Qualitätszirkel Nieren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Cardiovascular Prevention Center @Charité

Herzinsuffizienz

Universitätzmedizin Rostock

Universitätsmedizin Greiswald

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

jkb

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

CIRS Bayern

Gender Medizin

idw

Posts mit dem Label Mutterschaft werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Mutterschaft werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dr. Fabian T. Dehos: Das Mütter-Burnout

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Gesundheit verschlechtert sich in ersten Jahren der Mutterschaft

Bitte gehen Sie zur Früherkennung. Besuchen Sie diesen Link:

Bekommt eine Frau ein Kind, kann sich das negativ auf ihre Gesundheit auswirken. 

Während die Schwangerschaft und die Zeit unmittelbar nach der Geburt durchschnittlich von guter mentaler Gesundheit gekennzeichnet sind, steigen in den ersten vier Jahren der Mutterschaft unter anderem Verschreibungen von Antidepressiva und die Anzahl von Psychotherapien an. 

Ähnliche Muster gibt es bei der Verschreibung von Schmerzmitteln. 

  • Bei Frauen ohne weitere Schwangerschaft übersteigt die Verschreibung von Antidepressiva das Niveau vor der Schwangerschaft um durchschnittlich 44 Prozent.

Das Wichtigste in Kürze:

• Abrechnungsdaten von Krankenkassen zeigen, dass in der Zeit kurz vor und unmittelbar nach der Geburt relativ wenige Depressionen, andere psychische Störungen sowie Schlafstörungen und damit einhergehende Behandlung kodiert (von Ärztinnen und Ärzten zu Abrechnungszwecken als Diagnose angegeben) werden. Dies lässt auf eine Phase guter psychischer Gesundheit schließen. Auch Umfrageergebnisse belegen, dass sich Frauen während der Schwangerschaft im Durchschnitt in guter gesundheitlicher Verfassung befinden, was sich im psychischen Wohlbefinden widerspiegelt.

• In den ersten vier Jahren nach der Geburt treten in den Abrechnungsdaten der Krankenkassen häufiger psychische Erkrankungen auf. Auch die Einnahme von Antidepressiva und Psychotherapien nimmt in dieser Zeit zu. 

Ähnliche Muster sind bei der Einnahme von Schmerzmitteln und der Kodierung von Kopfschmerzen und anderen potenziell stressbedingten körperlichen Erkrankungen festzustellen. Auch Umfragen zum Wohlbefinden deuten auf eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit hin.

• Vier Jahre nach der Geburt liegt die Verschreibung von Antidepressiva bei Frauen, die während dieser Zeit kein weiteres Kind bekommen haben, um 44 Prozent über dem Niveau vor der Schwangerschaft und steigt von ca. 2,6 auf etwa 3,7 Prozent. Auswirkungen des Alters und ein grundsätzlicher Anstieg von psychischen Erkrankungen im Beobachtungszeitraum wurden in der Studie herausgerechnet. Die Wahrscheinlichkeit der Kodierung einer Depression steigt im Vergleich zur Schwangerschaft um acht Prozent (von ca. 6,3 auf 6,8 Prozent) und die Wahrscheinlichkeit einer kodierten Schlafstörung um 18 Prozent (von ca. 0,78 auf 0,9 Prozent).

• Im Vergleich zu Psychotherapien nimmt die Bedeutung von Antidepressiva zu. Befragungsdaten zu Glücksgefühlen und Traurigkeit, die das gesamte Spektrum der Emotionen und nicht nur psychische Erkrankungen abdecken, liefern trotz der geringen Stichprobengröße auffallend ähnliche Ergebnisse wie die Ergebnisse auf Basis der Krankenkassendaten.

• Zusätzliche Umfrageergebnisse zum Alltag der Mütter deuten darauf hin, dass dauerhaft weniger Schlaf, Sport und andere Freizeitaktivitäten – zusammen mit umfangreichen Kinderbetreuungsaufgaben und potenziellen psychosozialen Belastungen – wesentlich zu einer schlechteren psychischen Gesundheit beitragen.

• Die Auswirkungen der Mutterschaft auf die psychische Gesundheit unterscheiden sich kaum nach Bildungsgrad der Mutter und sind für ost- und westdeutsche Mütter ähnlich. Das bedeutet: Die gesundheitlichen Folgen nach der Geburt sind für eine große soziale Gruppe von Müttern relevant.

• Die Studie von RWI-Wissenschaftler Fabian T. Dehos, Marie Paul und Karolin Süß von der Universität Duisburg-Essen sowie Wiebke Schäfer vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS basiert auf Daten der pharmakoepidemiologischen Forschungsdatenbank (GePaRD) für die Jahre 2004 bis 2019 sowie auf Umfragedaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und des Beziehungs- und Familienpanels Pairfam, die subjektive Einschätzungen zu Stimmung, psychischer Gesundheit und Lebenszufriedenheit liefern.

„Unsere Studie bestätigt Eindrücke aus den sozialen Medien und öffentlichen Debatten, dass viele Frauen mit Erschöpfung leben, was gemeinhin als ‚Mütter-Burnout‘ bezeichnet wird“, sagt RWI-Wissenschaftler Fabian T. Dehos und hebt hervor: „Zwar ist die Gesundheit um den Zeitpunkt der Geburt im Durchschnitt besonders gut, in den ersten Jahren der Mutterschaft zeigen sich jedoch deutliche Verschlechterungen.“

„Wir brauchen deswegen Maßnahmen zur Entlastung von Müttern. Sie sollten darauf hinwirken, den guten Gesundheitszustand der Frauen vor der Mutterschaft zu erhalten“, führt RWI-Research Fellow Marie Paul aus und ergänzt: 

„Zur notwendigen Entlastung könnten bessere und verlässlichere Kinderbetreuung, Elternzeitregelungen mit stärkeren Anreizen für Väter, sowie ein einfacherer Zugang zu psychologischer Beratung und anderen Hilfestellungen beitragen.“

„Entlastung ist wichtig. Denn: Gesundheitliche Probleme in dieser kritischen Lebensphase können die Gesundheit langfristig negativ beeinflussen – und dadurch die allgemeine Lebenszufriedenheit der Betroffenen und das Wohlergehen des Kindes beeinträchtigen“, so Karolin Süß von der Universität Duisburg-Essen. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

 




 


 

 

 
 
Über Google: Medizin am Abend Berlin  
 idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. Fabian T. Dehos

fabian.dehos@rwi-essen.de

Hohenzollernstraße 1-3
45128 Essen
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

E-Mail-Adresse: rwi@rwi-essen.de

Alexander Bartel
Telefon: 0201 8149-354
E-Mail-Adresse: alexander.bartel@rwi-essen.de

Sabine Weiler
Telefon: 0201 / 81 49-213
Fax: 0201 / 81 49-438
E-Mail-Adresse: sabine.weiler@rwi-essen.de

 

 

CAVE-Untersucher: Gefährdungsbeurteilung - Betriebsärztliche Betreuung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: COVID-19: Risikogruppen dürfen keiner erhöhten Gefahr am Arbeitsplatz ausgesetzt werden

Berufstätige Personen, die einer Risikogruppe angehören, müssen am Arbeitsplatz besonders vor einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus geschützt werden und dürfen keiner erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt sein. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Untersuchungen COVID-19 

Sollten besondere Schutzmaßnahmen seitens des Arbeitgebers nicht realisierbar sein, empfehlen Expert*innen für Arbeitsmedizin des Kompetenznetzes Public Health COVID-19 eine bezahlte Freistellung der betroffenen Arbeitnehmer*innen. 
 
In einem Fact Sheet des Kompetenznetzes hat eine Gruppe von Wissenschaftler*innen Empfehlungen zum Umgang mit Beschäftigten, die zu einer Risikogruppe gehören, herausgegeben.

Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) unterstützt die Aussagen dieses Positionspapiers einstimmig und vorbehaltlos. Die Wissenschaftler*innen fassen in ihrem Positionspapier folgende Kernbotschaften zusammen:

  • • Berufstätige Personen, die ein erhöhtes Risiko tragen für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf bzw. Tod, d.h. insbesondere ältere Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, sollten beruflich nicht in Tätigkeiten mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko eingesetzt werden.
  • • Ist dies weder am regulären Arbeitsplatz, ggf. durch technische, organisatorische oder personenbezogene Schutzmaßnahmen, durch innerbetriebliche Umsetzung, noch durch Telearbeit/Homeoffice realisierbar, empfehlen wir eine bezahlte Freistellung
  • Diese könnte, in Analogie zur Entgeltfortzahlung bei Mutterschaft und Beschäftigungsverbot (U2), von Krankenkassen und Unfallkassen finanziert werden.
  • • Ob beruflich - über das Risiko in der Allgemeinbevölkerung hinausgehend - ein erhöhtes Ansteckungsrisiko besteht, ergibt die Gefährdungsbeurteilung. 
  • Die Beurteilung des individuell erhöhten Krankheitsrisikos sollte ärztlicherseits gemeinsam mit der betroffenen Person erfolgen. 
  • Wo betriebsärztliche Betreuung gewährleistet ist, ließe sich das, entsprechend der ArbMedVV (Teil 2), über eine Angebotsvorsorge bewerkstelligen. 
  • Anderenfalls obläge die Aufgabe, das Krankheitsrisiko zu beurteilen, den behandelten Ärzt*innen.
Die Empfehlungen des Positionspapiers gelten nur für Tätigkeiten, die nicht für die Patientenversorgung relevant sind. 

Das vollständige Fact Sheet mit Empfehlungen über die Vorgehensweise zur Risikoeinschätzung finden Sie hier:

https://www.public-health-covid19.de/images/2020/Ergebnisse/Beschaftigte_mit_erh...

Über das Kompetenznetz Public Health zu COVID-19:

Das Kompetenznetz Public Health zu COVID-19 ist ein Ad hoc-Zusammenschluss von über 25 wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Verbänden aus dem Bereich Public Health, die hier ihre methodische, epidemiologische, statistische, sozialwissenschaftliche und (bevölkerungs-) medizinische Fachkenntnis bündeln.

Auch Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) bringen ihre arbeitsmedizinische Expertise in die Initiative ein. Das Netz vertritt mehrere Tausend Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ziel ist es, schnell sowie flexibel interdisziplinäre Expertise zu COVID-19 für die aktuelle Diskussion und Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen.

Dafür werden wissenschaftliche Erkenntnisse zusammengestellt, aufbereitet und in möglichst leicht verständlicher Form verbreitet. Weitere Informationen unter

https://www.public-health-covid19.de/de/


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com










Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

DGAUM:
Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V.
Dr. Thomas Nesseler
Schwanthaler Str. 73 b
80336 München
Tel. 089/330 396-10
Fax 089/330 396-13
tnesseler@dgaum.de
http://www.dgaum.de
http://www.twitter.com/DGAUM_GS


E-Mail-Adresse: gsdgaum@dgaum.de
E-Mail-Adresse: ahner@dgaum.de


Nicole Zubayr
E-Mail-Adresse: zubayr@dgaum.de
 
Die DGAUM wurde 1962 gegründet und ist eine gemeinnützige, wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft der Arbeitsmedizin und der klinisch orientierten Umweltmedizin. Ihr gehören heute über 1.100 Mitglieder an, die auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin arbeiten, vor allem Ärztinnen und Ärzte, aber auch Angehörige anderer Berufsgruppen wie etwa Natur- und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Die Mitglieder der Fachgesellschaft engagieren sich nicht nur in Wissenschaft und Forschung, um so bereits bestehende Konzepte für die Prävention, die Diagnostik und Therapie kontinuierlich zu verbessern, sondern sie übernehmen die ärztliche und medizinische Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern an der Schnittstelle von Individuum und Unternehmen. Darüber hinaus beraten die Mitglieder der DGAUM alle Akteure, die ihren Beitrag zu der medizinischen Versorgung leisten und auf Fachwissen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention, der arbeits- und umweltbezogenen Diagnostik und Therapie, der Beschäftigungsfähigkeit fördernden Rehabilitation sowie aus dem versicherungsmedizinischen Kontext angewiesen sind. Weitere Informationen unter http://www.dgaum.de.

 

Zum HerrenTAG und MännerTAG: Verhütung war – und ist – Frauensache!

Medizin am Abend Berlin Fazit: Verhütung bleibt Frauensache

Historiker der Universität Jena erforschten die Geschichte der „Wunschkindpille“ 
 
Verhütung war – und ist – Frauensache! 

Über die Kulturgeschichte der Fertilität haben Silke Satjukow und Lutz Niethammer geschrieben.
Über die Kulturgeschichte der Fertilität haben Silke Satjukow und Lutz Niethammer geschrieben.

 Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Das Stillen von Kindern  

Über Jahrhunderte versuchten Frauen, der Schicksalhaftigkeit von Schwangerschaften und Geburten zu entgehen und so die Zeugung und Geburt von Kindern auf den Fall zu beschränken, in dem das Kind erwünscht ist und aufgezogen werden kann.

Die Methoden der Verhütung – von diversen Kräutertränken bis zu selbstgefertigten Kondomen – standen jedoch immer unter dem hohen Risiko des praktischen Scheiterns. Mit der Erfindung chemischer Kontrazeptiva, der „Pille“, sollte sich das endlich ändern.

Der Historiker Prof. em. Dr. Lutz Niethammer von der Universität Jena hat gemeinsam mit seiner Fachkollegin Prof. Dr. Silke Satjukow von der Universität Magdeburg das Buch „Wenn die Chemie stimmt …“ Geschlechterbeziehungen und Geburtenplanung im Zeitalter der „Pille“ herausgegeben. Versammelt sind darin Aufsätze von Historikerinnen und Historikern sowie Wissenschaftlern anderer Disziplinen aus der Kultur- und Sozialwissenschaft, die auf die Beiträge zweier wissenschaftlicher Tagungen in Jena zurückgehen.

„Es sind Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Fertilität“, sagt Silke Satjukow. Dabei geht der Blick der Forscher weit über Deutschland hinaus: Beschrieben werden die Situation in den einstigen sozialistischen Ostblockstaaten, in den USA in den 1960er Jahren, in Russland ebenso wie in der Bundesrepublik und der DDR. Unter der Überschrift „Globale Ausblicke“ werden zudem Argentinien, Brasilien, Südafrika, die Türkei und China in den Fokus gerückt. Ergänzend gibt es einen Exkurs in die Geschichte von Verhütung und Schwangerschaftsabbruch. In einem Beitrag von Lutz Niethammer wird zudem die spannende und wechselvolle Geschichte der Geburtenkontrolle in frühen islamischen Ländern erzählt.

Die begrenzte Wahrnehmung der westlichen Welt

 Die "Wunschkindpille" der DDR steht im Mittelpunkt des Buches von Annette Leo und Christian König.
Die "Wunschkindpille" der DDR steht im Mittelpunkt des Buches von Annette Leo und Christian König.

„Dass wir im Zeitalter der Pille leben, lässt sich nur aus der begrenzten Wahrnehmung der westlichen Welt behaupten“, sagt Lutz Niethammer. Noch immer seien im weitaus größeren Teil der Welt herkömmliche Methoden wie Diaphragma, Spirale oder Sterilisation die Mittel der Wahl. Auch seien die Diskussionen um die „Pille“ bis heute nicht verstummt: Die Einnahme wird aus religiösen Gründen in Frage gestellt, problematisch sind zudem die zahlreichen Nebenwirkungen der chemischen Kontrazeptiva.

Die Kulturgeschichte der Fertilität kennt zahlreiche Sonderwege. So ersetzte in der Sowjetunion und im heutigen Russland der Schwangerschaftsabbruch faktisch legal die Verhütung.

In der DDR hingegen wurde die „Antibaby-Pille“ als „Wunschkindpille“ staatlich propagiert und gefördert. Das Präparat sollte es ermöglichen, Berufstätigkeit und Mutterschaft besser zu vereinbaren.

Erforscht haben die Geschichte der DDR-„Wunschkindpille“ die Historiker Dr. Annette Leo und Christian König in einem Forschungsprojekt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie befragten Frauen verschiedener Generationen über ihre Erfahrungen mit der „Pille“ und forschten in den Archiven. Ihre Ergebnisse haben sie in dem Buch „Die 'Wunschkindpille'. Weibliche Erfahrung und staatliche Geburtenpolitik in der DDR“ veröffentlicht.
Offiziell begann die Geschichte der „Wunschkindpille“ 1965 in Jena. In jenem Jahr brachte der Volkseigene Betrieb „Jenapharm“ das neue Verhütungsmittel unter dem Namen „Ovosiston“ auf den Markt. Vorausgegangen sei dem ein Spionagefall, schreiben die beiden Autoren. Angeblich stahl ein „Kundschafter“ des Ministeriums für Staatssicherheit die Pillen-Rezeptur bei der westdeutschen Konkurrenz. Belege indes fanden König und Leo nicht.

Bibliographische Angaben:
Lutz Niethammer/Silke Satjukow (Hg.): „Wenn die Chemie stimmt … Geschlechterbeziehungen und Geburtenplanung im Zeitalter der 'Pille'“, Wallstein Verlag, Göttingen 2016, 424 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-8353-1741-3

Annette Leo/Christian König: „Die 'Wunschkindpille'. Weibliche Erfahrung und staatliche Geburtenpolitik in der DDR“, Wallstein Verlag, Göttingen 2016, 314 Seiten, 29,90 Euro, ISBN: 978-3-8353-1655-3

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com








Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.


Fürstengraben 1
07743 Jena
Postfach Jena
07737 Jena
Deutschland
Thüringen


Axel Burchardt
Telefon: 03641 / 9-31030
Fax: 03641 / 9-31032
E-Mail-Adresse: axel.burchardt@uni-jena.de


Stephan Laudien
Telefon:
E-Mail-Adresse: s.laudien@uni-jena.de


Dr. Ute Schönfelder
Telefon: 03641 / 931040
Fax: 03641 / 931032
E-Mail-Adresse: ute.schoenfelder@zuv.uni-jena.de


Monika Paschwitz
Telefon: 03641 / 931030
Fax: 03641 / 931032
E-Mail-Adresse: monika.paschwitz@uni-jena.de


Juliane Dölitzsch
Telefon: 03641931044
E-Mail-Adresse: juliane.doelitzsch@uni-jena.de
 

Weitere Informationen für ingternational Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.uni-jena.de

360° TOP-Thema: Trisomischen Schwangerschaft. Vermehrten Auftreten von Trisomien und verminderter Fruchtbarkeit im Alter der Frau

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Neuigkeiten aus der geheimen Welt der Eizelle

Wissenschaftler am IMBA (Institut für molekulare Biotechnologie) der österreichischen Akademie der Wissenschaften entdeckten, dass die Teilung von Eizellen bei Säugetieren vom Proteinkomplex Cohesin abhängt, welcher die Chromosomen schon vor der Geburt umschließt und danach nicht erneuert wird. 
 
Der Cohesin Komplex ist bemerkenswert langlebig, aber möglicherweise geht dieser mit den Jahren irreversibel von den Chromosomen verloren.

  • Dies könnte zum altersbedingten Auftreten von fehlerhafter Chromosomenaufteilung und numerischen Chromosomenaberrationen (Aneuploidien) beitragen – wo wie im Falle einer Trisomie ein einzelnes Chromosom zusätzlich zum üblichen Chromosomensatz vorhanden ist. 
  • Diese Erkenntnisse liefern eine mögliche Erklärung für die molekularen Ursachen von vermehrten Auftreten von Trisomien und verminderter Fruchtbarkeit im Alter der Frau („maternal age effect“).
  • Das Alter der Mutter ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Trisomien bei Kindern, wie etwa dem Down-Syndrom, bei welchem drei Kopien des Chromosoms 21 vorhanden sind. 
  • Drei Kopien desselben Chromosoms können von einer fehlerhaften Chromosomenteilung in der Eizelle herrühren, welche zwei mütterliche Kopien bewahrt und eine dritte durch die Befruchtung mit dem väterlichen Spermium erhält. Die Ursachen für die Zunahme von trisomischen Schwangerschaften bei älteren Müttern sind jedoch nicht geklärt.

Eine Hypothese dafür legt ihren Fokus auf Cohesin. Dieser Proteinkomplex umschließt die bereits replizierten Chromosomen ringförmig, dies wird „Cohesion“ genannt, und hält sie zusammen bis zur Zellteilung. Ein verfrühter Verlust von Cohesin vor der eigentlichen Zellteilung kann zur fehlerhafter Chromosomenteilung und somit zur Aneuploidie führen.
  • Vor einigen Jahren wurde beobachtet, dass das Cohesin in alternden Eizellen instabil wird. 
  • Wissenschaftler nehmen an, dass dies der Grund für Erbkrankheiten wie das Down Syndrom ist. 

Eine spannende Studie dazu erscheint heute im Journal Current Biology.

Den Ausgangspunkt der Arbeit beschreibt Sabrina Burkhardt, Doktorandin in der Forschungsgruppe von Kikue Tachibana-Konwalski am IMBA und Erstauthorin der Studie, so:

„Frauen werden mit einer festgelegten Anzahl an Eizellen geboren. Anfangs sind alle in einem Stadium der Meiose verhaftet. Kommt eine Frau dann in die Pubertät beginnen die Eizellen während jedes Zyklus nacheinander bis zum Eisprung heranzureifen“.
So wie jede Zelle durchläuft die Eizelle somit einen Alterungsprozess im weiblichen Körper in welchem auch das Cohesin weniger wird.
„Mein Team und ich möchten herausfinden wie die Chromosomen in der Eizelle von der Geburt bis zur Ovulation durch den Cohesin Komplex zusammengehalten werden“, sagt Tachibana-Konwalski.

Die Studie basiert auf ihrer Arbeit als Post-doc an der Universität Oxford. Dort hat sie untersucht ob Cohesin während eines Zeitraums von 2-3 Wochen vor der Ovulation in Eizellen erneuert werden.

  • Es konnte kein Hinweis auf eine Erneuerung gefunden werden und dies erbrachte den ersten Beweis, dass das Cohesin in Eizellen bemerkenswert langlebig ist (zumindest über einige Wochen). 

Das Ergebnis ist insofern beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Proteine in den meisten Zellen des Körpers innerhalb weniger Stunden erneuert werden. 

In der vorliegenden Studie geben Sabrina Burkhardt und Kollegen weitere Einblicke in die geheime Welt der Eizelle.

„Die Untersuchungen die ich als Post-doc entwickelt habe dienen als Ausgangspunkt, um die Frage zu beantworten, ob Cohesin überhaupt in Eizellen erneuert wird, oder ob es ausschließlich vor der Geburt gebildet wird“, sagt Tachibana-Konwalski.

Zwei Hypothesen wurden getestet:

In erwachsenen Eizellen wird neues Cohesin gebildet oder Cohesin wird einmalig vor der Geburt gebildet ohne erneuert zu werden.

Das Team verwendete eine Kombination aus Maus Genetik, Zeitraffer-Mikroskopie und TEV-Technologie basierend auf einem Pflanzenvirus und entdeckte, dass Cohesin für mindestens vier Monate in erwachsenen Mäusen aufrechterhalten wird ohne Erneuerung.

“Unsere Ergebnisse zeigten, dass das Cohesin die Chromosomen für eine sehr lange Zeit zusammenhält. Wir sind daher begeistert von der Möglichkeit, dass Cohesin der langlebigste Protein-Komplex in einer metabolisch aktiven Zelle sein könnte, der bisher untersucht wurde“, freut sich Tachibana-Konwalski.

Der Protein Komplex umarmt die replizierten Chromosomen monatelang ohne Erneuerung in den Eizellen der Maus.

Wenn man dies auf den Menschen umlegt, bedeutet dies, dass Cohesin möglicherweise die Chromosomen in den Eizellen der Frauen für Jahrzehnten ohne Erneuerung zusammenhält.

Der altersbedingte Verlust von Cohesin von den Chromosomen ist daher wahrscheinlich irreversibel.

Der nächste Schritt ist die molekularen Ursachen für diesen Verlust herauszufinden.

Die Relevanz dieser Studie spiegelt die Statistik wider:
  • Die Anzahl der Frauen, die nach dem 35. Lebensjahr ein Kind zur Welt bringen, steigt kontinuierlich an. In Österreich betrug das durchschnittliche Alter der Erstgebärenden im Jahre 1985 noch 24 Jahre und stieg im Jahre 2013 auf 29 Jahre an. 
  • Heutzutage zeigt sich ein deutlicher Trend zur späten Mutterschaft und dem damit verbundenen Risiko einer trisomischen Schwangerschaft.

IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie
Das IMBA ist das größte Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2003 tätig, beschäftigt das IMBA heute mehr als 200 Mitarbeiter aus rund 40 Nationen. Weit über Österreich hinaus hat das Institut einen exzellenten Ruf als Zentrum biomedizinischer Grundlagenforschung. Im Zentrum der Forschung stehen grundlegende Fragestellun¬gen aus den Bereichen Stammzellbiologie, Molekulare Krankheitsmodelle und Genetik, RNA-Biologie, sowie Chromatin-Dynamik und Zellbiologie.

ÖAW:
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist die führende Trägerin außeruniversitärer akademischer Forschung in Österreich. Die 28 Forschungseinrichtungen betreiben anwendungsoffene Grundlagenforschung in gesellschaftlich relevanten Gebieten der Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften sowie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com

Über Google: Medizin am Abend Berlin


IMBA Communications
Dr. Bohr-Gasse 7
1030 Wien
Österreich
Wien
Dr Sophie Hanak
E-Mail-Adresse: sophie.hanak@imba.oeaw.ac.at
IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften GmbH