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Jagdhunde: Ansteckungsrisiko für den Menschen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Jagdhunde könnten versteckte Überträger der Infektionskrankheit Tularämie sein

Mit den bakteriellen Erregern der für Hasenartige oder Nagetiere lebensbedrohlichen Krankheit Tularämie können sich nicht nur Menschen, sondern auch Hunde infizieren. 

Obwohl der Kontakt mit kontaminiertem Blut oder Fleisch JägerInnen zur Hochrisikogruppe macht, ist kaum untersucht, wie regelmäßig sich Jagdhunde anstecken. 

Forschende der Vetmeduni Vienna bestätigten nun mit einer an österreichischen Hunden durchgeführten Blutuntersuchung und einer positiven Quote von sieben Prozent eine relevante Häufigkeit von Infektionen. 

Damit könnte sich auch die Diskussion verstärken, ob sich hinter den meist symptomlosen Tieren ein zusätzliches Ansteckungsrisiko für den Menschen verbirgt. 

Hunde infizieren sich häufiger mit Tularämie-Erregern als gedacht und könnten dadurch auch für Menschen ein Ansteckungsrisiko sein.
Hunde infizieren sich häufiger mit Tularämie-Erregern als gedacht und könnten dadurch auch für Menschen ein Ansteckungsrisiko sein.E. Hammerschmid/Vetmeduni.ac.at
 
Tularämie, die auch als „Hasenpest“ bezeichnet wird, ist eine für Wildtiere, wie Hasen, Wildkaninchen oder Nagetiere, zumeist tödlich verlaufende Krankheit. 

Als Zoonose stellt sie jedoch auch für den Menschen ein hohes Gesundheitsrisiko dar.

Ausgelöst wird sie durch unterschiedliche Subtypen des bakteriellen Erregers Francisella tularensis, der durch saugende und stechende Insekten, sowie direkt über kontaminiertes Heu und infiziertes Blut oder andere Flüssigkeiten übertragen werden kann. Auch rohes Fleisch erkrankter Wildtiere birgt ein hohes Ansteckungsrisiko durch die Erreger, die unter anderem auch Hunde befallen können.

Jagdhunde in Österreich regelmäßiger infiziert als gedacht

Da die Vierbeiner jedoch zumeist ohne Sekundärerkrankungen keine oder kaum Symptome sowie eine hohe natürliche Resistenz gegen eine geringe Menge an Bakterien zeigen, werden sie in Studien kaum berücksichtigt. 

 Dennoch gibt es Theorien, dass Hunde als ein Zwischenwirt und damit als weiteres Ansteckungsreservior dienen könnten.

  • Und, vor allem bei Jagdhunden, die ähnlich wie Jägerinnen und Jäger, direkt mit infizierten Wildtieren, etwa beim Apportieren, in Kontakt kommen, ist die Frage berechtigt, wie regelmäßig sich gerade diese Vierbeiner mit den Erregern anstecken.

WissenschafterInnen des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna untersuchten daher nun erstmals das Blut 80 österreichischer Jagdhunde aus Landesgebieten, in denen die Tularämieerreger regelmäßig vorkommen. „Nach zwei unabhängigen Analysen konnten wir fünf Hunde als eindeutig positiv identifizieren“, sagt Erstautorin Annika Posautz. Damit konnte gezeigt werden, dass die Anzahl an Hunden in den österreichischen Gebieten, in denen die Hasenpest endemisch ist, sprich regelmäßig vorkommt, häufiger infiziert werden.

Ansteckungsrisiko durch infizierte Hunde möglich, aber unbestätigt

„Die Quote von etwa sieben Prozent verdeutlicht, dass es auch regelmäßig zur Infektion von Jagdhunden kommen kann.

Als Träger des Erregers, selbst ohne Symptome, könnten die Tiere auch als unerwarteter Überträger in Frage kommen“, so Posautz weiter. Dafür fehlt laut den Forschenden aber noch ein eindeutiger wissenschaftlicher Beweis. Auch Faktoren wie das Alter, junge Hunde könnten zu Ausbildungszwecken etwa häufiger mit kontaminiertem Wild in Kontakt kommen, müssen allerdings genauso wie die Frage, ob die Vierbeiner ein Ansteckungsrisiko für Menschen sind, erst durch weitere Studien analysiert werden.

Getestet wurde das Blut mit zwei unterschiedlichen Agglutinationstests, um auf Antigene auf der Oberfläche der Erreger oder durch das Immunsystem gebildete Antikörper rückschließen zu können. „Bei diesen Nachweisverfahren bewirkt man gezielt eine Verklumpung dieser Merkmale, die damit unter dem Mikroskop sichtbar werden.

  •  Bei Verdacht auf eine Tularämieerkrankung ist es notwendig, mehr als nur einen dieser Tests durchzuführen, da es auch zu Kreuzreaktionen mit anderen Erregern kommen kann. Sind alle Tests positiv, kann die Erkrankung eindeutig bestätigt werden. Das war bei fünf Tieren der Fall“, so die Forscherin.

Service:
Der Artikel „Seroprevalence of Francisella tularensis in Austrian Hunting Dogs“ von Annika Posautz, Miklós Gyuranecz, Béla Dénes, Felix Knauer, Helmut Dier und Christian Walzer wurde in Vector-Borne and Zoonotic Diseases veröffentlicht.
http://online.liebertpub.com/doi/10.1089/vbz.2017.2193

Über die Veterinärmedizinische Universität Wien
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Medizin am Abend Berlin Fazit: Des Wolfes kleine „Mitbewohner“

Mit wachsendem Wolfsbestand nimmt auch die Zahl der pro Wolfsindividuum gefundenen Parasitenarten zu. 

Welpen haben eine größere Vielfalt von Parasitenarten als ältere Tiere. 

Die Parasiten stellen jedoch keine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar. 

Die Studienergebnisse wurden in der Online-Fachzeitschrift „Scientific Reports“ der Nature Publishing Group publiziert. 
 Gefärbter Kopf, doppelter Hakenkranz; Bandwurm Taenia species aus einem Wolf

 Gefärbter Kopf, doppelter Hakenkranz; Bandwurm Taenia species aus einem Wolf  Leibniz-IZW; Lesniak I
 
Seit dem Jahr 2000 breitet sich der Europäische Grauwolf, Canis lupus lupus, wieder in Deutschland aus.

Anlass für ein Forscherteam um Ines Lesniak vom Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), sich auch die kleinen „Mitbewohner“ des Einwanderers genau anzusehen und die Frage zu stellen, ob sich Anzahl und Art der Parasiten mit wachsendem Wolfsbestand ändern. 
  • Dies ist in der Tat der Fall, da mit wachsendem Wolfsbestand auch die Zahl der pro Wolfsindividuum gefundenen Parasitenarten zunimmt.
  • Welpen hatten zudem eine größere Vielfalt von Parasitenarten als ältere Tiere. 
  • Die gute Nachricht: Die Parasiten im Wolfsinnern (Endoparasiten) stellen keine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar.
Die Studienergebnisse wurden in der Online-Fachzeitschrift „Scientific Reports“ der Nature Publishing Group publiziert.

Im Rahmen des nationalen Wolf-Gesundheits-Monitorings wurden am Leibniz-IZW die inneren Organe der Kadaver von 53 Grauwölfen untersucht, die zwischen 2007 und 2014 bei Verkehrsunfällen oder illegalen Tötungen ums Leben kamen.

  • „Während sich Würmer im eröffneten Tierkörper meist schon mit bloßem Auge erkennen lassen, war die Identifizierung von einzelligen Sarkozysten im Darminhalt des Wolfs eine echte Herausforderung. 

Denn diese Arten unterscheiden sich morphologisch nicht voneinander“, erläutert Doktorandin Lesniak.

Endoparasiten lassen sich nach ihrem Entwicklungszyklus in zwei Typen aufteilen
:

Die einen infizieren ihren Wirt direkt – zu ihnen gehören unter anderem Würmer.

Andere, wie Sarkozysten, kapern zunächst einen Zwischenwirt. 

Erst wenn dieser zur Beute wird, also gefressen wird, erreichen sie ihren Endwirt. In die Umwelt gelangen Sarkozysten erneut mit den Fäkalien des Endwirtes. 

Gräser, die mit diesen Parasiten verunreinigt sind, werden von potentiellen Beutetieren des Wolfes gefressen und gelangen so in den Zwischenwirt, bei dem sie sich zunächst im Muskelfleisch festsetzen. 

Zu den Zwischenwirten gehören das Reh, der Rothirsch und das Wildschwein. Werden diese zur Beute des Wolfes, dann infiziert sich der Hauptwirt, der Wolf, in dessen Darm sich daraufhin die Parasiten vermehren.


Mit Hilfe molekulargenetischer Analysen identifizierten die ForscherInnen in den Kadavern 12 Arten von Sarkozysten.  

Sie fanden außerdem vier Bandwurmarten (Zestoden), acht Fadenwurmarten (Nematoden) sowie eine Saugwurmart (Trematode).


Um auch die großen Beutetiere der Wölfe auf Parasitenbefall untersuchen zu können, sammelte das Team bei Gesellschaftsjagden die inneren Organe erlegter Tiere.


In Deutschland jagen Wölfe vorwiegend Rehe, aber auch Rot- und Schwarzwild.

Kleinsäuger wie Hasen und Mäuse stehen dagegen nur sehr selten auf ihrem Speiseplan.

Für letzteres spricht, dass nur in einem der 53 Tierkörper Fuchsbandwürmer gefunden wurden. Diese werden von Mäusen übertragen und können bei allen Hundeartigen, vor allem aber beim Fuchs vorkommen. 
  •  „Eine gute Nachricht“, so die Wissenschaftlerin, da die Larven der Fuchsbandwürmer zu Krankheiten beim Menschen führen können.


Außerdem stellten die ForscherInnen fest, dass die Parasitenlast sich im Laufe des Wolfslebens verändert. „Welpen beherbergen deutlich mehr Parasitenarten als Jährlinge. 

Im adulten Tier nimmt die Vielfalt dann wieder leicht zu.

Ines Lesniak erklärt diese Schwankungen mit zunehmenden Abwehrkräften bei heranwachsenden Wölfen und einem Ansammlungseffekt in den erwachsenen Tieren,
da Wölfe – anders als Hunde – natürlicherweise nie entwurmt werden.


Bei Tieren, die zu Beginn des Untersuchungszeitraums zu Tode kamen, fanden die ForscherInnen eine geringere Parasitenvielfalt als bei späteren Opfern.

„Je größer die Population wird, desto häufiger haben Wölfe und ihre Beutetiere Kontakt und desto häufiger werden Wölfe mit verschiedenen Parasiten infiziert“, vermutet Lesniak. 

Aktuell sind 46 Wolfsrudel in Deutschland bekannt. 

Ein Rudel setzt sich aus den Elterntieren sowie den Welpen des aktuellen Jahres und des Vorjahres zusammen, und kann bis zu zehn Individuen umfassen. 

„Genetische Untersuchungen unserer Kooperationspartner zeigen, dass die Urväter der zentraleuropäischen Flachlandpopulation, die sich heute über Deutschland und Westpolen erstreckt, aus der Lausitz stammen“, sagt Lesniak.

Die ersten Wölfe, die Anfang des Jahrtausends wahrscheinlich aus dem Baltikum einwanderten, ließen sich im Grenzgebiet zwischen Südbrandenburg und Nordsachsen nieder. 

Von dort aus breiteten sie sich über beide Bundesländer aus.


„Wölfe sind relativ scheue Wildtiere, so dass es zwischen Mensch und Wolf nur wenig Berührungspunkte gibt“, betont Lesniak.

Dennoch sollten vor allem Jäger, die Wildreste an ihre Hunde verfüttern, diese grundsätzlich durchkochen, um eventuell enthaltene Parasiten abzutöten, warnt Lesniak. 

  • Außerdem ist das regelmäßige Entwurmen der Hunde, die im Wolfsgebiet unterwegs sind, ein Muss.
  • Es gibt vereinzelte Meldungen, dass sich Wölfe bis an Siedlungen heranwagen; 
Schafshalter beklagen vermehrt Verluste. 

„Es kann durchaus sein, dass die heutigen Wölfe lernen, dass es in der Nähe des Menschen, der ihre Vorväter einst ausrottete, einfacher ist, an Nahrung zu kommen.“

In ein Schafsgatter einzudringen ist natürlich deutlich bequemer, als ein Reh durch den Wald zu verfolgen. 

Der Bau bzw. die Installation von entsprechenden Schutzmaßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunden ist daher wichtig und wird in Deutschland deshalb auch finanziell unterstützt.


Gefärbter Saugwurm (Alaria alata) aus dem Zwölffingerdarm eines Wolfs
Gefärbter Saugwurm (Alaria alata) aus dem Zwölffingerdarm eines Wolfs Leibniz-IZW; Lesniak I

Die Leibniz-IZW-Studie, an der auch Forscher der Humboldt-Universität zu Berlin, des Leibniz Forschungsinstituts Senckenberg sowie des LUPUS Instituts für Wolfsmonitoring und -forschung beteiligt waren, wurde unter anderem von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) und dem Staatsbetrieb Sachsenforst finanziert.

Publikation

Ines Lesniak, Ilja Heckmann, Emanuel Heitlinger, Claudia A. Szentiks, Carsten Nowak, Verena Harms, Anne Jarausch, Ilka Reinhardt, Gesa Kluth, Heribert Hofer, Oliver Krone (2017): Population expansion and individual age affect endoparasite richness and diversity in a recolonising large carnivore population. Nature Scientific Reports/ 7:41730/ DOI: 10.1038/srep41730.

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