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Vorhofflimmer-Unit

In Deutschland leiden fast 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern. Es
handelt sich dabei um die häufigste und klinisch bedeutsamste
Herzrhythmusstörung. Atemnot, eine plötzlich aufsteigende Wärme im Kopf,
ein beklemmendes Gefühl in der Brust und ein Herz, das sprichwörtlich bis
zum Halse schlägt: So beschreiben viele Patienten ihren ersten Anfall von
Vorhofflimmern. Unbehandelt kann Vorhofflimmern lebensbedrohliche
Folgeerkrankungen nach sich ziehen und Schlaganfälle oder Organinfarkte
auslösen.

Freiverkäufliche Schmerzmittel nur kurzfristig einnehmen

Freiverkäufliche Schmerzmittel sind nicht harmlos«, warnt Dr. Gerhard M
üller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin im
Vorfeld der 17. Südwestdeutschen Schmerztage, die am 17. und 18. Oktober
in Göppingen stattfinden. Studien, die auf der Tagung in Göppingen
präsentiert werden, zeigen, dass weit verbreitete Schmerz- und
Entzündungshemmer wie Diclofenac und Ibuprofen nicht nur schwere
Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislaufsystem verursachen,
sondern bei Risikopatienten auch die Leber schädigen können.

Das freiverkäufliche Schmerzmittel Paracetamol gibt es seit einiger Zeit
nur noch in Kleinpackungen, da es in höherer Dosierung die Leber schädigt
und an höchstens vier bis fünf Tagen hintereinander eingenommen werden
darf.
Doch Paracetamol ist nicht das einzige freiverkäufliche
Schmerzmittel, das Experten Sorgen bereitet. Auch weit verbreitete
Schmerz- und Entzündungshemmer wie Diclofenac und Ibuprofen haben nicht
nur unerwünschte Nebenwirkungen auf Magen, Darm, Herz und Kreislauf,
sondern können auch die Leber schädigen – bis hin zum Leberversagen. «Und
dies kann auch bei der üblichen therapeutischen Dosierung passieren, wie
eine große Studie an sieben europäischen Transplantationszentren zeigt»,
erklärt Prof. Dr. Jürgen Borlak von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Weil schwere Leberschädigungen aber vergleichsweise selten sind, kann das
Risiko in der Prüfungsphase eines Arzneimittels praktisch nicht
nachgewiesen werden.

Mehrere Faktoren sind bedeutsam.
Fatal an diesen Leberschädigungen ist auch, dass sie durch das
Zusammenspiel mehrerer Faktoren verursacht werden. Beteiligt ist nicht nur
das toxische Potenzial der Medikamente. Bedeutsam sind auch die genetische
Ausstattung eines Menschen, individuelle Stoffwechselprozesse, «absurde»
Immunreaktionen auf das Medikament und nicht zuletzt Risikofaktoren wie
Übergewicht und die hieraus oftmals resultierende Fettleber.

«Wir verstehen aber zunehmend besser, welche Menschen vor allem gefährdet
sind», sagt Professor Borlak. Risikofaktoren sind Leberfunktionsstörungen,
weibliches Geschlecht, ein Body-Mass-Index über 30, die Zuckerkrankheit
Diabetes, Autoimmun-Hepatitis, eine Co-Medikation mit potenziell
leberschädigenden Arzneistoffen, Life-Style Faktoren (Missbrauch von
Alkohol, Drogen oder Arzneimitteln) sowie ein niedriger Spiegel des
körpereigenen Radikalfängers Glutathion.

Suche nach Biomarkern.
Ebenso fahnden die Wissenschaftler nach einfach zu bestimmenden Biomarkern
im Blut, die Hinweise auf das Risiko vor Behandlung mit einem
Schmerzmittel geben können. «Zu diesen gehört beispielsweise das
C-reaktive Protein, ein Entzündungsmarker, oder das Haptoglobin, ein
Transportmolekül, das in der Leber gebildet wird», sagt Professor Borlak.

Chronische Schmerzen: Mechanismen analysieren.
»Patienten müssen darum wissen, dass freiverkäufliche Schmerzmittel ohne
ärztliche Kontrolle nicht für den Langzeitgebrauch geeignet sind«, sagt
Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Schmerzmedizin. Wenn Patienten unter wiederkehrenden oder chronischen
Schmerzen leiden, spielt daher die Analyse des Schmerzmechanismus eine
entscheidende Rolle. «Wenn ein Schmerz nicht durch eine Entzündung
verursacht wird, müssen andere Schmerzmittel eingesetzt werden und keine
Entzündungshemmer.» Eine hochkomplexe Erkrankung wie die Schmerzkrankheit
bedarf darum einer komplexen Diagnostik und Therapie. Das belegt
inzwischen eine Fülle von Forschungsergebnissen. So genannte multimodale
Therapien, bei denen verschiedene medizinische und psychologische
Strategien mit Bewegungstherapien kombiniert werden, sind Monotherapien
überlegen, wie die Experten immer wieder betonen.

Die Therapie chronischer Schmerzen erfordert Experten.
Doch Spezialisten und Zentren, die solche Therapien anbieten, sind in
Deutschland noch immer Mangelware: »Weder diese Spezialisten noch solche
Zentren sind im System vorgesehen«, kritisiert Müller-Schwefe. Die
Versorgung der Patienten müsse sich an deren Bedarf und nicht an falschen
gesundheits- und standespolitischen Rahmenbedingungen oder den
Facharztgrenzen orientieren. «Da chronische Schmerzen den ganzen Menschen
betreffen ist ein einzelnes Fachgebiet damit auch überfordert», erklärt Müller-Schwefe. «Wir brauchen daher kurzfristig Rahmenbedingungen, welche
die interdisziplinäre Zusammenarbeit und multidisziplinäre Zentren
unterstützen aber langfristig brauchen wir den Facharzt für
Schmerzmedizin.«

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Blutdruck der Deutschen ist gesunken - junge Männer profitieren nicht von diesem Trend

Der durchschnittliche systolische Blutdruck der deutschen Bevölkerung ist
laut einer Erhebung des Robert-Koch-Instituts innerhalb von zehn Jahren
von 129 auf 124 Millimeter Quecksilbersäule gesunken. Die Anzahl der
Menschen mit Bluthochruck (Hypertonie) ist jedoch mit rund 20 Millionen
etwa gleich geblieben, betroffen ist also jeder dritte Erwachsene. Als
hoher Blutdruck gelten Werte über 140/90. Bei Männern zwischen 18 und 29
Jahren stieg der Blutdruck entgegen dem Gesamttrend sogar leicht an.

Die 2008-2011 in ganz Deutschland erhobenen Daten haben Forscher des
Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) am Robert Koch-
Institut in Berlin jetzt mit Zahlen von 1998 verglichen. Sie berichten
darüber im Journal of Human Hypertension. Das Ergebnis: Immer mehr
Menschen wissen über ihren hohen Blutdruck Bescheid. Heute sind es 80
Prozent, 1998 waren es nur knapp 70 Prozent. Dementsprechend mehr lassen
sich behandeln. Dadurch stieg die Zahl derjenigen, deren Blutdruck auf
Grund einer Behandlung unter den Grenzwert von 140/90 sank auf über die
Hälfte aller Hypertoniker, sie haben somit einen kontrollierten Blutdruck.
1998 hatten nur weniger als ein Viertel der Hypertoniker einen
kontrollierten Blutdruck.

Männer haben von der Pubertät an bis etwa zu einem Alter von 50 bis 60
Jahren generell einen höheren Blutdruck als Frauen, danach holen die
Frauen auf. Nach Ansicht der Autorin der Studie, Hannelore Neuhauser,
lässt sich der Blutdruckanstieg bei jüngeren Männern durch die etwas
gestiegene Zahl an krankhaft Übergewichtigen in dieser Altersgruppe nicht
hinreichend erklären. Auch das diese Personengruppe weniger zum Arzt geht,
könnte zum höheren Blutdruck beitragen. Um dies aber eindeutig zu klären,
sei aber noch Forschung nötig.

Neuhauser kann trotz des gesunkenen Blutdrucks in der Gesamtbevölkerung
keine Entwarnung geben. Bluthochdruck sei der wichtigste Risikofaktor für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und diese seien nach wie vor die Todesursache
Nummer eins in Deutschland. „Was viele nicht wissen: Auch ein Blutdruck
unter dem Grenzwert kann schon das Risiko für Herz-Herz-Kreislauf-
Erkrankungen erhöhen“, so die Medizinerin. Daher gelte nur ein Blutdruck
unter 120/80 mmHg als optimal. Werte zwischen diesem optimalen Wert und
dem Grenzwert würden in der Regel nicht behandelt, seien aber keineswegs
harmlos. Neuhauser weiter: „Mit durchschnittlich 124 mmHg ist der
Blutdruck der Deutschen nicht optimal. 60 Prozent aller Erwachsenen
zwischen 18 und 79 Jahren haben demnach einen nicht optimalen Blutdruck
und somit ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko.“

Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen weiter zurück zu drängen, müssen die
Risikofaktoren für Bluthochdruck verringert werden, darin sind sich
Experten einig. Zu den Risiken zählen vor allem Bewegungsmangel, hoher
Alkohol- und Salzkonsum, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Stress.
Zahlen aus einer 2002 in der Zeitschrift The Lancet erschienen Studie
verdeutlichen den Einfluss des Blutdrucks auf das Herz-Kreislauf-Risiko:
Demnach führen 2 mmHg Blutdrucksenkung in der gesamten Bevölkerung zu 10
Prozent weniger Todesfällen durch Schlaganfall und 7 Prozent weniger Herz-
Kreislauf-Toten.

Originalveröffentlichung: Journal of Human Hypertension (2 October 2014),
doi:10.1038/jhh.2014.82

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Christine Vollgraf, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung,
  Tel.: 030 4593 7102,
christine.vollgraf@dzhk.de,