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Narkose oder schmerzlindernde Medikamente? Danach Übelkeit und Erbrechen?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Es liegt auch an den Genen: Übelkeit nach der Narkose

Nach der Narkose oder wenn schmerzlindernde Medikamente verabreicht wurden, scheint oft der Magen zu rebellieren: 

  • Übelkeit und Erbrechen gehören zu den häufigsten postoperativen Nebenwirkungen. 

Die Auslöser dafür liegen aber wohl weniger im Magen als im Gehirn. 

Dass für die Übelkeit eine Genvariante mitverantwortlich sein kann, hat nun ein Wissenschaftlerteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) herausgefunden. 

Dazu überprüften sie am Universitätsklinikum Essen 454 Patienten und fanden beim Auftreten von Übelkeit weitaus häufiger eine Genvariante im Acetylcholin-Rezeptor M3. 
 
Wie verträglich eine Narkose ist, wird seit 25 Jahren weltweit mit dem sogenannten Apfel-Score abgeschätzt.

Er berücksichtigt Faktoren wie die bisherige Narkoseverträglichkeit, das Geschlecht, den Raucher-Status und die Neigung zu Reiseübelkeit. 

  • „Um die Häufigkeit postoperativer Übelkeit zu reduzieren, werden oft vorbeugende Maßnahmen ergriffen“, erklärt Dr. Stefanie Klenke.

Dennoch kann es sein, dass Patienten, die mit dieser Methode nicht auffallen, nach einer OP speiübel ist.

Weil der jetzt gefundene Gen-Faktor unabhängig vom Apfel-Score ist, könnte er nach Einschätzung der Anästhesiologen per Gentest bestimmt werden.

Prof. Dr. Jürgen Peters:

  •  „Liegt die Genvariante vor, sollten auch diese Patienten gegen postoperative Übelkeit behandelt werden. 
  • Allerdings werden solche genetischen Screenings derzeit noch nicht durchgeführt.“

Deshalb empfehlen die Forscher, lieber auf Nummer sicher zu gehen und auch die Patienten mit vorbeugenden Maßnahmen zu schützen, die nach dem Apfel-Score nur ein vermeintlich niedriges Risiko haben.

Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im British Journal of Anaesthesia veröffentlicht.

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Schmerztherapie nach Operationen und bei chronischen Schmerzen.

Medizin am Abend Berlin Fazit: Goldstandard für die Messung von Schmerzen

Das Universitätsklinikum Jena und die Firma Grünenthal leiten einen internationalen Forschungsverbund zur Verbesserung der Schmerztherapie nach Operationen und bei chronischen Schmerzen. 

Im jetzt gestarteten Projekt PROMPT wollen Partner aus Hochschulen, Pharmaindustrie, Patientenorganisationen, Schmerzfachgesellschaften und kleinen und mittleren Unternehmen geeignete Standards für die Beurteilung der Schmerztherapie aus Patientensicht ermitteln und evaluieren. 

Die dabei identifizierten Fragebögen sollen künftig zur Bewertung des Therapieerfolges sowohl im klinischen Alltag als auch in klinischen Studien dienen. 

PROMPT ist eines von drei Teilprojekten des IMI-PainCare-Verbundes. 

Jenaer Schmerzmediziner ermitteln in einem internationalen Forschungsverbund Standards für die Beurteilung der Schmerztherapie aus Patientensicht.
Jenaer Schmerzmediziner ermitteln in einem internationalen Forschungsverbund Standards für die Beurteilung der Schmerztherapie aus Patientensicht. Michael Szabó/ Universitätsklinikum Jena Goldstandard für die Messung von Schmerzen

 
  • Für die Schmerzbehandlung im klinischen Alltag, aber auch für kontrollierte klinische Studien ist eine möglichst exakte Erfassung der Schmerzen enorm wichtig, denn nur dann können wirksame Therapieverfahren erforscht und routinemäßig eingesetzt werden. 

„Derzeit existiert aber eine Vielzahl von Messinstrumenten, ohne dass es einen Konsens über das besten Verfahren gibt“, berichtet Winfried Meißner, Leiter der Sektion Schmerz an der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena.

  • Diese Messinstrumente und Fragebögen werden – wenn überhaupt - uneinheitlich eingesetzt und spiegeln oft weder die Wirkung von Therapien noch die Prioritäten der Patienten wider.

Der Forschungsverbund PROMPT mit 14 europäischen Partnern aus Hochschulen, Pharmaindustrie, Patientenorganisationen, Schmerzfachgesellschaften und kleinen und mittleren Unternehmen will nun aus der Vielfalt der existierenden Patientenbefragungs- und Messinstrumente Standards für Patienteneinschätzungen zum postoperativen und chronischen Schmerz identifizieren und testen.

„Solche Standards für die Patienteneinschätzungen, die sogenannten Patient-reported outcomes, verbessern die Vergleichbarkeit klinischer Studien und erleichtern es, erfolgreiche Therapieverfahren in Studien und im Alltag sicher zu erkennen. Außerdem ist es wichtig, dass diese Messverfahren auch den klinischen Alltag widerspiegeln, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse aus den klinischen Studien auch auf ‚reale Bedingungen in der Klinik‘ übertragbar sind“, betont Hiltrud Liedgens, die für die Firma Grünenthal zusammen mit Winfried Meißner das Projekt leitet.

Auf der Grundlage großer Literaturrecherchen und von den Industriepartnern zur Verfügung gestellter Daten aus klinischen Studien werden die Teilnehmer in einem Konsensprozess zunächst diejenigen Messgrößen auswählen, die sie in den Teilprojekten einsetzen wollen. In einer groß angelegten Beobachtungsstudie werden dann jeweils 1000 Patienten nach Operationen am Thorax, an der weiblichen Brust, bei Kniegelenkersatz sowie bei Endometriose befragt und bis zu sechs Monate postoperativ beobachtet. Die Ergebnisse dieser Studie werden mit denen der Studien der Industriepartner verglichen, sodass der Nutzen der Messinstrumente im klinischen Alltag sowie in kontrollierten klinischen Studien bewertet werden kann. Ähnliche Analysen sind auch an Studiendaten von chronischen Schmerzpatienten bei Neuropathie oder Endometriose geplant.

  • Ein weiteres Ziel ist es, frühe Hinweise auf problematische Schmerzverläufe nach Operationen zu identifizieren. 

Eine Checkliste soll ermöglichen, Risikopatienten rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Daneben werden auch tragbare elektronische Geräte erprobt, die die Mobilität und Schlafqualität von Patienten nach Operationen messen und so frühzeitig Hinweise auf anhaltende Schmerzen oder andere Komplikationen geben könnten.

In einem weiteren Teilprojekt soll überprüft werden, ob die Methoden der Patienteneinschätzung auch bei chronischen Schmerzpatienten eingesetzt werden können, um erfolgreiche Therapieverfahren zu identifizieren.

Der Forschungsverbund PROMPT wird im Rahmen der Innovative Medicines Initiative-Förderlinie des EU-Förderprogramms Horizon 2020 von der Europäischen Kommission und der EFPIA mit 4,1 Millionen Euro gefördert und kooperiert im Konsortium IMI-PainCare mit zwei weiteren europäischen Verbundprojekten zur Schmerztherapie.

Diese suchen, in Ergänzung zu den subjektiven Patienteneinschätzungen, nach ‚objektiven‘ Biomarkern für Schmerzen und beschäftigen sich mit chronischen Schmerzen im Becken und bei Endometriose.

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CAVE: Interdiziplinäre Reha: Herzinsuffizienz - Medikamenteneinnahme

Medizin am Abend Berlin Fazit: Verminderte Hirnleistung bei schwachem Herz

Eine Herzinsuffizienz bedarf einer umfassenden Therapie und exakten Medikamenteneinnahme. 
  • Diese können viele Patienten aber nicht einhalten. 
  • Dies liegt jedoch häufig gar nicht am Willen oder Nachlässigkeit der Patienten, sondern an einer durch die Herzschwäche begünstigten Störung des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit. 

Ein Würzburger Forscherteam hat jetzt bestätigt, dass 41 Prozent der untersuchten Herzschwäche-Patienten Defizite in der Reaktionszeit aufwiesen, 46 Prozent Defizite im verbalen Gedächtnis. 

Im Kopf-MRT zeigten die Patienten im Vergleich zu herzgesunden Normalpersonen eine stärkere Atrophie des Temporallappens, der eine wichtige Rolle für die Gedächtnisbildung innehat. 

Die Studie Cognition.Matters-HF zeigt: Das schwache Herz beeinflusst die Hirnfunktion; links das MRT-Bild des Hippocampus von gesunden Probanden, rechts die Atrophie bei Herzschwäche-Patienten.
Die Studie Cognition.Matters-HF zeigt: Das schwache Herz beeinflusst die Hirnfunktion; links das MRT-Bild des Hippocampus von gesunden Probanden, rechts die Atrophie bei Herzschwäche-Patienten. DZHI/UKW


Das Besondere an der jüngst im "Journal of the American College of Cardiology: Heart Failure" (JACC: Heart Failure) veröffentlichten Beobachtungsstudie Cognition.Matters-HF ist, dass am Uniklinikum Würzburg 148 Patienten mittleren Alters mit einer mindestens ein Jahr zuvor diagnostizierten Herzschwäche innerhalb von zwei Tagen zahlreichen kardiologischen, neurologischen und neuropsychologischen Tests unterzogen wurden.

Dazu zählten neben dem EKG und der Echokardiographie, also dem Herzultraschall, auch Herz-Kreislaufuntersuchen inklusive 6-Minuten-Gehtest sowie neurologische Untersuchungen mit Ultraschall der Halsgefäße, neuropsychologischen Tests und eine Kernspintomografie des Gehirns.

Diese Untersuchungen werden nach einem Jahr, drei Jahren und fünf Jahren wiederholt. Das Team unter Leitung der Kardiologen Dr. Anna Frey und Prof. Dr. Stefan Störk, sowie des Neurologen Prof. Dr. Guido Stoll der Universitätsklinik Würzburg hat im Jahr 2011 mit der Studie begonnen. Inzwischen haben gut ein Drittel der Patienten bereits die 5-Jahres-Untersuchung abgeschlossen.

Neben der zügigen und aufwändigen Evaluation unterscheidet Cognition.Matters-HF noch etwas von bisherigen Herz-Hirn-Studien. 

„Um die MRT-Bilder unserer Herzschwäche-Patienten auszuwerten, haben wir die Bilder mit insgesamt 288 gesunden Probanden gleichen Geschlechts und Alters aus einer Österreichischen Schlaganfall-Studie verglichen.

„Ohne die Kooperation mit Professor Reinhold Schmidt aus der Grazer Universitätsklinik für Neurologie hätten wir nicht solche aussagekräftigen Hinweise für eine Verbindung zwischen insuffizienten Herzen und kognitiven Defiziten und Veränderungen im Gehirn erhalten“, bedankt sich Professor Stoll, leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik am Uniklinikum Würzburg.

  • „Mit dieser wegweisenden Studie haben wir die Hypothese weiter untermauert, dass das schwache Herz die Gehirnfunktion beeinträchtigt und insbesondere Auffälligkeiten im Temporallappen als wahrscheinliche Ursache identifizieren können. 

Interessanterweise waren die häufig angeschuldigten Läsionen in der weißen Substanz des Gehirn bei den Herzinsuffizienzpatienten und dem Kontrollkollektiv gleich stark ausgeprägt“.


Würzburger Forscher fanden heraus, dass die Atrophien des Temporallappens bei Herzschwächepatienten im Zusammenhang mit ihren kognitiven Beeinträchtigungen standen.
 Würzburger Forscher fanden heraus, dass die Atrophien des Temporallappens bei Herzschwächepatienten im Zusammenhang mit ihren kognitiven Beeinträchtigungen standen.
DZHI/Kochanowski

Doch wieso beeinflusst das kranke Herz die Herzfunktion?

„An der Pumpfunktion scheint es nicht zu liegen“, erklärt die Erstautorin der Studie Dr. Anna Frey. 

„Es findet sich nämlich kein direkter Zusammenhang zwischen der eingeschränkten Pumpleistung und den Einschränkungen der Kognition. Auffällig bei den Patienten mit kognitiven Störungen war jedoch die geringere Ausdauer.

Beim 6-Minuten-Gehtest schnitten die Patienten mit verminderter Herz- und Hirnfunkton nicht so gut ab wie diejenigen, deren Hirnfunktion unauffällig war.

„Die Ergebnisse von Cognition.Matters-HF zeigen den Bedarf an weiteren Studien, die auf eine Verbesserung der kognitiven Funktionen bei herzinsuffizienten Patienten abzielen“, bestätigt der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg, Professor Georg Ertl.

„Denn die durch die verminderte Herz- und Hirnleistung betroffenen Patienten befinden sich in einem Dilemma. 
  • Eine Herzschwäche erhöht aufgrund des komplexen Therapieplans mit regelmäßiger Prüfung der Vitalwerte, konsequenter Einnahme der Medikamente und Beschränkung der Trinkmenge die kognitiven Anforderungen. 
Demgegenüber stehen die verminderten kognitiven Fähigkeiten.

Viele Patienten können aus diesem Grund den Therapieplan schlichtweg nicht einhalten.

Das hat zur Folge, dass sich sowohl die Lebensqualität als auch die Erkrankung zunehmend verschlechtern.

Unseren Untersuchungen zufolge droht den Herzinsuffizienzpatienten mit linksventrikulärer Ejektionsfraktion und Defiziten in verschiedenen kognitiven Domänen das Risiko, innerhalb des ersten Jahres nach Studienbeginn zu versterben.“

Professor Stefan Störk, Leiter der Herzinsuffizienz-Ambulanz des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg zieht folgendes Fazit aus der Studie für die Arbeit mit den Patienten:

„Cognition.Matters-HF bestärkt uns Ärzte darin, dass wir die Herzschwäche-Patienten künftig noch intensiver betreuen müssen.


Das fängt bei der Diagnose an, die wir patientengerecht vermitteln müssen, idealerweise in Gegenwart eines Angehörigen, geht weiter über den Behandlungsplan, den wir möglichst schriftlich mitgeben, und hört auf bei der Unterstützung der Patienten durch eine Herzinsuffizienz-Schwester, die den Patienten regelmäßig kontaktiert, seine Werte überprüft, die Medikamenteneinnahme kontrolliert und ihn somit bis zur Stabilisierung der Symptome begleitet. 

Wir wussten bereits aus eigenen früheren Studien, dass dieser Ansatz von entscheidender Bedeutung ist.

Auf dem Boden der Ergebnisse von Cognition.Matters-HF verstehen wir jetzt zunehmend besser, warum das so ist.

Mit Hilfe von kognitiven Tests können wir in Zukunft hoffentlich bereits bei der Diagnosestellung hierzu eine Aussage treffen und den Patienten noch zielgerichteter helfen.“

Anna Frey warnt jedoch vor einer Pauschalisierung, dass jeder Patient mit einer Herzschwäche zwangsläufig eine Gedächtnisstörung hat oder haben wird:

„Immerhin haben wir bei 32 Prozent aller Studienteilnehmer mit Herzinsuffizienz keine Auffälligkeiten im Gehirn gefunden.

Lediglich 16 Prozent unserer Patienten hatten ernsthafte kognitive Störungen.“

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Dr. Anna Frey, frey_a@ukw.de
Prof. Dr. Stefan Störk, stoerk_s@ukw.de
Prof. Dr. Guido Stoll, stoll_g@ukw.de

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Kirstin Linkamp, DZHI Universitätsklinikum Würzburg


Susanne Just
Telefon: 0931/201-59447
Fax: 0931/201-60 59447
E-Mail-Adresse: just_s@ukw.de

Originalpublikation:
Die ausführliche Publikation finden Sie hier:
http://heartfailure.onlinejacc.org/content/6/7/583

CAVE: Rettungsstelle-KANZEL: Migränepatienten - Herzinfarkte, Schlaganfälle und venöse Thrombosen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Studien belegen: Migränepatienten besitzen erhöhtes Risiko für Gefäßkrankheiten

  • Menschen mit Migräne besitzen ein erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen. 

„Zwei große aktuelle Studien aus den USA und aus Dänemark zeigen, dass Migränepatienten etwas häufiger Herzinfarkte, Schlaganfälle und venöse Thrombosen erleiden“, so Privatdozent Dr. med. Charly Gaul, Generalsekretär der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Patientensicherheit 

„Zwar ist die Sterblichkeit von Menschen mit Migräne insgesamt nicht höher als in der Allgemeinbevölkerung. Ärzte, die Migränepatienten behandeln, sollten sich des Risikos aber bewusst sein“, sagt Prof. Dr. Hans-Christoph Diener von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). 
 
  • Er rät dazu, insbesondere Frauen mit häufiger Migräne mit Aura auf Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen und diese dann proaktiv zu behandeln.

Etwa ein Fünftel aller Frauen und acht Prozent der Männer sind von Migräne betroffen, berichten DGN und DMKG in ihrer aktuellen medizinischen Leitlinie, die Ende April erschienen ist.

Damit ist Migräne die häufigste neurologische Erkrankung in Deutschland. Heftige, häufig einseitige Kopfschmerzen, die mit Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen einhergehen, zählen zu den typischen Merkmalen der Kopfschmerzerkrankung.

Für die Behandlung und Vorbeugung von Migräneattacken steht zwar eine Vielzahl von Arzneien zur Verfügung, doch ein erheblicher Anteil der Migränepatienten wird nicht oder nicht ausreichend behandelt, wie eine Repräsentativbefragung der DMKG belegt.


  • Die klinische Wissenschaft stellt sich in jüngerer Zeit die Frage, ob Menschen mit Migräne häufiger von zerebro- und kardiovaskulären Ereignissen betroffen sind als andere. 

Hinweise darauf hatten in den vergangenen Jahren mehrere Untersuchungen an ausgewählten Bevölkerungsgruppen ergeben, die nun gleich durch zwei große Studien bestätigt werden.

Vergleichsstudien mit 450.000 Patienten

„Die größte bisher publizierte Metaanalyse zum Zusammenhang zwischen zerebro- und kardiovaskulären Erkrankungen mit Migräne stützt sich auf die Daten von 16 Studien“, erläutert DMKG-Generalsekretär Gaul. Eingeschlossen wurden annähernd 400.000 Migränepatienten und ca. 750.000 nicht Betroffene als Kontrolle.

  • Nimmt man alle vaskulären Ereignisse zusammen, so war das Risiko der Migränepatienten um 42 Prozent erhöht, für den Schlaganfall um 41 Prozent und für Herzinfarkte um 23 Prozent. 

Dabei war das Risiko unter den verschiedenen Formen der Migräne ungleich verteilt:

  • Jenes Drittel der Patienten, die bei ihren Anfällen eine Aura erleben – das sind Sehstörungen wie flimmernde Blitze oder Gesichtsfeldausfälle –, hatte ein um 56 Prozent höheres Risiko für Schlaganfälle.
  • Und während die Sterblichkeit an Krankheiten aller Art in der gesamten Gruppe nicht höher war als bei den Kontrollen, galt dies nicht für die Migräne mit Aura. 

Die Gesamtsterblichkeit dieser Patienten war um 20 Prozent erhöht.


Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt eine Studie aus Dänemark, wo man die Daten aller mehr als 50.000 Patienten im Land über einen Zeitraum von bis zu 19 Jahren mit denen von 500.000 Kontrollen verglichen hat.

Keine Sorge, aber Vorsicht

„Von dem erhöhten Risiko sollten Patienten sich nicht verängstigen lassen, denn die absolute Zahl der Ereignisse ist relativ gering“, so Diener, der zusammen mit Gaul und dessen Kollegen Peter Kropp auch die aktuelle Migräne-Leitlinie koordiniert hat.

Eine Gruppe von Patienten erfordere jedoch besondere Aufmerksamkeit, wie sich aus den Studiendaten ergibt:

  • „Frauen mit häufigen Migräneattacken mit Aura sollten nach ihren vaskulären Risikofaktoren befragt und diese dann konsequent behandelt werden. 

Von besonderer Bedeutung sind hier das Rauchen und die orale hormonelle Kontrazeption.

“ Die Frage, ob durch eine wirksame Behandlung der Migräne auch das Risiko für vaskuläre Ereignisse gesenkt werden kann, ist noch nicht beantwortet.

„Um dies nachzuweisen, müssten Studien mit einer Beobachtungszeit von mehr als zehn Jahren durchgeführt werden“, so Gaul.

Quellen


Mahmoud AN et al.: Migraine and the risk of cardiovascular and cerebrovascular events: a meta-analysis of 16 cohort studies including 1 152 407 subjects. BMJ Open. 2018 Mar 27;8(3):e020498. doi: 10.1136/bmjopen-2017-020498.

Adelborg K et al.: Migraine and risk of cardiovascular diseases: Danish population based matched cohort study. BMJ. 2018 Jan 31;360:k96. doi: 10.1136/bmj.k96.

Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), 26. April 2018. Online.

Neue Migräne-Leitlinie veröffentlicht: Patienten in Deutschland müssen besser versorgt werden. Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), 26. April 2018. Online.

Information der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG)

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Priv.-Doz. Dr. med. Charly Gaul
Generalsekretär der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft
Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein
Ölmühlweg 31, 61462 Königstein im Taunus
Tel.: +49 (0)6174-29040, E-Mail: , www.dmkg.de

Prof. Dr. Hans-Christoph Diener
Seniorprofessor für klinische Neurowissenschaften
Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen,
Universität Duisburg-Essen
Tel.: +49 (0)201 723 6540

Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0)89 46148622, E-Mail:

Frank A. Miltner
Telefon: 089 / 461486-0/-22
Fax: 089 / 461486-25
E-Mail-Adresse: presse@dgn.org

 

CAVE: Studien-Einladung zur Computerspiel- und Internetpornografie-Abhängigkeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wissenschaftler untersuchen Computerspiel- und Internetpornografie-Abhängigkeit

Für eine wissenschaftliche Studie können sich Betroffene mit Computer- oder Internetpornografie-Sucht melden:

Die Medienambulanz der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum unter Leitung von Dr. Jan Dieris-Hirche sowie das Center for Behavioral Addiction Research (CeBAR) der Universität Duisburg-Essen mit Prof. Dr. Matthias Brand wollen die Wirkung von suchtassoziierten Reizen auf die kognitiven Funktionen von Internetsüchtigen erforschen. 

Die Wissenschaftler erhoffen sich mit der Studie Erkenntnis darüber, wie Bilder von Computerspielen oder internetpornografische Abbildungen das Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Hepatiden 
 
Im Rahmen der Studie stehen zwei besondere Formen der Internetabhängigkeit – die Online-Computerspielabhängigkeit und die Internetpornografie-Sucht – im Fokus.

An der Studie können Betroffene ab 18 Jahren teilnehmen, die einen problematischen Gebrauch von Internetpornografie oder von einem der folgenden Online-Computerspiele aufweisen:
Battlefield, D3, Dota 2, GTA5, League of Legends, StarCraft 2, World of Warcraft.

Die Teilnahme an dieser Studie ist einmalig, dauert etwa 100 Minuten und wird mit 20 Euro vergütet.

Hierzu finden sich die Studienteilnehmenden in der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bochum ein.

Es müssen einige Fragebögen ausgefüllt sowie Aufgaben am Computer bearbeitet werden.

Die Anonymität im Rahmen der Ergebnisauswertung wird gewahrt. Interessierte können sich bei Interesse und Fragen melden unter jan.dieris-hirche@lwl.org oder Tel. 0234 5077-3231.

Hintergrund:
Medienambulanz der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum

In der Medienambulanz werden seit 2012 Menschen mit internetbezogenen Süchten sowie Verhaltenssüchten behandelt.

Sie bietet derzeit zwei ambulante Psychotherapiegruppen für Menschen mit Online-Computerspielabhängigkeit sowie Internetpornografiesucht an.

Bei zusätzlich komorbiden psychischen Störungen ist auch eine stationäre psychosomatische Behandlung für Menschen mit Internetabhängigkeit möglich. 

Zudem hält die Klinik einen Online-Ambulanz-Service für Menschen mit Internetsucht (OASIS) vor.

Über die Homepage www.onlinesucht-ambulanz.de können Betroffene einen Selbsttest absolvieren und mittels webcambasierten Beratungsgesprächen erste Hilfsangebote erhalten.

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Rosa Sommer LWL-Universitätsklinikum Bochum der Ruhr-Universität Bochum


Alexandrinenstraße 1-3
44791 Bochum
Deutschland
Nordrhein-Westfalen


Telefon: 0179 4645487
E-Mail-Adresse: rosa.sommer@t-online.de



Phatologische Spieler: Glücksspielsüchtige - Verlustwahrscheinlichkeit

Medizin am Abend Berlin Fazit: Anreiz statt Prävention bei Glücksspielsüchtigen

Nur geringe Gewinnwahrscheinlichkeiten werden von pathologischen Spielern deutlich mehr überschätzt als vom Rest der Bevölkerung. 

Bei der Angst vor Verlusten gibt es hingegen keine signifikanten Unterschiede, fand eine empirische Studie heraus, an der Forscher des IfW maßgeblich beteiligt waren und die nun im renommierten Journal of Experimental Psychology: General veröffentlicht wurde. 

Die derzeit gängige Information zur Glücksspielprävention bewirkt damit bei Spielsüchtigen eher das Gegenteil. 
 
  • Die Studie stützt die These, dass Spielsüchtige eine wesentlich andere Wahrnehmung von Gewinnwahrscheinlichkeiten haben als Gelegenheitsspieler oder Nichtspieler. 

In einem Experiment, bei dem sie mehrmals die Wahl zwischen einer sicheren Auszahlung und dem Spielen einer Gewinnlotterie hatten, entschieden sich pathologische Spieler häufiger für die riskantere Variante. Wenn die Entscheidung aber zwischen einem sicheren Verlust und einer Verlustlotterie getroffen werden musste, ließ sich kein Muster erkennen, das Spielsüchtige von den Kontrollgruppen unterschied.

„Das ist besonders wichtig, wenn man die derzeitige Präsentation von Glücksspielen betrachtet, bei der meist nur auf die Gewinnwahrscheinlichkeit hingewiesen wird. Spielsüchtige reagieren darauf besonders anfällig, weil sie diese niedrige Gewinnwahrscheinlichkeit im Kopf höher wahrnehmen“, sagt Patrick Ring. 

Bei der größten deutschen Lotterie 6 aus 49 wird beispielsweise die Wahrscheinlichkeit von 1:140 Millionen für den Jackpot von meist mehreren Millionen Euro angegeben (bei einem Euro Einsatz).

Patrick Ring, Levent Neyse und Ulrich Schmidt vom IfW sind Co-Autoren der Studie. „Wenn die Spielveranstalter ihrer Verantwortung nachkommen wollen, Glücksspielsucht vorzubeugen, dann müssen sie darüber nachdenken, nicht nur anzugeben, wie groß die Wahrscheinlichkeit auf den Hauptgewinn ist, sondern insbesondere wie häufig Spielerinnen und Spieler leer ausgehen“, ergänzt Ulrich Schmidt.

An der Studie nahmen 74 Probanden teil, die über Anzeigen in Kieler Lokalzeitungen für das Experiment gewonnen wurden.

25 der Teilnehmer wurden als pathologische Spieler klassifiziert, 23 als Gewohnheitsspieler und 26 als (nicht-spielende) Kontrollgruppe.

Im Laufe des Versuchs wurden sie mit insgesamt 29 Entscheidungssituationen konfrontiert. Mit dem Titel „It’s All About Gains: Risk Preferences in Problem Gambling“ (http://psycnet.apa.org/record/2018-26659-001) wurde die Studie der insgesamt acht Autoren vom IfW, dem psychologischen Institut der Universität Kiel, dem Universitätsklinikum Kiel sowie dem California Institute of Technology im Journal of Experimental Psychology: General veröffentlicht.

Glücksspielsucht ist ein soziales Problem. 

Alleine in Deutschland gibt es nach aktuellen Studien etwa 200.000 pathologische Spieler. 

Die Symptome der Krankheit wirken sich massiv auf das Leben der Betroffenen aus:

Ihnen droht Verarmung, der Verlust wichtiger Beziehungen und insgesamt eine Zerrüttung des sozialen Lebens. 

Um zu vermeiden, dass die Zahl der Glücksspielsüchtigen weiter steigt, existieren gesetzliche Regelungen.

Spielanbieter sollen, um dieser Pflicht nachzukommen, unter anderem alle spielrelevanten Informationen zur Verfügung stellen. 

Auf den Internetseiten großer Lotterieveranstalter finden sich aus diesem Grund Angaben über Wetteinsatz, Gewinnwahrscheinlichkeiten und mögliche Jackpots – aber eben keine Angaben zur sehr hohen Verlustwahrscheinlichkeit.

Zur Studie "It’s All About Gains: Risk Preferences in Problem Gambling": http://psycnet.apa.org/record/2018-26659-001

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www.medizin-am-abend.blogspot.com














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Dr. Patrick Ring
T +49 431 8814-626
patrick.ring@ifw-kiel.de

Elisabeth Radke
T +49 431 8814-598
elisabeth.radke@ifw-kiel.de

Institut für Weltwirtschaft
Kiel Institute for the World Economy
Kiellinie 66 | 24105 Kiel, Germany

www.ifw-kiel.de 

Mathias Rauck
Telefon: 0431 8814 411
E-Mail-Adresse: mathias.rauck@ifw-kiel.de

 

Botulinumtoxin-Sprechstunde: Botox für Dystonie und Spastik erkrankte Patienten

Medizin am Abend Berlin Fazit: Botox kann mehr als nur Falten glätten - Ein Jahr "Botox"-Sprechstunde am Dresdner Uniklinikum

Aufgrund der hohen Nachfrage bietet die Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden auch 2018 ihre Botulinumtoxin-Sprechstunde an. 

Das unter dem Namen „Botox“ bekannte Nervengift wird von den Neurologen dazu eingesetzt, schmerzhafte Verkrampfungen, die im Rahmen von Dystonie- und Spastik-Erkrankungen entstehen, zu lösen. 

  • Da die Wirkung des Giftes jedoch lediglich drei Monate anhält, benötigen die betroffenen Patienten kontinuierliche. 

Damit die Klinik für Neurologie diese Behandlung auch im laufenden Kalenderjahr anbieten kann, finanziert die Stiftung Hochschulmedizin Dresden das Sprechstundenangebot zu 50 Prozent mit Spendengeldern in Höhe von 35.000 Euro. 

 Dr. Robert Untucht behandelt Patienten, die aufgrund von Dystonie- und Spastik-Erkrankungen unter schmerzhaften Verkrampfungen leiden. Sie lassen sich mit dem Nervengift Botulinumtoxin behandeln.
Dr. Robert Untucht behandelt Patienten, die aufgrund von Dystonie- und Spastik-Erkrankungen unter schmerzhaften Verkrampfungen leiden. Sie lassen sich mit dem Nervengift Botulinumtoxin behandeln. Foto: Uniklinikum Dresden / Holger Ostermeyer

Botox kann mehr als nur Falten glätten - Ein Jahr "Botox"-Sprechstunde am Dresdner Uniklinikum


„Botox kann mehr als nur Falten glätten: 

Die Botulinumtoxin-Sprechstunde ist ein Erfolgsmodell für an Dystonie und Spastik erkrankte Patienten“, betont Dr. Robert Untucht, der die Sprechstunde leitet. 
  • „Eine Therapie mit dem Nervengift ist für die betroffenen Patienten deutlich wirkungsvoller und nebenwirkungsärmer als eine medikamentöse Behandlung. 

Sie ermöglicht neben dem Lindern von Schmerzen auch eine einfachere Pflege und je nach Schweregrad auch eine teilweise Wiederherstellung der körperlichen Funktion.“

Die im Mai 2017 etablierte Sprechstunde füllt eine Versorgungslücke: „

Bis 2017 konnten wir die hohe Nachfrage unserer Patienten nur teilweise bedienen und mussten aus Kapazitätsgründen sogar Patienten abweisen, da die hohen Kosten der Behandlung nicht vollends vom Hochschulambulanzvertrag abgedeckt werden. 

Dank der Unterstützung durch die Stiftung Hochschulmedizin und der nun erfolgten Anschlussfinanzierung konnten wir die Sprechstunde jetzt soweit ausbauen, dass zusätzliche Patienten von dem besonderen Therapieangebot profitieren können“, erklärt Dr. Untucht, der aktuell rund 150 Patienten im Rahmen der Sprechstunde regelmäßig behandelt.

„Die Stiftung Hochschulmedizin ist das Bindeglied zwischen dem Dresdner Uniklinikum und seinen Patienten. Durch Zuwendungen und Spenden unterschiedlichster Höhe unterstützen Patienten, Angehörige und Freunde der Hochschulmedizin die medizinische Versorgung im Dresdner Uniklinikum. Hinzu kommen Projekte in den Bereichen Forschung und Lehre. Diese privatgestützte Förderung macht oft den Unterschied und ermöglicht Projekte, die ohne diese außerordentlichen Zuwendungen nicht tragbar wären – so auch die Botulinumtoxin-Sprechstunde, die eine wichtige Versorgungslücke schließt“, erklärt Prof. Michael Meurer, Vorstand der Stiftung Hochschulmedizin Dresden, das Engagement.

Lebensqualität trotz schmerzhafter Krämpfe

Patienten, die an einer Dystonie erkrankt sind, leiden unter einer fehlerhaften Muskelsteuerung, bei der es zu wechselseitigen Verkrampfungen der Muskeln kommt. 

Je nach Ausprägung sind dabei unterschiedliche Körperregionen betroffen. 
  • Die Erkrankung gilt als selten und geht auf eine Störung im motorischen Koordinationszentrum des Gehirns zurück. 
  • An Spastik erkrankte Patienten hingegen leiden unter einer Überaktivität der Muskeln, die zwar auch zu Verkrampfungen führt – jedoch auf eine Schädigung der motorischen Hauptleitungsbahn im Gehirn oder Rückenmark zurückgeht. 

„Durch die Injektion des Nervengiftes in den Muskel wird die Verbindung zwischen Nerven und Muskel unterbrochen.

Dadurch entspannt sich der Muskel und die Verkrampfung löst sich.

Dieser Effekt hält ungefähr 3 Monate an – dann ist eine erneute Injektion erforderlich, um weitere schmerzhafte Erkrankungen zu verhindern“, erklärt Dr. Untucht die Behandlung.

  • Patienten mit bereits gestellter Diagnose haben die Möglichkeit, sich in der Neurologischen Ambulanz des Uniklinikums über die Behandlung mit Botulinumtoxin zu informieren.

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Alzheimer-Demenz: Klinische Symptomatik

Medizin am Abend Berlin Fazit: Alzheimerforschung: Toxische Proteinklümpchen können eigenen Abbau verhindern

Viele neurodegenerative Erkrankungen wie auch die Alzheimer-Demenz werden durch die Verklumpung von bestimmten Eiweißmolekülen (Proteinen) ausgelöst. 

Forscherinnen und Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und des Forschungszentrums Jülich (FZJ) haben nun zusammen mit Kollegen aus den USA festgestellt, dass sich die besonders giftigen kleinen Aggregate, die sogenannten Oligomere, gegen ihren eigenen Abbau schützen und somit länger toxisch wirken können. 

Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Chemical Science. 

Oligomere (links) verhindern aktiv, dass sie zu Fibrillen (Fäden im rechten Bild) abgebaut werden.Alzheimerforschung: Toxische Proteinklümpchen können eigenen Abbau verhindern Oligomere (links) verhindern aktiv, dass sie zu Fibrillen (Fäden im rechten Bild) abgebaut werden. Abbildung: Wolfgang Hoyer / HHU
 
  • Oligomere sind Aggregate aus wenigen Protein-Molekülen, im Falle der Alzheimer-Demenz beispielsweise des Proteins Amyloid-beta (Aβ). 
  • Neben Oligomeren können aus diesen Proteinen auch größere Strukturen entstehen, die Fibrillen und schließlich Plaques, die sich aus Fibrillen bilden. 

Alle diese Stoffe sind giftig für Nervenzellen. 

  • Es ist bekannt, dass die Oligomere am gefährlichsten sind, da sie schon in besonders kleinen Mengen Nervenzellen schädigen oder sogar töten.

Die Düsseldorfer und Jülicher Forscher um Dr. Wolfgang Hoyer vom HHU-Institut für Physikalische Biologie untersuchten zusammen mit Kollegen von der University of South Florida, wie Oligomere entstehen und wie sie im Laufe der Zeit zu Fibrillen abgebaut werden. 

  • Dabei stellte sich heraus, dass sich Oligomere und Fibrillen unabhängig voneinander bilden und beide um den gleichen Vorrat von Amyloid-beta-Proteinbausteinen konkurrieren. 

Die Oligomere sind zwar kurzlebiger als die Fibrillen und zerfallen nach gewisser Zeit wieder in ihre Bestandteile.

  • Die Forscher fanden aber heraus, dass die Oligomere aktiv die Bildung der Fibrillen stören, sich also selbst vor dem Abbau schützen können.

Dr. Hoyer zu den weiterreichenden Konsequenzen der Studie:

“Unsere Ergebnisse geben einen Erklärungsansatz, warum die Schwere einer Alzheimer-Demenz nur wenig mit der Menge an Plaques zusammenhängt. 

Die klinische Symptomatik kann vielmehr mit der Menge der Oligomere korreliert sein.”

Entsprechend wären auch die Oligomere ein vorrangiges Ziel für die Wirkstoffentwicklung bei der Alzheimertherapie.

Originalveröffentlichung
Filip Hasecke, Tatiana Miti, Carlos Perez, Jeremy Barton, Daniel Schölzel, Lothar Gremer, Clara S. R. Grüning, Garrett Matthews, Georg Meisl, Tuomas P. J. Knowles, Dieter Willbold, Philipp Neudecker, Henrike Heise, Ghanim Ullah, Wolfgang Hoyer and Martin Muschol, Origin of metastable oligomers and their effects on amyloid fibril self-assembly, Chemical Science, 13.06.2018

DOI: 10.1039/c8sc01479e

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PIA - Psychiatrische Institutsambulanz: Schizophrenie und ihr Wohnort

Medizin am Abend Berlin Fazit: Genetische Risikofaktoren für Schizophrenie beeinflussen die Wahl des Wohnorts

Genetische Risikofaktoren für Schizophrenie tragen dazu bei, dass Menschen in die Stadt oder auf das Land ziehen. 

Das hat eine internationale Forschergruppe, an der auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim beteiligt waren, herausgefunden. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Die Fixierung eines Patienten  
 
Eine internationale Forschergruppe unter Beteiligung des ZI hat herausgefunden, dass genetische Faktoren mitbestimmen, ob Menschen in großen Städten oder auf dem Land wohnen.

  • Die Ergebnisse der zwei Jahre dauernden Studie legen nahe, dass Personen mit hohem genetischem Schizophrenie-Risiko eher in dicht besiedelte Umgebungen ziehen. 

Dafür wurden Daten von über 500.000 erwachsenen Menschen in Australien, Großbritannien und den Niederlanden herangezogen.

Negative Effekte minimieren

„Die Studienergebnisse legen nahe, dass Personen mit einer stärkeren genetischen Veranlagung für Schizophrenie eher in Städte ziehen“, sagt Dr. Fabian Streit, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Genetische Epidemiologie in der Psychiatrie am ZI, der an der Studie beteiligt war.

„Frühere Studien zeigen, dass negative Effekte einer städtischen Umgebung gerade bei genetisch belasteten Personen besonders stark zum Tragen kommen“, erläutert Streit.

Deshalb sei es wichtig, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu minimieren und frühzeitig psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können. Derzeit werden am ZI weitere Studien durchgeführt, die die genauen Mechanismen untersuchen.

Städter reagieren stärker auf sozialen Stress

Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass das Leben in der Großstadt die seelische Gesundheit belastet. Untersuchungen am ZI zeigen, dass bestimmte Gehirnregionen von Städtern stärker auf sozialen Stress reagieren als die entsprechenden Hirnareale der Bewohner ländlicher Regionen. 

„Die Zusammenhänge sind sehr komplex“, stellt Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender und ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am ZI, fest.

„In aktuell laufenden Studien untersuchen wir systematisch, welche Eigenschaften einer städtischen Umgebung einen Einfluss auf die seelische Gesundheit haben“, sagt Meyer-Lindenberg.

Die ZI-Forscher beziehen dabei sowohl soziale Begegnungen als auch städteplanerisch beeinflussbare Faktoren, wie Straßenlärm oder die Verfügbarkeit von stressreduzierenden Grünflächen ein. 

„Zusätzlich werden wir das Zusammenspiel mit der Genetik als weiteren wichtigen Risikofaktor untersuchen“, kündigt der ZI-Direktor an.

Die Ergebnisse der Forschung sollen helfen, Personen mit erhöhtem Risiko für psychische Erkrankungen wie Schizophrenie zu identifizieren, um ihnen gezielt Präventionsmöglichkeiten anbieten zu können.

  • So sind beispielsweise auch städtebauliche Veränderungen sinnvoll, die die seelische Gesundheit fördern.

Die nun veröffentlichte Studie zum genetischen Einfluss auf die Wohnortwahl wurde von Prof. Nicholas Martin vom QIMR Berghofer Medical Research Institute (Australien) geleitet. An der Untersuchung waren Forscher aus Australien, den Niederlanden, Dänemark und Deutschland beteiligt.

Veröffentlichung: Association Between Population Density and Genetic Risk for Schizophrenia, JAMA Psychiatry, DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2018.1581

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Torsten Lauer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

J 5
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Interdiziplinäre Reha: Starke Schmerzmittel und die Toleranzentwicklung/Atemfrequenz

Medizin am Abend Berlin Fazit: Warum starke Schmerzmittel ihre Wirkung verlieren

Ein internationales Wissenschaftlerteam aus Jena, Sydney, Melbourne und Marburg hat weitere molekulare Details der Toleranzentwicklung gegen Opiate aufklären können. 

In seiner Studie beschreibt es für Morphin und synthetische Opioide in Ablauf und Geschwindigkeit unterschiedliche Mechanismen, die zur Desensibilisierung der Opioidrezeptoren führen. 

Die jetzt in „Science Signaling“ veröffentlichten Ergebnisse liefern wichtige Ansätze für die Entwicklung synthetischer Wirkstoffe mit geringer Toleranzentwicklung und reduziertem Suchtpotenzial. 
 
Dr. Elke Miess vom Uniklinikum Jena konnte in Kooperation mit einem Wissenschaftlerteam aus Sydney, Melbourne und Marburg weitere molekulare Details der Toleranzentwicklung gegen Opiate aufklären.
Dr. Elke Miess vom Uniklinikum Jena konnte in Kooperation mit einem Wissenschaftlerteam aus Sydney, Melbourne und Marburg weitere molekulare Details der Toleranzentwicklung gegen Opiate aufklären. Foto: von der Gönna/ Uniklinikum Jena

Warum starke Schmerzmittel ihre Wirkung verlieren 

  • Für die Behandlung starker Schmerzen, zum Beispiel nach Operationen oder bei Krebserkrankungen, sind Opiate wie Morphin oder synthetische Opioide nach wie vor die wichtigsten Schmerzmittel. 
Ihr Nutzen wird jedoch stark eingeschränkt durch eine Verlangsamung der Atmung und das große Suchtpotential. 
  • Vergrößert wird die Gefahr dieser Nebenwirkungen noch durch einen Gewöhnungseffekt. 
  • Die Toleranzentwicklung kann eine Verzehnfachung der Dosis notwendig machen, um die gewünschte Schmerzlinderung zu erzielen. 

Dies sind die Schlüsselfaktoren für Todesfälle infolge einer Opioidüberdosis, deren Zahl vor allem in den USA im letzten Jahrzehnt dramatisch gestiegen ist.

Die Arbeitsgruppe von Stefan Schulz am Universitätsklinikum Jena erforscht seit Jahren die molekularen Mechanismen der Regulation von Opiodrezeptoren, der spezifischen Andockstellen für diese Wirkstoffe auf der Oberfläche von Nervenzellen. 

„Es ist ein eigentlich sinnvoller Schutzmechanismus der Zelle vor einer Dauerreizung, dass sie bei einem Überangebot von Botenstoffen die Rezeptoren weniger empfindlich macht“, beschreibt der Professor für Pharmakologie und Toxikologie den Prozess, der die Wirkung der eigentlich effektiven Schmerzmittel immer mehr abschwächt. 

Nach der Aktivierung des Rezeptors durch den Wirkstoff sorgen Enzyme dafür, dass Phosphatgruppen an Bereiche des Rezeptormoleküls gebunden werden, die im Zellinneren liegen.

  • Dann wird das Gerüstprotein Arrestin an den Rezeptor gebunden, welcher schließlich in die Zelle aufgenommen wird. 

„In früheren Arbeiten konnten wir zeigen, dass dieser Prozess bei synthetisch hergestellten hochwirksamen Opioiden wesentlich ausgeprägter ist als beim natürlich vorkommenden Wirkstoff Morphin“, so Stefan Schulz, „die Signalwege für die Toleranzentstehung unterscheiden sich für diese Wirkstoffgruppen.“

Gemeinsam mit Kollegen aus Sydney, Melbourne und Marburg konnten die Jenaer Forscher jetzt weitere Details der an der Toleranzentwicklung beteiligten Mechanismen aufklären.

In ihren Untersuchungen konzentrierten sie sich dabei auf die genauen räumlichen und zeitlichen Abläufe der Bindungsprozesse.

  • „Wir fanden Phosphorylierungsmuster, die hochspezifisch für die verschiedenen Wirkstoffe sind und ein ausgeklügeltes Zusammenspiel der Enzyme und Gerüstproteine ansteuern. 
  • Im Vergleich zu Morphin bewirken synthetische Opioide eine höhere Enzymaktivität und eine schnellere Desensibilisierung der Rezeptoren“, fasst die Erstautorin der Studie, Dr. Elke Miess zusammen. 
Neben den molekulargenetischen Standardverfahren, die in der Zellkultur zum Einsatz kamen, nutzen die Wissenschaftler auch hochempfindliche biooptische Methoden für ihre Untersuchungen. 
  • Den Nachweis, dass im Einzelfall eine Bindung des Proteins Arrestin an den Rezeptor stattgefunden hatte, führten sie mit gleich drei voneinander unabhängigen Verfahren.

„Wir konnten wesentliche molekulare Details der Toleranzentstehung gegen Opioid-Analgetika aufklären“, wertet Stefan Schulz die Ergebnisse der Arbeit.

„Sie liefert hilfreiche Ansätze für weiterführende Entwicklung von Opioiden, die weniger Toleranz und Abhängigkeit auslösen.“

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Prof. Dr. Stefan Schulz
Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9395651
E-Mail: stefan.schulz@med.uni-jena.de

Dr. Uta von der Gönna Universitätsklinikum Jena

Bachstraße 18
07743 Jena
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Telefon: 03641/ 93 42 93
Fax: 03641/ 93 30 13
E-Mail-Adresse: pr-dekanat@med.uni-jena.de


Originalpublikation:
Miess E, et al. Multisite phosphorylation is required for sustained interaction with GRKs and arrestins during rapid µ-opioid receptor desensitization. Sci. Signal. 17 Jul 2018,
DOI: 10.1126/scisignal.aas9609

Der Mann mit Erektionsstörung: Penis-Claudicatio

Medizin am Abend Berlin Fazit: Erektionsstörungen mit Katheterbehandlung beheben – wenn Tabletten nicht helfen

Über die Hälfte aller Männer mit Erektionsstörungen spricht nicht ausreichend auf die Behandlung mit Medikamenten an oder leidet unter Nebenwirkungen. 

  • In vielen Fällen liegt der Erkrankung eine atherosklerotisch bedingte Durchblutungsstörung zu Grunde. 

Arterien des Beckens und des Penis sind verengt oder verschlossen, so dass keine Erektion erreicht werden kann. 

  • Eine Katheterbehandlung mit oder ohne Stentimplantation kann hier Abhilfe schaffen. 

Bilck ins KatheterlaborErektionsstörungen mit Katheterbehandlung beheben – wenn Tabletten nicht helfen Bilck ins Katheterlabor DGA/P.Himsel

Anlässlich des  2. Interventionskongresses der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) berichtete Professor Dr. Nikolas Diehm, Gründer und ärztlicher Direktor des Zentrums für Gefäßmedizin Mittelland, Aarau, Schweiz über angiologische Behandlungsoptionen der erektilen Dysfunktion. „Die Kathetertherapie ist eine faszinierende Möglichkeit, die „Penis-Claudicatio“ minimal-invasiv zu verbessern“, so Diehm.

Machbar und sicher
Bereits 1923 beschrieb der Gefäßchirurg René Leriche den Einfluss von Beckenarterienverschlüssen auf die Erektionsfähigkeit.

Daher ist lange bekannt, dass eine Revaskularisierung in diesem Bereich, sei es chirurgisch oder endovaskulär, die erektile Funktion verbessern kann. Aber erst seit wenigen Jahren, mit verbesserter Diagnostik und minimal-invasiver Technik, wagen sich die Gefäßmediziner auch an feinere, tiefer gelegene Arterien, die für die Erektion relevant sind, bis hinein in den Penis. 

Die Blutgefäße haben zum Teil einen Durchmesser von weniger als 1 Millimeter.

  • Ultraschalluntersuchung und Computertomographie sichern die Diagnose
Die Arterien werden entweder nur mit einem Ballon geweitet oder, bei größerem Kaliber, auch mit einem Stent stabilisiert.

  • Dabei werden auch medikamenten-beschichtete Ballons und Stents eingesetzt.

In ersten kleinen Studien mit 30 (ZEN Studie 2012) bzw. 25 Patienten (PERFECT I Studie 2014) erreichten etwa 60 Prozent der behandelten Männer eine verbesserte erektile Funktion.

Dieses Ergebnis wurde durch die nachfolgenden PERFECT II-IV Studien und das PERFECT Register bestätigt. Der Eingriff war für alle Patienten sicher.

Begleiterkrankungen spielen eine große Rolle

  • Bei fortgeschrittenen Vorschädigungen kleinster Blutgefäße (Mikroangiopathie) und Nervenbahnen (periphere Neuropathie) durch Diabetes oder Prostataerkrankungen kann der Erfolg der Kathetertherapie allerdings ausbleiben. 
  • Auch Zigaretten- und Alkoholkonsum sowie Drogen wirken sich ungünstig aus. 

Je sicherer die Funktionsstörung maßgeblich auf die verengten Arterien zurückzuführen ist, umso wahrscheinlicher der Behandlungserfolg.

Jüngere Patienten sprechen in der Regel besser auf die Behandlung an als ältere.

  • Neben der Atherosklerose kann die erektile Dysfunktion vielfältige andere Ursachen haben. 
  • Dazu gehören Testosteronmangel, neurologische Erkrankungen oder psychische Belastungen. 
  • Auch gängige Medikamente wie Betablocker und Antidepressiva mindern die Sexualfunktion.


Stent

Erektionsstörungen mit Katheterbehandlung beheben – wenn Tabletten nicht helfen StentDGA/P.Himsel


Wächtersymptom
Umgekehrt ist die erektile Dysfunktion oft der erste Hinweis auf weitere Manifestationen der Atherosklerose, wie die koronare Herzerkrankung (KHK), die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) oder verengte Halsschlagadern (Karotisstenose). 

„Bei Diagnosestellung ist es höchste Zeit, dieser Spur nachzugehen, um einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zuvorzukommen“, ergänzt PD Dr. Krankenberg, wissenschaftlicher Leiter des Interventionskongresses und Leiter der Abteilung Angiologie des Gefäßzentrums im Asklepios Klinikum Harburg.

Forschungsbedarf
Das Risiko, dass sich eine Arterie nach dem Eingriff erneut verschließt ist deutlich größer als bei Herzkranzgefäßen vergleichbaren Kalibers. Die Restenoserate beträgt immerhin fast 40 Prozent nach 6 Monaten. Der Grund dafür ist bisher nicht bekannt. Dessen ungeachtet verschlechtert sich die erektile Funktion der Patienten bei Restenose häufig trotzdem nicht wieder.

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CAVE Rettungsstelle - KANZEL: Zecken 2018: Borreliose - Hirnhautentzündung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wissenschaftler alarmieren: 2018 wird ein „Zecken-Jahr“

In diesem Sommer wird es besonders viele Zecken geben und damit eine höhere Gefahr, an Hirnhautentzündung oder Borreliose zu erkranken – denn diese Krankheiten werden durch Zecken übertragen. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Ausbildungsförderung in der Pflege  

Ein „Zecken-Jahr“ prognostizieren DZIF-Wissenschaftler in München. 

Sie haben ein Modell mitentwickelt, mit dem sie die Zeckendichte bereits im Winter für den jeweils kommenden Sommer voraussagen können. 

Zwei Zeckenarten auf einem Blatt: Im Vordergrund Ixodes ricinus. (Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.)
Zwei Zeckenarten auf einem Blatt: Im Vordergrund Ixodes ricinus. (Das Bild darf nur im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.) DZIF/Lidia Chitimia-Dobler

Wissenschaftler alarmieren: 2018 wird ein „Zecken-Jahr“



Ein Sommerspaziergang durch den Wald oder auch durch den Garten kann unangenehme Folgen haben.

Denn auf Büschen, Sträuchern und Gräsern sitzen Zecken, meist der Gemeine Holzbock, Ixodes ricinus, der geduldig darauf wartet, dass ein Wirbeltier, zum Beispiel auch ein Mensch, vorbeikommt und ihn mitnimmt. 

Hat er seinen Platz auf der Haut gefunden, dann sticht er zu und saugt Blut, bis er fast platzt. 

  • Zusammen mit seinem Speichel gibt er einen Teil des Blutes allerdings zurück und dies in einigen Fällen zusammen mit unangenehmer Fracht. 
  • So ist der Gemeine Holzbock der Hauptüberträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer viralen Hirnhautentzündung, die tödlich enden kann. 

Auch die Borreliose wird von dieser Zeckenart übertragen. 

  • Während es für die FSME keine Heilung, aber eine vorbeugende Impfung gibt, gibt es für die Borreliose keinen Impfstoff, aber eine Behandlungsmöglichkeit mit Antibiotika. 

In jedem Fall ist ratsam, auf Zecken achtzugeben, insbesondere in FSME-Risikogebieten. Dort sind mehr Zecken mit Viren infiziert als anderswo. In welchen Regionen Deutschlands das der Fall ist, erfährt man auf der Website des Robert-Koch-Instituts.

„In diesem Jahr ist das Risiko insgesamt besonders hoch“, ist Privatdozent Dr. Gerhard Dobler sicher. „Wir werden die höchste Zahl an Zecken in den letzten zehn Jahren haben.“ Seit 2009 erforscht der DZIF-Wissenschaftler mit seinem Team am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr die Ausbreitung und Aktivität des FSME-Virus in Deutschland. Über einen Zeitraum von neun Jahren dokumentierten die Forscher die Zeckenzahlen an einem Infektionsherd in Süddeutschland. Hierfür sammelten sie akribisch monatlich die Nymphen des Gemeinen Holzbocks – ein Entwicklungsstadium der Zecken vor dem Erwachsenwerden.

Kleiner als ein Millimeter sind diese Jungtiere nur als schwarze Punkte erkennbar und werden oft übersehen. Das macht sie besonders gefährlich, denn bereits in diesem Entwicklungsstadium können sie Krankheiten übertragen. 

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass der ausgewählte Infektionsherd in Süddeutschland Modellcharakter hat. „Wenn wir hier viele Zecken haben, dann haben wir diese hohen Zahlen auch anderswo im süddeutschen Raum“, erklärt Dobler.

Komplexes Vorhersagemodell bestätigt
„Mithilfe der Zeckendaten aus unserem Modell-Herd und anhand von bestimmten Umgebungsparametern konnten die Kollegen der Veterinärmedizinischen Universität in Wien ein Modell entwickeln, das uns schon im Winter auf die Zecken im Sommer vorbereitet“, erklärt Dobler. In das Modell der Münchner und Wiener fließen zum einen die Zahl der Bucheckern zwei Jahre vor dem aktuellen Sommer, sowie die jährliche Durchschnittstemperatur und die Wintertemperatur im Jahr davor ein. Je mehr Bucheckern es zwei Jahre vor dem fraglichen Sommer gibt, umso mehr Wild und Nagetiere haben Futter und dienen wiederum als Überträger der Zecken, die dann ebenfalls vermehrt auftauchen. Die Zusammenhänge konnten Dobler und Kollegen in ihrem komplexen Modell erfolgreich einsetzen und bereits bestätigen. Für den Sommer 2017 hatten sie 187 Zecken pro standardisierter Fläche vorhergesagt und 180 gefunden. Fast eine Punktlandung. Für 2018 wurde mit 443 Zecken die höchste je gefundene Zeckenzahl vorausgesagt und Dobler weiß mittlerweile, dass sich auch diese Voraussage genau erfüllen wird. „Wir haben die höchste Zahl von Zecken, die wir seit Beginn der Untersuchungen gesammelt haben – gut für die Zecken, schlecht für uns.“

Dem Infektionsrisiko vorbeugen

Mehr Zecken bedeutet immer auch ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Borreliose kann deutschlandweit von Zecken übertragen werden und ist in etwa jeder vierten Zecke zu finden – unabhängig von der Region. 

Hier hilft zur Vorbeugung nur Wachsamkeit nach Waldspaziergängen und Aufenthalten im Freien.

Je schneller die Zecke entfernt wird, umso geringer ist die Gefahr an Borreliose zu erkranken. 

Um der Gefahr einer Hirnhautentzündung vorzubeugen, kann und sollte man sich impfen lassen, so der Appell der Wissenschaftler. Insbesondere im süddeutschen Raum, wo die Dichte an Viren-infizierten Zecken höher ist.

Zecke in Seide gekleidet

Zecken sammeln und kartieren ist das eine. Doch das Münchner Team stößt immer wieder auch auf Funde, die weit in die Geschichte zurückreichen. Einer dieser spannenden Entdeckungen aus der jüngsten Zeit soll hier zumindest erwähnt werden: Der Fund einer Zecke, die sich in einem Spinnennetz verfangen hat und von der Spinnenseide zu Tode ummantelt wurde. Dieses Drama ereignete sich vor etwa 100 Millionen Jahren. Und wurde eingeschlossen und für die Nachwelt festgehalten in Bernstein.

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PD Dr. Gerhard Dobler
Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr
Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, Partner-Standort München
Email: gerharddobler@bundeswehr.org

DZIF
Karola Neubert und Janna Schmidt
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E-Mail: presse@dzif.de

Publikation
Katharina Brugger, Melanie Walter, Lidia Chitimia Dobler, Gerhard Dobler, Franz Rubel:
Forecasting next seasons´s Ixodes Ricinus nymphal density: the example of southern Germany 2018
Exp Appl Acarol 30. Mai 2018. Doi: 10.1007/s10493-018-0267-6



Inhoffenstraße 7
38124 Braunschweig
Deutschland
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Karola Neubert
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Janna Schmidt
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Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10493-018-0267-6 Publikation

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/FSME_node.html Zecken-Informationen

Interdiziplinäre Rehabilitation: Übergewicht - Gelenkarthrose - Elektrofahrräder

Medizin am Abend Berlin Fazit: AE empfiehlt: Übergewicht vermeiden – Gelenkarthrosen vorbeugen

  • Übergewichtige Patienten mit einem künstlichen Kniegelenk haben ab einem Body-Mass-Index (BMI) von etwa 30 ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. 
  • Sie leiden häufiger an Wundheilungsstörungen und Infektionen und müssen öfter erneut operiert werden. 

Ab einem BMI von 40 steigt das Risiko für Komplikationen dann exponentiell an. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Systemische Therapie 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: psychotherapeutische Versorgung von Geflüchteten  

Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. empfiehlt deshalb, bei geplanten Prothesenimplantationen möglichst schon lange vor dem Eingriff, das Körpergewicht zu reduzieren. 

Noch besser wäre es jedoch, Normalgewicht über das ganze Leben zu halten, so die AE. 

Denn zu viele Kilos sind eine der Hauptursachen für schmerzhafte Arthrosen des Kniegelenks. 
 
Patienten seien sich dieses Zusammenhangs jedoch häufig nicht bewusst.

Jährlich werden in Deutschland rund 169 000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Einige dieser Eingriffe könnten durch Abnehmen verhindert werden. Denn: „Übergewicht geht auf die Kniegelenke und ist einer der Hauptgründe für Arthrose“, sagt Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Generalsekretär der AE und Chefarzt der Orthopädischen Klinik am Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig. Zudem gelte: Je höher der BMI, desto schneller schreitet der schmerzhafte Gelenkverschleiß voran. „Bei Übergewichtigen tritt die Kniegelenksarthrose oft schon in jungen Jahren auf“, so der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

  • Bereits fünf Kilo Übergewicht verdoppelten das Risiko des Entstehens einer Knie-Arthrose, bei der sich der Knorpel im Gelenk abnutzt.

Über 65 Prozent der Männer und mehr als 50 Prozent der Frauen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren sind nach Zahlen des Robert Koch-Instituts hierzulande übergewichtig.

  • Übergewicht bezeichnet einen BMI von über 25 – das heißt ein Körpergewicht von mehr als 25 kg/m2 –, als adipös gilt, wer einen BMI über 30 hat. 

Ein Viertel der Erwachsenen ist adipös. Entsprechend nimmt auch der Anteil übergewichtiger und adipöser Patienten zu, die ein künstliches Kniegelenk erhalten.

Doch mit der Körperfülle steigen auch die Operationsrisiken:

„Übergewicht geht oft mit Mehrfacherkrankungen, etwa Herz-Kreislauf-Problemen in der Kombination mit Diabetes, einher“, sagt Heller. 
  • Diese Grunderkrankungen schwächen den Organismus und machen ihn anfälliger für Komplikationen wie Infektionen. 
  • Zudem ist der operative Zugang zum Gelenk, also die Schnittgröße und -tiefe, bei Dickleibigkeit größer und die Situation unübersichtlicher. 

„Die Präzision des operativen Eingriffs kann dadurch beeinträchtigt sein“, so Heller. Eine besonders häufige und langwierige Komplikation sind Wundheilungsstörungen:

  • „Die Fettschicht ist schlechter durchblutet und damit auch die darüberliegende Haut. Dadurch sind die Wundränder unterversorgt und können absterben, sodass sich die Wunde möglicherweise nicht mehr schließt – der Nährboden für Infektionen ist damit gelegt“, erläutert Heller weiter.

„Wir empfehlen unseren Patienten deshalb, vor einer geplanten Prothesen-OP abzunehmen und etwas für die allgemeine Fitness zu tun“, sagt Professor Dr. med. Florian Gebhard, Präsident der AE und Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Ulm. 

Für untrainierte Übergewichtige sehr geeignet seien etwa Elektrofahrräder. 

Sie schonen die Gelenke und unterstützen bei Hügeln und längeren Distanzen. Und er ergänzt: „Wir raten zudem, das neue Gewicht eine Zeit lang zu halten, bevor operiert wird“. Denn in der Phase des Abnehmens sei das Risiko für Komplikationen ebenfalls erhöht.

  • Trotz der genannten Risiken profitieren auch übergewichtige Patienten bis zu etwa einem BMI von 40 von einem künstlichen Kniegelenk. 

„Vorher müssen jedoch zwingend alle konservativen Möglichkeiten, wie etwa Physio- und Schmerztherapie, ausgeschöpft sein“, betont Heller. 

Erst danach gelte es, gemeinsam mit dem Patienten die Vor- und Nachteile einer Operation gründlich abzuwägen.

Falls eine Knieprothese unumgänglich ist, rät Heller allen, aber insbesondere stark adipösen Patienten, sich für den Eingriff in ein zertifiziertes Endoprothetik-Zentrum (EndoCert-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC)) zu begeben.

Und ist die Operation überstanden, gehöre es zu den Hausaufgaben des Patienten, das Gewicht regelmäßig zu kontrollieren und aktiv zu bleiben:

Denn auch das künstliche Gelenk profitiere von weniger Kilos und gut trainierter Muskulatur.

Quellen:
Robert Koch-Institut 2014, Studie DEGS1, Erhebung 2008- 2011
https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Uebergewicht_Adiposit...

Zertifizierungssystem in der Endoprothetik: www.endocert.de

Adipositas in der Revisionsendoprothetik des Kniegelenks – eine systematische Literaturübersicht und rechtliche Bewertung
Milena M. Ploeger, Norbert H. Müller, Dieter Christian Wirtz, Hendrik Kohlhof
Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-0590-5340

Complications and Obesity in Arthroplasty–A Hip is Not a Knee
David E. DeMik, MD, PharmD, Nicholas A. Bedard, MD, S. Blake Dowdle, MD, Jacob M. Elkins, MD, PhD, Timothy S. Brown, MD, Yubo Gao, PhD, John J. Callaghan, MD'
DOI: https://doi.org/10.1016/j.arth.2018.02.073

Complications of Morbid Obesity in Total Joint Arthroplasty: Risk Stratification Based on BMI
Derek T. Ward, MD, Lionel N. Metz, MD, Patrick K. Horst, MD, Hubert T. Kim, MD, PhD, Alfred C. Kuo, MD, PhD
DOI: https://doi.org/10.1016/j.arth.2015.03.045

Die AE-Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik verfolgt als unabhängiger Verein seit 1996 das Ziel, die Lebensqualität von Patienten mit Gelenkerkrankungen und -verletzungen nachhaltig zu verbessern und deren Mobilität wiederherzustellen. Mit ihren Expertenteams ausführenden Orthopäden und Unfallchirurgen organisiert sie die Fortbildung von Ärzten und OP-Personal, entwickelt Patienteninformation und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die AE ist eine Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie.

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