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Herzinfarkte: Luftverschmutzung UND Lärm

Medizin am Abend  Berlin Fazit: Luftverschmutzung und Lärm erhöhen das Risiko für Herzinfarkte

Luftverschmutzung und Verkehrslärm erhöhen beide das Risiko für Herzinfarkte. 
  • In Studien zur Luftverschmutzung, bei denen Verkehrslärm nicht berücksichtigt wird, werden die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf Herzinfarkte tendenziell überschätzt. 
Dies sind die Ergebnisse einer Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts, die heute im European Heart Journal veröffentlicht wurden. 

Die Berücksichtigung von Verkehrslärm sollte integraler Bestandteil jeglicher Studien über gesundheitliche Auswirkungen von Luftverschmutzung sein
Die Berücksichtigung von Verkehrslärm sollte integraler Bestandteil jeglicher Studien über gesundheitliche Auswirkungen von Luftverschmutzung sein Jana Sönksen / Swiss TPH
 
Bei hoher Luftverschmutzung ist in der Regel auch der Verkehrslärmpegel erhöht. 

Wie frühere Untersuchungen gezeigt haben, wirkt sich nicht nur die Luftverschmutzung negativ auf die Gesundheit aus, sondern auch Flug-, Schienen- und Strassenverkehrslärm erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. In Studien, in denen die Auswirkungen der Luftverschmutzung untersucht werden, ohne die Auswirkungen von Lärm auf die Gesundheit ausreichend zu berücksichtigen, könnten die langfristigen Auswirkungen der Luftverschmutzung überschätzt werden. Dies sind die Ergebnisse einer umfassenden Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), die heute in der Fachzeitschrift European Heart Journal veröffentlicht wurden.

Die Studie untersuchte die kombinierten Auswirkungen von Luftverschmutzung und Verkehrslärm auf die Herzinfarktsterblichkeit und berücksichtigte dabei sämtliche Todesfälle, die in der Schweiz zwischen den Jahren 2000 und 2008 aufgetreten sind. Analysen, die nur Feinstaub (PM2,5) einbezogen, suggerieren, dass das Risiko für einen Herzinfarkt um 5,2% pro 10 µg/m³ Zunahme der Langzeitkonzentration zu Hause ansteigt.  

Studien, die auch Verkehrslärm berücksichtigen, verdeutlichen, dass das Herzinfarktrisiko durch Feinstaub in der Realität geringer steigt: um 1,9% pro Erhöhung um 10 µg/m³.

  • Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die negativen Auswirkungen von Luftverschmutzung in Studien, die die Lärmbelastung nicht berücksichtigen, überschätzt worden sein könnten.

«Unsere Studie zeigte, dass Verkehrslärm, je nach Quelle, das Risiko für einen Herzinfarkt um 2,0 bis 3,4% pro 10 Dezibel Erhöhung des durchschnittlichen Schalldruckpegels zu Hause ansteigt», erklärte Martin Röösli, Studienleiter und Leiter der Abteilung für Umweltexposition und Gesundheit am Swiss TPH. «Auffallend ist, dass die Auswirkungen von Lärm unabhängig von der Luftverschmutzung waren.»

Die Auswirkungen von Lärm und Luftverschmutzung addieren sich

Die Studie ergab auch, dass Menschen, die sowohl Luftverschmutzung als auch Lärm ausgesetzt sind, das höchste Risiko für einen Herzinfarkt haben.

Das bedeutet, dass sich die Auswirkungen von Luftverschmutzung und Lärm addieren. 

«Die öffentliche Diskussion konzentriert sich oft auf die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung o d e r Lärm, berücksichtigt aber nicht die kombinierten Auswirkungen», so Röösli.

«Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass beide Expositionen gleichzeitig berücksichtigt werden müssen.»

Dies hat Auswirkungen sowohl auf die Politik als auch auf die zukünftige Forschung. 

Röösli und seine Forschungskollegen empfehlen daher, die Verkehrslärmbelastung in weitere Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit Luftverschmutzung und Gesundheit einzubeziehen, um eine Überschätzung der negativen Auswirkungen von Luftverschmutzung auf das Herz-Kreislauf-System auszuschliessen.

Daten aus der ganzen Schweiz

Die Studie umfasste alle in der Schweiz gemeldeten Todesfälle (19'261) aus dem Zeitraum 2000 bis 2008. Die Luftverschmutzung (PM2,5) wurde anhand von Satelliten- und Geodaten modelliert, kalibriert mit Luftverschmutzungsmessungen von 99 Messstationen in der ganzen Schweiz. Auch Stickstoffdioxidwerte (NO2) wurden anhand von 9'469 zweiwöchentlichen passiven Probenahmen modelliert, die zwischen 2000 und 2008 an 1'834 Standorten in der Schweiz durchgeführt wurden. Der Verkehrslärm wurde mit etablierten Schallausbreitungsmodellen (sonRoad, sonRAIL und FLULA 2) von Empa und n-sphere modelliert. Die Luftverschmutzungs- und Verkehrslärmmodelle wurden auf alle Wohnadressen der 4,4 Millionen Schweizer Bürger älter als 30 Jahre angewendet.

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Martin Röösli, PhD, Professor für Umweltepidemiologie, Leiter der Einheit Umwelt und Gesundheit, Departement Epidemiology and Public Health, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), Tel +41 61 284 8383, martin.roosli@swisstph.ch

Sabina Beatrice-Matter, Leiterin Kommunikation, Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), Tel. +41 61 284 8364, Mob. +41 79 737 9158, sabina.beatrice@swisstph.ch

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Originalpublikation:
Héritier H et al. A systematic analysis of mutual effects of transportation noise and air pollution exposure on myocardial infarction mortality: a nationwide cohort study in Switzerland. (2018) European Heart Journal. doi: 10.1093/eurheartj/ehy650

Nicht-Alkoholische Fettleber bei Kindern und Erwachsenen: Advents- Weihnachtszeit 2018

Medizin am Abend Berlin Fazit: „Leberfröhliche“ Weihnachten 2018 – Deutsche Leberstiftung gibt Tipps zum bewussten Genießen

Apfel, Nuss und Mandelkern werden in einem adventlichen Kinderlied als besonderer Genuss für die Weihnachtszeit besungen. 

Damit werden heutzutage keine Kinderaugen mehr zum Leuchten gebracht. 

Auch der klassische Schokoladen-Adventskalender mit 80 Gramm Inhalt ist ein Auslaufmodell. 

Der Trend bei Adventskalendern für Kinder und Erwachsene heißt: 

größer, voller, teurer. 

Und die „Kalorien-Kalender“ sind nur der tägliche Auftakt zum weihnachtlichen Schlemmer-Finale. 

Mit dem Hinweis auf den Anstieg von nicht-alkoholischen Fettlebererkrankungen (NAFLD) bei Erwachsenen und Kindern rät die Deutsche Leberstiftung zum bewussten Genuss in der Weihnachtszeit, bei dem auch die Leber „fröhlich“ bleibt. 
 
  • „Die alarmierenden Zahlen bei der Erkrankung nicht-alkoholische Fettleberhepatitis zeigen, dass offensichtlich Aufklärungsbedarf besteht. 

Die Deutsche Leberstiftung nutzt die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit, um auf diese wichtige Gesundheitsthematik aufmerksam zu machen. Speziell in den Wochen vor Weihnachten und an den Festtagen kombinieren viele Erwachsene und Kinder ein überreiches, ungesundes Nahrungsangebot mit wenig körperlicher Bewegung. 

  • Diese Kombination kann über einen längeren Zeitraum zu dem sogenannten metabolischen Syndrom führen, einer Kombination verschiedenster risikobehafteter Aspekte wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes, die auch auf die Leber einen sehr negativen Effekt haben“, sagt Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. 

Er erklärt weiter: „Selbstverständlich ist nicht der gelegentliche Verzehr eines Dominosteins oder eines Lebkuchens ursächlich für eine Erkrankung. Es ist der westliche bewegungsarme Lebensstil mit falscher Ernährung, nach dem viele Menschen ganzjährig den Alltag ausrichten.

  • Durch vermehrte Fettablagerung in den Leberzellen kann eine Fettleber entstehen, die sich entzünden kann. 
  • Aus der chronischen Leberentzündung kann sich eine Leberfibrose entwickeln, die eine Leberzirrhose und Leberzellkrebs zur Folge haben kann.“

Damit eine geschädigte Leber noch in einem frühen Stadium der Erkrankung entdeckt und durch einen veränderten Lebensstil geheilt werden kann, ist der Test der Leber-Blutwerte wichtig.

Dieser gehört in der Regel nicht zu den Routine-Untersuchungen. 

  • Speziell übergewichtige Menschen und Patienten mit einem Diabetes mellitus sollten beim Arztbesuch eine mögliche Lebererkrankung thematisieren und abklären.

Nur langsam reagieren Politik, Krankenkassen und Ernährungsindustrie auf die drängenden Ernährungsprobleme.

Auf dem zweiten Deutschen Zuckerreduktionsgipfel im Oktober 2018 ging es um Strategien, wie der individuelle Zuckerkonsum in Deutschland, der deutlich über der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt, reduziert werden kann.

Als ersten Schritt vereinbarten Bundesernährungsministerium und Wirtschaftsverbände die Zusammenarbeit zur Absenkung des Zucker-, Salz- und Fettgehalts in Lebensmitteln. In Fertignahrungsmitteln sollen zukünftig weniger Zucker, Fette und Salz verwendet werden.

Bis die Ernährungsindustrie adäquat reagiert, ist der Konsument gefordert, aufmerksam beim Einkauf auf die „Zutaten-Listen“ und „Nährwertangaben“ zu achten.

Und für die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit rät Professor Manns:

„Bei fettigen Speisen wie Gänsebraten unbedingt Maß halten, kleine Portionen langsam und bewusst genießen. 

Als Vorspeisen sind leichte Suppen und frische Salate empfehlenswert.

Und zwischen den Mahlzeiten unbedingt bewegen – am besten an der frischen Luft. 

Gerade die Zeit mit der Familie oder Freunden an Weihnachten kann man wunderbar für gemeinsame Aktivitäten wie beispielsweise einen ausgedehnten Spaziergang nutzen.“

Und auch an anderer Stelle kann Weihnachten „leberfröhlich“ werden:

So kann man den bunten Teller mit Mandarinen, Walnüssen und Mandeln anstelle mit Schokolade und Marzipan bestücken.

Und Stollen oder Lebkuchen in klein geschnittenen Stücken anbieten.

Allerdings gilt diese Empfehlung auch für die Zeit nach Weihnachten, wie Professor Manns betont:

„Das ganze Jahr über ist eine maßvolle Ernährung in Kombination mit Bewegung wichtig, um die Leber und den gesamten Körper gesund zu halten.“

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung sehr erfolgreich.

Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de.

BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in dritter, aktualisierter und erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-899-9, 16,99 Euro.

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Medizin am Abend Berlin TEAM Fortbildung: VOR ORT

Medizin am Abend Berlin Fazit:

Einladung für Samstag, 01. Dezember 2018 Charite:

Fortbildung

















CAVE: Schonhaltung beim Gehen - Neues Hüftgelenk: Ganganalyse- und Feedback-System

Medizin am Abend Berlin Fazit: Medica 2018: Mobiles Bewegungs-Feedback soll Patienten helfen, Schonhaltungen beim Gehen abzubauen

Patienten, die ein neues Hüftgelenk erhalten haben, müssen nach der OP erst wieder lernen, „normal“ zu gehen. 

Helfen soll hierbei ein mobiles Ganganalyse- und Feedback-System, das ein Kaiserslauterer Forscherteam mit Medizinern und Biomechanikern entwickelt. 

Viel Technik ist nicht nötig: 

Über kleine Sensoren an Füßen, Beinen und Becken werden die Bewegungsabläufe gemessen. 

Eine Software wertet den Gang aus und gibt dem Nutzer über Töne oder Vibrationen Rückmeldung, sodass er seine Bewegung verbessern kann. 

Auf der Medizintechnik-Messe Medica in Düsseldorf vom 12. bis 15. November stellten die Forscher die Technik am Forschungsstand (Halle 7a, Stand B06) von Rheinland-Pfalz dieses System vor. 

Bei der Technik analysieren sieben tragbare Sensoren an Becken, Beinen und Füßen den Gang.
Bei der Technik analysieren sieben tragbare Sensoren an Becken, Beinen und Füßen den Gang.
Foto: AG wearHEALTH
  Ein mobiles Ganganalyse-System, das dem Nutzer direkt Rückmeldung gibt, daran arbeiten Dr. Gabriele Bleser und ihr Team von der Nachwuchsgruppe wearHEALTH an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK).

Es eignet sich für Menschen, die zum Beispiel an Arthrose leiden und im Zuge dessen ein neues Hüftgelenk erhalten. 

Diese haben meist über viele Jahre eine Schonhaltung entwickelt und verinnerlicht. 

  • „Nach der Operation sind zwar die Schmerzen weg, die Schonhaltung aber bleibt. 

Das ‚normale‛ Gehen muss in der Reha und darüber hinaus erst wieder mühsam erlernt werden“, sagt Professor Dr. Thomas Jöllenbeck, der an der Rehaklinik Lindenplatz im nordrhein-westfälischen Bad Sassendorf das Institut für Biomechanik leitet. Er und seine Kollegin Juliane Pietschmann arbeiten mit den Kaiserslauterer Forschern zusammen.

Die Technologie soll den Reha-Prozess unterstützen. Dabei kommen sieben Sensoren zum Einsatz. Sie werden einfach an den Füßen, Unter-, Oberschenkeln und am Becken angebracht.

„Die von den Sensoren am Körper gemessenen Beschleunigungen und Winkelgeschwindigkeiten werden von unserer Software verarbeitet.

Diese berechnet daraus Bewegungsparameter wie beispielsweise Gelenkwinkel an Hüfte, Knie und Sprunggelenk und Schrittlängen“, erklärt Dr. Bertram Taetz, der wie Markus Miezal ebenfalls an der TUK am Projekt beteilig ist.



Das Team um Dr. Gabriele Bleser arbeitet an der neuen Technik.

Das Team um Dr. Gabriele Bleser arbeitet an der neuen Technik.
Foto: AG wearHEALTH

Das Computerprogramm ermittelt damit ein individuelles Bewegungsmuster, das zeigt, ob etwa Abweichungen oder individuelle Besonderheiten im Gang vorliegen.

 „Der Nutzer erhält über Töne und Vibrationen unmittelbare Rückmeldungen und Hinweise, mit denen er sich sein Gangbild bewusst machen kann“, sagt Bleser. 

„Unser langfristiges Ziel ist es, ein mobiles System zu entwickeln, mit dem Patienten auch nach der Reha zu Hause eigenständig weitertrainieren können.“ 
Aber nicht nur der Patient erhält Rückmeldung, auch Physiotherapeuten und Mediziner können die Daten direkt auf einem Bildschirm sehen, in Form eines animierten 3D-Knochenmodells und von Diagrammen, bei denen Besonderheiten im Gang einfach sichtbar werden.

Die Technik eignet sich nicht nur für die orthopädische Rehabilitation.


Auch Patienten nach einem Schlaganfall könnten damit üben. Darüber hinaus ist die Anwendung für verschiedene Sportarten interessant, um etwa Bewegungsabläufe zu studieren oder zu optimieren. „Unser System befindet sich derzeit noch in der Entwicklungsphase. Studien an Patienten stehen noch aus. Bis es auf den Markt kommen kann, wird es noch dauern“, so Taetz weiter. „Auch den Tragekomfort müssen wir noch deutlich erhöhen“, sagt Bleser. Hierzu arbeitet das Team mit dem Informatiker Professor Dr. Didier Stricker vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Kaiserslautern zusammen, um ein leichtgewichtiges Sensornetzwerk an die Technik anzubinden.

Beteiligt sind an der Ganganalyse-Technik an der TUK auch Sportwissenschaftler um Professor Dr. Michael Fröhlich, die untersuchen, ob das System den Praxisanforderungen gerecht wird, und Ingenieure um Professor Dr. Norbert Wehn, die daran arbeiten, die Übertragungstechnik zu verbessern. Die Arbeiten werden im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschulen“ gefördert, bei der die TUK gemeinsam mit der Hochschule Kaiserslautern im Projekt „Offene Digitalisierungsallianz Pfalz“ beteiligt ist.

Die Kaiserslauterer Nachwuchsgruppe wearHEALTH ist ein interdisziplinäres Team aus Informatik, Mathematik, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Bewegungswissenschaft und Regelungstechnik. Sie entwickelt digitale Techniken, die die Gesundheit präventiv oder zum Beispiel in Form von Reha-Maßnahmen verbessern sollen. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Maßnahme „Interdisziplinärer Kompetenzaufbau im Forschungsschwerpunkt Mensch-Technik-Interaktion für den demografischen Wandel“ gefördert.

Der Auftritt der Forscher der TU Kaiserslautern auf der Messe wird von Klaus Dosch vom Referat für Technologie und Innovation organisiert. Er ist Ansprechpartner für Unternehmen und vermittelt unter anderem Kontakte zur Wissenschaft.



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TOP - CAVE: Künstliches Hüftgelenk

Medizin am Abend Berlin Fazit: Sportlich aktiv mit Hüftprothese - bessere Implantatmaterialien machen mehr mit

20. AE-Kongress: "Endoprothetik auf der Suche nach Perfektion"
7. bis 8. Dezember 2018, Düsseldorf; Konferenz am 29. November 2018 in Berlin 

 
Der Anteil an Patienten, die auch mit einem künstlichen Hüftgelenk sportlich aktiv sein wollen, nimmt immer weiter zu.

Tatsächlich erlauben moderne Materialpaarungen für den Ersatz von Hüftpfanne und Hüftkopf mittlerweile einen aktiveren Lebenswandel.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Orthopädie Team  

Der Grund: sie erzeugen bei Belastung deutlich weniger Abriebpartikel – bisher eine der Hauptursachen für eine Lockerung des Implantats.
Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. empfiehlt daher heute allen Patienten mit Hüftprothese, regelmäßig moderaten Sport, etwa Schwimmen oder Radfahren, zu betreiben. 

Zudem rät die Fachgesellschaft, bereits vor dem Eingriff mit dem Arzt zu besprechen, welche Sportarten man nach der Implantation ausüben möchte. 
  • Danach richten sich dann Materialzusammensetzung und Größe der Prothese sowie die Art ihrer Verankerung im Knochen. 
Die verbesserten Implantmaterialien und die Möglichkeiten, die sich daraus für Patienten ergeben, sind eines der Themen auf der Pressekonferenz der AE am 29. November 2018 in Berlin.

Heute hält ein künstliches Hüftgelenk bei 90 Prozent der Patienten bis zu 20 Jahren (1).

Ein wesentlicher Grund für die verlängerte Haltbarkeit ist der große Rückgang an Implantat-Lockerungen. 

„Inzwischen haben wir es mit deutlich verbesserten Materialien zu tun, die viel weniger Abrieb erzeugen“, sagt Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE. „Die seit den 1960er-Jahren häufig verwendeten relativ weichen Polyethylenpfannen (PE) in der Gleitpaarung mit einem Metallkopf beziehungsweise Metallpfannen in Kombination mit einem Metallkopf erzeugten selbst bei moderater körperlicher Belastung relativ viel Abrieb“, erläutert der Orthopäde, der Chefarzt der Orthopädischen Klinik am Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig ist.

„Doch Abrieb kann in der Implantatumgebung eine Entzündung auslösen. Diese führt zu Knochenabbau rund um die Prothese. Dadurch geht der Halt im Implantatlager verloren, das Kunstgelenk lockert sich und muss ausgewechselt werden.“ 

Um einem Prothesenverschleiß vorzubeugen, rieten Ärzte ihren Patienten deshalb früher, das künstliche Gelenk möglichst nur zurückhaltend zu belasten. „Viele Patienten haben sich deshalb eher zu wenig bewegt“, so Heller. Doch diese Empfehlung sei überholt:

„Die neuen Materialien tolerieren deutlich mehr Aktivität.“

Ende der 1990er-Jahre kam das hochvernetzte und wesentlich abriebfestere Polyethylen (HXPE) auf den Markt.

Bei den danach entwickelten Vitamin E-haltigen HXPE-Pfannen konnten die Abriebraten in Kombination mit einem Keramikkopf sogar noch weiter reduziert werden.

„Mit der Einführung verschleißresistenter Materialien sind wichtige Voraussetzungen für eine stärkere Belastung künstlicher Hüften erfüllt“, sagt Heller.

„Tägliche moderate Bewegung ist heute bei jedem Patienten möglich und gewünscht.“

Gezielte Muskelkräftigung rund um das Implantat trage sogar zur Haltbarkeit der Prothese bei. 

„Die allgemein bekannte Empfehlung zu schonenden und zyklischen Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern, Radfahren oder Golf frühestens ab drei, besser erst sechs Monate nach der Operation, behält in jedem Fall ihre Gültigkeit“, sagt Professor Dr. med. Florian Gebhard, Präsident der AE aus Ulm. 

Sind höhere Belastungen geplant, etwa durch Skifahren im Urlaub, sollte dies in jedem Fall vorab individuell vom Arzt abgeklärt und freigegeben werden, betont Gebhard, der Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Ulm ist.

Leistungssport mit künstlicher Hüfte werde jedoch weiterhin nicht empfohlen, da er die Haltbarkeit der Prothese erheblich verkürzen könne.
  • Heute ist die Gleitpaarung von hochvernetzten Polyethylen-Pfannen mit einem Keramikkopf die am häufigsten eingesetzte Materialkombination in der Hüftendoprothetik. 
Nur Gleitpaarungen aus Keramikinlay und Keramikkopf erzeugen einen noch geringeren Abrieb. 

„Deshalb werden sie oft für jüngere Patienten gewählt“, sagt Heller.

Es sei jedoch eine sehr individuelle Entscheidung, welche Gleitpaarung verwendet werde, betont Heller.

„Sie hängt nicht nur vom Alter und Aktivitätslevel des Patienten ab. Auch die gewünschten Sportarten und anatomischen Voraussetzungen spielen eine Rolle. 

All dies muss vor dem Eingriff abgeklärt werden.“

Zur Operation sollte man eine der etwa 550 Kliniken mit einem EndoCert-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) aufsuchen – denn die Expertise der Klinik trage wesentlich zu einem guten Ergebnis bei, so die Vorstandsmitglieder der AE.

Empfehlenswerte Sportarten mit künstlichem Hüftgelenk (zitiert aus (2))

Aerobic (ohne Sprünge)
Aquajogging
Wandern und Bergwandern (mit Stöcken zur Abminderung von Stoßbelastungen)
Bowling
Darts
Ergometertraining
Golf
Gymnastik
Krafttraining (angeleitet durch eine Fachkraft)
Laufen (Laufband)
Radfahren
Reiten

Rudern
Schwimmen
Tennis (Doppel)
Tanzen
(Nordic-) Walking


Quellen:
(1) Endoprothetik – Ein wahrer „Fortschritt“?
Carsten Perka, Viktor Janz
Klinikarzt 2018; 47(07): 308–314
DOI: 10.1055/a-0643-2328

(2) Endoprothesen und Sport
Cassel M, Brecht P, Günther K-P, Mayer F
Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 2017 (68), Nr. 2
DOI: 10.5960/dzsm.2016.267

www.endocert.de


Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. verfolgt als unabhängiger Verein seit 1996 das Ziel, die Lebensqualität von Patienten mit Gelenkerkrankungen und -verletzungen nachhaltig zu verbessern und deren Mobilität wiederherzustellen. Mit ihren Expertenteams aus führenden Orthopäden und Unfallchirurgen organisiert sie die Fortbildung von Ärzten und OP-Personal, entwickelt Patienteninformation und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die AE ist eine Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.


Medizin am Abend Berin Fazit: Fast-Track-Konzepte halten nun auch Einzug in die Endoprothetik

Hüft- und Knie-Prothese: schon am OP-Tag wieder auf den Beinen

„Fast Track“ als Konzept der möglichst raschen Mobilisierung von Patienten nach einem operativen Eingriff hat sich in vielen operativen Disziplinen bewährt: 

Schnellere Erholung und weniger Komplikationen wie Thrombosen und Infekte gehören zu den Vorteilen des Verfahrens. 
 
Was mit der Dickdarmchirurgie begonnen, und dann auf zahlreiche weitere Operationen ausgedehnt wurde, kommt nun auch in der Hüft- und Knie-Endoprothetik zum Einsatz.

Damit könnten Krankenhausaufenthalte beim unkomplizierten Hüft- und Kniegelenkersatz um jeweils zwei bis drei Tage verkürzt werden.

Auf der Pressekonferenz der AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. am 29. November 2018 in Berlin stellt die Fachgesellschaft den State-of-the-Art des Verfahrens vor. Dabei erläutern die Experten auch, für welche Patienten die Methode in Frage kommt.

Fast-Track-Chirurgie ist ein Ende der 1990er-Jahre in Dänemark entwickeltes umfassendes Behandlungskonzept.

Ziel ist eine rasche Wiederherstellung und Erholung nach einer Operation und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.

Das Verfahren, welches auch unter dem Begriff ERAS (enhanced recovery after surgery) bekannt ist, zeichnet sich durch Prozessoptimierung und strukturierte Behandlungspfade rund um den Eingriff aus. 
„Das Prinzip besteht darin, alles Unnötige, Belastende und Überholte bei der Therapie weitestmöglich wegzulassen. 

Dafür kommen wissenschaftlich belegte innovative Maßnahmen punkt- und passgenau für den jeweiligen Patienten zum Einsatz – und dies auch in der Phase vor und nach dem Eingriff“, sagt Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE und Chefarzt der Orthopädischen Klinik am Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig.

„Wesentliche Fortschritte in der Anästhesie und Intensivmedizin sowie die Entwicklung von gewebeschonenden, minimal-invasiven Operationstechniken haben nun die Voraussetzungen geschaffen, „Fast Track“ auch in der Endoprothetik zu etablieren“, berichtet Heller, an dessen Klinik 2000 Operationen zum Gelenkersatz pro Jahr stattfinden.

So sind heute schonende Narkoseverfahren möglich, die den Patienten kaum belasten.

Sie zeichnen sich durch eine gezielte Betäubung und Schmerzausschaltung aus. Eine wichtige Rolle spielen hierbei moderne Rückenmarks- und Regionalanästhesien.

  • Auch die sogenannte lokale Infiltrationsanästhesie (LIA) kommt zum Einsatz. 

  • Dabei injiziert der Chirurg während des Eingriffs ein Lokalanästhetikum direkt in das Operationsgebiet – etwa in Knochen, Knorpel, Bänder oder die Muskulatur.

Durch die punktgenaue Betäubung darf der Patient bis zwei Stunden vor dem Eingriff trinken und ist sofort nach dem Eingriff wieder wach, hat aber keine Schmerzen. „Dadurch kann der Operierte schon am gleichen Tag aufstehen und mit ersten physiotherapeutischen Übungen beginnen“, so Heller.

  • Gleichzeitig schone die minimal-invasive Chirurgie mit ihren kleinen Zugängen und Schnitten die Muskulatur und erlaube damit von Anfang an einen größeren Bewegungsumfang.

Um bestmögliche Ergebnisse für jeden Patienten zu erreichen, müssen alle Behandlungsschritte eng aufeinander abgestimmt sein – und neu definiert werden. „Traditionelle Therapiekonzepte und jahrelange Behandlungsroutinen kommen da auf den Prüfstand“, sagt Heller. Dies erfordere ein Umdenken aller Beteiligten, etwa von Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und Sozialdiensten.  

Auch die Rolle der Patienten ist neu: 

Diese sind mehr als früher in die Behandlung einbezogen. 

„In umfassenden Patientenschulungen lernen die Betroffenen bereits viele Wochen vorher alles über den Eingriff. 

Unter Anleitung von Physiotherapeuten üben sie frühzeitig das Gehen an Unterarmgehstützen und kräftigen ihre Muskulatur.“

Der Lohn der Mühen ist eine schnellere Rekonvaleszenz nach dem Eingriff, weniger Komplikationen und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt. 

„Denn werden Körper und Immunsystem erst einmal durch langes Liegen und weitere bislang übliche Behandlungsabläufe aus dem Gleichgewicht gebracht und geschwächt, dauert es wesentlich länger, bis sich alles wieder normalisiert“, sagt auch Professor Dr. med. Florian Gebhard, Präsident der AE und Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Ulm.

Welche weiteren Elemente „Fast Track“ in der Endoprothetik ausmachen und welche Erfahrungen Patienten mit dem Verfahren gemacht haben, sind Themen auf der Pressekonferenz der AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. am 29. November 2018 in Berlin. Die Experten diskutieren auch, welche Voraussetzungen in Kliniken für den Einsatz von „Fast Track“ gegeben sein müssen.


Medizin am Abend Berlin Fazit: Hüftprothese: Minimalinvasiv oder klassisch implantieren? Implantatmodell wichtiger als OP-Methode

  • Für die Implantation ihres künstlichen Hüftgelenks wünschen sich viele Patienten eine minimalinvasive Operation (MIS): 

Das ist ein Eingriff, der nur kleinstmögliche Schnitte in Haut und Weichteilen vorsieht.

  • Tatsächlich belegen bislang vorliegende Studien Vorteile, vor allem in den ersten sechs Wochen nach der Operation. 
  • Durch das Schonen von Muskeln, Sehnen und nervalen Strukturen leiden die Patienten weniger an Schmerzen und Bewegungseinschränkungen und kommen dadurch schneller wieder auf die Beine. 

Doch nicht jede Prothese eignet sich für eine minimalinvasive Implantation. 

  • Da nach derzeitigem Kenntnisstand das Implantatmodell eine größere Rolle für ein gutes Langzeitergebnis spielt als die OP-Methode, rät die AE Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V., der Wahl des optimal geeigneten Implantats den Vorrang vor der OP-Methode zu geben. 

Auf der Pressekonferenz der AE am 29. November 2018 in Berlin gibt die Fachgesellschaft einen Überblick über den State of the Art von MIS. Dabei erläutern die Experten auch, für welche Patienten die Methode in Frage kommt.

Auch in der Endoprothetik stellt der minimalinvasive Zugang seit vielen Jahren eine Alternative zu den „traditionellen“ Zugängen dar.

Die Vorteile für den Patienten sind dabei vornehmlich das geringere Muskeltrauma und der kleinere Schnitt, so dass die Heilung zügiger verlaufen und der Patient dementsprechend früher mit der Rehabilitation beginnen kann.

Doch die minimalinvasive Hüft-OP ist nicht für jeden Patienten geeignet: „Die Hüftgelenksgeometrie muss passen, der Patient sollte nicht zu kräftig bemuskelt und auch nicht zu adipös sein“, erläutert Professor Dr. med. Dieter C. Wirtz, Mitglied des AE-Präsidiums.

Zudem kommen, je nach den individuellen Voraussetzungen des Patienten, unterschiedlich geformte Prothesenmodelle zum Einsatz.

  • Nicht alle von ihnen können durch einen minimalinvasiven Zugang - und mit der damit verbundenen eingeschränkten Sicht - implantiert werden: 

„Die einzelnen Operationsschritte mit der notwendigen Sorgfalt durchführen zu können, hat immer Vorrang“, betont Wirtz, der Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Bonn ist.

Bei MIS nutzen Operateure die natürlichen Lücken zwischen den Muskeln, um zum Hüftgelenk zu gelangen: 

  • „Wir schieben Muskeln, Sehnen, Gefäße und Nerven weitestmöglich zur Seite, anstatt sie, wie sonst üblich, zu durchtrennen und nachher wieder zu vernähen“, erläutert er. 

Dies schone auch wichtige Nervenrezeptoren, die am Sehnen-Knochen- sowie am Sehnen-Muskel-Übergang sitzen.

„Die sogenannten Mechanorezeptoren sorgen für die Tiefensensibilität und damit für Gangstabilität und Gleichgewichtsgefühl“, so Wirtz.

„Bleiben diese Strukturen bei der Prothesenimplantation intakt, können die Patienten nach dem Eingriff früher mit ihrer Rehabilitation beginnen.“

  • Nach spätestens einem Jahr jedoch zeigen Untersuchungen keine Unterschiede mehr zwischen MIS und klassisch offenem Eingriff.

Daher gilt:

  • Bei allen Patienten, bei denen aufgrund ihrer individuellen Voraussetzungen ein minimalinvasiver und damit muskelschonender Zugang gewählt werden könne, sollte dieser auch angewendet werden, so der Orthopäde.

Übergeordnetes Ziel sei aber der Langzeiterfolg bei einer Hüftprothese. 

  • Wo dieser eher mittels eines klassischen Zugangs gewährleistet sei, empfiehlt Wirtz, diesen vorzuziehen. 

Und ganz gleich, ob klassisch oder minimalinvasiv operiert werde:

„Das Ziel eines jeden Operateurs sollte es sein, so gewebeschonend wie möglich zu operieren“, bekräftigt Wirtz.

Unter welchen Voraussetzungen ein minimalinvasives Vorgehen bei der Implantation eines künstlichen Hüftgelenks möglich ist, worauf Patienten bei der Wahl ihres Krankenhauses achten sollten und welchen weiteren Forschungsbedarf es noch gibt, sind Themen auf der Pressekonferenz der AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. am 29. November 2018 in Berlin.

Quellen:
Schmolders J., Gravius S., Wirtz D. C.: Stellenwert minimalinvasiver Zugangswege bei der primären Hüftendoprothetik – ein Update
Z Orthop Unfall 2014; 152: 120–129
DOI 10.1055/s-0033-1360350

Schmolders J., Wirtz D.C.: Offene Standardzugänge zum Hüftgelenk. In: Wirtz D.C., Stöckle U.: Hüfte – Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme Verlag, Stuttgart, 2018
Dr. Adelheid Liebendörfer Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.


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Terminhinweis:

AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. anlässlich des
20. AE-Kongresses vom 7. bis 8. Dezember 2018 in Düsseldorf
„Endoprothetik auf der Suche nach Perfektion“

Termin: Donnerstag, 29. November 2018, 11.00 bis 12.00 Uhr
Ort: Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Veranstaltungsraum: 4
Adresse: Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
Vorläufiges Programm:

Sportlich aktiv mit Hüftprothese - bessere Implantatmaterialien machen mehr mit: was für wen in Frage kommt
Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE, Chefarzt, Herzogin-Elisabeth-Hospital, Orthopädische Klinik Braunschweig

Schneller wieder auf den Beinen: Fast Track in der Endoprothetik – State of the Art
Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE, Chefarzt, Herzogin-Elisabeth-Hospital, Orthopädische Klinik Braunschweig

Update 10 Jahre minimalinvasive Hüftendoprothetik: Was bringt sie? Aktuelle Studienergebnisse
Professor Dr. med. Dieter C. Wirtz, Mitglied des AE-Präsidiums, Ärztlicher Direktor, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn

Nicht immer einfach: Wechsel-OPs von Hüftprothesen
Worauf es wirklich ankommt und was jeder Patient wissen sollte
Professor Dr. med. Florian Gebhard, Präsident der AE, Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Ulm, Zentrum für Chirurgie, Klinik für Unfallchirurgie, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie

Die Knieprothese von morgen: wo geht die Reise hin?
Univ.-Professor Dr. med. Henning Windhagen, Pastpräsident der AE, Ärztlicher Direktor DIAKOVERE Annastift, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH)

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Tumor der Nebenniere: Krebsbiologie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Was die Zelle entarten lässt

Welche Ursachen sind für die Entstehung von Tumoren der Nebenniere verantwortlich? 

Dieser Frage gehen Wissenschaftler aus Würzburg und Berlin in einem neuen Forschungsprojekt auf den Grund. 

Tumorzelle ist nicht gleich Tumorzelle. Die verschiedenen Farben in dieser Abbildung stehen für jeweils unterschiedliche Zellarten in einem Tumor der Nebenniere. Tumorzelle ist nicht gleich Tumorzelle. Die verschiedenen Farben in dieser Abbildung stehen für jeweils unterschiedliche Zellarten in einem Tumor der Nebenniere. Abbildung: AG Fassnacht
 
Die Nebennieren des Menschen sind wahre „Chemiefabriken“: 
  • Sie produzieren mehr als 40 verschiedene Hormone – darunter so prominente Vertreter wie Cortisol, Adrenalin, Aldosteron und die Sexualhormone – und spielen dementsprechend bei der Regulation einer Vielzahl von Prozessen des menschlichen Körpers eine wichtige Rolle.
  • Gleichzeitig sind Nebennieren die Organe des Menschen, in denen sich am häufigsten gutartige Neubildungen entwickeln. 

„Gutartige Tumoren der Nebenniere findet man bei etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung“, erklärt Professor Martin Fassnacht. Der Mediziner ist Leiter des Schwerpunkts „Endokrinologie und Diabetologie“ an der Medizinischen Klinik I des Würzburger Universitätsklinikums (UKW).

Jetzt leitet Fassnacht gemeinsam mit der Privatdozentin Dr. Cristina Ronchi, die dem Bereich Translationale Tumorendokrinologie vorsteht, und Dr. Sascha Sauer (ehemals auch Würzburg, jetzt Gruppenleiter am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin) ein neues Forschungsprojekt, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden drei Jahren mit rund 440.000 Euro finanziert. Ziel des Projekts ist es, die molekularen Prozesse zu identifizieren, die für die Entstehung von Tumoren der Nebenniere verantwortlich sind, und damit möglicherweise Schlüsselfragen der Krebsbiologie zu lösen. Gleichzeitig soll aber auch geklärt werden, warum bestimmte Tumoren Hormone produzieren und anderen nicht.

Gutartige Tumoren sind häufig, bösartige selten

Dass sie an einem gutartigen Tumor der Nebenniere erkrankt sind, bekommen viele der Betroffenen nicht mit. 

„In der Mehrzahl der Fälle machen diese sich nicht bemerkbar“, sagt Martin Fassnacht. Beschwerden und Symptome treten in der Regel erst auf, wenn dieser Tumor selbst Hormone produziert, was bei etwa jedem Dritten der Fall ist.

  • Dann entwickeln sich Krankheitsbilder wie etwa das Cushing- oder das Conn-Syndrom, die je nach Stärke und Ausprägung mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen.

Im Gegensatz zu den gutartigen Tumoren ist der Nebennierenkrebs selten: 

Jährlich treten in Deutschland 80 bis 120 neue Fälle auf. Allerdings sind die Chancen auf eine Heilung gering. Auch nach der kompletten chirurgischen Entfernung des Tumors kommt es bei 60 bis 70 Prozent der Patienten zu einem Rückfall. Kaum besser ist der Erfolg der zur Zeit einzigen zugelassenen medikamentösen Therapie: Nur etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten profitieren langfristig davon, so dass dringend neue Therapieansätze benötigt werden.

Genauer Blick auf die einzelne Zelle

Warum in der Nebenniere gutartige Tumoren entstehen und Hormone produzieren beziehungsweise welche Faktoren die Entwicklung bösartiger Tumoren in Gang setzen:

Darüber rätselt die Wissenschaft bislang noch.

„Die pathogenen molekularen Mechanismen sind in beiden Fällen in vielerlei Hinsicht noch unklar“, sagt Cristina Ronchi. Ändern soll sich das in den kommenden drei Jahren mit Hilfe der Erkenntnisse, die das Forscherteam in dem jetzt gestarteten Projekt zu gewinnen hofft. Die Wissenschaftler wollen dafür ihren Blick auf die einzelnen Zellen des Tumorgewebes fokussieren.

„Die Zellen eines Tumors stammen in der Regel von einer einzigen, gemeinsamen Zelle ab und weisen charakteristische Veränderungen im Erbgut auf, die für das ungebremste Wachstum verantwortlich sind“, erklärt Sascha Sauer. 

Trotzdem unterscheiden sich diese Zellen häufig in ihrem Wachstum und in ihrem Potenzial, Metastasen zu bilden. 

Verantwortlich dafür sind weitere Mutationen und eine spezielle Selektionsdynamik, die während des Tumorwachstums auftreten.

Und genau hierauf fokussieren die Nebennierenforscher nun: Sie schauen sich in den Tumoren mit hochspezialisierten Techniken jede Tumorzelle und ihr Erbgut einzeln an. Mit dieser neuartigen Methodik erwarten sie völlig neue Erkenntnisse über die Tumoren als Ganzes.

Strategien für eine verbesserte Therapie

Das detaillierte Wissen über diese unterschiedliche Entwicklung der Tumorzellen wird nach Ansicht der Arbeitsgruppe das Verständnis der Tumorentstehung deutlich verbessern und in der Folge Strategien für eine verbesserte Therapie aufzeigen.

Und das nicht nur für Tumoren der Nebenniere:

Fassnacht und sein Team sind davon überzeugt, dass ihr Ansatz dazu in der Lage ist, Schlüsselfragen in der Krebsbiologie zu beantworten, sodass sich ihre Erkenntnisse auch auf andere Tumorarten übertragen lassen.
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Was die Zelle entarten lässt



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Prof. Dr. Martin Fassnacht
Schwerpunktleiter Endokrinologie & Diabetologie
Medizinische Klinik und Poliklinik I
Universitätsklinikum Würzburg
 T: +49 931 201-39021
Fassnacht_M@ukw.de

Gunnar Bartsch Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Sanderring 2
97070 Würzburg
Deutschland
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Telefon: (0931) 31-82172
Fax: 0931/31-2610
E-Mail-Adresse: bartsch@zv.uni-wuerzburg.de
 

CAVE: ZNA- Rettungsstellen-KANZEL: Leberkrebs - Alpha-Fetoprotein (AFP)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Bis zu 40 Prozent mehr Leberkarzinome entdecken – dank Ultraschallverfahren

In Deutschland erkranken jährlich circa 9000 Menschen an Leberkrebs. 

Ein gängiges Verfahren zur Diagnose ist die Ultraschalluntersuchung. 

  • Wenn die Ultraschalldiagnostik mit speziellen Bluttests kombiniert wird, können Leberkarzinome sogar schon in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden. 

In einer aktuellen Metaanalyse fanden US-Forscher heraus, dass so 40 Prozent mehr Tumoren frühzeitig erkannt werden. 

Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) machen vor diesem Hintergrund auf die Relevanz einer qualitativ hochwertigen Diagnostik aufmerksam. 
 
„Je früher ein Leberkarzinom erkannt wird, desto besser sind auch die Chancen auf Heilung“, sagt DEGUM-Experte Professor Dr. med. Christoph Sarrazin. Das Problem sei jedoch, dass die Erkrankung häufig spät entdeckt würde, da sie in einem frühen Stadium oft nur unspezifische, allgemeine Beschwerden verursache. „Insofern ist die Erkenntnis der amerikanischen Forscher sehr wertvoll für die Krebsdiagnostik“ so Sarrazin, Hepatologe am Leberzentrum Wiesbaden.

  • Mögliche Anzeichen eines Leberkarzinoms sind Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und eine unerklärliche Gewichtsabnahme. 
  • Auch ein Schwächegefühl, eine erhöhte Temperatur ohne erkennbare Ursache und eine tastbare Schwellung unter dem rechten Rippenbogen können auf ein Leberkarzinom hindeuten. 

Wer mehrere dieser Anzeichen wahrnehme, solle sich dringend untersuchen lassen, rät der Experte.

Bei der Diagnose des Leberkarzinoms ist die Ultraschalldiagnostik das Mittel der ersten Wahl.

„Mit der Sonografie des Bauchraumes können wir auch recht kleine Lebertumoren entdecken.

Der Einsatz von Kontrastmitteln kann dabei hilfreiche zusätzliche Informationen liefern“, sagt Sarrazin. Die Sonografie hat gegenüber anderen Verfahren wie der Computertomografie (CT) den Vorteil, dass sie strahlenfrei und somit besonders gesundheitsschonend durchgeführt werden kann. Zudem ist sie für den Patienten schmerzfrei.

  • Eine Herausforderung war bislang die frühe Diagnose des Leberkarzinoms, da die Tumoren im zirrhotisch veränderten Lebergewebe im Anfangsstadium häufig noch extrem klein, schlecht abgrenzbar und somit schwieriger zu finden sind. 

Hier gibt es nun Hoffnung: 

Laut Erkenntnissen von US-Forschern, die auf einer Metaanalyse aus 32 Studien beruhen, können die Karzinome auch in einem frühen Stadium gut entdeckt werden, wenn neben der modernen Ultraschalldiagnostik bei Risikopatienten auch ein spezieller Bluttest durchgeführt wird.

Dann würden 40 Prozent der Tumoren mehr frühzeitig erkannt.

„Bei diesen Tests wird das Blut der Patienten auf das sogenannte Alpha-Fetoprotein (AFP) hin untersucht.

Dieses Protein ist ein Eiweiß, das im Verdauungstrakt, in der Leber und im Dottersack eines Fötus gebildet wird“, sagt DEGUM-Experte Professor Dr. med. Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor der Alb Fils Kliniken Göppingen-Geislingen.

„Bei gesunden, nicht schwangeren Erwachsenen ist der Protein-Wert normalerweise recht gering, bei Schwangeren, den meisten Leberkrebs-Patienten und Personen mit anderen Lebererkrankungen oder anderen Krebserkrankungen ist er hingegen erhöht.“ 

  • Ein solcher erhöhter Wert gibt Anlass zur besonders sorgfältigen und hochqualifizierten Ultraschalluntersuchung der Leber. 
  • Die Kombination der Methoden mit erhöhtem Wert und auffälligem Ultraschall seien deutliche Anzeichen für ein Leberkarzinom.

„Diese aktuellen Erkenntnisse zeigen wie relevant es bei der Diagnostik von Leberkrebs ist, die bewährte Sonografie des Bauchraumes mit Blutuntersuchungen zu kombinieren“, meint Schuler, ärztlicher Direktor der Alb Fils Klinik Geislingen. Eine wichtige Voraussetzung dafür sei die Qualität der Ultraschalldiagnostik. Nur mit qualifiziertem Wissen und Expertise in den Diagnostikverfahren könnten diese kompetent angewendet werden. Die DEGUM bietet Ärzten dafür entsprechende Aus- und Weiterbildungen an.

Risikofaktoren: Wie entsteht Leberkrebs? Wer ist besonders gefährdet?

Ein relevanter Risikofaktor für die Entstehung von Leberkrebs ist eine Leberzirrhose, die auch als „Schrumpfleber“ bekannt ist. 

Dabei handelt es sich um eine schwere Leberschädigung, die häufig durch jahrelangen Alkoholmissbrauch entsteht.

Auch Personen, die an einer dauerhaften Leberentzündung – also an einer Hepatites-Erkrankung – leiden, haben ein deutlich erhöhtes Risiko an einem Leberkarzinom zu erkranken.

Ein weiterer relevanter Faktor ist die Fettleber, die etwa durch erhöhten Alkoholkonsum, Diabetes mellitus und starkes Übergewicht entstehen kann.

Zudem können leberschädigende Substanzen in der Nahrung wie Aflaxion B 1 – ein spezielles Pilzgift -, erbliche bedingte Erkrankungen des Stoffwechsels – wie Hämochromatose oder Morbus Wilson -, die Einnahme von Sexualhormonen wie Anabolika und die berufliche Belastung mit chemischen Substanzen wie Pflanzenschutzmitteln die Entstehung der Krankheit begünstigen.

Weiterführende Informationen:

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-02/usmc-btp020918.php

Über die DEGUM:
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint rund 10 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM-zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: http://www.degum.de

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Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM)
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Charlottenstr. 79/80
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Marion Schapheer-Risse
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Fax: 030 20608888-9
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Erkrankung Depression: Partnerschaft und Familie www.familiencoach-depression.de

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Deutschland-Barometer Depression zeigt massive Folgen der Erkrankung auf Partnerschaft und Familie

Bei der Hälfte der Betroffenen kommt es zu Problemen in der Partnerschaft –
Wissenslücken bei Angehörigen führen zu Unverständnis und Fehlinterpretationen –
Rückzug und Gefühllosigkeit sind krankheitsbedingt 

 
  • Die Erkrankung Depression belastet Partnerschaft und Familie in hohem Maße: 

84 Prozent der Erkrankten haben sich während ihrer Depression aus sozialen Beziehungen zurückgezogen. 

Das belegt das heute veröffentlichte zweite „Deutschland-Barometer Depression“ von Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Deutsche Bahn Stiftung. Die repräsentative Befragung untersucht Einstellungen und Erfahrungen zur Depression in der Bevölkerung. Befragt wurden 5.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus einem repräsentativen Online-Panel für die deutsche Bevölkerung in Privathaushalten.

Partnerschaftskonflikte und Trennung als Folge der Depression

Knapp drei Viertel (72 Prozent) der Befragten mit der Diagnose Depression beschreiben, während der Erkrankung keine Verbundenheit zu Menschen mehr zu empfinden.

Dies hat weitreichende Folgen:

Die Hälfte der Betroffenen berichtet von Auswirkungen auf die Partnerschaft. 45 Prozent davon haben erlebt, dass es aufgrund der Depression zu einer Trennung gekommen ist. „Die hohe Zahl der Trennungen zeigt, was für eine tiefgreifende Erkrankung die Depression ist“, erläutert Prof. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, die Ergebnisse.

„An Depression erkrankte Menschen verlieren den Antrieb, ihr Interesse und fühlen sich innerlich abgestorben, ohne Verbundenheit mit anderen Menschen oder ihrer Umwelt. Sie ziehen sich zurück und sehen den gesamten Alltag wie durch eine schwarze Brille.

All diese krankheitsbedingten Veränderungen haben massive Auswirkungen auf Partnerschaft und familiäre Beziehungen.

Deshalb ist Depression oft die Ursache und nicht die Folge von Partnerschaftskonflikten“, so Hegerl weiter. Ein Teil der Betroffenen berichtet rückblickend aber auch von positiven Erfahrungen: 36 Prozent der Betroffenen gaben an, dass die Depression die Beziehung zum Partner sogar vertieft und gefestigt hat. „Das gemeinsame Überstehen des großen Leidens, das die Depression verursacht, kann zu einem Zusammenwachsen führen“, erklärt Hegerl.

Wissenslücken im sozialen Umfeld sorgen für Unverständnis gegenüber Betroffenen

Das Deutschland-Barometer Depression 2018 liefert auch Daten zu den Erfahrungen von Angehörigen: 73 Prozent entwickeln Schuldgefühle gegenüber ihrem erkrankten Partner und fühlen sich für dessen Erkrankung und Genesung verantwortlich. Fast jeder dritte Angehörige (30%) gab an, sich schlecht über die Depression informiert zu fühlen. Betroffene, die Auswirkungen der Depression auf die Partnerschaft erlebt haben, berichten deshalb vor allem, sich unverstanden gefühlt und Vorwürfe von ihrem Partner bekommen zu haben (84%).


„Es wird deutlich, dass ein großer Aufklärungsbedarf über die Erkrankung gerade bei Angehörigen und Bekannten besteht. Deshalb hat die Stiftung Deutsche Depressionshilfe in Kooperation mit der Deutsche Bahn Stiftung das deutschlandweite Info-Telefon Depression eingerichtet, bei dem Angehörige und Betroffene kostenfrei Informationen über die Erkrankung erhalten“, so Dr. Christian Gravert, Projektleiter Gesundheitsthemen bei der Deutsche Bahn Stiftung und Leitender Arzt der Deutschen Bahn.

Hinweise für Angehörige

Prof. Hegerl rät Angehörigen: 

„Akzeptieren Sie die Depression als Erkrankung, die jeden treffen kann! Und informieren Sie sich – denn wer nicht weiß, was eine Depression ist, wird den Rückzug und die fehlende Zuwendung des erkrankten Partners falsch einordnen.  

Es ist keine Lieblosigkeit oder gar böser Wille, sondern Zeichen der Erkrankung.“ 
  • Am besten können Angehörige unterstützen, indem sie einen Termin beim Arzt organisieren und den Betroffenen gegebenenfalls dorthin begleiten. 

Denn in der Depression fehlen den Betroffenen oft Kraft und Hoffnung, sich Hilfe zu suchen. Hegerl betont aber ebenfalls: „Depression kann nicht mit Zuneigung alleine behandelt werden, sondern erfordert medizinische Hilfe. Es ist wichtig, dass Angehörige und Freunde ihre eigenen Belastungsgrenzen kennen und sich auch Unterstützung organisieren.“

Informationen und Hilfe finden Angehörige unter:

• Wissen und Adressen rund um das Thema Depression auf www.deutsche-depressionshilfe.de
Deutschlandweites Info-Telefon Depression: 0800 33 44 5 33
• Online-Forum: Erfahrungsaustausch für Betroffene und Angehörige unter www.diskussionsforum-depression.de
• Sozialpsychiatrische Dienste bei den Gesundheitsämtern
• Beratung und Selbsthilfegruppen speziell für Angehörige www.bapk.de
• Tipps und Übungen für Angehörige: www.familiencoach-depression.de

Über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Ziel der 2008 gegründeten Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist es, einen wesentlichen Beitrag zur besseren Versorgung depressiv erkrankter Menschen und zur Reduktion der Zahl der Suizide in Deutschland zu leisten. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt übernommen. Neben Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das Diskussionsforum Depression und das deutschlandweite Info-Telefon Depression (0800 33 44 5 33). Unter dem Dach der Stiftung Deutsche Depressionshilfe koordiniert das Deutsche Bündnis gegen Depression zahlreiche lokale Maßnahmen: In über 85 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. Seit 2014 kooperiert die Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit der Deutsche Bahn Stiftung gGmbH beim Aufbau des Forschungszentrums Depression und weiteren versorgungsnahen Projekten. www.deutsche-depressionshilfe.de

Über die Deutsche Bahn Stiftung
Anschluss sichern. Verbindungen schaffen. Weichen stellen: Unter diesem Leitsatz bündelt die Deutsche Bahn Stiftung gGmbH das gemeinnützige Engagement der Deutschen Bahn AG und knüpft damit an die Tradition der Hilfe und Verantwortung an, wie Eisenbahner sie seit jeher leben. Sie setzt sich für die Integration von Menschen am Rande der Gesellschaft ein, fördert ehrenamtliches Engagement und betreibt das DB Museum. So verbindet die Deutsche Bahn Stiftung Eisenbahngeschichte mit Weichenstellungen für die Zukunft. Mit der Deutsche Bahn Stiftung widmet sich erstmals eine Unternehmensstiftung dem Thema Depression bzw. psychische Gesundheit. Aus Mitteln der Stiftung konnte das deutschlandweite Info-Telefon Depression eingerichtet werden sowie das Forschungszentrum Depression in Leipzig.
Mehr unter www.deutschebahnstiftung.de

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Studien




 

Depression zeigt massive Folgen der Erkrankung auf Partnerschaft und Familie



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Stiftung Deutsche Depressionshilfe:
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Tel. 0341 97-24512
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Deutsche Bahn Stiftung gGmbH:
Oliver Wasmann
Tel. 030 297-56107
oliver.wasmann@deutschebahnstiftung.de


Semmelweisstraße 10
04103 Leipzig
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Fax: 0341 / 97-24599
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Heike Friedewald
Telefon: 03419724486
Fax: 03419724599
E-Mail-Adresse: presse@deutsche-depressionshilfe.de

 

Körperliche Aktivitäten von Kinder und Jugendlichen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Bewegungszeugnis: Deutschland versetzungsgefährdet

Deutsche Kinder und Jugendliche bewegen sich deutlich weniger als Gleichaltrige in vielen anderen Staaten. 

Dies zeigt die weltweite Untersuchung der Active Healthy Kids Global Alliance, die heute rund 50 Staaten ein „Bewegungszeugnis“ ausgestellt hat. 

Der deutsche Teil wurde an der Technischen Universität München (TUM) koordiniert. 
 
Deutschland nimmt zum ersten Mal an der Initiative teil, die 2014 von kanadischen Wissenschaftlern gegründet wurde.

Ein Team von neun Forschungseinrichtungen hat unter der Leitung von Yolanda Demetriou, Professorin für Sport- und Gesundheitspädagogik an der TUM, wissenschaftliche Studien und weitere Quellen wie etwa Berichte von Ministerien ausgewertet. Unterstützt wurde Active Healthy Kids Germany von der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“. Für acht Bereiche hat die Gruppe nach den Kriterien der internationalen Initiative Noten vergeben.

Dreimal Note 4-: Deutschland hinter Niederlande und England

Lediglich eine 4- bekommt Deutschland bei der „Körperlichen Aktivität insgesamt“, dem „Sitzenden Verhalten“ und beim „Aktiven Spielen“.

  • Nur rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen erreichen mindestens eine Stunde moderate oder intensive körperliche Aktivität pro Tag, wie es die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt. 
  • 80 Prozent sitzen mehr als zwei Stunden vor dem Fernseher, Computer oder Handy. 
  • Und weniger als ein Viertel spielt aktiv mehrere Stunden lang. 

Den Schulweg legen nur etwa 40 Prozent zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück – dafür gibt es die Note 3-.

Kinder und Jugendliche in anderen Staaten sind deutlich aktiver.

Besonders gut sind die Ergebnisse in afrikanischen Staaten wie Simbabwe, Ghana und Südafrika.

Aber auch viele europäische Länder wie die Niederlande und England schneiden besser ab, den besten Wert weltweit hat Slowenien.

Vereine, Schule, Familie und Kommunen bieten viel

Gute Noten bekommt Deutschland dagegen bei den Rahmenbedingungen, die der organisierte Sport, Schule, Familie und Kommunen bieten: 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind Mitglied in einem Sportverein, in der Schule steht zweimal wöchentlich Sport auf dem Stundenplan. Zwei Drittel der Eltern sind regelmäßig körperlich aktiv und damit ein Vorbild, die meisten Städte und Gemeinden legen ausreichend Spielplätze, Parks und Radwege an.

Allerdings sind auch in diesen Bereichen andere Ländern noch besser.

Beispielsweise sind in Dänemark, Kanada und Schweden die meisten Kinder und Jugendlichen in Sportvereinen. In Nepal und Slowenien bewegen sich die Erwachsenen am häufigsten. In Schweden und Australien ist die Ausstattung der Kommunen am besten.

Mit seinem Zeugnis steht Deutschland im internationalen Vergleich im oberen Drittel. Die besten Zensuren bekommt Slowenien, gefolgt von Nepal Japan und Dänemark.

„Hohes Risiko für Zivilisationskrankheiten“

„Dreimal nur knapp besser als mangelhaft – Deutschland ist versetzungsgefährdet“, sagt die Studienleiterin Yolanda Demetriou.

„Gerade für Kinder ist Bewegung unheimlich wichtig. Wer sich als Kind zu wenig bewegt, bei dem besteht ein hohes Risiko, dass er dies auch als Erwachsener tut.  

Das wiederum begünstigt die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

In Deutschland ist körperliche Inaktivität die fünfthäufigste Todesursache.“

Warum Kinder und Jugendliche trotz guter Rahmenbedingungen so wenig aktiv sind, wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TUM deshalb weiter untersuchen.

Eine Borschüre von Active Healthy Kids Germany zeigt nicht nur die deutschen Ergebnisse, sondern auch Tipps für Bewegungsspiele und körperliche Aktivität im Tagesablauf. 

Das Zeugnis wird künftig alle zwei Jahre ausgestellt.

Partner von Active Healthy Kids Germany sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler folgender Einrichtungen: Technische Universität München, Goethe-Universität Frankfurt, Justus-Liebig-Universität Gießen, Karlsruher Institut für Technologie, Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, Pädagogische Hochschule Heidelberg, Robert Koch Institut, Technische Universität Chemnitz, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

Bewegungszeugnis: Deutschland versetzungsgefährdet



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Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Prof. Dr. Yolanda Demetriou
Technische Universität München
Professur für Sport- und Gesundheitspädagogik
Tel. +49 89 289 24686
yolanda.demetriou@tum.de

Arcisstr. 21
80333 München
Deutschland
Bayern
E-Mail-Adresse: presse@tum.de

Dr. Ulrich Marsch
Telefon: 089 / 289 - 22778
Fax: 089 / 289 - 23388
E-Mail-Adresse: presse@tum.de


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.stiftung-gesundarbeiter.de Broschüre der Active Healthy Kids Germany

http://www.activehealthykids.org/global-matrix/ Weltweite Erhebung „Gobal Matrix 3.0“


Die Fetteinlagerung in der Leber: CAVE: Golgi-Apparat

Medizin am Abend Berlin Fazit: Unordnung in der Leber

Eine dauerhaft erhöhte Kalorienzufuhr führt zur Einlagerung von Fetttröpfchen in der Leber. 

Diese sogenannte Fettleber kann das Organ nachhaltig schädigen. 

Forscher am Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München haben jetzt die Auswirkungen der Krankheit auf die Leberproteine untersucht. 

Sie wiesen nach, dass die Lokalisierung und Aktivität zahlreicher Proteine in der Zelle bei der Fettleber verändert sind. 

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Developmental Cell erschien, zeigt den Effekt der Fetteinlagerung auf grundlegende zellbiologische Prozesse der Leber. 

 Die Einlagerung von Fett in Leberzellen beeinflusst deren Biologie grundlegend. Mittels Massenspektrometrie haben MPIB-Forscher die veränderte Lokalisierung zahlloser Proteine verfolgt.
 Die Einlagerung von Fett in Leberzellen beeinflusst deren Biologie grundlegend. Mittels Massenspektrometrie haben MPIB-Forscher die veränderte Lokalisierung zahlloser Proteine verfolgt. © Natalie Krahmer, Max-Planck-Institut für Biochemie
 
Die kalorien- und fettreiche Ernährung in vielen Weltregionen, inklusive Europa und Nordamerika, kann zu vielfältigen gesundheitlichen Problemen führen.

Durch das häufig entstehende Übergewicht wird das Herz-Kreislauf-System stark belastet, aber auch die Leber kann in Folge dieser Ernährung geschädigt werden.

Es wird geschätzt, dass ungefähr 30 Prozent der Bevölkerung von einer sogenannten Fettleber betroffen sind.

Dies bezeichnet eine zunächst reversible Einlagerung von Fetttröpfchen in die Leberzellen. Langfristig kann die Fetteinlagerung zu einer Entzündung und irreversiblen Schäden der Leber führen. Die Auswirkungen der Fetttröpfchen auf die Biologie der Leberzellen wurde jetzt von Forschern der Abteilung „Proteomics und Signaltransduktion“ von Matthias Mann am MPIB in Martinsried näher untersucht. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Ralf Jungmann am MPIB sowie mit Wissenschaftlern vom Helmholtz-Zentrum München und der Universität Harvard, USA.

Unordnung in der Proteinverteilung
Die Leber ist eines der vielseitigsten Organe des Menschen. Neben der Entgiftung des Bluts nimmt sie eine zentrale Rolle im Stoffwechsel von Zuckern, Eiweißen und Fetten ein.

Die Nahrungsbestandteile können vorübergehend in Leberzellen gespeichert werden.

Leberzellen, wie auch die meisten anderen Zellen von hoch entwickelten Lebewesen, besitzen verschiedene Organellen.

Dies sind funktionell und strukturell abgegrenzte Bereiche innerhalb der Zellen. Die Forscher nutzen moderne Methoden der Massenspektrometrie, um die Gesamtheit der Proteine, das Proteom, der Zellorganellen zu bestimmen. Die Massenspektrometrie ist eine Art molekulare Waage, mit der Proteine identifiziert werden.

Die Forscher untersuchten die Proteinzusammensetzung der Organellen aus Leberproben von normal und kalorienreich ernährten Mäusen. Ähnlich wie bei Menschen führt eine erhöhte Kalorienzufuhr bei Mäusen zu einer Verfettung der Leber. 

„Bei 20 Prozent der Proteine konnten wir zeigen, dass sie durch die Fettleber in anderen Organellen vorkamen als bei gesunden Organen.

Die Fetttröpfchen in den Zellen binden an ihrer Oberfläche hunderte verschiedene Proteine.

 Diese werden dadurch von anderen Prozessen und Organellen abgezogen“, erklärt Natalie Krahmer, Postdoktorandin am MPIB und Erstautorin der Studie.

Sie ergänzt: „Die entstehende Unordnung zeigt, dass es nicht nur wichtig ist, ob und in welcher Menge Proteine in Zellen vorkommen, sondern auch wo.“ An den Fetttröpfchen fanden die Forscher zudem Proteine, deren Funktion noch gänzlich unbekannt ist.

Anstoß für einen Teufelskreis

Besonders stark betroffen von den Ortsänderungen waren die Proteine des Golgi-Apparats.

Der Golgi-Apparat ist ein Zellorganell, das für die Bildung von Transportbläschen in der Zelle verantwortlich ist. „Wir konnten einen Teufelskreis beobachten: Durch die hohe Zahl der Fetttröpfchen ist die Struktur des Golgi-Apparats verändert und die Aktivität in den Leberzellen reduziert.

  • Da der Golgi-Apparat aber für das Ausscheiden von Fett aus der Zelle notwendig ist, was der Zellverfettung entgegenwirkt, schreitet der Prozess daher umso schneller fort. 
  • Daher könnte die Wiederherstellung der Golgi-Struktur ein Therapieziel sein, um die Leberverfettung auszubremsen“, so Krahmer.

Zusätzlich untersuchten die Forscher das Auftreten von molekularen Proteinschaltern, sogenannten Phosphorylierungen, mithilfe der am MPIB entwickelten Methode EasyPhos. Durch Phosphorylierungen kann die Aktivität von Proteinen geändert werden. Viele der Proteine, deren Lokalisierung in der Fettleber verändert war, hatten auch Veränderungen der Phosphorylierung. „Aus den Ergebnissen können wir jedoch nicht schließen, ob dies Folge oder Ursache der veränderten Lokalisierung ist“, erläutert Krahmer.

MPIB-Direktor Matthias Mann fasst die aktuellen Forschungsergebnisse zusammen:

„Momentan gibt es – abgesehen von Ernährungsveränderungen – keine Therapieoptionen für die Fettleber.

Die zellbiologischen Auswirkungen waren aber auch noch weitgehend unverstanden. Durch unsere Ergebnisse können hoffentlich Therapieziele identifiziert werden, mit denen sich das Fortschreiten der Leberverfettung aufhalten lässt.“ Anknüpfungspunkte für weitere Forschung gäbe es mit der Beeinflussung des Golgi-Apparats, den unbekannten Proteinen an den Fetteinlagerungen und der veränderten Phosphorylierung jedenfalls genug. [CW]

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Über Matthias Mann
Matthias Mann studierte Physik an der Georg-August-Universität Göttingen und promovierte an der Yale University, New Haven, USA. In seiner Abteilung „Proteomik und Signaltransduktion“ am Max-Planck-Institut für Biochemie wird das Proteom, d. h. die Gesamtheit aller Proteine eines Organismus, anhand massenspektrometrischer Verfahren untersucht. Zusätzlich leitet Prof. Mann eine Abteilung für Proteomics an der Universität Kopenhagen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Forschung, unter anderem den Louis-Jeantet-Preis für Medizin, den Körber-Preis für die europäische Wissenschaft und den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Mit über 200.000 Zitationen ist Matthias Mann der meistzitierte Wissenschaftler in Deutschland.

Über das Max-Planck-Institut für Biochemie
Das Max-Planck-Institut für Biochemie (MPIB) in Martinsried bei München zählt zu den führenden internationalen Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der Biochemie, Zell- und Strukturbiologie sowie der biomedizinischen Forschung und ist mit rund 35 wissenschaftlichen Abteilungen und Forschungsgruppen und ungefähr 800 Mitarbeitern eines der größten Institute der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. Das MPIB befindet sich auf dem Life-Science-Campus Martinsried in direkter Nachbarschaft zu dem Max-Planck-Institut für Neurobiologie, Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB). http://biochem.mpg.de

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Prof. Dr. Matthias Mann
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Originalpublikation:
N. Krahmer, B. Nafaji, F. Schueder, F. Quagliarini, M. Steger, S. Seitz, R. Kasper, F. Salinas, J. Cox, N.H. Uhlenhaut, T.C. Walther, R. Jungmann, A. Zeigerer, G.H.H. Borner, M. Mann: Organellar proteomics and phospho-proteomics reveal subcellular reorganization in diet-induced hepatic steatosis, Developmental Cell, Oktober 2018
DOI: 10.1016/j.devcel.2018.09.017,