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CAVE: Ziel des Rauchverzichts ab Morgen: 01. Januar 2019

Medizin am Abend Berlin Fazit: Rauchstopp lohnt sich – trotz zusätzlicher Kilos auf der Waage

Wer darüber nachdenkt, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte sich von einer möglichen Gewichtszunahme nicht abhalten lassen. 

Denn obwohl auch Übergewicht mit Gesundheitsrisiken verbunden ist, überwiegt der gesundheitliche Nutzen durch einen Nikotinverzicht noch immer deutlich. 

Das ist das Ergebnis einer umfangreichen US-Studie, die kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ erschienen ist. 

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) nimmt den Forschungsbericht zum Anlass, einmal mehr auf die Risiken des Tabakkonsums hinzuweisen. 
 
  • Nikotin dämpft den Appetit und steigert den Grundumsatz – zwei Effekte, die dabei helfen, das Körpergewicht zu reduzieren. 

Umgekehrt gehört ein gesteigerter Appetit zu den typischen Symptomen des Tabakentzugs.

  • Im Durchschnitt legen Ex-Raucher daher vier bis fünf Kilo zu, wenn sie konsequent auf die Zigarette verzichten. 

„Lange Zeit war unklar, ob dieser Effekt den Gewinn an Lebenszeit, der durch den Rauchstopp erzielt wird, teilweise wieder zunichte macht“, sagt Professor Dr. med. Claus Vogelmeier, Pneumologe und Direktor an der Klinik für Innere Medizin des Universitätsklinikums Marburg. Diese Bedenken könne die aktuelle Studie jedoch zerstreuen.

Die US-Forscher griffen auf die Daten von drei großen Langzeitstudien zurück und konnten darin über 160 000 Teilnehmer identifizieren, für die durchgehende Angaben zu Gewicht, Rauchstatus und Gesundheit vorlagen. In durchschnittlich fast 20, manchmal sogar 30 Jahren der Nachbeobachtung ergab sich ein umfassendes Bild zu den Veränderungen, die ein Rauchstopp im Vergleich zu einer fortgesetzten Raucherroutine mit sich bringt.

Der Wermutstropfen zuerst: Eine Gewichtszunahme während des Nikotinentzugs blieb durchaus nicht ohne gesundheitliche Folgen. Das Risiko, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln, stieg in den ersten fünf bis sieben Jahren nach dem Rauchstopp zunächst an, fiel danach jedoch wieder ab.

 „Das Diabetes-Risiko stieg dabei umso stärker, je mehr Gewicht die Teilnehmer zulegten“, erläutert Vogelmeier, Vorsitzender der DGIM.

So waren Menschen, die weniger als fünf Kilo zulegten, von dem Anstieg nahezu ausgenommen. 

Wer allerdings mehr als zehn Kilo zunahm, hatte ein im Vergleich zu fortgesetzten Rauchern um 60 Prozent erhöhtes Diabetes-Risiko.

Das wichtigste Ziel des Rauchverzichts blieb davon jedoch unberührt:

Unabhängig von der Gewichtszunahme lag das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, bei allen Ex-Rauchern deutlich niedriger als bei denjenigen Teilnehmern, die weiterhin zur Zigarette griffen.

Auch das allgemeine Sterberisiko, in dessen Berechnung auch alle anderen Todesursachen eingingen, wurde durch den Rauchverzicht deutlich gesenkt.

„Dieser Effekt stellt sich sehr rasch nach dem Rauchstopp ein und wird in den ersten zehn bis fünfzehn Jahren immer größer“, sagt Vogelmeier.

  • Wie die US-Forscher betonen, lässt sich das deutliche Absinken des Mortalitätsrisikos – oder anders ausgedrückt: der deutliche Gewinn an Lebenszeit – für alle Gewichtsgruppen beobachten.

 Lediglich bei einer sehr kleinen Zahl von Teilnehmern, die sechs Jahre nach dem Rauchstopp eine sehr starke Gewichtszunahme von mehr als 18 Kilogramm zu verzeichnen hatten, näherte sich das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, allmählich wieder dem von Immer-Noch-Rauchern an.

„Als Fazit bleibt festzuhalten: Ein Rauchstopp lohnt sich immer“, sagt auch DGIM-Generalsekretär Professor Dr. med. Ulrich R. Fölsch aus Kiel. 

  • Dies gelte auch für andere internistische Erkrankungen wie Rheuma und Magen-Darm-Leiden, die bei rauchenden Patienten häufig deutlich stärker ausgeprägt seien. 

Um den Gesundheitsgewinn auch wirklich auszuschöpfen, sei es aber ratsam, Strategien für einen Rauchstopp ohne massive Gewichtszunahme vorab mit dem behandelnden Arzt zu besprechen. 


Originalpublikation:
Yang Hu et. al.: Smoking Cessation, Weight Change, Type 2 Diabetes, and Mortality; N Engl J Med 2018; 379:623-632-
https://www.nejm.org/doi/10.1056/NEJMoa1803626

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CAVE: Föten im Mutterleib ab heute Abend und am Neujahrstag

Medizin am Abend Berlin Fazit: Lungenärzte warnen: Silvesterfeuerwerk belastet Gesundheit und Umwelt

Am Neujahrstag erreicht die Feinstaubbelastung in Deutschland Spitzenwerte. 

  • Die Feinstaubmenge, die durch Raketen und Böller ausgestoßen wird, macht fast einen Fünftel der jährlichen Gesamtmenge durch den Straßenverkehr aus. 
  • Die verschmutzte Luft reizt die Atemwege. Besonders stark werden dadurch kleine Kinder, Senioren und Menschen mit chronischen Erkrankungen, vor allem der Lunge und des Herzkreislaufsystems, belastet. 

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ruft dazu auf, den Gebrauch von Feuerwerkskörpern zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. 
 
  • Laut Umweltbundesamt schießen die Deutschen in jeder Silvesternacht 5.000 Tonnen Feinstaub mit Feuerwerkskörpern in die Luft. 

„Das sind extrem hohe Werte, die die allermeisten Städte an keinem anderen Tag im Jahr erreichen“, sagt Professor Dr. Holger Schulz vom Helmholtz Zentrum München für Gesundheit und Umwelt.

Laut Gesetz darf der Tagesmittelwert für Feinstaub (PM10) an jeder Messstelle höchstens 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft betragen.

Am letzten Neujahrsmorgen wurde dieser Grenzwert an 32 Stationen um ein Vielfaches überschritten.

Besonders hoch waren die Werte in Leipzig (1860 µg/m³), München und Nürnberg (>1000 µg/m³) (1). 
  • Wie schnell die Feinstaubbelastung nach dem Silvesterfeuerwerk abklingt, hängt vor allem von den Wetterverhältnissen ab. 
  • Bei windstillem Wetter kann die verschmutzte Luft mehrere Tage über der Region „liegen bleiben“ und sich in den unteren Schichten der Atmosphäre anreichern.

Wie sehr Feinstaub und andere Luftschadstoffe die Gesundheit belasten, ist durch viele internationale Studien gut belegt.

Die DGP hat den aktuellen Kenntnisstand dazu kürzlich in einem Positionspapier veröffentlicht (2).

  • Langfristig schadet die schmutzige Luft nicht nur der Lunge, sondern auch dem Herz-Kreislauf-System, dem Stoffwechsel und beeinträchtigt sogar die Entwicklung von Föten im Mutterleib. 
  • Kleine Kinder, Senioren und Menschen mit chronischen Erkrankungen leiden an den ersten Tagen im neuen Jahr besonders häufig unter Husten und Atembeschwerden und müssen vermehrt mit akuten Problemen ins Krankenhaus eingeliefert werden. 

Schutzmöglichkeiten gibt es für diese Patientengruppen kaum, da die gängigen Atemschutzmasken die gefährlichen Partikel nur unzureichend herausfiltern können.

„Halten Sie sich bevorzugt in dünn besiedelten Gebieten jenseits der großen Städte auf, wo die Luft sauberer bleibt“, rät der Experte.

Privates Feuerwerk stark einzuschränken oder sogar ganz darauf zu verzichten, ist aus vielen Gründen eine gute Idee, findet DGP-Präsident Professor Dr. med. Klaus Rabe.

„Raketen und Böller verursachen eine starke Schadstoffbelastung, der sich niemand entziehen kann. 

Zumindest aus Rücksichtnahme auf weniger gesunde Mitmenschen, sollte man den privaten Gebrauch überdenken.“

Jedes Jahr werden außerdem Tausende Menschen durch Raketen schwer verletzt – meist handelt es sich bei den Betroffenen um unbeteiligte Zuschauer, die selbst gar keine Rakete gezündet hatten. 

Viele von ihnen behalten bleibende Schäden an Augen, Ohren oder Händen. 

Nicht zuletzt hinterlassen die Knallkörper am Neujahrsmorgen auch riesige Müllerberge, die aufwändig und teuer entsorgt werden müssen.

„Weniger Raketen und Böller oder gar der Verzicht auf das Feuerwerk hilft vielen Menschen und unserer Umwelt.

Den Betrag einer wohltätigen Organisation zu spe
nden wäre ein zusätzlicher positiver Schritt ins neue Jahr“, schließt Schulz.

Quellen:
(1) Umweltbundesamt:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/dicke-luft-jahreswechsel
 
(2) Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit, Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

https://pneumologie.de/service/aktuelles/#cs-news-123

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Der Vorsatz für die Hundehalter 2019: Der Hundekot: Parasitenbefall und Hygiene

Medizin am Abend Berlin Fazit: Studie zu Parasiten im Hundekot liefert überraschendes Ergebnis 

Eine repräsentative Studie der Vetmeduni Vienna zeigt: 

Der Kot von Wiener Hunden enthält im Vergleich zu Vierbeinern aus dem ländlichen Raum vergleichsweise wenig Endoparasiten. 

Unabhängig vom Parasitenbefall sollten Hundehalter jedoch immer auf Hygiene achten – denn einige Parasiten stellen nicht nur für Tiere, sondern auch für den Menschen eine Gefahr dar. 

 

 Auch wenn in Wien im Vergleich mit dem ländlichen Raum wenig Parasiten im Hundekot zu finden sind, gilt es auf die Hygiene zu achten.
 Auch wenn in Wien im Vergleich mit dem ländlichen Raum wenig Parasiten im Hundekot zu finden sind, gilt es auf die Hygiene zu achten.Susanna Berger / Vetmeduni Vienna
 
  • Der berühmte „Tritt ins Glück“ ist unangenehm und ärgerlich. 

Weniger bekannt ist jedoch, dass sich im Hundekot auch verschiedene Krankheitserreger finden. Grund genug für Frank Künzel von der klinischen Abteilung für Interne Medizin, Barbara Hinney und Anja Joachim vom Institut für Parasitologie der Vetmeduni Vienna, eine Studie zu initiieren, um zu ermitteln, welche Endoparasiten („Innenparasiten“) Wiener Hundekot enthält.
Ziel der repräsentativen Studie war es – erstmalig für Wien –, die Prävalenz (= Häufigkeit) von Endoparasiten bei Hunden in der Bundeshauptstadt zu untersuchen.

Zusätzlich wurde der Frage nachgegangen, ob die Dichte der Hundepopulationen und die Sauberkeit der Hundezonen mit dem Auftreten von Parasiten in Zusammenhang stehen.

Zu diesem Zweck sammelte das Forschungsteam mehr als 1000 anonyme Kotproben aus 55 Hundezonen aus allen 23 Bezirken des Landes Wien, indem Kot von ausgewählten Hundezonen vom Boden bzw. aus den an den Hundezonen angrenzenden Mülleimern entnommen wurde. Weitere 480 Kotproben wurden in Mödling und Wolkersdorf gezogen, um Daten für Regionen mit stadtnahem bzw. ländlichem Charakter zu gewinnen.

Parasitenbefall bei Hunden in Wien geringer als erwartet

Im Vergleich zu Studien aus anderen Städten Europas zeigten die Kotproben aus der Bundeshauptstadt eine vergleichsweise geringe Häufigkeit von Parasiten. 

  • Demgegenüber wiesen Vierbeiner im ländlichen Bereich einen signifikant höheren Anteil auf.

Weiteres wichtiges Ergebnis:

Kot, der nicht vom Besitzer entsorgt wurde, enthielt häufiger Parasiten. 

„Dies könnte wohl mit dem unterschiedlichen Hygienebewusstsein der Hundehalter zusammenhängen“, so Hinney.

Eine hohe Hundedichte stand in der untersuchten Hundepopulation hingegen in keinem Zusammenhang mit einem höheren Endoparasitenbefall.

Ein Grund dafür könnte das Aufsammeln von Hundekot sein, das gerade im städtischen Bereich viele Hundebesitzer praktizieren. 

Generell belegt die Studie, dass der Befall von Hunden mit Innenparasiten in Wien im europaweiten Vergleich gering ist.

Gefahr für kleine Kinder, immungeschwächte Menschen und Tiere
Innenparasiten können bei Hunden die Ursache für Durchfall, Abmagerung und andere Beschwerden sein. 

  • Zudem sind einige der Parasiten, wie der Spulwurm als Zoonoseerreger, insbesondere für kleine Kinder und immungeschwächte Menschen relevant.

Auch „in der freien Natur“ und besonders auf landwirtschaftlichen Grünflächen ist Hundekot zu vermeiden, da diese als Grundlage für die Herstellung von Futtermitteln für lebensmittelliefernde Tiere dienen.

Zudem kann Hundekot für Nutztiere und Pferde gefährlich sein. 

  • Wenn diese verunreinigtes Futter fressen, können Parasiten übertragen werden, welche zu erheblichen Gesundheitsschäden führen können.

„Sackerl fürs Gackerl“ schützt Mensch und Tier zuverlässig

Laut den StudienautorInnen sollten Hundebesitzer über das Zoonose-Risiko besser informiert und aufgefordert werden, Hundekot zu entfernen und ordnungsgemäß zu entsorgen, um das Infektionsrisiko für andere Hunde und Menschen, aber auch andere Tiere zu reduzieren. 

Dazu Hinney: „Hundekot zu sammeln und zu entsorgen, schützt nicht nur vor unliebsamen Verschmutzungen. Es ist auch ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit von Mensch und Tier. Hundehalter sollten deshalb in der Stadt genauso wie auch in ländlichen Regionen immer ein ‚Sackerl fürs Gackerl‘ bei sich haben und auch verwenden.“


  • Gleichzeitig wäre aus Sicht des Forschungsteams eine laufende repräsentative Probenahme und Parasitenüberwachung zu empfehlen, da sich das Vorkommen und Artenspektrum der von den Hunden ausgeschiedenen Parasiten dynamisch ändern.

Über die Veterinärmedizinische Universität Wien
Die Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) ist eine der führenden veterinärmedizinischen, akademischen Bildungs- und Forschungsstätten Europas. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Forschungsbereichen Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit, Tierhaltung und Tierschutz sowie den biomedizinischen Grundlagen. Die Vetmeduni Vienna beschäftigt 1.300 MitarbeiterInnen und bildet zurzeit 2.300 Studierende aus. Der Campus in Wien Floridsdorf verfügt über fünf Universitätskliniken und zahlreiche Forschungseinrichtungen. Zwei Forschungsinstitute am Wiener Wilhelminenberg sowie ein Lehr- und Forschungsgut in Niederösterreich gehören ebenfalls zur Vetmeduni Vienna. Die Vetmeduni Vienna spielt in der globalen Top-Liga mit: 2018 belegt sie den exzellenten Platz 6 im weltweiten Shanghai-Hochschulranking im Fach „Veterinary Science“. http://www.vetmeduni.ac.at


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Mag.rer.nat. Georg Mair
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Originalpublikation:
Der Artikel „Examination of anonymous canine faecal samples provides data on endoparasite prevalence rates in dogs for comparative studies“ von Barbara Hinney, Michaela Gottwald, Jasmine Moser, Bianca Reicher, Bhavapriya Jasmin Schäfer, Roland Schaper, Anja Joachim und Frank Künzel wurde in Veterinary Parasitology veröffentlicht.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0304401717303655?via%3Dihub



Life Time Einzelzellanalyse: Altern, Regnerieren oder die Krankheit entsteht 2019?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Zelle für Zelle zum Durchbruch des Jahres – MDC in Berlin ist Hotspot des Forschungsgebietes

Der „Durchbruch des Jahres“ ist laut dem US-Wissenschaftsmagazin „Science“ die „Einzelzellanalyse“. 

Ein wichtiger internationaler Hotspot für die revolutionäre Technologie ist das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin. 

Das europäische Konsortium LifeTime, das von Berlin und Paris aus koordiniert wird, will sich künftig auf den Ansatz konzentrieren. 

Mithilfe von Mini-Organen – wie hier Hirn-Organoiden – kann man die Techniken der Einzelzellanalyse auch auf menschliche Gewebe anwenden.
Mithilfe von Mini-Organen – wie hier Hirn-Organoiden – kann man die Techniken der Einzelzellanalyse auch auf menschliche Gewebe anwenden.
Foto: Agnieszka Rybak Wolf, Arbeitsgruppe von Nikolaus Rajewsky am BIMSB / MDC


Forscherinnen und Forscher am Max-Delbrück-Centrum freuen sich sehr über die Entscheidung des Wissenschaftsmagazins „Science“, die Einzelzellanalyse zum Durchbruch des Jahres 2018 zu wählen. Professor Nikolaus Rajewsky, Leiter des Berlin Institute for Medical Systems Biology, kurz BIMSB, am MDC sagte am Freitag in Berlin: „Die Einzelzellanalysen werden das nächste Jahrzehnt der Forschung verändern. Wenn wir nachvollziehen können, wie sich einzelne Zellen in Gesundheit und Krankheit entwickeln, wird das das Leben und die klinischen Wissenschaften tiefgreifend verändern. Ich freue mich, dass das europäische LifeTime-Konsortium an der Spitze dieser Revolution steht.“

Ziel ist die personalisierte Medizin

Die Einzelzellanalyse, englisch: „Single Cell Analysis“, ist ein junger, wichtiger Zweig der genetischen Grundlagenforschung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler versuchen, mit Hilfe höchst empfindlicher Methoden die Entwicklung und die Spezialisierung Tausender Zellen gleichzeitig verstehen. Dabei nutzen die Teams modernste Techniken zur Markierung einzelner Zellen im Embryo, zur massenhaften Sequenzierung des Erbguts und zur Analyse der RNA, die aus der Erbinformation in der Zelle zum Beispiel Proteinen werden lässt. Außerdem kommen die neuesten Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz, um die dabei anfallenden gigantischen Datenmengen auszuwerten.

  • Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen im Detail nachvollziehen, wann welche Gene in jeder einzelnen Zelle ein- oder ausgeschaltet werden und wie durch das Zusammenspiel Organe und ganze Organismen entstehen.  

Ihr Ziel ist es letztlich zu erkennen, was passiert, wenn die Zellen altern, sich regenerieren oder wenn Krankheiten entstehen.

„Langfristig geht es darum, Krankheitszeichen in einzelnen Zellen möglichst früh zu erkennen, um rasch mit einer geeigneten und auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen Behandlung dagegen zu steuern“, sagte Rajewsky.

Die Redaktion des Wissenschaftsmagazin „Science“ hat jetzt die Einzelzellanalyse zum Durchbruch des Jahres gewählt. Laut „Science“ hat die Einzelzell-Revolution gerade erst begonnen.

Ein internationales Konsortium

In Europa hat sich bereits Anfang 2018 ein Konsortium namens „LifeTime“ gegründet, das die Einzelzellanalyse gemeinsam vorantreiben will. Maßgeblich am Projekt beteiligt sind die beiden größten europäischen Forschungsorganisationen, die deutsche Helmholtz-Gemeinschaft und das französische Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS). Mehr als 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 53 Forschungsinstituten aus insgesamt 18 europäischen Ländern sowie 60 Unternehmen unterstützen LifeTime.

Koordiniert wird LifeTime vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin und dem Institut Curie in Paris.

Über das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
www.mdc-berlin.de

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Professor Nikolaus Rajewsky,
Leiter des Berlin Institute for Medical Systems Biology (BIMSB) am MDC
Tel.: 030-9406-2999
rajewsky@mdc-berlin.de

Jutta Kramm Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

Robert-Rössle-Str. 10
13125 Berlin
Deutschland
Berlin


Jutta Kramm
Telefon: 030-9406-2140
E-Mail-Adresse: jutta.kramm@mdc-berlin.de


Jana Schlütter
Telefon: 030-9406-2121
E-Mail-Adresse: jana.schluetter@mdc-berlin.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte: 

http://vis.sciencemag.org/breakthrough2018/finalists/#cell-development – Science: Breakthrough of the Year. Development Cell by Cell

https://www.mdc-berlin.de/de/themen/einzelzellanalyse – Einzelzellforschung am Berliner MDC

https://lifetime-fetflagship.eu/index.php/the-initiative/ – LifeTime: Europäische Initiative von mehr als 120 Forscherinnen und Forschern will die Einzelzellanalyse vorantreiben

Tuberkulose-Bakterien

Medizin am Abend Berlin Fazit: Ausbreitung multiresistenter Tuberkulose-Bakterien in Zentralasien

In einer aktuellen Studie konnten Wissenschaftler unter der Leitung des Forschungszentrums Borstel und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung die Anpassungsfähigkeit von Tuberkulose-Bakterien in der Ära der Antibiotika zeigen. 

Über 30 Jahre hinweg wurde der Erwerb von bis zu acht verschiedenen Antibiotikaresistenzen zurückverfolgt.
  • Die ersten multiresistenten TB-Bakterien in Zentralasien entstanden wahrscheinlich bereits zu Zeiten der ehemaligen Sowjetunion und wurden durch unwirksame Therapien, Eigenbehandlung und mangelhafte Diagnostik selektioniert.
Genetische Anpassungsmechanismen führten anschließend zu weiteren Resistenzen, die auch modernste Therapien an ihre Grenzen bringen. 


Warum können sich multiresistente Krankheitserreger immer weiter ausbreiten und wie schnell entwickeln sich Resistenzen gegen neue Medikamente?

Um diese Fragen zu beantworten, haben Prof. Matthias Merker und Prof. Stefan Niemann vom Forschungszentrum Borstel und dem Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) gemeinsam mit 13 weiteren renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen Ausbruch von multiresistenten TB-Bakterien in Usbekistan untersucht.

Die Ergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift eLife vorgestellt.

Durch die Analyse des gesamten Erbgutes der TB-Stämme konnten die Forscher die Entstehung einzelner Antibiotika-Resistenzen bis in die Zeiten der Sowjetunion zurückdatieren.
  • In dieser Zeit gab es keine einheitlichen Behandlungskonzepte, wichtige Antibiotika für die Behandlung von einer resistenten TB waren in Apotheken frei verfügbar und in der Regel gab es keine Resistenzdiagnostik für die eingesetzten Medikamente. 
  • Zudem ging man davon aus, dass multiresistente Stämme in ihrem bakteriellen Wachstum sehr eingeschränkt sind und nur in einzelnen Fällen von Patient zu Patient übertragen werden können.

„Bei den heutigen multiresistenten Ausbrüchen finden wir jedoch immer häufiger so genannte kompensatorische Mutationen, die dieses Wachstumsdefizit ausgleichen. 
Das könnte wiederum zu einer erhöhten Übertragungsrate führen und dann zu weiteren Resistenzen“, erläutert Prof. Matthias Merker, einer der Erstautoren der Studie. 
Der Selektionsdruck durch die eingesetzten Medikamente und die schnelle Anpassung der TB-Bakterien brachte in Zentralasien einen besonders resistenten TB-Stamm hervor.

Nahverwandte Vertreter dieses Stammes wurden ebenfalls in Russland und bei deutschen Patienten identifiziert.

„Besonders Besorgnis erregend sind die hohen Resistenzraten und die Verbreitung dieser Bakterien über weite Teile Zentralasiens, Ost- und Mitteleuropa.

Dies gefährdet vor allem den Erfolg neuer Medikamente und moderner Kombinationstherapien“ so Prof. Stefan Niemann, Leiter der Studie am Forschungszentrum Borstel und Koordinator des Forschungsbereichs „Tuberkulose“ im DZIF.

„Um dieser Entwicklung vorzubeugen, bedarf es einer schnellen und weit verfügbaren Diagnostik, welche eine maßgeschneiderte, individualisierte Therapie für jeden Patienten mit einer multiresistenten Tuberkulose ermöglicht“, so Niemann.

Diesem Konzept folgt auch der jüngst bewilligte Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“, dem Niemann und Merker angehören.

In einem Verbund der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, der Universität zu Lübeck und dem Forschungszentrum Borstel entwickeln Professoren und junge Nachwuchswissenschaftler Strategien und Methoden für neue maßgeschneiderte Therapien, die individuell auf die Patienten zugeschnitten werden.

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Prof. Stefan Niemann
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Prof. Matthias Merker
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Merker et al: Compensatory evolution drives multidrug-resistant tuberculosis in Central Asia. eLife 2018;7:e38200, doi: 10.7554/eLife.38200,

Link: https://elifesciences.org/articles/38200

CAVE 2019 für Sie: Willenskraft + Selbstkontrolle + Emotionen + Zielorientierung,

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie gute Vorsätze im Job umgesetzt werden können

Zum Jahreswechsel formulieren viele nicht nur private, sondern auch berufliche Vorsätze. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Grosseltern sind sehr wichtig für Kinder .... 

  • Um diese im Arbeitsalltag umsetzen sowie zahlreiche Aufgaben im Job meistern zu können, braucht es Willenskraft. 

Dabei spielt es eine Rolle, wie wir unsere Fähigkeit zur Selbstkontrolle einschätzen: 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Pflege in der Berliner Mitte  

  • Wer davon ausgeht, dass Willenskraft kaum Grenzen kennt, fühlt sich nach mental anstrengenden Aufgaben weniger erschöpft und kann Selbstkontrolle erfolgreicher aufrechterhalten. 

Zu diesen Erkenntnissen kommt eine aktuelle Studie am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung. 
 
„Im kommenden Jahr nehme ich den Job lockerer und arbeite besser mit Kollegen und Kunden zusammen“ – berufliche Neujahresvorsätze gehen aktuell wohl vielen durch den Kopf.

Die Beispiele verdeutlichen, dass Anforderungen, bei denen wir unsere Emotionen im Griff haben müssen, in vielen Bereichen der modernen Arbeitswelt selbstverständlich geworden sind.

Vom Verkaufspersonal wird beispielsweise erwartet, dass es im Kundenkontakt stets freundlich ist. 

  • Unsere wahren Gefühle zugunsten zielorientierten Verhaltens zu unterdrücken, verlangt ein hohes Maß an Selbstkontrolle. 
  • Das strengt uns an und kann zur Erschöpfung führen.
  • Frühere Studien konnten zeigen, dass die Fähigkeit zur Selbstkontrolle stark abnimmt, wenn wiederholt Aufgaben erledigt werden müssen, bei denen man sich kontrollieren muss. 
Diese lange vorherrschende Annahme von Willenskraft als eine nur begrenzt verfügbare Ressource wird jedoch seit einigen Jahren infrage gestellt. 

  • Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es einen Einfluss hat, welches Konzept von Willenskraft in unserem Kopf vorherrscht: 
  • Wer davon ausgeht, dass Willenskraft nicht leicht erschöpfbar ist, sondern uns unlimitiert zur Verfügung steht, schneidet bei anhaltenden mental anstrengenden Aufgaben besser ab, als Personen, die von einer nur begrenzt verfügbaren Ressource der Willenskraft ausgehen. 

Diese Erkenntnisse beruhten bislang auf Laborexperimenten. Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) haben nun erstmals auch für den Arbeitsalltag bestätigt, dass sich bestimmte Vorstellungen von Willenskraft auf die Leistungsfähigkeit auswirken können.

Auf die Einstellung kommt es an

Dazu haben sie eine Tagebuchstudie mit 71 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt, die alle regelmäßig beruflich in Kontakt mit Kunden, Patienten oder Geschäftspartnern stehen.

An zehn aufeinanderfolgenden Arbeitstagen beantworteten die Probanden zweimal pro Tag online einen Fragebogen. 

Am Nachmittag wurde abgefragt, wie häufig die Probanden am Tag ihre Emotionen der jeweiligen Situation anpassen und somit Selbstkontrolle ausüben mussten. 

Zudem ging es um die Frage, wie erschöpft sie sich fühlten. 

Am Abend bewerteten die Studienteilnehmer erneut ihr Wohlbefinden. Vor dem Start der Befragung wurde zudem erhoben, welche Vorstellung die Probanden über Willenskraft haben. Dazu mussten sie bewerten, was sie von bestimmten Aussagen halten, wie „Nach einer mental anstrengenden Aktivität fühlt man sich angeregt für neue herausfordernde Aufgaben“.

  • „Probanden, die bei der Arbeit ihre Emotionen kontrollieren mussten, profitierten unmittelbar von der Vorstellung, dass Willenskraft nahezu unbegrenzt verfügbar ist. 

Sie fühlten sich weniger erschöpft durch die Emotionsarbeit, auch zu Hause nach einem anstrengenden Arbeitstag“, fasst IfADo-Studienautorin Anne-Kathrin Konze einen Teil der Studie zusammen, die im „European Journal of Work and Organizational Psychology“ veröffentlicht wurde.

Nicht Grenzen, sondern Möglichkeiten betonen

„Unsere Willenskraft ist möglicherweise nicht so stark begrenzt, wie wir ursprünglich vermutet haben. 
Gehen wir dennoch davon aus, dass unsere Fähigkeit zur Selbstkontrolle schnell aufgebraucht ist, werden wir gewohnheitsmäßig unsere eigenen Fähigkeiten unterschätzen“, so Konze weiter. 

Auch die Unternehmenskultur kann einen Einfluss darauf nehmen, welche Einstellung Angestellte bezüglich der Grenzen von Willenskraft haben.

  • „In einem Unternehmen, in dem eher die Grenzen des Machbaren betont, statt Möglichkeiten herausgestellt werden, können Mitarbeiter dazu verleitet werden, an eine sehr stark begrenzte Ressource der Willenskraft zu glauben. 
  • Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass einzelne Teammitglieder das Optimum ihrer Leistungsfähigkeit verfehlen“, sagt IfADo-Arbeitspsychologin Konze.

Wer sich für 2019 vornimmt, im Job disziplinierter zu sein, der profitiert bei der Umsetzung dieses Vorsatzes von der Vorstellung, dass uns Willenskraft nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht.


Das IfADo - Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund erforscht die Potenziale und Risiken moderner Arbeit auf lebens- und verhaltenswissenschaftlicher Grundlage.

Aus den Ergebnissen werden Prinzipien der leistungs- und gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeitswelt abgeleitet.

Das IfADo hat mehr als 220 Mitarbeiter/innen aus naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen. Das Institut ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 93 selbstständige Einrichtungen umfasst. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

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Wie gute Vorsätze im Job umgesetzt werden können



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Anne-Kathrin Konze
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Forschungsgruppe „Flexible Verhaltenssteuerung“
E-Mail: konze@ifado.de

Eva Mühle
Telefon: + 49 231 1084-239
E-Mail: muehle@ifado.de

Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund

Ardeystraße 67
44139 Dortmund
Deutschland
Nordrhein-Westfalen 


Originalpublikation:
Konze, A. K., Rivkin, W., Schmidt, K. H. (2018): Can Faith Move Mountains? How Implicit Theories about Willpower Moderate the Adverse Effect of Daily Emotional Dissonance on Ego-Depletion at Work and Its Spillover to the Home-Domain. European Journal of Work and Organizational Psychology. doi: 10.1080/1359432X.2018.1560269

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Infektion mit Hepatitis E (HEV)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Personalisierte Medizin bei Hepatitis E

Warum Infektionen mit Hepatitis E bei manchen Patienten mit universellen antiviralen Medikamenten erfolgreich behandelt werden können, bei anderen aber nicht, hat Dr. Daniel Todt von der Abteilung für Medizinische und Molekulare Virologie der Ruhr-Universität Bochum (RUB) untersucht. 

Er fand mehrere Mutationen des Virus, die für die Resistenz gegen die Wirkstoffe verantwortlich sein könnten. 

Für seine Arbeit wurde er am 21. November 2018 mit dem Best Practice in Personalised Medicine Award 2018 des International Consortium for Personalised Medicine ausgezeichnet. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Labor Virushepatidien  
 
Methode ermöglicht Vorhersagen

Hepatitis E kostet weltweit jährlich rund 70.000 Menschen das Leben.

Bislang gibt es keine Impfung und keine spezifischen Medikamente dagegen. 

Viele Facetten des Virus sind unerforscht.

Universelle antivirale Wirkstoffe wie Interferone und Ribavirin helfen in manchen Fällen, in anderen nicht.

Warum das so ist, hat Daniel Todt untersucht. Mithilfe neuester sogenannter Tiefensequenzierungstechnologie analysierte er Viren von verschiedenen chronisch infizierten Patienten. 

So fand er mehrere Mutationen des Hepatitis-E-Virus, die mitverantwortlich für eine Ribavirinresistenz sein könnten.

Unsere Methode kann im klinischen Alltag genutzt werden, um frühzeitig Patienten mit erhöhtem Risiko eines Therapieversagens zu identifizieren“, sagt der Forscher.

Zur Person


Daniel Todt, geboren 1981, machte 2011 seinen Bachelor in Bioinformatik in Bingen und 2014 seinen Masterabschluss in Biomedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover. 2017 wurde er dort promoviert. 2018 folgte er seinem Doktorvater Prof. Dr. Eike Steinmann an die Abteilung für molekulare und medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum. Für seine Arbeit wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet.

Der Preis

Das International Consortium for Personalised Medicine besteht aus über 30 Förderinstitutionen aus EU- und anderen Staaten. Aus Deutschland sind das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt. Das Konsortium versteht sich als flexibler Rahmen, dessen Ziel es ist, die Forschung rund um die personalisierte Medizin nach vorn zu bringen. Der Preis, der in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben wurde, soll herausragende Beispiele personalisierter Medizin bekannt machen.

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Dr. Daniel Todt
Abteilung für medizinische und molekulare Virologie
Medizinische Fakultät
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 26465
E-Mail: daniel.todt@rub.de

Universitätsstr. 150
44780 Bochum
Postfach 10 21 48
44780 Bochum
Deutschland
Nordrhein-Westfalen
E-Mail-Adresse: info@ruhr-uni-bochum.de

Meike Drießen
Telefon: 0234/32-26952
Fax: 0234/32-14136
E-Mail-Adresse: meike.driessen@presse.rub.de 


Teledermatologische Smartphone-Anwednung: Verdächtige Hautflecken http://www.online-hautarzt.net

Medizin am Abend Berlin Fazit: Fachärztliche Diagnose mit AppDoc: Verdächtige Hautflecken digital überprüfen lassen

Erstmalig dürfen Hautfachärzte ohne persönlichen Kontakt zum Patienten eine digitale Diagnose bei einem verdächtigen Hautfleck ausstellen. 

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg genehmigte den Antrag für die erste teledermatologische Smartphone-Anwendung. 

Entwickelt wurde das digitale Angebot von Mitarbeitern der Hautklinik am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD), des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Hautklinik in Essen. 
 https://www.nct-heidelberg.de/fileadmin/media/nct-heidelberg/news/Meldungen/Bilder/AppDocDemo.png
 Copyright: Titus Brinker Mit der Smartphone-Anwendung AppDoc erhalten Patienten schnell und anonym eine Einschätzung Ihres Hautproblems durch einen Hautfacharzt
 
Anfang November 2018 genehmigte die Landesärztekammer Baden-Württemberg einen Antrag für die erste teledermatologische Smartphone-App.

  • Erstmals ist es Hautfachärzten aus Deutschland damit erlaubt, Patienten mit Hautproblemen ohne einen ersten persönlichen Kontakt digital zu befunden

Die Teledermatologie-Anwendung ist eine Möglichkeit, das Problem des Fachärztemangels und der zum Teil monatelangen Wartezeit auf einen Termin beim Dermatologen zu lösen.

  • In vielen Fällen möchte der Patient eine Vorabeinschätzung haben, wie dringend die von ihm entdeckte Hautveränderung tatsächlich behandelt werden muss. 

AppDoc liefert diese erste Einschätzung, inklusive einer Handlungsempfehlung, die den Patienten den Gang zum Arzt meist bereits ersparen kann.

Der Service schließt damit die Lücke zwischen einer Internetrecherche und einem persönlichen Praxisbesuch.

„AppDoc“ steht über die Webseite www.online-hautarzt.net sowie für iPhones und Android Smartphones zum Download zur Verfügung.

Für die Nutzer ist der Service anonym.

  • Um sich eine Erstmeinung einzuholen, müssen drei Fotos der betroffenen Hautstelle aufgenommen sowie einige Fragen zu möglichen Symptomen beantwortet werden. 

Die Bilder und Informationen werden anschließend über eine verschlüsselte Verbindung an einen Hautfacharzt aus Baden-Württemberg übermittelt.

Patienten ohne Smartphone können auch über eine Digitalkamera und die AppDoc-Webseite die Bilder ihres verdächtigen Hautflecks bereitstellen. 

  • AppDoc verspricht dem Patienten innerhalb von 48 Stunden eine Ersteinschätzung digital zu übermitteln. 
  • Rückfragen der Online-Ärzte und die Antworten werden in einem nur für Arzt und Patient zugänglichen und geschützten Datenraum gespeichert.

„Oft kommen Patienten mit einem verdächtigen Hautfleck zu spät zum Facharzt“, berichtet Titus Brinker, Assistenzarzt an der Universitäts-Hautklinik Heidelberg und Leiter der App-Entwicklung am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg.

„Beruflicher Stress, lange Anfahrtswege oder Immobilität – das alles verzögert die zeitsensitiven Diagnosen insbesondere für Hautkrebs.

Einfach verfügbare Lösungen für die Erstmeinung von verdächtigen Hautstellen sind daher dringend erforderlich.

Die Nutzung von AppDoc dauert keine fünf Minuten und hat dadurch eine viel niedrigere Hemmschwelle, als einen Arzttermin zu vereinbaren.“

Für die teilnehmenden Hautfachärzte aus Baden-Württemberg ist der digitale Service nach der Gebührenordnung für Ärzte abrechenbar. 

Der Patient bezahlt eine Service-Gebühr in Höhe von 35 Euro. 

„Diese Pauschale müssen die Patienten derzeit noch selbst tragen, jedoch zeigen sich auch die Krankenkassen interessiert an dem neuen teledermatologischen Angebot“, berichtet Brinker.

Wiebke Sondermann, Funktionsoberärztin an der Universitäts-Hautklinik in Essen, leitet die externe App-Evaluation und begrüßt den Vorstoß aus Heidelberg:

„Oft kommen Patienten durch Suchmaschinen fehlinformiert und teilweise unnötig in die Sprechstunde. AppDoc kann den Menschen viel überflüssige

Wartezeit ersparen und ist eine qualitätsgesicherte erste Informationsquelle.“

Allerdings ersetzt Befundung per Smartphone nicht den Arztbesuch. 

Eine Erstmeinung über eine Teledermatologie-Anwendung sollte als ein möglicher Schritt vor einem Arztbesuch gesehen werden.

Bei Fällen, die digital nicht eindeutig zu beurteilen sind, werden die Hautfachärzte die App-Nutzer auch weiterhin in die Praxis einladen“, sagt Titus Brinker.

Alexander Enk, Direktor der Hautklinik am Universitätsklinikum Heidelberg ist sich sicher:

„Die Teledermatologie eröffnet große Chancen für eine effizientere Patientenversorgung und bietet auch aufgrund des hohen Innovationsgrades eine Vorreiter- und Vorbildfunktion für weitere telemedizinische Anwendungen in anderen Bereichen.“

Installation der App
 
iPhones: https://itunes.apple.com/de/app/online-hautarzt-appdoc/id1438853563?mt=8

Android Smartphones: https://play.google.com/store/apps/details?id=net.online_hautarzt.app

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Dr. Friederike Fellenberg
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 460
69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 56-5930
Fax: +49 6221 56-5350
E-Mail: friederike.fellenberg@nct-heidelberg.de
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Doris Rübsam-Brodkorb
Universitätsklinikum Heidelberg und Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
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Fax: +49 6221 56-4544
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Dr. Sibylle Kohlstädt
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Deutsches Krebsforschungszentrum
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Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg, der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Deutschen Krebshilfe. Ziel des NCT ist es, vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und damit den Patienten zugutekommen zu lassen. Dies gilt sowohl für die Diagnose als auch die Behandlung, in der Nachsorge oder der Prävention. Die Tumorambulanz ist das Herzstück des NCT. Hier profitieren die Patienten von einem individuellen Therapieplan, den fachübergreifende Expertenrunden, die sogenannten Tumorboards, zeitnah erstellen. Die Teilnahme an klinischen Studien eröffnet den Zugang zu innovativen Therapien. Das NCT ist somit eine richtungsweisende Plattform zur Übertragung neuer Forschungsergebnisse aus dem Labor in die Klinik. Das NCT kooperiert mit Selbsthilfegruppen und unterstützt diese in ihrer Arbeit. In Dresden wird seit 2015 ein Partnerstandort des NCT Heidelberg aufgebaut.

Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

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CAVE: Prostatatumor: Prostatzelle,

Medizin am Abend Berlin Fazit: Prostatakrebs: Neues Computermodell erlaubt Prognose des Krankheitsverlaufs  

Wie wird eine gesunde Zelle zu einem Tumor?

Um diese Frage zu beantworten, hat ein Forschungsteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin zusammen mit internationalen Arbeitsgruppen fast 300 Prostatatumoren untersucht.

Die Ergebnisse beschreiben, wie sich die Erbinformation einer Prostatazelle auf dem Weg zur Entartung verändert.

  • Mithilfe eines neu entwickelten Computermodells lässt sich nun berechnen, wie die Krankheit voraussichtlich verlaufen wird.

Das soll maßgeschneiderte Therapien ermöglichen. Veröffentlicht wurde die Studie  in der Fachzeitschrift Cancer Cell*.

Schnitt durch das Gewebe einer Prostatabiopsie. Prostatazellen sind grün gefärbt, rote und weiße Bereiche stellen tumorrelevante Veränderungen in Prostatakrebszellen dar.
Schnitt durch das Gewebe einer Prostatabiopsie. Prostatazellen sind grün gefärbt, rote und weiße Bereiche stellen tumorrelevante Veränderungen in Prostatakrebszellen dar.
Niclas Blessing/UKE        

  • Prostatakrebs ist in Deutschland mit knapp 60.000 neu diagnostizierten Fällen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung bei Männern.
  • Der Tumor entwickelt sich in der Regel sehr langsam, nicht bei allen Patienten ist daher eine sofortige Therapie notwendig.
  • Bisher war es jedoch nicht möglich, zwischen gutartigen und aggressiven Typen der Erkrankung zu unterscheiden – insbesondere, wenn der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wurde.

 Um Kriterien für diese Unterscheidung zu erarbeiten, haben Forschende der Charité zusammen mit einer Reihe von deutschen und internationalen Arbeitsgruppen das gesamte molekulare Profil von fast 300 Prostatatumoren untersucht.

Dazu entschlüsselten sie die Sequenz und die chemischen Veränderungen der Erbinformation und maßen die Genaktivität im Krebsgewebe.

Die Analyse der Daten gab Hinweise auf die zeitliche Abfolge von Mutationsereignissen, durch die Prostatakrebs entsteht.

„Wir konnten Tumor-Subtypen identifizieren, die verschieden schnell fortschreiten und deshalb unterschiedlich therapiert werden müssen“, sagt Prof. Dr. Thorsten Schlomm, Direktor der Klinik für Urologie an der Charité und einer der leitenden Studienautoren.

Er fügt hinzu: „Wir wissen jetzt, welche die frühesten Mutationen sind, die eine Entartung von Prostatazellen einleiten, und welche Mutationen häufig folgen.“

Auf Basis dieser Ergebnisse entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein Computermodell, das den Krankheitsverlauf eines einzelnen Patienten prognostizieren kann.

  • „Wenn der Tumor eines Patienten eine bestimmte Mutation aufweist, können wir nun vorhersagen, welche Mutation voraussichtlich als nächstes auftreten wird – und wie gut die Prognose des Patienten ist“, erklärt Prof. Schlomm.

„Unser Team arbeitet derzeit daran, das Computermodell an der Charité in die Behandlungsstrategie einzubinden, um vor einer Therapie deren Erfolg zu simulieren.

Wir rechnen mit einem Zeithorizont von zwei bis drei Jahren, bis das algorithmenbasierte Vorgehen vollständig etabliert ist.“

Um die Verlässlichkeit der Vorhersage zu verbessern, plant das Forschungskonsortium, in den nächsten Jahren zusammen mit dem neu gegründeten Haupstadt-Urologie-Netzwerk – einem Zusammenschluss der Charité mit niedergelassenen Urologen in Berlin und Brandenburg – zusätzliche Daten von einigen tausend Patienten zu sammeln und in das Computermodell einfließen zu lassen.

In Zukunft soll das Programm Ärztinnen und Ärzten die Entscheidung erleichtern, welche individuelle Therapie bei welchem Patienten angeraten ist. 

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Prof. Dr. Thorsten Schlomm
Direktor der Klinik für Urologie
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Manuela Zingl
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Fax: 030 / 450 570 940
E-Mail-Adresse: manuela.zingl@charite.de

Originalpublikation:
Gerhauser C et al., Molecular Evolution of Early-Onset Prostate Cancer Identifies Molecular Risk Markers and Clinical Trajectories. Cancer Cell. 2018 Dec 10. doi: 10.1016/j.ccell.2018.10.016

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https://www.cell.com/cancer-cell/pdfExtended/S1535-6108(18)30482-3

Zuckerpolymer Heparin: Hemmung der Blutgerinnung und die Spermien/Samenflüssigkeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Die süße Seite der Fortpflanzungsbiologie

Dummerstorfer Wissenschaftler suchen Zucker, die das Immunsystem modulieren können

Gegenwärtig steht Zucker unter Generalverdacht, für viele Volkskrankheiten und gesundheitliche Probleme der Menschheit, insbesondere in den Industrienationen, verantwortlich zu sein. 


Hierbei handelt es sich meist um Zucker, die aus Glucose oder Fructose aufgebaut sind, wie unser Haushaltszucker die Saccharose. 

  • Zucker sind jedoch mehr als nur ein reiner Energieträger. 
 PD Dr. Sebastian Galuska (39) mit dem körpereigenem Zucker Polysialinsäure.
 PD Dr. Sebastian Galuska (39) mit dem körpereigenem Zucker Polysialinsäure.
Fotos/Bildnachweise: FBN

 
Der Körper selber produziert eine ganze Batterie aus komplex aufgebauten Kohlenhydraten, die aus unterschiedlichsten Monosacchariden zusammengesetzt werden. 

  • Der prominenteste Vertreter ist vielleicht das Zuckerpolymer Heparin, dessen Anwendung bei der Hemmung der Blutgerinnung in der Medizin nicht mehr wegzudenken ist. 
  • MaAB-CAVE: Das würde somit auch bedeuten, dass wir bei Heparin Therapie-Diagnostik immer auch die Zuckerwerte (Leber/Niere/Schildrüse/Glukose/Hb1ac) Werte im Auge des Befunders behalten sollen sowie die Körpergewichte und die Augenarztsituation.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Laborerhebung 

Am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf erforscht seit 2016 die wissenschaftliche Nachwuchsgruppe „Glykobiologie“ unter Leitung von PD Dr. Sebastian P. Galuska mit großem Erfolg die Rolle der Zuckermoleküle bei der Fortpflanzung.

  • Glykobiologie ist die Wissenschaft von der Struktur, Biosynthese und Biologie der körpereigenen Zuckerketten (Saccharide oder Glykane). 

„Wir erforschen zusammen mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern die Rolle von komplexen Zuckermolekülen in der Reproduktionsimmunologie, da zahlreiche Studien zeigen, dass diese Glykane als eine Art ID-Karte von Lebewesen verwendet wird, um sich vor Zellen des Immunsystems zu erkennen zu geben.

All unsere Zellen sind ummantelt von einer Zuckerschicht, bestehend aus einer Vielzahl von unterschiedlichsten Glykokonjugaten“, erklärte Gruppenleiter Dr. Sebastian P. Galuska.
  • Nach dem Geschlechtsakt kommt es zur Aktivierung des Immunsystems im weiblichen Geschlechtstrakt, was eigentlich zum Abtöten fremder Invasoren, also der Spermien, und somit zur Unfruchtbarkeit führen müsste. 
  • Im Ejakulat und an der Spermienoberfläche sind jedoch zahlreiche Moleküle, die das Immunsystem beeinflussen können. 
  • Fehlen z.B. bestimmte Zuckermoleküle auf der Oberfläche von Spermien, ist ihre „ID-Karte“ fehlerhaft. 
  • Dies führt dazu, dass sie sich nicht mehr korrekt vor weiblichen Immunzellen ausweisen können und aufgefressen (phagozytiert) werden. 

„Unser Schwerpunkt liegt darin, natürlich vorkommende Zuckerstrukturen z.B. auf Spermien oder in der Samenflüssigkeit zu identifizieren, die gezielt Mechanismen des Immunsystems beeinflussen können.“

Die Suche nach solchen Zuckermolekülen ist inzwischen auf die Milch und Fische ausgeweitet worden.

Beteiligt an der Suche sind die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Medizinische Hochschule Hannover, die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei MV in Born sowie die Universität für Bodenkultur Wien (Österreich), das University College Dublin (Irland) und die Universitäten in Pécs (Ungarn) und Lille (Frankreich).



DNA-Netze als Fallen für Spermien
Neben der Phagozytose sind die sogenannten „neutrophilen extrazellulären Fallen“ ein weiterer Abwehrmechanismus, der im wissenschaftlichen Fokus steht.

Dabei handelt es sich um eine Art Netz, das aus DNA und zahlreichen antimikrobiellen Komponenten besteht. Ähnlich wie einer Spinne Insekten ins Netz gehen, werden so im Körper Bakterien und anderer Pathogene eingeschlossen und abgetötet. Im Prinzip würde dies auch geschehen, wenn „körperfremde“ Spermien auf weibliche Neutrophile treffen.

  • Die Spermien und die Samenflüssigkeit sind jedoch mit zahlreichen Biomolekülen ausgestattet, um dieser natürlichen Immunreaktionen zu entkommen und so unbehelligt an ihr Ziel zu gelangen.

Die weiblichen Abwehrfallen umschiffen
„Gemeinsam analysieren wir, welche strukturellen Voraussetzungen Zuckermoleküle auf Spermien erfüllen müssen, um die vielen Hindernisse bis zur Eizelle zu umschiffen und ob solche zuckerabhängigen Mechanismen auch an anderen Orten im Körper stattfinden oder bei Erkrankungen eine Rolle spielen könnten“, erläuterte der Biotechnologe.

Verschiedenste Zuckermoleküle könnten somit als körpereigene Therapeutika eingesetzt werden, um biomedizinische Anwendungen zu entwickeln. 

  • Es wäre denkbar, solche natürlichen Zuckerketten bei der künstlichen Befruchtung einzusetzen, so dass mehr Samenzellen die „Abwehrwelle“ des weiblichen Immunsystems überwinden können und die Befruchtungswahrscheinlichkeit erhöht werden kann. 


Da die gesteigerte Bildung von „neutrophilen extrazellulären Fallen“ auch bei zahlreichen Krankheiten einen negativen Einfluss hat, wie etwa bei einer Blutvergiftung (Sepsis), ist auch hier ein Einsatz von Zuckerpolymeren eine vielversprechende innovative Möglichkeit.


„Wir konnten beispielsweise aufzeigen, dass ein lineares Zuckerpolymer, welches aus dem Zuckerbaustein N-Acetylneuraminsäure besteht, Histone in „neutrophilen extrazellulären Fallen“ bindet und als molekularer Anker verwendet werden kann, um z.B. therapeutische Nanopartikel an solchen Strukturen von Entzündungsherden anzulagern.“ Dieses Polymer, das Polysialinsäure genannt wird, konnte die Nachwuchsgruppe von Sebastian P. Galuska unter anderem als lösliche Form im Ejakulat, aber auch an Spermien gebunden nachweisen.
 Doktorandin Marzia Tindara Venuto mit Fischeiern in einer Petrischale.
 Doktorandin Marzia Tindara Venuto mit Fischeiern in einer Petrischale.
Fotos/Bildnachweise: FBN

Insgesamt sind die Ergebnisse der Grundlagenforschung am Dummerstorfer Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in diesem Bereich auch von einem hohen Interesse für die Humanmedizin, vor allem in der Immunologie sowie in der Transfusions- und Reproduktionsmedizin. Für die Spitzenforschung am FBN steht den jungen Wissenschaftlern eine moderne Ausstattung zur Verfügung, so unter anderem Massenspektrometer der neuesten Generation und Laserscanningmikroskope zur Livebeobachtung der Formation solcher „neutrophilen extrazellulären Fallen“.

Fotos/Bildnachweise: FBN

PD Dr. Sebastian Galuska (39) mit dem körpereigenem Zucker Polysialinsäure. Rein äußerlich unterscheidet sich dieses Polymer nicht vom Haushaltszucker, aber im molekularen Aufbau. Der gebürtige Duisburger hat an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen Biotechnologie studiert und am Biochemischen Institut des Fachbereichs Medizin der Justus-Liebig Universität in Gießen promoviert und habilitiert, bevor er 2016 an das Leibniz-Institut nach Dummerstorf wechselte.

Doktorandin Marzia Tindara Venuto mit Fischeiern in einer Petrischale. Am FBN werden Zuckermoleküle auf Fischeiern untersucht, um deren schützende Funktionen gegen Keime und deren Rolle für die Befruchtung in Erfahrung zu bringen. Diese Erkenntnisse sind insbesondere für die wachsende Nahrungsmittelbranche der Aquakultur von großer Bedeutung.

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Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)
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T +49 38208-68 600
E wimmers@fbn-dummerstorf.de

Institut für Fortpflanzungsbiologie
Leiter PD Dr. Jens Vanselow
T +49 38208-68 750
E vanselow@fbn-dummerstorf.de
Nachwuchsgruppe Glykobiologie
Leiter PD Dr. Sebastian Galuska
T +49 38208-68 759
E galuska.sebastian@fbn-dummerstorf.de

Wissenschaftsorganisation Dr. Norbert K. Borowy
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T +49 38208-68 605
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Osteoporose: PTH - Parathormon nach den Wechseljahren

Medizin am Abend Berlin Fazit: Vom Rezeptoraufbau zu neuen Osteoporose-Medikamenten

Forschende der Universität Zürich haben die dreidimensionale Struktur eines Rezeptors aufgeklärt, der die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen kontrolliert. 

Der Rezeptor ist damit eines der wichtigsten Ziele für neue Medikamente, um Osteoporose zu behandeln. Dank dem nun bekannten Bauplan können Medikamente designt werden, die vielleicht sogar helfen, Knochen wieder aufzubauen. 

Der PTH-1-Rezeptor besteht aus einem extrazellulären Teil (violett) und einem Teil, der in der Zellmembran sitzt (grün). Das Parathormon (orange) aktiviert den Rezeptor.
Der PTH-1-Rezeptor besteht aus einem extrazellulären Teil (violett) und einem Teil, der in der Zellmembran sitzt (grün). Das Parathormon (orange) aktiviert den Rezeptor. Universität Zürich


In der Schweiz sind rund 400'000 Personen von Osteoporose betroffen, zumeist Frauen nach den Wechseljahren.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Laborergebnisss Vitamin-D  

  • Es ist eine stille Krankheit, denn der Knochenabbau geschieht langsam und schleichend über viele Jahre ohne merkliche Symptome. 
  • Kalzium wird vom Körper langsam aus den Knochen herausgelöst, die dann spröde werden und schliesslich brechen. 
  • Der Körper kontrolliert diesen Prozess durch ein Hormon, das Parathormon (PTH), und ein nahe verwandtes Peptid – ein Proteinfragment. 
Diese binden an den PTH-1-Rezeptor, der dem Körper mitteilt, entweder Kalzium aus dem Knochen herauszulösen oder neuen Knochen aufzubauen.

Enorm schwierig zu untersuchender Rezeptor

Andreas Plückthun, Professor am Biochemischen Institut der Universität Zürich (UZH), und seinem Team ist es gelungen, die dreidimensionale Struktur des PTH-1-Rezeptors bestimmen. Die im atomaren Detail aufgeklärte Struktur dient nun als Bauplan, um neue Medikamente zu entwickeln. Solche rezeptorbindenden Substanzen könnten die Osteoporose verlangsamen und vielleicht teilweise sogar wieder rückgängig machen. Die Strukturbestimmung war enorm schwierig, da die Zellen nur sehr geringe Mengen des Rezeptors herstellen, der zudem sehr instabil ist. «Die Methoden der gerichteten Evolution und des Protein Engineering, die wir über die letzten Jahre entwickelt haben, waren absolut entscheidend dafür», erklärt Plückthun.

Nachteile der aktuellen Osteoporose-Behandlung
  • Substanzen, die wie das natürliche Hormon und das verwandte Peptid aussehen, zählen zu den wirksamsten verfügbaren Behandlungsmethoden der schweren Osteoporose. 

«Doch diese sind extrem teuer, und müssen täglich in den Oberschenkel oder Bauch gespritzt werden. 

Zudem hat die Therapie grosse Nebenwirkungen», sagt Christoph Klenk, Mitautor der Studie.

Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass mit den neu gewonnenen Erkenntnissen über den Mechanismus dieses Rezeptors nun Medikamente entwickelt werden können ohne diese Nachteile.

Der Rezeptor sei wie ein Schloss, und die Peptide seien die Schlüssel, die es drehen, beschreibt Plückthun.

 «Mit dem atomaren dreidimensionalen Bauplan, dargestellt auf dem Computer-Bildschirm, haben wir jetzt einen beispiellosen Einblick, wie das Schloss eigentlich funktioniert.»

Relevant für eine ganze Klasse von Rezeptoren

Der PTH-1-Rezeptor gehört zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren.

Dazu gehören insbesondere Rezeptoren, die andere Hormone binden – wie etwa jene, die Diabetes kontrollieren. Die Arbeiten der UZH-Forschenden bringen auch Licht in die Funktionsweise der ganzen Rezeptorfamilie. Denn so detailliert wie der PTH-1-Rezeptor wurde noch keiner dieser Rezeptoren entschlüsselt. Dadurch konnten die Wissenschaftler sowohl Ähnlichkeiten wie auch Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Klasse B-Rezeptoren beschreiben. «Mit dem Bauplan des Schlosses haben wir zwar noch keinen Schlüssel in der Hand. Aber nun ist es möglich, einen solchen zu bauen», sagt Andreas Plückthun.

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Prof. Dr. Andreas Plückthun
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Originalpublikation:
Janosch Ehrenmann, Jendrik Schöppe, Christoph Klenk, Mathieu Rappas, Lutz Kummer, Andrew S. Doré, Andreas Plückthun. High-resolution crystal structure of parathyroid hormone 1 receptor in complex with a peptide agonist. Nature Structural and Molecular Biology, November 19, 2018. DOI: 10.1038/s41594-018-0151-4
 

Angeborenes Verlangen: Weihnachts-Craving 2018

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wer als Kind viel Zucker und Fett konsumiert, trinkt als Jugendlicher häufiger Alkohol

Kinder, die viel zucker- und fettreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen, haben im Vergleich zu Kindern, die sich fett- und zuckerarm ernähren, ein deutlich erhöhtes Risiko, als Jugendliche regelmäßig Alkohol zu konsumieren.

Das ist das Ergebnis einer im Fachmagazin Public Health Nutrition veröffentlichten Studie, an der zehn europäische Institutionen unter Federführung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS beteiligt waren. 

Die Studie wurde im Oktober 2018 in Lissabon von der European Society for Prevention Research (EUSPR) als herausragende Forschungsleistung mit dem EUSPR Presidents‘ Award ausgezeichnet. 
 
Ob Burger, Pizza, Bratwurst oder Softdrinks – was Kindern (und auch vielen Erwachsenen) besonders schmeckt, ist häufig ungesund, weil es hohe Mengen Fett und Zucker enthält.

Für Süßes haben gerade Kinder ein angeborenes Verlangen, das seine Wurzeln in der menschlichen Evolution hat und in einer urzeitlichen Welt des Mangels die für das Wachstum nötige Energiezufuhr sicherstellen soll. 

Beim Fett spielen ähnliche Mechanismen eine Rolle.

Zudem sind Fette gute Geschmacksträger, von denen sich auch viele Erwachsene gern verführen lassen.

  • Aus zahlreichen Studien ist bekannt, dass der Konsum von Zucker und Fett zu Sucht- oder suchtähnlichem Verhalten führen kann. 

Anders als bei vielen Drogen ist es bei fett- und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln keine einzelne suchtfördernde Substanz, die Suchtverhalten auslöst.

  • Jedoch kann offenbar schon die bloße Präferenz dafür zu Suchtverhalten – also zu Überkonsum, Kontrollverlust und gierigem Verlangen, sogenanntem „Craving“, führen.

Ein europäisches Studienteam, zu dem Leonie-Helen Bogl, Hannah Jilani und Professor Wolfgang Ahrens vom BIPS zählen, wollte nun wissen, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen der Nahrungsmittelpräferenz in der Kindheit und dem späteren Konsum der am meisten verbreiteten Droge Alkohol gibt.

Sprich: Greifen Kinder, die viel Zucker und Fett zu sich nehmen, als Heranwachsende auch häufiger zur Flasche?

Die Antwort auf diese Frage lieferten Daten, die im Rahmen der europäischen IDEFICS/I.Family Kohortenstudie erhoben wurden. Bei der vom BIPS geleiteten IDEFICS-Studie wurden mehr als 16.000 Kinder im Alter von 2 bis 9 Jahren in acht europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Estland, Italien, Spanien, Schweden, Ungarn und Zypern) untersucht, um den Einfluss von Ernährung und Lebensstil auf ihre Gesundheit zu erforschen. Im Rahmen der ebenfalls BIPS-geführten Folgestudie I.Family wurde ein großer Teil der Kinder – nun zwischen 7 und 17 Jahre alt – zu einem späteren Zeitpunkt erneut untersucht. Darüber hinaus wurden auch Familienmitglieder befragt.

Das Team um Studienerstautorin Kirsten Mehlig von der Universität Göteborg in Schweden wertete diese Daten nun aus. Das Ergebnis

Wer als Kind viel zucker- und fettreiche Nahrungsmittel konsumiert hat, trinkt später als Jugendlicher deutlich häufiger regelmäßig Alkohol als die Vergleichsgruppe.

Dieses Muster fand sich bei beiden Geschlechtern und in allen untersuchten Ländern. Zwar haben die familiären Lebensumstände der Kinder – also etwa Einkommen und Bildungsstand der Eltern – Einfluss auf die Qualität der Ernährung, den positiven Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und späterem Alkoholkonsum konnten sie allerdings nicht erklären. Die Gründe dafür müssen daher andere sein.

Bei Versuchstieren konnte in der Vergangenheit nachgewiesen werden, dass sich zum Beispiel das Verlangen nach Fett und Alkohol gegenseitig verstärkt. 

Möglicherweise wird also durch eine fett- und zuckerreiche Ernährung im Kindesalter ein grundsätzliches Verlangen nach Sucht erzeugenden Stoffen „erlernt“, das sich in späteren Jahren etwa in erhöhtem Alkoholkonsum manifestiert. Ein dem zugrundeliegender neurologischer Mechanismus konnte mit den verfügbaren Daten jedoch nicht identifiziert werden.

Die Studienergebnisse machen allerdings deutlich, wie stark ungesunde Ernährungsgewohnheiten im Kindesalter das Leben und dabei vor allem die Gesundheit im Erwachsenalter negativ beeinflussen können.

Es ist daher aus Sicht der Studienautorinnen und –Autoren enorm wichtig, mithilfe von politischen Maßnahmen das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Auswirkungen ungesunder Ernährung zu schärfen und Produktion und Vertrieb ungesunder Nahrungsmittel stärker zu regulieren – etwa mit einer Zuckersteuer. Die Erkenntnisse der Studie zeigen zudem, wie wichtig es ist, die Probandinnen und Probanden über längere Zeiträume wissenschaftliche zu begleiten. Nur so lassen sich die langfristigen Folgen verschiedener Lebensstile identifizieren. Deshalb plant das Forschungsteam für das Jahr 2019 eine erneute Befragung der dann 12 bis 22 Jahre alten Studienteilnehmenden.

Originalveröffentlichung: Mehlig K, Bogl LH, Hunsberger M, Ahrens W, De Henauw S, Iguacel I, et al. Children’s propensity to consume sugar and fat predicts regular alcohol consumption in adolescence. Public Health Nutr. 2018 Aug 24:1-8. doi:10.1017/S1368980018001829.

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Originalpublikation:
Mehlig K, Bogl LH, Hunsberger M, Ahrens W, De Henauw S, Iguacel I, et al. Children’s propensity to consume sugar and fat predicts regular alcohol consumption in adolescence. Public Health Nutr. 2018 Aug 24:1-8. doi:10.1017/S1368980018001829.

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