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Sepsis - Lungenentzündung - Patienten mit Herzunterstützungssystemen ("Kunstherz")

Medizin am Abend:  Sepsis: Saarbrücker Forscher belegen hemmende Wirkung eines Proteins bei Immunabwehr

Rund 150.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an einer Sepsis, auch als Blutvergiftung bekannt. Etwa ein Drittel stirbt daran. Bei einer Sepsis kommt es zunächst zu einer Überreaktion des Immunsystems. Im späteren Verlauf arbeitet die körpereigene Abwehr dann nicht mehr richtig. In einer aktuellen Studie haben Pharmazeuten der Saar-Uni nachgewiesen, dass ein bestimmtes Protein (GILZ) die körpereigene Abwehr herabsetzt. Es blockiert wichtige Immunzellen, die Makrophagen. Die Forscher haben das Protein genetisch ausgeschaltet. Das Ergebnis: Die Immunzellen konnten ihrer Aufgabe wieder nachkommen. 

Die Abbildung zeigt aus menschlichem Lungengewebe isolierten Makrophagen. Die Abbildung zeigt aus menschlichem Lungengewebe isolierten Makrophagen.
Foto: AG Kiemer
 
Die Studie wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Immunology“ veröffentlicht.

Bei einer Sepsis gelangen Erreger – meist Bakterien und ihre Giftstoffe ins Blut. Von einem lokalen Entzündungsherd ausgehend, etwa einer Lungenentzündung, verbreiten sie sich und befallen Organe und letztlich den ganzen Körper. 

Achtung: Bei Betroffenen kommt es unter anderem zu Fieber, Blutdruckabfall und Herzrasen.

Wird diese erste Phase der Sepsis überstanden, ist das Überleben der Patienten jedoch keineswegs gesichert.

Um den Erregern Einhalt zu gebieten, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. 

Allerdings führt diese Überreaktion zu einer Immunsuppression – die körpereigene Abwehr arbeitet nicht mehr richtig, wodurch weitere Keime dem Organismus zusetzen können. „Patienten könnenSekundärinfektion in der späteren Phase der Sepsis dann an den Folgen einer solchen  sterben“, sagt Alexandra K. Kiemer, Professorin für Pharmazeutische Biologie an der Universität des Saarlandes.

„Bei diesen Abwehr-Prozessen spielen Makrophagen eine wesentliche Rolle.“ Diese Immunzellen beseitigen bei gesunden Menschen Erreger und aktivieren über Botenstoffe andere Immunzellen. 

Bei einer Sepsis können die Zellen keine ausreichende Immunantwort mehr vermitteln – Fachleute bezeichnen dies als Endotoxin-Toleranz.

Das Forscherteam um Kiemer und Jessica Hoppstädter, Erst-Autorin der Studie, hat nun untersucht, wodurch diese Toleranz bei Makrophagen hervorgerufen wird. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass hierfür ein bestimmtes Protein namens GILZ (Glucocorticoid-induzierter Leuzin Zipper) verantwortlich ist. Im Immunsystem nimmt es eine wichtige Schlüsselrolle ein: So unterbindet es bei Makrophagen normalerweise Entzündungsreaktionen. „Kommt es aber im Körper zu einer Entzündung, bauen die Immunzellen das Molekül ab. Dieser Schritt ist wichtig, damit die Zellen eine ausreichende Immunantwort vermitteln und etwa Botenstoffe aussenden, um andere Immunzellen zu aktivieren“, erklärt Jessica Hoppstädter.

Wie sich das Protein bei einer Sepsis verhält, haben die Forscher sowohl bei menschlichen Makrophagen aus Lungengewebe als auch bei Mäusen überprüft. „Wir haben nachgewiesen, dass GILZ nicht abgebaut wird und zum Teil sogar in erhöhter Konzentration vorkommt“, so die promovierte Pharmazeutin weiter.

In einem nächsten Schritt haben die Wissenschaftler das Protein genetisch ausgeschaltet und die Funktion der Immunzellen getestet. „Wir haben festgestellt, dass die Makrophagen wieder in der Lage waren, eine Immunantwort zu vermitteln“, sagt Hoppstädter. „Die Endotoxin-Toleranz wurde aufgehoben.“ Folgestudien müssten nun zeigen, warum Makrophagen GILZ bei einer Sepsis nicht abbauen können. 
 
Die Erkenntnisse können Forscher nutzen, um beispielsweise eine Therapie zu entwickeln, die hilft, das Immunsystem bei Sepsis-Patienten aufrechtzuerhalten.

An der Studie waren neben den Saarbrücker Pharmazeuten noch Forscherkollegen aus dem italienischen Perugia beteiligt. Das Lungengewebe zur Gewinnung der untersuchten Zellen hat das HerzZentrum Saar der SHG Kliniken Völklingen zur Verfügung gestellt.

Die Studie wurde veröffentlicht: Hoppstädter J, Kessler SM, Bruscoli S, Huwer H, Riccardi C, Kiemer AK. 2015. Glucocorticoid-induced leucine zipper (GILZ): a critical factor in macrophage endotoxin tolerance.
DOI: doi/10.4049/jimmunol.1403207

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Alexandra K. Kiemer
Pharmazeutische Biologie
Tel.: 0681 302-57311 oder -57322
E-Mail: pharm.bio.kiemer(at)mx.uni-saarland.de

Dr. Jessica Hoppstädter
Pharmazeutische Biologie
Tel.: 0681 302-57304
E-Mail: j.hoppstaedter(at)mx.uni-saarland.de
Melanie Löw Universität des Saarlandes

Bauch- und Leberfett: Diabetes 2

Medizin am Abend Fazit:  Diabetes Typ 2: Nicht alle Patienten profitieren von Lebensstiländerung

In Deutschland sind mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, die meisten davon an Diabetes Typ 2. Jedes Jahr kommen etwa 270 000 neu hinzu. In vielen Fällen helfen Bewegung, Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme, um das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Doch neuere Untersuchungen zeigen: Nicht jeder profitiert gleich stark von einer Veränderung des Lebensstils. Das Tübinger-Lebensstil-Interventionsprogramm (TULIP) und die darauf basierende deutschlandweite Prädiabetes-Lebensstil-Interventionsstudie (PLIS) des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) untersuchen, warum manche Menschen trotz Gewichtsabnahme und sogar bei Normalgewicht an Diabetes Typ 2 erkranken. 
 
Genetische Faktoren sowie der Anteil des Bauch- und Leberfetts scheinen hierbei eine besondere Rolle zu spielen.

Diabetes zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Über 90 Prozent der Betroffenen hat einen Diabetes Typ 2, der durch mangelnde Bewegung und kalorienreiche Ernährung sowie Übergewicht begünstigt wird. Bislang war die moderate Umstellung des Lebensstils zu kalorienärmerer Ernährung, Sport und Gewichtsabnahme die erfolgversprechendste Methode, die Stoffwechsellage zu verbessern und Folgeerkrankungen vorzubeugen. „Doch die Studien zeigen auch, dass diese Methode nicht bei jedem Teilnehmer gleich effektiv ist", erklärt Professor Dr. med. Norbert Stefan, Kongresspräsident des Diabetes Kongresses 2015.

 „Untersuchungen zufolge müssen sieben Personen mit einer Vorstufe des Diabetes über einen Behandlungszeitraum von drei Jahren solch eine Lebensstilintervention vornehmen, damit bei einer Person ein Diabetes tatsächlich verhindert werden kann.“

Im Tübinger Lebensstil-Interventions-Programm (TULIP) untersuchen Norbert Stefan und seine Kollegen, warum manche Patienten weniger stark oder auch gar nicht auf die Veränderung der Lebensgewohnheiten ansprechen. „Hierbei stellten wir fest, dass das Diabetesrisiko durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht immer sinkt", führt Stefan, Leiter der Abteilung Klinisch-experimentelle Diabetologie der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Tübingen, aus.

Die Experten vermuten, dass genetische Variationen, welche die Insulinwirkung und die Insulinproduktion beeinflussen, der Grund für die unterschiedlichen Erfolge bei den Patienten sind. Beispielsweise steht ein Rezeptor des Fettgewebshormons Adiponektin im Fokus. Das Protein und Hepatokin Fetuin-A, das bei Fettleber vermehrt ausgeschüttet wird, spielt offensichtlich ebenso eine bedeutende Rolle.

Denn es senkt die Insulinwirkung in den Körperzellen und steigert die Produktion von Entzündungsstoffen.

 „Diese sogenannten Biomarker können wir künftig eventuell dafür nutzen, das persönliche Diabetesrisiko besser vorherzusagen und zu ermitteln, welche Patienten von einer Umstellung des Lebensstils tatsächlich profitieren", prognostiziert Stefan.  

Mit diesen Erkenntnissen könnte eventuell auch der Zusammenhang zwischen Fettleber, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen aufgedeckt werden.

Auf der Konferenz anlässlich des Diabetes Kongresses 2015 in Berlin stellt Professor Stefan die aktuellsten Ergebnisse der Lebensstilstudie TULIP vor und zwei Studien-Teilnehmerinnen berichten über ihre Erfahrungen. Der Diabetes Kongress wird in diesem Jahr erstmals im neuen Berliner CityCube stattfinden.




Medizin am Abend DirektKontaktKontakt:

Diabetes Kongress 2015
Anne-Katrin Döbler/ Julia Hommrich/Lisa Ströhlein
50. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG)
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel: 0711 8931 423, Fax: 0711 8931-167
hommrich@medizinkommunikation.org

Weitere Informationen:
http://www.diabeteskongress.de
http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de

Verschlossene Ohrtrompeten - Mittelohrentzündungen - Eustachische Röhre

Medizin am Abend Fazit:  Neues risikoarmes Verfahren bei verschlossenen Ohrtrompeten

Druck auf dem Ohr, Hörprobleme und immer wieder eine Mittelohrentzündung: 

Eine verschlossene Ohrtrompete plagte Betroffene oft jahrelang, ohne dass ihnen eine Therapie wirksam geholfen hätte. Bielefelder Mediziner haben ein neues Verfahren entwickelt, das Abhilfe schafft. Dabei wird die Ohrtrompete, auch Eustachische Röhre oder Tuba auditiva genannt, mit einem Ballonkatheter geweitet. Wie risikoarm und einfach sie funktioniert, erläutern die Experten der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC) auf der Pressekonferenz am 12. Mai in Berlin anlässlich ihrer 86. Jahresversammlung (13. bis 16. Mai 2015). 
 
Die Eustachische Röhre sorgt für einen Druckausgleich zwischen dem Nasen-Rachen-Raum und dem Mittelohr. In der Regel ist sie geschlossen, um das Ohrinnere vor Infektionen aus dem Nasenraum zu schützen.

Nur beim Gähnen oder Schlucken öffnet sie sich kurz.

Ist die Funktion der Tuba auditiva beeinträchtigt – ist sie zum Beispiel dauerhaft verstopft oder verengt –, haben die Betroffenen zum einen Probleme mit der Be- und Entlüftung des Ohres, zum anderen ist die Reinigungsfunktion des Mittelohres eingeschränkt.

Die Folge: Schmerzen und häufig eine Mittelohrentzündung, die schlimmstenfalls zu einer Verminderung der Hörfähigkeit führen kann.

„Etwa ein Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer verschlossenen Ohrtrompete, auch obstruktive Tubendysfunktion genannt“, sagt Professor Dr. med. Holger Sudhoff, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Klinikum Bielefeld. Er hat die Kathetermethode maßgeblich entwickelt.

Bei dieser dringen die Ärzte mit einem Endoskop, meist durch die Nase, in Einzelfällen auch durch den Rachen oder das Ohr, bis zum Eingang der Tube vor.

 „Anschließend wird der Ballonkatheter in die Trompete vorgeschoben“, erläutert der HNO-Facharzt. „Nach genauer Positionierung wird der Ballon mit einer Kochsalzlösung bis zu einem Druck von 10 bar aufgeblasen.“ Etwa zwei Minuten lang bleibt der Druck aufrechterhalten, dann wird die Flüssigkeit aus dem Ballon abgelassen und der Katheter vorsichtig mit dem Endoskop entfernt. Der Eingriff dauert nur einige Minuten, wird jedoch unter Vollnarkose durchgeführt.

Inzwischen setzen zahlreiche Krankenhäuser den „Bielefelder Ballonkatheter“ ein. Nebenwirkungen gibt es kaum; vereinzelt registrierten die Ärzte geringere, ungefährliche Blutungen im Nasen-Rachen-Raum. „Die Erfolgsquote ist gut“, berichtet Professor Sudhoff. 

Studien haben gezeigt, dass nach einer Ballondilatation die Belüftung der Tube um 70 bis 80 Prozent besser funktioniert als vorher.“ Künftig sollen auch Kinder von der Methode profitieren können; gerade sie werden häufig von Mittelohrentzündungen geplagt.

„Nach einigen Jahren Erfahrung mit der Ballondilatation können wir sagen, dass wir einen neuen Standard bei der Behandlung einer obstruktiven Tubendysfunktion und vergleichbaren Erkrankungen begründet haben“, sagt Professor Sudhoff.
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Terminhinweis:

86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-
Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC), 13. Mai bis 16. Mai 2015
Ort: Estrel Convention Center Berlin, Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln

Kongress-Pressekonferenz anlässlich der 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC), 13. Mai bis 16. Mai 2015
Termin: Dienstag, 12. Mai 2015, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Estrel Convention Center Berlin, Sonnenallee 225, 12057 Berlin-Neukölln, Raum Nizza

Themen:

Highlights und Schwerpunkte des Kongresses 2015
Professor Dr. med. Werner Hosemann
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie
e.V. (DGHNO KHC); Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,Ohrenkrankheiten, Kopf und Halschirurgie, Universität Greifswald

Eine neue Volkskrankheit: die chronische Nasennebenhöhlenentzündung
PD Dr. med. Achim Beule
Gf. Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-,Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Universität Greifswald

e - Zigaretten sind nicht so harmlos wie gedacht!
Professor. Dr. med. Martin Canis
Komm. Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde der Universität Göttingen

Dehnung der Ohrtrompete mit Ballons – ein neues, wenig invasives Behandlungsverfahren bei
vielen Mittelohrerkrankungen.
Professor Dr. med. Holger Sudhoff
Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Klinikum Bielefeld.


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Medizin am Abend DirektKontakt:

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirugie (DGHNO KHC)
Stephanie Priester
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 605
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: priester@medizinkommunikation.org  Medizin -
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften