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Krankenhausinfektion

Mit besserer Aufklärung, konsequenter Vorbeugung und mehr Hygienefachpersonal könnte nach Ansicht von Sachverständigen die große Zahl der schweren Krankenhausinfektionen zurückgedrängt werden.

Die mit nosokomialen Infektionen (Krankenhausinfektionen) verbundene Problematik der Antibiotikaresistenz und ihrer Verbreitung stelle eine der größten Herausforderungen für die moderne Medizin dar, heißt es in dem zugrundeliegenden Fachbericht, den die Bundesregierung in einer Unterrichtung  an den Bundestag veröffentlicht hat.

zum Link

Die Zahl der durch schwere Krankenhausinfektionen verursachten Todesfälle schwankt in Deutschland zwischen 15.000 und 30.000 pro Jahr.

Ein maßgeblicher Anteil der in der medizinischen Behandlung auftretenden Infektionen könnte nach Angaben der Experten durch Vorbeugung vermieden werden.

Besonders bedeutsam sind dem Bericht zufolge die mehrfach gegen Antibiotika resistenten Erreger (MRE). Gegenwärtig bestehe die Problematik der Mehrfachresistenz in Deutschland insbesondere bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) sowie bei Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) und bei Escherichia-coli- und Klebsiella-Stämmen mit Betalaktamasen mit erweitertem Wirkungsspektrum (ESBL).
Die sogenannte MRSA-Last fällt den Angaben zufolge in den Ländern der europäischen Union unterschiedlich aus, wobei Deutschland im Mittelfeld liegt, während die skandinavischen Länder, Dänemark und die Niederlande gering betroffen sind und daher als Vorbilder für Schutzmechanismen gelten. Neben Unterschieden in der Organisation des Gesundheitswesens und der Zahl der stationär behandelten Patienten pro Kopf der Bevölkerung komme der Präsenz fachkundigen Personals für die Hygieneberatung und Antibiotikatherapie eine wesentliche Bedeutung bei der Erklärung der Unterschiede zu.

Obgleich Deutschland im internationalen Vergleich weitgehend konstante nosokomiale Infektionsraten aufweise, seien diese Infektionen weiterhin ein relevantes Problem im Gesundheitswesen. Vorkehrungen zur Eindämmung der Infektionsrate sollten daher weiter Priorität haben, schreiben die Experten in ihrem Bericht. Auch sei der Bedarf an Kenntnissen zum sachgerechten Einsatz von Antibiotika groß.

Hier sollten die Angebote an Fachkursen ausgebaut werden. Ferner entspreche die Ausstattung der Krankenhäuser mit Hygienefachpersonal nach wie vor nicht dem Bedarf.

Sodbrennen durch Medikamente www.dgvs.de

Medizin am Abend Fazit: Bei Sodbrennen Medikamente überprüfen: Arzneimittel können mögliche Auslöser sein

Sodbrennen, Brennen im Rachen und saures Aufstoßen sind mögliche
Anzeichen der sogenannten Refluxkrankheit. Mitunter verursachen oder
verstärken bestimmte Medikamente den unangenehmen Übertritt von Säure aus
dem Magen in die Speiseröhre. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für
Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in ihren
aktualisierten Leitlinien „Gastroösophageale Refluxkrankheit“ hin. Da die
Refluxkrankheit die Speiseröhre schädigen und sogar Krebs zur Folge haben
kann, sollten Betroffene sich vom Gastroenterologen untersuchen lassen.

„Als Auslöser der Beschwerden können vor allem Arzneimittel in Frage
kommen, die zu einer Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels
führen und dadurch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre
begünstigen“, erklärt Professor Dr. med. Stephan Miehlke vom Magen-Darm-
Zentrum in Hamburg-Eppendorf. Als einer von drei Koordinatoren war er
maßgeblich an der Erstellung der DGVS-Leitlinie beteiligt. In Betracht
kommen zum Beispiel Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck,
koronarer Herzerkrankung, Asthma und Harninkontinenz sowie
Östrogenpräparate zur Hormontherapie und Psychopharmaka mit angstlösender
Wirkung.

Auch manche Schmerz- und Rheumamittel sowie Medikamente zur Behandlung von Osteoporose, Eisenmangel und einige Antibiotika verursachen mitunter
Sodbrennen. „Insbesondere bestimmte Schmerzmittel, nämlich die
,nichtsteroidalen Antirheumatika‘ oder kurz ,NSAR‘, können auch
Entzündungen in der Speiseröhre hervorrufen“, erörtert Miehlke. Wichtig
sei, dass Arzt und Patient im Blick haben, welche Mittel der Patient
einnimmt. „Selbstverständlich sollten vom Arzt verschriebene Medikamente
nicht einfach abgesetzt werden. Doch für das ein oder andere Präparat gibt
es besser verträgliche Alternativen“, so DGVS-Experte Miehlke.

Von einer Refluxkrankheit sprechen Ärzte, wenn der Rückfluss von
Magensäure in die Speiseröhre störende Symptome und auch Komplikationen
verursacht. Bei ersten Anzeichen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.

„Die Erkrankung sollte behandelt werden, wenn die Symptome ein- bis
zweimal in der Woche auftreten und der Patient sich hierdurch in seiner
Lebensqualität beeinträchtigt fühlt“, erklärt Leitlinienkoordinator
Professor Dr. med. Wolfgang Schepp, Chefarzt der Klinik für
Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie am
Klinikum Bogenhausen in München. Mit Hilfe von Medikamenten, die die
Säureproduktion im Magen hemmen – sogenannte Protonenpumpenhemmer – sei die Erkrankung in der Regel wirksam zu behandeln. Bestehen die
Refluxbeschwerden über mehrere Jahre hinweg, sollte ein Gastroenterologe
die Schleimhaut der Speiseröhre mit Hilfe eines Endoskops untersuchen, so
die Empfehlung der Leitlinie. Hierdurch kann der Arzt Gewebsveränderungen
wie den sogenannten „Barrett-Ösophagus“ erkennen, der als Krebsvorstufe
gilt und frühzeitig behandelt werden sollte.

Auch Veränderungen im Lebensstil und alltäglichen Leben können manchmal
schon eine Besserung bewirken: „Übergewichtigen Patienten hilft es häufig
etwas abzunehmen und wer bestimmte Nahrungsmittel und Getränke nicht
verträgt, kann versuchen, hierauf zu verzichten“, sagt Schepp. Patienten
mit nächtlichen Beschwerden sollten zudem auf späte Mahlzeiten verzichten
und das Kopfende des Bettes hochstellen. Von Schlafmitteln rät er ab, denn
auch sie verstärken mitunter die Symptome.

Die DGVS stellt ihre Leitlinien auf ihrer Homepage unter www.dgvs.de
zum Download bereit.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche
Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute
vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der
Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich
wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und
Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein
besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und
Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der
Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.


Medizin am Abend Direktkontakt

Anna Julia Voormann
Irina Lorenz-Meyer
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360° TOP Thema: Burnout - Arbeitsplatz

Meine Arbeit macht mich krank: Wie Burnout-gefährdet ist mein
Arbeitsplatz?

Hochschule Fresenius entwickelt neues Diagnoseverfahren zur psychischen
Gesundheit am Arbeitsplatz.



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Seit genau einem Jahr sind alle deutschen Unternehmen per Gesetz (§5
ArbSchG) dazu verpflichtet, psychische Belastungen bei der Arbeit ihrer
Mitarbeiter zu beurteilen, zu dokumentieren und präventive Maßnahmen
einzuleiten.

Sollten Mitarbeiter psychische Erkrankungen wie beispielsweise einen Burnout erleiden, könnten die Sozialversicherungsträger möglicherweise von den Unternehmen Regress einfordern. 

Psychische Belastungen und Krankheiten sind sehr komplex.

Daher ist eine professionelle Unterstützung von Experten ratsam. Aufgrund
der Vielzahl von Belastungsfaktoren gibt es in Deutschland kein
Standardverfahren zur Durchführung einer Gesundheitsbeurteilung (GBU). Es
handelt sich vielmehr um einen langfristig angelegten Prozess, der an die
individuellen Ansprüche des Unternehmens angepasst sein sollte.

Hierzu hat Prof. Hahnzog, Professor für Wirtschaftspsychologie an der
Hochschule Fresenius in München, das neue Diagnoseverfahren MAVA
entwickelt. Mithilfe eines Fragebogens können psychische
Belastungsfaktoren aus einer ganzheitlichen Perspektive und unter
Beteiligung der Mitarbeiter ermittelt werden. So lässt sich beispielsweise
feststellen, wie hoch Angestellte den Zeit- und Leistungsdruck an ihrem
Arbeitsplatz empfinden oder inwiefern häufig auftretende
Konfliktsituationen die Arbeitsatmosphäre und damit die Psyche der
Mitarbeiter beeinflussen. MAVA ermöglicht einerseits, dass die
Dokumentation den Überprüfungen durch die Gewerbeaufsicht oder der
Berufsgenossenschaft standhält und andererseits, dass konkrete
Erkenntnisse für eine nachhaltige Förderung der psychischen Gesundheit im
Unternehmen gewonnen werden können.

Studierende des Masterstudiengangs Wirtschaftspsychologie der Hochschule
Fresenius in München haben diesen Fragebogen in einer Projektarbeit
getestet und ihre Ergebnisse am 12. Januar präsentiert. „Letztendlich ist
ein gesunder und tatkräftiger Mitarbeiter auch für das Unternehmen von
enormem Vorteil. Eine präventive Gesundheitspolitik ist daher sowohl für
den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber lukrativ“, so Prof. Hahnzog.


Medizin am Abend DirektKontakt:

Melanie Hahn
Telefon: 0171 3592590
E-Mail-Adresse: melanie.hahn@hs-fresenius.de
http://www.hs-fresenius.de

Chest Pain Units

Mit der zweihundertsten zertifizierten Chest Pain Unit (CPU) im Jahr 2014 wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur besseren Versorgung von Patienten mit kardial
bedingten Brustschmerzen erreicht“, berichtet Prof. Dr. Thomas Münzel
(Mainz), Vorsitzender des Gremiums zur Zertifizierung von Chest Pain Units
der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).

„Eine Brustschmerzeinrichtung vom Typus CPU dient der Versorgung von Patienten mit unklarem Brustschmerz. Bislang gab es für diese Einrichtungen keine Qualitätsstandards, so dass die DGK Kriterien zum Betrieb von CPUs
erstellt hat, um nach diesen interessierte Kliniken und Krankenhäuser zu
zertifizieren. Ziel dieser europaweit vorbildlichen und einzigartigen
Maßnahme ist, bundesweit einen einheitlichen Standard einzuführen.“
Institutionen mit einer CPU soll die Möglichkeit eingeräumt werden, im
Zuge eines Evaluationsverfahrens vom jeweils aktuellen Entwicklungsstand,
aber auch von Innovationen zu profitieren, und bei Erfüllung der
Mindeststandards von der DGK zertifiziert zu werden. „Chest Pain Unit –
DGK zertifiziert“ ist eine eingetragene Marke, die diesen Standard
hervorheben möchte.
















Mindestanforderungen an eine CPU

Mindestens vier Überwachungsplätze, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr,
sowie eine Transferzeit von nicht mehr als 15 Minuten in ein Herzkatheter-
Labor sind einige der Mindestanforderungen an eine von der DGK
zertifizierte CPU. „In erster Linie profitieren Patienten mit unklaren
Brustschmerzen von einer CPU, da hier schneller diagnostiziert und auch
besser therapiert werden kann, wodurch die Prognose verbessert ist“, so
Prof. Münzel.

Generelles Ziel einer CPU ist es, einen akuten oder neu aufgetretenen
unklaren Thoraxschmerz rasch und zielgerichtet abzuklären. Bisherige Daten
aus Deutschland, den USA und England deuten auf einen prognostischen
Nutzen hin.1 Außerdem zeigen die Daten, dass Organisationsmodelle einer
CPU auch zu einer Verkürzung der durchschnittlichen Liegedauer und einer
Kostenreduktion2 durch rationelle Diagnostik und Therapie führen. Es hat
sich gezeigt, dass CPUs auch durch Patienten positiv bewertet werden.

Deutsches CPU-Register

Prof. Münzel: „Durch eine regelmäßige Überarbeitung der Kriterien sollen
zudem Änderungen der Leitlinien, aber auch Entwicklungen und Innovationen
Rechnung getragen werden.“ Eine besondere Bedeutung soll hier in Zukunft
dem Deutschen CPU-Register zukommen4, wo die postulierte und monozentrisch
bereits nachgewiesene bessere Versorgungsqualität an großen Kollektiven
nachvollzogen wird. Bisher wurden seit Dezember 2008 bereits 30.087
Patienten eingeschlossen.
„Um die Versorgungsqualität in den bestehenden CPUs weiter zu optimieren,
werden seit dem letzten Jahr Fortbildungskurse für Ärzte und
Pflegepersonen, die in einer CPU arbeiten, angeboten“, so Prof. Münzel.
„Die Qualitätssteigerung der CPUs, die unter anderem auch durch diese
Kurse erzielt wird, wird zu einer immer stärkeren nationalen und
internationalen Akzeptanz dieser Versorgungseinheit führen.“

Weitere CPUs erforderlich

Das Zertifizierungsprogramm wird seit 2008 durchgeführt, bisher wurden 206
CPUs nach den DGK-Kriterien zertifiziert und 128 rezertifiziert.4 „Dieses
rasche Wachstum unterstreicht das Interesse am Thema CPU in Deutschland
und die Zahl der CPUs in Deutschland übersteigt die CPUs in anderen
europäischen Ländern bei Weitem. Ziel ist eine flächendeckende Versorgung
durch zertifizierte CPUs im gesamten Bundesgebiet. Hierfür sind
schätzungsweise 300 CPUs erforderlich“, sagt Prof. Münzel. „Noch bestehen
regional Unterschiede in Bezug auf die kardiologische Versorgung, die
ausgeglichen werden sollen. Wünschenswert wäre auch eine Portierung auf
die europäische Ebene. Erste Schritte wurden hier bereits vollzogen. Nach
ersten Zertifizierungen durch die DGK in der Schweiz, konkret in Zürich
und Luzern, scheint das Potenzial gegeben zu sein, derartige CPU-Netzwerke
auch in anderen Ländern Europas zu fördern. Jedes Land muss dann
entsprechend seiner Infrastruktur die in Deutsch und Englisch publizierten
Zertifizierungskriterien der DGK entsprechend anpassen.“

Medizin am Abend DirektKontakt:


Prof. Dr. Eckart Fleck
Telefon: 030/4593-2400
Fax: 030/4593-2500
E-Mail-Adresse: fleck@dhzb.de

Kerstin Krug Tel.: + 49 211 600692 43

1 Post F, Genth-Zotz S, Munzel T. Aktueller Stellenwert einer Chest Pain
Unit in Deutschland. Herz. 2007;32(5):435 - 437.
2 Dougan JP, Mathew TP, Riddell JW, et al. Suspected angina pectoris: a
rapid-access chest pain clinic. Qjm. 2001;94(12):679-686.
3 Tzikas S, Keller T, Post F, Blankenberg S, Genth-Zotz S, Munzel T.
[Patient satisfaction in acute coronary syndrome. Improvement through the
establishment of a chest pain unit]. Herz.35(6):403-409.
4 http://cpu.dgk.org/index.php?id=158 (Stand 4. 12. 2014)



Schlaganfallbehandlung www.dsg-info.de

Medizin am Abend Fazit: Metaanalyse zur Schlaganfallbehandlung: 4,5 Stunden-Zeitfenster für Lysetherapie bestätigt

In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 260 000 Menschen einen
Schlaganfall. Da dieser für den Betroffenen in der Regel schmerzlos ist,
kommen immer noch viele Patienten zu spät auf eine
Schlaganfallspezialstation, die sogenannte Stroke Unit. Denn: Die
Behandlung muss schnellstmöglich beginnen, um bleibende neurologische
Ausfälle oder gar den Tod zu verhindern. Je früher die sogenannte
Lysetherapie einsetzt, desto besser sind die Behandlungsergebnisse für die
Patienten. Dies geht aus einer Meta-Analyse aller größeren Therapiestudien
hervor, die jetzt in der Fachzeitschrift „The Lancet“ erschienen ist.

Die Untersuchung bestätigte, dass die Lysebehandlung im Zeitfenster von
4,5 Stunden nach dem Schlaganfall und auch bei älteren Menschen effektiv
ist, erklären die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN).


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Vier von fünf Schlaganfällen werden durch ein Blutgerinnsel in einer
Hirnarterie ausgelöst, das bei einem Teil der Patienten durch eine
Infusion mit dem Enzym Alteplase, der sogenannten Lysebehandlung,
aufgelöst werden kann. „Die Wirksamkeit der Lysetherapie wurde vor beinahe
20 Jahren erstmals in einer klinischen Studie belegt, und mittlerweile ist
die Lyse auf allen zertifizierten Stroke Units in Deutschland fest
etabliert“, erklärt Professor Dr. med. Hans-Christoph Diener, Direktor der
Klinik für Neurologie am Uniklinikum Essen. Durchgeführt werde die Lyse
jedoch nur bei etwa zehn Prozent der Schlaganfallpatienten in Deutschland.
„Dies liegt vor allem daran, dass nur etwa 30 bis 40 Prozent der
Schlaganfallpatienten rechtzeitig die Klinik erreichen“, fügt der
Pressesprecher der DGN hinzu. In einigen europäischen Ländern, nicht
jedoch in Deutschland, werde zudem bei leichten oder aber besonders
schweren Schlaganfällen sowie bei Menschen über 80 Jahre von der
Behandlung abgeraten.

Die „Stroke Thrombolysis Trialists’ Collaborative Group“, ein
internationales Forscherteam unter der Leitung von Professor Dr. med. Dr.
h.c. Dipl. Psych. Werner Hacke, Senior Professor für Neurologie an der
Universitätsklinik Heidelberg, hat deshalb die Ergebnisse aus neun Studien
zusammengefasst. „Für die Meta-Analyse haben wir die Daten aller 6756
Studienteilnehmer einzeln ausgewertet, um ein möglichst unverfälschtes
Bild von der Effektivität und den möglichen Risiken zu erhalten“, erklärt
Professor Hacke.

Die Meta-Analyse bestätigte die Erfahrungen aus den Einzelstudien: Die
Lysetherapie ist umso erfolgreicher, je früher sie begonnen wird. Die
Chancen eines Patienten, den Schlaganfall ohne schwere Behinderungen zu
überleben, waren in den ersten drei Stunden um 75 Prozent höher als in der
Vergleichsgruppe, die keine Lysetherapie erhielt. Wurde die Lyse drei bis
4,5 Stunden nach dem Schlaganfall begonnen, betrug der Vorteil noch 26
Prozent. „Unsere Ergebnisse bestätigen den Effekt der Lyse im Zeitfenster
von 4,5 Stunden“, erklärt Professor Hacke. Zu einem späteren Zeitpunkt, so
der Experte, bleibe ihr Einsatz immer eine Einzelfallentscheidung.

Derzeit sind viele Ärzte bei älteren Patienten noch zurückhaltend mit der
Lysetherapie. „Die Angst vor Komplikationen ist weit verbreitet“, sagt
Professor Dr. med. Joachim Röther, Pressesprecher der DSG und Chefarzt der
Neurologischen Klinik an der Asklepios Klinik Altona. Da 1729 Teilnehmer
der Studien älter als 80 Jahre waren, liefert die aktuelle Meta-Analyse
hier erstmals zuverlässige Ergebnisse. „Die Erfolgsrate der Lysetherapie
war bei Hochbetagten keineswegs schlechter, die Ergebnisse waren
tendenziell sogar besser“, berichtet Professor Röther. Auch hinsichtlich
des Blutungsrisikos sieht der Experte bei älteren Patienten keine
Probleme.

Da das Enzym Alteplase Blutgerinnsel auflöst, sind Blutungen die am
meisten gefürchtete Komplikation. Sie sind auch der Grund, warum vor der
Lysetherapie immer eine Computer- oder eine Kernspintomografie
durchgeführt wird, um Hirnblutungen als Ursache des Schlaganfalls
auszuschließen. Die Untersuchung verzögere zwar den Therapiebeginn, doch
eine gut organisierte Stroke Unit mit entsprechend qualifiziertem Personal
könne dies ausgleichen. „Wichtig ist die Aufklärung der Bevölkerung“,
findet Professor Diener. „Die Angehörigen müssen wissen, dass ein
Schlaganfall immer ein Notfall ist, auch wenn Betroffene keine Schmerzen
haben.“

Literatur:
Emberson J, Lees KR, Lyden P, Blackwell L, Albers G, Bluhmki E, Brott T,
Cohen G, Davis S, Donnan G, Grotta J, Howard G, Kaste M, Koga M, von
Kummer R, Lansberg M, Lindley RI, Murray G, Olivot JM, Parsons M, Tilley
B, Toni D, Toyoda K, Wahlgren N, Wardlaw J, Whiteley W, Del Zoppo GJ,
Baigent C, Sandercock P, Hacke W; Stroke Thrombolysis Trialists'
Collaborative Group. Effect of treatment delay, age, and stroke severity
on the effects of intravenous thrombolysis with alteplase for acute
ischaemic stroke: a meta-analysis of individual patient data from
randomised trials. Lancet 2014; 384: 1929-35
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(14)60584-5/abstract


Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. med. Joachim Röther
Chefarzt der Neurologischen Abteilung
Asklepios Klinik Altona, Paul-Ehrlich Straße 1, 22763 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 181881-1401
Fax: +49 (0)040 181881-4906
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