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Gehirn: Lebenslange neue Nervenzellen - Plastizität des Gehirns.

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie neugeborene Nervenzellen aus dem Dornröschenschlaf erwachen

Auch im erwachsenen Gehirn entstehen lebenslang neue Nervenzellen. 

Wie sie im Hippocampus, einer Schlüsselregion für das Lernen, aus dem Dornröschenschlaf erwachen, hat eine Forschergruppe unter Leitung der Goethe-Universität nun in der Fachzeitschrift PNAS publiziert: 
  • Durch häufige Nervensignale vergrößern sich Dornen an den Nervenzellfortsätzen und ermöglichen so Kontakte mit dem bestehenden neuronalen Netzwerk. 

Die Dendriten der neugeborenen Nervenzellen (grün) sind, ähnlich wie die Zweige einer Rose, mit vielen Dornen bewachsen.
Die Dendriten der neugeborenen Nervenzellen (grün) sind, ähnlich wie die Zweige einer Rose, mit vielen Dornen bewachsen. Bild: Tassilo Jungenitz

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Pflegeausbildungsordnung  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Pflegeberufereformgesetz ‒ PflBRefG

Übung macht den Meister und ständige Wiederholung fördert die Merkfähigkeit. Schon länger wissen Forscher, dass wiederholte elektrische Stimulation die Nervenverbindungen (Synapsen) im Gehirn verstärkt. Das ist ähnlich wie bei einem viel benutzten Trampelpfad, der sich allmählich zum Weg verbreitert. Umgekehrt können Synapsen auch wieder abgebaut werden, wenn sie nur noch selten gebraucht werden – etwa, wenn man die Vokabeln einer Fremdsprache vergisst, die man nach der Schulzeit nicht mehr braucht. Diese Fähigkeit, Verbindungen permanent und nach Bedarf zu ändern, bezeichnen Forscher als Plastizität des Gehirns.

  • Die Plastizität ist besonders wichtig im Hippokampus, einer zentralen Region für das Langzeitgedächtnis, in der lebenslänglich neue Nervenzellen gebildet werden. 

Deshalb haben die Gruppen von Privatdozent Dr. Stephan Schwarzacher (Goethe-Universität), Prof. Dr. Peter Jedlicka (Goethe-Universität und Justus Liebig Universität, Gießen) und Dr. Hermann Cuntz (Frankfurt Institute for Advanced Sciences, Frankfurt) die Langzeit-Plastizität von Synapsen in neugeborenen Körnerzellen des Hippokampus näher untersucht
  • Synaptische Verbindungen zwischen Nervenzellen sind überwiegend an kleinen Ausstülpungen, sogennanten Dornen oder Spines der Nervenzellfortsätze (Dendriten) verankert. 
  • Die Dendriten der meisten Nervenzellen sind, ähnlich wie die Zweige einer Rose, mit vielen Dornen bewachsen.

In ihrer kürzlich publizierten Arbeit konnten die Wissenschaftler zum ersten Mal nachweisen, dass synaptische Plastizität in neugeborenen Nervenzellen mit lang-andauernden strukturellen Veränderungen dendritischer Dornen verbunden ist:

Wiederholte elektrische Stimulation weckt die Synapsen aus dem Dornröschen-Schlaf, indem sie deren Dornen verstärkt und vergrößert. Besonders spannend war die Beobachtung, dass die durchschnittliche Größe und Anzahl der Dornen sich nicht verändert:

  • Wenn eine Gruppe von Synapsen durch die Stimulation verstärkt wurde und ihre dendritische Dornen sich vergrößert hatten, wurde gleichzeitig eine andere, nicht-stimulierte Gruppe von Synapsen schwächer und ihre dendritische Dornen verkleinerten sich.

Diese Beobachtung war nur deswegen technisch möglich, weil es unseren Studenten Tassilo Jungenitz und Marcel Beining zum ersten Mal gelungen ist, mit Hilfe von 2-Photonen-Mikroskopie und viraler Markierung plastische Änderungen von stimulierten und nicht stimulierten dendritischen Dornen innerhalb einzelner neugeborener Zellen zu untersuchen", sagt Stephan Schwarzacher vom Institut für Anatomie am Universitätsklinikum Frankfurt. Peter Jedlicka ergänzt: „Die Vergrößerung stimulierter und Verkleinerung nicht-stimulierter Synapsen war im Gleichgewicht. Unsere Computermodelle sagen voraus, dass dies wichtig ist, um die Aktivität der Nervenzellen aufrecht zu erhalten und ihr Überleben zu sichern."

Die Wissenschaftler wollen jetzt den undurchdringlichen Dornenwald neugeborener Nervenzelldendriten im Detail erforschen. Dadurch wollen sie besser verstehen, wie die ausbalancierten Änderungen von dendritischen Dornen und ihrer Synapsen dazu beitragen, Informationen effizient abzuspeichern und dadurch zu Lernprozessen im Hippokampus beitragen.

Publikation: Structural homo- and heterosynaptic plasticity in mature and adult newborn rat hippocampal granule cells
DOI: 10.1073/pnas.1801889115
(Jungenitz et al. PNAS, 115:E4670 2018)

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PD Dr. Stephan Schwarzacher
Institut für Anatomie I, Fachbereich Medizin, CampusNiederrad
Tel.: (069) 6301-6914, schwarzacher@em.uni-frankfurt.de

Dr. Anne Hardy,
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main,
Tel: (069) 798-12498, Fax: (069) 798-763 12531
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Innenzeit Biomarker Bluttest Chronotherapie: Für Medikamente

Medizin am Abend Berlin Fazit: Bluttest ermöglicht das Ablesen der inneren Uhr

Mit einem neuen Bluttest können Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin den Status der inneren Uhr eines Patienten erstmals objektiv bestimmen. 

  • Ist der innere Rhythmus bekannt, lässt sich mit der darauf abgestimmten Einnahmezeit der Medikamente auch ihre Wirkung verbessern. 

Mithilfe dieser Chronotherapie lassen sich Arzneimittel insgesamt wirksamer und verträglicher einsetzen als bisher. 

Aus einer Blutprobe (1) werden Zellen isoliert (2) und darin die Aktivität von zwölf speziellen Zeitgenen bestimmt (3). Ein Computeralgorithmus berechnet daraus den Stand der inneren Uhr (4).

Bluttest ermöglicht das Ablesen der inneren Uhr Aus einer Blutprobe (1) werden Zellen isoliert (2) und darin die Aktivität von zwölf speziellen Zeitgenen bestimmt (3). Ein Computeralgorithmus berechnet daraus den Stand der inneren Uhr (4).

Copyright: Kramer/Charité
 Veröffentlicht wurde die Studie in The Journal of Clinical Investigation*. 
 
  • Die Funktionen des menschlichen Körpers unterliegen tageszeitlichen Schwankungen. 
  • So zeigen zum Beispiel Medikamente in Abhängigkeit von der inneren Uhr unterschiedlich starke Wirkung – je nachdem, zu welcher Uhrzeit sie eingenommen werden. 
  • Diese Reaktion ist von Mensch zu Mensch verschieden, abhängig davon ob seine innere Uhr zum Spättyp oder zum Frühtyp neigt, also ob die Person eher eine Eule oder eine Lerche ist.

Ziel des internationalen Teams unter Leitung von Prof. Dr. Achim Kramer vom Institut für Medizinische Immunologie der Charité war die Identifizierung von Biomarkern im Blut, die für die individuelle, Innenzeit charakteristisch sind.

Zunächst wurde bei mehreren Probanden über den gesamten Tag die Aktivität aller 20.000 Gene einer bestimmten Gruppe von Blutzellen bestimmt.

Mit speziellen Computeralgorithmen ließen sich aus diesen Datensätzen zwölf Gene isolieren, die verlässlich die Innenzeit anzeigen.

  • Die Biomarker einer einzigen Blutprobe können auch dann noch einen Spättyp von einem Frühtyp unterscheiden, wenn die betreffende Person entgegen ihrem biologischen Rhythmus früh am Morgen von einem Wecker geweckt wird.

Prof. Kramer ist überzeugt, dass die Chronotherapie der konventionellen Therapie oft überlegen ist: 

„Eine solche Therapie unter Berücksichtigung der Tageszeit wurde bislang wegen einer fehlenden Diagnostik der Innenzeit selten angewandt.

  • Wir denken, dass dieser erste objektive Test der Innenzeit dazu beitragen wird, dass die Tageszeit bei Therapie und Diagnose viel mehr an Bedeutung gewinnen wird.“

In klinischen Folgestudien wollen die Wissenschaftler nun die Wirksamkeit einer personalisierten Chronotherapie nachweisen.

Hierzu wird die Therapie auf die individuelle Innenzeit der Patientinnen und Patienten abgestimmt.

Kennt man das Zeitfenster, in dem ein Wirkstoff besonders effektiv ist, kann man die Wirkung der Behandlung so optimieren und gleichzeitig das Risiko von Nebenwirkungen verringern.

Publikation:
*Nicole Wittenbrink et al.: High-accuracy determination of internal circadian time from a single blood sample. The Journal of Clinical Investigation 2018. DOI: 10.1172/JCI120874.

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Prof. Dr. Achim Kramer
Institut für Medizinische Immunologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 524 092
E-Mail: achim.kramer@charite.de

Links:
- Institut für Medizinische Immunologie, Arbeitsbereich Chronobiologie
https://immunologie.charite.de/forschung/chronobiologie/


- Originalpublikation
https://www.jci.org/articles/view/120874

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