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Pneumokokken Infektion - Streptococcus pneumoniae: angeborebe zbd erworbene Immunantwort

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neue Immun-Strategie gegen Pneumokokken Infektionen

Streptococcus pneumoniae, landläufig Pneumokokken genannt, sind Bakterien, die eine Vielzahl von schweren Infektionen auslösen. 

Ihr Krankheiten-Portfolio ist eindrucksvoll: Lungen-, Hirnhaut-, Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen sind ihre Spezialität.

In Deutschland sterben allein jährlich mehr als 10.000 Menschen an einer Lungenentzündung, die Pneumokokken verursacht haben.

  • Ein langfristig wirksamer Impfschutz gelingt bis heute gerade einmal gegen 23 von insgesamt über 90 verschiedenen Typen des Bakteriums. 

Wissenschaftler am Institut für Infektionsimmunologie des TWINCORE suchen deshalb nach neuen Wegen, das Immunsystem gegen Pneumokokken zu unterstützen. 
 
Das Immunsystem geht – stark vereinfacht – auf zwei Wegen gegen Eindringlinge vor. Zuerst aktivieren die Krankheitserreger die angeborene Immunantwort. 
  • Unsere Immunzellen erkennen deren charakteristische Bauteile von Geburt an. Die Reaktion darauf dauert meist nur Minuten, so dass die Reaktion des angeborenen Immunsystems Erreger innerhalb kürzester Zeit unschädlich macht – das ist sozusagen eine universelle Reaktion gegen krankmachende Mikroorganismen. 
  • Anders die erworbene Immunantwort: Sie wird von unserem Immunsystem erst in den ersten Lebensjahren aufgebaut und stetig erweitert. Jeder Kontakt mit Krankheitserregern hinterlässt Spuren und Erinnerungen im Immunsystem. Impfen ist letztlich nichts anderes, als dem erworbenen Immunsystem eine Erinnerung einzupflanzen. 

„Streptococcus pneumoniae ist allerdings leider ein sehr wandelbarer Erreger, so dass die Impfungen z.T. langfristig keinen zuverlässigen Schutz bieten“, sagt Markus Dudek, Doktorand am Institut für Infektionsimmunologie. „Wir verfolgen deshalb den Ansatz, die angeborene Immunität zu stärken, wenn deren Reaktion gegen Pneumokokken nicht ausreicht.“

Die entscheidende Frage, wenn man ein System verstärken möchte ist: wo tut man dies? In diesem Fall fragten sich Markus Dudek und seine Kollegen, welcher spezielle Typ von Immunzellen entscheidend für die erste Abwehr gegen Pneumokokken ist.

„Wir wissen, dass Menschen mit einem Gendefekt in dem Adaptermolekül MyD88 sehr anfällig für Streptokokken sind. 

Das haben wir genutzt und dieses Molekül nur von ausgewählten Zellen produzieren lassen, um zu sehen, in welchen Immunzellen dieser Adapter wichtig für die Abwehr der Pneumokokken ist.“ Wird dieser Adapter aktiviert, veranlasst er die Zelle, in der er sich befindet, die Krankheitserreger mittels Phagozytose oder spezieller Proteine abzutöten – der erste Schritt in der Immunabwehr.

„Wir haben beobachtet, dass es für eine vollständige Immunantwort nicht ausreicht, Immunzellen wie Makrophagen und dendritische Zellen über MyD88 zu aktivieren.“


Für die universelle Abwehrreaktion gegen Pneumokokken ist noch ein weiterer Faktor wichtig:

  • Epithelzellen, die die Innenseite der Lunge auskleiden, geben sogenannte Surfactant-Proteine ab. 
  • Sie halten über elektrostatische Abstoßung die hauchzarten Lungenbläschen offen. Ohne diese Stoffe würde die Lunge zusammenfallen und verkleben. Gleichzeitig wirken einige dieser Surfactant-Substanzen antimikrobiell und übernehmen damit auch eine wichtige Immunfunktion. Sie binden an die Bakterien, verklumpen sie und schädigen ihre Zellmembran – damit haben Abwehrzellen ein leichtes Spiel. „
  • Wir haben beobachtet, dass bei Pneumokokkeninfektionen sowohl in alveolaren Makrophagen und dendritischen Zellen als auch in Epithelzellen MyD88 aktiviert werden muss, um eine ausreichende angeborene Immunantwort hervorzurufen“, sagt Markus Dudek. „Ein Zelltyp allein reicht nicht aus.“
„Mit diesen zwei Erkenntnissen, sind wir einen Schritt bei der Entwicklung von potenziellen Therapieansätzen, die auf dem angeborenen Immunsystem basieren, weitergekommen“, sagt Institutsleiter Tim Sparwasser.

Markus Dudek

 Markus Dudek TWINCORE

„Können wir beispielsweise bestimmte Surfactant-Substanzen bei akuten Lungenentzündungen mit Pneumokokken als Inhalationsmedikament einsetzen? 

Oder wie können wir die durch MyD88 angestoßene Aktivierung der Abwehr verstärken, so dass sie ausreicht, um Pneumokokken gleich zu Beginn der Infektion abzuwehren?“ Fragen, denen die Wissenschaftler am TWINCORE in folgenden Projekten nachgehen werden.

Publikation:
Dudek M, Puttur F, Arnold-Schrauf C, Kuhl AA, Holzmann B, Henriques-Normark B, Berod L, Sparwasser T (in press) Lung epithelium and myeloid cells cooperate to clear acute pneumococcal infection. Mucosal Immunol doi: 10.1038/mi.2015.128

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com

Über Google: Medizin am Abend Berlin

Prof. Dr. Tim Sparwasser, tim.sparwasser(at)twincore.de
Tel: +49 (0) 511 220027-201

Markus Dudek, markus.dudek(at)twincore.de
Tel: +49 (0) 511 220027-215
 Dr. Jo Schilling TWINCORE - Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.twincore.de/institute/infektionsimmunologie/

360°TOP-Thema: Die Schwangerschaft und das Mutterherz

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Schwangerschaft als Stresstest für das Mutterherz

Eine Schwangerschaft bedeutet für das Herz eine zusätzliche Belastung, der es nicht immer gewachsen ist. 

Die Zahl der Frauen, die während oder nach der Schwangerschaft eine Herzschwäche oder Bluthochdruck entwickeln, ist in den letzten Jahren gestiegen. 

Ursachen dafür können Übergewicht und höheres Alter der werdenden Mutter sein. 

Auch bei einer künstlichen Befruchtung steigt das Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu erleiden. 

Eine frühzeitige Diagnose steigert die Chancen, dass Mutter und Kind die Krise ohne Spätschäden überstehen. Entscheidend ist, so die DGIM, dass betroffene Frauen von Spezialisten betreut werden – vor, während und nach der Geburt. 
 
  • Eine Herzschwäche in der Schwangerschaft beginnt schleichend. 

Wenn das Herz nicht in der Lage ist, die vom Körper benötigte Blutmenge zu befördern, fühlen die Frauen sich über das Maß hinaus müde und abgeschlagen; es stellt sich zunehmend Atemnot ein, die sich beim Liegen verstärkt. 

Es kann Herzrasen auftreten und das Gewicht nimmt durch Wassereinlagerungen im Gewebe zu. „Ein Teil dieser Symptome, wie die Wassereinlagerungen, treten häufig bei Schwangerschaften auf und sind in der Regel unbedenklich“, erläutert Professor Dr. med. Gerd Hasenfuß, Vorsitzender der DGIM und Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG, Universitätsmedizin Göttingen.

Wichtig sei, dass der behandelnde Arzt im Zuge der Voruntersuchungen Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Übergewicht ermittelt, regelmäßig den Blutdruck der werdenden Mutter kontrolliert und die Patientin gegebenenfalls engmaschig betreut.

Die häufigste Ursache für eine Herzschwäche ist eine Hochdruckerkrankung, die bei acht Prozent aller Schwangeren auftritt.

Wenn sie mit Eiweißverlust über die Niere verbunden ist, liegt eine Präeklampsie vor, die bleibende Schäden beim Ungeborenen verursachen kann.

„Eine frühzeitige Entbindung ist dann häufig die einzige Lösung, um die Gesundheit von Mutter und Kind nicht zu gefährden“, sagt Professor Hasenfuß. 

Die meisten Frauen erholen sich von der Herzschwäche.

  • Sie haben jedoch im späteren Leben ein 3 bis 8 Mal höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck und Nierenversagen zu leiden. 

„Diese Frauen sollten nach der Entbindung ärztlich weiter betreut werden“, so der Vorsitzender des Herzzentrums an der UMG.  

„Die Schwangerschaft ist ein Stresstest für das Herz. Dessen Ergebnis sollte ernst genommen werden.“

Eine Herzschwäche in der Schwangerschaft kann aber auch auf vorbestehende Erkrankungen hinweisen.

„Es ist keineswegs selten, dass während der Schwangerschaft ein angeborener Herzfehler entdeckt wird“, so der Experte. Bei anderen Frauen liegen Herzklappendefekte oder andere Herzkrankheiten vor. Für sie kann der Stresstest Schwangerschaft tödlich enden.

In einem internationalen Register betrug die Sterberate ein Prozent. Professor Hasenfuß sagt: „Es kann deshalb ratsam sein, das Kind vor dem Termin per Kaiserschnitt zu holen.“

  • Die Zunahme von Herzschwächen in der Schwangerschaft führen Experten darauf zurück, dass immer mehr Frauen in höherem Alter Kinder bekommen. 
  • Weitere Risikofaktoren sind Fettleibigkeit und auch Schwangerschaften, die durch eine künstliche Befruchtung entstanden sind. 

Manchmal erkranken Schwangere ohne erkennbare Risiken an einer Herzschwäche.  

Diese peripartale Kardiomyopathie ist selten.

Die Zahl der Diagnosen ist jedoch gestiegen, seit die Medizinische Hochschule Hannover ein deutschlandweites Register für die Erkrankung eingerichtet hat.

„Wir schätzen, dass eine von 1500 bis 2000 Schwangeren an einer peripartalen Kardiomyopathie erkrankt“, so Professor Hasenfuß.

Viele Patientinnen müssen auf einer Intensivstation behandelt werden. Einige Kliniken haben Task Forces aus Kardiologen, Geburtshelfern, Neonatologen, Anästhesisten und Herzchirurgen gegründet, um den Frauen über die Krise hinwegzuhelfen.

  • Häufig mit Erfolg. Laut dem Patientenregister erholen sich etwa 85 Prozent von der Herzschwäche.

Quelle:

Hilfiker-Kleiner D, Bauersachs J. Herzerkrankungen in der Schwangerschaft Dtsch Med Wochenschr 2016; 141: 110–114.
(https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0041-110068)

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