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Prof. Dr. Björn Eskofier: Schwangerschaftsbedingte Symptome

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Wann Schwangere besonders müde sind

Forschungsteam der FAU analysiert Big-Data-Datensatz über schwangerschaftsbedingte Symptome

  • Ob Müdigkeit, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme – während der Schwangerschaft treten Symptome auf, die fast allen Frauen zu schaffen machen. 

Wann welche Beschwerden besonders häufig sind und wie sie verlaufen, hat ein interdisziplinäres Forschungsteam der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) untersucht. 

Das Team nutzte dafür einen anonymisierten Big-Data-Datensatz einer Schwangerschafts-App.

  • Jede Schwangerschaft ist einzigartig, doch fast alle Schwangeren haben mit ähnlichen schwangerschaftsbedingten Symptomen zu tun: 

Sie sind müde,  

haben Rückenschmerzen,

klagen über Verstopfung, 

Schlafprobleme,

 oder Atemnot.

 „Diese Symptome sind schon lange bekannt. 

Aber wann sie im Lauf der Schwangerschaft auftreten, wie sie genau verlaufen und sich gegenseitig beeinflussen, ist bislang nicht gut erforscht“, erklärt Prof. Dr. Björn Eskofier. 

„Wir müssen das Auftreten dieser Symptome besser verstehen lernen, um Schwangerschaftsvorsorge, aber auch therapeutische Maßnahmen gezielter weiterentwickeln zu können.“ 

Der Inhaber des Lehrstuhls für Maschinelles Lernen und Datenanalytik der FAU koordiniert gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias W. Beckmann (Klinikdirektor und Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Geburtshilfe und Frauenheilkunde) sowie Prof. Dr. Peter A. Fasching (Professur für Translationale Frauenheilkunde und Geburtshilfe) von der Frauenklinik des Uniklinikums Erlangen das interdisziplinäre Forschungsprojekt SMART Start. 

Mit im Boot ist auch Prof. Dr. Oliver Schöffski vom Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der FAU sowie Prof. Dr. Matthias Braun vom Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik der Universität Bonn. Gemeinsam wollen die Wissenschaftler auf Grundlage einer breiten Datenbasis Impulse zur Digitalisierung in der Schwangerschaftsvorsorge in Deutschland geben.

  • Müde im ersten Trimester


Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts analysierte Michael Nissen, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Datenanalytik, einen Big-Data-Datensatz des deutschen Schwangerschafts-App-Herstellers keleya.  

Schwangere Frauen können in der keleya-App ihre individuellen Symptome auswählen. 

Anschließend erhalten sie angepasste und individuell zusammengestellte Informationen und Inhalte.

  • „Am häufigsten sind Frauen während der Schwangerschaft von Müdigkeit betroffen. 

Das gaben 92,9 Prozent der Nutzerinnen an. Es folgen Rückenschmerzen mit 92,6 Prozent, Kurzatmigkeit mit 81,0 Prozent und Schlafstörungen mit 79,4 Prozent “, fasst Nissen die Ergebnisse zusammen. 

„Interessant ist, dass jedes einzelne Symptom ein eindeutiges Zeitmuster aufweist“, erklärt der Informatiker. 

Müdigkeit erreicht demnach im ersten Trimester der Schwangerschaft ihren Höhepunkt, Kopfschmerzen treten vor allem um die 15. Schwangerschaftswoche auf, Durchfall tendenziell zu Beginn und am Ende der Schwangerschaft mit einem deutlichen Minimum um Schwangerschaftswoche 20. 

  • Und Schlafprobleme nehmen während der gesamten Schwangerschaft stetig zu.


Schlafprobleme können mit Schwangerschaftserkrankungen zusammenhängen

Einige der Symptome haben nicht nur einen Einfluss auf die Lebensqualität. 

Sie hängen auch mit unerwünschten Folgen für die Schwangerschaft zusammen. 

So ist aus der Literatur bekannt, dass Schlafstörungen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Kaiserschnitte, Frühgeburtlichkeit und Schwangerschaftsdepressionen verknüpft sind. 

Daher ist die Symptomforschung relevant.

Großer Datensatz für die Forschung verfügbar

Keleya stellte der FAU einen großen anonymisierten Datensatz von Nutzerinnen der App für Forschungszwecke zur Verfügung und trägt so unmittelbar zum Erkenntnisgewinn in der Wissenschaft bei – ein gelungenes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung. Insgesamt 183.732 Frauen haben mit dem Symptomtracker der App ihre schwangerschaftsbezogenen Symptome erfasst. Sie zeichneten mehr als 1,5 Millionen Symptome auf. Diesen riesigen Datensatz werteten die Forscherinnen und Forscher aus und erstellten Symptomverlaufskurven mit wöchentlichen Symptomberichten für 15 unterschiedliche schwangerschaftsbedingte Symptome. „Die Größe des Datensatzes übersteigt vorherige Arbeiten um ein Vielfaches“, ergänzt Nissen. Darüber hinaus entstammt der Datensatz der „echten Welt“ (real-world evidence). Das kann dazu beitragen, mögliche Verzerrungen und Benachteiligung in der medizinischen Forschung zu verringern und ein breites Bild außerhalb klassischer medizinischer Studien liefern.

Unterschiede im Nutzungsverhalten

Ein Problem von Gesundheits-Apps kann das Nutzungsverhalten sein. 

Einige Nutzerinnen probieren die App nur ein einziges Mal aus. 

„Wir konnten zeigen, dass sich diese Daten kaum von sehr aktiven Nutzerinnen unterscheiden“, erläutert Nissen. 

Damit können auch die Daten von Einmal-Nutzerinnen für Forschungszwecke verwendet werden.

Sekundärnutzung von Branchendaten

Insgesamt stellt die Arbeit mehrere bisher unbekannte oder umstrittene Symptomverläufe klar und übertrifft vorherige Arbeiten im Umfang deutlich. „Unsere Arbeit unterstreicht das Potenzial der Sekundärnutzung von Branchendaten“, betont der Doktorand. „Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie kann dazu beitragen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen.“

Zur kompletten Studie in npj Digital Medicine:
 

https://www.nature.com/articles/s41746-023-00935-3

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Michael Nissen
Lehrstuhl für Maschinelles Lernen und Datenanalytik
Tel.: 09131/85-20286
michael.nissen@fau.de 

Blandina Mangelkramer Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Schlossplatz 4
91054 Erlangen
Deutschland
Bayern


Originalpublikation:

https://www.nature.com/articles/s41746-023-00935-3



Prof. Dr. Nicole Lindenblatt: Dynamische MR-Lymphangiographie: Lymphknoten und Lymphbahnen: Schwer erreichbare Aussackung am zentralen Lymphsystem:

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Weltweit erste wiederherstellende Operation am zentralen Lymphsystem mit einem Mikrochirurgie-Roboter am USZ

Weil eine schwer erreichbare Aussackung am zentralen Lymphsystem nicht entfernt werden konnte, legte ein Ärzteteam der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Universitätsspital Zürich (USZ) einen neuen Abfluss, um den quälenden Lymphstau der Patientin zu beheben. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzLink: Labor Lymphknoten-(LK)-schwellungen 

Zum ersten Mal kam bei einem solchen Eingriff ein mikrochirurgisches Operationssystem zum Einsatz. 

Nicole Lindenblatt operiert am zentralen Lymphsystem mit dem Mikrochirugie-Roboter Symani

 Nicole Lindenblatt operiert am zentralen Lymphsystem mit dem Mikrochirugie-Roboter Symani USZ

Als die Patientin in die Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie des USZ kam, hatte sie bereits einen langen Leidens- und Behandlungsweg hinter sich. Die 47-jährige Frau litt seit langer Zeit unter quälenden Schmerzen im linken Unterleib, die sich nach körperlicher Aktivität noch verstärkten. 

Begleitet wurden die Schmerzen von starken Kreislaufstörungen, sodass die Patientin kaum 100 Meter am Stück gehen konnte. Da die Symptome zunahmen, war eine dynamische MR-Lymphangiographie durchgeführt worden, mittels der die Lymphbahnen und Lymphknoten dargestellt werden können. 

  • Die Lymphangiographie zeigte eine etwa birnengrosse zystische Erweiterung der linken Beckenlymphgefässe, in der sich immer wieder Lymphflüssigkeit staute. 
  • Dies führte zu den massiven Schmerzen und verursachte wahrscheinlich durch eine Beeinflussung des vegetativen Nervensystems neben der Wirbelsäule die Kreislaufbeschwerden.

Grosser Leidensdruck, aber wenig Therapiemöglichkeiten

Solche Erkrankungen am zentralen Lymphsystem sind selten, für Betroffene jedoch schwerwiegend, weil sie deren Lebensqualität stark beeinträchtigen. 

Angeborene Fehlbildungen des Lymphsystems kommen auch typischerweise bei Säuglingen und Kindern vor, was zu massiven Problemen wie chronischen Ergüssen um die Lunge und im Bauch mit Proteinverlust sowie ausgedehnten Lymphödemen führt.  

Die Behandlung beschränkt sich jedoch häufig auf die medikamentöse Therapie und eine spezielle Diät, um den Lymphfluss zu reduzieren, bei Leckagen wird versucht, diese zu veröden

  • Operativ behandelt werden diese Lymphgefässfehlbildungen selten, weil das Operationsgebiet tief im Körperinneren schwer erreichbar ist und die Lymphgefässe teilweise nur 0.5-1 mm gross sind. 

Der Versuch in einem anderen Spital, die Erweiterung zu veröden, war bei der Patientin denn auch gescheitert.

Der Roboter könnte zu der Ausbuchtung gelangen

Nach eingehenden Abklärungen bei den Spezialistinnen und Spezialisten mehrerer Fachbereiche wurde ein weiterer Versuch der Verödung verworfen, weil die Gefahr bestand, dabei auch die Lymphgefässe zu verschliessen, die in die Erweiterung führten. «Dies hätte zur Folge gehabt, dass sich bei der Patientin ein Lymphstau der unteren Körperhälfte hätte entwickeln können», so Nicole Lindenblatt, stellvertretende Direktorin der Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie und Spezialistin für mikro- und supermikrochirurgische Eingriffe. Stattdessen schlug das Behandlungsteam um Nicole Lindenblatt der Patientin einen rekonstruktiven mikrochirurgischen Eingriff vor, bei dem eine neue Verbindung zwischen der Erweiterung und der linken Ovarialvene gelegt wird, worüber die Lymphflüssigkeit wieder in das zentrale Venensystem abfliessen kann. Die Patientin entschied sich für die Operation. Die Planung des Eingriffs erfolgte zusammen mit einem etablierten Behandlungsteam aus Fachspezialistinnen und -spezialisten der Viszeralchirurgie und der Interventionellen Radiologie am USZ.

Kurz nach der Operation verschwanden die quälenden Schmerzen

Die Operation wurde mittels des robotischen Operationssystems Symani durchgeführt. 

Das mikrochirurgische System kann dabei zum ersten Mal weltweit bei einem Eingriff am zentralen Lymphsystem eines Menschen zum Einsatz. 

Und der mikrochirurgische Eingriff gelang. 

Fast unmittelbar nach der Operation verschwanden die Schmerzen der Patientin. 

Drei Monate nach der Operation spürte sie kaum Symptome mehr und hatte sich so gut erholt, dass sie problemlos mehrere Stunden ohne Schwäche oder Kreislaufreaktionen gehen konnte und im Alltag nicht mehr eingeschränkt war.

Einziges Zentrum für zentrale Lymphchirurgie in Europa

Nicole Lindenblatt nutzt das System seit 2021 und gehörten zu dessen ersten Anwendern:

 «Wir können damit in tiefere Lagen vordringen und feinste Gefässe mit hoher Präzision operieren und Eingriffe durchführen, die mit den herkömmlichen Instrumenten sehr schwierig sind. 

Dank unserer Erfahrung mit dem System wussten wir, dass uns damit auch ein solche Operation am zentralen Lymphsystem gelingen könnte.»

Zugleich war dies für die Patientin die einzige Behandlungsmöglichkeit. «Mit dem Eingriff konnten wir der Patientin helfen», so Lindenblatt, «gleichzeitig konnten wir neue Anwendungen und Möglichkeiten des Geräts aufzeigen, die bisher nicht genutzt wurden.»

Das von Nicole Lindenblatt geleitete zertifizierte Center of Excellence für lymphatische Erkrankungen des USZ ist das einzige Zentrum in Europa, das zentrale Lymphchirurgie anbietet. 

Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des zentralen Lymphsystems steht in dem Zentrum nun eine weitere Behandlungsmöglichkeit offen. 

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Nicole Lindenblatt, Prof. Dr. med.
Leitende Ärztin, Stv. Klinikdirektorin, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie

Nathalie Plüss Universitätsspital Zürich

Rämistrasse 100
8091 Zürich
Schweiz
Zürich

Telefon: +41 44 255 86 60
E-Mail-Adresse: nathalie.pluess@usz.ch 
Originalpublikation:

https://journals.lww.com/prsgo/fulltext/2023/12000/first_in_human_use_of_a_micro...


Prof. Mark Coburn und PD Dr. Ana Kowark: Studie zur Wirkung von präoperativ, oral verabreichtem Midazolam (Benzodiazepine) bei älteren Patientinnen und Patienten

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Erstmals große randomisierte Studie zur Wirkung von präoperativem Midazolam bei älteren Patienten

Prof. Mark Coburn und PD Dr. Ana Kowark von der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn (UKB) haben die bislang größte randomisierte Studie zur Wirkung von präoperativ, oral verabreichtem Midazolam bei älteren Patientinnen und Patienten durchgeführt. 

  • Mittels Placebo-Kontrolle fanden die Medizinerinnen und Mediziner heraus, dass das Medikament bei niedrigdosiertem Einsatz die Patientenzufriedenheit und -sicherheit nicht beeinträchtigt. 

Die Ergebnisse wurden heute in der renommierten Fachzeitschrift JAMA Surgery veröffentlicht.

  • Midazolam ist ein Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Benzodiazepine. 
  • In der Anästhesie wird es mitunter eingesetzt, um Patientinnen und Patienten vor einer OP zu beruhigen. 

„Trotz des weitverbreiteten Einsatzes ist die Wirkung von Midazolam bei oraler Verabreichung auf die Patientenzufriedenheit bei älteren Patientinnen und Patienten vor einem Eingriff bislang nicht abschließend geklärt“, sagt Prof. Mark Coburn, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKB. 

Deswegen wurde in neun deutschen Kliniken die bisher größte randomisierte Studie mit Placebo-Kontrolle zu dieser Fragestellung durchgeführt. 

Die mehr als 600 Studienteilnehmenden waren zwischen 65 und 80 Jahren alt und standen vor der Durchführung eines geplanten operativen Eingriffs mit mindestens 30-minütiger Vollnarkose und geplanter Extubation (d.h. geplantem Entfernen des Beatmungsschlauches).

Etwa der Hälfte der Studienteilnehmenden wurde oral eine geringe Einzeldosis Midazolam von 3,75 mg verabreicht, die andere Hälfte erhielt ein Placebo. 

In die Auswertung einbezogen wurden ein nach dem Operationstag auszufüllender Fragebogen und die Kontrolle von Vitalwerten, möglichen Komplikationen und der kognitiven Erholung innerhalb eines Monats nach der OP. 

„Wir haben herausgefunden, dass sich die Patientensicherheit der Midazolam- und der Placebo-Gruppe – bis auf einen höheren Anteil von Bluthochdruckpatientinnen und –patienten in der Placebo-Gruppe – nicht unterschieden. 

Eine geringdosierte Einzelmedikation von Midazolam bei älteren Patientinnen und Patienten vor einer Operation oder mit Angstzuständen verändert die Patientenzufriedenheit als auch die Patientensicherheit nicht“, so PD Dr. Ana Kowark, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des UKB und Erstautorin der Publikation.

Originalpublikation:
Ana Kowark, MD; András P Keszei, PhD; Gerhard Schneider, MD; Stefanie Pilge, MD; Frederick Schneider, MD; David P Obert, MD; Marie-Therese Georgii, MD; Markus Heim, MD; Rolf Rossaint, MD; Sebastian Ziemann, MD; Julia van Waesberghe, MD; Michael Czaplik, PhD; Friedrich K Pühringer, MD; Christian Minarski, MD; Verena May, MD; Tobias Malisi, MD; Berthold Drexler, MD; Carmen Maria Ring, MD; Phillip Engler, MD; Roman Tilly, MD; Petra Bischoff, MD; Ulrich Frey, MD; Maria Wittmann, MD; Martin Soehle, MD; Thomas Saller, MD; Peter Kienbaum, MD; Moritz Kretzschmar, PhD; Mark Coburn*, MD; for the I-PROMOTE study group; Preoperative Midazolam and Patient-Centered Outcomes of Older Patients; DOI: 10.1001/jamasurg.2023.6479

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000 Patient*innen betreut, es sind ca. 9.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt 1,6 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 585 Personen in zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking sowie in der Focus-Klinikliste auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in NRW und weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf. Das F.A.Z.-Institut hat das UKB 2022 und 2023 als Deutschland begehrtesten Arbeitgeber und Ausbildungs-Champion unter den öffentlichen Krankenhäusern in Deutschland ausgezeichnet. 

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PD Dr. med. Ana Kowark
Oberärztin Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn (UKB)
E-Mail: ana.kowark@ukbonn.de

Viola Röser Universitätsklinikum Bonn

Venusberg-Campus 1
53127 Bonn
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Viola Röser
Telefon: +49 228 287-10469
E-Mail-Adresse: viola.roeser@ukbonn.de
Originalpublikation:

Preoperative Midazolam and Patient-Centered Outcomes of Older Patients; DOI: 10.1001/jamasurg.2023.6479



Prof. Dr. Dr. Christian Bachmann: Vermehrte Verwendung des atypischen Antipsychotikums Quetiapin

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Mehr Antipsychotika für Kinder und Jugendliche | Neue Studie zeigt besorgniserregenden Trend

  • Antipsychotika (AP) sind Medikamente, die zur Behandlung von Erkrankungen wie Schizophrenie oder bipolaren Störungen eingesetzt werden. 

Obwohl das Wissen über die Sicherheit und Wirksamkeit des AP-Einsatzes bei Kindern und Jugendlichen begrenzt ist, werden AP zunehmend auch bei anderen Indikationen wie Unruhe, Angst und Schlafstörungen eingesetzt. 

 Medizin am Abend Berlin - Zusatzfachlink Laborerhebung

Eine neue Studie am Universitätsklinikum Ulm (UKU) zeigt nun, dass der AP-Gebrauch bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. 

Der AP-Gebrauch bei Kindern und Jugendlichen hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Der AP-Gebrauch bei Kindern und Jugendlichen hat in Deutschland in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Quelle: Universitätsklinikum Ulm

Die Studie „Trends in antipsychotic use among children and adolescents in Germany: a study using 2011–2020 nationwide outpatient claims data“ untersuchte die Verordnung von Antipsychotika bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland von 2011 bis 2020 anhand von bundesweiten Abrechnungsdaten aus der ambulanten Versorgung.

 „Wir konnten zeigen, dass Antipsychotika in diesem Zeitraum immer häufiger verschrieben wurden“, erklärt Prof. Dr. Dr. Christian Bachmann, Leiter der AG Versorgungsforschung an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie des UKU und Erstautor der Studie. 

Dabei stieg die Verwendung von typischen Antipsychotika, also AP der ersten Generation, von 1,16 pro 1.000 auf 1,35 pro 1.000 Kindern und Jugendlichen, das ist ein Anstieg um 16 Prozent. 

  • Die Verwendung von atypischen Antipsychotika, also modernere AP, die im Vergleich zu typischen AP weniger Bewegungsstörungen mit sich bringen, nahm von 2,35 auf 2,75 pro 1.000 zu. Dies entspricht einem Anstieg von 17 Prozent. 
  • Besonders stark war die Zunahme bei Mädchen.
  • „Der markante Anstieg des AP-Gebrauchs bei weiblichen Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren, der größtenteils auf eine vermehrte Verwendung des atypischen Antipsychotikums Quetiapin zurückzuführen ist, ist bemerkenswert. 

Mögliche Gründe für diesen Anstieg – z.B. ein unzureichender Zugang zu psychosozialen Therapien – sollten sorgfältig analysiert werden“, betont Prof. Bachmann. 

  • Aktuelle Studien haben gezeigt, dass das Risiko für negative Veränderungen im Stoffwechsel und schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse selbst bei niedrigdosiertem Quetiapin-Gebrauch erhöht ist. 

Aufgrund des deutlichen Anstiegs des Gebrauchs und des Mangels an Daten für diese vulnerable Gruppe empfehlen die Forschenden, die Sicherheit des Quetiapin-Gebrauchs bei Kindern und Jugendlichen weiter zu untersuchen. 

Darüber hinaus könnte die Einführung von Monitoring-Maßnahmen – z.B. restriktivere Verschreibungsrichtlinien oder Schulungen für Verschreiber – in Betracht gezogen werden.

„Ob der Anstieg des Antipsychotika-Gebrauchs in Deutschland nun auf eine zunehmende Belastung durch psychische Störungen, auf einen Ausgleich fehlender psychotherapeutischer Kapazitäten oder auf andere Gründe zurückzuführen ist, muss in weiteren Forschungsarbeiten überprüft werden.  

Fest steht jedoch, dass insbesondere die Sicherheit des Antipsychotika-Gebrauchs bei Kindern und Jugendlichen weiter untersucht werden muss“, resümiert Prof. Bachmann.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in Bremen, dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Berlin und der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg durchgeführt und in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift "Frontiers in Psychiatry" veröffentlicht.

Originalpublikation:

Michael Dörks, Christian J. Bachmann, Maike Below, Falk Hoffmann, Lena M. Paschke and Oliver Scholle. Trends in antipsychotic use among children and adolescents in Germany: a study using 2011–2020 nationwide outpatient claims data
DOI: https://doi.org/10.3389/fpsyt.2023.1264047

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Nina Schnürer Universitätsklinikum Ulm

Albert-Einstein-Allee 29
89081 Ulm
Deutschland
Baden-Württemberg

Telefon: 0731 500 43025
Fax: 0731 500 43026
E-Mail-Adresse: nina.schnuerer@uniklinik-ulm.de


Professor Manolis Pasparakis: Die Darmschleimhaut- Aufnahme und Transport von Nährstoffen aus verdauter Nahrung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Wie Mitochondrien die Verarbeitung von Nahrungsfetten beeinflussen

Ein Kölner Forschungsteam hat einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Aufnahme von Fetten aus verdauter Nahrung kontrolliert

  • Die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Verhältnisses von Fetten (Lipidhomöostase) ist für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. 

Der Verzehr übermäßiger Mengen fetthaltiger Lebensmittel trägt zwar zu Stoffwechselkrankheiten wie Übergewicht und Arterienverkalkung bei. 

Dennoch ist Fett ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung. 

Verdaute Fette versorgen den Körper mit essentiellen Bausteinen und erleichtern die Aufnahme wichtiger Vitamine. 

Die Studie, die von einem Forschungsteam unter der Leitung von Professor Manolis Pasparakis und unter Mitwirkung von Professorin Aleksandra Trifunovic und Professor Christian Frezza vom Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD der Universität zu Köln sowie Professor Jörg Heeren von der Universität Hamburg durchgeführt wurde, wurde unter dem Titel „Mitochondrial dysfunction abrogates dietary lipid processing in enterocytes“ im Fachjournal Nature veröffentlicht.

Die Forscher*innen untersuchten die Funktion von Mitochondrien – Organellen, die als Kraftwerke der Zelle wirken – in Enterozyten, Zellen der Darmschleimhaut, die für die Aufnahme und den Transport von Nährstoffen aus verdauter Nahrung zuständig sind. 

Sie fanden heraus, dass eine Störung der mitochondrialen Funktion im Darm von Mäusen eine übermäßige Ansammlung von Nahrungsfett in den Enterozyten und eine beeinträchtigte Abgabe von Lipiden in die anliegenden Organe verursachte. 

  • Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass eine Störung der Mitochondrien die Verpackung und den Transport von Nahrungsfetten in kleine Bälle, die Chylomikronen genannt werden, in Enterozyten hemmt. 
  • Chylomikronen sind wichtige Träger von Nahrungsfetten, deren ordnungsgemäße Bildung und Transport die Aufnahme von Nährstoffen von entscheidender Bedeutung sind.

„Diese Entdeckung ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis der entscheidenden Rolle von Mitochondrien beim Transport und Stoffwechsel von Nahrungsfetten“, so Dr. Chrysanthi Moschandrea, Erstautorin der Studie. 

Die Auswirkungen dieser Entdeckung gehen über den Bereich der Grundlagenforschung hinaus.

 „Diese Ergebnisse bieten neue Perspektiven für ein besseres Verständnis der gastrointestinalen Symptome von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen und können auch zu neuen therapeutischen Ansätzen führen“, ergänzt Professorin Aleksandra Trifunovic. 

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Dr. Chrysanthi Moschandrea
CECAD – Cluster of Excellence Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases der Universität zu Köln
+49 221 478-96980
c.moschan@uni-koeln.de 

Anna Euteneuer Universität zu Köln

Albertus-Magnus-Platz 1
50923 Köln
Deutschland
Nordrhein-Westfalen  

Telefon: 0221-47884043
E-Mail-Adresse: anna.euteneuer@uni-koeln.de

Originalpublikation:

https://www.nature.com/articles/s41586-023-06857-0

TOP - Einladung zur Studie: Rückkehr in das Berufsleben nach Ihrer Krebserkrankung. Bitte beteiligen Sie sich daran.

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Nach dem Krebs zurück in den Beruf? 

Studie sucht Teilnehmende für Umfrage

http://Zum Studien-Fragebogen: https://s2survey.net/mobil-md/

Für eine wissenschaftliche Studie zur Rückkehr ins Berufsleben nach einer Krebserkrankung sucht das Institut für Medizinische Soziologie der Universitätsmedizin Halle Teilnehmende aus Mitteldeutschland.

  • Bessere Frühdiagnosen und häufigere Krebserkrankungen im mittleren Alter führen dazu, dass immer mehr erwerbstätige Menschen eine Krebsdiagnose erhalten. 
  • Nach einer Krebsbehandlung kehren schätzungsweise zwei von drei Personen wieder in das Berufsleben zurück. 

Die Rolle von sozialer Ungleichheit, rehabilitativen Maßnahmen, finanziellen Nöten und weiteren Faktoren auf die berufliche Wiedereingliederung sind bisher jedoch kaum untersucht. Auch nicht im BEM - Betrieblichen Eingliederungsmanagement und ganz besonders ohne Vorbereitungen ASV - Ambulante Spezialärztliche Versorgung.

Ziel der aktuellen Studie „Mobil-MD“ ist es, die Herausforderungen und Barrieren des Wiedereinstiegs nach einer Krebserkrankung sowie mögliche psychosoziale Konsequenzen zu identifizieren.

  • Für die Studie werden Personen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen gesucht, die eine maligne („bösartige“) Krebserkrankung hatten, zum Zeitpunkt der Erstdiagnose zwischen 18 und 60 Jahren alt waren und bereits eine Krebsbehandlung abgeschlossenen haben. 

Die Diagnose sollte zudem zwischen 2017 und 2021 liegen. 

Die Art des Tumors oder welche berufliche Situation vor oder nach der Erkrankung bestand, ist nicht entscheidend. 

Eine Teilnahme ist online über einen Fragebogen möglich und dauert ca. 45 Minuten.

Einige Studienteilnehmende werden anschließend für freiwillige wissenschaftliche Interviews eingeladen. 

Das Projekt wird durch die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland gefördert. 

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Universitätsmedizin Halle
Institut für Medizinische Soziologie
Dr. Julia Roick (Projektleitung) und Christian Heckel

Jonas Machner Universitätsmedizin Halle

http://Zum Studien-Fragebogen: https://s2survey.net/mobil-md/

http://Interessierte, die einen gedruckten Fragenbogen nutzen möchten oder Rückfragen haben, können sich an christian.heckel@medizin.uni-halle.de wenden.

Kiefernweg 34
06120 Halle (Saale)
Deutschland
Sachsen-Anhalt

Telefon: 0345-557 1345
E-Mail-Adresse: jonas.machner@uk-halle.de