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Blutdruckregulierung: Kalium-, Natrium- oder Chlorid-Ionen - Nervenzellen

Medizin am Abend Berlin Fazit: In die Zelle, aus der Zelle – Forschergruppe untersucht die Dynamik von Ionenkanälen

Sowohl mit experimentellen als auch mit computerbasierten theoretischen Ansätzen analysiert eine Forschergruppe die Aktivierung von Ionenkanälen und Transportern, die den Transport von Ionen und Molekülen durch die Zellmembran hindurch ermöglichen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert den Verbund von Wissenschaftlern aus sieben Institutionen. 
 
Sie haben zentrale Bedeutung für das Nachrichtenwesen im Organismus:

Ionenkänale und -transporter sind Proteine in der Zellmembran, die als Schleusen für den Transport verschiedener Ionen wie Kalium-, Natrium- oder Chlorid-Ionen in die und aus der Zelle dienen. 

  • Sie vermitteln beispielsweise die elektrische Aktivität von Nervenzellen oder steuern die Blutdruckregulierung. 

Als Beteiligte an solch grundlegenden Lebensprozessen spielen Ionenkanäle auch eine wichtige Rolle für das Verständnis von Krankheitsmechanismen oder für Therapieansätze, etwa wenn durch den gezielten Verschluss solcher Kanäle Krebszellen zum Absterben gebracht werden sollen.

Die Arbeitsweise dieser Durchgangstore durch die Zellmembran ist der Untersuchungsgegenstand einer Forschergruppe mit Wissenschaftlern aus sieben Forschungsinstitutionen in ganz Deutschland.

„Unser besonderes Interesse gilt dabei der Aktivierung dieser Kanäle durch chemische Signale, sogenannte Liganden“, so der Sprecher der Forschergruppe, Prof. Klaus Benndorf von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 

Der Physiologe untersucht in seinem Teilprojekt am Universitätsklinikum Jena gemeinsam mit Dr. Jana Kusch und Prof. Holger Gohlke (Universität Düsseldorf) die funktionale Dynamik von Schrittmacherkanälen, die die rhythmische Aktivität im Herzmuskel oder im Hirn regulieren.

Neben den dabei angewandten elektrophysiologischen Messmethoden werden die Wissenschaftler in ihren Experimenten auch mit fluorometrischen und strukturbiologischen Methoden sowie mit molekulardynamischen Simulationen arbeiten.

Auch in mehreren anderen Teilprojekten werden experimentelle Ansätze mit theoretischen Ansätzen und umfangreichen Simulationsrechnungen kombiniert. Die Arbeitsgruppe von Prof. Paolo Carloni am Forschungszentrum Jülich wird sich zum Beispiel Chlorid-Kanälen widmen, die in sehr ähnlicher Struktur sowohl in Bakterien als auch in tierischen Zellen vorkommen. „Mittels quanten- und moleküldynamischer Simulationen wollen wir erkunden, warum diese Kanäle Chloridionen und in die Gegenrichtung Protonen transportieren, nicht aber andere Anionen wie Nitrat- oder Jodidionen, und wie Kanäle für den Transport dieser Anionen arbeiten,“ beschreibt der Bioinformatiker seine Fragestellung. Diese Untersuchungen werden in enger Abstimmung mit Experimenten der Gruppe von Prof. Christoph Fahlke (ebenfalls Forschungszentrum Jülich) erfolgen.

Klaus Benndorf: „Durch die Synergie von Experimenten und ‚in silico‘ Analysen erwarten wir uns neue Einblicke in die Funktionsweise von ausgewählten Ionenkanälen und Transportern. Wir erhoffen uns auch neue Forschungsansätze für diese Membranproteine, aus denen langfristig Strategien zur Identifizierung spezifischer Wirkstoffe für Ionenkanäle entstehen könnten.“ Die DFG fördert die acht Teilprojekte der Forschergruppe für die kommenden drei Jahre.

Beteiligte Arbeitsgruppen:
Prof. Dr. Thomas Baukrowitz, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Klaus Benndorf, Dr. Jana Kusch, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Universitätsklinikum Jena
Prof. Andrew Plested, Dr. Han Sun, Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, Berlin
Prof. Dr. Christoph Fahlke, Dr. Jan-Philipp Machtens, Forschungszentrum Jülich
Prof. Dr. Bert de Groot, Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen
Prof. Dr. Paolo Carloni, Forschungszentrum Jülich
Prof. Dr. Holger Gohlke, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Prof. Dr. Frank Noé, Dr. Nuria Plattner, Freie Universität Berlin

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Prof. Dr. Klaus Benndorf,
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Dr. Uta von der Gönna Universitätsklinikum Jena

Vier Grundtypen von verspielten Erwachsenen - Ihre Vorteile - auch beim Schachhspielen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Psychologie: Verspielte Menschen haben Vorteile

Erwachsene können ihren Hang zur Verspieltheit in vielen Situationen positiv nutzen. 

  • Sie sind gut im Beobachten, nehmen leicht neue Perspektiven ein und gestalten monotone Aufgaben für sich interessant. 

Gleichzeitig ist Verspieltheit aber nicht gleichzusetzen mit Humor. 

Stattdessen brauche es dafür neue Begriffe, schreiben Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in der aktuellen Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift "Personality and Individual Differences". 
 
Anders als bei Kindern ist Verspieltheit bei Erwachsenen bisher nur wenig erforscht.

"Modelle der Verspieltheit im Kindesalter wurden oft auf Erwachsene übertragen. Dadurch gehen aber viele Aspekte verloren, zum Beispiel solche, die sich auf romantische Beziehungen oder intellektuelle Leistungen beziehen", sagt PD Dr. René Proyer vom Institut für Psychologie an der MLU.

  • Verspielte Menschen seien dazu in der Lage, Situationen aus ihrem Leben so umzudeuten, sodass sie diese zum Beispiel als unterhaltsam erleben oder sich das Stresslevel reduziert.

In mehreren Studien und Befragungen mit rund 3.000 Teilnehmern ist Proyer dem Phänomen bei Erwachsenen weiter auf den Grund gegangen.

Er fand heraus: 

Verspieltheit lässt sich nicht anhand der fünf großen Persönlichkeitsmerkmale beschreiben, die häufig zur Beschreibung der Persönlichkeit herangezogen werden. 

  • Zu diesen zählen Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Offenheit und emotionale Stabilität.

"Verspieltheit ist eine eigenständige Komponente, die Anteile dieser fünf globalen Dimensionen hat, aber nicht mit ihnen austauschbar ist", so Proyer weiter. 

Die Studie zeige auch, dass Menschen, die sich selbst als verspielt beschreiben, auch von anderen so eingeschätzt werden. Und: Verspielte Menschen leben ihre Neigung auch in vielen alltäglichen Situationen aus.

Insgesamt identifiziert der Psychologe vier Grundtypen von verspielten Erwachsenen: 

"Es gibt Menschen, die gern mit Freunden und Bekannten herumalbern. Das beschreiben wir mit der auf andere ausgerichteten Verspieltheit.

Leichtherzig verspielte Menschen dagegen sehen ihr ganzes Leben eher als Spiel", so Proyer. 

Eine weitere Kategorie sind die Menschen, die gerne mit Ideen und Gedanken spielen - das beschreibt die intellektuelle Verspieltheit. Die Menschen könnten auch eintönige Aufgaben für sich interessant gestalten. 

Die letzte Gruppe beschreibt der Psychologe als extravagant Verspielte: "Menschen mit dieser Tendenz interessieren sich für seltsame und groteske Dinge und können sich an kleinen Beobachtungen im Alltag amüsieren."

Die Studien zeigen, dass Verspieltheit bei Erwachsenen ganz unterschiedlich zum Ausdruck kommt und auch positiv zu bewerten ist. 

  • Gerade im deutschen Sprachraum ist sie aber eher negativ besetzt: 

Verspielte Menschen werden mitunter nicht ernst genommen oder als unzuverlässig eingeschätzt. Zu Unrecht, wie Proyer sagt:

"Wenn es etwa um das Lösen komplexer Problemstellungen geht, können sie leicht die Perspektive wechseln. Dadurch finden sie ungewöhnliche und neue Lösungen."

Die aktuelle Studie gebe auch Anreize für weitere Forschungsbereiche, wie der Evolutionspsychologie:

  • Zwar hat Verspieltheit keinen direkten Überlebensvorteil, könnte aber bei der Partnerwahl und in Liebesbeziehungen eine wichtige Rolle spielen. 

Mit diesem Thema werden sich die halleschen Psychologen in den kommenden Monaten beschäftigen.

Zur Publikation:

Proyer, René T. A new structural model for the study of adult playfulness: Assessment and exploration of an understudied individual differences variable. Personality and Individual Differences 108 (2017) DOI: 10.1016/j.paid.2016.12.011

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Medizin am Abend Berlin Zusatzthema: 

Warum Schach-Profis gewinnen

Universität Bielefeld analysiert Spielverhalten

Schach gilt als eines der ältesten und zugleich beliebtesten Gesellschaftsspiele. An Heiligabend ist der Spieleklassiker wieder hundertausendfach verschenkt worden – als Brettspiel, PC-Spiel oder als Schachcomputer. Doch was ist das Geheimnis erfolgreicher Schachspielerinnen und -spieler? Das untersuchen Kognitionswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld seit einem Jahr in dem Projekt „Ceege“. 

 
  • Für das Projekt erfassen die Forscher zum Beispiel Blickbewegungen und Gesichtsausdrücke. 

Jetzt berichten sie über erste Ergebnisse und erklären, warum der Norweger Magnus Carlsen in diesem Jahr erneut Schachweltmeister wurde.

„Es gibt zahlreiche Theorien dazu, wie das Gehirn die Aufmerksamkeit steuert und Probleme in Alltags- und Spielsituation löst“, sagt Professor Dr. Thomas Schack. Der Sportwissenschaftler und Kognitionspsychologe leitet die CITEC-Forschungsgruppe „Neurokognition und Bewegung – Biomechanik“ und das Schach-Forschungsprojekt. „Das Schachspiel ist ein ideales Untersuchungsfeld, um diese Theorien zu überprüfen. Denn Schachspieler müssen besonders aufmerksam sein und in rascher Folge entscheiden, wie sie vorgehen.“

Für „Ceege“ kooperiert Schacks Forschungsgruppe mit dem Forschungsinstitut Inria Grenoble Rhones-Alpes in Frankreich. Der Projektname steht für: Chess Expertise from Eye Gaze and Emotion (Schach-Expertise auf Grundlage von Augenbewegungen und Emotionen).


„Wir untersuchen individuelle Spieltaktiken, das Verhalten von Schachspielern untereinander und ihre Körpersprache“, sagt Dr. Kai Essig, der am CITEC zusammen mit Thomas Küchelmann in dem Projekt forscht. „Mit den Erkenntnissen aus dem Projekt können wir künftig vorhersagen, wie stark einzelne Schachspieler sind und wie hoch die Chance ist, dass ein Spieler eine Partie gewinnt. Wir können voraussichtlich sogar eine Reihe von optimalen Spielzügen erkennen, die die Wahrscheinlichkeit zu siegen erhöhen.“

Um Spieler und ihre Aktionen möglichst umfassend zu erfassen, arbeiten die Bielefelder Forscher mit unterschiedlichsten Techniken. Eyetracking-Brillen registrieren, wohin die Schachspieler ihren Blick richten. Videokameras nehmen die Gesichtsausdrücke und die Körpersprache auf. Professor Dr. James Crowley vom Inria-Institut und sein Team widem sich den Emotionen von Schachspielern. 

Sie erfassen dafür zum Beispiel Mikroexpressionen – Gesichtsausdrücke, die nur für einige Millisekunden erkennbar sind – sowie Gestik, Herzfrequenz, Atemfrequenz und Schweißbildung.

Mehr als 120 Versuchspersonen haben sich bislang für die Untersuchung und ihre Vorstudie beim Schachspiel beobachten lassen, davon ein Drittel Experten und Fortgeschrittene und zwei Drittel Anfänger. „Die laufende Untersuchung und die Vorstudien zeigen schon jetzt, dass Profis und Laien sich deutlich in ihren Blickbewegungen unterscheiden“, sagt Kai Essig.  

„Schachexperten konzentrieren sich die meiste Zeit auf Schlüsselfiguren, die in jeweiligen Situation spielentscheidend sein können. Die Experten steuern ihre Aufmerksamkeit effizienter als Anfänger.“ Laien springen laut Essig mit ihrem Blick sehr oft von einer Figur zu nächsten und schauen sich so fast alle Figuren auf dem Brett an, unabhängig davon, ob sie in der jeweiligen Situation eine zentrale Rolle spielen.

 
Mit dem Wissen aus ihrem Projekt haben die Forscher die Schach-Weltmeisterschaft im November besonders verfolgt. „Schon früh im Turnier war zu erkennen, dass Magnus Carlsen gewinnt. Er hatte in den ersten sechs Partien mehr Initiative gezeigt. Seinem Gegner Sergej Karjakin ist es kaum gelungen, das Spiel zu dominieren“ sagt Thomas Küchelmann. Aus der Ferne lassen sich laut dem Physiker nur begrenzt Schlüsse ziehen. „Um konkrete Vorhersagen machen zu können, müssten wir tatsächlich Carlsens und Karjakins Spiel mit unserer Technik messen“, sagt Küchelmann. „Interessant wären dabei zum Beispiel Carlsens emotionale Reaktionen auf seine verpassten Siegzüge, sein Fehler in der verlorenen achten Partie und im Tie-Break Karjakins emotionale Reaktionen auf seine Zeitnot.“

Mit ihren Erkenntnissen wollen die Forscher einen elektronischen Schachassistenten entwickeln. Er analysiert die Schwächen von Schachanfängern und -profis zum Beispiel über Blickerfassung und trainiert mit Hinweisen und Erklärungen. So empfiehlt er, welcher Zug in der jeweiligen Situation optimal ist. „Langfristig wäre es auch denkbar, dieses Assistenzsystem in Roboter einzubauen. Durch ihre räumliche Anwesenheit könnten Roboter die Spieler anders motivieren als ein Assistent, der zum Beispiel über ein Tablet nur sprachlich agiert“, sagt Thomas Schack.

Das Forschungsprojekt „Ceege“ läuft über drei Jahre bis Februar 2019. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der französische Forschungsförderer „Agence Nationale de la Recherche“ (ANR) unterstützen des Projekt. Die Universität Bielefeld erhält 300.000 Euro für die Forschung.

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HEUTE ist: Mein Geburtstag + Gedächtnisverlust (einer Vorstufe von Alzheimer)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Widerstand ist nicht zwecklos – Gewichte heben gegen Demenz

Eine neue Studie der University of New South Wales, der University of Sydney und der University of Adelaide zeigt, dass über Fünfundfünfzigjährige mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen ihre Gehirnfunktion mit Muskelaufbau stärken können. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Schwangerschaftsvorsorge  

 
Von leichten kognitiven Beeinträchtigungen (LKB: auch "Leichte kognitive Störung"; engl.: "Mild cognitive impairment", MCI) wird gesprochen, wenn Menschen bemerkbare reduzierte kognitive Fähigkeiten aufweisen, also beispielsweise unter Gedächtnisverlust (einer Vorstufe von Alzheimer) leiden, sie aber noch ein selbstständiges Leben führen können.
  • Für das Jahr 2050 wird prognostiziert, dass bis zu einhundertfünfunddreißig Millionen Menschen weltweit unter einer Demenzkrankheit leiden werden. 
  • Doch die im "Journal of the American Geriatrics Society" veröffentlichte Studie gibt nun Anhaltspunkte für die Art und Intensität sportlicher Aktivitäten, die unserer alternden Bevölkerung zur Gesundheitsverbesserung empfohlen werden können, um diesem Trend entgegen zu wirken. 

So fanden die Wissenschaftler zum ersten Mal einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Muskelkräftigung und Zirkeltraining sowie der Funktionsfähigkeit des Gehirns älterer Menschen mit LKB.

Für die Untersuchung, durchgeführt im Rahmen des „Study of Mental and Resistance Training" (SMART), wurden einhundert Probanden mit LKB zwischen fünfundfünfzig und sechsundachtzig Jahren in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, dessen Aufgaben wie folgt zusammen gesetzt waren:

  1. - Widerstandstraining und computerbasiertes kognitives Training
  2. - Widerstandstraining und ein Placebo-computerbasiertes kognitives Training (Ansehen von Naturvideos)
  3. - Gehirntraining und Placebo-Sportübungen (stretching/Calisthenics)
  4. - Placebo-Sportübungen und Placebo-kognitives Training

Teilnehmern, die Widerstandstraining absolvierten, wurde beispielsweise aufgetragen zwei Mal die Woche, sechs Monate lang Gewichte mit einer Belastung von 80% zu heben. Entsprechend dem Trainingsstand und dem Zuwachs der Muskeln wurde das Gewicht im Laufe der Monate immer wieder angepasst, um die Belastung von 80% zu erhalten.

Die Forschungsergebnisse zeigten letztendlich, dass wir mit einer gesünderen alternden Gesellschaft rechnen können, je mehr Menschen Widerstandstraining machen. 

Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei Kontinuität. 
So empfiehlt Hauptautor Dr Yorgi Mavros von der University of Sydney, mindestens zwei Mal die Woche mit hoher Intensität zu trainieren, um den Kräftezuwachs zu maximieren. Davon profitiere dann auch das Gehirn.

Die Ergebnisse bekräftigen die Forschung des SMART trials. So konnten anhand von MRT-Scans bei Studienteilnehmern, die am Programm mit Gewichtheben teilnahmen, eine Vergrößerung bestimmter Hirnregionen festgestellt werden.

Diese Veränderungen der Gehirnstrukturen sind auf die kognitiven Verbesserungen durch das Gewichte heben zurückzuführen.

Der SMART trial wurde vom Australia's National Health and Medical Research Council unterstützt.

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360° TOP-Thema: Ihr tiefer sitzendes Bauchfett 2017 - extrem gefährlich

Medizin am Abend Berlin Fazit: Entzündung bremst Fettverbrennung

Wissenschaftler der Universität Bonn haben an Mäusen gezeigt, dass sich überflüssige Pfunde einfach abschmelzen lassen, indem unerwünschte weiße Fettzellen in energiezehrende braune Schlankmacherzellen umgewandelt werden. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Gesundheitskosten im Krankenhaus  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Gesundheitspersonal 

Lässt sich dieser interessante Ansatz auch zur Bekämpfung der Fettleibigkeit einsetzen? 

In einer aktuellen Studie zeigen die Uni-Forscher, warum die bei Übergewicht häufig auftretenden Entzündungsreaktionen eine solche Umwandlung der Fettzellen blockieren. 

Möglicherweise gibt es jedoch einen Ansatzpunkt, diese Hemmung zu umgehen. 

Die Ergebnisse sind nun im Fachjournal „Cell Reports“ erschienen. 

 Prof. Dr. Alexander Pfeifer
 Prof. Dr. Alexander Pfeifer Foto: Barbara Frommann/Uni Bonn
 
Die Vision ist verlockend: Wenn sich Speckrollen durch neue Wirkstoffe einfach abschmelzen lassen, dann könnte dies auch die verbreiteten Folgen von Übergewicht verhindern – wie etwa Gelenkprobleme, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Das Team um Prof. Dr. Alexander Pfeifer vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Bonn erforscht seit Jahren, wie dies gelingen könnte. „In Untersuchungen an Mäusen haben wir verschiedene Ansatzpunkte gefunden, lästige weiße Fettzellen in erwünschte braune Fettzellen umzuwandeln“, berichtet Prof. Pfeifer.

  • Die braunen Zellen verfügen über extrem viele Mitochondrien - diese Zellkraftwerke „verbrennen“ weißes Fett, indem sie es in Wärmeenergie umwandeln.

Folge: Steigt die Zahl brauner Zellen, verlieren die Mäuse deutlich an Gewicht.

Bei dieser Fettumwandlung spielt der Signalweg des Botenstoffs cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) eine wichtige Rolle. „Die erwünschten braunen Fettzellen sind auf cGMP angewiesen“, erläutert Prof. Pfeifer.

Wie die Forscher in verschiedenen Studien an Mäusen zeigten, lässt sich zum Beispiel mit dem verbreiteten Wirkstoff Sildenafil oder einem Medikament gegen Lungenhochdruck die Zahl der weißen Fettzellen zugunsten der braunen reduzieren und damit die Fettverbrennung wie mit einem Turbo ankurbeln.

Im Bauchfett kommt der Fettverbrennungsturbo zum Erliegen

Ist dies eine mögliche Option, die weltweit stark zunehmende Fettleibigkeit (Adipositas) effektiv zu behandeln und damit schwerwiegende Folgeerkrankungen zu verhindern? Dies ist die Fragestellung, die die Forscher in ihrer aktuellen Studie verfolgen. Sie verabreichten Mäusen eine besonders kalorienreiche Diät. Anschließend untersuchten sie die Veränderungen im Fettgewebe der Tiere. Während es im Unterhautfett der adipösen Mäuse kaum zu Entzündungen kam und der cGMP-Signalweg weitgehend intakt war, sah dies beim tiefer sitzenden Bauchfett ganz anders aus:  

Durch die starke Gewichtszunahme hatten sich entzündliche Prozesse ausgebreitet und der Fettverbrennungsturbo cGMP war weitgehend zum Erliegen gekommen.

Damit wurde gleich ein doppeltes Fiasko offenbar: 
  • Das Bauchfett wird sowieso im Vergleich zum Unterhautfett als viel gefährlicher eingestuft, weil es Entzündungen auslösen und zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern kann. 

Nach den neuesten Ergebnissen der Forscher der Universität Bonn kommt nun noch hinzu, dass dort auch das für die Fettverbrennung wichtige cGMP weitgehend blockiert war. Die Forscher fragten sich deshalb: Lässt sich diese Blockade vielleicht auch wieder lösen?

Dieser Frage ging Erstautor Abhishek Sanyal aus Prof. Pfeifers Team nach. Er untersuchte, auf welche Weise Entzündungen den cGMP-Signalweg hemmen. „Der Tumornekrosefaktor alpha (TNFalpha) spielt hier eine wichtige Rolle“, berichtet Sanyal.

„Der Entzündungsfaktor TNFalpha unterdrückt den cGMP-Signalweg und verhindert damit, dass sich weiße in braune Fettzellen umwandeln lassen.“

Dass diese Erkenntnisse nicht nur für Nagetiere, sondern auch für den menschlichen Organismus gelten, konnten die Wissenschaftler in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Leipzig und dem Karolinska-Institut Stockholm (Schweden) an humanen Unterhaut- und Bauchfettproben nachweisen.

Doch sind Anwendungen für Adipositas-Therapien des Menschen leider noch Zukunftsmusik.

Die Ergebnisse zeigen jedoch eine Richtung für die weitere Forschung auf: „Offenbar könnte es bei der Bekämpfung der Adipositas ein möglicher Ansatzpunkt sein, neben der Verabreichung von cGMP-stimulierenden Wirkstoffen gleichzeitig noch die Entzündungsreaktionen zu hemmen“, schließt Prof. Pfeifer aus den Befunden.

Publikation: Interplay between obesity-induced inflammation and cGMP signaling in white adipose tissue, Cell Reports, DOI: 10.1016/j.celrep.2016.12.028

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Prof. Dr. Alexander Pfeifer
Institut für Pharmakologie und Toxikologie
der Universität Bonn
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Dr. Andreas Archut Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: 

Schlankheitsmittel versprechen viel – helfen aber nur wenig

Nina Banspach Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

Illegal enthaltene Substanzen führten schon zu Todesfällen 
 
Nach den üppigen Feiertagen verspüren viele Menschen den Wunsch, ein wenig abzuspecken. Einige Schlankheitsmittel versprechen hier oft wahre Wunder, helfen aber meist nur wenig. Im schlimmsten Fall können sie sogar tödliche Folgen haben. Darauf weist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hin. Besonders Mittel, die im Internet angeboten werden, können die Gesundheit schwer schädigen.

Schlankheitsmittel werden oft in arzneimitteltypischer Form als Tabletten, Kapseln oder in Pulverform unter der Bezeichnung Nahrungsergänzungsmittel (NEM) auf den Markt gebracht.

  • Anders als Arzneimittel sind Nahrungsergänzungsmittel jedoch nur dazu bestimmt, dem Körper zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und andere Stoffe zuzuführen, um die normale Ernährung zu ergänzen.

Nahrungsergänzungsmittel dürfen keine arzneiliche Wirkung entfalten – und damit auch keine Abnehmwirkung ohne reduzierte Kalorienzufuhr. 

Wer sich ein wirksames Präparat wünscht, muss daher auf gut wirksame Arzneimittel zurückgreifen.

Anders als bei Arzneimitteln durchlaufen Nahrungsergänzungsmittel kein behördliches Zulassungsverfahren, in dem die gesundheitliche Unbedenklichkeit vorab nachgewiesen werden muss.

Der Hersteller oder Importeur ist für die Sicherheit seiner Produkte verantwortlich. Er muss sein Nahrungsergänzungsmittel beim BVL anzeigen, bevor er es in Verkehr bringt. Das BVL informiert die Bundesländer über die Anzeigen. Die Überwachungsbehörden der Bundesländer kontrollieren Nahrungsergänzungsmittel wie alle anderen Lebensmittel auch stichprobenartig.

Gefährliche illegale Substanzen
Einige Geschäftemacher versuchen, ihre Schlankheitsmittel wirksam zu machen, indem sie ihnen illegale Substanzen zusetzen. Solche Produkte werden hauptsächlich im Internet vertrieben und häufig als „100 % natürliche“ oder „rein pflanzliche“ Nahrungsergänzungsmittel angeboten. In der Tat enthalten sie jedoch nicht deklarierte pharmakologisch wirkende Stoffe in hohen Dosierungen. Nach Einnahme solcher Mittel mussten schon mehrere Todesfälle verzeichnet werden.

Um solch gefährliche Produkte im Internet zu identifizieren und den Verkauf zu stoppen, wurde 2013 beim BVL die Zentralstelle „Kontrolle der im Internet gehandelten Erzeugnisse des LFGB und Tabakerzeugnisse“, kurz G@ZIELT, ins Leben gerufen. Diese durchsucht das Internet im Auftrag der Bundesländer nach Produkten, die die Gesundheit gefährden und in Deutschland nicht verkehrsfähig sind. Die Anbieter werden den Überwachungsbehörden vor Ort gemeldet, die dann die erforderlichen Maßnahmen ergreifen und das Angebot löschen lassen. Recherchen von G@ZIELT zu Schlankheitsmitteln wurden unter anderem aufgrund der nicht angegebenen Stoffe Sibutramin, 2,4-Dinitrophenol und Synephrin durchgeführt. Auch im Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel RASFF gibt es seit Jahren immer wieder Meldungen zu gefährlichen Mitteln mit diesen Substanzen.

Synthetischer Wirkstoff – Sibutramin
Sibutramin, das als Appetitzügler zur Reduktion von starkem Übergewicht in Arzneimitteln verwendet worden war, wurde 2010 aufgrund seiner massiven Nebenwirkungen als Arzneimittelwirkstoff in der EU verboten. Dennoch wurden immer wieder Lebensmittel gefunden, die Sibutramin enthielten. Die Sibutramingehalte lagen dabei teilweise weit über den therapeutisch eingesetzten Dosierungen. Es kam sogar zu Todesfällen. Bei den Produkten handelte es sich um als Nahrungsergänzungsmittel vertriebene Erzeugnisse oder Aufgussgetränke, die als „Slimming Tea“ oder „Weight loss coffee“ angeboten wurden.

Industriechemikalie – 2,4-Dinitrophenol
In Produkten aus dem Internet finden sich oftmals auch chemisch-synthetische illegale Beimischungen, wie 2,4-Dinitrophenol (DNP). Dabei handelt es sich um eine Industriechemikalie, die bei der Synthese von Farbstoffen, Holzschutzmitteln, Insektiziden und Sprengstoffen verwendet wird. Wenn DNP in geringer Dosis über einen längeren Zeitraum eingenommen wird, kann es zu Schädigungen von Leber, Niere, Blutbildung, Herz-Kreislauf- und Nervensystem kommen. In verschiedenen Ländern gab es in den vergangenen Jahren mehrere Todesfälle, die auf den Konsum von Produkten mit unerlaubt zugesetztem DNP zurückzuführen waren.

Synephrin und Koffein – riskante Kombination
Einige als „rein pflanzlich“ deklarierte Nahrungsergänzungsmittel enthalten bedenkliche natürliche Wirkstoffe wie Synephrin, das den Energieverbrauch erhöhen, die Nahrungsaufnahme reduzieren und die Magentätigkeit steigern soll.

  • Synephrin kommt in geringen Mengen in vielen Zitrusfrüchten vor. 
In Schlankheitsmitteln wird Synephrin meist in hohen Mengen in Kombination mit Koffein angeboten. Das Synephrin wird dabei meist hinter der Bezeichnung Bitterorangenextrakt versteckt, das Koffein hinter der Bezeichnung pflanzlicher Extrakte wie Guarana, Kaffee oder Grüntee-Extrakt. Synephrin und Koffein wirken beide auf das Herz-Kreislauf-System.

  • Die Einnahme solcher Kombinationspräparate kann gefährliche Folgen haben, die von Schlafstörungen, Bluthochdruck und Herzrasen bis zu Kammerflimmern und Herzinfarkten reichen.

Tipps für Verbraucher
Verbraucherinnen und Verbraucher, die Gewicht reduzieren wollen, sollten beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln Folgendes beachten:

• Nahrungsergänzungsmittel dürfen keine pharmakologische Wirkung entfalten. Sie dienen nur der Ergänzung der Ernährung. Seien Sie daher skeptisch bei schnellen und unrealistischen Erfolgsversprechen!

• Seien Sie vorsichtig bei Produkten, die exklusiv im Internet vertrieben werden. Erfahrungsberichte und Empfehlungen in Diskussionsforen und Chatrooms entpuppen sich häufig als getarnte Werbung.

• Kaufen Sie Nahrungsergänzungsmittel nicht von Privatpersonen. Überprüfen Sie beim Online-Shopping das Impressum des Anbieters auf Vollständigkeit.

• Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland können gegebenenfalls in Deutschland als Arzneimittel angesehen werden. Eine Einfuhr wäre demnach verboten – der Zoll könnte die Ware beschlagnahmen. Dem Besteller droht dann eine Anzeige.

• Informieren Sie sich vor dem Kauf über die Ihnen unbekannten Zutaten. Gerade Produkte im Internet können gefährliche illegale Substanzen enthalten!

• Holen Sie sich im Zweifelsfall vor der Bestellung von Produkten zur Ergänzung der Ernährung fachlichen Rat, z. B. beim Arzt oder Apotheker.
• Haben Sie nach dem Kauf eines Nahrungsergänzungsmittels begründete Bedenken wegen dessen Kennzeichnung und Zusammensetzung, können sie sich an die für ihren Wohnort zuständige Lebensmittelüberwachungsbehörde des Landkreises oder der kreisfreien Stadt wenden.

Hintergrund
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ist eine eigenständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das BVL ist für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, Tierarzneimitteln und gentechnisch veränderten Organismen in Deutschland zuständig. Im Bereich der Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit übernimmt es umfassende Managementaufgaben und koordiniert auf verschiedenen Ebenen die Zusammenarbeit zwischen dem Bund, den Bundesländern und der Europäischen Union.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.bvl.bund.de/nahrungsergaenzungsmittel
Flyer "Fragen und Antworten zu Nahrungsergänzungsmitteln - Was Verbraucher wissen sollten"

http://www.bvl.bund.de/internethandel_lebensmittel
Flyer "Lebensmittel online kaufen! - Tipps für Verbraucher"



Winterferienstart: Vorderer Kreuzbandriss: Training mit aktiven Bewegungsschienen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Aktive Bewegungsschienen bei Kreuzbandriss: Vorbericht publiziert

Nutzen und Schaden bleiben mangels Studien unklar / IQWiG bittet um Stellungnahmen  
  • Ob Patientinnen und Patienten, bei denen das vordere Kreuzband gerissen ist, bei der Rehabilitation vom Training mit aktiven Bewegungsschienen profitieren können, wird derzeit vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht. 
Die vorläufigen Ergebnisse liegen nun vor. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Antibiotika-Resistenzen-Lernbox 


Demnach bleiben Nutzen und Schaden unklar, da es für ihre Anwendung in Kliniken nur wenige Studien mit kaum belastbaren

Daten gibt. Für den häuslichen Bereich gibt es gar keine Studien. Personen und Institutionen können bis zum 22. Februar Stellungnahmen zu diesem Vorbericht abgeben.

Ursache ist meist ein Sportunfall
Im Inneren des Kniegelenks verbinden zwei kreuzförmig verlaufende Bänder den Oberschenkelknochen und das Schienbein und gewährleisten so die Stabilität, den Zusammenhalt und die richtige Bewegung des Kniegelenks. 

Ein Riss (Ruptur) des vorderen Kreuzbands wird meist durch eine abrupte Drehung des Beins, einen plötzlichen Richtungswechsel beim Laufen oder Springen oder einen Sturz auf das Knie verursacht, wie sie für bestimmte Sportarten, etwa Fußball oder Skilaufen, typisch sind.

Und häufig werden dabei auch benachbarte Strukturen im Kniegelenk, wie etwa die Seitenbänder oder die Menisken, in Mitleidenschaft gezogen.

Geführte Bewegung mithilfe von Schienen

Ziel der Behandlung ist es, das Gelenk wieder zu stabilisieren, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren, langfristige degenerative Veränderungen im Knie (Kniearthrose) zu verhindern sowie die Fähigkeit, den Beruf oder Sport auszuüben, wiederherzustellen. Meist wird eine Operation empfohlen.

In der Rehabilitation kommen auch spezielle Schienen zum Einsatz: 

  • Bei diesen aktiven Bewegungsschienen (CAM = Controlled active Motion) handelt es sich um „Tretmaschinen“, bei denen beide Beine einbezogen sind. In diesen Apparaturen wird der Fuß fixiert, sodass frühzeitig ein geführter, aktiver Bewegungsablauf trainiert werden kann, was auch zu Hause möglich ist.
  • Daneben gibt es die CPM-Schienen (CPM = Continuous passive Motion), mit denen das verletzte Bein passiv bewegt wird. 
  • Die CPM sind Gegenstand einer getrennten, aber zeitlich parallel laufenden Nutzenbewertung.

Zwei Studien mit wenigen Teilnehmern und kurzer Dauer

Bei ihrer Suche nach Studien, die die CAM mit anderen Therapien vergleichen, identifizierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lediglich zwei randomisierte klinische Studien (RCT): Eine Studie mit knapp über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern verglich eine CAM-Schiene mit einer CPM-Schiene. Die zweite, mit 50 Probanden noch kleinere Studie testete eine Nachbehandlung mit CAM gegen eine Nachbehandlung ohne Schiene. In beiden Studien waren die CAM in Kliniken nach einer Operation eingesetzt worden.

Bei beiden Studien könnten die Ergebnisse verzerrt sein, weil es Mängel bei ihrer Durchführung gab. So war u. a. unklar, ob die Zuteilung zu den Behandlungsgruppen tatsächlich nach dem Zufallsprinzip erfolgte.

Zudem konnten die Patienten, zu 90 Prozent waren es Männer, ab dem dritten Tag nach der OP bei Bedarf Schmerzmittel einnehmen, ohne dass dies erfasst und ausgewertet wurde. 

Ohnehin wurden die Patienten nur sieben Tage nach dem Eingriff beobachtet.

Nur Daten zu Bewegungsumfang und Schmerzen verwertbar

Verwertbare Daten gab es in beiden Studien lediglich zu den Zielkriterien (Endpunkten) „Bewegungsumfang“ und „Schmerzen“. Was den Bewegungsumfang betrifft, zeigte der Vergleich zwischen CAM- und CPM-Schiene keine relevanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Bei der zweiten Studie (CAM vs. Reha ohne Schiene) war das wohl der Fall; allerdings war der Bewegungsumfang hier schon vor der OP unterschiedlich gewesen.

Beim Endpunkt Schmerzen waren die Unterschiede zwischen den Gruppen ebenfalls nicht relevant. Zudem bleibt unklar, worauf sich die Angaben beziehen, etwa auf den Wert bei der Entlassung oder die Veränderung gegenüber Studienbeginn.

Maßgebliches Zielkriterium der Studien war die sogenannte Tiefensensibilität (propriozeptives Defizit), also die Fähigkeit, Lage und Bewegung des Körpers, hier speziell des Knies, wahrzunehmen. Die Ergebnisse zu diesem Endpunkt waren aber nicht verwertbar. Denn es ist nicht sichergestellt, dass der für die Datenerhebung verwendete Test wirklich die Tiefensensibilität erfasst.

Weitere Endpunkte, etwa die Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen (Aktivitäten des täglichen Lebens), wurden in den beiden Studien nicht erhoben.

Welchen Nutzen oder Schaden aktive Bewegungsschienen in der Nachbehandlung bei einem Riss des vorderen Kreuzbands haben, bleibt somit unklar. Das gilt insbesondere für den Einsatz zu Hause.

Schlechte Studienlage bei Medizinprodukten nicht untypisch

„Der Riss des vorderen Kreuzbands ist eine der häufigsten Sportverletzungen und seine Behandlung von großer Bedeutung – für die Betroffenen ebenso wie für ihr privates und berufliches Umfeld“, stellt Stefan Sauerland, Leiter des Ressorts Nichtmedikamentöse Verfahren, fest. Es sei zu begrüßen, dass Medizinprodukte entwickelt werden, die den Rehabilitationsprozess unterstützen sollen. „Dann sollte ihr Nutzen aber auch mit guten, verwertbaren Daten belegt werden. Für die CAM-Schienen fehlen sie. Und bei nichtmedikamentösen Verfahren, insbesondere Medizinprodukten, ist das auch leider keine Seltenheit“, sagt der Mediziner.

Zum Ablauf der Berichtserstellung

Den vorläufigen Berichtsplan für dieses vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) in Auftrag gegebene Projekt hatte das IQWiG im Juni 2016 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im Juli 2016 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten, gemeinsam mit externen Sachverständigen erarbeiteten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offenlassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen. 

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StudienEinladung: Psychische Erkrankung: Bipolare Störung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Künstlich ausgelöster Jet-Lag soll Aufschlüsse über psychische Erkrankung liefern

Mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF geförderten Vorhaben „NIVIL“ 
erforschen Dresdner Ärzte, ob die Bipolare Störung durch „nicht-visuelle Licht Effekte“ moduliert wird.

Für diese Studie suchen die Wissenschaftler der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikums Carl Gustav Carus noch Teilnehmer. 

Der blaue Anteil des Lichts setzt auch nicht-visuelle Reize für innere Rhythmen wie den Schlaf-Wach-Rhythmus. Der blaue Anteil des Lichts setzt auch nicht-visuelle Reize für innere Rhythmen wie den Schlaf-Wach-Rhythmus. Foto: Medizinische Fakultät der TU Dresden / Stephan Wiegand
 
Ausgangspunkt des Forschungsprojekts sind sogenannte „nicht visuelle“ Funktionen des Lichts. 

Diese umfassen zum Beispiel die Regulation von Wachheit und die Synchronisierung circadianer Rhythmen, also innerer Rhythmen wie dem Schlaf-Wach-Rhythmus.

  • Die Bipolare Störung (manische-depressive Störung) ist mit einer Vielzahl saisonaler Besonderheiten und Besonderheiten der inneren Rhythmen verbunden. 
  • Es wird vermutet, dass eine veränderte Wahrnehmung nicht-visueller Licht-Reize diese Besonderheiten erklären könnte.

Jeder Mensch hat einen eigenen inneren Rhythmus. 

Dieser ist – soweit derzeit bekannt ist – weitgehend genetisch festgelegt, also vererbt und nur unwesentlich beeinflussbar.

Jede Zelle enthält eine innere Uhr, die dominante sogenannte „Master-Clock“ befindet sich jedoch im Suprachiasmatischen Nukleus (SCN), einer kleinen Region im Hypothalamus des Gehirns.

Der stärkste Zeitgeber der „inneren Uhr“ ist Licht. 

Die „intrinsisch photosensitiven Ganglienzellen“ mit dem Pigment Melanopsin registrieren anhaltendes starkes Licht im blauen Spektrum und sind damit geeignet, die allgemeinen Lichtbedingungen, insbesondere Tageslicht, zu erkennen.

  • Anders als die anderen Pigmente, die in Stäbchen und Zapfen enthalten sind, wird diese Information jedoch nicht-visuell verarbeitet; das heißt, es dient nicht der Erzeugung eines Bildes im Kopf. 

Vielmehr stimulieren die Melanopsin-haltigen Zellen direkt die „innere Uhr“ des Menschen. 

Durch das einfallende Licht wird der SCN also täglich justiert, um im Einklang mit der Außenwelt zu stehen. Bei weiten Reisen in ost-westlicher Himmelsrichtung kann diese Justierung einige Tage dauern; der sogenannte „Jet-Lag“ entsteht. Über das autonome Nervensystem und den Botenstoff Melatonin teilt der Suprachiasmatische Nukleus allen anderen Zellen im Körper die „aktuelle Uhrzeit“ mit und sorgt dafür, dass die Zellen synchron laufen.

Bipolare Störung, circadiane Rhythmen und Licht

Die Bipolare Störung ist eine psychiatrische Störung, die etwa 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung betrifft und die sich durch den Wechsel von depressiven und manischen oder hypomanischen Episoden auszeichnet. 

Die Störung geht mit Besonderheiten der circadianen Rhythmik und des Ansprechens auf Licht einher.

Patienten mit einer Bipolaren Störung leiden häufiger an andauernden Schlafstörungen, brauchen länger um einzuschlafen und haben einen weniger kontinuierlichen Schlaf. 

Das Auftreten von Krankheitsepisoden weist in den meisten Ländern ein saisonales Muster mit Gipfeln im Frühjahr und (etwas weniger ausgeprägt) im Herbst auf.


Die Gesamtheit dieser Befunde legt den Schluss nahe, dass die Bipolare Störung mit Veränderungen –vermutliche einer Hypersensitivität – im System der nicht visuellen Lichtverarbeitung einhergeht.

Hintergrundinformationen zur Studie

In der Studie, die im Winter 2016/2017 durchgeführt wird, soll ermittelt werden, ob Patienten mit einer Bipolaren Störung eine veränderte Tendenz zur sogenannten Phasenverschiebung haben.

Die Phasenverschiebung tritt beispielsweise bei Reisen in ost-westlicher Richtung auf, kann aber auch künstlich erzeugt werden, wenn man am Abend oder früh am Morgen mehrere Stunden einer starken Lichtquelle ausgesetzt wird.  

  • Da Patienten häufig die Erfahrung schildern, sich in ihrer Stimmung durch Ost-West Reisen deutlich verändert zu fühlen, wurde die Hypothese einer stärkeren Phasenverschiebung durch abendliche Lichtexposition formuliert.

Die Untersuchung der Probanden findet an drei aufeinanderfolgenden Abenden statt. 

Während am ersten Abend bei Dunkelheit serielle Blutentnahmen erfolgen, um den Anstieg der Melatonin-Ausschüttung zu messen, werden die Studienteilnehmer am zweiten Abend zwischen 21.00 bis 23.15 Uhr einfarbigem Licht ausgesetzt (Wellenlänge=480nm). 

Am dritten Abend erfolgt erneut die serielle Bestimmung von Melatonin-Werten, anhand derer die Verschiebung der Phase ermittelt werden kann. 

  • Es ist geplant, circa 100 Probanden, davon 40 mit einer Bipolaren Störung, einzuschließen. Teilnehmer erhalten 150 Euro als Aufwandsentschädigung.

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Testosteron: Safewards Models bei Frauen in Bedrohungssignalen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Testosteron hängt mit geringerer Aggression und reduzierter Amygdala-Antwort bei Frauen zusammen

Neue Ergebnisse der Lübecker Forschungsgruppe „Kognitive Neurowissenschaften“ zur Hirnaktivität bei Bedrohungssignalen 

Prof. Dr. Ulrike Krämer
Prof. Dr. Ulrike Krämer (Uni Lübeck)


In Diskussionen über Aggression und Gewalt wird oft davon ausgegangen, dass Testosteron zu aggressiverem Verhalten führt. 

Diese Annahme wird damit begründet, dass Männer einen höheren Testosteronspiegel haben und im Durchschnitt mehr körperliche Aggression zeigen als Frauen.

Wissenschaftliche Belege für diesen Zusammenhang sind jedoch weniger klar, und wenig ist bekannt über die Rolle von Testosteron bei aggressivem Verhalten von Frauen.

Bisher wurde auch der Einfluss von Testosteron auf Hirnregionen, die für aggressives Verhalten relevant sind, nur indirekt untersucht.

Eine neue Studie aus der Klinik für Neurologie und der Medizinischen Klinik I der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, hat sich diesen Fragestellungen gewidmet. In der Arbeit, die in „Scientific Reports“ publiziert wurde, untersuchten die Forscherinnen und Forscher, wie der Testosteronspiegel von Frauen mit der Hirnaktivität auf Bedrohungssignale in einer direkten, aggressiven Interaktion zusammenhängt.

Die Hirnaktivität wurde mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) gemessen.  
  • Testosteron wurde aus Speichelproben mithilfe einer neuen, besonders sensitiven Methode bestimmt, die an der Universität Manchester vom Ko-Autor Brian Keevil entwickelt wurde.  
Diese Methode ermöglicht es, auch den relativ niedrigen Testosteronspiegel von Frauen verlässlich zu bestimmen.

Eine Herausforderung in der Untersuchung der neuralen Korrelate von Aggression ist es, eine möglichst realistische aggressive Interaktion zu simulieren, während Versuchspersonen im MR-Tomographen liegen. Die Gruppe von Ulrike Krämer, Letztautorin auf dem Artikel, erreichte das, indem sie das „Social Threat Aggression Paradigm“ (STAP) entwickelte. In diesem Experiment geht es um ein Reaktionszeitwettspiel zwischen zwei Personen, in dem die Gegnerin zu Beginn jedes Durchgangs die Versuchsperson entweder ärgerlich oder neutral anschaut, Strafen in Form von zunehmend lauteren aversiven Geräuschen austeilt und so die Versuchsperson erfolgreich provoziert.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass Probandinnen mit stärkerer Amygdala-Aktivität bei der Wahrnehmung des ärgerlichen Gesichtsausdrucks gegenüber der Gegnerin aggressiver wurden. 
Die Hirnregion Amygdala („Mandelkern“) ist beteiligt an dem Erleben von Emotionen und wurde in früheren Studien bereits mit Aggression in Verbindung gebracht.

Frauen mit höherem Testosteronspiegel verhielten sich insgesamt weniger aggressiv gegenüber der Gegnerin und wiesen eine geringere Aktivität der Amygdala bei dem ärgerlichen Gesichtsausdrucks der anderen Person auf.

Macià Buades-Rotger, Doktorand an der Lübecker Klinik für Neurologie und Erstautor der Studie, sagt, dass die Ergebnisse angesichts der verbreiteten Annahme, dass Testosteron Aggression begünstigt, auf den ersten Blick überraschend sein mögen. Allerdings stimmen die Ergebnisse mit anderen Studien darin überein, dass Testosteron bei Frauen einen prosozialen Effekt (Hilfsverhalten, Altruismus) haben kann.

  • Die neue Studie deutet darauf hin, dass dieser Effekt mit geringerer emotionaler Reaktivität zusammenhängt. 

Diese Forschung, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit einer Sachbeihilfe gefördert wird, zeigt, wie Hormone die neurale Verarbeitung sozio-emotionaler Signale und damit soziales Verhalten beeinflussen.

Originalpublikation:

Buades-Rotger, M., Engelke, C., Beyer, F., Keevil, B.G., Brabant, G., & Krämer, U.M. (2016). Endogenous testosterone is associated with lower amygdala reactivity to angry faces and reduced aggressive behavior in healthy young women. Scientific Reports, 6:38538.
Macià Buades-Rotger
 Macià Buades-Rotger (Uni Lübeck)

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Tertiäre lymphoide Organe - Chronische Gefäßentzündung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Chronische Gefäßentzündungen besser verstehen

Heidelberger Assistenzarzt Dr. Ingo Staudacher erhält Forschungsförderung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Höhe von 49.000 Euro 

Preisträger Dr. Ingo Staudacher, Assistenzarzt der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg
Preisträger Dr. Ingo Staudacher, Assistenzarzt der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg  privat

  • Chronische Entzündungen in den Arterienwänden markieren den Beginn der weit verbreiteten Gefäßerkrankung Atherosklerose. 
Mit seinem Projekt zur Erforschung der Mechanismen, die schließlich zur irreversiblen Gefäßveränderung führen, setzte sich Dr. Ingo Staudacher, Assistenzarzt der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, im Wettbewerb um die Forschungsförderung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. für Nachwuchswissenschaftler durch. Die Fördersumme beträgt 49.000 Euro für den Zeitraum von einem Jahr.

Ab Januar 2017 wird er untersuchen, welche molekularen Prozesse in Gefäßwand und herbeigelockten Immunzellen schließlich die Bildung der gefährlichen Ablagerungen in den Arterien verursachen. 

„Die Interaktion zwischen Immunzellen, die sich in der Gefäßwand sammeln, und der Gefäßwand selbst spielt vermutlich eine wesentliche Rolle bei der Chronifizierung der Gefäßerkrankung“, so Staudacher. „Ein besseres Verständnis dieser Wechselwirkung könnte einen Ansatzpunkt für neue Therapien liefern.“

Gefäßerkrankungen sind auf dem Vormarsch.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Arzneimittelschäden durch Valproat  


Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Probleme mit den Gefäßen können vererbt sein; bei den meisten Betroffen sind sie allerdings eine Folge des Lebensstils. Risikofaktoren sind z.B. Rauchen, unbehandelter Bluthochdruck, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Sind die Gefäße erst einmal verkalkt, durch Ablagerungen verengt und krankhaft verändert (Atherosklerose), folgen im Laufe der Jahre häufig schmerzhafte Durchblutungsstörungen in den Beinen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Atherosklerose ist derzeit nicht heilbar. 

Es lässt sich lediglich ihr weiteres Fortschreiten durch Umstellung der Ernährung, Bewegung und Einstellung der Blutfette verlangsamen. 

  • Darüber hinaus können Kardiologen und Angiologen einzelne Engstellen oder Verschlüsse im Zuge eines Kathetereingriffs aufdehnen und mit einem Stent versorgen, um dadurch die Durchblutung zu verbessern und die Beschwerden des Patienten zu beseitigen.

Entwicklung der chronischen Entzündungsreaktion in der Gefäßwand

Mit der Ablagerung von schädlichen Blutfetten (z.B. oxidiertes LDL-Cholesterin) entwickelt sich als Immunantwort eine chronische Entzündungsreaktion. 

Neben dem Nachweis von inflammatorischen Zellen in der inneren Schicht der Gefäßwand scheint es auch zur Ansammlung verschiedener Immunzellen in der äußeren Arterienwand, die sog. Lamina adventitia, zu kommen. 
  • Diese Akkumulation von Zellen ähnelt im Aufbau und Struktur den Lymphknoten des restlichen Körpers und werden als tertiäre lymphoide Organe definiert. 

„Was dann passiert, weiß man noch nicht. Vermutlich reagieren diese Immunzellen auf Schäden in den Gefäßwänden und regen die Bildung von Ablagerungen in den Arterien an. Im Rahmen des geförderten Projekts werde ich die Aktivität der Zellen in diesen Ansammlungen genauer untersuchen“, sagt Dr. Staudacher, der in der Arbeitsgruppe von Privatdozent Dr. Christian Erbel aus der Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie forscht.

Durch die Vergabe dieses Forschungsstipendiums fördert die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Kardiologie und den kardiovaskulären Grundlagenfächern. Ziel ist es, jungen Wissenschaftlern einen Einstieg in kompetitive Forschungsbereiche und die Vorarbeiten für die Einwerbung weiterer Fördermittel zu ermöglichen. 

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 12.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit ca. 1.900 Betten werden jährlich rund 66.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.500 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
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Dr. med. Ingo Staudacher
Abteilung für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie
(Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Hugo A. Katus)
Medizinische Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221 56-8676
E-Mail: ingo.staudacher@med.uni-heidelberg.de

Julia Bird Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Deutschland
Baden-Württemberg


Doris Rübsam-Brodkorb
Telefon: 06221565052
Fax: 06221564544
E-Mail-Adresse: doris.ruebsam-brodkorb@med.uni-heidelberg.de


Julia Bird
Telefon: 06221 564537
Fax: 06221 564544
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Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie, Universitätsklinikum Heidelberg

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Alkoholkranke Patienten: Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: ELAD®: Verfahren zur Leberunterstützung bei alkoholkranken Patienten mit Organversagen

Pilot-Projekt kann durch leberzellbasierte Unterstützung Überleben sichern / Chance auf Erholung der Leber durch Dialyse-ähnliche Methode 

Patienten, die aufgrund von Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit von akutem Leberversagen bedroht sind, haben wegen der in Deutschland geltenden Kriterien für eine Organtransplantation und dem gleichzeitigen Mangel an Spenderorganen derzeit faktisch keine Chance auf eine neue Leber.

  • Die Überlebensrate bei alkoholinduziertem Leberversagen ist vergleichsweise gering - nur 25 Prozent der Patienten leben mit der Diagnose länger als drei Monate. 

Deswegen hat sich die Klinik für Transplantations-medizin am UKM (Universitätsklinikum Münster) unter Leitung von Prof. Hartmut Schmidt dazu entschlossen, an einer internationalen Studie teilzunehmen, die diesen Patienten das Überleben sichern kann. Die ELAD®-Studie wird in rund 40 Studienzentren in Europa und den USA durchgeführt. 

Ein alternatives Therapieverfahren, bei dem – ähnlich wie bei einer künstlichen Leber – das Blut von einer Maschine „gewaschen“ wird, verspricht eine Erholung des Organs.

„Wir sehen im ELAD-Verfahren eine reelle Chance für Patienten, die generell mit einem alkoholinduzierten Leberversagen eine sehr schlechte Prognose haben.

Weil diese Patienten oft von der Möglichkeit einer Transplantation ausgeschlossen sind, stand uns bisher für ihre Behandlung nur eine symptomorientierte Therapie zur Verfügung, beispielsweise mit der entzündungshemmenden Gabe von Kortison.

Wir haben nun – wenn auch zunächst im Testlauf – eine Alternative“, sagt Dr. Christian Wilms, Oberarzt der Klinik für Transplantationsmedizin.

  • Das ELAD®-System separiert dabei zunächst über einen zentralvenösen Zugang Blutzellen aus dem Plasma. 

Danach werden diesem Filtrat durch ELAD Hepatozyten zugeführt, die die Zellregeneration der Leber unterstützen sollen.

  • Hepatozyten sind funktionelle Leberstammzellen, die sich im Falle einer Leberschädigung verstärkt teilen. 

Die Behandlung mit ELAD dauert bis zu fünf Tage, danach sollte sich die Leberentzündung zurückgebildet haben. 

Um als Proband an der Studie teilnehmen zu können, müssen zudem gewisse Kriterien erfüllt sein:

So darf der Patient nicht über 50 Jahre alt und seine Nierenfunktion nicht eingeschränkt sein.

„Angesichts der Hilflosigkeit, mit denen man als Arzt diesen Patienten gegenüber stand, gibt das neue Verfahren aber Anlass zur Hoffnung“, so Wilms.

Info:
Patienten mit alkoholinduzierter Leberdekompensation unterliegen laut den Transplantationsrichtlinien einer Alkohol-Karenzpflicht von sechs Monaten, bevor sie für eine Organtransplantation gelistet werden können. 

Der Gesetzgeber will so sicherstellen, dass sich die Leber der Patienten bei einer Alkoholabstinenz eigenständig wieder erholen kann.

Demgegenüber steht die vergleichsweise geringe drei-Monats-Überlebensrate der Betroffenen von nur ca. 25 Prozent. 

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Andrea Reisener Universitätsklinikum Münster




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48149 Münster
Deutschland
Nordrhein-Westfalen


Andrea Reisener
Telefon: 0251-83 57447
Fax: 0251-83 57873
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Das Prostatakarzinom - die Ausdehnung dieser Tumorerkrankung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Prostatakrebs: Weltweite Resonanz auf neue Form der Diagnose und Therapie

Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes. 

In jedem Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 60.000 Männer. 

Durch die Entwicklung des Wirkstoffs PSMA-617 können mit einem nuklearmedizinischen Verfahren jetzt wichtige Hinweise über die Ausdehnung dieser Tumorerkrankung gegeben werden, was entscheidend zu ihrer genauen Diagnose beiträgt. 

Außerdem ist mit dem neuen Verfahren eine wirksame Therapie des Prostatakarzinoms möglich, welche unter Experten weltweit große Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. 
  • Die meisten Prostatakarzinome entwickeln sich zumindest zu Beginn der Erkrankung abhängig vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron. 
  • Eine Hormonentzugstherapie bietet für Männer mit Prostatakrebs somit zunächst eine wirksame Methode, um den wachstumsfördernden Effekt dieses Hormons zu stoppen und so das Tumorwachstum zu begrenzen. 

Reagiert der Tumor nicht (mehr) auf diese antihormonelle Therapie und hat zudem gestreut, müssen andere Behandlungsmethoden wie beispielsweise die Chemotherapie herangezogen werden.

Sind auch diese Therapien ausgeschöpft, gab es bisher keine andere Möglichkeit einer weiteren Behandlung des Patienten.

Seit kurzem bietet sich genau für diese Patienten nun die Möglichkeit eines zusätzlichen neuartigen nuklearmedizinischen Untersuchungs- und Therapieverfahrens, das unter Experten weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt hat. 

Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg haben hierfür den Wirkstoff PSMA-617 entwickelt, der sich speziell mit Prostatakrebszellen verbindet und zudem mit verschiedenen radioaktiven Substanzen – so genannten Radionukliden – markieren lässt.

Voraussetzung jeder Tumortherapie ist zunächst eine präzise Bildgebung, mit der auch kleine Tumore exakt dargestellt und ihr Verhältnis zu anatomischen Nachbarstrukturen sicher definiert werden können.

Mit dem neuen Untersuchungsverfahren kann durch den Wirkstoff PSMA-617 das prostataspezifische Membran-Antigen (PSMA) dargestellt werden. 
Bei PSMA handelt es sich um einen Eiweißkörper, der auf der Zelloberfläche von Prostatakarzinomzellen verstärkt zu finden ist, im übrigen Körper hingegen kaum vorkommt. 
  • Durch Bindung einer schwach radioaktiv markierten Substanz an diesen Eiweißkörper besteht nun die Möglichkeit, mittels einer nuklearmedizinischen PET/CT-Untersuchung diese Tumore im Detail sichtbar zu machen, so dass Erkenntnisse über die Ausdehnung der Tumorerkrankung gewonnen werden können.
Von besonderer Bedeutung für die Fachwelt und die betroffenen Patienten ist die Nachricht, dass mit diesem erst seit kurzem zur Verfügung stehenden Verfahren nun auch eine weiterführende Therapie zur Behandlung von Prostatakrebs zur Verfügung steht: 

  • Wird der Wirkstoff PSMA-617 mit einem stark strahlenden therapeutischen Radionuklid markiert, können Krebszellen gezielt vernichten werden. 

Tumorzellen, die das Zielmolekül PSMA tragen, nehmen das Radiopharmakon auf, welches dann gezielt die Zelle von innen zerstört.

  • Das übrige Gewebe wird nicht angegriffen. 

Diese Therapie dient nicht nur der Linderung der Symptome sondern auch der Verlangsamung bzw. des Aufhaltens des Tumorwachstums sowie der Zurückdrängung des Tumors. 

  • Sie kann somit deutlich zur Verlängerung der Lebenszeit des Patienten beitragen.

Unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) haben sich zwölf Therapiezentren aus Deutschland zu einem Konsortium zusammengeschlossen und auf ein einheitliches verbindliches Verfahren zur Therapie, Dosimetrie und Nachsorge dieses metastasierten Prostatakarzinoms verständigt.

Diese Empfehlung ist mittlerweile nicht nur europaweit sondern auch bereits in den USA und Israel veröffentlicht worden und hat unter Experten weltweit große Aufmerksamkeit hervorgerufen.


Grundlage dieser gemeinsamen Empfehlung ist die retrospektive Auswertung von Patientendaten mit dem Ziel, die Wirksamkeit der Therapie zu evaluieren.

Diese Studie hat beachtenswerte Ergebnisse geliefert und eine große Wirksamkeit der Therapie bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen bestätigt:

so haben 40 Prozent der Patienten bereits nach einem einzigen Therapiezyklus positiv auf die Therapie regiert, nach Abschluss aller Therapiezyklen waren es 45 Prozent der Patienten. 

Die Nebenwirkungen der Behandlung waren gering und überschaubar.

Die Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. (DGN) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Nuklearmedizin in Grundlagen- und Anwendungsforschung auf den Gebieten von Diagnostik, Therapie und Strahlenschutz zu fördern. Dies geschieht auf nationaler und auch auf internationaler Ebene durch Fort- und Weiterbildung, Nachwuchsförderung, Qualitätssicherung, Normungstätigkeit, Öffentlichkeitsarbeit sowie durch eine Jahrestagung.
Der DGN, die ihren Sitz in Göttingen hat, gehören etwa 1.500 Mitglieder an, darunter neben Fachärzten für Nuklearmedizin und Medizinern anderer Disziplinen auch Ingenieur- und Naturwissenschaftler.

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http://www.nuklearmedizin.de

DGN e.V. Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.

Götz Jonas
Telefon: 0551 / 48857 - 402
Fax: 0551 / 48857- 79
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Darmkrebs-Screening Einladungsschreiben

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Darmkrebs-Screening: Einladungsschreiben und Entscheidungshilfe publiziert

Frauen und Männer beim persönlichen Abwägen von Nutzen und Schaden besser unterstützen 
 
Das Darmkrebs-Screening in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll weiterentwickelt werden:

Wer älter als 50 Jahre ist, soll künftig einen Brief seiner Kasse erhalten, der auf das Angebot der Früherkennungs-Untersuchung aufmerksam macht. Eine Broschüre, die über Vor- und Nachteile dieses Screenings informiert, soll die Entscheidung erleichtern, ob er oder sie teilnehmen will.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat deshalb das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beauftragt, ein solches Einladungsschreiben sowie eine Entscheidungshilfe zu entwerfen. Diese beiden Texte hat das IQWiG jetzt in ihrer finalen Fassung veröffentlicht. Darin eingeflossen sind Vorschläge aus der Anhörung ebenso wie Ergebnisse eines weiteren Nutzertests.

Künftig Einladung durch Krankenkassen

Vorgaben einer 2013 verabschiedeten Gesetzesänderung folgend, wird die Darmkrebs-Früherkennung derzeit vom Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA) reformiert:

Angelehnt an die Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs soll ein „organisiertes Programm“ zur Darmkrebs-Früherkennung aufgebaut werden, zu dem die jeweilige Krankenkasse ihre Versicherten künftig schriftlich einlädt.

  • Eine zentrale gesetzliche Anforderung an das neue Screening-Modell ist, dass es Versicherten eine informierte Entscheidung ermöglichen soll. 
  • Dazu sollen die Vor- aber auch die Nachteile der Früherkennung allgemein verständlich, umfassend und ausgewogen dargestellt werden.

Zu den Eckpunkten des Auftrags gehört, dass Männer ab dem Alter von 50 und Frauen ab 55 Jahren zwei Darmspiegelungen (Koloskopie) im Mindestabstand von 10 Jahren in Anspruch nehmen können.

Zudem können sie ihren Stuhl auf nicht sichtbares Blut untersuchen lassen, wobei ein neues, immunologisches Verfahren (iFOBT) zum Einsatz kommt.

Darmkrebs lässt sich früh erkennen

Wie jede Reihenuntersuchung richtet sich auch die Darmkrebs-Früherkennung an Personen, die keine Hinweise auf Darmkrebs haben.

In diesen Untersuchungen sollen zum einen langsam wachsende, „gutartige“ Darmpolypen erkannt werden, bevor sie „bösartig“ werden.

Zum anderen sollen Karzinome identifiziert werden, bevor sie Beschwerden bereiten und Absiedlungen (Metastasen) bilden. 

So kann insgesamt die Sterblichkeit (Mortalität) und die Erkrankungshäufigkeit nebst ihren Folgekomplikationen (Morbidität) gesenkt werden.

Erster Schritt: Was wollen Adressaten wissen?

In einem ersten Schritt haben die Kölner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler qualitative Studien recherchiert und ausgewertet, die der Frage nachgingen, welche Informationsbedürfnisse Männer und Frauen in den jeweiligen Altersgruppen haben.

In einem zweiten Schritt haben sie die Texte für das Einladungsschreiben sowie für die Entscheidungshilfe verfasst. Vor allem aufgrund der Unterschiede beim Erkrankungsrisiko hat das IQWiG für Männer und Frauen jeweils eigene Entscheidungshilfen im Umfang einer 20-seitigen DIN-A5-Broschüre erarbeitet.

Erst qualitative, dann quantitative Nutzertests

Alle Texte wurden einem qualitativen Nutzertest unterzogen, und zwar sowohl mit potenziellen Empfängern als auch mit medizinischen Experten.

Anschließend verfasste das Institut Entwürfe der Materialien, die es im Juni 2016 öffentlich zur Diskussion stellte. In die jetzt als Abschlussbericht veröffentlichten Fassungen sind die Ergebnisse des Stellungnahmeverfahrens ebenso eingeflossen wie die des abschließenden quantitativen Nutzertests (Online-Survey) durch 1000 Männer und Frauen im fraglichen Alter.

Auch Unsicherheit muss kommuniziert werden

Die Darstellung der Vor- und Nachteile ist bei der Darmkrebs-Früherkennung noch anspruchsvoller als bei der der Mammografie zur Brustkrebsfrüherkennung. „Das Angebot beinhaltet mit dem immunologischen Stuhltest und der Koloskopie zwei verschiedene Testmethoden, deren entscheidende Vor- und Nachteile bislang nur abgeschätzt werden können“, sagt Klaus Koch. „Auch diese Unsicherheit muss kommuniziert werden“.

In den Texten werden deshalb zu den Vor- und Nachteilen zum Teil breite Zahlenspannen benannt. Ein Beispiel: Bezogen auf einen Zeitraum von zehn Jahren erkranken von 1000 Frauen im Alter von 55Jahren ohne Früherkennung acht an Darmkrebs; mit Koloskopie sind es drei bis sieben.

Im abschließenden Nutzertest hat sich gezeigt, dass diese Darstellung der Vor- und Nachteile bezogen auf 1000 Personen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das persönliche Risiko gut verdeutlichen kann.

Persönliche Entscheidung treffen

Insgesamt wurden die Broschüren sowohl von den Männern als auch von den Frauen als positiv bewertet. Mehrheitlich bescheinigten sie den Texten, „gut“ oder sogar „sehr gut verständlich“ zu sein. Und nach der Lektüre waren mehr Testerinnen und Tester in der Lage, Wissensfragen zum Darmkrebs zu beantworten als vorher. „Damit ist zumindest eine der wesentlichen Voraussetzung erfüllt, um eine informierte Entscheidung treffen zu können,“ kommentiert Klaus Koch, Ressortleiter Gesundheitsinformation im IQWiG. Auch ein weiteres Ziel der Broschüren scheint erfüllt zu sein: Der Mehrheit der Befragten gab an, ihnen sei beim Lesen bewusst geworden, dass sie jeweils ihre persönliche Entscheidung für oder gegen die Teilnahme am Screening treffen können.

Zum Ablauf der Berichtserstellung

In die Bearbeitung des Projekts sind sowohl externe Sachverständige in beratender Funktion eingebunden als auch externe Dienstleister, die den Nutzertest durchführten.

Den Vorbericht für dieses Projekt hatte das IQWiG im Juni 2016 veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Nach dem Ende des Stellungnahmeverfahrens, das auch eine mündliche Erörterung beinhaltete, wurde der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht im Oktober 2016 an den Auftraggeber versandt. Die eingereichten schriftlichen Stellungnahmen werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert.

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Primär- und Rezidivdiagnostik bei Prostata-Karzinom (PSMA)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Aktualisierte Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von Prostatakarzinom

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat im Dezember 2016 eine Aktualisierung der S3-Leitlinie zur „Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms“ vorgelegt. 

Die neue Version entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie; die Evidenzaufbereitung wurde durch das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) durchgeführt. 

Beim Update wurden unter anderem Neuerungen in der Primär- und Rezidivdiagnostik sowie aktuelle Erkenntnisse in der Strahlentherapie und der medikamentösen Behandlung des Prostatakarzinoms berücksichtigt. 
 
  • Das Prostatakarzinom ist mit 25,4 % aller diagnostizierten Krebserkrankungen die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. 

Jährlich erkranken etwa 58.000 Männer in Deutschland neu an diesem Tumor, etwa 12.000 versterben pro Jahr an den Folgen von Prostatakrebs. 

Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ca. 69 Jahren.

  • Da sich der Anteil der über 60-Jährigen in der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppelt, wird im gleichen Umfang auch eine Zunahme der Prostatakrebserkrankungen erwartet.

Zu den bestehenden diagnostischen Möglichkeiten beim Prostatakarzinom ist unter anderem die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie hinzugekommen:

Während einer ultraschallgestützten Gewebeentnahme ermöglicht sie die gezielte Ausrichtung der Biopsienadel auf Herde, die zuvor in einer Magnetresonanztomographie auffällig geworden sind.

Neue Varianten der Positronenemissionstomographie können außerdem gezielt Prostatakrebszellen nach einem Rückfall aufspüren, und zwar mithilfe eines radioaktiven Markers, der das Prostataspezifische Membranantigen (PSMA) erkennt.

Im Bereich der Prostatakrebstherapie werden derzeit vermehrt sogenannte hypofraktionierte Bestrahlungskonzepte diskutiert, bei der man die erforderliche Strahlendosis in kürzerer Zeit als bei der konventionellen Bestrahlung verabreicht.

Außerdem haben Studien mittlerweile gezeigt, dass Patienten in gutem Allgemeinzustand, die unter einem metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom leiden, von einer kombinierten Hormon-Chemotherapie mit Docetaxel profitieren.

„Bei der Überarbeitung der Leitlinie haben wir diese diagnostischen und therapeutischen Verfahren priorisiert und aus den besten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenzen Empfehlungen für ihren Einsatz abgeleitet“, erklärt Prof. Dr. Manfred Wirth vom Universitätsklinikum Dresden, Koordinator der Leitlinie.

Das Gesamtkonzept für die Aktualisierung der Prostatakarzinomleitlinie ist das einer „living guideline“ mit einer geplanten modularen Überarbeitung in ein- bis zweijährigen Abständen.

Das Leitlinienprogramm Onkologie (OL)

Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Leistungserbringer und Patienten zur angemessenen Vorgehensweise bei speziellen Gesundheitsproblemen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar.

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF, http://www.awmf.org), die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (http://www.krebsgesellschaft.de) und die Deutsche Krebshilfe (http://www.krebshilfe.de) haben sich mit dem im Februar 2008 gestarteten Leitlinienprogramm Onkologie das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung sowie den Einsatz wissenschaftlich begründeter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen.

Mittlerweile umfasst das Leitlinienprogramm mehr als 15 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen. Mehr unter http://www.leitlinienprogramm-onkologie.de.

Für den direkten Zugang zur neuen S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom nutzen Sie bitte folgenden Link: http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Prostatakarzinom.58.0.html

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU)

Mit rund 5.700 Mitgliedern ist die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) die größte Vertretung deutscher Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie. Als medizinische Fachgesellschaft fördert die DGU Wissenschaft, Forschung, Innovation, Fort- und Weiterbildung in der Urologie. Damit schafft sie die Voraussetzungen für eine flächendeckende hochqualifizierte Versorgung urologischer Patientinnen und Patienten in Deutschland. Mehr unter http://www.dgu.de

Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ)

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) wird von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung seit 20 Jahren als gemeinsames wissenschaftliches Institut getragen, zu dessen Kernaufgaben die Bereiche Evidenzbasierte Medizin und Leitlinien, hier insbesondere die Koordination des Programms für Nationale VersorgungsLeitlinien (NVL), sowie Patienteninformation und Patientensicherheit zählen. Mehr unter http://www.azq.de

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