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CAVE: Rettungsstelle-KANZEL: Rheumatoider Arthritis (RA)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neue Leitlinie zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis

Eine frühzeitige und gezielte Therapie kann bei Menschen mit rheumatoider Arthritis (RA) die Zerstörung der Gelenke häufig verhindern. 

  • Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) zeigt in einer neuen Leitlinie auf, wie die Behandlung trotz knapper Ressourcen erfolgen muss. 

Besonders wichtig sind erste Kontrolltermine schon nach sechs Wochen und eine gezielte Behandlung anstelle langfristiger Kortisontherapie. 

Die S2e-Leitlinie „Behandlung der rheumatoiden Arthritis mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARDs)“ wurde nun online veröffentlicht. 
 
Auf dem 46. Kongress der DGRh im September in Mannheim stellen die Autoren sie umfassend vor. Neue Behandlungsmöglichkeiten bei RA werden auch Thema der Vorab-Konferenz am 5. September 2018 in Berlin sein.

In Deutschland sind rund 550 000 Erwachsene von einer rheumatoiden Arthritis betroffen.

Sie ist die häufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung. Die chronische Gelenkentzündung verläuft in Schüben und kann bis zu Gelenkverformungen oder gar kompletten Gelenkzerstörungen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie hatte zuletzt im Jahr 2012 eine Leitlinie zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis veröffentlicht.

Schon damals forderte die DGRh, die Therapie innerhalb der ersten drei Monate nach dem Einsetzen der Beschwerden zu beginnen.

Die Patienten sollten dabei nicht nur entzündungshemmende Mittel wie Kortison erhalten, sondern auch sogenannte „Disease-modifying anti-rheumatic drugs“ (DMARDs), krankheitsmodifizierende Medikamente:

  • Diese können den Krankheitsverlauf verlangsamen und eine Zerstörung der Gelenke verhindern. 

„Dies gelingt aber nur, wenn die Patienten regelmäßig untersucht werden und bei einer fehlenden Verbesserung ein frühzeitiger Wechsel des DMARDs erfolgt“, erläutert Professor Dr. med. Christoph Fiehn vom Medical Center Baden-Baden, Erstautor der Leitlinie und diesjähriger Kongresspräsident des Rheumatologen-Kongresses in Mannheim. Das Ziel der Behandlung bleibt dabei das Erreichen einer Remission, also das völlige Verschwinden der Krankheitsaktivität oder, wenn das nicht möglich ist, zumindest die niedrigmöglichste Krankheitsaktivität.

Das Prinzip „Treat-to-Target“, das für eine zielgenaue Behandlung mit DMARDs steht, hat sich seit den letzten Empfehlungen nicht flächendeckend durchgesetzt.

  • Nach aktuellen Zahlen weist ein Drittel der Patienten mit rheumatoider Arthritis nach zwei Jahren noch eine mäßige bis hohe Krankheitsaktivität auf, und jeder zweite dieser Patienten wird hochdosiert mit Kortison behandelt. 
  • „Diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko auf Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteoporose“, warnt der Experte.

An medikamentösen Alternativen zu Kortison fehlt es nicht.

Zu den konventionellen synthetischen DMARD-Medikamenten wie Methotrexat (MTX) und den biologischen DMARD sind in den letzten Jahren zwei gezielte synthetische DMARDs mit den Wirkstoffen Baricitinib und Tofacitinib, hinzugekommen. 
„Ein Grund für den seltenen Einsatz sind vermutlich die hohen Preise für diese Medikamente“, vermutet Professor Fiehn. Die neue S2e-Leitlinie berücksichtige diese Bedenken. Die Therapie solle mit Methotrexat beginnen. „Bei vielen Patienten gelingt es, die Krankheit allein mit MTX zu kontrollieren“, sagt Professor Fiehn.

Bei Patienten, die MTX nicht vertragen, könnten Ärzte zunächst günstige, synthetische DMARDs wie Leflunomid oder Sulfasalazin anwenden.

Wichtig sei allerdings, dass die Wirksamkeit der Erstbehandlung frühzeitig kontrolliert wird.

  • Die neue Leitlinie fordert daher einen ersten Kontrolltermin bereits nach sechs Wochen, statt wie bisher nach 12 Wochen. 

„Nach sechs Wochen sollten die Verträglichkeit und die Adhärenz, also die Therapietreue des Patienten, und auch die Richtigkeit der Dosierung kontrolliert werden“, erläutert Professor Dr. med Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh und Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg.

Bei weiteren Kontrollen nach drei Monaten sollte dann eine messbare Verbesserung eingetreten und nach sechs Monaten das Therapieziel erreicht worden sein.

  • Je nach Ansprechen und Prognosefaktoren könne der Arzt dann ein anderes DMARD verordnen, zwei konventionelle Präparate kombinieren oder aber eine Behandlung mit den biologischen oder gezielt synthetischen DMARD beginnen.

Ein wichtiges Ziel der Empfehlungen zur rheumatoiden Arthritis bleibt die frühzeitige Senkung der Kortison-Dosis, idealerweise bis zum kompletten Absetzen. 

Noch immer verordnen viele Ärzte ihren Patienten dauerhaft Kortison in einer niedrigen Dosis. Professor Fiehn warnt: „Es gibt keinen Beweis, dass Kortison in niedriger Dosierung ungefährlich ist oder bei einer optimierten DMARD-Therapie einen zusätzlichen Nutzen mit sich bringt.“

Einige Rheumapatienten werden unter einer optimierten Therapie auf Dauer beschwerdefrei.

Die S2e-Leitlinie gibt daher erstmals Empfehlungen zur „Deeskalation“, einem Senken der Medikamente.

Das ist nur möglich, wenn die Patienten kein Kortison mehr einnehmen und seit sechs Monaten beschwerdefrei sind.

Die neue Leitlinie geht zudem auch erstmalig in separaten Kapiteln auf den Einfluss von Lebensstilmodifikationen und das Thema der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Patient und behandelndem Arzt ein.

Die S2e-Leitlinie erscheint heute als Online-Publikation.

Wie sich die Behandlungswirklichkeit von Patienten mit rheumatoider Arthritis durch die Empfehlungen der neuen Leitlinie verbessern lässt, darüber diskutieren Experten auf dem 46. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) vom 19. bis 22. September 2018 in Mannheim.

Literatur:
Fiehn, C., Holle, J., et al. Z Rheumatol (2018) 77(Suppl 2): 34. https://doi.org/10.1007/s00393-018-0481-y


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Die DGRh ist mit mehr als 1.400 Mitgliedern die größte medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert hierzulande seit 90 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.

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CAVE: Gelenkzerstörung durch Ihr Rauchen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Weltnichtrauchertag 2018: Rauchen erhöht Risiko für Rheuma und verschlimmert rheumatische Schäden

Raucher erkranken nicht nur häufiger an Rheuma als andere Menschen. 

Die Gelenkzerstörung schreitet bei ihnen auch rascher voran. 

  • Sieben Zigaretten am Tag steigern das Erkrankungsrisiko für eine rheumatoide Arthritis um mehr als das Doppelte. 

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) rät den Patienten deshalb anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai eindringlich, auf das Tabakrauchen zu verzichten. 
 
  • Mit jedem Zug an einer Zigarette gelangt eine Mischung aus etwa 4.000 Substanzen in die Lungen. 

Die meisten Schadstoffe verteilen sich über den Blutkreislauf im Körper. Rauchen schädigt deshalb nicht nur die Atemwege, sondern alle Gewebe und Organe.

  • Zu den weniger bekannten Folgen gehört der schlechte Einfluss auf rheumatische Erkrankungen. 

Die Gründe sind nach Auskunft von Professor Dr. med. Hanns-Martin Lorenz, Präsident der DGRh und Leiter der Sektion Rheumatologie am Universitätsklinikum Heidelberg, nicht genau bekannt:


„Wir vermuten aber, dass Rauchen Fehlfunktionen des Immunsystems hervorruft, die bei bestimmten Menschen den letzten Anstoß zur Entwicklung einer rheumatoiden Arthritis geben können.“ 

  • Rauchen, so der Experte, könnte die Bildung der Antikörper fördern, die die Gelenkhaut attackieren und dadurch die Zerstörung der Gelenke in die Wege leiten.

Die Studienergebnisse sind eindeutig:

  • Starke Raucher erkranken deutlich häufiger an einer rheumatoiden Arthritis. 
  •  Besonders gefährdet sind Frauen. 

Bereits weniger als sieben Zigaretten am Tag steigern das Erkrankungsrisiko um mehr als das Doppelte.

Das Risiko steigt bereits nach wenigen Jahren an und es hält noch bis zu 15 Jahre nach dem Rauchstopp an.

Raucher haben außerdem ein höheres Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen als nicht-rauchende Rheumapatienten. Zudem schlagen Therapien schlechter an:Rauchen kann auch die Wirksamkeit von Rheumamedikamenten und hier vor allem der neueren Biologika schwächen,“ erklärt Professor Lorenz:

  • „Diese Patienten benötigen deshalb unter Umständen höhere Dosierungen und sind dadurch vermehrt den Nebenwirkungen der Rheumamittel ausgesetzt.“

Frühere Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Rauchen das Fortschreiten der Erkrankung beschleunigt.

Eine neue Untersuchung aus Schweden ergab, dass es bei Rauchern bereits zu Beginn der Erkrankung häufiger zu einer raschen Zerstörung der Gelenke kommen kann. 

Emil Rydell von der Universität in Lund und Mitarbeiter haben eine Gruppe von Rheuma-Patienten über mehr als fünf Jahre begleitet. Bei jedem fünften Patienten kam es während dieser Zeit trotz Behandlung zu einer raschen Verschlechterung, die sich auf den Röntgenbildern als zunehmende Verschmälerung des Gelenkspalts und durch Erosionen des Knochens zeigte. Raucher waren besonders häufig betroffen. Wie Rydell in der Fachzeitschrift Arthritis Research & Therapy (2018; 20: 82) berichtet, kam es bei aktiven Rauchern 3,6-fach häufiger zu einer schnellen Schädigung der Gelenke. Bei früheren Rauchern war das Risiko noch um den Faktor 2,79 erhöht.

„Die ersten Monate und Jahre nach Beginn der Symptome sind bei der rheumatoiden Arthritis eine entscheidende Phase“, sagt Professor Lorenz.

Eine frühzeitige Behandlung kann heute viele Patienten vor einer Zerstörung der Gelenke und einem Verlust der Lebensqualität bewahren.

„Bei Rauchern beobachten wir leider häufig, dass die Erkrankung sich nicht ausreichend kontrollieren lässt“, sagt der Rheumatologe.

 Ein Rauchstopp gehört deshalb zu den wichtigsten Begleitmaßnahmen der Rheumatherapie: 

  • Alle Patienten sollten spätestens mit der ersten Einnahme der Medikamente mit dem Rauchen aufhören.“ 
  • Diesen Rat müsse jeder behandelnde Rheumatologe seinen Patienten im Rahmen der Behandlung mit auf den Weg geben.

Literatur:
Rydell E, Forslind K, Nilsson JÅ, Jacobsson LTH, Turesson C. Smoking, body mass index, disease activity, and the risk of rapid radiographic progression in patients with early rheumatoid arthritis. Arthritis Research & Therapy 2018; 20: https://doi.org/10.1186/s13075-018-1575-2

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Infizierte Kunstgelenke bei Rheumapatienten - Gefahr der Sepsis

Medizin am Abend Berlin Fazit: Vielfach übersehen: Infizierte Kunstgelenke bei Rheumapatienten

Kunstgelenke sind bei Rheumapatienten anfälliger für Infektionen als bei anderen Menschen. 

Die Gefahr kann leicht übersehen und sogar mit einem Krankheitsschub verwechselt werden. 

Davor warnen Rheuma-Experten im Vorfeld der Pressekonferenz, die anlässlich des gemeinsamen Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) und der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) am 7. September 2017 in Stuttgart stattfindet. 
  • Entscheidend für den Behandlungserfolg ist die frühzeitige Diagnose.  
Viele Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis sind mit häufig entzündeten Gelenken verbunden.

Dadurch tritt eine vorzeitige Gelenkzerstörung ein:

Viele Patienten mit rheumatoider Arthritis benötigen ein oder sogar mehrere Kunstgelenke.

Die Operation unterliegt beim Rheumapatienten vielen Besonderheiten, ist aber technisch vergleichbar mit der bei Nicht-Rheumapatienten.

Doch das Infektionsrisiko ist deutlich erhöht. 

 Nach etwa ein bis zwei Prozent aller Gelenkersatzoperationen kommt es entweder nach der Operation oder aber auch erst nach Jahren zu einer Infektion, die eine erneute Operation erforderlich macht“, berichtet Dr. med. Ludwig Bause, der als Chefarzt der Klinik für Rheumaorthopädie am St. Josef-Stift in Sendenhorst (bei Münster) betroffene Patienten operiert und betreut.  

Das Infektrisiko sei beim Rheumapatienten um das Anderthalb bis Zweifache erhöht, so Bause.

  • Das Infektionsrisiko der Kunstgelenke ist bei Rheumapatienten schon durch die Grunderkrankung erhöht. 

Vor allem aber die Medikamente, die die Gelenke vor Entzündungen schützen, können die Patienten anfällig für den Angriff von Bakterien und anderen Krankheitserregern machen. 

Die Immunsupressiva schwächen nämlich die Abwehrkräfte gegen Infektionen. 

Diese Gefahr wird oft übersehen:

„Das Gelenk kann durch die Immunsuppressiva trotz vorliegender Infektion völlig normal aussehen“, berichtet Bause. Und wenn es zu Schmerzen und Schwellungen kommt, wird häufig zunächst ein Rheumaschub vermutet.

Selbst wenn die Bakterien über die Blutbahn auf andere Gelenke übergreifen, kann dies übersehen werden.

„Der fließende Wechsel von einem Gelenk zum anderen ist typisch für die Rheumaerkrankung“, berichtet Bause.

  • Im schlimmsten Fall kommt es zu einer lebensgefährlichen Blutvergiftung, einer sogenannten Sepsis.

Die Unterscheidung zwischen Infekt, rhreumatischer Entzündung oder auch Prothesenverschleiß im Langzeitverlauf erfordert viel Erfahrung.

  • Glücklicherweise hat sich die Infektdiagnostik bei Kunstgelenken verbessert. 
„Der sogenannte Alpha-Defensintest zeigt uns, ob das Immunsystem auf Krankheitserreger gestoßen ist“, so Dr. Bause.  

Der Test liefert einfach und unkompliziert innerhalb einer Viertelstunde ein meist eindeutiges Ergebnis. 

Die Ärzte wissen dann allerdings noch nicht, mit welchem Erreger sie es zu tun haben.

Zur standardmäßigen Betreuung in Fachkliniken gehören deshalb frühzeitige Gelenkpunktionen mit der Zellanalyse und der labormedizinischen Identifizierung der jeweiligen Erreger.

Auch die histologische Untersuchung von Gewebeproben der Gelenkhaut unter dem Mikroskop hat sich enorm weiterentwickelt. Dr. Bause erklärt:

„Wir können dann eindeutig zwischen Verschleißfolgen und einer Infektion unterscheiden.“

Bei einer frühzeitigen Diagnose der Infektion kann das Kunstgelenk durch eine Operation oft erhalten werden.

Bei einer späten Diagnose mit dauerhafter Besiedlung der Bakterien an der Prothesenoberfläche ist immer ein Austausch erforderlich, der meist mit zwei, für die Patienten belastenden, Operationen verbunden ist:

  • Im ersten Eingriff wird das infizierte Kunstgelenk entfernt und durch einen Platzhalter, den „Spacer“ aus Knochenzement mit Antibiotikazumischung ersetzt. 

Erst wenn die Infektion überwunden ist, können die Patienten ein neues Kunstgelenk erhalten. 
  • Zwischen den beiden Eingriffen liegen vier bis sechs Wochen. 
Wie eine Infektion des Kunstgelenks frühzeitig erkannt werden kann und was dann zu tun ist, erläutern Rheuma-Experten auf der Kongress- am 7. September 2017 in Stuttgart.

Weitere Themen der sind neue Therapien bei rheumatischen Erkrankungen und das Autoinflammatorische Syndrom bei Rheumapatienten im Kindesalter.

 
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360° TOP-Thema: Rheumatherapie - Myostatin fördert Knochenzerstörung

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Mögliche neue Rheumatherapie

Wissenschaftler der Universitäten Münster und Wien entdecken möglichen neuen Ansatz in der Rheumatherapie durch körpereigenes Protein / Ergebnisse in „Nature Medicine“ veröffentlicht 

Dr. Berno Dankbar ist der Erstautor der Studie.
Dr. Berno Dankbar ist der Erstautor der Studie. Foto: privat
 
Ein körpereigenes Protein liefert einen möglichen neuen Ansatz zur Rheumatherapie: 

Wissenschaftler aus Münster und Wien haben herausgefunden, dass Myostatin maßgeblich an der Knochenzerstörung bei rheumatoider Arthritis beteiligt ist.

Die Ergebnisse sind jetzt in der Online-Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht worden.

Myostatin war bislang vor allem als Regulator des Muskelwachstums und der Muskelregeneration bekannt.

Ein Team um den Molekularbiologen Dr. Berno Dankbar vom Institut für Experimentelle Muskuloskelettale Medizin (IEMM) an der Universität Münster und von der Medizinischen Universität Wien entdeckten eine bislang unbekannte Schattenseite des Proteins: 

Indem Myostatin die Bildung von Knochen abbauenden Zellen - sogenannten Osteoklasten - fördert, trägt es maßgeblich zur irreversiblen Gelenkzerstörung bei.

Die Wissenschaftler untersuchten die Rolle des Proteins in verschiedenen Mausmodellen der rheumatoiden Arthritis. Dabei zeigte sich:

Der Myostatin-Spiegel im Körper steigt im Krankheitsverlauf an. 

Außerdem fanden die Forscher heraus, dass Myostatin die Osteoklastenbildung direkt fördert und damit zu einer erhöhten Gelenkzerstörung führt.

  • Wenn Myostatin bei Mäusen nicht gebildet oder künstlich blockiert wird, verringert sich umgekehrt das Ausmaß von Gelenkentzündung und -zerstörung deutlich. 

  • Myostatin reguliert also nicht nur das Muskelwachstum, sondern ist offenbar auch im Knochenstoffwechsel involviert. 

„Die Ergebnisse lassen darauf hoffen, dass Myostatin einen wertvollen neuen Therapieansatz bietet“, so Dankbar. „Vielleicht kann die Gelenkzerstörung bei rheumatoider Arthritis so in Zukunft gebremst werden.“

Studie: Wirkung von Myostatin auf die Knochen abbauenden Osteoklasten (hier rötlich-braun dargestellt).Studie: Wirkung von Myostatin auf die Knochen abbauenden Osteoklasten (hier rötlich-braun dargestellt). Abbildung: B. Dankbar

Originalpublikation:
Dankbar, Berno et al. (2015): Myostatin is a direct regulator of osteoclast differentiation and its inhibition reduces inflammatory joint destruction in mice. In: Nature Medicine, Online-Publikation am 3. August 2015.

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Dr. Thomas Bauer
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Juliane Albrecht Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.nature.com/nm/journal/vaop/ncurrent/full/nm.3917.html - Originalartikel