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Prof. Dr. Volkmer Falk: DHZC-Charite: Mitralklappen-Prolaps - Mitralklappeninsuffizienz

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Mitralklappe reparieren: Chirurgisch oder mit Katheter?

Eine undichte Mitralklappe kann grundsätzlich chirurgisch oder kathetergestützt repariert werden. 

Besonders häufig liegt ein sogenannter Mitralklappen-Prolaps vor, bei dem ein Teil der Klappe in den linken Vorhof vorfällt (prolabiert). 

Welche Methode zur Reparatur eines solchen Klappenschadens bei Patienten mit geringem Operationsrisiko am besten geeignet ist, untersucht die US-amerikanische PRIMARY-Studie. 

Den deutschen Arm der Studie mit 113 Patienten leitet Prof. Volkmar Falk vom Deutschen Herzzentrum der Charité. 

Finanziert wird der Studienteil mit 1,36 Millionen Euro vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung.

  • Eine Mitralklappeninsuffizienz ist die zweithäufigste erworbene Herzklappenerkrankung. 

Rund eine Million Menschen sind in Deutschland davon betroffen.  

Durch die Mitralklappe gelangt Blut aus dem linken Vorhof in die linke Herzkammer und wird von dort in den Körper gepumpt. 

Ist sie undicht, läuft Blut zurück in den Vorhof und staut sich in der Lunge. 

Ein typisches Symptom einer Mitralklappeninsuffizienz ist daher Luftnot.

Langjähriger Standard ist die Reparatur der Mitralklappe per Schlüsselloch-Chirurgie. Hierbei werden endoskopisch erkrankte Sehnenfäden ersetzt und der Klappenring mit einem Implantat stabilisiert. Häufig wird diese Methode bei einem Mitralklappen-Prolaps angewendet. Dieser entsteht, wenn die „Aufhängung“ der Klappe, also ein Sehnenfaden, gerissen oder ausgeleiert ist. Der obere Teil der Klappe schlägt dann bei jedem Herzschlag in den Vorhof.

Daneben hat sich in den letzten zehn Jahren auch ein kathetergestütztes Verfahren etabliert. Dabei werden über die Leiste ein oder mehrere Clips bis zum linken Herzen geschoben, mit denen die gegenüberliegenden Anteile der beiden Mitralklappensegel zusammengerafft werden, sodass die Klappe wieder schließt. 

  • Das Verfahren kommt häufig zum Einsatz, wenn die Klappe noch gesund ist, aber nicht mehr richtig schließt, weil sich die Herzkammer auf Grund einer Herzschwäche ausgedehnt hat.


Beide Verfahren möglich - Datenlage dünn

Patienten mit sehr hohem Operationsrisiko werden auch bei Mitralklappen-Prolaps mit dem Clip-Verfahren behandelt. 

Das Verfahren ist also grundsätzlich auch für einige Formen dieser Art Klappenschäden geeignet. „Bei Personen mit einem Mitralklappen-Prolaps und geringerem OP-Risiko können wir unter bestimmten Voraussetzungen beide Methoden anwenden. Die Datenlage, von welchem Verfahren die Patienten langfristig am meisten profitieren, ist aber sehr dünn“, sagt Prof. Volkmar Falk vom Deutschen Herzzentrum der Charité. Er leitet den deutschen Arm der US-amerikanischen PRIMARY-Studie.

In die Studie werden Patienten ab 65 Jahren mit einer schweren Mitralinsuffizienz aufgrund eines Mitralklappen-Prolaps eingeschlossen. Die Patienten werden per Zufall in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Hälfte wird operativ – in der Regel endoskopisch – versorgt. Die andere Gruppe wird per Katheterverfahren behandelt.

Langfristdaten werden erhoben

Das Studienteam prüft drei Jahre nach der Behandlung ob die Patienten leben und gesund sind oder wegen der Mitralklappe oder Herzschwäche erneut stationär aufgenommen werden müssen. 

Natürlich wird auch das Ergebnis der Reparatur geprüft. 

„Wir haben hier auch die einmalige Chance, langfristig zu verfolgen, welche Methode die bessere ist. Deshalb beobachten wir die Patienten insgesamt bis 10 Jahren nach der Behandlung weiter“, sagt Falk.

Neben dem DHZC werden sich noch 16 weitere deutsche Zentren an der Studie beteiligen.

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Prof. Dr. med. Volkmar Falk

Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, 

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https://dzhk.de/forschung/klinische-forschung/alle-studien/studie/detail/primary... Studientitel: Percutaneous or Surgical Repair In Mitral Prolapse And Regurgitation for >65 Year-olds (PRIMARY)


Prof. Dr. Volkmar Falk: Insuffizienz der Trikuspidalklappe und der Mitralklappe

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Mitral- und Trikuspidalklappe gleichzeitig operieren bringt Vorteile

  • Soll bei einer Mitralklappen-Rekonstruktion die Trikuspidalklappe gleich mit behandelt werden? 

In Fällen einer leichten Undichtigkeit (Insuffizienz) der Trikuspidalklappe gaben die herzchirurgischen Leitlinien darauf bislang keine eindeutige Antwort. 

  • Eine jetzt im New England Journal of Medicine publizierte und vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) geförderte transatlantische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Patienten auch im Falle einer leicht insuffizienten Trikuspidalklappe von einer Mitbehandlung profitieren. 

Ihnen musste allerdings etwas häufiger ein Schrittmacher eingesetzt werden. 

Prof. Volkmar Falk, Studienleiter und Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin

 Prof. Volkmar Falk, Studienleiter und Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin Copyright: DHZB/Külker

  • „Es ist zwar unstrittig, dass eine schwere Insuffizienz der Trikuspidalklappe stets mit behandelt werden sollte, wenn die Mitralklappe erneuert oder repariert wird. 

Bei einer moderat undichten Trikuspidalklappe gab es bislang keine wissenschaftlichen Daten. 

Es wird deshalb sehr unterschiedlich gehandhabt“, sagt Prof. Volkmar Falk vom Deutschen Herzzentrum Berlin, der den deutschen Arm der CTSN-TVR-Studie leitete.

Beide Klappen häufig gemeinsam defekt

In der Studie wurden 401 Patienten untersucht, die neben einer undichten Mitralklappe auch eine leicht geschädigte Trikuspidalklappe hatten. 

Beide Klappen sind häufig gemeinsam defekt. 

Denn dass die Trikuspidalklappe nicht richtig schließt, kann die Folge einer undichten Klappe der benachbarten linken Herzkammer, der Mitralklappe, sein. 

Das Blut staut sich dann zurück in die Lunge und zur rechten Herzkammer, wodurch auch die Trikuspidalklappe in Mitleidenschaft gezogen werden kann. 

Ist die Mitralklappe wieder dicht, kann das die Trikuspidalklappe entlasten.

Patienten profitieren von gleichzeitiger Behandlung

Minimalinvasive Rekonstruktion der Mitralklappe am Deutschen Herzzentrum Berlin
Minimalinvasive Rekonstruktion der Mitralklappe am Deutschen Herzzentrum Berlin Copyright: DHZB/Maier

Die ersten Ergebnisse der Studie sprechen für den gleichzeitigen Eingriff: 

+ bei rund 10 Prozent der Patienten, bei denen nur die Mitralklappe erneuert wurde, kam es in den ersten zwei Folgejahren zum Fortschreiten der Trikuspidalklappen-Insuffizienz, zur Notwendigkeit eine erneuten Operation oder zum Tod der Patienten. 

Wurden beide Klappen behandelt, trat dieser kombinierte Endpunkt nur bei rund 4 Prozent der Patienten auf. 

Der Unterschied zeigte sich dabei vor allem für die Progression der Trikuspidalklappen-Insuffizienz, während die Sterblichkeit nicht unterschiedlich war.

  • Allerdings wurde der Vorteil des kombinierten Klappeneingriffes mit einer signifikant erhöhten Rate an Herzschrittmacherimplantationen erkauft. 

14 Prozent aus der „Doppelklappengruppe“ bekamen noch in der Klinik einen Schrittmacher, in der Mitralklappen-Gruppe waren es nur 2,5 Prozent. 

  • Diese Komplikation kann entstehen, weil beim Einsetzen einer neuen Trikuspidalklappe in der Nähe des Reizleitungssystems gearbeitet wird, welches die elektrischen Impulse des Sinusknoten vom Vorhof auf die Herzkammern weiterleitet. 

„Wir wissen, dass das unter anderem von der Operationstechnik anhängig ist und werden untersuchen, unter welchen Bedingungen die Fälle auftraten und wie sich das verbessern lässt“, so Falk.

Langzeitbeobachtung soll weitere Erkenntnisse bringen

Der Studie vorangegangen war eine umfassende und sorgfältige Klassifizierung der Trikuspidalklappen-Insuffizienz mittels klinischer und bildgebender Parameter. 

„Wir mussten alle dasselbe Verständnis von einer moderaten Trikuspidalklappen-Insuffizienz haben, um sinnvolle wissenschaftliche Ergebnisse zu erhalten“, betont Falk als Zusatznutzen der Studie. 

Dabei habe man von der Zusammenarbeit mit dem hochspezialisierten Cardiothoracic Surgical Trials Network (CTSN) sehr profitiert, so der Herzchirurg. 

An der Studie beteiligt waren Partner aus den USA, Kanada und Deutschland, wobei Deutschland 20 Prozent der Patienten beisteuerte.

Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher von der bis zu fünf Jahre dauernden Nachbeobachtung der Patienten. 

„Wir sehen erst dann, wie sich die unterschiedlichen Operationsmethoden langfristig auf den Zustand der Patienten auswirken“, so Falk.

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Prof. Volkmar Falk

Deutsches Herzzentrum Berlin

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Originalpublikation:

Concomitant Tricuspid Repair in Patients with Degenerative Mitral Regurgitation. Gammie, JS., Falk, V., et al. NEJM, 2021 Nov 13. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2115961


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http://Studientitel: Evaluating the benefit of concurrent tricuspid valve repair during mitral surgery (CTSN-TVR-DZHK14)


https://dzhk.de/forschung/klinische-forschung/alle-studien/studie/detail/ctsntvr...

Univ.-Prof. Dr. med. Volker Rudolph: Kathetergeführten Trikuspidalklappenersatz + https://impfdashboard.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Herzklappenersatz mit dem Herzkatheter: Meilenstein gesetzt

Kardiologen am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) ersetzen erstmals eine Trikuspidalklappe mit dem Herzkatheter. 

Erste Einsätze erfolgen im Rahmen einer großen internationalen Zulassungsstudie.

Die auf der rechten Herzseite gelegene Trikuspidalklappe mit einem schonenden Katheterverfahren zu ersetzen, galt lange Zeit als gar nicht möglicher Eingriff. 

Doch jetzt scheint ein solcher Durchbruch auf dem Gebiet der interventionellen Kardiologie gelungen: 

Am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, führten Prof. Dr. Volker Rudolph, Direktor der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie und Angiologie, und Oberarzt Dr. Kai Peter Friedrichs erstmals einen kathetergeführten Trikuspidalklappenersatz erfolgreich durch.

  • Wissenschaftliche Untersuchungen aus den USA hatten bereits angekündigt, dass der innovative Klappenersatz für die Trikuspidalklappe künftig in Europa angeboten werden könnte. 

„Eine große amerikanisch-europäische Studie wird jetzt überprüfen, in welchem Umfang die betroffenen Patienten davon im Vergleich zu einer medikamentösen Therapie profitieren“, erläutert Professor Rudolph. 

  • Der erfahrene Kardiologe geht davon aus, dass dies besonders bei Patienten mit Risikofaktoren aufgrund von Begleiterkrankungen oder eines hohen Alters der Fall sein könnte. 

„Es stimmt uns schon sehr zuversichtlich, für diese Menschen wohl zukünftig eine weitere Behandlungsmöglichkeit anbieten zu können. In jedem Falle gilt es wie bei anderen Eingriffen am Herzen auch, dabei die individuelle Situation und die jeweiligen Therapieaussichten im Hinblick auf die bestmögliche Lebensqualität vorher genau abzuwägen.“

  • Im Rahmen der jetzt beginnenden randomisierten Zulassungsstudie (TRISCEND II) für Europa wird in Bad Oeynhausen zunächst nur eine limitierte Anzahl von streng ausgewählten Patienten einen Trikuspidalklappenersatz mittels Herzkatheter erhalten. 

Neben dem HDZ NRW sind weitere Herzzentren beteiligt. 

Auf dem Gebiet der kathetergestützten Herzklappenverfahren zählt das Bad Oeynhausener Herzzentrum ebenso wie bei den operativen herzchirurgischen Verfahren zu den bundesweit führenden Einrichtungen.

„Die meisten Eingriffe werden an den beiden Herzklappen durchgeführt, die sich auf der linken Seite des Herzens befinden, das sind die Aortenklappe und die Mitralklappe“, erläutert Dr. Friedrichs. 

  • Aufgrund einer zunehmend höheren Lebenserwartung sei mit einer steigenden Zahl behandlungsbedürftiger Trikuspidalklappenerkrankungen zu rechnen. 
  • Klappendefekte können angeboren sein oder im Laufe des Lebens, zum Beispiel durch rheumatisches Fieber, Erkrankungen der Lunge oder auch ohne erkennbare Auslöser entstehen.


„Während Eingriffe an der Trikuspidalklappe früher meist erst dann durchgeführt wurden, wenn die Erkrankung schon fortgeschritten war, versuchen wir heute, durch einen frühzeitigen Eingriff die Entstehung von Folgeschäden zu vermeiden“, beschreibt Professor Rudolph die gängige Behandlungsstrategie. 

„Hochmoderne, schonende Katheterverfahren und eine entsprechende Ausstattung und Erfahrung ermöglichen zunehmend auch die Behandlung von Patienten mit einem höheren Operationsrisiko. 

Auch einhergehende Probleme an weiteren Herzklappen mitzubehandeln, ist keine Seltenheit mehr. 

Neben der Reparatur mit Clip oder Ring steht uns am HDZ mit der neuen Klappenprothese jetzt ein weiteres Verfahren zur Verfügung, so dass das Spektrum der Patienten, die behandelt werden können, immer weiter ausgedehnt werden kann.“

Hintergrundinformation:

  • Die Trikuspidalklappe reguliert den Blutstrom des sauerstoffarmen Blutes aus dem Körper in das Herz. 
  • Sie besteht aus drei Klappensegeln und verbindet die rechte Vorkammer mit der rechten Herzkammer. 
  • Die Segel bestehen aus Bindegewebe und sind mit Sehnenfäden an der Kammer befestigt. 
  • Die häufigste Erkrankungsform ist eine Undichtigkeit der Klappe (Trikuspidalklappeninsuffizienz). 
  • Unter den über 70-Jährigen sind europaweit etwa 3 Mio. Menschen, darunter mehr Frauen als Männer, betroffen. 

Die Erkrankung bleibt oft über längere Zeit unbemerkt, weil frühe Symptome wie Leistungsminderung, Müdigkeit und Abgeschlagenheit nicht mit dem Herzklappenfehler in Verbindung gebracht werden. 


Quellen: HDZ NRW; Europ Heart J Cardiovasc Imaging 2020

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patienten pro Jahr, davon 14.600 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Die Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Volker Rudolph ist spezialisiert auf die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen und entzündliche Herzerkrankungen. In der Klinik werden jährlich mehr als 5.000 kathetergestützte Verfahren durchgeführt. Modernste diagnostische und bildgebende Verfahren sowie alle modernen Kathetertechniken sichern die bestmögliche und schonende medizinische Versorgung der Patienten. Die Klinik ist Europäisches und Nationales Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, anerkanntes Brustschmerzzentrum (CPU – Chest Pain Unit) sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert.

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Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Leitung: Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de

Univ.-Prof. Dr. med. Volker Rudolph
Direktor der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
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32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1276
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Herzinsuffizienz: Entzündliche Regenerationsprozesse des Herzmuskel

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Herzinsuffizienz schwächen - Neu an der UDE/am UK Essen: Peter Lüdike

Rund 1,8 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Herzschwäche. 

Wie sie entsteht und die Therapie optimiert werden kann, untersucht u.a. Dr. Peter Lüdike am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). 

Er ist neuer Professor für Herzinsuffizienz an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE). 

Prof. Dr. Peter Lüdike
Prof. Dr. Peter Lüdike © UDE/Frank Preuß
 
„Aktuell sind Herzinsuffizienz und ihre Folgen in Europa die größte medizinische Herausforderung. Das wird auch in Zukunft so sein“, sagt Prof. Peter Lüdike. Damit die Krankheit möglichst nicht entsteht, erforscht er derzeit in der Klinik für Kardiologie und Angiologie am UK Essen in einem DFG-Projekt, wie sich entzündliche Regenerationsprozesse des Herzmuskels gezielt beeinflussen lassen.

Zudem möchte der Bereichsleiter der Herzinsuffizienz und Intensivmedizin, dass die Universitätsmedizin Essen auf dem Gebiet der Herzschwäche ein internationales Referenzzentrum wird.

 „Wir werden die Diagnose und Behandlungen unserer Patienten optimal ausbauen, verbessern und konsequent wissenschaftlich begleiten“, so der 39-Jährige.

Peter Lüdike studierte Medizin von 2001 bis 2008 an den Universitäten Frankfurt/Main, Zürich (Schweiz) und am Kasturba Medical College der indischen Manipal Universität.

2008 wurde er über die Bedeutung von Sauerstoffradikalen bei der Entstehung des Schlaganfalls promoviert.

Danach war er Arzt am Uniklinikum Aachen (2008/09) und wechselte dann bis 2015 ans Universitätsklinikum Düsseldorf.

Am UK Essen leitet er seit 2015 den Bereich Herzinsuffizienz und Intensivmedizin sowie seit 2017 das Programm zur minimalinvasiven Kathetertherapie von Mitral- und Trikuspidalklappenfehlern.

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Westdeutsches Herz- und Gefäßzentrum, Klinik für Kardiologie und Angiologie:
Prof. Dr. med. Peter Lüdike, peter.luedike@uk-essen.de

Forsthausweg 2
47057 Duisburg
Deutschland
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Alexandra Nießen
Tel. 0203/37 9-1487
alexandra.niessen@uni-due.de 

Mitral- und Trikuspidalklappe: Prof. Dr.. med. Volkmar Falk

Medizin am Abend Berlin Fazit: DZHK-Studie: Vorteile durch gleichzeitige OP der Mitral- und Trikuspidalklappe?

Eine Insuffizienz (Undichtigkeit) der Mitralklappe in der linken Herzhälfte kann auch zur Insuffizienz der Trikuspidalklappe im rechten Herzen führen. 

Sollte man beide Klappen in einer Operation behandeln, wenn die Trikuspidalklappe nur leicht oder mittelgradig geschädigt ist? 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Kreuzschmerzen  


Darüber herrscht Uneinigkeit, auch weil belastbare Daten bisher nicht vorliegen. 

Eine neue Studie des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) soll hier Klarheit schaffen. 

 Studienleiter Prof. Dr. med. Volkmar Falk
 Studienleiter Prof. Dr. med. Volkmar Falk Quelle: Külker/DHZB
 
Die Mitralklappe hat die Funktion eines Ventils zwischen dem linken Vorhof und der linken Kammer unseres Herzens.

  • Bei einer Mitralklappeninsuffizienz, also einer Undichtigkeit dieser Klappe, staut sich das Blut zurück in die Lunge und zurück zur rechten Herzkammer. 
  • Dabei kann auch die Trikuspidalklappe in der rechten Herzhälfte in Mitleidenschaft gezogen werden.
Denn die rechte Kammer muss gegen den Rückstau des Blutes aus der Lunge anpumpen, so dass es zu einer krankhaften Erweiterung der rechten Herzkammer kommt. 

Dadurch wird auch der Ring, an dem die Segel der Trikuspidalklappe aufgehängt sind, gedehnt. 

Damit können die Segel nicht mehr dicht schließen. Die Trikuspidalklappe ist das Ventil zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer. Es fließt also Blut zurück in den rechten Vorhof.  

Die Folge ist ein Rückstau des „verbrauchten“, sauerstoffarmen Blutes in den Körper.

Die Leitlinien besagen, dass eine hochgradig insuffiziente Trikuspidalklappe bei der Operation zur Korrektur oder dem Ersatz der Mitralklappe mitbehandelt werden sollte. Unsicherheit herrscht jedoch, wenn die rechte Herzklappe nur leicht oder mittelgradig beeinträchtigt ist. 

Prof. Dr. med. Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin und Direktor der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, erklärt warum: 

„Die Rekonstruktion der Mitralklappe führt zur Entlastung des Lungenkreislaufs und damit der rechten Herzkammer. Das kann bedeuten, dass die chirurgische Behandlung einer Trikuspidalklappeninsuffizienz nicht mehr nötig ist. Es kann aber auch sein, dass die Undichtigkeit dieser Klappe dennoch fortschreitet. Und dann wird eine zweite Herzoperation notwendig, was für die Patienten natürlich belastend ist.“
  • Eine neue Studie soll klären, ob es günstiger ist, beide Klappen gleichzeitig zu operieren, auch wenn die Trikuspidalklappe noch nicht sehr undicht ist. 
Damit könnten dann auch die Leitlinien für diese Patientengruppe präzisiert werden. 


Die Studie „CTSN-TVR—DZHK14“ wird vom DZHK gemeinsam mit dem US-amerikanischen „Cardiothoracic Surgical Trials Network (CTSN)“ durchgeführt und auf deutscher Seite von Prof. Falk geleitet. 

400 Patienten sollen eingeschlossen werden. In Deutschland beteiligen sich insgesamt 16 Zentren an der Studie, 9 davon sind DZHK-Zentren. In den USA und Kanada sind es 20 Zentren.

Die Kooperation erforderte viel Vorarbeit, Datensicherheit und Autorenschaft sind nur zwei von vielen Punkten, die geklärt werden mussten. „Der Aufwand hat sich aber gelohnt, denn damit haben wir eine gute Grundlage für weitere internationale Kooperationen geschaffen“, sagt Prof. Falk.

In den USA wurden bereits 105 Patienten eingeschlossen. In Deutschland hat der Aufnahmeprozess gerade begonnen.

Über das DZHK
Das Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) ist das größte nationale Zentrum zur Erforschung von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Sein Ziel ist es, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schnellstmöglich in den klinischen Alltag zu überführen. Dazu vereint es exzellente Grundlagenforscher und klinische Forscher aus 30 Einrichtungen an sieben Standorten. Das DZHK wurde 2011 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von Sitzländern der Partnereinrichtungen gefördert. Es gehört zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG), die sich der Erforschung großer Volkskrankheiten widmen.

Studientitel:
Evaluating the benefit of concurrent tricuspid valve repair during mitral surgery (CTSN-TVR—DZHK14)

Studienleiter:
Prof. Dr. med Volkmar Falk, Deutsches Herzzentrum Berlin, Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie

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Undichtigkeit der Trikuspidalklappe - Interventionelle Klappentherapie mit Cardioband

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Weiterer Meilenstein erreicht: Erstmals Trikuspidalklappe des Herzens mittels Katheter repariert

Universitätsmedizin Mainz erweitert Spektrum der Interventionellen Klappentherapie – neue Perspektiven für Herzpatienten

Erstmals haben Mediziner der Universitätsmedizin Mainz einen Patienten, der unter einer hochgradigen Undichtigkeit der Trikuspidalklappe litt, mittels Katheter erfolgreich behandelt. Es ist einer der ersten zwei Eingriffe mit einem Cardioband an der Trikuspidalklappe weltweit. 


Eine Woche nach der OP: Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Dr. Ralph Stephan von Bardeleben und der Patient Eine Woche nach der OP: Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Dr. Ralph Stephan von Bardeleben und der Patient
Foto: Thomas Böhm (Universitätsmedizin Mainz)
 
Erstmals haben Mediziner der Universitätsmedizin Mainz einen Patienten, der unter einer hochgradigen Undichtigkeit der Trikuspidalklappe litt, mittels Katheter erfolgreich behandelt.

  • Es ist einer der ersten zwei Eingriffe mit einem Cardioband an der Trikuspidalklappe weltweit. 

Während die Spezialisten der Universitätsmedizin Mainz bereits seit 2008 Eingriffe an der Aorten- und Mitralklappe mittels modernster Kathetertechnik durchführen, stellt der entsprechende Eingriff an der Trikuspidalklappe eine besondere Herausforderung dar – die nun in Mainz erfolgreich gemeistert wurde. 

Ausschlaggebend für den aktuellen Erfolg ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen im kürzlich gegründeten Herzzentrum Mainz.

Die Trikuspidalklappe ist eine der vier Herzklappen des Menschen. 

  • An dieser Klappe treten einerseits weniger Klappenfehler auf als etwa an der Mitral- oder der Aortenklappe. 

Andererseits sind Eingriffe an dieser Klappe technisch schwieriger. Eine undichte Trikuspidalklappe kann vielfältige Symptome verursachen – von starken Wasseransammlungen in den Beinen bis hin zu Atemnot und Herzrhythmusstörungen. In vielen Fällen ist die Klappe selbst noch ausreichend funktionstüchtig, aber die Halterung nicht mehr in Ordnung.

In diesen Fällen muss die Trikuspidalklappe nicht ersetzt werden, sondern die Ärzte verkleinern die Klappe, in dem sie einen Klappenring einbauen und so die Undichtigkeit schließen.

„Bisher erfolgte eine solche Ringimplantation offen chirurgisch“, erläutern die Oberärzte Dr. Ralph Stephan von Bardeleben und PD Dr. Eberhard Schulz, die den Eingriff vorgenommen haben. „Nun können wir unseren Patienten mit einem minimal-invasiven Eingriff mittels Katheter helfen. Eine Öffnung des Brustkorbs ist nicht erforderlich. Von dieser neuen schonenden Methode profitieren vor allem ältere Patienten mit zumeist zahlreichen Begleiterkrankungen, bei denen das Operationsrisiko eines offenen chirurgischen Eingriffs zu groß wäre.“

Der Eingriff fand bei einem 80-jährigen Patienten in Vollnarkose schonend über die venösen Blutgefäße der Leiste statt. Ein Kontrollkatheter wurde zur Darstellung der rechten Herzkranzarterie arteriell platziert. Die gesamte Prozedur mit Verankerung und Verkürzen des Ringbandes erfolgte am schlagenden Herzen ohne Einsatz der Herz-Lungenmaschine. Der Eingriff wurde unter Röntgenkontrolle durchgeführt und die Herzanatomie ständig mittels modernster 3D-Echokardiographie beobachtet. Die Eingriffsplanung erfolgte mit modernster dreidimensionaler Bildgebung. „Der Patient konnte bereits nach vier Tagen beschwerdefrei nach Hause entlassen werden“, sagt Dr. Ralph Stephan von Bardeleben.

Aufgrund der zunehmenden Erfahrung und exzellenter Studienergebnisse hat die Zahl an kathetergestützten Herzklappeneingriffen in Deutschland und somit auch an der Universitätsmedizin Mainz in den letzten Jahren stark zugenommen.

Aufgrund der bisherigen Entwicklung werden die Kardiologen der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam mit den Herzchirurgen im Jahr 2016 etwa 450 kathetergestützte Herzklappeneingriffe an Aorten-, Mitral- und nun auch an Trikuspidalklappen durchführen.

„Dieser Eingriff zeigt den hohen technischen Standard und die Innovationsbereitschaft im Bereich der minimal-invasiven Herzklappentherapie in Mainz“, betont Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie I. 

„Die steigende Zahl der Interventionen und die große Erfahrung der Implanteure haben dazu geführt, dass die Verfahren insgesamt sehr sicher geworden sind und auch bei neuen Systemen nur eine sehr geringe Komplikationsrate haben.“

Wie Professor Münzel weiter betont, konnte dieser Meilenstein vor allem auch durch den Integrationsgedanken des neuen Mainzer Herzzentrums erreicht werden: „Basis unseres Erfolgs ist die enge Kooperation zwischen interventionellen Kardiologen und Kollegen der von Univ.-Prof. Dr. Christian Vahl, geleiteten Herzchirurgie. Dies garantiert eine optimale Bündelung von Kompetenzen bei der Behandlung der Patienten.“

Vor diesem Hintergrund bietet das Herzzentrum Mainz vielfältige Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für zuweisende Ärzte aber auch Patienten an. Diese können das Bewusstsein für potentiell belastende und lebensbedrohliche Herzklappenerkrankungen schärfen und gleichzeitig den Zugang zu einer gründlichen Abklärung sowie erfolgreichen Therapie für Betroffene schaffen.

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Abteilung für interventionelle Herzklappen, Zentrum für Kardiologie I, Herzzentrum Mainz
Tel: 06131-172385 und -7267, E-Mail: klappenambulanz-m2@unimedizin-mainz.de
Dr. Ralph Stephan von Bardeleben,
E-Mail: Stephan.von_Bardeleben@unimedizin-mainz.de
PD Dr. Eberhard Schulz,
E-Mail: Eberhard.Schulz@unimedizin-mainz.de

Dr. Renée Dillinger-Reiter,
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Barbara Reinke M.A. Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz


Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de

Herzklappenrekonstruktion und die spätere Schwangerschaft https://www.einlebenretten.de/

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Herzklappe kaputt - Woran junge Frauen denken sollten

 

https://www.einlebenretten.de/ 

 

In den meisten Fällen treten Beschädigungen an den Herzklappen als Verschleißerscheinung bei älteren Menschen auf. Wenn junge Frauen an einem Herzklappendefekt leiden, sollte die Therapie sorgfältig bedacht sein, da der Ersatz der Klappe bei einer späteren Schwangerschaft ein Risiko bedeutet. Ein Beispiel aus der klinischen Praxis. 

Herzklappe erfolgreich repariert: (v.l.) Prof. Dr. Jan Gummert, Daniele Fernandes dos Santos, Oberarzt Dr. André Renner Herzklappe erfolgreich repariert: (v.l.) Prof. Dr. Jan Gummert, Daniele Fernandes dos Santos, Oberarzt Dr. André Renner (Foto: Kerstin Konze).
 
Die 2-Millionen-Stadt Fortaleza ist ein beliebtes Kreuzfahrtziel im Norden Brasiliens. Sie ist die Heimatstadt von Daniele Fernandes dos Santos. Die 27-jährige Brasilianerin hat vor kurzem ihr Studium der Sozialwissenschaften abgeschlossen und absolviert gerade ein freiwilliges Soziales Jahr in Deutschland (Bielefeld). Eher unfreiwillig erfolgte dagegen ihre Aufnahme im Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen:

Ihre Herzklappe war defekt.

In den meisten Fällen treten Beschädigungen an den Herzklappen als Verschleißerscheinung bei älteren Menschen auf.

Bei jungen Leuten sind sie eher selten.

 „Grundsätzlich ist ein Klappenfehler ein mechanisches Problem, bei dem Medikamente nicht weiterhelfen“, erläutert Oberarzt Dr. André Renner, Herz- und Thoraxchirurg der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Gummert.

Bei Daniele führte die Undichtigkeit ihrer Mitralklappe dazu, dass ein Teil des Blutes in die falsche Richtung floss, nämlich aus der linken Herzkammer zurück in den linken Vorhof des Herzens. 

  • Die Folge: Atemnot und Herzrasen, die plötzlich auftreten und starke Beschwerden verursachen können. Vermutlich ist die Undichtigkeit in Folge einer Entzündung aufgetreten.

Reparatur oder Ersatz?

Einem erfahrenen Chirurgen stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um eine schwer beschädigte Herzklappe wieder in Form und Funktion zu bringen. Bei schwierigen Defekten ist eine Reparatur der Klappe die anspruchsvollste Lösung. „Für mich war es aber auch die beste“, betont Daniele. Ihre große Angst vor einer hässlichen Narbe konnte Dr. Renner ihr nehmen: „Bei minimalinvasiven Eingriffen wird nur ein kleiner Schnitt an der Seite vorgenommen, davon ist später so gut wie gar nichts zu sehen.“

Für junge Frauen hat eine Herzklappenrekonstruktion aber auch den großen Vorteil, dass einer späteren Schwangerschaft nichts im Wege steht. Auch wenn die Studentin zur Zeit mehr an die Karriere als an Familienplanung denkt, ist sie froh, dass ihr nach dem erfolgreichen Eingriff die Zukunft alle Wünsche offen hält.

Was wäre die Alternative gewesen?

„Ist eine Reparatur der Herzklappe nicht möglich, dann muss die defekte Klappe ersetzt werden“, erläutert Renner.

In Frage kommen mechanische oder biologische Herzklappen. 

Die Nachteile: Biologische Herzklappen können sich bei jüngeren Patienten bis zum Funktionsverlust verändern und eine zweite Herzklappenoperation wird nötig. Allerdings stellt der biologische Ersatz die beste Alternative für junge Frauen mit Schwangerschaftswunsch dar.

Mit einem mechanischen Herzklappenersatz müssen lebenslang gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden. Sie verhindern, dass sich an der künstlichen Klappe Blutgerinnsel bilden.

  • Unter dieser Therapie ist das Risiko für schwere Komplikationen und Sterblichkeit während der Schwangerschaft und bei der Geburt für Mutter und Baby deutlich erhöht.

Mehr als 230 Mitralklappenrekonstruktionen wurden im vergangenen Jahr im HDZ NRW durchgeführt, die Qualitätsrate in Prof. Gummerts Klinik liegt dabei weit über dem Bundesdurchschnitt. Das hat Daniele zwar erst nach ihrer Operation erfahren, aber sie ist froh, noch dazu in einer Einrichtung behandelt worden zu sein, die auf minimalinvasive Herzchirurgie spezialisiert ist. Vorerst will sie in Ostwestfalen bleiben: Nach Abschluss ihres Freiwilligenjahres ist ein Masterstudium in Bielefeld geplant.
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Hintergrundinformation:

Herzklappenrekonstruktion
In unserer Klinik erfolgt die Mitralklappenrekonstruktion fast ausschließlich als minimalinvasiver Eingriff. Dabei ist der Hautschnitt kleiner (4 – 7 Zentimeter) und die Öffnung des Brustkorbs erfolgt unterhalb der Brust auf der rechten Seite, sodass das die Stabilität des Brustkorbs erhalten bleibt. Die Patienten erholen sich nach der Operation meist schneller.

Herzklappenersatz
Mechanische Herzklappen: Die heute verfügbaren mechanischen Herzklappen werden aus speziellen Kunststoffen hergestellt und sind sehr gut haltbar. Die am häufigsten eingesetzten Modelle sind Kippscheibenprothesen und Doppelflügelklappen. Jeder Patient mit einer künstlichen Herzklappe muss lebenslang gerinnungshemmende Medikamente zur Verhinderung von Blutgerinnselbildung einnehmen.

Biologische Herzklappen: Als Alternative zu den mechanischen Herzklappen werden häufig biologische Klappen eingesetzt. Sie haben den Vorteil, dass eine Gerinnungshemmung auf Dauer nicht notwendig ist (vorausgesetzt, dass kein Vorhofflimmern besteht), und dass sie geräuschlos sind.

Biologische Klappen werden überwiegend aus tierischem Gewebe, d.h. aus (mit Glutaraldehyd behandelten) Schweineklappen oder Rinderherzbeuteln hergestellt.

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Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international anerkanntes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. Mit 37.000 Patienten pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, ist das HDZ NRW ein führendes Spezialklinikum in Europa. Unter einem Dach arbeiten vier Universitätskliniken und Institute seit 30 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist Universitätsklinik und zugleich Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum.

In der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jan Gummert werden jährlich an die 4.000 Patienten am offenen Herzen und den herznahen Gefäßen operiert. Die Klinik ist deutschlandweit führend in den Bereichen Herzklappenoperationen, Herztransplantationen, Kunstherzimplantationen sowie Herzschrittmacher-/ ICD-Eingriffe. Seit 1989 wurden hier mehr als 3.000 Herzunterstützungssysteme implantiert. Mit 85 Herztransplantationen in 2014 (gesamt: über 2.100) ist die Klinik das bundesweit größte Herztransplantationszentrum. Zu den weiteren Schwerpunkten der Klinik zählen die minimalinvasive Klappenchirurgie und die Bypasschirurgie am schlagenden Herzen.

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