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GenderMedizin-Aspekt: Urinprobe bei Krebsdiagnostik

Medizin am Abend Berlin Fazit: Krebsdiagnostik: Pinkeln statt Piksen?

CAU-Forschungsteam schlägt vor, genetisches Material zu Forschungs- und Diagnosezwecken künftig aus Urin zu gewinnen

Urin ist eine alltägliche Flüssigkeit, der die meisten Menschen wenig Aufmerksamkeit schenken und die sie als eher unangenehm empfinden. 


Anders geht es einer Gruppe von klinischen Forscherinnen und Forschern der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und der Litauischen Universität für Gesundheitswissenschaften in Kaunas, die vom diagnostischen Potenzial der meist gelblichen Flüssigkeit überzeugt sind. 

Das CAU-Forschungsteam möchte zur Krebsdiagnose künftig Urin statt Blut verwenden.
Das CAU-Forschungsteam möchte zur Krebsdiagnose künftig Urin statt Blut verwenden.
Christian Urban, Universität Kiel
 
  • Der Grund dafür ist das darin enthaltene genetische Material, das als sogenannte zellfreie DNA neue Möglichkeiten für die Krebsdiagnostik bietet. 

Aus einer Menge von 60 Millilitern Urin - ungefähr ein halber Urinbecher - konnten die Forschenden im Labor genau so viel genetisches Material gewinnen wie aus einer Blutprobe von zehn Millilitern. 

Dafür arbeitete das Forschungsteam an neuen Methoden, um die zellfreie DNA aus dem Urin zu entnehmen. Ihre nun vorliegenden Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden des Instituts für Klinische Molekularbiologie (IKMB) an der CAU gemeinsam mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen heute in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift BioTechniques.

Der Begriff zellfreie DNA bezeichnet Bruchstücke von genetischen Informationen, die sich außerhalb von Zellen in verschiedenen Körperflüssigkeiten befinden. 

Diese DNA-Bestandteile entstehen, wenn Körperzellen aber auch Tumorzellen absterben.

  • Sie werden zunächst in den Blutstrom freigesetzt und gelangen von dort unter anderem auch weiter in den Urin. 

Das Forschungsteam stieß zunächst auf eine Reihe von Problemen: So ist die Menge an DNA im Urin von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und variiert sogar bei ein und derselben Person von Tag zu Tag stark. Aus diesem Grund waren die anfangs in den Proben enthaltenen DNA-Konzentrationen teilweise zu gering, so dass die Forschenden die jeweils gesammelten Urinmengen steigern mussten.

Sie beobachteten zudem regelmäßig, dass der Urin von gesunden Frauen mehr als doppelt so viel von der für die Diagnose vielversprechenden zellfreien DNA enthält wie eine identische Menge bei gesunden Männern.

  • Dieser Umstand muss bei der künftigen Krebsdiagnostik berücksichtigt werden, damit diese geschlechterspezifischen Unterschiede die Ergebnisse nicht verfälschen.

Bislang arbeiten Tests für die Krebsdiagnose meist mit Blutproben.

  • Manche dieser Bluttests nutzen zellfreie DNA, die aus einem möglichen Tumor stammt, um etwa bestimmte Lungen- oder Darmkrebsarten zu erkennen. 

Ob das genetische Material aus dem Harn genauso gut für die klinische Forschung und Diagnostik geeignet ist wie Blut, möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den nächsten zwölf Monaten im Labor des IKMB an der Kieler Universität in weiterführenden Forschungsarbeiten klären. „Dazu werden wir anhand der vorliegenden Proben der Studienteilnehmenden am UKSH die genetischen Spuren eines Tumors im Blutplasma und Urin vergleichen und schauen, ob auf beiden Wegen ein Nachweis der Erkrankung möglich ist“, sagt Michael Forster, Wissenschaftler am Institut für Klinische Molekularbiologie der CAU.

Die Forschenden in Kiel hoffen, künftig ein auf Urin basierendes Verfahren zu entwickeln, das ebenso sichere Diagnosen zulässt wie herkömmliche Bluttests.

Dies böte zunächst Vorteile für Patientinnen und Patienten, denen so die unangenehme Blutentnahme erspart bliebe.

Zudem wäre ein solches Testverfahren schneller und weniger aufwändig als die bisherigen Methoden, da zum Beispiel anders als bei Bluttests kein medizinisches Personal bei der Probenentnahme erforderlich ist.

„In den USA werden bereits ähnliche Testverfahren zur Krebsdiagnose kommerziell angeboten.

Vor Kurzem stellte ein internationales Forschungsteam zudem einen neu entwickelten, noch nicht klinisch zugelassenen Urintest für bestimmte Harnwegstumore vor“, beschreibt Forster den aktuellen Entwicklungsstand.

„Bis zur Einführung neuer klinischer Tests auf Urinbasis in Deutschland werden noch einige Jahre an klinischer Forschung sowie Kosten- und Nutzenabwägungen vergehen“, so der Molekulargenetiker weiter.

Diese nun folgenden Forschungsarbeiten sollen auch in Zusammenarbeit mit externen klinischen Forschungsgruppen im Rahmen des neuen Competence Centre for Genome Analysis Kiel (CCGA Kiel) stattfinden. Als eines von deutschlandweit vier zentralen Kompetenzzentren für Hochdurchsatzsequenzierungen wird es seit März 2018 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die CAU begegnet so dem steigenden Bedarf an komplexen Genomanalysen in den Lebenswissenschaften als eines dieser neu geschaffenen spezialisierten Sequenzierungszentren für das gesamte Bundesgebiet.


Der Leiter der Studie, Michael Forster, gemeinsam mit seinen Kolleginnen Regina Fredrik (links) und Nicole Braun vom Institut für Klinische Molekularbiologie an der CAU.

Der Leiter der Studie, Michael Forster, gemeinsam mit seinen Kolleginnen Regina Fredrik (links) und Nicole Braun vom Institut für Klinische Molekularbiologie an der CAU.
Christian Urban, Universität Kiel

Originalarbeit:
Greta Streleckiene, Hayley M Reid, Norbert Arnold, Dirk Bauerschlag, Michael Forster (2018): Quantifying cell free DNA in urine: comparison between commercial kits, impact of gender and inter-individual variation BioTechniques
https://dx.doi.org/10.2144/btn-2018-0003


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Rheumatische Genese: Plantarfasziitis: Der Fersenschmerz

Medizin am Abend Berlin Fazit: Volkskrankheit „Fersenschmerz“: Stoßwellentherapie als Kassenleistung

Stechende Schmerzen beim Auftreten und keine sichtbare Veränderung am Fuß?! 

Wer das kennt, leidet wahrscheinlich unter der Plantarfasziitis – einer Gewebeveränderung in der Sehnenplatte der Fußsohle. 

Eine wirksame Methode ist die extrakorpale Stoßwellentherapie (EWST). 

  • Der Gemeinsame Bundeausschuss (G-BA) hat entschieden, dass diese Therapie ab sofort zur Kassenleistung wird. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) begrüßt das. 

Sie fordert jedoch auch, dass Patienten diese Therapie frühzeitiger in Anspruch nehmen können sollten und betont, dass es für den Therapieerfolg unerlässlich sei, dass Ultraschall-Experten diese durchführen. 
 
Die Plantarfasziitis verursacht bei Betroffenen einen starken Fersenschmerz. 

„In Anbetracht der Erkrankungshäufigkeit und weil viele Patienten sogar bis zu zehn Jahre mit diesen Fersenschmerzen leben müssen – was ihre Lebensqualität erheblich einschränkt – begrüßen wir die G-BA-Entscheidung zur Erstattung der ESTW", betont Dr. med. Rainer Berthold, stellvertretender Leiter des Arbeitskreises Bewegungsorgane der DEGUM und niedergelassener Orthopäde.

  • Eine Plantarfasziitis entsteht üblicherweise, wenn der Fuß längerfristig stark belastet wird und sich die Sehnen an der Fußsohle im Bereich der Ferse entzünden. 

Ursache hierfür sind:

meist starkes Übergewicht,
Tragen von Schuhen mit harten Absätzen
Überbelastung beim Sport
stehende Berufe
eine genetisch bedingte Verkürzung des Waden- oder Oberschenkelmuskels
ein Hohl- beziehungsweise Plattfuss.

Die Patienten klagen über Anlaufschmerz in der Ferse bei den ersten morgendlichen Schritten und nach längerem Sitzen.

Der Schmerz an der medio-plantaren Ferse („loco tipico“) wird als stechend beschrieben. Er bessert sich häufig nach einigen Schritten oder im Laufe des Tages. Zudem leiden Betroffene an einer Bewegungseinschränkung im oberen Sprunggelenk. Im Erkrankungsverlauf klagen sie über einen dumpfen Schmerz unterschiedlicher Lokalisation, der teilweise auch in Ruhe besteht.

  • Helfen konservative Therapien mit Schuheinlagen, Dehnübungen, Medikamenten oder Physiotherapie nicht, kann die Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESTW) eingesetzt werden.
  • „Üblicherweise gilt die Extrakorpale Stoßwellentherapie (ESTW) für rund zehn Prozent der Betroffenen als letzte Therapiemöglichkeit bevor es zu einer Operation kommt", erläutert Berthold. 

Bei der ESTW werden über die Haut Ultraschallstoßwellen in die betroffene Region gebracht.

Dadurch wird eine mechanische Reizung der Plantaraponeurose am so genannten kalkanearen Ursprung bewirkt. Die Reizung führt zu Mikrorissen, die einen reaktiven Heilungsprozess des Körpers auslösen, was wiederum die Durchblutung erhöht. Ferner wirkt die ESTW häufig schon während der Anwendung schmerzstillend. Die Methode hat wegen ihres guten Erfolgs in der physikalischen Therapie zur Bewegungsverbesserung und Schmerzreduktion zunehmend an Bedeutung gewonnen.

„Da die Behandlungskosten im Vergleich zu den sonst übrigen Pauschalen der gesetzlichen Krankenversicherung relativ hoch sind, hat der G-BA nun entschieden, dass nur chronisch Erkrankte und Patienten, die auf andere konservative Maßnahmen nicht ansprechen, eine Erstattung durch die Krankenkasse erhalten", erklärt Berthold. 

„Hier sehen wir das Problem, dass viele Patienten zunächst einen langen Leidensweg von mindestens sechs Monaten gehen müssen, bis sie die ESTW kostenfrei erhalten können. Wir riskieren damit, dass diese Patienten über die Plantarfasziitis hinaus noch einen größeren Fersensporn entwickeln und Zeiten unnötiger Arbeitsunfähigkeit hinzukommen.

Die DEGUM weist überdies darauf hin, dass bei der Diagnose und Therapie der Ultraschall-Anwender eine Schlüsselrolle einnimmt, die der G-BA in seinem Beschluss nicht berücksichtigt hat.

Als schonendste und günstigste Diagnosemaßnahme gilt der Ultraschall.

Dieser sollte jedoch durch einen ausgewiesenen Ultraschall-Spezialisten erfolgen.

„Nur ein erfahrener Sonografie-Spezialist kann zum Beispiel bei beidseitigem Befall eine generalisierte Enthesiopathie rheumatischer Genese – also eine schmerzhafte Erkrankung des Sehnenansatzes – schnell erkennen und so eine nicht sinnvolle Behandlung vermeiden", erklärt Berthold.

„Die Plantarfaszie – also die Sehnenplatte an der Unterseite des Fußes – hat bei einem gesunden Menschen eine Dicke von drei bis vier Millimetern, während bei einer Plantarfasziitis die Faszienschichten oft auf sieben bis zehn Millimeter verdickt sind."

Auch diffuse hypoechogene Strukturen, die als Ödeme aufgrund von kleinsten Rissen interpretiert werden - im Ultraschall dunkel dargestellte Flächen - kann der Spezialist erkennen.

„Der Erfolg einer ESWT-Therapie hängt ebenso wie die Diagnostik stark vom Anwender ab", betont Berthold. Der Experte empfiehlt deshalb, sich an DEGUM-zertifizierte Orthopäden zu wenden, die Erfahrungen mit dieser Therapie haben. Denn es komme bei der ESWT neben Dauer, Intensität und Frequenz auch auf die exakte Applikation der Stosswellen an.

Es gibt bislang kein einheitliches Behandlungsschema bei der Stosswellentherapie.

Daher ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt langjährige Erfahrungen vorzuweisen hat", so Berthold abschließend.

Quellen:
G-BA: Extrakorporale Stoßwellentherapie kann zukünftig auch ambulant zur Fersenschmerz-Behandlung eingesetzt werden
https://www.g-ba.de/institution/presse/pressemitteilungen/743/

Über die DEGUM:
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM-zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: http://www.degum.de

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