erkennung von Komplikationen und ein daraus ableitbares Management die Mortalität und Morbidität der betroffenen Zwillinge deutlich senken“, ergänzt Professor Dr. med. Kurt Hecher vom UKE Hamburg und Leiter der Arbeitsgemeinschaft für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in der DGGG.

Im Vergleich zu Einlingsschwangerschaften kommt es bei Zwillingen häufiger zu komplizierten Verläufen. 

Zu den Hauptrisiken zählen Fehlbildungen und eine Frühgeburt. 

Die Schwangeren haben zudem schon allein aufgrund der stärkeren körperlichen Belastung durch zwei Kinder im Bauch ein erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabetes, Blutarmut und eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie). 

Gefährdet sind aber vor allem die Feten selbst. 

  • Entscheidend dabei ist vor allem, ob sich die Ungeborenen eine Plazenta und/oder eine Fruchthöhle teilen müssen.
  • Zwillingsschwangerschaften, bei denen jeder Fetus eine eigene Plazenta und eine eigene Fruchthöhle hat, sind in der Regel wenig problematisch. 

„Bei diesen Schwangerschaften geht es vor allem darum, dass die Feten wenig Platz haben und zusammen ein deutlich höheres Gewicht aufbringen als ein Einling“, erklärt von Kaisenberg. 

Der Druck auf den Muttermund steige enorm, eine Frühgeburt drohe. Zwillinge werden deshalb auch spätestens in der Schwangerschaftswoche 38 geboren.

Bei jeder fünften Zwillingsschwangerschaft teilen sich die Ungeborenen hingegen eine Plazenta. 

Eine solche „monochoriale“ Schwangerschaft lässt sich bis Schwangerschaftswoche 14 mithilfe der Ultraschalldiagnostik feststellen. 

Diese Kinder sind in besonderer Weise gefährdet. 

So kann es sein, dass eine Gefäßverbindung zwischen den Zwillingen besteht, es droht die Gefahr des sogenannten fetofetalen Transfusionssyndroms (TTTS). 

Dabei kommt es zum einseitigen Blutaustausch zwischen den Ungeborenen: 

Das eine gibt Blut ab, das andere nimmt es auf. 

„Bei monochorialen Zwillingen muss ganz engmaschig betreut werden, um zu sehen, ob eines der Kinder unterversorgt ist und das andere zu viel abbekommt. 

Es könnten einer oder auch beide sterben“, sagt von Kaisenberg. 

Er rät Schwangeren, sich in dieser Situation einen Arzt oder eine Ärztin mit hoher Ultraschallkompetenz zu suchen. 

  • Wer beispielsweise eine DEGUM-Zertifizierung der Stufe zwei und/oder drei besitzt, ist ausreichend qualifiziert, um Risiken zu erkennen und frühzeitige Therapiemaßnahmen einzuleiten. 

Alle DEGUM-zertifizierten Ärzte kann man auf der Webseite der Fachgesellschaft einsehen: https://www.degum.de/service/zertifizierte-aerzte.html

„Trotz aller Risiken kommen die meisten Zwillinge heutzutage gesund und munter auf die Welt“, erklärt Heling. 

„Die neue Leitlinie leistet einen Beitrag zu einer verbesserten Versorgung – sowohl der Mütter als auch der Feten bei Zwillingsschwangerschaften.“

Literatur:
(1) AWMF LL 015-087 S24 Überwachung und Betreuung von Zwillingsschwangerschaften. von Kaisenberg CS*, Klaritsch P*, Ochsenbein-Kölble N, Hodel M, Nothacker M, Hecher K.
(*geteilte Erstautorenschaft) https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-087.html

(2) Beemsterboeret S.N. al.: The paradox of declining fertility but increasing twinning rates with advancing maternal age. Human Reproduction, Volume 21, Issue 6, June 2006, Pages 1531–1532, https://doi.org/10.1093/humrep/del009

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Elterliche Arbeitszeiten: BMI-Index und Körpergewicht/Übergewicht von Kindern

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Lange Arbeitszeiten von Eltern erhöhen das Risiko für Übergewicht ihrer Kinder

Kinder aus Familien mit mittlerem und hohem Einkommen besonders betroffen 
 
  • Lange Arbeitszeiten von Müttern und Vätern erhöhen das Risiko für ihre Kinder, im Vorschulalter an Übergewicht oder Fettleibigkeit zu leiden. 

Das ist das Ergebnis einer von WZB-Forscherin Jianghong Li geleiteten Studie, die die Auswirkung elterlicher Arbeitszeiten auf das Körpergewicht von Kindern untersucht hat. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Personalfürsorge  

Die Studie nutzt Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für 2.400 Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren.

Das Vorschulalter ist eine entscheidende Entwicklungsphase für das Körpergewicht von Kindern. 

  • Die Studie zeigt, dass Kinder von Müttern, die 35 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit ausgesetzt sind – im Vergleich zu Kindern, deren Mütter nicht erwerbstätig sind. 

Das Risiko erhöht sich, wenn auch die Väter lange arbeiten (55 Stunden oder mehr pro Woche). 
  • In diesem Fall wirken sich bereits kürzere Arbeitszeiten der Mutter (24-34 Wochenstunden) negativ auf das Körpergewicht der Kinder aus.
Dies zeigt, dass auch die Arbeitszeit von Vätern einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit von Kindern hat.

Die Studie ist eine von wenigen Untersuchungen, die den Effekt der mütterlichen und väterlichen Arbeitszeiten gemeinsam betrachtet.


WZB-Forscherin Jianghong Li vermutet, dass die Ernährungsqualität und das körperliche Aktivitätsniveau von Vorschulkindern mit längeren Arbeitszeiten der Mütter sinken - ein Zusammenhang, den Studien bereits für Deutschland und andere Industrieländer nachgewiesen haben.

  • Eine andere Ursache könnten unterbrochene Schlafrhythmen bei Kindern sein, deren Eltern lange arbeiten. 

Um diese Erklärungsansätze empirisch zu belegen, seien aber umfangreichere Daten notwendig, so Li.


Der negative Einfluss langer Arbeitszeiten auf das Körpergewicht wurde hauptsächlich bei Kindern aus Familien mit mittlerem und hohem Einkommen festgestellt. 

Bei Familien mit niedrigem Einkommen lässt sich dagegen dieser Zusammenhang nicht nachweisen.

„Eltern mit niedrigem Einkommen sind vielleicht weniger informiert, welchen Einfluss Ernährung und körperliche Bewegung auf das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit ihrer Kinder haben.

Deshalb ändern weniger oder mehr Arbeitsstunden an der Ernährungsqualität oder der körperlichen Betätigung möglicherweise nicht viel.

Es ist auch denkbar, dass in einkommensschwächeren Familien die Vorteile eines höheren Verdiensts durch längere Arbeitsstunden die negativen Folgen des Zeitmangels ausgleichen“, erklärt Li.


  • Ein Kita-Besuch mindert das Risiko für Übergewicht oder Fettleibigkeit hingegen unabhängig vom sozialen Hintergrund der Kinder. 

„Staatliche Investitionen zur Verbesserung der Kitas, insbesondere der Ernährungsqualität und angemessener körperlicher Bewegung können erwerbstätige Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützen“, sagt Li.

Die Forscher*innen analysierten Langzeitdaten zum Body-Mass-Index (BMI) von Kindern und den Arbeitsstunden ihrer Eltern. 

Es wurden Daten von 2.413 Kindern im Alter zwischen 0 und 1, 2 und 3 sowie 5 und 6 ausgewertet, die zwischen 2003 und 2014 im Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) erhoben wurden.

Die Studie ist im Journal of Epidemiology and Community Health erschienen:

Jianghong Li, Till Kaiser, Matthias Pollmann-Schult, Lyndall Strazdins: “Long work hours of mothers and fathers are linked to increased risk for overweight and obesity among preschool children: Longitudinal evidence from Germany”

Jianghong Li, Ph.D. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe der Präsidentin.

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Bindungshormon Oxytocin: Postpartalen Bindungsstörung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Mütter mit Bindungsstörung: 

Lässt sich Freude am eigenen Baby erlernen?

Dr. Monika Eckstein erforscht am Zentrum für Psychosoziale Medizin Heidelberg die Effekte von Neurofeedback auf die Mutter-Kind-Interaktion und wurde dafür nun mit dem Anita- und Friedrich-Reutner-Preis der Medizinischen Fakultät Heidelberg ausgezeichnet 
 
  • Der Kontakt zu einem vertrauten Mitmenschen tut gut und baut Stress ab, dafür sorgt das Gehirn durch die Aktivierung des internen Belohnungssystems und Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin. 

Doch wie lässt sich Personen helfen, bei denen dieser Mechanismus gestört ist?

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Geburtshelfer  

Dieser Frage geht am Zentrum für Psychosoziale Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg die Psychologin Dr. Monika Eckstein nach und ist dafür nun mit dem Anita- und Friedrich-Reutner-Preis der Medizinischen Fakultät Heidelberg ausgezeichnet worden. In einer aktuellen Studie untersucht die Nachwuchswissenschaftlerin, ob bei Müttern, die keine enge Bindung zu ihrem Baby aufbauen können, dieser positive Rückkopplungsmechanismus durch gezieltes Training mittels Neurofeedback aktiviert werden kann. Weitere Projekte sind in Planung. „Dr. Monika Eckstein forscht sehr engagiert in einem für die psychotherapeutische Versorgung wichtigen Themenbereich, denn die Frage nach der Bindungsfähigkeit spielt bei fast allen psychischen Beschwerden eine Rolle. Ihre Arbeit ist beispielhaft für die Translation von Erkenntnissen aus der neurobiologischen Forschung hin zu klinischen Interventionen. Ich hoffe, dass der Preis sie auf ihrem Weg bestärkt“, sagte Prof. Dr. Andreas Draguhn, Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg, anlässlich der Preisverleihung am 13. Juli 2019.

Beziehung zu Mitmenschen: erlernt und über Hormone vermittelt

  • Die Beziehung zu Mitmenschen, die soziale Interaktion, beeinflusst unser Gefühlsleben sowie das psychische und physische Wohlbefinden. 
  • Wie jemand mit seinen Mitmenschen in Kontakt und Beziehung tritt, ist einerseits erlernt, andererseits über Hormone vermittelt, unter anderem über das Beziehungshormon Oxytocin. 

Monika Eckstein beschäftigt sich bereits seit ihrer Promotion mit den Wechselwirkungen zwischen Lernerfahrung und Oxytocin in der sozialen Interaktion und konnte in einer Studie mit Freiwilligen zeigen, dass Oxytocin die Verknüpfung von Gesichtern mit Furcht oder auch dem Gefühl von Sicherheit unterstützt. In aktuellen Arbeiten am Zentrum für Psychosoziale Medizin Heidelberg, wo sie seit 2015 tätig ist, entdeckte sie außerdem mit Hilfe von Hirnscans im Magnetresonanztomographen (funktionelles MRT), dass bei der positiven sozialen Interaktion von Paaren das hirneigene Belohnungszentrum aktiviert, Stress reduziert und das Schmerzempfinden gedämpft werden.

„Meine Studien deuten darauf hin, dass positive soziale Interaktionen durch wiederholte Erfahrungen mit einem emotionalen Gehalt, z.B. einem Gefühl der Geborgenheit, verknüpft werden können – was sich auch auf das körperliche Wohlbefinden auswirkt. Das möchte ich für die Anwendung im klinischen Alltag und die Entwicklung innovativer Interventionen nutzbar machen“, so die Preisträgerin.

Derzeit untersucht sie im Rahmen einer von der Dietmar Hopp Stiftung geförderten Studie, ob sich ihre Erkenntnisse nutzen lassen, um Müttern zu helfen, die im Kontakt zu ihrem Baby Schwierigkeiten haben, positive Gefühle zu empfinden. 

 „Mütter mit einer solchen postpartalen Bindungsstörung leiden sehr unter der Situation.

  • Therapeutische Unterstützung würde nicht nur die Lebensqualität der Mütter verbessern, sondern auch die psychisch gesunde Entwicklung der Kinder fördern“, erläutert Eckstein. 

In der Studie testet sie die Wirksamkeit eines wiederholten Neurofeedbacks mittels funktioneller MRT: Die Mütter sind während der Messung im MRT aufgefordert, die Aktivität in einem bestimmten Hirnareal willentlich zu steigern, z.B. indem sie an eine beglückende oder lustige Situation mit dem Kind zurückdenken.

Gleichzeitig erhalten sie in Echtzeit eine Rückmeldung über die Aktivität des Belohnungszentrums im Gehirn bei diesen Gedanken:

„Die Probandinnen lernen, beim Anblick ihres Kindes eine spezifische Gehirnaktivität zu erzeugen und damit positive Gefühle aufzurufen.

Wir hoffen, dass das Gehirn auf dies Weise lernt, den Kontakt zum Kind insgesamt positiv zu verknüpfen, und durch Oxytocin- und auch Dopamin-Ausschüttung die Mutter-Kind-Bindung gefestigt wird“, beschreibt die Psychologin die Ziele des Projekts.

Darüber hinaus hat sie bereits Pläne für zukünftige Projekte:

„Es könnte durchaus lohnend sein, Partnerschaft und soziales Umfeld im medizinischen und therapeutische Kontext zu berücksichtigen: 

  • So könnten die stress- und schmerzlindernden Effekte von sozialer Interaktion mit Partner und Familie in Therapien nutzbar gemacht werden. 

Dies möchte ich zukünftig noch weiter fokussieren.“ Monika Eckstein studierte von 2006 bis 2012 in Düsseldorf, Tübingen und am National Institute of Health in Bethesda, USA, Psychologie. Ihre Promotion schloss sie 2015 an der Universität Bonn ab.

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Dr. Monika Eckstein
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Informationen über Dr. Monika Eckstein:

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Schwangerschaftsdiabetes und Postpartale Depression (PPD-Wochenbettdepression)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Meta-Studie bestätigt - Schwangerschaftsdiabetes erhöht Risiko für Wochenbettdepression

  • Bis zu 15 Prozent aller jungen Mütter entwickeln nach der Entbindung eine postpartale Depression (PPD), auch Wochenbett-Depression genannt. 
  • Im Gegensatz zu einem kurzzeitig anhaltenden „Baby-Blues“ birgt sie das Risiko für eine dauerhafte Depression oder für Bindungsstörungen zum Kind. 

Nun zeigt eine aktuelle Meta-Studie aus dem Journal „Diabetes Research and Clinical Practice“, dass Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes (GDM) häufiger unter PPD leiden als Frauen ohne diese Stoffwechselerkrankung. 

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt behandelnden Ärztinnen und Ärzten, Wöchnerinnen mit Schwangerschaftsdiabetes konsequent auf Depressionen zu untersuchen. 
 
Die Autoren um Milad Azami kamen in ihrer Meta-Analyse zum Schluss, dass Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes ein erhöhtes Risiko für Wochenbett-Depressionen haben.

„Es ist die erste systematische Übersichtsstudie über den Zusammenhang zwischen beiden Krankheitsbildern“, erklärt DDG-Vizepräsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer.

„Bislang gab es nur einzelne Studien mit oft widersprüchlichen Aussagen.

Nun gibt diese Publikation ein aktuelles und einheitliches Resümee aller relevanten Kohortenstudien zu diesem Thema ab.“ In ihrer umfassenden Literaturauswertung beziehen sich die Forscher auf 18 Studien, die sich dem Zusammenhang zwischen GDM und PPD widmeten. Insgesamt wurden somit Daten von über zwei Millionen Patientinnen berücksichtigt.

  • Als mögliche Ursachen für den Zusammenhang zwischen GDM und PPD nennen die Autoren 
  • neuroendokrinologische Vorgänge
  • gestörte Wechselwirkung zwischen Gehirn und Nebennieren
  • den Einfluss des erhöhten Insulinwertes im Blut auf die Schilddrüse. 
Auch entzündliche Prozesse und Störungen bei der Serotonin-Ausschüttung könnten eine Rolle spielen. 

Nicht zu vernachlässigen sei schließlich der psychische Stress, den der GDM bei der Frau auslöse.

Eine Wochenbett-Depression tritt meist innerhalb des ersten Monats nach der Entbindung auf.

Charakteristische Symptome sind gedrückte Stimmung, Interessen- und Appetitverlust, Schlafstörungen, erhöhte Ermüdbarkeit, Wertlosigkeits- und Schuldgefühle, verminderte Konzentration sowie Suizidgedanken und -handlungen. 

„Familie oder Umfeld bemerken die Depression nicht immer gleich, oder sie wird mit dem häufiger auftretenden `Baby-Blues´ verwechselt“, erläutert Professor Dr. med. Michael Hummel, Vorsitzender der AG Diabetes und Schwangerschaft der DDG.

„Denn bis zur Hälfte aller Wöchnerinnen sind von dieser kurz anhaltenden grundlosen Traurigkeit aufgrund einer hormonellen Umstellung nach der Geburt betroffen.“

Es sei daher wichtig, Patientinnen schnell zu identifizieren.

 „Denn eine Wochenbett-Depression kann sich – im Gegensatz zum Baby-Blues – zu einer chronischen Depression mit dauerhafter Bindungsstörung zum Kind entwickeln“, ergänzt Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf, Leiterin des Berliner Diabeteszentrums für Schwangere am St. Joseph Krankenhaus in Berlin. 

Prof. Dr. med. Ute Schäfer-Graf  


„Beim Säugling wiederum können Verhaltensauffälligkeiten sowie Störungen der emotionalen und kognitiven Entwicklung entstehen.“

Die DDG weist daher darauf hin, Wöchnerinnen mit Schwangerschaftsdiabetes zeitnah nach der Entbindung auf PPD zu untersuchen.

In diabetologischen Schwerpunktpraxen findet dies in der Regel bereits statt:

Bei der Nachuntersuchung des Zuckerstoffwechsels füllt die Patientin einen aus zehn Fragen bestehenden Fragebogen aus, mit dem das Risiko auf eine Depression zuverlässig eingeschätzt werden kann.

So können sich behandelnde Diabetologin oder Diabetologe ein Bild von deren Stimmungslage machen und die Patientin gegebenenfalls zu einem Psychologen überweisen.

Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit mehr als 9.000 Mitgliedern eine der großen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der fast sieben Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche gesundheitspolitische Aktivitäten.

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DDG
Kerstin Ullrich/Christina Seddig
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Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)
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erdtmann@ddg.info
www.ddg.info

Originalpublikation:
Azami M, Badfar G, Solemani A, Rahmati S., The association between Gestational Diabetes and Postpartum Depression: A Systematic Review and Meta-analysis, Diabetes Res Clin Pract. 2019 Feb 5. pii: S0168-8227(18)31706-6. doi: 10.1016/j.diabres.2019.01.034. [Epub ahead of print]
https://www.diabetesresearchclinicalpractice.com/article/S0168-8227(18)31706-6/f...

S3-Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge - Patientinnenempfehlung
https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Leitlinien/Evi...

Die biologische Grenzen von Mutterschaft im Jahr 2019?

Medizin am Abend Abend Berlin Fazit: Gratwanderung: Immer mehr „späte“ Mütter

Das FWF-Projekt „Die biologisch Uhr tickt“ („Running against the clock” - RAC) misst „späte“ Mutterschaft. 

Die Autorin der aktuellen Studie, Eva Beaujouan, ging der Frage nach, ob und wie der Kinderwunsch von Frauen über 35 Jahren realisiert wird, und wie stark biologische Grenzen von Mutterschaft eine Rolle spielen. 
 
  • Die Zahl der Frauen, die im fortgeschrittenen Alter Mütter werden, nahm in vielen Ländern Europas stark zu. 

In Österreich hatte im Jahr 2014 jedes fünfte Neugeborene eine Mutter im Alter 35+, zu Beginn der 1980er Jahre waren es nur 7%.

Dieser Trend ist am stärksten verbreitet unter gebildeten Frauen und der starke Anstieg von weiblichen Studierenden in den letzten Jahrzehnten war wesentlich für das Verschieben von Mutterschaft in spätere Jahre.

  • Auch ein instabiler Arbeitsmarkt, eine immer schlechtere wirtschaftliche Situation von jungen Erwachsenen in ganz Europa, Änderungen im Partnerschaftsverhalten und effiziente Verhütungsmittel führten zu einem Hinausschieben von Elternschaft.

Immer mehr Frauen im Alter 35+ wünschen sich Kinder, vor allem kinderlose Frauen. 

Laut Mikrozensus-Befragungen wünschten sich im Jahr 2016 in Österreich 62% der 35-39-jährigen kinderlosen Frauen ein oder mehrere Kinder, gegenüber 21% im Jahr 1986.

Aber viele dieser Frauen werden wegen mit dem Alter abnehmender Fruchtbarkeit Probleme haben, ihre Pläne zu realisieren. 

Tatsächlich bestätigen für Österreich Daten aus den „Generations and Gender“-Befragungen 2008 und 2012 einen starken Zusammenhang zwischen dem Alter von Frauen und der Realisierung ihrer Kinderwünsche: Im Alter von 30 Jahren konnten zwei Drittel der österreichischen Frauen innerhalb von vier Jahren ihre Kinderwünsche realisieren, mit Mitte 30 waren es 40%, Ende 30 nur 20%. Nur weniger als 10% der Frauen im Alter 40+ war es möglich, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Können sich Frauen im fortgeschrittenen Alter auf assistierte Reproduktionsmedizin verlassen?

Ihr Einsatz hat vor allem unter Frauen im Alter 40+ stark zugenommen. 
  • Dennoch sind mit diesem Alter die Chancen niedrig schwanger zu werden, die Schwangerschaft auszutragen und ein Baby zu bekommen, wenn Frauen ihre eigenen Eizellen verwenden. 
  • Die Chancen auf ein Baby sind viel höher, wenn Eizellen von jüngeren Spenderinnen oder eigene Eizellen, die in jungen Jahren eingefroren wurden, zum Einsatz kommen.

Dabei gibt es Argumente für Elternschaft in jungen als auch in späteren Jahren.

Biologische und gesundheitliche Gründe sprechen für Elternschaft in jungen Jahren.

Eine gefestigtere ökonomische Situation, größere Stabilität in der Partnerschaft und generell mehr Freude und Glück an Elternschaft in höherem Alter sprechen für späte Elternschaft. 

Zudem möchten die meisten Frauen und Männer ihre Ausbildung abschließen, einen Job und andere Lebensziele erreichen, bevor sie Eltern werden. 

Generell ist in Österreich, wie auch in anderen europäischen Ländern, eine stabile Partnerschaft zentral, um Kinder zu planen.

Das RAC Projekt wurde gefördert vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) (P 28071-G22). Es wurde in 2016-2017 unter der Leitung von Isabella Buber-Ennser am Institut für Demographie/ Österreichische Akademie der Wissenschaften (VID/ÖAW) durchgeführt.

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Eva Beaujouan
Vienna Institute of Demography
Austrian Academy of Sciences
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Dr. Inga Freund
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Mag. Lisa Janisch
Telefon:
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Originalpublikation:
Beaujouan, Eva (2018). Late fertility intentions and fertility in Austria. VID Working Paper 6/2018. Vienna: Vienna Institute of Demography.
https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/subsites/Institute/VID/PDF/Publications/Working...

Sobotka, T., & Beaujouan, É. (2018). “Late Motherhood in Low-Fertility Countries: Reproductive Intentions, Trends and Consequences”. In D. Stoop (Ed.), Preventing age related fertility loss, Springer International Publishing Switzerland, pp. 11–29.

https://www.oeaw.ac.at/fileadmin/subsites/Institute/VID/PDF/Publications/Working...

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.oeaw.ac.at/vid/research/research-projects/rac-running-against-the-cl...

https://www.oeaw.ac.at/vid/


http://www.wittgensteincentre.org/

Totgeburten, neurologische Störungen, Gehirnmissbildungen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Langzeitschäden durch Zikaviren

Klinisch unauffällige Nachkommen infizierter Mütter können unter Spätfolgen leiden. 
 
Totgeburten, neurologische Störungen, Gehirnmissbildungen – wenn Zikaviren Schwangere infizieren, kann das für ihre Nachkommen schwere Folgen haben.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Personalausstattung  

In Gebieten, in denen Zikaviren in der Bevölkerung weit verbreitet sind, wie beispielsweise in Südamerika, sind jedoch mehr als neunzig Prozent aller Neugeborenen klinisch unauffällig.

Ob bei diesen vermeintlich gesunden Neugeborenen infizierter Mütter im Laufe ihres Lebens doch noch gesundheitliche Beeinträchtigungen auftreten, untersuchte nun ein internationales Forscher-Team um Professorin Dr. Gülsah Gabriel, Leiterin der Abteilung „Virale Zoonosen – One Health“ am Heinrich-Pette-Institut (HPI) und an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo). Dazu studierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem das Verhalten, die Gedächtnisleistung und die Gewebeveränderungen von Mäusen, deren Mütter während der Trächtigkeit eine milde Infektion mit dem Zikavirus durchlebt hatten.

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Grundsicherung  

Das Ergebnis: 

Scheinbar gesunde Nachkommen zeigten ein erhöhtes Risiko, im Erwachsenenalter neurologische Störungen zu entwickeln. Dies galt insbesondere für die männlichen Mäuse. Die Studie erschienen nun im renommierten Fachmagazin Nature Microbiology.

Über das Zikavirus

Meist durch Mücken von Mensch zu Mensch übertragen, löst das Zikavirus bei Erwachsenen vorübergehend leichte unspezifische Symptome wie Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen oder Fieber aus. Infektionen während der Schwangerschaft können zu Fehlgeburten oder neurologischen Störungen bei den Neugeborenen führen. 

Über die Langzeiteffekte bei vermeintlich gesunden Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft mit dem Zikavirus infiziert waren, war bislang wenig bekannt. Mithilfe eines Schwangerschaftsmodells in der Maus, das Gabriel mit ihrem Team etablierte, konnten verschiedene Arbeitsgruppen die Nachkommen infizierter Muttertiere hinsichtlich zahlreicher Gesichtspunkte untersuchen.

Gewebeveränderungen und Gedächtnisstörungen

Die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Wolfgang Baumgärtner, Leiter des Instituts für Pathologie der TiHo, untersuchte Gewebeproben aus den Gebärmuttern der trächtigen infizierten Mäuse sowie aus dem Gehirn der Nachkommen infizierter Muttertiere und verglich die Gewebeveränderungen mit denen nicht infizierter Tiere. „So konnten wir beispielsweise zeigen, dass Zikaviren insbesondere in Zellen vorkamen, die in der Grenzzone zwischen mütterlichem Gewebe und Embryo liegen. Zudem stellten wir in den virusinfizierten Regionen der Gebärmutter ausgedehnte Zelluntergänge fest“, berichtet Baumgärtner. Diese Veränderungen könnten dazu führen, dass der Fetus während der Trächtigkeit nicht ausreichend versorgt wird und dadurch entweder geschädigt wird oder sogar abstirbt.

Auch bei den Nachkommen konnten die Pathologinnen und Pathologen der TiHo Veränderungen identifizieren: „Wir konnten Zikaviren im Gehirn der Neugeborenen nachweisen und vermuten, dass diese dort auch Schäden anrichten“, so Baumgärtner. Denn das Forscher-Team stellte fest: Am Tag ihrer Geburt wiesen infizierte Mäuse mehr zerstörte Gehirnzellen auf als ihre nicht infizierten Artgenossen. „Insbesondere die für die Gedächtnisbildung zuständige Region des Hippocampus schien betroffen zu sein“, berichtet Baumgärtner. Da weitere Untersuchungen zeigten, dass männliche Nachkommen infizierter Mütter deutlich höhere Werte des Sexualhormons Testosteron aufwiesen als Nachkommen von nicht infizierten Müttern, suchten die Forscherinnen und Forscher auch nach geschlechtsspezifischen Unterschieden – und wurden fündig: 

  •  „Testosteron spielt eine wichtige Rolle in der embryonalen Entwicklung des Nervensystems. 

Daher konnten wir bei den männlichen Nachkommen infizierter Mütter stärkere pathologische Veränderungen im Hippocampus nachweisen als bei den weiblichen Tieren“, so Baumgärtner.

Ob die genannten Gewebeveränderungen das Verhalten sowie die Lernstrategien bei den ausgewachsenen Nachkommen beeinträchtigen können, untersuchte Professor Dr. Wolfgang Löscher, Leiter des Instituts für Pharmakologie, mit seinem Team. Er berichtet: „Wir konnten zeigen, dass vor allem bei männlichen Mäusen die Lern- und Gedächtnisleistung eingeschränkt war. Um Probleme zu lösen, nutzten die Tiere Strategien, die darauf hinweisen, dass sie auf die Funktionen des Hippocampus nicht zurückgreifen konnten.“

Fazit

  1. Die Ergebnisse aller beteiligten Arbeitsgruppen unterstützen die Annahme, dass eine milde mütterliche Zikavirus-Infektion während der frühen Embryonalentwicklung die Entwicklung des Fetus im Uterus beeinflusst. 
  2. Nachkommen, die bei der Geburt klinisch unauffällig erscheinen, können infolgedessen im Erwachsenenalter an neuronalen Anomalien sowie an Lern- und Gedächtnisschwächen leiden. 
„Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es gerade bei zunächst unauffälligen Kindern von mit dem Zikavirus infizierten Müttern ist, ein gezieltes und geschlechtsspezifisches Monitoring durchzuführen“, erklärt Gabriel.

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Prof. Dr. Gülsah Gabriel
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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guelsah.gabriel@tiho-hannover.de

Prof. Dr. Wolfgang Baumgärtner
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
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Prof. Dr. Wolfgang Löscher
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Sonja von Brethorst
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Fax: 0511 / 953-82-8002
E-Mail-Adresse: sonja.von.brethorst@tiho-hannover.de
Originalpublikation:
Male offspring born to mildly ZIKV-infected mice are at risk of developing neurocognitive disorders in adulthood.
Stephanie Stanelle-Bertram, Kerstin Walendy-Gnirß, Thomas Speiseder, Swantje Thiele, Ivy Asantewaa Asante, Carola Dreier, Nancy Mounogou Kouassi, Annette Preuß, Gundula Pilnitz-Stolze, Ursula Müller, Stefanie Thanisch, Melanie Richter, Robin Scharrenberg, Vanessa Kraus, Ronja Dörk, Lynn Schau, Vanessa Herder, Ingo Gerhauser, Vanessa Maria Pfankuche, Christopher Käufer, Inken Waltl, Thais Moraes, Julie Sellau, Stefan Hoenow, Jonas Schmidt-Chanasit, Stephanie Jansen, Benjamin Schattling, Harald Ittrich, Udo Bartsch, Thomas Renné, Ralf Bartenschlager, Petra Arck, Daniel Cadar, Manuel A. Friese, Olli Vapalahti, Hanna Lotter, Sany Benites, Lane Rolling, Martin Gabriel, Wolfgang Baumgärtner, Fabio Morellini, Sabine M. Hölter, Oana Amarie, Helmut Fuchs, Martin Hrabe de Angelis, Wolfgang Löscher, Froylan Calderon de Anda and Gülsah Gabriel
Nature Microbiology (2018), DOI: 10.1038/s41564-018-0236-1

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.nature.com/articles/s41564-018-0236-1

 

Body-Mass-Index: Inselautoantikörper - Vorboten einer Typ-1-Diabeteserkrankung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Höherer Body-Mass-Index bei Nachwuchs von Müttern mit Typ-1-Diabetes

Das Risiko für Übergewicht und Insulinresistenz ist bei Kindern von Müttern mit Typ-1-Diabetes signifikant erhöht. 

Das berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München im Fachmagazin ‚Diabetologia‘. 
 
  • Typ-1-Diabetes gilt als die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter. 

Doch welche Rolle spielt die Krankheit, wenn die Betroffenen selber einmal Kinder bekommen?

Bislang ist bekannt, dass das Risiko für Typ-1-Diabetes bei Kindern von betroffenen Eltern weit höher ist als in der Allgemeinbevölkerung.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachInfo: Labor Autoantikörperdiagnostik beim Diabetes mellitus 

„Zudem gab es vereinzelte Hinweise aus Vorgängerstudien, dass Kinder von Müttern mit Typ-1-Diabetes zusätzlich ein erhöhtes Risiko für das metabolische Syndrom tragen, da die zeitweise hohen Blutzuckerwerte im Mutterleib langfristige Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das Körpergewicht der Nachkommen zu haben scheinen“, erklärt PD Dr. Andreas Beyerlein.

„Wir wollten diese Diskussion nun auf eine solide Datengrundlage stellen“, so der Statistiker und Epidemiologe weiter, der die Studie gemeinsam mit Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler, Institut für Diabetesforschung des Helmholtz Zentrums München und Forschergruppe Diabetes e.V., federführend leitete.

Fast 2.800 Kinder über 18 Jahre hinweg untersucht

Ausgangspunkt der Arbeit waren drei große Studien, die die Entstehungsmechanismen von Typ-1-Diabetes aufklären sollen (TEENDIAB, BABYDIAB und BABYDIET*). „Insgesamt haben wir die Daten von knapp 2.800 Kindern untersucht, die einen erstgradigen Verwandten mit Typ-1-Diabetes hatten“, erklärt Erstautorin Anitha Pitchika. „Sie wurden bis zu ihrem 18. Lebensjahr hinsichtlich Stoffwechsel und Körpergewicht untersucht.“ Anette-Gabriele Ziegler ergänzt: „Diese Auswertungen waren in dieser Form erst mit unseren Datensätzen möglich, die eine ausreichend große Anzahl von Müttern mit Typ-1-Diabetes enthalten, denen noch vor einigen Jahrzehnten auf Grund von damals hohen Geburtsrisiken oft von einem Kinderwunsch abgeraten wurde.“

Dabei fiel den Wissenschaftlern auf, dass Kinder, deren Mütter vor der Schwangerschaft an Typ-1-Diabetes erkrankt waren, einen signifikant höheren Body-Mass-Index aufwiesen als Kinder von stoffwechselgesunden Müttern.

,„Bei den Teilnehmern der TEENDIAB-Studie“, erklärt Andreas Beyerlein, „war das Risiko für ein späteres Übergewicht mehr als doppelt so hoch.“ 

Auch weitere Werte wie Hüftumfang, Nüchternglukosespiegel oder das Risiko für Insulinresistenz waren signifikant erhöht, wenn die Mutter Typ-1-Diabetes hatte.

  • Zuvor hatten die Wissenschaftler bereits mögliche Störfaktoren wie beispielsweise sozioökonomischen Status der Mutter oder ein höheres Geburtsgewicht herausgerechnet.

Um herauszufinden, inwiefern die Unterschiede durch grundlegende Änderungen im kindlichen Stoffwechsel verursacht wurden, erhoben die Forscher von 500 Teilnehmern der TEENDIAB-Studie sogenannte Metabolomics-Daten. Tatsächlich konnten sie aber keine durch mütterlichen Typ-1-Diabetes bedingten signifikanten Veränderungen hinsichtlich der Stoffwechselprodukte und –wege aufdecken.

„Unsere Studie belegt, dass Kinder von Müttern mit Typ-1-Diabetes nicht nur ein signifikant höheres Risiko für die Krankheit selbst haben, sondern auch für Übergewicht und Insulinresistenz, fasst Anette-Gabriele Ziegler zusammen.

  • „Daher wäre es ratsam, dass Kinder- und Jugendmediziner diesen Zusammenhang künftig im Kopf haben und frühzeitig auf entsprechende Warnsignale bei den betroffenen Kindern achten.“

Weitere Informationen

* Die TEENDIAB-Studie beschäftigt sich mit der Entstehung des Diabetes während und nach der Pubertät. Über diesen Alterszeitraum gibt es weltweit noch sehr wenige Daten. Deshalb wurden in die TEENDIAB-Studie Kinder zwischen sechs Jahren bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres aufgenommen, bei denen bereits ein Familienmitglied (Mutter, Vater oder Geschwisterkind) an Typ-1-Diabetes erkrankt ist. Die TEENDIAB-Kinder wurden bis zum Alter von 18 Jahren begleitet und nachuntersucht. Dabei wurden Umwelteinflüsse wie Ernährung, Bewegung, psychosoziale Entwicklung, Pubertäts- und Gewichtsentwicklung erforscht. Alle Kinder wurden auf Inselautoantikörper untersucht, den Vorboten einer Typ-1-Diabeteserkrankung. TEENDIAB ist eine deutschlandweite Studie im Rahmen des Kompetenznetzes Diabetes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Die BABYDIAB-Studie der Forschergruppe Diabetes e.V., die seit 1989 als weltweit erste prospektive Diabetes-Geburtskohorte etabliert wurde, zählt zu den Vorreiterstudien auf dem Gebiet der Pathogeneseforschung des Typ-1-Diabetes. Mehr als 1650 Kinder von Eltern mit Typ-1-Diabetes werden von Geburt an über einen Zeitraum von inzwischen 25 Jahren beobachtet. Das Ziel der BABYDIAB-Studie ist es zu ermitteln, wann Inselautoantikörper erstmalig auftreten, welche genetischen Faktoren und Umweltfaktoren ihre Entwicklung beeinflussen und welche Charakteristika der Autoantikörper am stärksten mit der Entwicklung von Typ-1-Diabetes assoziiert sind. Dabei werden die Studienteilnehmer alle drei Jahre mittels Blutproben und Fragebögen nachuntersucht. Die BABYDIET-Studie beschäftigt sich mit dem Einfluss von Gluten haltiger Nahrung auf die Entstehung von Typ-1-Diabetes.

Hintergrund:
Bei Typ-1-Diabetes gehen Insulin-produzierende Zellen in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse zu Grunde, da das körpereigene Immunsystem sie angreift und zerstört. 

Weitere Informationen zu Symptomen, Diagnose und Behandlung finden Sie beim Diabetesinformationsdienst München:

 https://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/erkrankungsformen/typ-1-diabe...

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das Institut für Diabetesforschung (IDF) befasst sich mit der Entstehung und Prävention von Typ-1-Diabetes. Ein vorrangiges Projekt des Instituts ist die Entwicklung einer antigen-basierten Therapie zur Erzeugung einer Immuntoleranz. In groß angelegten Langzeitstudien untersucht das IDF den Zusammenhang von Genen, Umweltfaktoren und Immunsystem für die Pathogenese von Typ-1-Diabetes. Mit den Daten der Geburtskohorte BABYDIAB, die 1989 als weltweit erste prospektive Diabetes-Geburtskohorte etabliert wurde, konnte die Anfälligkeit für die Entstehung einer mit Typ-1-Diabetes assoziierten Autoimmunität in den ersten zwei Lebensjahren aufgedeckt werden. Das im Jahr 2015 vom IDF initiierte Pilotprojekt Fr1da war weltweit das erste bevölkerungsweite Screening auf Inselautoimmunität in der Kindheit, die als Frühstadium des Typ-1-Diabetes zu werten ist. Das IDF ist Teil des Helmholtz Diabetes Center (HDC). http://www.helmholtz-muenchen.de/idf

Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 550 Professorinnen und Professoren, 41.000 Studierenden sowie 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands. http://www.tum.de



Originalpublikation:
Pitchika, A. et al. (2018): Associations of maternal type 1 diabetes with childhood adiposity and metabolic health in the offspring: prospective cohort study. Diabetologia, DOI: 10.1007/s00125-018-4688-x

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Die Eltern-Säugling-Kleinkind Beziehung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Großes Psychotherapieforschungsprojekt (SKKIPPI) zur Eltern-Kind-Beziehung an der IPU Berlin

Frau Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner und Herr Prof. Dr. Lars Kuchinke von der International Psychoanalytic University (IPU) konnten beim Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen erfolgreich ein Großprojekt zur Evaluation der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) einwerben. 

Die Fördersumme liegt bei bis zu 2,46 Mio Euro. Es zählt damit zu den aktuell größten Projekten zur Wirksamkeitsforschung der Psychotherapie in Deutschland. 
  • Untersucht werden Prävalenzen psychischer Störungen bei jungen Müttern und Vätern sowie die ESKP als psychodynamisches Interventionsangebot. 

Forschungsgruppe SKKIPPI mit Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner (1. Reihe, vierte von links) und Prof. Dr. Lars Kuchinke (1. von rechts)
Forschungsgruppe SKKIPPI mit Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner (1. Reihe, vierte von links) und Prof. Dr. Lars Kuchinke (1. von rechts) IPU Berlin
 
Frau Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner und Herr Prof. Dr. Lars Kuchinke von der International Psychoanalytic University (IPU) konnten beim Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen erfolgreich ein Großprojekt zur Evaluation der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie (ESKP) einwerben. Im Projekt „Evaluation der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie mittels Prävalenz- und Interventionsstudien (SKKIPPI)“ sollen die Prävalenzen psychischer Störungen der Mütter/Väter nach der Geburt ihres Kindes und die Eltern-Säugling-Kleinkind Psychotherapie (ESKP) als wichtiges psychodynamisches Interventionsangebot zur Förderung der Mutter/Vater-Kind-Beziehung erforscht werden.

SKKIPPI behandelt ein drängendes Thema: 

  • Schätzungsweise bis zu 20% der Mütter in Deutschland sind nach der Geburt ihres Kindes von psychischen Belastungen wie Depressionen oder Angst- und Zwangsstörungen betroffen. 

Der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen der Elternteile und daraus resultierenden Störungen der kindlichen Entwicklungen mit langfristigen Konsequenzen ist in vielen Studien nachgewiesen. 
  • Sie zeigen sich in den ersten Lebensjahren des Kindes z.B. in Regulationsstörungen, wie etwa Schlafprobleme, exzessives Schreien sowie Fütter- oder Gedeihstörungen. 

Entgegen der großen Fallzahlen existieren für die betroffenen Mutter/Vater-Kind-Paare jedoch nur wenige stationäre Therapieplätze.

Das SKKIPPI Projekt besteht aus zwei sich ergänzenden Studienteilen.

  • Im ersten Teil wird die Verbreitung von psychischen Belastungen und Erkrankungen von Müttern und Vätern im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes sowie deren Versorgungslage erhoben. 
Der zweite Teil dient der Evaluation des ESKP-Verfahrens durch den Vergleich der ESKP mit bisher üblichen Verfahren im klinischen Kontext.

  • Die Therapie findet dabei entweder in stationärer Behandlung oder in nicht-stationärer Behandlung zuhause (Home Treatment) statt.

Die ESKP ist ein von Ludwig-Körner entwickeltes Psychotherapieverfahren, das sich mit der intensiven Zweierbeziehung zwischen Mutter (oder Vater) und Kind beschäftigt. 

  • Ziel ist die Verbesserung der Feinfühligkeit der Mutter/des Vaters, um die emotionale Beziehung zum Kind zu verbessern und eine sogenannte sichere Bindung herzustellen. 
  • So soll verhindert werden, dass Eltern problematische Verhaltensweisen über Generationen hinweg an ihre Kinder weitergeben.

Insgesamt wird SKKIPPI mit bis zu 2,46 Mio Euro durch den Innovationfond finanziert.

Es zählt damit zu den aktuell größten Projekten zur Wirksamkeitsforschung der Psychotherapie in Deutschland. 

Weitere beteiligte Institutionen des multizentrischen Projektes unter Federführung der IPU sind die Charité Berlin, die Universität Leipzig, die Diako Flensburg sowie die Kliniken Vivantes Klinikum Neukölln, Alexianer St-Joseph Krankenhaus Berlin-Weißensee und Helios Park-Klinikum Leipzig.

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Daniel Jakubowski
Stromstr. 1
10555 Berlin

Telefon: +49 160 100 11 87
kommunikation@ipu-berlin.de

Prof. Dr. Christiane Ludwig-Körner
christiane.ludwig-koerner@ipu-berlin.de

Prof. Dr. Lars Kuchinke
lars.kuchinke@ipu-berlin.de

IPU Berlin
Stromstr. 3b
10555 Berlin
Telefon: +49 30 300 117-721

Daniel Jakubowski
Telefon: 030 300 117-515
E-Mail-Adresse: daniel.jakubowski@ipu-berlin.de


Katja Thiele
Telefon: +49 (0)30 300 117 - 520
Fax: +49 (0)30 300 117 - 529
E-Mail-Adresse: katja.thiele@ipu-berlin.de


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.ipu-berlin.de/hochschule/forschung/projekt/evaluation-der-eltern-sae...

 

CAVE: Internationaler Kindertag: Abend- und Nachtarbeitsstunden und Wochenendarbeit von Eltern

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wenn Eltern abends arbeiten

Familienunfreundliche Arbeitszeiten von Vätern und Müttern beeinträchtigen die Entwicklung ihrer Kinder  
  • Abend- und Nachtarbeitsstunden von Eltern haben negative Auswirkungen auf das Verhalten und die emotionale Stabilität ihrer Kinder.
Die WZB-Forscher Jianghong Li und Till Kaiser haben zusammen mit Matthias Pollmann-Schult von der Universität Magdeburg Daten von 838 Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren ausgewertet.  

Sie können zeigen, dass Eltern mit familienunfreundlichen Arbeitszeiten zu mehr Strenge und negativem Kommunikationsverhalten wie Schelten oder Schreien neigen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Gesundheit von Trennungskindern  

Für Mütter wie Väter gilt: Der Erziehungsstil beeinflusst entscheidend das Wohlbefinden der Kinder.

Das Team um Jianghong Li griff auf Daten der Studie „Familien in Deutschland“ zurück, einer Erweiterung des vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung verantworteten Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). In den Jahren 2010 bis 2013 gaben Mütter und Väter Auskunft über die Entwicklung ihrer Kinder und über ihre jeweiligen Erziehungsstile. Die Untersuchung ist die erste, die beide Eltern, ihre Perspektiven und Arbeitszeiten, gleichzeitig in den Blick nimmt.

Weit folgenreicher als Wochenendarbeit sind Abend- und Nachtschichten der Eltern.

Von den befragten Vätern arbeiten 23 Prozent regelmäßig nachts und 40 Prozent abends, unter den Müttern tun dies 11 beziehungsweise 28 Prozent. Die Auswirkungen auf die Kinder wurden in vier Bereichen gemessen: Hyperaktivität, emotionale Probleme, auffälliges Verhalten und Probleme mit Gleichaltrigen. 
  • Für alle Bereiche wurden negative Folgen der familienunfreundlichen Arbeitsstunden festgestellt, am deutlichsten im Bereich des kindlichen Verhaltens. 
  • „Das ist insofern bedeutsam, als Verhaltensstörungen in jungem Alter ein höheres Risiko späterer Straffälligkeit, Drogengefährdung oder schwieriger Bildungs- und Berufsverläufe mit sich bringen“, gibt das Autorenteam zu bedenken.
Wie komplex der Familienalltag ist, zeigt sich an einem interessanten Detail der Untersuchung:

Abend- und Nachtarbeitszeiten des einen Elternteils führen auch beim anderen Elternteil zu einer Veränderung des Erziehungsstils.

Insbesondere für Männer von Frauen mit familienunfreundlichen Arbeitszeiten lässt sich dieser „Spill-over-Effekt“ zeigen.  

Gleichzeitig hat der väterliche Erziehungsstil noch deutlichere Konsequenzen für die Entwicklung des Kindes.

Die Ergebnisse der Studie von Till Kaiser, Jianghong Li und Matthias Pollmann-Schult sind in dem Aufsatz „Evening and night work schedules and children’s social and emotional well-being“ in der Zeitschrift „Community, Work and Family“ veröffentlicht.

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Jianghong Li, Ph.D.
Projektgruppe der Präsidentin
Telefon: 030 254 91 564
mail: jianghong.li@wzb.eu

Gabriele Kammerer
Referat Information und Kommunikation
Telefon: 030 254 91 517
mail: gabriele.kammerer@wzb.eu

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

Reichpietschufer 50
10785 Berlin
Deutschland
Berlin
E-Mail-Adresse: presse@wzb.eu

Inge Weik-Kornecki
Telefon: 030-25491-513
E-Mail-Adresse: iweik@wzb.eu


Dr. Harald Wilkoszewski
Telefon: 03025491509
E-Mail-Adresse: harald.wilkoszewski@wzb.eu



Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://doi.org/10.1080/13668803.2017.1404443 Studie

CAVE: Großeltern - Kinder - Enkel: Stress zwischen den Generationen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Von der Großmutter bis zum Enkel

Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Thomas Elbert bestätigt epigenetische Übertragung von Gewalterfahrungen

Gewalterfahrung der Großmutter während der Schwangerschaft noch in der DNA der Enkelgeneration nachweisbar DNA-Mythilierung als zugrundeliegender molekularer Mechanismus
 

Ergebnisse im Wissenschaftsjournal Translational Psychiatry veröffentlicht 
 
In den Kriegsjahren 1944 bis 1945 erlebten die Niederlande einen Hungerwinter.

Untersuchungen ergaben, dass Kinder der Mütter, die während dieser Zeit schwanger waren, Tendenzen zu Übergewicht und Zivilisationskrankheiten aufwiesen. Die Kinder der Frauen, die während der Belagerung von Leningrad im Zweiten Weltkrieg schwanger waren, zeigten keine dieser Neigungen.  

Der Unterschied:

Im Gegensatz zur Sowjetunion entwickelte sich in Holland nach 1945 eine Wohlstandgesellschaft, in der es im Überfluss Nahrung gab. Die niederländischen Kinder waren jedoch auf eine ressourcenarme Hungerwelt programmiert.

Solche Codierungen ändern sich nicht innerhalb einer Generation. Tierexperimente belegen die Übertragung auf mehrere Generationen von Nachfahren. Auch bei den Menschen ist nach bisherigen Untersuchungen davon auszugehen, dass in der Enkelgeneration noch epigenetische Spuren in der DNA zu finden sind, die auf die Erlebnisse der Großmütter zurückgehen. Der Konstanzer Klinische Psychologe Prof. Dr. Thomas Elbert und sein Team liefern nun eine weitere Bestätigung für die Hypothese. Das Wissenschaftsjournal Translational Psychiatry veröffentlichte dazu Ergebnisse einer Datenerhebung von Dr. Fernanda Serpeloni in einer Region des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro, wo häusliche Gewalt und Gewalt in der Gemeinde verbreitet sind. Fernanda Serpeloni ist Mitarbeiterin des Arbeitsbereichs Klinische Psychologie und Neuropsychologie von Thomas Elbert.  

Die Studie konzentriert sich auf den Nachweis, dass massive Gewalterfahrung während der Schwangerschaft die Lesbarkeit der Gene auch noch bei den Enkelkindern beeinflusst.

Im Rahmen ihrer Dissertation entnahm Fernanda Serpeloni gemeinsam mit eigens geschulten Kolleginnen 386 Personen Speichelproben – Großmüttern, deren Töchtern und Enkelkindern. Die Großmütter und Töchter wurden zusätzlich nach ihren Gewalterfahrungen in der Partnerschaft und in der Gemeinde vor, während und nach der Schwangerschaft befragt.

Ein Fünftel der Großmütter berichtete von Gewalt durch den Partner während der Schwangerschaft, ein weiteres Fünftel hat Gewalt in der weiteren Familie und in der Gemeinde erfahren, sieben Prozent gaben an, während ihrer Schwangerschaft beiden Formen von Stress ausgesetzt gewesen zu sein. Aufgrund der Speichelproben ließ sich an fünf Orten der DNA das Erbgut der Enkel vorhersagen – anhand der Gewalterfahrungen der Großmutter, während sie mit der Mutter der Enkel schwanger war. „Unsere Untersuchungen ergaben, dass insbesondere Gewalterfahrungen während der Schwangerschaft zu unterschiedlichen Methylierungen bei den Kindern führen. Das ist sowohl bei Gewalt durch den Partner als auch in der Gemeinde der Fall“, fasst Thomas Elbert zusammen.

Die sogenannte DNA-Methylierung beschreibt den biologischen Mechanismus, dass bestimmten DNA-Bausteinen eine Methylgruppe angehängt wird. Sie stellt eine Reaktion des Erbguts auf die Umwelt dar, durch die Gene an- beziehungsweise abgeschaltet werden. Der Mechanismus funktioniert epigenetisch, da nicht die Gensequenz, sondern lediglich die Umsetzung der Erbinformation – ihre Lesbarkeit – verändert wird.

Die Studie bestätigt auch die Rolle der DNA-Methylierung bei der Übertragung von Stress zwischen den Generationen. 

„Methylierungsmuster sollten eigentlich Anpassungen an die Umwelt erleichtern“, sagt Thomas Elbert.

Es besteht die Möglichkeit, dass die Kinder mit dem veränderten DNS-Methylierungsmuster entweder ängstlicher werden, bis hin zur Depressionsneigung, oder dass sie nach außen aggressiv und wenig sensitiv anderen gegenüber werden. 

„Es steht mittlerweile außer Frage, dass pränataler Stress die Entwicklung des Nervensystems, die psychische Gesundheit und das Risiko für psychiatrische Störungen beeinflussen“, so Thomas Elbert. 

  • Pränatale DNA-Methylierungsmuster könnten künftig als Biomarker eingesetzt werden.

Originalveröffentlichung:
Serpeloni, F., Radtk,e K., de Assis, S., Henning, F., Nätt, D., Elbert, T. (2017): Grandmaternal stress during pregnancy and DNA methylation of the third generation: an epigenome-wide association study. Tanslational Psychiatry, 7 :e1202.
http://dx.doi.org/10.1038/tp.2017.153

Faktenübersicht:
• Untersuchung zur epigenetischen Übertragung von Gewalterfahrungen in São Gonçalo, Brasilien, durch den Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Neuropsychologie von Prof. Dr. Thomas Elbert
• Teilnahmen von insgesamt 386 Personen aus drei Generationen
• Unterstützt durch den ERC Advanced Grant MEMO TV (Memories of trauma and violence).


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