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Jugendliche: Störung des Sozialverhalten: Fluchen, Zuschlagen, Stehlen, Lügen

Medizin am Abend Berlin MaAB - Fazit: Veränderte Hirnaktivität bei sozial auffälligen Teenagern

Aggressives Verhalten bei Mädchen im Fokus

Die Studie ist Teil des FemNAT-CD-Projekts, einem europaweiten Forschungsprojekt, das sich mit den Ursachen und der Therapie von regelverletzendem und aggressivem Verhalten bei Mädchen mit Störungen des Sozialverhaltens befasst.

www.femnat-cd.eu

Mädchen mit problematischem Sozialverhalten zeigen eine reduzierte Hirnaktivität und eine schwächere Vernetzung zwischen Hirnregionen, die für die Emotionsregulation relevant sind. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Krankenhausplanungen 

Die Erkenntnisse einer internationalen Studie unter Beteiligung der Universität Zürich bieten eine neurobiologische Erklärung für die Schwierigkeiten der Betroffenen, ihre Gefühle zu kontrollieren, und liefern Impulse für die Therapie. 
 
In unserer Jugend durchlaufen wir eine Vielzahl körperlicher und psychischer Veränderungen, die mit einer erhöhten Emotionalität einhergehen.

Für das soziale Funktionieren im Alltag, aber auch für das eigene körperliche und mentale Wohlbefinden ist es wichtig, diese Gefühle erkennen, verarbeiten und kontrollieren zu können. 

  • Jugendlichen, die an einer Störung des Sozialverhaltens leiden, fällt dieser Prozess schwer, was zu antisozialen, oft aggressivem und klar von der Alternsnorm abweichenden Reaktionen führt: 
  • zum Beispiel zu Fluchen, Zuschlagen, Stehlen oder Lügen. 

Ein internationales Team von Forschenden aus der Schweiz, Deutschland und England konnte mithilfe funktioneller Magnetresonanztomografie nachweisen, dass sich diese Schwierigkeiten auf der Verhaltensebene auch in der Hirnaktivität widerspiegeln.

Neuronale Erklärung für soziale Defizite

In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler die Gehirnfunktion von knapp 60 weiblichen Teenagern zwischen 15 und 18 Jahren, die Strategien der bewussten Emotionsregulation anwendeten.

Die Hälfte der Gruppe wies eine diagnostizierte Störung des Sozialverhaltens auf, die andere Hälfte eine normale Sozialentwicklung. Bei den Mädchen mit einem problematischem Sozialverhalten zeigte sich in den präfrontalen und temporalen Hirngebieten, welche die kognitiven Kontrollprozesse steuern, weniger Aktivität.

  • Zudem waren diese Bereiche weniger gut mit weiteren Hirnregionen vernetzt, die für die Emotionsverarbeitung und die kognitive Kontrolle wichtig sind.

«Unsere Resultate bieten erstmals einen neuronalen Erklärungsansatz für Emotionsregulationsschwierigkeiten von Mädchen mit auffälligem Sozialverhalten», sagt Erstautorin und UZH-Professorin Nora Raschle.

«Die unterschiedliche neuronale Aktivität in den beiden Versuchsgruppen kann auf fundamentale Differenzen bei der Gefühlsregulation hinweisen.

Sie ist möglicherweise aber auch auf eine verzögerte Hirnentwicklung bei den Versuchsteilnehmerinnen mit problematischem Sozialverhalten zurückzuführen.»

Impulse für die Therapie

In der Behandlung betroffener Jugendlicher wird meist auf mehreren Ebenen gearbeitet:

an der Emotionskontrolle ebenso wie am Erkennen, Verarbeiten und Ausdrücken von Emotionen.

«Unsere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass ein verstärkter Fokus die Emotionsregulation hilfreich sein könnte», so Raschle.

Zukünftige Studien sollen zudem die Wirksamkeit spezifischer Therapieformen unterprüfen:

«In Hinblick darauf werden wir kognitiv-verhaltensbezogene Interventionsprogramme anwenden, die auf eine bessere Emotionsregulation bei Mädchen mit problematischem Sozialverhalten abzielen», erläutert Letztautorin Christina Stadler von den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Kliniken in Basel.

Zu untersuchen bleibt, ob männliche Teenager mit einer Störung des Sozialverhaltens ähnliche Hirnaktivitäten während der Emotionsregulation zeigen. Laut dem Forschungsteam mehren sich die Hinweise, dass die neuronalen Ausprägungen von auffälligem Sozialverhalten geschlechtsspezifisch sein könnten.

«Die meisten Studien fokussieren jedoch – anders als unsere – auf junge Männer, weshalb das bisherige neurobiologische Wissen eher auf sie zugeschnitten ist», so Raschle.

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www.medizin-am-abend.blogspot.com












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Prof. Dr. Nora Maria Raschle
Jacobs Center for Productive Youth Development
University of Zurich
Phone: +41 44 634 06 81

Seilergraben 49
8001 Zürich
Schweiz
Zürich 

Rita Ziegler
Telefon: 0041446344460
E-Mail-Adresse: rita.ziegler@kommunikation.uzh.ch

Originalpublikation:
NM Raschle, LV Fehlbaum, WM Menks, A Martinelli, M Prätzlich, A Bernhard, K Ackermann, C Freitag, S De Brito, G Fairchild, C Stadler. Atypical dorsolateral prefrontal activity in females with conduct disorder during effortful emotion regulation.Biological Psychiatry: Cognitive Neuroscience and Neuroimaging. 22 May 2019. DOI: 10.1016/j.bpsc.2019.05.003




Ihr Belohnungsanreiz 2019? Essen im Mund und Magen-Darm-Trakt...

Medizin am Abend Berlin Fazit: Gedopt durch Nahrung

Die Ausschüttung von Dopamin reguliert unser Essverhalten

Wenn es um die Nahrungsaufnahme geht, dann sind wir nur noch bedingt Herr unserer selbst. 

  • Am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in Köln konnten Wissenschaftler zeigen, dass unser Magen-Darm-Trakt im ständigen Austausch mit dem Gehirn steht und mit Belohnungsreizen unser Verlangen nach Essen kontrolliert. 

Der Botenstoff Dopamin wirkt im Gehirn als Belohnungssignal bei der Nahrungaufnahme.
Der Botenstoff Dopamin wirkt im Gehirn als Belohnungssignal bei der Nahrungaufnahme.
GettyImages
 
  • Als wichtigster Botenstoff des Belohnungssystems im Gehirn wird Dopamin ausgeschüttet, wenn zum Beispiel lang angestrebte Ziele erreicht werden und ein Verlangen oder die unmittelbare Aussicht auf Belohnung uns zu einer Handlung motivieren. 

In aufwendigen Studien sind Forschungsgruppenleiter Marc Tittgemeyer und Heiko Backes der Frage nachgegangen, wie die Nahrungsaufnahme im Körper eigentlich kontrolliert wird. 

Die Wissenschaftler haben freiwilligen Studienteilnehmern Milchshakes angeboten und parallel dazu mit einer neuartigen Methode die Ausschüttung von Dopamin im Gehirn gemessen.

Die Messergebnisse zeigen, dass das Gehirn bereits die ersten Dopamin-Moleküle ausschüttet, wenn die Teilnehmer den Shake im Mund schmecken. 

Sobald das Getränk den Magen erreicht, wird erneut Dopamin freigesetzt. 

„Frühere Experimente mit Mäusen haben ergeben, dass es dem Gehirn gemeldet wird, wenn Nahrung den Magen erreicht. 

Unsere Ergebnisse zeigen, dass dies auch beim Menschen geschieht und, darüberhinaus, welche Hirnareale dabei beteiligt sind“, erklärt Tittgemeyer.

Die Forscher haben zudem einen Zusammenhang zwischen dem subjektiven Verlangen und der Dopamin-Ausschüttung festgestellt:

Die Gehirne von Teilnehmern, die ein besonderes Verlangen nach einem Milchshake hatten, setzten mehr Dopamin frei, wenn das Getränk im Mund war.

Sobald es aber den Magen erreichte, wurde weniger Dopamin ausgeschüttet.

„Unsere Daten zeigen, dass unser Verlangen eng mit Dopamin verbunden ist. 
  • Bleibt die zweite, durch den Magen vermittelte Dopamin-Freisetzung aus, essen wir möglicherweise weiter, bis diese erfolgt“, erläutert Backes.

Die Nahrungsaufnahme dient in erster Linie der Versorgung des Körpers mit Energie und Nährstoffen.

Idealerweise stehen Energieverbrauch und Nahrungsaufnahme im Gleichgewicht.

Nahrung besitzt allerdings auch einen Belohnungswert:

„Wenn die Belohnungssignale stärker als das Gleichgewichtssignal sind essen wir mehr als notwendig. 
  • Dies kann dann zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen“, sagt Backes.

Lässt sich Fettleibigkeit also durch die Kontrolle der Dopamin-Freisetzung verhindern?

„So leicht ist das leider nicht“ antwortet Tittgemeyer.

„Wie unsere Körpersignale unsere Handlungen beeinflussen, und wie man z.B. durch kognitive Kontrolle darauf Einfluss nehmen kann, das ist noch nicht wirklich verstanden.

Da ist noch einiges an Forschung nötig.“

Die Forschungsarbeit wurde in Kooperation dem CECAD durchgeführt.

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Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Heiko Backes
Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung
Tel: +49(0)221 4726 440
E-Mail: backes@sf.mpg.de

Marc Tittgemeyer
Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung
Tel: +49(0)221 4726 215
E-Mail: tittgemeyer@sf.mpg.de

Dr. Annegret Burkert Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung



Gleueler Straße 50
50866 Köln
Deutschland
Nordrhein-Westfalen
E-Mail-Adresse: info@sf.mpg.de

Dr. Maren Berghoff
Telefon: 022137970207
E-Mail-Adresse: maren.berghoff@sf.mpg.de



Originalpublikation:
Sharmili Edwin Thanarajah, Heiko Backes, Alexandra G. DiFeliceantonio, Kerstin Albus, Anna Lena Cremer, Ruth Hanssen, Rachel N. Lippert, Oliver A. Cornely, Dana M. Small, Jens C. Brüning, Marc Tittgemeyer: Food intake recruits orosensory and post-ingestive dopaminergic circuits to affect eating desire in humans. Cell Metabolism, 2019.

Menschlicher Frontalkortex: Kognitive Kontrolle - Wiederholungsfehler wg. Frontalhinrläsionen und Parietalkortex

Medizin am Abend Berlin Fazit: Führt das Ignorieren von negativem Feedback zu rigidem Verhalten?

Publikation in Nature Communications

In unserem Alltag können wir einfach zwischen verschiedenen Rollen und Zielen wechseln. 

  • Diese Flexibilität im Verhalten wird durch den menschlichen Frontalkortex ermöglicht, der für Exekutivfunktionen und kognitive Kontrolle zuständig ist und so die Balance und die Konflikte zwischen unterschiedlichen Zielanforderungen reguliert. 

Ein Verlust dieser Fähigkeit führt zu sogenannten Wiederholungsfehlern („perseverative errors“) und ist ein Zeichen für ein rigides Festklammern an vergangenen Zielen. 
 
Die zugrunde liegenden Defizite in der Informationsverarbeitung sowie deren neuronale Grundlagen wurden jetzt von einem Forschungsteam im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) untersucht und in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Eine von Dr. Jan Gläscher aus dem Institut für Systemische Neurowissenschaften des UKE geleitete Arbeitsgruppe hat in Kooperation mit US-Forschern vom California Institute of Technology und der University of Iowa Patientinnen und Patienten mit Hirnläsionen untersucht.

Sie verwendeten dabei den „Wisconsin Card Sorting Test“, der weltweit am häufigsten verwendete neuropsychologische Test, um Defizite in der kognitiven Kontrolle und der Verhaltensflexibilität zu diagnostizieren. 

Dabei müssen die Patienten Karten mit einfachen Symbolen auf verschiedene Stapel sortieren, wobei ihnen das Sortierkriterium (Farbe, Anzahl oder Symbol) nicht bekannt ist.

Dieses erlernen sie durch das Feedback nach jedem Durchgang.

Nach einer Weile ändert sich unangekündigt das Sortierkriterium, und die Patienten müssen nun flexibel zum anderen Kriterium wechseln.

Patienten mit ausgedehnten Frontalhirnläsionen schaffen diesen Wechsel in den Zielkriterien nicht oder nur sehr langsam und begehen Wiederholungsfehler („perseverative errors“).

Mittels detaillierter mathematischer Modellierung konnten die Forscher nun genau beschreiben, wie die Informationsverarbeitung im Gehirn dieser Patienten gestört ist. 

Offenbar wird das negative Feedback bei einem Fehler nicht ausreichend wahrgenommen und ignoriert. 

Dadurch erkennen die Patienten aber nicht, dass sich die Zielanforderungen (Sortierkriterium) geändert haben – sie sortieren weiter nach dem vergangenen Kriterium und begehen Wiederholungsfehler. 

In der Analyse der Läsionskarten der Patienten, die auf den strukturellen MRT-Bildern beruht, zeigte sich:

Sowohl die Untergewichtung des negativen Feedbacks als auch die Wiederholungsfehler gingen vor allem mit Schädigungen des rechten Frontal- und Parietalkortex sowie der darunter liegenden Faserverbindungen einher. 

  • Diese Erkenntnisse deuten an, dass eine starke Fokussierung auf negatives Feedback und mögliche negative Konsequenzen von Verhalten dazu führen könnten, dass sich diese Patienten im Alltag flexibler auf neue Ziele einstellen können.

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Dr. Jan Gläscher
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Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
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glaescher@uke.de

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Saskia Lemm
Telefon: (040) 7410 56061
E-Mail-Adresse: s.lemm@uke.de
Originalpublikation:
Gläscher J., Adolphs R. & Tranel D (2019). Model-based lesion mapping of cognitive control using the Wisconsin Card Sorting Test. Nature Communications Volume 10, 20. DOI: 10.1038/s41467-018-07912-5