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Geburtsgewicht - Gewichtszuwachs - Übergewicht - Adipositas

Medizin am Abend Berlin Fazit: Übergewicht entwickelt sich bereits in der frühen Kindheit – und bleibt dann bestehen

Forscher der Leipziger Universitätsmedizin haben herausgefunden, dass schon die frühe Kindheit entscheidend für die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas ist. 

Sie analysierten dazu die Entwicklung des Gewichts von mehr als 51.000 Kindern von der Geburt bis in die Adoleszenz. 

Das Ergebnis ist eindeutig: 

Fast 90 Prozent der Kinder, die im Alter von drei Jahren übergewichtig waren, waren es auch als Jugendliche. 

  • Bei ihnen erfolgte der stärkste Gewichtszuwachs im Kleinkindalter von zwei bis sechs Jahren.

Die Ergebnisse haben die Wissenschaftler aktuell im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht. 
 
Noch bevor ein Kind in die Schule geht, wird der Grundstein für Übergewicht und Adipositas gelegt.

„Die Erkrankung manifestiert sich häufig schon sehr früh in der Kindheit. Zugleich liegt die Wahrscheinlichkeit, dass kleine Kinder mit Adipositas zu einem Normalgewicht in der Jugend zurückkehren, bei weniger als 20 Prozent. Diese Effekte konnten wir in einer großen Längsschnittstudie nachweisen mit direkten Implikationen für die Praxis“, sagt Prof. Dr. Antje Körner, Professorin für Pädiatrische Forschung an der Universität Leipzig und Arbeitsgruppenleiterin am Center for Pediatric Research Leipzig (CPL) des Universitätsklinikums Leipzig. In der Untersuchung analysierten die Wissenschaftler um Studienleiterin Antje Körner Daten zum Gewichtsverlauf von 51.505 Kindern aus dem CrescNet Register im Alter von 0 und 18 Jahren.

Das Kleinkindalter von zwei bis sechs Jahren ist das kritische Alter des Gewichtsanstiegs

In ihrer statistischen Analyse konnten die Forscher feststellen, dass in den ersten zwei Lebensjahren die Chancen für Kinder, die adipös waren, später zu einem Normalgewicht zurückzukehren gerade einmal bei 50:50 stehen. 

Waren die Kinder hingegen schon drei Jahre alt, waren es nur noch knapp zehn Prozent – das bedeutet:

Rund 90 Prozent dieser Kinder waren auch als Jugendliche übergewichtig oder adipös. 

„Wir konnten mit unseren Daten zeigen, dass das Gewicht von Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas am stärksten zwischen zwei und sechs Jahren zugenommen hat“, so Körner. Auch danach stiegen der BMI weiter stetig an, wodurch sich das Ausmaß der Adipositas weiter Jahr für Jahr verschlimmerte.

Auch Geburtsgewicht und Gewicht der Mutter haben Einfluss

 
Mit Daten der LIFE Child-Studie konnten auch die Bedeutung von Geburtsgewicht und Gewicht der Mutter auf das kindliche Adipositasrisiko nachgewiesen werden.

  • So hatte fast die Hälfte der Babys, die zur Geburt sehr groß und schwer waren, einen höheren BMI in ihrer Kindheit und Jugend. 

Demgegenüber entwickelten weniger als 30 Prozent der Kinder mit normalem oder niedrigem Geburtsgewicht Übergewicht oder Adipositas im Jugendalter. 

Kinder von Müttern mit Übergewicht hatten ein deutlich höheres Risiko für kindliches Übergewicht als Kinder von Müttern, die normalgewichtig waren.

Übergewicht im frühen Kindesalter bleibt meist bestehen

 
  • „Die meisten Kinder und Jugendliche mit Übergewicht haben es auch noch im Erwachsenenalter. 

Natürlich ist die Prävalenz, das heißt die Häufigkeit, von Übergewicht bei Erwachsenen noch höher und nicht jeder übergewichtige Erwachsene war ein übergewichtiges Kind.

Wenn jedoch Übergewicht bereits im (frühen) Kindesalter einsetzt, bleibt es zuallermeist bestehen - mit allen Konsequenzen beispielsweise für die Entwicklung von Folgeerkrankungen bereits im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter.

Eine übermäßige Gewichtszunahme bei Kindern unter sechs Jahren kann ein frühes Anzeichen für spätere Adipositas sein. 

  • Wachstum und Gewicht müssen von Kinderärzten, Erziehern und Eltern schon früh genau beobachtet werden, um Kinder mit erhöhtem Risiko zu erkennen“, sagt Prof. Dr. Antje Körner.

Die Studie wurde durch den DFG-Sonderforschungsbereich „Mechanismen der Adipositas“ (SFB 1052), durch das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum AdipositasErkrankungen (IFB) sowie durch das Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen (LIFE Child) unterstützt.

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Email: antje.koerner@medizin.uni-leipzig.de

Dr. Katarina Werneburg Universität Leipzig
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Originalpublikation:
„Acceleration of BMI in Early Childhood and Risk of Sustained Obesity“; DOI: 10.1056/NEJMoa1803527

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.nejm.org/do/10.1056/NEJMdo005405/full/?requestType=popUp&related...

In Not reagieren....? Altruistisches Verhalten: Eye Tracking

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wenn aus Einfühlsamkeit Altruismus wird

Wie wir auf Menschen in Not reagieren, zeigt sich bereits daran, wie wir als Babys auf ängstliche Gesichter reagiert haben. 
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Das zeigt eine Studie des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und der Universität von Virginia in Charlottesville, USA. 
 
Altruistisches Verhalten wird als eine der wesentlichen Voraussetzungen für Kooperation in menschlichen Gesellschaften gesehen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: RAUCHEN  

  • Altruismus bezeichnet dabei ein soziales Verhalten gegenüber einer anderen Person, mit der wir weder verwandt sind noch in einem anderen engen sozialen Verhältnis stehen, ohne dass wir einen direkten persönlichen Nutzen oder Gegenwert erwarten. 

Dennoch variiert diese Tendenz, sich altruistisch zu verhalten, zwischen einzelnen Menschen sehr stark. Während es bei einigen besonders deutlich ausgeprägt ist, etwa bei jenen, die einem Unbekannten eine Niere spenden, scheint es bei anderen, etwa antisozialen Psychopathen, kaum vorhanden zu sein.

Bisher war wenig darüber bekannt, wann im Laufe des Lebens sich welche Tendenz herausbildet. Frühere Studien haben jedoch bereits belegt, dass Menschen, die sensitiver auf angstverzerrte Gesichter reagieren, sich gleichzeitig prosozialer verhalten – und das bereits im Vorschulalter.

Damit scheint die unterschiedliche Reaktion von Kindern auf ängstliche Gesichter eine Möglichkeit zu sein, die Vorstufen altruistischen Verhaltens zu untersuchen.

Um dieser Frage nachzugehen, nutzte ein Team des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig und der Universität von Virginia in Charlottesville, USA, das sogenannte Eye Tracking. Dabei werden die Blickbewegung der Kleinen gemessen, während sie ängstliche, fröhliche oder wütende Gesichter zu sehen bekommen.

Die Forscher beobachteten zunächst, wie Babys im Alter von sieben Monaten auf diese Gesichter reagierten.

Sieben Monate später untersuchten sie wiederum in einem Test, wie prosozial sich die Kleinen verhalten – und ob es dabei möglicherweise einen Zusammenhang mit ihrer Reaktion auf die Gesichter gibt.

Dazu ließ der Versuchsleiter einen Gegenstand vom Tisch fallen und wartete ab, ob ihm das Kleinkind zu Hilfe eilt, um ihn wieder aufzuheben.

Und tatsächlich:

  • Anhand der Reaktion der Kleinen auf ängstliche Gesichter im Alter von sieben Monaten konnten die Wissenschaftler voraussagen, wie hilfsbereit sich die Kinder sieben Monate später zeigen würden. 

Und nicht nur das: Diese Unterschiede spiegelten sich sogar in ihren Hirnaktivitäten wider. Babys, die stärker auf die ängstlichen Gesichtsausdrücke reagierten und sich demzufolge einige Monate später als prosozialer herausstellten, zeigten andere Muster im sogenannten dorsolateralen präfrontalen Cortex als die weniger prosozialen. 

Diese Zusammenhänge zeigten sich wiederum nicht, wenn sie mit fröhlichen oder wütenden Gesichtern konfrontiert wurden.

“Unsere Ergebnisse offenbaren, dass sich bereits in unserer sehr frühen Entwicklung anhand unserer Reaktion auf hilfebedürftige Menschen und unserer Hirnaktivitäten erkennbar wird, wie unterschiedlich stark sich altruistisches Verhaltens bei uns später ausprägen wird“, so Tobias Grossmann, Studienleiter und Erstautor der zugrundeliegenden Studie, die aktuell im Fachmagazin PLOS Biology erschienen ist. 

„Außerdem wissen wir nun, dass unsere Reaktion auf Menschen mit Angst eine Vorstufe von altruistischem Verhalten bildet.“ 


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Prof. Dr. Tobias Grossmann
Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS), Leipzig
Telefon: +1(434) 924 3651
E-Mail: grossmann@virginia.edu

Verena Müller Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften

Stephanstraße 1a
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Bettina Hennebach
Telefon: 0341 9940-148
E-Mail-Adresse: hennebach@cbs.mpg.de 

Originalpublikation:
Grossmann T, Missana M, Krol KM (2018) The neurodevelopmental precursors of altruistic behavior in infancy. PLOS Biology 16(9): e2005281. https://doi.org/10.1371/journal.pbio.2005281