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Schwere Muskelschwäche: Therapie von Myasthenien

Medizin am Abend Berlin Fazit: Deutschlandweit einzigartig: Therapie von Myasthenien bei Kindern und Erwachsenen

Die Klinik für Neurologie ist jetzt zum integrierten Myastheniezentrum vom Deutschen Myastheniegesellschaft (DMG e.V.) zertifiziert worden. 

Auch das Myastheniezentrum in der Neuropädiatrie der Kinderklinik ist bereits zertifiziert. 

Somit ist die Universitätsmedizin Essen nun deutschlandweit der einzige Standort, an dem sowohl Erwachsene als auch Kinder wegen dieser schweren Muskelschwäche therapiert werden können. 

Der fließende Übergang in der Behandlung von Patienten auf der Schwelle zum Erwachsenwerden – die so genannte Transition – ist so möglich. 
 
„Kinder- und Erwachsenenneurologen begleiten die Jugendlichen ein Jahr lang in gemeinsamen Sprechstunden“, hebt der Leiter des Zentrums PD Dr. Tim Hagenacker hervor, der hier immer im engen Kontakt mit Prof. Dr. Ulrike Schara, Leiterin des Myastheniezentrums der Kinderklinik, ist.

Für die meist schwerkranken Patienten ein großer Vorteil. So haben die Experten die Möglichkeit, die Behandlung genau aufeinander abzustimmen, sodass kein Leerlauf oder Unstimmigkeiten in der Behandlung, beispielsweise bei der Dosis von Medikamenten, entstehen.  
  • Bei Myasthenien handelt es sich um eine der häufigsten Muskelschwäche, die durch ein fehlgesteuertes Immunsystem entsteht und bei der die Signalübertragung auf den Muskel gestört ist. 
  • Die Betroffenen haben meist zunächst Probleme mit der Augenmuskulatur, hinzu können Atembeschwerden, Schluckbeschwerden, Müdigkeit und Schwierigkeiten mit der Arm- und Beinmuskulatur kommen. 
Geheilt werden kann diese Autoimmunkrankheit nicht. 

Das Ziel der Therapie besteht darin, dass die Betroffenen möglichst symptomfrei leben können.

Schwere Muskelerkrankung ist nicht heilbar


Die Mediziner des Esseners Zentrums sehen jährlich rund 250 Patienten – meist mehrmals.

Damit gehört es deutschlandweit zu den größten spezialisierten Zentren. 

Eine Myasthenie kann sich vom Kindesalter über Jugend- bis ins hohe Lebensalter manifestieren, daher können sowohl Neuropädiater als auch Neurologen in die Behandlung der Erkrankung eingebunden sein.

Die Autoimmunerkrankung ist nicht heilbar.

Erhalten die Patienten jedoch eine auf sie genau abgestimmte Behandlung, haben sie e ine ganz normale Lebenserwartung – und was auch sehr wichtig, ihre Lebensqualität ist meist gut. 

Dafür ist ein komplexes Fachwissen und langjährige Erfahrung in der Behandlung nötig“, so PD. Dr. Hagenacker.

Hinzu kommt, dass die Erkrankung auch nur sehr schwer zu diagnostizieren ist.

Auch hier bedarf es meist des Know-hows eines extra darauf ausgerichteten Zentrums.

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Nordrhein-Westfalen  

PD Dr. Tim Hagenacker
Leitender Oberarzt der Klinik der Neurologie
Tel.: 0201/723 – 84487
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Prof. Dr. Ulrike Schara
Leitende Ärztin Neuropädiatrie, Kinderklinik 1
Tel 0201/723-2508
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Kristina Gronwald
Tel.: 0201/723-3683
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Über die Essener Universitätsmedizin
Die Essener Universitätsmedizin umfasst das Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und seine Tochterunternehmen Ruhrlandklinik, St. Josef Krankenhaus, Herzzentrum Huttrop und Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen. Die Essener Universitätsmedizin ist mit ca. 1.700 Betten das führende Gesundheits-Kompetenzzentrum des Ruhrgebiets: Alleine im vergangenen Jahr (2016) behandelten unsere rund 7.900 Beschäftigten fast 70.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Herausragende Schwerpunkte sind die Onkologie, die Transplantation sowie die Herz- und Gefäßmedizin: Mit dem Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ), einem der größten Tumorzentren Deutschlands, dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation (WZO), ein international führendes Zentrum für Transplantation, in dem unsere Spezialisten mit Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge alle lebenswichtigen Organe verpflanzen, und dem Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum (WHGZ), in dem wir jährlich mehr als 2.000 Operationen durchführen, hat die Essener Universitätsmedizin eine weit über die Region reichende Bedeutung für die Versorgung von Patientinnen und Patienten. Wesentliche Grundlage für die klinische Leistungsfähigkeit ist die Forschung an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit ihrer klaren Schwerpunktsetzung in Onkologie, Transplantation, Herz-Gefäß-Medizin, sowie den übergreifenden Forschungsschwerpunkten Immunologie, Infektiologie und Genetik.

Überstandene Chemotherapie - Therapie der Unfruchtbarkeit bei Frauen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Fruchtbar bleiben trotz Chemotherapie?

Eine der größten Beeinträchtigungen der Lebensqualität nach überstandener Chemotherapie ist die Unfruchtbarkeit. 

Forschern der Goethe-Universität und der Universität Tor Vergata in Rom ist es nun gelungen, den Mechanismus für die Unfruchtbarkeit durch Chemotherapie bei Frauen zu entschlüsseln und erste Ansätze für die Therapie aufzuzeigen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Medikamentenfehler 

  • Der Wirkmechanismus vieler Chemotherapeutika beruht auf der Schädigung der DNA. 

Da Krebszellen sich häufiger teilen als die meisten gesunden Zellen, reagieren sie empfindlicher auf DNA-schädigende Substanzen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Leitlinienprogramm-Onkologie 

Eine Ausnahme bilden die weiblichen Eizellen. 

  • Um Gendefekte beim Nachwuchs möglichst gering zu halten, leiten sie bei DNA-Schädigungen den programmierten Zelltod ein. 

Diesen Vorgang, auch Apoptose genannt, steuert in Eizellen das Protein p63. 

Es liegt in einer Eizell-spezifischen Form in hoher Konzentration in den Eizellen vor, fungiert als Qualitätskontrollfaktor und spielt bei der Entstehung von Unfruchtbarkeit eine Schlüsselrolle.
  • Im Gegensatz zu Männern, die stetig neue Spermien produzieren, werden Frauen mit einer begrenzten Anzahl an Eizellen geboren. Ist dieser Pool erschöpft, beginnen die Wechseljahre. 
Gleiches gilt, wenn die Eizellen durch eine Chemotherapie dezimiert sind: 
  1. Die Patientinnen kommen dann bereits viel früher in die Wechseljahre. 
  2. Das ist nicht nur mit Unfruchtbarkeit verbunden, sondern auch mit anderen hormon-abhängigen Problemen wie Osteoporose.

Die Wissenschaftler um Prof. Volker Dötsch vom Institut für Biophysikalische Chemie der Goethe-Universität konnten nun den Mechanismus aufklären, der zum vorzeitigen Absterben der Eizellen während einer Chemotherapie führt. 

 p63 liegt in nicht-geschädigten Eizellen in einer inaktiven Konformation vor. 

  • DNA-Schäden durch systemische Radio- oder Chemotherapie bewirken, dass p63 mit Phosphatgruppen modifiziert und in die aktive Konformation überführt wird. 

Aktives p63 wiederum schaltet ein zelluläres Programm an, das den Zelltod der Eizelle einleitet. 

Wie in der Online-Ausgabe des Journals „Nature Structural and Molecular Biology“ berichtet, gelang es den Forschern nun, die molekularen Details der Aktivierung aufzudecken und alle am p63 Aktivierungsmechanismus beteiligten Enzyme zu identifizieren.

Dadurch eröffnet diese Studie neue Ansätze für eine mögliche Therapie. Wurden die identifizierten Schlüsselenzyme durch Inhibitoren blockiert, blieben die Eizellen von Mäusen unter der Einwirkung von Chemotherapeutika intakt. „Diese Erkenntnis bildet nun die Grundlage für die Entwicklung potenzieller Medikamente, die Eizellen während einer Chemotherapie auch im Menschen schützen und somit die vorzeitigte Einleitung der Wechseljahre unterdrücken sollen“, so Prof. Dötsch.

Publikation: Tuppi M., Kehrloesser S., Coutandin D.W. et al. Oocyte DNA damage quality control requires consecutive interplay of CHK2 and CK1 to activate p63, in: Nature Structural and Molecular Biology. DOI: 10.1038/s41594-018-0035-7

In durch Radio-/Chemotherapie geschädigten Eizellen wird das inaktive dimere p63 erst durch CHK2 modifiziert. Diese Modifikation dient dann als Erkennungssequenz für CK1, welches weitere Stellen in p63 phosphoryliert und damit die Tetramerisierung und Aktivierung bewirkt. Aktives p63 leitet im Anschluss die Apoptose von Eizellen ein.
Quelle: Modifiziert von Tuppi et al. DOI: 10.1038/s41594-018-0035-7

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist sie Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main. Internet: www.uni-frankfurt.de


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Prof. Volker Dötsch, Institut für Biophysikalische Chemie,
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CAVE: Vorhofflimmern

Medizin am Abend Berlin Fazit: Signale des Herzens: TU Darmstadt entwickelt Algorithmen zur Erkennung von Vorhofflimmern

Geschätzt 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern, viele, ohne davon zu wissen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Brutto-Jahresverdienst  

Eine niederländische Firma entwickelt eine App, die das Smartphone zum Detektor der gefährlichen Herzrhythmusstörungen macht. 

Wissenschaftler der TU Darmstadt helfen dabei, die aufgezeichneten Daten korrekt und aussagekräftig interpretieren zu können
.
  • Beim Vorhofflimmern gerät das Herz aus dem Takt und kann seine lebenswichtige Pumpfunktion nicht mehr in vollem Umfang ausführen. 

Bemerkbar macht sich das bei einem Teil der Patientinnen und Patienten durch Herzrasen, sehr schnellen, ungleichmäßigen Puls oder durch Erschöpfung bei Belastung.

Das Tückische ist jedoch: Viele Menschen merken nichts von ihren Herzbeschwerden.  

Als Folge des Vorhofflimmerns fließt das Blut unregelmäßig. 

Es staut sich in den Vorhöfen, kann verklumpen und Blutgerinnsel bilden. 

Wandern diese mit dem Blutstrom ins Gehirn, drohen Gefäßverschluss und Schlaganfall.

  • Diagnose und Behandlung von Vorhofflimmern gehören in die Hand von Ärztinnen und Ärzten. 

Die niederländische Firma Happitech arbeitet nun an einer App, die mithilfe der Ausstattung eines handelsüblichen Smartphones diese Herzrhythmusstörung soweit identifiziert, dass sie für scheinbar Gesunde eine klare Empfehlung abgeben kann: Arztbesuch dringend geraten.
Die verwendete Technik ist die der Photoplethysmografie (PPG). Nutzerinnen und Nutzer legen einen Finger auf die Kamera des Handys. Die Blutgefäße werden mithilfe des Smartphone-Lichts durchleuchtet, und die Kamera nimmt ein zunächst diffuses rötliches Bild auf. Mit dem Pulsieren des Blutflusses ergeben sich leichte Veränderungen des Rottons. Auch spezifische Unregelmäßigkeiten, die auf Vorhofflimmern hindeuten, hinterlassen ihre Spuren. Hier beginnt die Kooperation zwischen den Wissenschaftlern des Fachgebiets Signalverarbeitung des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Darmstadt und den Experten von Happitech.


Zusammen optimierten sie zunächst ein Verfahren, mit dem die Bilder aus der Handykamera so verarbeitet werden, dass ein eindimensionales Signal entsteht. Dieses wird dann von ebenfalls an der TU mitentwickelten Algorithmen verarbeitet und klassifiziert: Die Technik kann Vorhofflimmern, einen normalen Sinusrhythmus und Artefakte, die zum Beispiel durch zu starke Bewegungen des Fingers auf der Kamera entstehen, voneinander unterscheiden. „Wie können wir ein möglichst sauberes, aussagekräftiges Signal extrahieren, und mit welchen Mitteln können wir diese Signale dann klassifizieren?“ fasst Dipl.-Ing. Tim Schäck zusammen, der die Forschung und Entwicklung an der TU zusammen mit seinem Kollegen Dr.-Ing. Michael Muma betreute.

Die Algorithmen unterliegen einem Test- und Entwicklungsprozess. Viele tausend Herzsignale haben sie bereits untersucht und klassifiziert, parallel zur Auswertung, die Kardiologinnen und Kardiologen vornahmen. Auf einem unter optimalen Bedingungen in Krankenhäusern aufgenommenen Datensatz erzielten sie bereits Trefferquoten von nahezu 100 Prozent. „Allerdings müssen die Algorithmen an einer möglichst großen Datenmenge trainiert und getestet werden, um am Ende in einer massentauglichen und medizinisch akkuraten App arbeiten zu können“, sagt Tim Schäck.

Der Beitrag zur Detektion von Vorhofflimmern gehört zu einem medizintechnischen Forschungsfeld, dem sich das Fachgebiet Signalverarbeitung unter anderem widmet: der Verarbeitung von photoplethysmografischen Signalen. Diese werden durch die Durchleuchtung von durchblutetem Gewebe und die photoelektrische Registrierung von Blutflüssen gewonnen.


Die Darmstädter Wissenschaftler befassten sich in der Vergangenheit bereits mit der Schätzung der Herzrate am Handgelenk während sportlicher Betätigung und arbeiten derzeit an Verfahren zur Blutdruckbestimmung und zur Diagnose der arteriellen Gefäßsteifigkeit. „Wir sind in der PPG-Verarbeitung gut aufgestellt“, sagt Michael Muma.

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TU Darmstadt
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik
Tim Schäck
Tel.: 06151/16-21353
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MI-Nr. 11/2018, sip

Silke Paradowski Technische Universität Darmstadt
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Fokalen Prostatakarzinoms: Kryotherapie/Kryoablation mit Hilfe des MRT

Medizin am Abend Berlin Fazit: Eiszeit für Tumore: Erste Ergebnisse zu MRT-gesteuerter Kryotherapie

Schneller und noch präziser als zuvor ist die neue Gerätegeneration für die Behandlung von Tumoren mittels Kryotherapie am Universitätsklinikum Marburg. 

Das Verfahren der Vereisung von Tumoren kann für beinahe jede Körperregion angewendet werden.

 Erste Ergebnisse der Behandlung des fokalen Prostatakarzinoms präsentierte das Team von Prof. Dr. Andreas H. Mahnken, Direktor der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, auf dem European Congress of Radiology (ECR) in Wien vom 28.02. bis zum 04.03.2018. 
 
Die in den USA gängige Methode der MR-gesteuerte Kryotherapie ist seit eineinhalb Jahren auch ein Bestandteil der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten am Universitätsklinikum Marburg.

In Tumorkonferenzen beraten sich Experten der jeweiligen Disziplinen zur für die Patienten am besten geeigneten Therapie. Im zertifizierten Prostatakarzinomzentrum werden bei einem Tumor der Prostata die leitliniengerechten Therapieoptionen besprochen. 
Dazu gehören - neben der Kryotherapie- chirurgische Eingriffe, die roboterassistierte Operationsmethode Da Vinci sowie alle Strahlentherapiemöglichkeiten, inklusive Brachytherapie (interne Strahlentherapie) und Ionenstrahltherapie.
„Die interdisziplinäre Arbeit über die medizinischen Fachgrenzen hinweg ist die wesentliche Grundlage für die bestmögliche Behandlung unserer Patientinnen und Patienten“, unterstreicht Dr. Gunther K. Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung. Prof. Dr. Harald Renz, Ärztlicher Geschäftsführer des Universitätsklinikums Marburg, erklärt:

„Die Kryotherapie ist eine weitere Alternative für bestimmte Tumorerkrankungen wie zum Beispiel dem Prostatakarzinom und zeigt ganz eindrücklich die Innovationskraft unseres Universitätsklinikums im Sinne einer Verbesserung der Patientenversorgung in der Onkologie.“

Professor Andreas H. Mahnken berichtet auf dem ECR in Wien über seine ersten Erfahrungen mit der MR-gesteuerten Kryotherapie: 
  • „Es ist ein komplikationsarmer Eingriff. Der PSA-Wert (prostataspezifisches-Antigen) konnte im Durchschnitt um über 70 Prozent auf Normalwert reduziert werden. Das Organ wird mit seinen Funktionen erhalten und so die Lebensqualität unserer Patienten gesichert.“
Kryotherapie – auch Kryoablation genannt – mit Hilfe der MRT-Steuerung gibt es bundesweit bislang einmalig in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKGM in Marburg unter der Leitung von Prof. Andreas Mahnken. 

  • „Wir sind sehr froh, dass wir unseren Patienten nun diese schonende, schmerzfreie und punktgenaue Therapie anbieten können“, so Mahnken.

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Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM)
Baldingerstraße
35042 Marburg

Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Direktor: Prof. Dr. med. Andreas H. Mahnken, MBA, MME, EBIR
Telefon: +49 (0) 6421 – 58 66 231
E-Mail: radiologie@med.uni-marburg.de
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Dr. Manuela Rutsatz
Telefon: (06241) 58 66 308
E-Mail: manuela.rutsatz@uk-gm.de
Homepage: www.ukgm.de
Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH

Rudolf-Buchheim-Straße 8
35392 Gießen
Deutschland
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CAVE: Einladung zur IMAD - Demenz-Studie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Mit Blutwäsche gegen Demenz?

Erste positive Ergebnisse in Greifswalder Demenz-Studie mit neuartigem Therapieansatz

Wissenschaftler informieren über den aktuellen Stand und suchen weitere Studienteilnehmer – Patientenforum am 29. März


Greifswalder Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Marcus Dörr von der Klinik für Innere Medizin B untersuchen derzeit einen neuen Ansatz zur Therapie der Alzheimer-Demenz. 

Studienschwester Kristin Werner beim Aufbau der Dialysegeräte für die Blutwäsche. Studienschwester Kristin Werner beim Aufbau der Dialysegeräte für die Blutwäsche.
Foto : UMG/Franka Zink Erste Ergebnisse sind vielversprechend, aber es werden dringend weitere Studienteilnehmer gesucht. 
  • In der Studie mit dem Kurznamen IMAD (Efficacy of immunoadsorption for treatment of persons with Alzheimer dementia and agonistic autoantibodies against alpha1A-adrenoceptor) werden bestimmte Antikörper aus dem Blut entfernt, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten. 
Am Donnerstag, dem 29. März 2018, findet um 14.00 Uhr im Hörsaal Süd (Klinikneubau, Sauerbruchstraße) ein öffentliches Informationsforum über die Studie statt.

  • Auf der Veranstaltungen werden die Wissenschaftler über den aktuellen Stand der IMAD-Studie berichten, die bis 2019 verlängert wurde. 
  • Außerdem können sich interessierte Bürger und ihre Angehörigen über die Teilnahmebedingungen an der Studie informieren. 
  • Die Unimedizin sucht weitere Studienteilnehmer. 
  • Eine Anmeldung zum Infoforum ist nicht erforderlich.

Bisher stehen nur wenige Medikamente zur symptomatischen Behandlung einer Alzheimer-Demenz zur Verfügung.

Eine wirksame ursächliche Behandlung ist zurzeit noch nicht möglich. Die Entwicklung neuer Medikamente blieb in der Vergangenheit ohne Erfolg. Prognosen gehen von einem Anstieg der Demenzerkrankten von derzeit 1,6 Millionen in Deutschland auf etwa 3 Millionen bis zum Jahr 2050 aus, sollte ein Durchbruch in der Demenzforschung ausbleiben.

Neuartige Therapieansätze, wie in der Greifswalder IMAD-Studie, rücken daher in den Fokus. 

Im Rahmen der Studie wurden bis zum aktuellen Zeitpunkt sieben Patienten mit dem neuen Verfahren behandelt.

Bei der Mehrzahl der teilnehmenden Patienten konnte, gemessen über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten, eine Stabilisierung der Gedächtnisleistung nachgewiesen werden. 

Aufgrund der niedrigen Patientenzahl ist eine abschließende Beurteilung des neuen Therapieansatzes noch nicht möglich. Die Forscher hoffen nun, diese Ergebnisse bei weiteren Patienten zu bestätigen, die Studie soll daher bis 2019 verlängert werden.

Der Blutwäsche liegt die wissenschaftliche Annahme zugrunde, dass die Antikörper eine entscheidende Rolle bei der Regulation der Durchblutung des Gehirns und somit für die Entstehung einer Alzheimer-Erkrankung spielen.

Die Behandlung zielt auf eine Verbesserung der Blutversorgung im Gehirn ab, um so die Gedächtnisleistungen der Patienten zu stabilisieren. 

Die Entfernung der Antikörper erfolgt mit einem Verfahren, welches der Dialyse bei Nierenkranken ähnelt.

Wer kann an der IMAD-Studie teilnehmen?

  • Frauen und Männer zwischen 55 und 85 Jahren aus der Region Greifswald mit einer leichten Alzheimer-Demenz können für die Studie angemeldet werden. 
  • Es erfolgt eine umfassende Aufklärung, bei der enge Familienangehörige und auf Wunsch auch der Hausarzt mit einbezogen werden sollen. 

Eine Aufwandsentschädigung wird gewährt.

Ansprechpartner für Studieninteressierte sind Kristin Werner und Sandra Lange, erreichbar werktags von 8.00 bis 14.00 Uhr unter Tel. 03834 86-69 61 oder per E-Mail: imad@uni-greifswald.de

Weitere Infos unter https://goo.gl/ByvXAL

Patientenforum zur IMAD-Studie
Donnerstag, 29. März 2018,
um 14.00 Uhr
Unimedizin, Hörsaal Süd (Klinikneubau, Sauerbruchstraße)


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Universitätsmedizin Greifswald
IMAD: Projektleiter: Prof. Dr. med. Marcus Dörr
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-69 61
E imad@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de
http://www.facebook.com/UnimedizinGreifswald
Instagram/Twitter @UMGreifswald

Domstraße 11
17489 Greifswald
Postfach Greifswald
17487 Greifswald
Deutschland
Mecklenburg-Vorpommern 

Jan Meßerschmidt
Telefon: (03834) 86-1150
Fax: (03834) 86-1151
E-Mail-Adresse: jan.messerschmidt@uni-greifswald.de

Constanze Steinke Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Hüftgelenksfraktur - Alterstramazentrum bitte verlegen - hüftgelenknahen Oberschenkelfraktur

Medizin am Abend Berlin Fazit: Hohes Behandlungsniveau in Alterstraumazentren bei Menschen mit Hüftgelenkfraktur

Erster AltersTraumaRegister DGU®-Jahresbericht erschienen

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) legt ihren ersten AltersTraumaRegister DGU®-Jahresbericht vor. 


Das AltersTraumaRegister DGU® (ATR-DGU) dokumentiert Patienten ab einem Alter von 70 Jahren, die aufgrund einer hüftgelenknahen Oberschenkelfraktur in einem spezialisierten Zentrum der Initiative AltersTraumaZentrum DGU® (ATZ) operiert wurden. 

Beispielhaft ist die kurze präoperative Verweildauer – so konnten über 75 Prozent der Patienten innerhalb von 24 Stunden operiert werden. 
 
„Das Alterstraumaregister der DGU bringt erstmals eine Übersicht über den Therapieverlauf nach hüftgelenknahem Oberschenkelbruch und zeigt den Behandlungserfolg bei diesen nicht selten vielfach vorerkrankten älteren Patienten“, sagt DGU-Generalsekretär Professor Dr. Dietmar Pennig.

Das Register hatte 2016 seinen Regelbetrieb aufgenommen – daran beteiligt waren 38 Einrichtungen aus Deutschland und der Schweiz. 
  • Diese mittlerweile 70 Zentren der Initiative AltersTraumaZentrum DGU® (ATZ) gewährleisten, dass die operative Behandlung an die oftmals reduzierte Knochensubstanz älterer Menschen angepasst ist und der Patient mit all seinen Zusatzerkrankungen in einem Gesamtkonzept therapiert wird. 
  • So soll verhindert werden, dass bei alten Menschen die OP-Strapazen zu einer Verschlechterung des ohnehin schon sehr eingeschränkten Allgemeinzustandes führen und die Gefahr der dauerhaften Pflegebedürftigkeit droht.
Für das Behandlungsergebnis ist dabei die Dauer zwischen der Aufnahme in der Klinik und der Operation von großer Bedeutung.

Die operative Versorgung einer Hüftgelenkfraktur sollte möglichst innerhalb von 24 Stunden erfolgen – vorausgesetzt, der Patient nimmt keine blutverdünnenden Medikamente, weswegen die Operation verzögert werden muss, bis die Gerinnungshemmer abgebaut sind. 

Studien zeigen, dass durch eine zeitnahe Operation die Sterblichkeit innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Unfall gesenkt werden kann.  

Ähnlich dem Prinzip der Stroke Units zur Behandlung von Schlaganfallpatienten erfolgen Diagnostik und Therapie in einem zertifizierten Alterstraumazentrum sieben Tage in der Woche rund um die Uhr in einem multiprofessionellen Team aus Unfallchirurgen, Geriatern, Pflegekräften und Physiotherapeuten.

Der Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie Professor Dr. Ulrich C. Liener sagt: „Die Strukturen der Alterstraumazentren bieten beste Voraussetzungen, um die schlechte Prognose nach einem Sturz im hohen Alter zu verbessern.“

Die ATZ-Kliniken sind verpflichtet, ihre Daten in das ATR-DGU einzupflegen. Für das Jahr 2016 ergeben sich folgende Kennzahlen:

Das Durchschnittsalter liegt bei 84 Jahren. 72 Prozent der erfassten Patienten sind Frauen.

Die Mehrheit der Patienten wohnte zum Zeitpunkt des Unfalls zu Hause oder im betreuten Wohnen.

Die Zeit zwischen der Aufnahme der Patienten bis zu ihrer Operation lag im Median bei ca. 18 Stunden.

80 Prozent der Patienten wurden bereits am ersten Tag nach der OP mobilisiert.

Nahezu alle konnten bereits nach sieben Tagen mit Hilfsmitteln wieder laufen:

34 Prozent mit Rollator, 52 Prozent mit Gehbock oder -wagen und 11 Prozent mit Gehstock.

Die Liegedauer im Krankenhaus betrug im Durchschnitt 18 Tage. 

95 Prozent der Patienten konnten nach der Akutphase entlassen werden:

Beispielsweise 52 Prozent kamen in die Akutgeriatrie oder eine geriatrische Rehabilitationsklinik, 17 Prozent in ein Pflegeheim und 9 Prozent konnten zurück nach Hause oder in das betreute Wohnen.

Den im ATR-DGU erfassten Kennzahlen liegt ein international abgestimmter Datensatz zugrunde. Er wurde von Experten der DGU in Zusammenarbeit mit dem „Fragility Fracture Network“ (FFN) entwickelt und greift Erfahrungen mit der britischen „National Hip Fracture Database“ und dem „Australian and New Zealand Hip Fracture Registry“ auf. Damit nutzen die deutschen Orthopäden und Unfallchirurgen einen vergleichbaren Datensatz wie die Mediziner aus England oder Australien. Zukünftig wird so der Vergleich mit internationalen Behandlungsergebnissen im Sinne eines Benchmarks möglich.

Die aus dem Register gewonnenen Daten werden zudem für Qualitätsberichte verwendet und geben Antworten auf wissenschaftliche Fragestellungen zur Fehlervermeidung, Erhöhung der Patientensicherheit und Verbesserung des Behandlungsergebnisses. Professor Dr. Benjamin Bücking, stellvertretender Leiter der DGU-Arbeitsgemeinschaft Alterstraumatologie, sagt: „Das Register wird uns zukünftig zeigen, an welchen Stellen wir die Behandlungsqualität für die hochbetagten Unfallpatienten noch verbessern können.“

Hintergrund:
Bei circa 700.000 Osteoporose-assoziierten Frakturen in Deutschland pro Jahr machen geriatrische Patienten aktuell über die Hälfte des unfallchirurgischen Krankenguts in Akutkliniken aus. Unter allen in Deutschland stationär behandelten Patienten zählt die hüftgelenknahe Oberschenkelfraktur als Indikatorfraktur zu den zehn häufigsten Hauptdiagnosen. 2010 betrug die Inzidenz einer hüftgelenknahen Oberschenkelfraktur 157/100.000 Patienten. Demografisch bedingt ist bis 2030 mit einer Verdopplung bis Verdreifachung dieser Anzahl zu rechnen. Die zunehmende sozioökonomische Relevanz der Alterstraumatologie wird mit diesen Zahlen evident.

Um ältere Menschen nach einem Unfall optimal zu behandeln, hat die DGU Richtlinien erarbeitet und 2014 im Kriterienkatalog „AltersTraumaZentrum DGU®“ veröffentlicht. Im Zentrum steht ein multiprofessioneller Ansatz: Er stellt sicher, dass der Verletzte durch Unfallchirurgen und gleichzeitig auch von Geriatern (Altersmedizinern) betreut wird. Damit ist es möglich, die Patienten besser zu versorgen und Probleme im Heilungsverlauf zu vermeiden, sodass sie ihre Mobilität möglichst zügig und dauerhaft wiedererlangen können. Denn gerade bei geriatrischen Patienten ist die Mobilität ausschlaggebend für ihre Selbstständigkeit und damit auch für ihre Lebensqualität. Unfallkliniken, die die im Kriterienkatalog beschriebenen strukturellen und inhaltlichen Anforderungen erfüllen, können sich als AltersTraumaZentrum DGU® zertifizieren lassen. Inzwischen gibt es bundesweit 70 zertifizierte Alterstraumazentren der DGU, bei denen die Frakturversorgung unter Berücksichtigung abgestimmter altersspezifischer Behandlungsprozesse verläuft. Über 170 Unfallkliniken haben die Zertifizierung bereits beantragt. Das AltersTraumaRegister DGU® und das AltersTraumaZentrum DGU® werden von der AUC - Akademie für Unfallchirurgie GmbH im Auftrag der DGU umgesetzt.
(Stand: 2/2018)

Weitere Informationen: http://www.alterstraumazentrum-dgu.de

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Susanne Herda, Swetlana Meier
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -06 oder -00
Telefax: +49 (0)30 340 60 36 01
E-Mail-Adresse: susanne.herda@dgu-online.de

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ZNA - Rettungsstelle am kommenden Montag: Frühjahrsmüdigkeit: Zeitumstellung auf Sommerzeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Frühjahrsmüdigkeit: Licht ist die beste Therapie

Aufwachen aus dem Winterschlaf und fit sein für den Frühling, das klappt am besten mit einer Lichttherapie, sagt Schlafmedizinier und Diplompsychologe Werner Cassel vom Universitätsklinikum Marburg. 

Die richtige Dosis Licht zur passenden Zeit kann nämlich wirken wie ein Medikament. 
 
Endlich ist der Frühling da. Die Sonne scheint und man bekommt sofort Lust, sich draußen wieder mehr zu bewegen: Spazieren gehen, Fahrrad fahren, die Sonne genießen. Doch bei so manchem zieht der Körper einfach nicht richtig mit. Besonders das Aufstehen fällt schwer, der Körper fühlt sich an wie Blei, kaum mühsam im Bad angekommen, möchte man sich am liebsten einfach wieder ins Bett legen.

Rund ein Viertel der Bevölkerung spürt sie, die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit, sagt der Marburger Schlafmediziner und Diplom-Psychologe Werner Cassel. Doch woher kommt sie? Dafür gibt es mehrere Gründe:

Seit Millionen von Jahren hat die Evolution Mensch und Tier darauf programmiert, sich für die kalten Monate eine dickere und somit wärmende Fettschicht zuzulegen und das tun wir auch noch heute:

Die leckere Gans zu Weihnachten, Schokolade und Plätzchen erfüllen diesen Zweck.  

Zudem bewegen wir uns in der dunklen Jahreszeit deutlich weniger an der frischen Luft, weil es draußen einfach oft ungemütlich ist und auch viel früher dunkel wird.
 
„Wir ernähren uns fetter und bekommen so auch weniger Vitamine und Spurenelemente“, so Cassel, „das führt dazu, dass unser Speicher für Aktivitäten einfach leerer ist. Gleichzeitig fordert uns der Frühling zu mehr Bewegung auf und da fehlt dann einfach die Power.“

Die schlafmedizinische Forschung kennt einen zweiten Grund: Den „Winterschlaf“. Im Schnitt schlafen wir im Winter 20 bis 45 Minuten länger. Wenn wir morgens vor dem Wecker wach werden, können wir wieder besser einschlafen - ganz einfach, weil es noch dunkel ist. 

Aus diesem Grund gehen wir abends meist auch früher zu Bett. Ist es dagegen abends noch hell, sind wir länger aktiv und morgens weckt uns das Licht auch schon mal vor dem Wecker.

Die Zeitumstellung auf Sommerzeit macht es den Frühjahrsmüden zudem noch einmal schwerer, denn nun müssen wir uns zunächst einmal darauf einstellen, eine Stunde früher aufzustehen, als es unserem bisherigen Rhythmus entspricht. Studien aus Kanada haben gezeigt:

Am ersten Montag nach der Zeitumstellung gab es auf den Straßen acht Prozent mehr Unfälle, weil die Autofahrer müder und damit unkonzentrierter hinter dem Steuer sitzen. 
„Diese Umstellung auf den kürzeren Schlaf im Frühling ist ein zweiter Grund für die Frühjahrsmüdigkeit, die aber bei den meisten nach etwa zwei Wochen überwunden ist“, erklärt der Schlafmediziner.

Wer aktiv werden möchte gegen Frühjahrsmüdigkeit und den „Jet Lag“ durch die Zeitumstellung, der sollte sich am besten eine Lichttherapie verordnen, rät Cassel: „Licht kann wirken wie ein Medikament. Denn Licht fördert die Produktion von Serotonin und Vitamin D und mit der richtigen Dosis Licht zur richtigen Zeit können wir uns sowohl fit für einen aktiven Tag wie auch für eine erholsame Nacht machen.“

Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin, das maßgeblich unseren Tag-Nacht-Rhythmus regelt. 

  1. Etwa gegen 21 Uhr wird die Produktion des Schlafhormons im Körper richtig angekurbelt und fällt dann morgens nach drei Uhr wieder langsam ab. 
  2. Je weniger Licht wir abends und in der Nacht abbekommen, desto höher ist die Konzentration des Hormons, das für erholsamen Schlaf sorgt. 
  3. Kerzenschein und indirekte Beleuchtung am Abend sind deshalb nicht nur gemütlich, sondern sorgen auch für einen guten Schlaf, weil sie im Gegensatz zu hellem Licht die Melatoninproduktion fördern. 
  4. „Schon das Licht der hellen Neonröhre beim Zähneputzen am Abend kann insofern hinderlich sein“, erklärt der Schlafmediziner.

Umgekehrtes gilt für den Tag: 

Licht stoppt die Produktion des Schlafhormons und macht fit für den Tag.

Besonders am Vormittag sollte man viel Licht tanken.

Also wenn es irgend geht, lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit oder wenigstens das Auto nicht vor der Tür parken, sondern ein Stück zu Fuß laufen.

Frühstücks- und Mittagspause nach Möglichkeit nach draußen verlagern.

Laut Cassel haben zahlreiche Studien belegt:

„Licht und körperliche Bewegung besonders am Vormittag fördern den Tiefschlaf in der Nacht.

Dazu gehört auch, dass man den Übergang von Tageslicht zu Dunkelheit für den Körper möglichst kontrastreich gestalten sollte: A

Also morgens am besten gleich die Rollos hoch und die Fenster auf.
Abends wenig und nur gedämpftes Licht einsetzen.

Allein durch den richtigen Einsatz von Licht lassen sich zudem manche Schlafstörungen bekämpfen.“

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Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM)
Baldingerstraße
35042 Marburg

UKGM- Schlafmedizinisches Zentrum Marburg
Leiter: Prof. Dr. Ulrich Koehler
Dipl.-Psych. Werner Cassel
Verhaltensmedizinische Therapie und Studienkoordination im Schlafmedizinischen Zentrum
Tel.: 06421/58-65397
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UKGM-Pressestelle:
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Telefon: (0641) 985-40013
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Dein Stress: Freisetzung von Stresshormonen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie Zellen unterschiedlich auf Stress reagieren

Die Freisetzung von Stresshormonen löst zahlreiche unterschiedliche Reaktionen im Organismus aus. 

Einige dieser Reaktionen werden durch sogenannte Enhancer reguliert. 
  • Dies sind regulatorische Regionen im Genom, die die Aktivität von Genen beeinflussen können. 
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) haben jetzt herausgefunden, dass ein einzelner Enhancer in verschiedenen Zelltypen unterschiedliche Stressreaktionen regulieren kann. 

Dies ist möglich, da der Enhancer in unterschiedlichen Zelltypen die Produktion von verschiedenen Gentranskripten reguliert und dadurch zelltypspezifische Reaktionen auf Stress ermöglicht. 

In Knochenzellen aktiviert der Enhancer einen nahe gelegenen DNA-Abschnitt. In Lungenzellen wird ein Abschnitt aktiviert, der weit von dem Enhancer entfernt liegt.
In Knochenzellen aktiviert der Enhancer einen nahe gelegenen DNA-Abschnitt. In Lungenzellen wird ein Abschnitt aktiviert, der weit von dem Enhancer entfernt liegt.
S. Meijsing / Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) 
  • Das Herz pumpt schneller, die Atemfrequenz erhöht sich und der Blutdruck steigt. 
  • Dies alles sind Zeichen von akutem Stress. Während der Stressreaktion wird eine Mischung von Stresshormonen in den Blutkreislauf ausgeschüttet und zu den verschiedenen Geweben und Zelltypen unseres Körpers transportiert. 
Dadurch ist der gesamte Körper den Stresshormonen ausgesetzt. 

Aber obwohl alle Zellen mit Stresshormonen konfrontiert werden, antworten sie darauf mit einem breiten Spektrum an verschiedenen physiologischen Reaktionen. 
So werden beispielsweise in Fettzellen Energiereserven mobilisiert, während die Zellen des Immunsystems ihre Aktivität drosseln. 

Warum die Zellen so unterschiedlich auf die gleichen Stimuli reagieren können, obwohl sie alle das gleiche Genom besitzen, ist bisher weitgehend unklar.

Mit dieser Frage beschäftigen sich Sebastiaan Meijsing und sein Team am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik (MPIMG) in Berlin. Es ist bekannt, dass viele physiologische Reaktionen auf Stress eine Folge von zelltypspezifischen Veränderungen der Genexpression sind. 
  • Beispielsweise können Zellen reagieren, indem sie die Anzahl an RNA-Abschriften (Transkripten) des Abschnitts der DNA, der bei Stress abgelesen wird, erhöhen oder erniedrigen. 
Um genauer zu untersuchen, wie Zellen auf Stresssignale reagieren, entfernten die Forscherinnen und Forscher um Meijsing mithilfe von Genome-Editing Enhancer aus dem Genom von Lungenzellen und überprüften, wie die veränderten Zellen auf Stress reagierten.

Auf diese Weise konnten sie mehrere Enhancer identifizieren, die für die stressinduzierten Veränderungen der Genexpression in diesem Zelltyp verantwortlich sind.

Im nächsten Schritt untersuchten sie die Aktivität derselben Enhancer in einem anderen Zelltyp:

Knochenzellen.

Zu ihrer Überraschung war ein spezifischer Enhancer in den Knochenzellen jedoch an der stressinduzierten Regulation anderer Gentranskripte beteiligt als in den Lungenzellen.

In den Knochenzellen wurde bei Stress ein DNA-Abschnitt aktiviert, der in direkter Nähe zum Enhancer liegt. In den Lungenzellen wurde dagegen ein anderes Transkript aktiviert, das sich in großer Entfernung zu dem betreffenden Enhancer befindet.

„Stellen sie sich vor, sie hätten nur eine Steckdose, mit dem sie entweder ihren Toaster oder ihren Wasserkocher betreiben können“, erklärt Meijsing.

„Beides würde funktionieren, sie müssen sich aber für ein Gerät entscheiden.

So ähnlich ist die Situation in diesen zwei Zelltypen.  

Der von uns untersuchte Enhancer kann entweder den benachbarten oder den weiter entfernt liegenden DNA-Abschnitt aktivieren.“

Wie aber entscheidet der Enhancer, welcher der beiden Genomabschnitte in welcher Zelle aktiviert werden muss? Im Zuge der Zelldifferenzierung und Ausbildung spezifischer Zellarten kommt es auch zu Unterschieden bei der dreidimensionalen Faltung des Genoms. Solche Unterschiede in der Art, wie das Genom gefaltet ist, können Interaktionen zwischen Enhancern und Genen bzw. anderen DNA-Abschnitten erlauben oder einschränken. „Für die von uns untersuchte Region gibt es Hinweise, dass die Faltung des Genoms in den Knochenzellen eine Wechselwirkung des Enhancers mit der benachbarten DNA-Region ermöglicht“, sagt Meijsing. „In den Lungenzellen dagegen ist das Genom so gefaltet, dass der Enhancer nur mit dem weiter entfernt liegenden Abschnitt der DNA interagieren kann.

Eine solche „Wiederverwendung“ von bereits vorhandenen Enhancern für verschiedene Gene ermöglicht es dem Organismus, verschiedene Produkte als Reaktion auf Stress zu generieren. 

Solch eine unterschiedliche Nutzung derselben aktiven Enhancer in verschiedenen Zelltypen kann somit zu den vielfältigen physiologischen Stressreaktionen unseres Körpers beitragen.“ 

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Dr. Patricia Marquardt Max-Planck-Institut für molekulare Genetik

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Behandlung schwerbehinderter Erwachsener (geistiger oder mehrfacher Behinderung)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Medizinisches Zentrum am UKL für Behandlung schwerbehinderter Erwachsener unter neuer Leitung 

Zum Jahreswechsel übernahm Wolfgang Köhler die Leitung des Zentrums für die Behandlung schwerbehinderter Erwachsener am UKL. Der 60-jährige Neurologe war zuvor viele Jahre Chefarzt der Klinik in Wermsdorf. Am Universitätsklinikum Leipzig hilft er nun, mit dem noch jungen Zentrum eine wichtige Versorgungslücke zu schließen. 

Wolfgang Köhler (links), Leiter des Medizinische Zentrum für Erwachsene mit geistiger oder mehrfacher Behinderung (MZEB) am UKL, mit Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik für Neurologie (rechts).Medizinisches Zentrum am UKL für Behandlung schwerbehinderter Erwachsener unter neuer Leitung Wolfgang Köhler (links), Leiter des Medizinische Zentrum für Erwachsene mit geistiger oder mehrfacher Behinderung (MZEB) am UKL, mit Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik für Neurologie (rechts). Ines Christ / UKL
 
Schwere Behinderungen haben verschiedene Ursachen: Manche sind angeboren, andere treten im Laufe des Lebens auf – als Krankheitsfolgen oder als Folgen von Unfällen. In allen Fällen haben die Betroffenen einen besonderen Betreuungsbedarf. 
Dazu gehören Fragen wie die Behandlung von Epilepsie, Verkrampfungen und Spastik, aber auch Blasen- und Mastdarmkontrollstörungen, Schmerzen, Gelenk- und Wirbelsäulenprobleme, Verhaltensstörungen oder die Hilfsmittelversorgung, z.B. mit Kommunikationsmitteln. 
Die Lösung solcher komplexen Probleme ist sehr zeitaufwändig und erfordert den Einsatz eines multiprofessionellen Teams, was für einen betreuenden Haus- oder Facharzt schwierig zu erfüllen ist.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Investitionskosten der Berliner Krankenhäuser 

„Um Schwerstbehinderte optimal versorgen zu können, sind besondere Strukturen wie spezielle Zentren notwendig, die bisher im Freistaat Sachsen fehlten“, erklärt Wolfgang Köhler.

Der Neurologe übernahm im Januar 2018 die Leitung eines solchen Zentrums, das letztes Jahr am Universitätsklinikum Leipzig eingerichtet wurde.

Mit diesem Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit geistiger oder mehrfacher Behinderung (MZEB) schließt das UKL eine Versorgungslücke. „Gerade für Erwachsene mit schweren Behinderungen fehlt es bisher an derartigen Angeboten“, so Köhler.

„Während Kinder und Jugendliche mit schweren Behinderungen in sozialpädiatrischen Zentren betreut werden, fallen unsere Patienten mit Erreichen der Volljährigkeit sozusagen in ein Loch“, ergänzt Prof. Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKL, zu der ein Sozialpädiatrisches Zentrum gehört. „Hier können wir jetzt mit dem neuen Zentrum eine abgestimmte Weiterbehandlung sicherstellen, von der unsere Patienten enorm profitieren werden“, ist Kiess überzeugt.


Wie in der Kindermedizin stehen den Erwachsenen im Zentrum neben Ärzten und Pflegekräften ebenso Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeiter zur Seite. „Das ist ein Angebot, das sehr gut das Leistungsspektrum unserer Klinik ergänzt und der Tatsache Rechnung trägt, dass die Ursache der Schwerbehinderung oft in einem neurologischen Problem liegt“, betont Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik für Neurologie, unter deren Dach das neue Zentrum angesiedelt ist. Viele der hier behandelten Patienten benötigen aufgrund der schweren Erkrankungen und damit verbundenen Einschränkungen eine intensive Betreuung. „Eine zentrale Zielstellung des Zentrums ist, für diese Patienten eine angemessene Versorgung gemeinsam mit den behandelnden Haus- oder Fachärzten zu koordinieren und sicherzustellen“, so Claßen. „Wir freuen uns, mit Wolfgang Köhler dafür einen sehr erfahrenen und engagierten Kollegen gewonnen zu haben.“

Die Aufgabe des Zentrums umfasst meist mehr als nur Diagnose und Erstellung eines Therapieplans. „Oftmals betreuen und beraten wir auch die Angehörigen, denn eine schwere Behinderung betrifft niemals nur den Patienten allein“, beschreibt Köhler. Als Neurologe habe er es oft bedauert, sich nicht intensiver diesen besonderen Patienten widmen zu können. Die Arbeit im UKL-Zentrum bietet ihm dafür nun Gelegenheit. Hier können individuelle und optimale Therapiekonzepte für jeden konkreten Fall entwickelt werden, gemeinsam mit allen am UKL vertretenen Fachdisziplinen. „Von der Bildgebung bis zu den Experten für seltene Erkrankungen haben wir alle Spezialisten unmittelbar im Haus, um auch bei komplizierten Fällen gut helfen zu können“, so Köhler.


Der Bedarf ist groß, das Spektrum der behandelten Grunderkrankungen sehr breit gefächert.

Dazu gehören beispielsweise Patienten mit angeborenen Behinderungen wie Spina bifida, einem offenen Rücken, die oft mit zunehmendem Alter neue Symptome entwickeln, aber auch Menschen mit neuromuskulären Störungen und angeborenen genetisch bedingten Erkrankungen des Nervensystems. Schwerbehinderte Patienten mit bestimmten Erkrankungen der weißen Hirnsubstanz, einem von Köhler langjährig bearbeiteten Schwerpunkt, gehören ebenfalls zu dieser Gruppe.

  • Viele Kinder mit angeborenen Erkrankungen erreichen heute das Erwachsenalter, sodass die Zahl der Patienten, die solch ein besonderes Angebot benötigen, stetig steigt. 
  • Manche haben eine lange Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich, da seltene Krankheiten oft lange nicht richtig diagnostiziert werden. Bei anderen ist es die Vielzahl der medizinischen und psychosozialen Probleme, die die Behandlung besonders aufwändig und schwierig macht. 

„Unser Ziel ist es, diesen Menschen eine Anlaufstelle zu bieten, an die sie sich wenden können“, beschreibt Köhler. Und natürlich auch, zu forschen und so bessere Therapien entwickeln zu können. Dazu sehe er am UKL beste Bedingungen.

Das MZEB ergänzt so die bestehende medizinische Versorgung durch fachliche Beratung und Mitbehandlung in Zusammenarbeit mit den überweisenden Kollegen.

Die Sprechstunden des Zentrums sind zu erreichen unter Tel. 0341-9720986 oder per Mail an MZEB@uniklinik-leipzig.de. 

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Helena Reinhardt Universitätsklinikum Leipzig AöR
Telefon: 0341 - 97 15905
Fax: 0341 - 97 15906
E-Mail-Adresse: helena.reinhardt@uniklinik-leipzig.de

Liebigstr. 18
04103 Leipzig
Deutschland
Sachsen
 

CAVE: Ultraschall-Diagnostik für Herzrhythmustörungen - Fibrillation - Rettungsstelle

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wirbelstürme im Herzen

Göttinger Herzforscher entwickeln neue, vielversprechende Ultraschall-Diagnostik für Herzrhythmusstörungen 
 
  • Allein in Deutschland stirbt alle fünf Minuten ein Mensch am plötzlichen Herztod, verursacht durch Kammerflimmern, der häufigsten Todesursache weltweit. 

Das liegt nicht zuletzt daran, dass Ärzte noch nicht verstehen, was dabei genau im Herzen passiert. 

Denn bislang war es nicht möglich, die dynamischen Vorgänge im flimmernden Herzmuskel sichtbar zu machen.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Cannabis  

In der sehr aktuellen Veröffentlichung des Magazins Nature zeigt ein internationales Forscherteam um Jan Christoph und Stefan Luther vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) sowie Gerd Hasenfuß vom Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (HZG) erstmals, wie wirbelartige rotierende Kontraktionen, die dem lebensbedrohlichen Herz-flimmern zugrunde liegen, im Inneren des Herzens beobachtet werden können. Sie verwenden dafür ein neues bildgebendes Verfahren, für das in der Medizin etablierte Ultraschall-Geräte eingesetzt werden können. So können Ärzte Herzrhythmusstörungen, aber auch andere Erkrankungen des Herzens künftig besser untersuchen und neue Behandlungsmethoden entwickeln.

Wenn der Herzmuskel nicht mehr koordiniert kontrahiert, sondern nur noch flimmert, wird es lebensgefährlich. Mediziner sprechen von einer Fibrillation.

Zucken dabei die Hauptkammern des Herzens auf diese ungeordnete Weise, gibt es nur eine Rettung: Der Herzmuskel muss innerhalb weniger Minuten mit einem starken Stromstoß defibrilliert werden, der sehr schmerzhaft ist und das Herzgewebe schädigen kann.

Ein Flimmern im Vorhof hingegen führt zwar nicht unmittelbar zum Tod, kann jedoch unbehandelt fatale Folgen haben. „Der Schlüssel zu einem besseren Verständnis der Fibrillation liegt in einer neuen hochauflösenden Bildgebung, mit der sich die Vorgänge auch im Inneren des Herzmuskels beobachten lassen“, sagt Stefan Luther, Leiter der Forschungsgruppe „Biomedizinische Physik“ am MPIDS und Professor an der Universitätsmedizin Göttingen.

  • Durchbruch für die Diagnostik

„Die mechanische Bewegung des Herzmuskels in der Fibrillation ist hochkomplex, aber sie ist gleichzeitig auch sehr charakteristisch – fast so wie ein Fingerabdruck der Fibrillation“, sagt Jan Christoph, Forscher am MPIDS sowie am Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung in Göttingen und Hauptautor der Studie. Gemeinsam mit Stefan Luther und einem internationalen Team von Forschern stellt der Physiker jetzt eine diagnostische Methode vor, mit der sich das Flimmern des Herzmuskels mit einem gängigen Ultraschallgerät zeitaufgelöst in drei Dimensionen und damit viel genauer untersuchen lässt, als dies im Patienten bisher möglich war.

Die neue diagnostische Methode wird helfen, die Therapie von Kammerflimmern und möglicherweise auch vom Vorhofflimmern effektiver zu gestalten.

So dürfte das bessere Verständnis der Fibrillation, das sich mit dem Verfahren erzielen lässt, dazu beitragen, die Entwicklung der Niedrigenergie-Defibrillation voranzutreiben.

Dabei sollen schwächere, aber viel gezieltere Stromstöße das Kammerflimmern beenden als bei der heute üblichen, sehr schmerzhaften Defibrillation mit hochenergetischen Elektroschocks.

Mit der neuen Form der Ultraschalldiagnostik können Mediziner herausfinden, wie sie die Stromstöße mit niedrigerer Energie setzen müssen, um das Herz wieder in den Takt zu bringen.

Die Göttinger Forscher entwickeln die Methode zudem weiter, damit diese auch die komplexe Erregungsdynamik beim Vorhofflimmern sichtbar macht. 

Zukünftig können Kardiologen dann sehen, an welchen Stellen sie durch Ablation krankhafte Erregungsherde veröden müssen.

Hilfreich dürfte die neue Ultraschallmethode auch für die Erforschung, Diagnose und Therapie der Herzmuskelschwäche sein. 

Dabei arbeiten die Herzmuskelzellen ineffektiv, weil ihre koordinierte kontraktile Funktion gestört ist. Die Ursachen dafür könnten Ärzte mit detaillierten Ultraschalluntersuchungen ergründen, sodass sie die Herzinsuffizienz früher erkennen und effektiver behandeln können.

Elektrische Anregung verursacht mechanische Kontraktionen des Herzens

Jeder Herzschlag wird durch elektrische Erregungswellen ausgelöst, die mit hoher Geschwindigkeit durch den Herzmuskel schießen und die Herzmuskelzellen zur Kontraktion bringen. 

Kommen diese Erregungswellen durcheinander, entstehen Herzrhythmusstörungen.

Mediziner wissen bereits seit längerem, dass bei Herzrhythmusstörungen die elektrische Anregung wirbelförmig durch den Herzmuskel wandert. 

Bislang konzentrierten sie sich bei der Untersuchung von Herzrhythmusstörungen auf diese elektrischen Wirbel.

Ein vollständiges Bild der Dynamik konnten sie sich im medizinischen Alltag aber nicht machen. Die MPIDS-Forscher gingen nun einen anderen Weg und nahmen statt der elektrischen Anregung die zuckenden Kontraktionen des flimmernden Herzmuskels in den Blick.

  „Bislang wurde der Analyse von Muskelkontraktionen und -verformungen während der Fibrillation wenig Bedeutung beigemessen. Bei unseren Messungen sahen wir aber, dass die elektrischen Wirbel immer mit entsprechenden wirbelförmigen mechanischen Verformungen auftreten“, sagt Physiker Jan Christoph.

Kammerflimmern in 3D

Um die zitternden Bewegungen im Inneren des Herzmuskels in drei Dimensionen darzustellen und mit der elektrischen Erregung des Herzens in Verbindung zu setzen, entwickelten die Forscher neue hochauflösende Ultraschall-Messverfahren. Sie konnten auch nachweisen, dass diese Methoden in hochleistungsfähigen Ultraschallgeräten eingesetzt werden können, die bereits in vielen kardiologischen Einrichtungen routinemäßig genutzt werden. Indem sie die Bilddaten der Muskelkontraktionen analysierten, konnten sie in einem flimmernden Herzen genau verfolgen, wie sich Bereiche von kontrahierten und entspannten Muskelzellen wirbelförmig durch den Herzmuskel bewegen. Sie beobachteten dabei auch filamentartige Strukturen, die Physikern bisher nur in der Theorie und aus Computer-Simulationen bekannt waren. Eine solche filamentartige Struktur ähnelt einem Faden und markiert das Auge des Wirbelsturms, der sich durch den Herzmuskel bewegt. Die Zentren der Wirbel im Inneren des Muskels zu lokalisieren, ist jetzt erstmals möglich.

Parallel zu den Ultraschallaufnahmen setzten die Forscher Hochgeschwindigkeitskameras und Fluoreszenzfarbstoffe ein, welche die elektrophysiologischen Vorgänge im Herzmuskel sichtbar machen. Die so gemachten Aufnahmen bestätigten, dass die mechanischen Wirbel die elektrischen Wirbel sehr gut widerspiegeln.

Laut den Göttinger Forschern hat die Ultraschalltechnik gerade in den letzten Jahren mit Hinblick auf Bildqualität und Aufnahmegeschwindigkeiten eine gewaltige Weiterentwicklung erlebt – das Potential moderner Ultraschalltechnik ist bislang noch nicht voll ausgeschöpft. „Zusammen mit der immens gestiegenen Rechenleistung moderner Computer und den rasanten Weiterentwicklungen in der Computergrafik und digitalen Bildverarbeitung eröffnen sich komplett neue Mess- und Visualisierungsmöglichkeiten im Herzen. Diese Entwicklungen können wir heute in der Medizin nutzen.“ sagt Jan Christoph.

Von der Physik zur Medizin

Die Studie ist ein Beispiel für die erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit von Physikern und Medizinern im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung. „Diese Entwicklung hat das Potential, die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Herzrhythmusstörungen zu revolutionieren. Bereits 2018 werden wir die neue Technik bei unseren Patienten einsetzen, um sowohl Herzrhythmusstörungen als auch Herzmuskelerkrankungen besser diagnostizieren und behandeln zu können“, sagt Gerd Hasenfuß, Mitautor der Studie, Vorsitzender des Herzforschungszentrums Göttingen und des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen. Stefan Luther ist sich sicher: „Der tiefe Blick in die innere Dynamik des Herzens ist ein Meilenstein der Herzforschung und wird das Verständnis und die Behandlung von Herzerkrankungen zukünftig ganz entscheidend prägen.“

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Carolin Hoffrogge Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation

Am Fassberg 17
37077 Göttingen
Deutschland
Niedersachsen
E-Mail-Adresse: presse@ds.mpg.de

Carolin Hoffrogge
Telefon: 0551/5176668
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Dr. Guido Schriever
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http://dx.doi.org/10.1038/nature26001

https://www.mpg.de/11952783/interview-stefan-luther

Hygiene - Infektionsprävention Operation, Notfall- und Intensivmedizin

Medizin am Abend Berlin Fazit: Bauen für die Hygiene: Orte der Heilkunst im Fokus der Infektionsprävention

Neue Broschüre gibt Planungsempfehlungen für Operation, Notfall- und Intensivmedizin 

Die Broschüre  kann kostenfrei beim BBSR angefordert werden.
 Die Broschüre kann kostenfrei beim BBSR angefordert werden. BBSR

Bauen für die Hygiene: Orte der Heilkunst im Fokus der Infektionsprävention 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Haus- und Wildschweinpest 

Jährlich erkranken in Deutschland bis zu 500.000 Patienten an Krankenhausinfektionen; etwa 10.000 Menschen sterben daran.

  • Der Schutz vor Krankenhauskeimen ist auch eine baulich-räumliche Frage: 
  • Was trägt zu hygienesicheren Untersuchungs- und Behandlungsräumen bei? 
  • Wie müssen Betriebsabläufe räumlich organisiert sein? 
  • Welche Anforderung ist an das Material im Hygienebereich zu stellen? 

Diese Fragen beantwortet eine neue Broschüre der Forschungsinitiative Zukunft Bau, herausgegeben vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Architekten, Planer, Hygienebeauftragte und Klinikbetreiber erhalten mit der Broschüre praktisches Wissen zu Strategien und Planungsempfehlungen für die Bereiche der Operation, der Notfall- und Intensivmedizin. 

Aufgezeigt wird, wie baulich-funktionelle Abläufe im Krankenhaus hygienesicher optimiert, sinnvolle Materialien eingesetzt und dadurch neue Gebäudestrukturen effizient und nachhaltig gestaltet werden können. Darüber hinaus werden Ergebnisse einer Umfrage zur baulichen Krankenhausstruktur in Deutschland grafisch prägnant dargestellt.

Die Broschüre ging aus einem interdisziplinären Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Wolfgang Sunder (Institut für Industriebau und Konstruktives Entwerfen der TU Braunschweig) sowie Professorin Petra Gastmeier (Charité Berlin) hervor. Beteiligt waren zahlreiche Klinikbetreiber, Planer, Materialhersteller und Ausstatter. „Die Forschungsarbeit zeigt, dass Baukultur im Klinikbereich und Infektionsprävention Hand in Hand gehen müssen. Dank der vielen Praxispartner richten sich die Ergebnisse vor allem an Anwender. Weitergedacht helfen die Erkenntnisse aber auch, über hygienerelevante Orte im großen Maßstab wie Flughäfen oder auch intensiv genutzte Stadträume nachzudenken“, sagt Dr. Robert Kaltenbrunner, stellvertretender Leiter des BBSR.

Die Forschungsarbeit und Broschüre wurde von der Forschungsinitiative Zukunft Bau gefördert. Die Broschüre kann ab sofort kostenfrei bestellt (zb@bbr.bund.de) werden. 

Eine digitale Version ist unter Medizin am Abend Berlin abrufbar.

Mit der Forschungsinitiative Zukunft Bau stärkt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in Zusammenarbeit mit dem BBSR die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit der Bauwirtschaft. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Bauwesens im europäischen Binnenmarkt zu verbessern und insbesondere den Wissenszuwachs und die Erkenntnisse im Bereich technischer, baukultureller und organisatorischer Innovationen zu unterstützen.

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Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Christian Schlag
Telefon: +49 228 99401-1484
E-Mail: christian.schlag@bbr.bund.de

Wencke Haferkorn
Referat II 3 – Forschung im Bauwesen
Tel.: +49 228 99401-2736
E-Mail: wencke.haferkorn@bbr.bund.de

Deichmanns Aue 31-37
53179 Bonn
Deutschland
Nordrhein-Westfalen
 

Gesetzlich und Privatkrankenkassenversicherte - Gleichbehandlung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Umsatzsteuerrechtliche Gleichbehandlung von Pharmarabatten

 Nr. 17/2018 vom 21. März 2018

Urteil vom 8. Februar 2018 V R 42/15

Rabatte, die Pharmaunternehmen für die Lieferung von Arzneimitteln zu gewähren haben, mindern umsatzsteuerrechtlich die Steuerschuld der Pharmaunternehmen.

Es kommt dabei nicht darauf an, ob es sich um eine Lieferung für gesetzlich oder privat krankenversicherte Personen handelt, wie der Bundesfinanzhof (BFH) mit Urteil vom 8. Februar 2018 V R 42/15 entschieden hat.

Die Klägerin ist ein pharmazeutisches Unternehmen, das Arzneimittel herstellt und sie steuerpflichtig über Großhändler an Apotheken liefert. Diese geben die Arzneimittel an gesetzlich Krankenversicherte ab.

  • Die Arzneimittel werden an die Krankenkassen geliefert und von diesen ihren Versicherten zur Verfügung gestellt. 

Die Apotheken gewähren den Krankenkassen einen Abschlag auf den Arzneimittelpreis. 

Die Klägerin muss den Apotheken diesen Abschlag nach sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften erstatten. Die Finanzverwaltung behandelt den Abschlag umsatzsteuerrechtlich als Entgeltminderung. Dies führt zu einer Minderung der von der Klägerin geschuldeten Umsatzsteuer.
  • Arzneimittel für privat Krankenversicherte geben die Apotheken aufgrund von Einzelverträgen mit diesen Personen ab.  
  • Das Unternehmen der privaten Krankenversicherung ist dabei nicht selbst Abnehmer der Arzneimittel, sondern erstattet die ihren Versicherten entstandenen Kosten. 

Auch in diesem Fall muss die Klägerin dem Unternehmen der privaten Krankenversicherung einen Abschlag auf den Arzneimittelpreis gewähren. Dies beruht auf § 1 des Gesetzes über Rabatte für Arzneimittel vom 22. Dezember 2010 (AMRabG). Danach haben die pharmazeutischen Unternehmer den Unternehmen der privaten Krankenversicherung und den Trägern der Kosten in Krankheits-, Pflege- und Geburtsfällen nach beamtenrechtlichen Vorschriften (Beihilfeträgern) für verschreibungspflichtige Arzneimittel, deren Kosten diese ganz oder teilweise erstattet haben, nach dem Anteil der Kostentragung Abschläge entsprechend den sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften zu gewähren.

Die Klägerin macht auch für die nach § 1 AMRabG gewährten Rabatte eine Entgeltminderung und damit eine Minderung ihrer Steuerschuld geltend. Das Finanzamt verweigerte sich dem entsprechend einem Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 14. November 2012 (BStBl I 2012, 1170, unter I.2.). Die Entgeltminderung aufgrund eines Rabatts setze eine Lieferkette voraus, die zwischen dem Rabattgewährenden und dem Rabattempfänger bestehen müsse. Diese liege nur im Fall der Rabattgewährung an die gesetzlichen Krankenkassen vor, nicht aber auch bei der Rabattgewährung an die Unternehmen der privaten Krankenversicherung und an Beihilfeträger, da die Lieferkette hier bei der privat krankenversicherten Person ende.

Im Revisionsverfahren richtete der BFH ein Vorabentscheidungsersuchen an den Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) zur Auslegung der Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28. November 2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem, das der EuGH durch das Urteil Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG vom 20. Dezember 2017 C-462/16 (EU:C:2017:1006) beantwortete.

Auf der Grundlage dieses EuGH-Urteils hat jetzt der BFH entschieden, dass auch die Abschläge pharmazeutischer Unternehmer nach § 1 AMRabG die Bemessungsgrundlage für die gelieferten Arzneimittel mindern. Damit kommt es zu einer Gleichbehandlung bei der Rabattgewährung an gesetzliche Krankenkassen einerseits und an Unternehmen der privaten Krankenversicherung sowie den diesen gleichgestellten Beihilfeträgern andererseits.




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PIA - Psychiatrische Institutsambulanz: Thema Spielsucht: Bundesweite Spielersperre für Spielhallen

Medizin am Abend Berlin Fazit: „Länder haben versagt“: Forscher fordern Bundesbehörde zur Regulierung des Online-Glücksspiels

Deutschland sei ein Paradies für illegale Glücksspielanbieter, so das Fazit der Forschungsstelle Glücksspiel der Uni Hohenheim. Nun müsse der Bund endlich handeln.  
  • Die Uneinigkeit der Länder habe den Markt für illegale Glücksspiele regelrecht aufblühen lassen: 
„Wer sich nicht an Regeln hält, wird faktisch belohnt und dem Staat entgehen Einnahmen von einer halben Milliarde Euro“, erklärte Prof. Dr. Tilman Becker auf einer Pressekonferenz zum 15. Glücksspiel-Symposium der Universität Hohenheim in Stuttgart.

Abhilfe könne nur eine nationale Glücksspielaufsichtsbehörde des Bundes für das Online-Glücksspiel schaffen, so die Überzeugung des Leiters der Forschungsstelle Glücksspiel.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Berliner Gamesindustrie 

Mit Blick auf das Thema Spielsucht empfiehlt die Forschungsstelle, dem Beispiel Hessens zu folgen und eine bundesweite Spielersperre für Spielhallen einzuführen. 

Weitere Infos zum Symposium am 21./22. März 2018 unter https://gluecksspiel.uni-hohenheim.de. Expertenliste Glücksspiel unter www.uni-hohenheim.de/expertenliste-gluecksspiel.

  • Dank eines Regulierungs-Schlupflochs in Schleswig-Holstein werben Online-Casinos bundesweit um illegale Kundschaft. 

Jedes Bundesland sei für die Regulierung des Online-Angebots in diesem Bundesland zuständig. Das Internet mache aber nicht Halt an den Grenzen eines Bundeslandes. Es sei ein Konstruktionsfehler, dass die Verantwortung für die Regulierung des Online-Angebots bei jedem einzelnen Bundesland liegt, so Prof. Dr. Becker.

„Die teilweise bewusst laxe oder sogar destruktive Haltung mancher Länder hat Deutschland zu einem Schutzraum für illegale Glücksspieler gemacht“, erklärte der Glücksspiel-Experte auf der heutigen Pressekonferenz der Universität Hohenheim. Ergebnis:  

In Deutschland werde der Glücksspielmarkt im Internet zu 95 % von illegalen Anbietern beherrscht.

  • Inkompetenz und laxe Haltung der Länder kosten den Staat viel Geld

Es sei ein Staatsversagen, das die Bundesrepublik viel Geld koste. Von 2014 auf 2015 seien die Bruttospielerträge des illegalen Online-Marktes (ohne Sportwetten) von 1,08 Mrd. auf 1,53 Mrd. gestiegen. Dem Staat seien im Jahr 2015 Einnahmen von 490 Millionen Euro entgangen.

Neuere Zahlen lägen nicht vor, aber vermutlich liege der Bruttospielertrag des illegalen Online-Marktes (ohne Sportwetten) mittlerweile bei weit über 2 Mrd. Euro. Die Anbieter dürften Steuern in der Höhe von deutlich mehr als einer halben Milliarde Euro hinterziehen, ohne dass der Staat hiergegen vorgehe.

Bisherige Regulierung an Querschüssen einzelner Länder gescheitert

Der Grund sei, dass bundesweit einheitliche Regelungen von einzelnen Bundesländern immer wieder torpediert würden. So habe das Bundesland Schleswig-Holstein von 2011 bis 2013 im Alleingang 7-Jahres-Lizenzen für virtuelle Spielcasinos und Sportwetten vergeben. „Eigentlich gilt die Lizenz zum Spielen nur für Bürger Schleswig-Holsteins. Doch das verschweigen die Anbieter in ihrer bundesweiten Werbung – und kontrollieren lässt es sich auch nicht.“

Ein anderer Fall sei der Versuch, den Sportwetten-Markt im Internet durch Lizenzen für legale Anbieter auszutrocknen. „Doch seit 2012 kommen die Länder mit der Lizenzvergabe nicht voran“, so Prof. Dr. Becker. Bis dahin genössen die illegalen Online-Anbieter eine Art Bestandsschutz, obwohl diese Anbieter nicht nur Sportwetten, sondern auch die nicht erlaubnisfähigen Online-Casinospiele anböten. „Es gibt ein großes wirtschaftliches Interesse der Anbieter, die derzeitig für sie sehr vorteilhafte Situation möglichst lange aufrecht zu erhalten.“

Zersplitterte Zuständigkeiten erschweren das Vorgehen gegen illegale Anbieter

Eigentlich sollten sich die Länder zum 1.1.2018 mit dem 2. Glücksspieländerungsvertrag auf einheitliche Regelungen einigen. Doch dann habe sich Schleswig-Holstein erneut quergestellt.“ Ein einziges Bundesland kann die Regulierung in allen Bundesländern aushebeln.“

Das Ergebnis der auf 16 Bundesländern aufgeteilten Verantwortlichkeit für das Online-Angebot sei ein Regelungsdschungel, von dem wiederum die illegalen Anbieter profitierten. „16 Bundesländer bedeuten eben auch 16 Hebelpunkte, an denen die Staranwälte der Illegalen die Gesetze mit Widerspruchsverfahren aushebeln können“, urteilt Glücksspiel-Experte Prof. Dr. Becker. In den vergangenen 10 Jahren sei bislang noch kein einziges Urteil gegen einen Online-Anbieter nach § 214 Strafgesetzbuch erfolgt, welcher das Veranstalten und die Werbung für nicht genehmigte Glücksspiele unter Strafe stelle.

Auch Verwaltungs- und Europarecht sprechen für eine Bundesbehörde

Abhilfe könne eine Glücksspielkommission des Bundes schaffen, urteilt auch Prof. Dr. Armin Dittmann, Ordinarius für öffentliches Recht i. R. der Universität Hohenheim. „Auch wenn das Glücksspielmonopol derzeit bei den Ländern liegt, wäre es durchaus möglich, die Aufsicht z. B. einer Bundesanstalt des öffentlichen Rechts zu übertragen, die ähnlich wie die bundesweite Bankenaufsicht BaFin arbeitet“, so der Jurist und Angehörige der Forschungsstelle Glücksspiel. Die rechtlichen Möglichkeiten dazu seien vorhanden und evtl. sogar europarechtlich geboten.

Wichtig sei außerdem eine angemessene Ausstattung: „Selbst in einem kleinen Land wie Holland besitzt die Glücksspiel-Kommission 70 Mitglieder. In Frankreich und Spanien sind es über 100. Nur Deutschland glaubte bisher, mit 16 Beauftragten auszukommen – aus jedem Bundesland einen“, berichtet Prof. Dr. Becker. In der Regel seien diese Vertreter dann auch noch ganz unterschiedlicher Auffassung, je nachdem, welche Parteien in dem jeweiligen Bundesland an der Regierung sind.

Spielersperre für süchtige Spieler sollte ausgeweitet werden

Neben der Regulierung des Glücksspielmarktes widmet sich das 15. Glücksspiel-Symposium bis morgen Abend auch den Themen Glücksspielsucht und Spielersperre. Auch hier bestünde Optimierungsbedarf, betonte Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen auf der Pressekonferenz.

Suchtgefährdete Menschen hätten seit mehr als 30 Jahren die Möglichkeit, sich bundesweit bei allen Spielbanken sperren zu lassen. Nun habe das Bundesland Hessen die gleiche Möglichkeit auch für Spielhallen eingeführt.

„Die mit dem gewerblichen Automatenspiel verbundenen Suchtgefahren sind als hoch einzustufen“, so Dr. Hayer. Es sei deshalb ratsam, die hessische Regelung ebenfalls bundesweit auszuweiten.

HINTERGRUND Forschungsstelle Glücksspiel

Die Forschungsstelle Glücksspiel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die verschiedenen Aspekte des Glücksspiels interdisziplinär und nach wissenschaftlichen Methoden zu beleuchten.

Über 20 Wissenschaftler bringen ihre Expertise aus vielfältigen Bereichen ein mit dem Ziel, den weiten Bereich Spiele und Wetten unter rechtlichen, ökonomischen, mathematischen, sozialen, medizinischen und psychologischen Fragestellungen systematisch zu untersuchen. 

Die Forschungsstelle Glücksspiel ist eine unabhängige universitäre Einrichtung, die keine privatwirtschaftlichen Ziele verfolgt. Gegründet wurde die Forschungsstelle im Jahr 2004.

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Prof. Dr. Tilman Becker
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„Mit Glyphosat und Gen-Saat - Wie Bayer mit Monsanto die Landwirtschaft verändern will"

Programmänderung heute im Ersten aus aktuellem Anlass:
 
„Mit Glyphosat und Gen-Saat - Wie Bayer mit Monsanto die Landwirtschaft verändern will"


Die EU-Kommission hat heute mitgeteilt, dass Bayer den US-Saatgutriesen Monsanto unter strengen Auflagen übernehmen kann.

Das bedeutet einen großen Schritt für den Leverkusener Chemiekonzern.

Allerdings steht eine Zustimmung der US-Wettbewerbshüter noch aus.

Das Erste zeigt aktuell schon heute Abend um 0:20 Uhr die ursprünglich für den 26. März im Programm vorgesehene Reportage „Mit Glyphosat und Gen-Saat" (WDR) von Michael Heussen und Ingolf Gritschneder.

Es soll die größte Fusion der deutschen Wirtschaftsgeschichte werden: Für unglaubliche 66 Milliarden Dollar will Bayer aus Leverkusen den US-Konzern Monsanto übernehmen. Der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann würde dann den weltweit größten Anbieter für Agrarchemie lenken.

Bayer und Monsanto - ein deutsches Traditionsunternehmen mit solidem Ruf schluckt den amerikanischen Konzern, der den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat herstellt.

Für viele Landwirte ein effektives Mittel; für Kritiker jedoch ein Stoff, der aus ihrer Sicht krebserregend ist. 

In Brüssel wurde der Einsatz von Glyphosat jetzt für weitere fünf Jahre zugelassen.

Allen Bedenken zum Trotz. Bleibt die EU dabei? Das wird sich schon bald zeigen. 

Die Unternehmen setzen weiter auf Chemie in der Landwirtschaft, wenn auch moderner und effektiver als bisher:

„Digital Farming" heißt das Zauberwort. Die digitale Landwirtschaft liefert den Bauern per App alle wichtigen Daten für Aussaat und Ernte direkt aufs Smartphone oder Tablet im Traktor - auch Daten für den Chemieeinsatz. Und natürlich werden dabei die eigenen Produkte beworben und verkauft.

Auf dem Weg zur Fusion lauern große Risiken für die Bayer-Mitarbeiter:

Warum nimmt Bayer-Chef Werner Baumann in Kauf, dass das Negativ-Image von Monsanto auf die Traditionsmarke Bayer abfärbt? Was bedeutet das alles für Verbraucher, für die Bauern - oder gar die Welternährung?

Die Autoren Ingolf Gritschneder und Michael Heussen haben mit Befürwortern und Kritikern der Mega-Fusion gesprochen und in den Forschungslaboren von Monsanto in den USA gedreht.

 In Südamerika und Indien trafen sie Wissenschaftler und Bauern, die bereits eigene Erfahrungen mit Monokulturen, Monsanto-Saatgut und -Pestiziden gemacht haben.

Redaktion: Norbert Hahn, Angela Jaenke (beide WDR)

Den geänderten Programmablauf entnehmen Sie bitte den Seiten http://programm.daserste.de/

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