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Sauerstoffmangel: In den Nervenzellen oder Blutungen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: UKR eröffnet Stroke Unit für die Behandlung von Schlaganfall-Patienten

Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ergänzt mit einer neu etablierten Schlaganfall-Einheit die Versorgung neurologischer Akutfälle in Ostbayern. 

Ein innovatives Konzept, enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Nähe zur Forschung ermöglichen hier rund um die Uhr modernste Schlaganfall-Therapie. 
 Das interdisziplinäre Team der neu gegründeten interdisziplinären Herz-Hirn-Stroke Unit.
 
Er tritt meist plötzlich auf und ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland – der Schlaganfall.

  • Ausgelöst durch Sauerstoffmangel in den Nervenzellen oder Blutungen erleiden Hirnareale schwere Schädigungen. Schnelles Handeln bei ersten Anzeichen ist deshalb überlebenswichtig.

Das Universitätsklinikum Regensburg fügt mit seiner neu eröffneten Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) einen wichtigen Baustein in der heimatnahen Versorgung von Schlaganfall-Patienten hinzu.

Geleitet wird die Stroke Unit von Professor Dr. Ralf Linker, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKR. In Kooperation mit der Schlaganfallversorgung der Neurologischen Klinik am medbo Bezirksklinikum Regensburg und in enger Zusammenarbeit zwischen Neurologen, Kardiologen, Röntgenfachärzten, Intensiv- und Notfallmedizinern sowie Neurochirurgen bietet das UKR damit nun die gesamte Bandbreite der Versorgung akuter neurologischer Notfälle rund um die Uhr.

Innovative Herz-Hirn-Station

Das innovative Konzept einer neurologisch geführten Stroke Unit auf einer gemeinsamen Intermediate-Care-Station für Herz und Gehirn profitiert dabei von einer besonders engen Verbindung zur Kardiologie, wie Professor Dr. Lars Maier, Direktor der Klinik für Innere Medizin II des UKR, ausführt:

„Jeder fünfte Schlaganfall ist auf eine Herzrhythmusstörung, zum Beispiel Vorhofflimmern, zurückzuführen. 

Deshalb ist die frühzeitige Einbindung der Herzspezialisten in die Behandlung von Schlaganfall-Patienten ein wichtiger Faktor in der Therapie, um irreparable Folgen so weit wie möglich zu verhindern.“

Schnelles Handeln im interprofessionellen Team

Bei der akuten Behandlung des Schlaganfalls stehen die medikamentöse gerinnselauflösende Therapie (Lysetherapie) und die Wiedereröffnung großer hirnversorgender Gefäße mit Hilfe eines Schlüssellocheingriffs (Thrombektomie) im Vordergrund.

Aktuelle Studien zeigen, dass Patienten zwar bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn von diesen Behandlungsansätzen profitieren können.

Dennoch liegt das Augenmerk auf besonders raschem Handeln, betont Professor Linker: „Beim akuten Schlaganfall zählt jede Minute.“

„Für derartige Notfälle ist das UKR besonders gut gerüstet“, erläutert Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR.

„Mit unserem Hubschrauberstandort, der interdisziplinären Notaufnahme und dem multiprofessionellen Team in der Stroke Unit sichern wir die schnellstmögliche Versorgung von Schlaganfällen. Zudem kommt unsere Nähe zur medizinischen Forschung unseren Patienten unmittelbar zu Gute.“

Der Aufbau der Stroke Unit am UKR wurde in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern und dem Bezirk Oberpfalz ermöglicht. „Wir danken besonders Herrn Staatsminister Bernd Sibler und Herr Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler für ihre Unterstützung. Dadurch konnten wir zügig von der Planung in die Realisierung übergehen“, freut sich Professor Kölbl.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler ist überzeugt:

„Die neue Schlaganfall-Einheit ist ein überaus wertvoller Beitrag für eine noch bessere medizinische Versorgung der Menschen in Ostbayern. Sie kann irreparable Schäden nach einem Schlaganfall verhindern und Leben retten. Daher unterstützen wir die Einrichtung der Stroke Unit am UKR aus voller Überzeugung.“

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CAVE: Untersucher-Kreislauflabor. Bradykarde + tachykarde Rhythmusstörungen

Medizin am Abend Berlin - MaAB - Fazit: Dramatische Versorgungslücke bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Synkope

• Jeder zweite Mensch erleidet im Laufe seines Lebens eine Synkope, also eine kurze Ohnmacht, deren Ursache nicht selten Herzrhythmusstörungen sind.
• Europäische Leitlinien empfehlen zur sicheren und raschen Diagnostik implantierbare Ereignisrekorder.
• Diese Ereignisrekorder können derzeit bei gesetzlich versicherten Patienten nicht leitliniengerecht angewendet werden, da sie nicht erstattet werden.
Bei etwa einem Drittel aller Schlaganfälle wird zunächst keine Grunderkrankung festgestellt. 


Auch hier können implantierbare Ereignisrekorder bei der Suche helfen, damit rasch eine wirksame Therapie eingeleitet werden kann. 
 
Synkopen sind ein häufig auftretendes Problem.

In dem meisten Fällen handelt es sich um sogenannte Reflexsynkopen oder vasovagale Synkopen, die meistharmlos sind.

„Davon abzugrenzen – und das macht die Diagnostik kompliziert – sind Synkopen, die durch kardiale Erkrankungen entstehen, allen voran durch bradykarde oder tachykarde Rhythmusstörungen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang von Scheidt, der federführende Autor des deutschen Kommentars zu der europäischen Leitlinie Diagnostik und Management von Synkopen.

  • „Die Ursachen können für den Patienten lebensgefährlich sein. 
  • Die Synkope von heute kann der plötzliche Herztod von morgen sein.“
  • Ereignisrekoder sind für eine effektive Diagnostik von Synkopen unerlässlich

Patienten, bei denen die Ursache für ihre wiederkehrenden Ohnmachten in einer Störung des Herzrhythmus vermutet wird, erhalten ein Langzeit-EKG, um die Rhythmusstörung identifizieren und wirkungsvoll behandeln zu können. 

  • Da ein Langzeit-EKG aber nur bei 4 % der Patienten ein Ergebnis erfasst, empfiehlt die Leitlinie, es nur bei Patienten anzuwenden, die häufiger als einmal pro Woche eine Synkope erleiden. 

Dies ist allerdings nur bei dem geringsten Teil der Betroffenen der Fall.

  • Das international etablierte diagnostische Verfahren zum Nachweis der bei Synkopen zugrundeliegenden Rhythmusstörungen ist der implantierbare Ereignisrekorder. 

Es handelt sich hierbei um einen kleinen Chip, der innerhalb weniger Minuten unter die Haut implantiert werden kann und über drei Jahre hinweg den Herzrhythmus aufzeichnet.

„Sollte also Wochen oder Monate nach der Implantation die nächste Ohnmacht auftreten, kann der Ereignisrekorder ausgelesen werden und offenbart den Herzrhythmus zum Zeitpunkt der Synkope“, erklärt von Scheidt.

Ereignisrekorder finden Vorhofflimmern deutlich öfter

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet des Ereignisrekorders ist der kryptogene Schlaganfall. 

Bei rund einem Drittel der Schlaganfall-Patienten wird keine Grundkrankheit entdeckt, die erklären könnte, warum es zum Schlaganfall gekommen ist. In diesen Fällen spricht man von kryptogenen Schlaganfällen.

Schon 2014 zeigte eine große Studie, dass bei einem weitaus größeren Teil der Patienten mit kryptogenem Schlaganfall ein gelegentliches anfallsartiges Vorhofflimmern (paroxsysmales Vorhofflimmern) auftritt, als man zuvor angenommen hatte.

  • Während die herkömmlichen Diagnoseverfahren EKG und Langzeit-EKG innerhalb von 12 Monaten nur bei 2 % der Patienten Vorhofflimmer-Episoden aufdecken konnten, wurden mit dem implantierten Ereignisrekorder im gleichen Zeitraum bei 12,4 % der Patienten Vorhofflimmern mit einer Länge von mehr als 30 Sekunden gefunden. 

Bei der Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern kommt es zu schnellen, chaotischen Kontraktionen der Vorhöfe des Herzens, wodurch sich die Strömung des Blutes im Herzen verändert.

Es können sich Gerinnsel bilden, die in das Gehirn geschwemmt werden und dort einen Schlaganfall verursachen.

  • Eine frühzeitige Erkennung von Vorhofflimmern mit Ereignisrekordern erlaubt das rechtzeitige Einleiten einer Antikoagulantientherapie und so das Verhindern von Schlaganfällen.

Mangelnde Vergütung von Implantation und Nachsorge führt zu Unterversorgung


Obwohl der klinische Nutzen der Detektion von selten und unregelmäßig auftretenden Herzrhythmusstörungen mit implantierten Ereignisrekordern durch zahlreiche Studien und Metaanalysen belegt ist, besteht in Deutschland bezüglich der Versorgung mit den Rekordern eine von ärztlicher und Patientenseite unerträgliche Situation, wie die DGK in einer Stellungnahme (https://doi.org/10.1007/s12181-018-0297-7) erörtert. 

„Leider wird die Implantation eines Ereignisrekorders bisher von den Krankenkassen als letzter Schritt in der Diagnostik angesehen, obwohl man schon sehr schnell an dem Scheideweg in der Diagnostik angekommen ist, in der er gewinnbringend eingesetzt werden kann“, stellt von Scheidt hinsichtlich der Abklärung von Synkopen fest.


  •  „In der Realität muss, damit die Implantation vergütet wird, eine lange Diagnostikkaskade vorweggehen, die bei weiten Teilen dieser Patienten unnötig ist, beispielsweise neurologische Untersuchungen. 

Eine ambulante Implantation wird derzeit sogar überhaupt nicht vergütet, obwohl der Eingriff ambulant sehr gut und gefahrlos durchgeführt werden kann.

“ Er resümiert: 

„Die Vorgaben der Krankenkassen widersprechen der Leitlinienempfehlung.“ Prof. Dr. Thomas Deneke, Sprecher der Arbeitsgruppe Rhythmologie der DGK, bestätigt: 

„Es wird in der Synkopendiagnostik sehr viel Geld für Maßnahmen ausgegeben, die unnütz sind. Dieses Geld sollte man eher in die Versorgung mit Ereignisrekordern stecken.“

Doch nicht nur die Vergütung der Implantation ist unzureichend. 

„Die Nachsorge können wir derzeit überhaupt nicht abrechnen“, so Deneke. 

„Die Ereignisrekorder müssen idealerweise telemedizinisch nachgesorgt werden. Ich sehe mir im Schnitt am Tag 200-300 zum Teil auch fehldetektierte Episoden von etwa 50 Patienten an, nach dem Wochenende auch mal von 150 Patienten.“ 

Die mangelnde Vergütungssituation sowohl von Implantation als auch von Nachbetreuung führt allerdings häufig dazu, dass die Ereignisrekorder gar nicht erst eingesetzt werden können.

Durch die genannten Sachverhalte besteht in Deutschland eine Unterversorgung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen und Synkopen, wie es in der Stellungnahme der DGK heißt. 

Eine leitliniengerechte Diagnosestellung und Initiierung von zum Teil lebenswichtigen Therapien ist daher in vielen Fällen nicht möglich und erhöht das Risiko der Patienten, Folgeerkrankungen zu erleiden oder zu versterben. 

„Die Implantation und Nachsorge von Ereignisrekordern muss dringend vergütet werden, sowohl stationär als auch ambulant. Und zwar möglichst unkompliziert“, fordert Deneke. 

Von Scheidt fügt hinzu: 

„Die Krankenkassen müssen ihre Haltung zu implantierbaren Ereignisrekordern unserer Meinung nach dringend überdenken!“

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Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org

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CAVE: Plötzlicher Herztod - Genetisch bedingte Herzerkrankung (vererbte Herz- oder Gefäßerkrankung)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Zentrum für Genetische Herz- und Gefäßkrankheiten in Würzburg gegründet

Immer wieder schrecken Meldungen über Sportler, die plötzlich tot umfallen, die Gesellschaft auf. 

Nicht selten steckt eine genetisch bedingte Herzerkrankung hinter dem plötzlichen Herztod. 

Denn das unerwartete Auftreten der Erkrankung in jungen Jahren ist typisch für eine erblich bedingte Herzerkrankung. 

Die Krankheitsbilder einer vererbten Herz- oder Gefäßerkrankung sind häufig komplex und ihre Erforschung und die Betreuung entsprechend vielschichtig. 
  • Um die Betroffenen künftig noch besser in einem multiprofessionellen und interdisziplinären Ansatz zu behandeln, wurde am Uniklinikum Würzburg (UKW) jetzt das Zentrum für Genetische Herz- und Gefäßerkrankungen gegründet. 

Im Labor der Kardiovaskuläre Genetik dienen Stammzellenmodelle als Modellsystem, um genetisch bedingte Herzmuskelerkrankungen zu untersuchen und neue Therapien auf ihre Wirksamkeit zu testen.
Im Labor der Kardiovaskuläre Genetik dienen Stammzellenmodelle als Modellsystem, um genetisch bedingte Herzmuskelerkrankungen zu untersuchen und neue Therapien auf ihre Wirksamkeit zu testen. Gregor Schläger
 
Eine Mutter pflegt ihren schwerkranken Sohn, der auf ein neues Herz wartet.

Das Herz der Mutter ist ebenfalls schwach, auch sie wird eines Tages auf ein Spenderherz angewiesen sein. Eine andere Mutter kommt nicht eher zur Ruhe, bis sie weiß, woran ihre vierjährige Tochter plötzlich mitten in der Nacht gestorben ist. Ist ihre Familie genetisch vorbelastet? Wenn ja, trägt ihr Sohn ebenfalls die Mutation? Ein junger Mann wiederum, gerade 18 Jahre alt, ist bislang kerngesund, möchte aber Klarheit mittels eines Gentests, ob er die genetische Herzmuskelerkrankung seines Vaters geerbt hat; das Risiko liegt bei bis zu 50 Prozent. Trägt er die Mutation, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit im Laufe seines Lebens ebenfalls eine Herzerkrankung und Herzrhythmusstörungen bekommen, in der Regel eher früher als später. Er wird Medikamente nehmen, sich vermutlich mit einem Defibrillator vor einem plötzlichen Herztod schützen müssen und vielleicht sogar eines Tages auf ein Spenderherz angewiesen sein.

Diagnose, Therapie und Forschung
Das sind nur drei Fälle von hunderten, die Prof. Dr. Brenda Gerull in der Spezialsprechstunde für familiär bedingte Herzerkrankungen am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) behandelt, betreut und untersucht. „Nicht alle Verläufe sind so dramatisch, manchmal reicht es auch, lebenslang zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Aber auch das ist schwer, vor allem, wenn es mit viel Ungewissheit verbunden ist“, erzählt die Kardiologin, die seit Frühjahr 2016 im DZHI das Department für Kardiovaskuläre Genetik leitet. Hier diagnostiziert und therapiert sie nicht nur die genetisch bedingten Herzerkrankungen, hier erforscht die Wissenschaftlerin auch gemeinsam mit ihrem Team die Ursachen und Auslöser.

Da genetische Herzerkrankungen sehr komplex sind und viele Fachbereiche betreffen, hat Brenda Professor Gerull jetzt gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen des Uniklinikums Würzburg unter dem Dach des Zentrums für Seltene Erkrankungen (ZESE) das Zentrum für Genetische Herz- und Gefäßerkrankungen (ZGH) gegründet. Hier werden unter Gerulls Leitung die Kompetenzen mehrerer Abteilungen des Uniklinikums Würzburg und des Instituts für Humangenetik der Universität Würzburg gebündelt.

Vernetzte Patientenversorgung
„Ich freue mich sehr, dass wir den betroffenen Familien im neuen Zentrum für Genetische Herz- und Gefäßerkrankungen eine intensivere und fachübergreifende Versorgung bieten können. 


Die Erwachsenenkardiologie arbeitet hier noch enger mit der Kinderkardiologie und Herzchirurgie zusammen, die Ambulanzen für Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen, die Bildgebungsabteilungen sind ebenfalls eingebunden. Und auch psychologische Unterstützung können wir im Bedarfsfall vermitteln“, erläutert Brenda Gerull. „Langfristig streben wir jedoch an, dass die Patienten kardiologisch und hausärztlich von den niedergelassenen Kollegen weiterbetreut werden und wir beratend zur Seite stehen.“

Translationale Forschung
Neben der interdisziplinären Diagnose und Behandlung ist die Translationale Forschung ein weiterer wichtiger Aspekt des neuen Zentrums für genetische Herz- und Gefäßerkrankungen. Das bedeutet die schnelle Umsetzung von Forschungsergebnissen in die klinische Behandlung – von der Laborbank zum Krankenbett und zurück. „Im Fokus stehen die Mechanismen und Therapien von genetischen Herzerkrankungen“, erklärt Professor Christoph Maack, stellvertretender Leiter des neuen Zentrums und Leiter des Departments Translationale Forschung am DZHI. „Gemeinsam versuchen wir herauszufinden, auf welchen Wegen genetische Veränderungen beim Patienten zu Herz- und Gefäßerkrankungen führen, um aus diesen Erkenntnissen spezifische Therapien zu entwickeln, übrigens auch für Erkrankungen, die nicht genetisch bedingt sind.“

  • Vererbte Veränderungen führen zwar deutlich seltener zu einer Herz- und Gefäßerkrankung als Faktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Nikotin oder andere Erkrankungen wie Diabetes, doch die Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Summe führen hierzulande mit Abstand am häufigsten zum Tod.

Weitere Informationen zum Zentrum für Genetische Herz- und Gefäßerkrankungen finden Sie auf der Webseite: www.ukw.de/zgh

Zentrum für Genetische Herz- und Gefäßkrankheiten in Würzburg gegründet


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Prof. Dr. Brenda Gerull, Leiterin des Zentrums für Genetische Herz- und Gefäßerkrankungen und des Departments für Kardiovaskuläre Genetik am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI): gerull_b@ukw.de

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HSM. Herzschrittmacher-Implantation / Herzschrittmacher-Ausweis

Medizin am Abend Berlin Fazit: Schlag für Schlag – vor 60 Jahren wurde der erste Herzschrittmacher implantiert.

Mit der ersten Herzschrittmacher-Implantation begann eine der größten Erfolgsgeschichten der modernen Herzmedizin. 

Prof. Dr. Andreas Markewitz, Sekretär Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG)
Prof. Dr. Andreas Markewitz, Sekretär Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG)
 
Die kleinen künstlichen Taktgeber des Herzens haben die Herzmedizin revolutioniert: Vor 60 Jahren implantierte der schwedischen Herzchirurg Åke Senning den ersten Herzschrittmacher (HSM) zur Behandlung eines jungen Patienten, der aufgrund einer zu langsamen Herzschlagfolgemehrmals täglich ohnmächtig wurde. Heute sind die Aggregate der Herzschrittmachersysteme etwa so groß wie eine Armbanduhr, wiegen ca. 25 Gramm und kosten, in Abhängigkeit von der benötigten Funktion und systembezogenen Eigenschaften, 500 bis 3000 Euro.

„Die Implantation eines Herzschrittmachersystems ist seit geraumer Zeit ein Routineeingriff, der in einer 30 bis 60minütigen Operation, fast immer in lokaler Betäubung, erfolgt“, erklärt Prof. Dr. Andreas Markewitz, Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie.

  • In Deutschland wurden im Jahr 2017 nahezu 80.000 Herzschrittmacherssyteme eingesetzt und knapp 19.000 Aggregate ausgetauscht.“

Ein Schrittmachersystem besteht aus einem Impulsgeber (Aggregat), und mindestens einer Elektrode (Sonde), die den Impuls des Aggregats an das Herz weiterleitet oder herzeigene Signale - sofern vorhanden - dem Impulsgeber zurückmeldet.

Dadurch wird die Koordination zwischen dem Herzschrittmachersystem und dem Herzen des Patienten ermöglicht, d.h. der Herzschrittmacher arbeitet nur, wenn der Herzschlag des Patienten zu langsam ist. In Abhängigkeit von der Beanspruchung des Herzschrittmachers muss im Durchschnitt alle neun Jahre das Aggregat in einem erneuten Eingriff ausgetauscht werden.

Der Herzschlag in Ruhe wird mit einer Frequenz von 60 bis 80mal pro Minute durch den natürlichen Taktgeber, den sogenannten Sinusknoten, vorgegeben. Der entstandene Impuls wandert zunächst vom Sinusknoten über Leitungsbahnen in den Vorhöfen zum sog. AV-Knoten, der am Übergang von den Herzvorhöfen zu den Herzkammern liegt. Von dort wird der Impuls über weitere Leitungsbahnen bis hin zu den Herzmuskelzellen der beiden Herzkammern übertragen. Dadurch wird ein koordinierter Ablauf der Herzmuskelaktivität und damit eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Körpers durch den Blutkreislauf gewährleistet. Ist das Herz in seinem Rhythmus gestört, ist auch die Sauerstoffversorgung des Körpers nicht mehr gewährleistet.

„Schlägt das Herz wegen einer Störung des Impulsgebers oder einer Blockade der Leitungsbahnen zu langsam, wird dies medizinisch als Bradykardie bezeichnet“, erläutert Herzchirurg Prof. Markewitz.

Symptome wie Atemnot, Schwindel, Erschöpfung bis hin zur Bewusstlosigkeit können auftreten. Durch die Einpflanzung eines Herzschrittmachers wird die zu langsame Herzschlagfolge korrigiert, der Herzrhythmus kontinuierlich überwacht und, falls nötig, durch den Herzschrittmacher unterstützt.

Etwa 40 Prozent aller Bradykardien sind auf Probleme mit dem Impulsgeber, dem sog. Sinusknoten, zurückzuführen. 

Weitere 40 Prozent bradykarder Herzrhythmusstörungen sind auf Störungen der Reizleitung zurückzuführen und rund 20 Prozent der Herzschrittmacher werden wegen Vorhofflimmerns mit langsamem Herzkammerersatzrhythmus, der sogenannten Bradyarrhythmia absoluta, implantiert.

„Durch die Herzschrittmacherimplantation hat sich die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich verbessert und die Gefahr, aufgrund einer zu langsamen Herzschlagfolge zu sterben, ist gebannt“, so Prof. Markewitz.

„Patienten mit Herzschrittmachern führen üblicherweise ein völlig normales Leben, können nahezu allen Berufen nachgehen, die allermeisten Sportarten betreiben und auch reisen.

Einen gut implantierten und eingestellten Herzschrittmacher wird der Patient im Alltag nicht bemerken.

Es ist ratsam, den Herzschrittmacher einmal pro Jahr überprüfen zu lassen, und die Patienten sollten stets einen Herzschrittmacher-Ausweis bei sich tragen.“

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V. (DGTHG) mit Sitz in Berlin ist eine gemeinnützige, wissenschaftliche, medizinische Fachgesellschaft, deren Ziele u.a. der Förderung der Wissenschaft und Weiterentwicklung von Therapien auf dem Gebiet der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie sind. Zu den weiteren Hauptaufgaben zählen die Durchführung von Weiter- und Fortbildungsprogrammen, Erstellung medizinischer Leitlinien, Förderung von Nachwuchskräften und die Ausrichtung medizinischer Fachtagungen. Als Vertretung der über 1.000 in Deutschland tätigen und in der DGTHG organisierten Thorax-, Herz- und Kardiovaskularchirurgen stehen die Verantwortlichen der Fachgesellschaft für einen Dialog mit der Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft zur Verfügung.

Schlag für Schlag – vor 60 Jahren wurde der erste Herzschrittmacher implantiert.



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45. Berliner BMW Marathon: EKG-Funktion Herzrhythmusstörungen: EKG App

Medizin am Abend Berlin Fazit: Kardiologen veröffentlichen erste Einschätzung zur EKG-Funktion der Apple Watch 4

Die neue Apple Watch 4 kann mit ihrer neuen EKG-Funktion Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern früh erkennen. Doch auch wenn erste Studien die Verlässlichkeit des Devices stützen, birgt die Interpretation der Messergebnisse Risiken. 
 
Eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen ist das Vorhofflimmern.

Es kann auf das Vorliegen einer Herzerkrankung hindeuten und mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle einhergehen.

Das frühzeitige Erkennen von Vorhofflimmern ist somit ausschlaggebend für eine positive Prognose der Patienten. Die neue Apple Watch 4 beinhaltet einen kardialen Monitor, der dazu dient, unregelmäßigen Herzschlag zu erkennen. Dafür befinden sich auf der Rückseite der Smart Watch ein optischer Pulssensor und ein elektrischer Sensor, die von einer Elektrode in der Krone ergänzt werden. Mit einer speziellen EKG-App kann die Apple Watch 4 damit ein 1-Kanal-EKG durch einfaches Fingerauflegen aufzeichnen.

„Ziel dieser durch die American Heart Association unterstützten Apps,“ erklärt Professor Dr. med. Thomas Deneke, Sprecher der Arbeitsgruppe Rhythmologie der DGK sowie Chefarzt der Klinik für interventionelle Elektrophysiologie der Herz- und Gefäß-Klinik in Bad Neustadt, „ist es, frühzeitig einen unregelmäßigen Herzrhythmus zu erkennen, der auf Vorhofflimmern hindeutet und eine weiterführende ärztliche Abklärung einzuleiten.

Die Apple Watch 4 kann somit ein wertvolles Monitoring-Tool zur Etablierung wichtiger Informationen für Patienten und deren Ärzte darstellen.“ Voruntersuchungen zeigen tatsächlich, dass eine 95%-ige Übereinstimmung mit der von Smart Watch detektiertem Vorhofflimmern und klinisch dokumentiertem Vorhofflimmern besteht.

Die Apple Heart Study, eine Kooperation zwischen Apple und Stanford Medicine, entwickelt derzeit eine Strategie der EKG-Diagnostik (inklusive Evaluation mittels 7-Tage-Langzeit-EKG) basierend auf einer durch die Apple Watch detektierten unregelmäßigen Herzfrequenz.

Seit August ist der Einschluss in diese Studie abgeschlossen.

Professor Dr. Peter Radke, Vorsitzender des Ausschusses Electronic & Mobile Health der DGK, von der Schön Klinik in Neustadt sieht eine zwingende Notwendigkeit weiterer Studien zu dem Device:

„Die Apple Watch 4 erweitert ihr Leistungsspektrum stetig von Fitnessapplikationen hin zu medizinischen Fragestellungen, wie aktuell der Detektion von Vorhofflimmern. Bevor auf dieser Datenbasis konkrete Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden können, beispielsweise die Einleitung einer Antikoagulation bei asymptomatischen Patienten mit einem in der Apple Watch 4 detektierten Vorhofflimmern, sind noch umfangreiche klinische Folgestudien notwendig.“

Die Zulassung durch die Amerikanische Zulassungsbehörde für Medizinprodukte (Food and Drug Administration, FDA) zeigt die zunehmende Relevanz dieser Technologien zum Monitoring gesundheitsrelevanter Informationen.

Dennoch weist die Behörde in ihrem „Device approval letter“ explizit darauf hin, dass die Ergebnisse der EKG App in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden müssen. 

Professor Deneke folgt dieser Einschätzung:

„Die Apple Watch sollte nicht als Ersatz für einen Besuch beim Arzt verwendet werden, sondern kann vielmehr helfen, relevante Herzrhythmusdaten aufzuzeichnen und einen betreuenden Arzt in der Diagnostik zu unterstützen.“

Insgesamt bietet die Apple Watch eine interessante Möglichkeit zum Monitoring möglicher Herzfrequenzauffälligkeiten und kann vor allem Patienten mit bekannten Herzrhythmusstörungen bei der Nachsorge unterstützen. 

Die Nutzer der Funktion sollten aber hinlänglich über die Notwendigkeit einer ärztlichen Begleitung insbesondere bei Risikopatienten aufgeklärt werden.

Auch der Schutz von patientenbezogenen Daten ist ein relevantes Thema für die Zukunft.

Ob die App in Deutschland vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen wird, ist derzeit noch fraglich.

Apple erwähnt die begleitende EKG-App auf der deutschen Produktseite vorerst noch nicht.

Weitere Informationen:
Apple Heart Study, https://med.stanford.edu/appleheartstudy.html
U.S. Food and Drug Administration, Center for Devices and Radiological Health.
Device approval letter, 13. August 2018. Abgerufen am 17.09.2018,
https://www.accessdata.fda.gov/cdrh_docs/pdf18/DEN180044.pdf

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Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki, Tel.: 030 206 444 82
Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43, Melissa Wilke, Tel.: 0211 600 692 13
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Prof. Dr. Eckart Fleck Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

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Mitglied des Vorstands
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Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org

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Studieneinladung: Vorhofflimmern - Herzrhthmusstörungen https://closure-af.dzhk.de/

Medizin am Abend Berlin Fazit: DZHK-Studie zur Schlaganfall-Prävention bei Hochrisiko-Patienten

Im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) startet die weltweit größte klinische Studie zur bestmöglichen Therapie bei Patienten mit Vorhofflimmern, die ein hohes Risiko für einen Schlaganfall und ein erhöhtes Blutungsrisiko haben.
  • Dafür vergleicht die Studie CLOSURE-AF den Katheter-basierten Verschluss des linken Vorhofohres mit einer medikamentösen Blutgerinnungshemmung. 

Studienleiter Professor Dr. med. Ulf Landmesser
Studienleiter Professor Dr. med. Ulf Landmesser Foto: Charité – Universitätsmedizin Berlin
 
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Sie betrifft vor allem ältere Menschen und ist die häufigste Ursache für einen Schlaganfall. Denn wenn die Vorhöfe flimmern, besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden. Über 90 Prozent der Blutgerinnsel entstehen im linken Herzohr, einer Ausstülpung am linken Vorhof des menschlichen Herzens. Von dort können die Gerinnsel in die Blutgefäße des Gehirns gelangen und einen Schlaganfall auslösen.

  • Patienten mit Vorhofflimmern erhalten deshalb Blutgerinnungshemmer, die das Risiko für einen Schlaganfall um 70 Prozent reduzieren. 

Dabei handelt es sich entweder um Vitamin-K-Antagonisten oder neue nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulantien (NOAC).

  • Beide Arzneimittelgruppen gehen jedoch mit einem erhöhten Risiko für schwere Blutungen einher. 

20 bis 25 Prozent der Patienten mit Vorhofflimmern können NOACs deshalb nicht einnehmen.

Schlaganfallgefahr abschirmen

Als Alternative zu den Blutgerinnungshemmern wurde daher ein Verfahren entwickelt, bei dem das linke Vorhofohr mit einer Art Mini-Schirm verschlossen wird, sodass von dort aus keine Blutgerinnsel mehr in das Gehirn oder den Körper gelangen können. Der Verschluss wird mithilfe eines Katheters platziert. Die Patienten müssen nach dem Eingriff nur noch so lange Blutverdünner einnehmen, bis der Verschluss eingeheilt ist.

Aktuelle wissenschaftliche Daten aus zwei kleineren Studien zeigen, dass Schlaganfälle mit einem Verschluss des linken Herzohres wirksam verhindert werden können. Es fehlen jedoch fundierte Daten zum Nutzen dieser Methode bei Hochrisiko-Patienten mit einem hohen Blutungsrisiko und einem hohen Schlaganfallrisiko. „Gerade für diese Patientengruppe ist dieses Verfahren eine wichtige Alternative“, verdeutlicht Studienleiter Professor Ulf Landmesser von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Denn bei einigen von ihnen ist das Blutungsrisiko so hoch, dass sie gar keine Blutgerinnungshemmer mehr einnehmen können. 

Die DZHK-Studie CLOSURE-AF vergleicht deshalb den Nutzen des Verschlusses des linken Herzohrs mit der jeweils bestmöglichen medikamentösen Therapie bei dieser Hochrisikogruppe.


Bei Vorhofflimmern ist der Verschluss des linken Herzohres eine Alternative zur Einnahme von Blutgerinnungshemmern.






Bei Vorhofflimmern ist der Verschluss des linken Herzohres eine Alternative zur Einnahme von Blutgerinnungshemmern. Grafik: AFNET e.V., Livingpage GmbH

CLOSURE-AF ist die weltweit größte Studie zu dieser Fragestellung, über 1.500 Patienten sollen in die Studie eingeschlossen werden, 17 DZHK-Zentren und 45 weitere Zentren in Deutschland beteiligen sich daran. Das Kompetenznetz Vorhofflimmern e. V. übernimmt das regulatorische Projektmanagement der Studie.

Beginnend ab dem ersten Quartal 2018 werden Patienten in einem Zeitraum von drei Jahren für die Studie rekrutiert, deren Gesamtlaufzeit voraussichtlich fünf Jahre betragen wird. Die Ergebnisse der CLOSURE-AF-Studie werden in die Leitlinien zur Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern und einem hohen Schlaganfall- und Blutungsrisiko einfließen.

Studientitel: Left atrial appendage closure in patients with atrial fibrillation at high risk of stroke and bleeding compared to medical therapy: a prospective randomized clinical trial (CLOSURE-AF)

Studienleiter: Professor Dr. med. Ulf Landmesser, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Direktor der Medizinischen Klinik für Kardiologie, Campus Benjamin Franklin, Ärztliche Centrumsleitung CC11 Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin

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Projektkoordinator: Dr. med. Johannes Jakob Hartung, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik für Kardiologie, Campus Benjamin Franklin, Klinisches Studienzentrum, closure-af@dzhk.de

Christine Vollgraf, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)
 Tel.: 030 3465 529 02, presse@dzhk.de

Weitere Informationen zur CLOSURE-AF-Studie sowie eine Übersicht aller teilnehmenden Studienzentren und Ansprechpartner finden Sie unter: https://closure-af.dzhk.de/

http://www.uke.de Kardio-MRT CAVE 2018: Augenscheinlich gesunde Sportler mit Vernarbungen am Herzmuskel

Medizin am Abend Berlin Fazit: UKE-Studie mit Triathleten: Intensiver Ausdauersport kann Männerherzen schädigen

Athleten, aufgepasst: 

Zu intensiver Sport kann ungesund sein! 

Wie eine Forschergruppe des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) im Wissenschaftsmagazin JACC: Cardiovascular Imaging berichtet, riskieren männliche Triathleten möglicherweise ihre Herzgesundheit, wenn sie sich im Wettkampf zu stark belasten. Bei weiblichen Triathleten konnten die Forscher derartige negative Effekte nicht feststellen.  
  • „Wir haben Hinweise, dass die ausschließlich bei männlichen Studienteilnehmern beobachteten Vernarbungen des Herzmuskels mit dem Wettkampfpensum zu tun haben. 
  • Je größer die Belastung, je länger die im Wettkampf absolvierten Distanzen, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Schädigungen des Herzmuskels“, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe, Prof. Dr. Gunnar Lund von der Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des UKE.
  • „Es gibt wahrscheinlich eine persönliche Belastungsgrenze.
  • Wird sie überschritten, kann das Herz Schaden nehmen.“
Augenscheinlich gesunde Sportler mit Vernarbungen am Herzmuskel

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie untersuchte das UKE-Team 54 männliche und 29 weibliche Triathleten – allesamt ambitionierte und gesunde Freizeitsportler, die mindestens zehn Stunden in der Woche trainieren und durchschnittlich 43 Jahre (plus/minus zehn Jahre) alt sind. Die Mediziner untersuchten die Triathleten nach Gabe von Kontrastmittel mit der Kardio-Magnetresonanztomografie (MRT). Das Ergebnis: Kontrastmittelansammlungen fanden sich im Muskel der linken Herzkammer bei zehn männlichen Teilnehmern, die zuvor längere Strecken schwimmend und/oder auf dem Fahrrad bewältigt hatten. „Das Kontrastmittel zeigt Vernarbungen des Herzmuskels an, so genannte myokardiale Fibrosen, die mit dem Auftreten von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen assoziiert sein können“, erklärt Prof. Lund.

Eine bestehende und zuvor nicht erkannte Herzmuskelentzündung kann eine mögliche Ursache für die festgestellten Vernarbungen sein: 
  • „In der Normalbevölkerung kommt eine Herzmuskelentzündung mit einer Häufigkeit von drei bis vier Prozent vor. 
Bei unseren männlichen Studienteilnehmern sind dagegen 17 Prozent betroffen, so dass noch andere Ursachen vorliegen müssen.“ 

Denkbar ist eine Überlastung des Herzens durch zu viel Sport an der Leistungsgrenze. 

Die Betroffenen hatten eine erhöhte Herzmuskelmasse und zum Teil einen zu hohen Blutdruck unter Belastung, was möglicherweise die Herzmuskelschädigung begünstigt hat. 

Prof. Lund: „Ähnlich einem schlecht eingestellten Motor, der dauerhaft auf zu hohen Touren läuft, kann sich so das Herz auf Dauer selbst schädigen.“ 

Außerdem könnte das männliche Hormon Testosteron noch eine Rolle spielen. 

  • „Das würde erklären, warum wir bei Frauen keine fibrotischen Veränderungen des Herzmuskels gefunden haben. 
Aber vielleicht sind Frauen auch aus einem anderen Grund von Natur aus besser geschützt – oder sie sind einfach cleverer und verausgaben sich nicht so sehr wie die Männer.“

Freizeitsportler müssen sich dem Arzt zufolge aber keine Sorgen machen: 

„Auf einem moderaten Niveau ist Sport zweifellos gesund und lebensverlängernd.“ 

Wer sich stark bis sehr stark belastet, sollte sich jedoch mindestens einmal das Herz untersuchen lassen, so Prof. Lund. 

„Am besten mit einem Kardio-MRT wie wir es eingesetzt haben. 

  • Das ist die einzige Technik, mit der man die Vernarbungen der Herzmuskulatur bei Sportlern nachweisen kann. 

Eine Ultraschalluntersuchung oder ein EKG genügen dafür nicht.“

Literatur:
Tahir, E. et al Myocardial Fibrosis in Competitive Triathletes Detected by Contrast-Enhanced CMR Correlates With Exercise-Induced Hypertension and Competition History. JACC: Cardiovascular Imag-ing, 2017. DOI: 10.1016/j.jcmg.2017.09.016

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Studienleiter Professor Ulf Landmesser von der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Medizin am Abend Berlin Fazit: DZHK-Studie zur Schlaganfall-Prävention bei Hochrisiko-Patienten

Im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) startet die weltweit größte klinische Studie zur bestmöglichen Therapie bei Patienten mit Vorhofflimmern, die ein hohes Risiko für einen Schlaganfall und ein erhöhtes Blutungsrisiko haben. 

Dafür vergleicht die Studie CLOSURE-AF den Katheter-basierten Verschluss des linken Vorhofohres mit einer medikamentösen Blutgerinnungshemmung. 

Medizin am Abend BerlinZusatzFachLink: In medizinischen Notfällen übersetzen 

Weitere Informationen zur CLOSURE-AF-Studie sowie eine Übersicht aller teilnehmenden Studienzentren und Ansprechpartner finden Sie unter: https://closure-af.dzhk.de/


Studienleiter Professor Dr. med. Ulf Landmesser
Studienleiter Professor Dr. med. Ulf Landmesser Foto: Charité – Universitätsmedizin Berlin
 
  • Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. 
  • Sie betrifft vor allem ältere Menschen und ist die häufigste Ursache für einen Schlaganfall. 

Denn wenn die Vorhöfe flimmern, besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden.

Über 90 Prozent der Blutgerinnsel entstehen im linken Herzohr, einer Ausstülpung am linken Vorhof des menschlichen Herzens. 

Von dort können die Gerinnsel in die Blutgefäße des Gehirns gelangen und einen Schlaganfall auslösen.

Patienten mit Vorhofflimmern erhalten deshalb Blutgerinnungshemmer, die das Risiko für einen Schlaganfall um 70 Prozent reduzieren. 

Dabei handelt es sich entweder um Vitamin-K-Antagonisten oder neue nicht-Vitamin-K-abhängige orale Antikoagulantien (NOAC). Beide Arzneimittelgruppen gehen jedoch mit einem erhöhten Risiko für schwere Blutungen einher. 20 bis 25 Prozent der Patienten mit Vorhofflimmern können NOACs deshalb nicht einnehmen.

Schlaganfallgefahr abschirmen

Als Alternative zu den Blutgerinnungshemmern wurde daher ein Verfahren entwickelt, bei dem das linke Vorhofohr mit einer Art Mini-Schirm verschlossen wird, sodass von dort aus keine Blutgerinnsel mehr in das Gehirn oder den Körper gelangen können.  

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Rückschlagventile bei Infusionen  

Der Verschluss wird mithilfe eines Katheters platziert.

Die Patienten müssen nach dem Eingriff nur noch so lange Blutverdünner einnehmen, bis der Verschluss eingeheilt ist.

Aktuelle wissenschaftliche Daten aus zwei kleineren Studien zeigen, dass Schlaganfälle mit einem Verschluss des linken Herzohres wirksam verhindert werden können. Es fehlen jedoch fundierte Daten zum Nutzen dieser Methode bei Hochrisiko-Patienten mit einem hohen Blutungsrisiko und einem hohen Schlaganfallrisiko. „Gerade für diese Patientengruppe ist dieses Verfahren eine wichtige Alternative“, verdeutlicht Studienleiter Professor Ulf Landmesser von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Denn bei einigen von ihnen ist das Blutungsrisiko so hoch, dass sie gar keine Blutgerinnungshemmer mehr einnehmen können. 

Die DZHK-Studie CLOSURE-AF vergleicht deshalb den Nutzen des Verschlusses des linken Herzohrs mit der jeweils bestmöglichen medikamentösen Therapie bei dieser Hochrisikogruppe.

CLOSURE-AF ist die weltweit größte Studie zu dieser Fragestellung, über 1.500 Patienten sollen in die Studie eingeschlossen werden, 17 DZHK-Zentren und 45 weitere Zentren in Deutschland beteiligen sich daran. Das Kompetenznetz Vorhofflimmern e. V. übernimmt das regulatorische Projektmanagement der Studie.

Beginnend ab dem ersten Quartal 2018 werden Patienten in einem Zeitraum von drei Jahren für die Studie rekrutiert, deren Gesamtlaufzeit voraussichtlich fünf Jahre betragen wird. 

Die Ergebnisse der CLOSURE-AF-Studie werden in die Leitlinien zur Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern und einem hohen Schlaganfall- und Blutungsrisiko einfließen.

Studientitel: Left atrial appendage closure in patients with atrial fibrillation at high risk of stroke and bleeding compared to medical therapy: a prospective randomized clinical trial (CLOSURE-AF)

Studienleiter: Professor Dr. med. Ulf Landmesser, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Direktor der Medizinischen Klinik für Kardiologie, Campus Benjamin Franklin, Ärztliche Centrumsleitung CC11 Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin 


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Projektkoordinator: Dr. med. Johannes Jakob Hartung, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Medizinische Klinik für Kardiologie, Campus Benjamin Franklin, Klinisches Studienzentrum, closure-af@dzhk.de

Kontakt: Christine Vollgraf, , Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Tel.: 030 3465 529 02, presse@dzhk.de




Prof. Dr. Landmesser
Prof. Dr. Landmesser

Leiter der Klinischen Prüfung

Direktor der Medizinischen Klinik für KardiologieÄrztliche Leitung CharitéCentrum für Herz-, Kreislauf- und GefässmedizinCharité - Universitätsmedizin BerlinCampus Benjamin FranklinHindenburgdamm 30, 12203 BerlinE-Mail: ulf.landmesser(at)charite.deTelefon: +49 30 450 513 702Fax: +49 30 450 513 999


PD Dr. Eitel
PD Dr. Eitel

Co-Leiter der Klinischen Prüfung

Medizinische Klinik II, Universitäres Herzzentrum Lübeck
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck
E-Mail: ingo.eitel(at)uksh.de


PD Dr. Boldt
PD Dr. Boldt

Co-Leiter der Klinischen Prüfung

Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie Charité - Universitätsmedizin BerlinCampus Virchow KlinikumAugustenburger Platz 1, 13353 BerlinE-Mail: leif-hendrik.boldt(at)charite.de


Dr. Hartung
Dr. Hartung

Projektkoordinator



„Rhythmuspflaster“ Vorhofflimmern: Schlaganfall

Medizin am Abend Berlin Fazit: DZHK-Studie: Vorhofflimmern früher erkennen und Schlaganfälle reduzieren

Im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) startet eine neue klinische Studie zur häuslichen Früherkennung von Vorhofflimmern. 

Diese Herzrhythmusstörung ist für ein Viertel aller Schlaganfälle verantwortlich. 

Dabei lässt sich das Risiko für einen Schlaganfall bei Patienten mit Vorhofflimmern um 70 Prozent senken, wenn sie rechtzeitig Blutverdünner einnehmen. 

Das Problem ist die frühzeitige Diagnose. 

Denn häufig gerät das Herz nur anfallartig aus dem Takt, was keine Beschwerden verursacht. 

 Für die EKG-Aufzeichnung wird ein Pflaster mit integrierter Aufzeichnungseinheit auf die Brust der Patienten geklebt.
 Für die EKG-Aufzeichnung wird ein Pflaster mit integrierter Aufzeichnungseinheit auf die Brust der Patienten geklebt. Quelle: iRhythm Technologies
 
  • Wenn die Vorhöfe des Herzens flimmern, kann das Herz nur noch eingeschränkt pumpen und es besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden. 

Wird so ein Blutgerinnsel fortgeschwemmt, kann es an anderer Stelle ein Blutgefäß verschließen. 

  • Passiert dies in der Halsschlagader oder in Gefäßen im Gehirn, kommt es zum Schlaganfall. 
  • Die rechtzeitige Einnahme von Blutverdünnern kann die Gefahr der Blutgerinnselbildung reduzieren und damit auch das Schlaganfallrisiko senken.

Die SCREEN-AF-Studie will deshalb die Früherkennung von Vorhofflimmern verbessern.

Sie überprüft, ob mithilfe einer kontinuierlichen EKG-Aufzeichnung über zweimal zwei Wochen auch klinisch unauffälliges Vorhofflimmern frühzeitig erkannt werden kann.

„Aus Vorstudien wissen wir, dass anfallartiges Vorhofflimmern bei Schlaganfallpatienten häufig ist. Jetzt wollen wir untersuchen, ob wir diese Herzrhythmusstörung in ähnlicher Häufigkeit bei älteren Patienten, die wegen Bluthochdruck vom Hausarzt behandelt werden, finden“, erläutert Prof. Dr. Rolf Wachter, Universitätsklinikum Leipzig, der die Studie für Deutschland gemeinsam mit Prof. Dr. Eva Hummers-Pradier von der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) leitet.

Die Studie setzt ein neues „Rhythmuspflaster“ ein.

Dieses Pflaster hat einen Mini-Monitor als Aufzeichnungseinheit, mit dem der Herzrhythmus für bis zu zwei Wochen aufgezeichnet werden kann. Gegenüber herkömmlichen Langzeit-EKG ist diese Aufzeichnungsform weniger belastend und erlaubt zum Beispiel auch Duschen, ohne dass das Pflaster entfernt werden muss. Zusätzlich messen die Studienteilnehmer zweimal täglich ihren Blutdruck mit einem Blutdruckmessgerät, das für den häuslichen Einsatz geeignet ist.

„Neben der Frage, wie oft wir Vorhofflimmern finden, möchten wir auch herausfinden, wie häufig und wie lange man messen muss, um alle Fälle zu erfassen“, erläutert Wachter den Studienablauf. Deshalb werden die 14-tägigen EKG-Aufzeichnungen und Blutdruck-Messungen nach drei Monaten wiederholt und nach sechs Monaten untersucht der Hausarzt das Herz der Patienten.

Netz von Allgemeinmedizinern
Die Studie wendet sich an über 75-Jährige, die Bluthochdruck haben, aber bisher noch keine Anzeichen für eine Herzrhythmusstörung aufweisen. Co-Studienleiterin Prof. Hummers-Pradier vom Institut für Allgemeinmedizin der UMG verfügt über ein Netz von Allgemeinarzt-Praxen, mit deren Hilfe die Patienten rekrutiert werden. Dafür werden die Allgemeinmediziner gebeten, ihre Datenbanken einmalig nach geeigneten Patienten zu durchsuchen. Ein Studienteam der UMG spricht die Patienten dann an, klärt sie auf und bringt den kleinen Monitor an.

Insgesamt sollen 405 Probanden an der Studie teilnehmen, die außer in Göttingen auch in Hamburg und Frankfurt laufen wird.

Erster Schritt für ein Vorsorgeprogramm

„Außer dem Management von Risikofaktoren wie Übergewicht, hohe Blutfettwerte oder Bluthochdruck, gibt es derzeit keine Vorsorgeprogramme, um das Risiko für Schlaganfälle in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren“, schildert Wachter die Situation. Die Studie SCREEN-AF ist ein erster Schritt, um ein solches Programm für die Primärprävention des Schlaganfalls zu entwickeln. Sie findet in Kooperation mit dem kanadischen C-SPIN-Netzwerk statt, das die Studie gemeinsam mit dem DZHK finanziert.

Über das DZHK
Das Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) ist das größte nationale Zentrum zur Erforschung von Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Sein Ziel ist es, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schnellstmöglich in den klinischen Alltag zu überführen. Dazu vereint es exzellente Grundlagenforscher und klinische Forscher aus 30 Einrichtungen an sieben Standorten. Das DZHK wurde 2011 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent von Sitzländern der Partnereinrichtungen gefördert. Es gehört zu den sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG), die sich der Erforschung großer Volkskrankheiten widmen.

Studientitel:
Program for Identification of “Actionable“ Atrial Fibrillation (PIAFF): Home-Based Screening for Early Detection of Atrial Fibrillation in Primary Care Patients Aged 75 Years and Older: the SCREEN-AF Randomized Trial (SCREEN-AF-DZHK15)

Studienleiter:
Prof. Dr. Rolf Wachter, Klinik und Poliklinik für Kardiologie, Universitätsklinikum Leipzig

Prof. Dr. Eva Hummers-Pradier, Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Göttingen

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Christine Vollgraf
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Deutschland
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Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de 

Vorhofflimmern - Schlaganfälle

Medizin am Abend Berlin Fazit: Experten fordern: Screening auf Vorhofflimmern einführen um Schlaganfälle zu verhindern

Wenn ältere Menschen flächendeckend auf Vorhofflimmern untersucht würden, könnten damit weltweit hunderttausende Schlaganfälle verhindert werden. 

Das schreibt das internationale Expertengremium AF-SCREEN in einem White Paper, das in der Fachzeitschrift „Circulation“ erschienen ist. 
  • Die Experten appellieren an Regierungen, Menschen ab 65 einem Screening auf Vorhofflimmern zu unterziehen, um Schlaganfällen vorzubeugen.  
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, die dazu führen kann, dass sich im Herzvorhof Blutgerinnsel bilden.

Gelangen diese ins Gehirn, kommt es zum Schlaganfall.

Laut World Heart Federation erleiden jedes Jahr 15 Millionen Menschen einen Schlaganfall. Von diesen versterben knapp sechs Millionen, weitere fünf Millionen tragen bleibende Schäden davon. Vorhofflimmern ist für ein Drittel aller Schlaganfälle verantwortlich.
  • Dabei verläuft Vorhofflimmern häufig ohne Symptome. 
  • Bei etwa 10 Prozent aller Schlaganfälle war es vorher nicht bekannt

„Durch Vorhofflimmern verursachte Schlaganfälle sind ausgedehnter und schwerer und fordern mehr Todesopfer als andere Schlaganfälle. 

Ein Screening kann gefährdete Personen davor schützen, überhaupt einen solchen zu erleiden“, erläutert Prof. Renate Schnabel vom Universitären Herzzentrum Hamburg und vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).

Schnabel ist Mitglied des internationalen Verbundes AF-SCREEN, in dem sich 130 Kardiologen, Neurologen, Hausärzte, Gesundheitsökonomen, Krankenschwestern, Apotheker und Vertreter von Patientenorganisationen aus 33 Ländern zusammengeschlossen haben.

  • Wird Vorhofflimmern rechtzeitig erkannt, kann einem Schlaganfall mit blutverdünnenden Mitteln sehr gut vorgebeugt und der Schweregrad der Schlaganfälle abgemildert werden. 

Mit Hilfe von Screenings konnte bei ein bis drei Prozent der 65- bis 75-Jährigen ein zuvor unerkanntes Vorhofflimmern diagnostiziert werden. Entsprechende Studien zitieren die Autoren in ihrem White Paper. Bislang sehen die Richtlinien kein solches Screening vor.

Das White Paper ruft Regierungen weltweit auf, Screenings für Personen ab 65 Jahre einzuführen. 

  • Entsprechende Programme könnten von Hausärzten, in Apotheken oder auf Gemeindeebene mit Hilfe einer Pulsmessung, eines Blutdruckmessgeräts oder eines portablen EKG-Gerätes durchgeführt werden. 

Letzteres eignet sich am besten für eine schnelle und sichere Diagnose des Vorhofflimmerns.

Wer sich wegen seines Herzschlags oder Schlaganfallrisikos Sorgen macht, kann aktiv werden.

„Wenn Sie 65 Jahre oder älter sind, können Sie Ihren Arzt bitten, Ihren Puls zu messen, oder Sie können selbst zu Hause überprüfen, ob er regelmäßig ist wie ein Uhrwerk“, sagt Prof. Schnabel.

„Sollte er unregelmäßig sein, können Sie ein EKG anfertigen lassen und ein eventuelles Vorhofflimmern diagnostizieren und medikamentös behandeln lassen.“

Am White Paper wirkten 60 Autoren mit: 

Screening for Atrial Fibrillation, A Report of the AF-SCREEN International Collaboration. Circulation May 9th 2017 issue 19; Vol 135.

http://circ.ahajournals.org/content/135/19/1851

Deutsche Mitglieder von der AF-SCREEN:
Johannes Brachmann, Klinikum Coburg, Coburg
Günter Breithardt, Universitätsklinikum Münster
Stefan Kääb*, Klinikum der Universität München
Carlos Martinez, Institute for Epidemiology, Statistics and Informatics, Frankfurt
Moritz Sinner*, Klinikum der Universität München
Rolf Wachter*, Universität Göttingen
Paulus Kirchhof*, University of Birmingham, Birmingham (UK), und Universität Münster
Renate Schnabel*, Universitäres Herzzentrum Hamburg

*sind Mitglieder des Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)

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E-Mail: r.schnabel@uke.de

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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte 
http://www.afscreen.org

http://www.dzhk.de

Herzmuskelgewebeuntersuchung - Herzschwäche - Herzrhythmusstörung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Tübinger Herzmuskelgewebeuntersuchung wegweisend für passgenaue Therapie

Aktuell im Journal of the American College of Cardiology - Herzrhythmusstörung verantwortlich für Herzschwäche oder umgekehrt? 

Tübinger Herzspezialisten klären kardiologisches Henne-Ei-Problem bei Herzpatienten  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Krankenversichterte  
 Prof. Dr. med. Peter Seizer
Prof. Dr. med. Peter Seizer Universitätsklinikum Tübingen 
  • Patienten mit einem schwachen Herz, einer sogenannten Herzinsuffizienz, neigen zu Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise Vorhofflimmern. 
  • Diese Herzrhythmusstörungen sind einerseits für die betroffenen Patienten sehr belastend, andererseits können sie eine bestehende Herzinsuffizienz, d.h. die Herzschwäche, weiter verschlechtern. 
Darüber hinaus ist bekannt, dass eine anhaltende Rhythmusstörung zu einer Herzinsuffizienz bei einem bislang gesunden Herz führen kann. Problematisch in diesem Zusammenhang ist, dass bei Patienten, die sich mit Herzinsuffizienz und Rhythmusstörungen in der Klinik vorstellen, unklar ist, was Henne und was Ei ist: Ist die Rhythmusstörung Ursache oder Folge der Herzinsuffizienz? Hat der Patient Rhythmusstörungen, weil er von vornherein ein schwaches Herz hatte? Oder hat er ein schwaches Herz, weil er längere Zeit unter Rhythmusstörungen litt?

Von der Beantwortung dieser Frage hängt die Wahl der für den Patienten optimalen Therapie ab.

Herzrhythmusspezialisten am Tübinger Uniklinikum konnten aus dem Herzmuskelgewebe jetzt Informationen gewinnen, um die Grunderkrankung passgenau zu therapieren.

Professor Peter Seizer, Leiter des EPU-Labors** am Deutschen Herzkompetenzzentrum des Universitätsklinikums Tübingen und seinem Team ist es gelungen, Kriterien zu erarbeiten, die anhand einer Gewebeprobe aus dem Herzmuskel (Myokardbiopsie) eine exaktere Diagnosestellung erlauben: 

Durch die Untersuchung der Gewebeprobe kann diagnostiziert werden, ob die Rhythmusstörung ursächlich für die Herzschwäche ist oder ob eine vorher bestehende Herzschwäche ursächlich für die Rhythmusstörung ist. 
Professor Seizer: „Die neuen, jetzt publizierten Erkenntnisse ermöglichen uns, die betroffenen Patienten noch besser zu behandeln. Die Grunderkrankung kann passgenau therapiert werden und eine exaktere Prognosevorhersage hinsichtlich des Krankheitsverlaufes wird möglich sein.“

Die aktuellen Ergebnisse werden demnächst im renommierten „Journal of the American College of Cardiology“ publiziert (Histopathological and Immunological Characteristics of Tachycardia-Induced Cardiomyopathy, Karin A. L. Mueller*, MD, David Heinzmann* et al., JACC 2017, in press).

** Die elektrophysiologische Untersuchung (EPU) ist eine spezielle Herzkatheter-Untersuchung für die genaue Abklärung von Herzrhythmusstörungen. Bei der Untersuchung werden spezielle Herzkatheter verwendet, mit deren Hilfe eine elektrokardiologische Untersuchung (EKG) direkt am Herzen durchgeführt werden kann.
Positioniert man mehrere dieser Herzkatheter an bestimmten Stellen im Herzen, kann der Arzt die Erregungsleitung genau nachvollziehen und Herzrhythmusstörungen detailliert abklären.

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Universitätsklinikum Tübingen
Deutsches Herzkompetenzzentrum
Medizinische Klinik III
Abteilung für Kardiologie und Kreislauferkrankungen
Prof. Dr. med. Peter Seizer
Oberarzt, Leiter des EPU-Labors
Otfried-Müller-Straße 10, 72076 Tübingen
Tel. 07071 29-83160
Peter.Seizer@med.uni-tuebingen.de

Dr. Ellen Katz Universitätsklinikum Tübingen
Hoppe-Seyler-Str. 6
72076 Tübingen
Postfach 2668
72016 Tübingen
Deutschland
Baden-Württemberg

Dr. Ellen Katz
Telefon: 07071/29-8 01 12
Fax: 07071/29-2 50 24
E-Mail-Adresse: ellen.katz@med.uni-tuebingen.de

Bitte Pulsmessung....bei Diabetikern

Medizin am Abend Berlin Fazit: Erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern bei Diabetes: Pulsmessung kann vor Schlaganfallgefahr schützen

Diabetiker sollten regelmäßig Puls messen / Herzstiftung erläutert Messung mit kostenfreier Pulskarte  
  • Oft werden Menschen von einem Schlaganfall getroffen, weil sie Vorhofflimmern haben, ohne es zu wissen.
  • Vorhofflimmern tritt bei über der Hälfte aller Patienten ohne Symptome oder Beschwerden auf. Unbehandelt und ohne schützende Wirkung gerinnungshemmender Medikamente sind sie schutzlos dem Schlaganfall ausgesetzt. 

Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern etwa 30.000 Schlaganfälle.  

Vorhofflimmern ist auch eine häufige Herzrhythmusstörung bei Diabetikern, die Schätzungen zufolge ein um 34 Prozent erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben. 
 „Wir raten daher besonders Diabetikern zur regelmäßigen Pulsmessung, um dadurch frühzeitig Auffälligkeiten des Herzschlages wie Vorhofflimmern zu entdecken und sie durch einen Arzt abklären zu lassen. 
Dies gilt auch für Bluthochdruckpatienten sowie für Männer und Frauen ab dem 65. Lebensjahr, die auch ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern haben“, betont Prof. Dr. med. Dr. h. c. Diethelm Tschöpe vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. „Blutdruckgeräte zeigen meist Unregelmäßigkeiten des Pulses an oder man fühlt selbst seinen Puls“, empfiehlt der Herz- und Diabetesspezialist aus Bad Oeynhausen.

Wie Diabetes- und Herzpatienten sowie Gesunde zu Hause ganz leicht den Puls messen und so ihr Risiko für einen Schlaganfall senken können, zeigt die Pulskarte der Herzstiftung im Scheckkartenformat, die kostenfrei unter www.herzstiftung.de/puls-messen, per Telefon unter 069 955128-400 sowie per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden kann.

http://www.herzstiftung.de/presse/bildmaterial/pulskarte-32-2016.jpg


Spürbare Beschwerden nur bei etwa 50 Prozent der Betroffenen

Nur bei etwa der Hälfte der insgesamt ca. 1,8 Millionen Betroffenen macht sich Vorhofflimmern mit spürbaren Beschwerden wie innere Unruhe, Abgeschlagenheit, Herzklopfen, Herzrasen, Luftnot, Brustschmerzen und Schwindelgefühl bemerkbar. 

Als Panikattacke wird oft der schnelle und unregelmäßige Herzschlag anfallsweisen Vorhofflimmerns fehlgedeutet, so dass die Rhythmusstörung dann fatalerweise unbehandelt bleibt.

Allein mit Hilfe der Pulsmessung ließe sich die Mehrheit der Schlaganfälle als Folge des unbemerkten Vorhofflimmerns vermeiden, da die Betroffenen nach Aufdeckung der Rhythmusstörung mit gerinnungshemmenden Medikamenten vor dem Schlaganfall geschützt werden könnten.

„Auch Ärzte sollten beim Arztbesuch besonders dieser Patienten immer zuerst den Puls fühlen und bei Auffälligkeiten ein EKG machen“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung.

„Ist der Puls unregelmäßig oder liegt er in Ruhe über 100 Schläge pro Minute, sollte man so schnell wie möglich den Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um zu klären, ob Vorhofflimmern dahinter steckt.“ 

  • Denn schon in wenigen Stunden können in den Herzvorhöfen Blutgerinnsel entstehen, die vom Blutstrom mitgeschleppt Arterien verschließen und je nach betroffenem Areal einen Schlaganfall verursachen. 
  • Vorhofflimmern ist meistens dadurch gekennzeichnet, dass das Herz völlig außer Takt ist, es schlägt chaotisch und rast mit einem Puls von bis zu 160 Schlägen pro Minute, selten sogar schneller.

Wie misst man den Puls? 

Zunächst bleiben Sie 5 Minuten ruhig sitzen. Dann suchen Sie mit dem Zeige- und Mittelfinger an der Innenseite des Unterarms unter dem Daumen die Unterarmarterie. Messen Sie den Puls 30 Sekunden lang und verdoppeln Sie das Ergebnis. Dabei lassen sich auch Unregelmäßigkeiten des Pulses feststellen.

Tipp: Worauf herzkranke Diabetiker zur Vermeidung von Komplikationen unbedingt achten sollten und was man mit Diabetesmedikamenten und gesundem Lebensstil erreichen kann, darüber informiert der neue Experten-Ratgeber „Herzprobleme bei Diabetes: Was tun?“ (32 S.) der Deutschen Herzstiftung, der kostenfrei unter www.herzstiftung.de/diabetes.html oder telef. unter 069 955128-400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden kann.

Die kostenfreie Pulskarte zur selbständigen Pulsmessung (Scheckkartengröße) kann angefordert werden bei der Deutschen Herzstiftung, Bockenheimer Landstr. 94-96, 60323 Frankfurt/Main, Tel. 069 955128-400, unter www.herzstiftung.de/puls-messen oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de

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