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Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) zum Nikolausfest 2017

Medizin am Abend Berlin Fazit: Kohlenmonoxidvergiftungen durch Shisha Rauchen nehmen zu

Bereits rund 100 Behandlungen in der speziellen Druckkammer am UKD in diesem Jahr 
 
In diesem Jahr wurden bereits rund 100 Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen in der speziellen Druckkammer des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) behandelt – etwa 40 davon gehen auf das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) zurück.


In der Druckkammer der Düsseldorfer Uniklinik können bis zu 12 sitzende Patienten behandelt werden. Die Sitzreihen können zur Aufnahme von Krankenhausbetten entfernt werden.


In der Druckkammer der Düsseldorfer Uniklinik können bis zu 12 sitzende Patienten behandelt werden. Die Sitzreihen können zur Aufnahme von Krankenhausbetten entfernt werden. UKD

Bei der Therapie wird unter Zuhilfenahme von Überdruck 100 Prozent Sauerstoff verabreicht, um das Kohlenmonoxid aus dem roten Blutfarbstoff und lebenswichtigen Organgeweben (z.B. Gehirn) zu verdrängen.  

Medizin am Abend Berlin: Druckkammer in Berlin/Bundesweit  

  • Kohlenmonoxid (chemisches Zeichen: CO) ist ein farb-, geruchs- und geschmackloses Gas, das bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen und unter unzureichender Sauerstoffzufuhr entsteht.  
  • Kohlenmonoxid ist hoch toxisch und sorgt dafür, dass Sauerstoff im Blut nicht mehr transportiert wird, was im schlimmsten Fall zum Ersticken führen kann. 
„Kohlenmonoxidvergiftungen sind lebensgefährlich“, sagt Dr. Sven Dreyer, leitender Druckkammerarzt der Uniklinik, „mehr Vorsicht und Sorgsamkeit können Leben retten.“

UKD rät zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsicht

Aufgrund mehrerer aktueller Fälle rät das UKD zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsicht: Defekte Gasthermen oder ein Holzkohlegrill in der Wohnung stellen ein Risiko dar. 

Die Uniklinik vermerkt zudem einen deutlichen Anstieg an Vergiftungen durch das Rauchen von Shishas.

Kohlenmonoxid ist die Ursache für einen Großteil der tödlichen Vergiftungen weltweit. Dennoch wird es immer noch häufig unterschätz. Da das Atemgift so gut wie keine Reizungen hervorruft, wird es zunächst kaum wahrgenommen: 

Die frühen Anzeichen einer Vergiftung – Müdigkeit, Benommenheit, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome – sehen Betroffene nicht als Folge der Verbrennung.

Hohe Dosen von Kohlenmonoxid wirken schwer toxisch und sorgen bereits nach wenigen Minuten der Einatmung für Bewusstlosigkeit und Erstickungen.

In geschlossenen Räumen kann das Gas nicht abziehen

Risikopunkte sind unter anderem Gasthermen, die unvollständig verbrennen – etwa weil der Brenner verrußt ist. Ein Warnzeichen für CO ist dabei die Farbe der Flamme: Sie ist nicht mehr blau sondern gelb. Prof. Dr. Joachim Windolf, Direktor der Klinik für Hand- und Unfallchirurgie am UKD, warnt zudem davor einen Holzkohlegrill oder ein offenes Feuer in geschlossenen Räumen aufzustellen: „Bei der Verbrennung von Kohlenstoffen, nämlich der Holzkohle, entsteht das Gas und kann in geschlossenen Räumen nicht abziehen“, erklärt der Leiter der Düsseldorfer Unfallmedizin, der auch die Düsseldorfer Druckkammer betreut. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht durch Versuche aus dem Jahr 2013 davon aus, dass in einer Garage oder einem Wohnzimmer bereits nach zwei Stunden Verbrennung von 800 Gramm Holzkohle eine giftige Gas-Konzentration (3.000 ppm/parts per Million) vorhanden ist, die zur Bewusstlosigkeit und auch zum Tode führen kann.

Unsachgemäßes Shisha Rauchen ist eine Gefahrenquelle
  • Eine Gefahrenquelle ist nicht zuletzt das beliebte Shisha Rauchen, da auch hier bei der Verbrennung der Wasserpfeifenkohle Kohlenmonoxid entsteht. 
  • Besonders beim schnellen Rauchen ohne Absetzen der Pfeife in geschlossenen Räumen ohne ausreichende Luftzufuhr gelangt nicht mehr genug Sauerstoff in den Organismus. 
Anschließende Benommenheit, Übelkeit und Bewusstlosigkeit sind auf das Kohlenmonoxid, nicht aber auf die Stärke des Tabaks zurückzuführen.

Im Verdachtsfall sollte man sofort alle Fenster öffnen, umgehend den Raum verlassen und die Feuerwehr verständigen.

Für eine CO-Vergiftung reichen nur wenige Atemzüge. 

  • Vorbeugend raten Experten daher immer zum Kauf von Kohlenmonoxidmeldern. 

Die kleinen Geräte werden an der Wand angebracht und sind in jedem Baumarkt zu bekommen.

Wichtig: Rauchmelder, die seit Anfang des Jahres in Nordrhein-Westfahlen Pflicht sind, ersetzen keine Kohlenmonoxidmelder, da sie das Gas nicht erfassen.


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Dr. Sven Dreyer, Universitätsklinikum Düsseldorf
Tel.: 0211 / 81-04107

Stefan Dreising Universitätsklinikum Düsseldorf

Moorenstr. 5
40225 Düsseldorf
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211/8108247
E-Mail-Adresse: stefan.dreising@med.uni-duesseldorf.de


Hämoglobin und die Gelbsucht

Medizin am Abend Berlin Fazit: Giftige Mitspieler der Gelbsucht identifiziert

Wissenschaftler des Universitätsklinikums und der Friedrich-Schiller-Universität Jena konnten gemeinsam mit Partnern aus Wien und Groningen nachweisen, dass Oxidationsprodukte des Blutfarbstoffes Hämoglobin eine wichtige Rolle bei der Gelbsucht spielen. 

Wie jetzt im Journal of Hepatology veröffentlicht, identifizierten sie mit den Stoffen Z-BOX A und Z-BOXB zwei Abbauprodukte, die bei Gelbsucht vermehrt gebildet werden und die Leberfunktion stark beeinträchtigen. 

Im Gegensatz zu gesundem Lebergewebe werden bei Gelbsucht  Z-BOX A und Z-BOX B vermehrt gebildet und angereichert. Das beeinflusst die Gestalt der Leberzellen und stört die Organfunktion massiv.
Im Gegensatz zu gesundem Lebergewebe werden bei Gelbsucht Z-BOX A und Z-BOX B vermehrt gebildet und angereichert. Das beeinflusst die Gestalt der Leberzellen und stört die Organfunktion massiv.
Quelle: Raphael Seidel 
  • Der Stoff verleiht unserem Blut sein tiefrote Farbe: 
  • Das eisenhaltige Molekül Häm bildet in Verbindung mit Eiweißen in den roten Blutkörperchen Hämoglobin, das für den Sauerstofftransport im Körper eine zentrale Rolle spielt. 
Beim Abbau roter Blutkörperchen fallen im gesunden Körper große Mengen an Häm an, die nicht recycelt werden können. 
  • Weil das freigesetzte Häm giftig ist, wird es über Biliverdin als Zwischenstufe zu Bilirubin abgebaut und schließlich unter hohem Energieaufwand über die Galle ausgeschieden. 
  • Gelingt das dem Körper nicht in ausreichendem Maß, so sorgt das Bilirubin für die gelbliche Färbung der Augen und der Haut, die der Gelbsucht ihren Namen geben.
Die Gelbsucht ist also weniger eine eigenständige Krankheit denn ein Zeichen, dass dieser Abbau- und Ausscheidungsprozess wegen einer Erkrankung des Blutes, der Leber oder der Galle gestört ist. 

„Lange Zeit galten die erhöhten Konzentrationen an Bilirubin auch als Ursache für verschiedene Komplikationen der Gelbsucht, vor allem Schädigungen im zentralen Nervensystem.

Wir vermuten, dass auch weitere Hämabbauprodukte für einen Teil dieser Effekte verantwortlich sind“, so Prof. Dr. Michael Bauer. Der Anästhesist am Universitätsklinikum Jena erforscht diese Abbauprodukte und deren Rolle im Leberstoffwechsel im Rahmen einer von der DFG geförderten Forschergruppe in Jena.

Oxidationsprodukte Z-BOX A und Z-BOX B spielen wichtige Rolle bei der Gelbsucht

In den Blickwinkel der Jenaer Forscher gerieten dabei Z-BOX A und Z-BOX B, zwei niedermolekulare Verbindungen, die durch die Reaktion von Häm oder Bilirubin mit reaktiven Sauerstoffspezies entstehen. In einer jetzt im Journal of Hepatology veröffentlichten Arbeit untersuchen die Wissenschaftler des Universitätsklinikums und der Friedrich-Schiller-Universität Jena gemeinsam mit Partnern aus Wien und Groningen die Rolle dieser Verbindungen bei der Gelbsucht.

Die Forscher zeigten, dass Z-BOX A und Z-BOX B bereits im Blut gesunder Menschen vorhanden sind, bei gestörtem Bilirubinstoffwechsel oder Patienten mit Leberversagen steigt ihre Konzentration auf das Zwanzigfache an. 

Weil zur Entgiftung eine weitere Akkumulation in der Leber stattfindet, können die untersuchten Abbauprodukte negative Folgen für die Leberfunktion haben. „Obwohl sich die Struktur der beiden Hämabbauprodukte nur in der Position von zwei Seitenketten unterscheidet, haben beide Verbindungen unterschiedliche körpereigene Interaktionspartner und Folgeeffekte auf die Leberzellen“, betont der Chemiker Raphael Seidel, Erstautor der Arbeit. In Zellkulturexperimenten konnten die Jenaer Wissenschaftler nachweisen, dass Z-BOX A die Morphologie von Leberzellen beeinträchtigt und stärker mit dem intrazellulären Reduktionsmittel Glutathion reagiert als Z-BOX B.

Unterschiede der Oxidationsprodukte belegen ausgeklügelte Bau- und Funktionszusammenhänge

Mit Hilfe eines hochsensitiven Analyseverfahrens gelang es den Forschern im Tiermodell aufzudecken, dass der Körper Z-BOX A bei Entgiftung über die Galle bevorzugt, während Z-BOX B auf noch ungeklärte Weise aus dem Blut eliminiert wird. 

Michael Bauer:

„Die derart unterschiedlichen Auswirkungen der beiden Hämabbauprodukte beweisen fein abgestimmte Struktur-Wirkungs-Beziehungen mit den zellulären Strukturen auf molekularer Ebene, wie etwa Transportproteinen oder Rezeptoren.“

Mit ihren Forschungsergebnissen öffnen die Jenaer Wissenschaftler eine neue Sicht auf grundlegende Zusammenhänge des Häm-Bilirubinstoffwechsels.

Originalliteratur:
Seidel RA, et al. Impact of higher-order heme degradation products on hepatic function and hemodynamics. Journal of Hepatology. 2017 Apr 12. https://doi.org/10.1016/j.jhep.2017.03.037

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Prof. Dr. Michael Bauer
Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen und Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Jena

Bachstraße 18

07743 Jena
Deutschland
Thüringen

E-Mail: Michael.Bauer[at]med.uni-jena.de
Tel.: 03641 9 323101
 

Stuhltest: Immunologischen fäkalen Okkultbluttest iFOBT.

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Darmkrebsvorsorge mit verbessertem Test: 

Antikörper suchen verstecktes Blut im Stuhl

Ab dem 1. April 2017 erstatten die Krankenkassen einen neuen Test zur Früherkennung von Darmkrebs. 

Der bisherige Guajak-Test wird durch einen immunologischen Stuhltest ersetzt, den immunologischen fäkalen Okkultbluttest iFOBT. 

Dieser beruht auf einer Antikörper-Reaktion mit dem menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin und hat sich in Studien als noch zuverlässiger erwiesen. 

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) rät Menschen ab 50 Jahren regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu gehen. 

Der iFOBT sollte ab dem Alter von 50 Jahren einmal jährlich durchgeführt werden. 

Spätestens ab 55 Jahren ist alle zehn Jahre eine Darmspiegelung empfohlen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFilm: Gastroenterologe  
 
Dickdarmkrebs entwickelt sich in der Regel über viele Jahre hinweg aus harmlosen Vorstufen, den Darmpolypen oder Adenomen. 

Diese Wucherungen sind zwar meist zunächst gutartig, neigen aber eher zum Bluten als gesunde Darmschleimhaut.

Diese Tatsache machen sich die Stuhltests zunutze“, erläutert Professor Dr. med. Thomas Seufferlein, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Ulm.

  • Die Tests können winzige, für das Auge nicht sichtbare Blutmengen im Stuhl nachweisen. 
  • Während der Guajak-Test auf einer biochemischen Reaktion mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin beruht, weisen die neuen Tests das Hämoglobin mithilfe einer Antikörper-Reaktion nach. 

 „Weil die Antikörper nur auf menschliches Hämoglobin reagieren, ist der iFOBT deutlich weniger störanfällig als der Guajak-Test“, sagt Seufferlein.

  • Dieser reagiere zuweilen auch auf Blut aus der Nahrung, wenn etwa rotes Fleisch verzehrt worden sei. 

Die immunologischen Stuhltests, die jetzt in das Screening-Programm aufgenommen werden, haben in umfangreichen Studien bewiesen, dass sie Blutspuren im Stuhl rund zwei bis drei Mal häufiger erkennen als der bisherige Guajak-Test.

Im vergangenen Jahr hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) daher beschlossen, den neuen Test in die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie aufzunehmen. Ab April 2017 sind die Tests für Versicherte ab 50 Jahren Kassenleistung.

Beim Ablauf des Screenings ergeben sich einige Änderungen:

Zwar gibt der Arzt weiterhin den Test an den Patienten aus und erklärt die Durchführung.

Die Auswertung wird künftig jedoch nicht mehr in den Arztpraxen, sondern in Speziallaboren stattfinden. 

Wie bisher wird der Patient nur bei einem positiven Befund kontaktiert. „Eine zentrale Evaluierung der Ergebnisse wie bei der Vorsorgekoloskopie – also eine zentrale Auswertung im Hinblick auf Qualität und Nutzen – ist für den iFOBT seitens des G-BA bislang noch nicht geplant“, sagt Professor Dr. med. Wolff Schmiegel, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum. „Die DGVS empfiehlt unbedingt, dies nachzuholen: Im Sinne der Qualitätssicherung sollte eine zentrale Evaluierung der Ergebnisse erfolgen.“

An den Empfehlungen, wer am Screening teilnehmen sollte, wird der neue Test nichts ändern:

„Frauen und Männern ab 50 Jahren sollten den Test einmal jährlich durchführen, die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse“, so Professor Schmiegel.

  • ,Fällt dieser positiv aus, so muss zur Absicherung des Ergebnisses eine Darmspiegelung erfolgen. 

Spätestens ab dem 55. Lebensjahr ist die Darmspiegelung im Rahmen der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie ohnehin empfohlen. 

  • Bei einer Darmspiegelung können Veränderungen der Darmschleimhaut wesentlich präziser erkannt werden als mit dem Stuhltest. 

Die Koloskopie muss – anders als der Stuhltest – im Falle eines unauffälligen Ergebnisses nur alle zehn Jahre wiederholt werden.

Sie ist nicht nur ein diagnostisches, sondern zugleich ein therapeutisches Verfahren: 

Auffällige Veränderungen, also Darmpolypen aus denen Krebs entstehen könnte, entfernt der Arzt in der Regel bereits im Rahmen der Untersuchung.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.

Mehr Informationen finden Interessierte unter http://www.dgvs.de

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Dennis Makoschey
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Das Osterhasen-Geschenk: Immunologische Stuhltest: (Blutfarbstoff Hämoglobin mittels Antikörper)

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Stuhluntersuchung zur Darmkrebsvorsorge nur alle fünf Jahre?

Eine Darmspiegelung ist die zuverlässigste Methode, um Darmkrebs frühzeitig zu erkennen. Doch viele Personen bevorzugen einen Test auf verborgenes Blut im Stuhl, der nach bisherigen Empfehlungen alle ein bis zwei Jahre durchgeführt werden soll. Jetzt zeigt eine Studie, dass mit den neuen immunologischen Tests auf Blut im Stuhl ein längeres Untersuchungsintervall von bis zu fünf Jahren möglicherweise den gleichen Nutzen bringt. 
  • Voraussetzung ist, dass der Test empfindlicher und exakt eingestellt wird. 
Professorin Ulrike Haug vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS ist Erstautorin der Studie, die jetzt im renommierten internationalen Journal GUT erschienen ist.  
In Deutschland wird allen gesetzlich Krankenversicherten ab 55 Jahren eine Darmspiegelung angeboten. 
Eine Darmspiegelung ist die zuverlässigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs und dessen Vorstufen und muss bei unauffälligem Befund erst nach zehn Jahren wiederholt werden. 
  • Jedoch nehmen nur 20 bis 30 Prozent aller Berechtigten das Angebot wahr. Viele Personen greifen lieber auf den Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl zurück, der nach bisherigen Empfehlungen alle ein bis zwei Jahre wiederholt werden sollte.
  • Es ist zu erwarten, dass in Deutschland demnächst der bisherige chemische Test auf Blut im Stuhl, der sogenannte Guajak-Test, durch immunologische Testverfahren abgelöst wird. 
Diese Testverfahren weisen den Blutfarbstoff Hämoglobin mittels Antikörper nach.

In vielen anderen Ländern sind diese immunologischen Testverfahren auf Blut im Stuhl schon Standard, da sie Darmkrebs und dessen Vorstufen zuverlässiger erkennen als der Guajak-Test. 
  • Ein weiterer Vorteil der immunologischen Tests ist, dass sie in ihrer Empfindlichkeit exakt eingestellt werden können, sofern es sich um quantitative immunologische Tests handelt, die im Labor ausgewertet werden.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des BIPS und der Erasmus Universität Rotterdam stellten sich nun der Frage, ob man das Untersuchungsintervall für den immunologischen Stuhltest auf bis zu fünf Jahre ausdehnen kann, wenn der Test empfindlicher eingestellt wird. Dazu werteten sie die Daten von 4.523 Personen im Alter von 50 bis 74 Jahren aus, die am Darmkrebsfrüherkennungsprogramm in den Niederlanden teilgenommen hatten.

Die Personen unterzogen sich wiederholt – mit einem Abstand von ein bis drei Jahren – einem immunologischen Test auf Blut im Stuhl. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzten ab, welche diagnostischen Konsequenzen es gehabt hätte, wenn die erste Testung empfindlicher eingestellt und dafür die zweite Testung später durchgeführt worden wäre.

  • Es zeigte sich, dass mit der selteneren Anwendung (etwa alle fünf Jahre) eines empfindlicheren Tests ähnlich viele Frühstadien und Krebsvorstufen erkannt wurden wie mit einem weniger empfindlichen Test, der alle zwei Jahre durchgeführt wurde. Auch der Anteil an Personen, die sich im Laufe der Zeit einer Darmspiegelung unterziehen mussten, um ein positives Testergebnis abzuklären, war bei beiden Vorgehen vergleichbar (13 bis 18 Prozent).

Prof. Dr. Ulrike Haug, Erstautorin der Studie und Leiterin der Abteilung „Klinische Epidemiologie“ am BIPS, erklärt: 

„Unsere Studie zeigt, dass die Stuhltest-basierte Darmkrebsvorsorge vereinfacht und dadurch verbessert werden könnte. 
Wenn durch das längere Untersuchungsintervall nur halb so oft getestet werden muss, ist es für teilnehmende Personen wesentlich einfacher, den Anforderungen des Programms dauerhaft gerecht zu werden und maximal davon zu profitieren. Außerdem verringern sich der Aufwand und die Kosten, die mit der Organisation eines Früherkennungsprogramms einhergehen.“

Darmkrebs ist in Deutschland derzeit bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. 

Durch geeignete Früherkennungsmaßnahmen kann Darmkrebs rechtzeitig erkannt, behandelt oder auch abgewendet werden. 

  • Anders als in vielen anderen Ländern gehören immunologische Tests auf Blut im Stuhl in Deutschland bislang noch nicht zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm. Sie müssen daher als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) von den Patientinnen und Patienten selber bezahlt werden. Es ist jedoch zu erwarten, dass sie in absehbarer Zeit auch in Deutschland erstattungsfähig werden.

Publikation:

Haug U, Grobbee EJ, Lansdorp-Vogelaar I, Spaander MCW, Kuipers EJ. Immunochemical faecal occult blood testing to screen for colorectal cancer: can the screening interval be extended? GUT. 2016; http://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2015-310102

 
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Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS
Prof. Dr. Ulrike Haug
Tel. 0421/218-56862
E-Mail haug@bips.uni-bremen.de

Anja Wirsing
Tel. 0421/218-56780
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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://dx.doi.org/10.1136/gutjnl-2015-310102