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Diabetespatienten: Blutdruck-, Blutfett-, Blutzucker- und Nierenwerte im Zielbereich

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neue Studie zu Diabetes Typ 2: Gute Blutwerte senken Risiko für frühen Tod und Herzinfarkt

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen sowie einen frühzeitigen Tod im Vergleich zur Gesamtbevölkerung. 

Nun zeigt eine Kohortenstudie aus Daten des Diabetesregisters in Schweden: 

  • Halten Diabetespatienten Blutdruck-, Blutfett-, Blutzucker- und Nierenwerte im Zielbereich und verzichten auf das Rauchen, liegt ihre Lebenserwartung auf nahezu demselben Niveau wie bei Menschen ohne Diabetes. Auch das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall ist dann ähnlich. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) rät daher Menschen mit Typ-2-Diabetes, ihre Gesundheit und Lebenserwartung durch einen bewussten Lebensstil positiv zu beeinflussen.  
Diabetes Typ 2 kann zu vielen Begleit- und Folgeerkrankungen führen und in Folge das Sterberisiko erhöhen.

Beispielsweise erleiden Betroffene etwa bis zu vier Mal häufiger Herzkreislauferkrankungen. „Diabetes Typ 2 bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass man einen frühen Tod stirbt und mit etlichen Folgeerkrankungen zu kämpfen hat“, betont DDG Präsident Professor Dr. med. Dirk Müller-Wieland. „Diese repräsentative Studie aus Schweden zeigt sehr deutlich, dass man mit einer chronischen Erkrankung gut und lange leben kann, wenn man sie im Griff hat und sich ihren Anforderungen stellt.

Hier sollten Ärzte und Patienten die Therapieziele streng verfolgen. 

  • Aber auch die Rahmenbedingungen, wie ein gesundes Lebensumfeld, sollten persönlich wie auch gesellschaftlich geschaffen werden.

Ziel der Kohortenstudie - die im New England Journal of Medicine erschienen ist - war es, einen Weg zu finden, das erhöhte Risiko für Menschen mit Diabetes Typ 2 für Herzkreislauferkrankungen und frühen Tod zu reduzieren oder gar zu beseitigen. Hierzu werteten die Autoren die Daten von 271.174 Menschen mit Typ-2-Diabetes aus dem Schwedischen Nationalen Diabetes Register über mehr als fünf Jahre aus und verglichen sie mit einer Kontrollgruppe von 1.355.870 Patienten ohne Diabetes. In ihrer Untersuchung fokussierten sie die fünf klassischen Risikofaktoren, die bei Typ-2-Diabetes bekanntermaßen zu kardiovaskulären Risiken und einem frühzeitigen Tod führen: erhöhte Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte sowie schlechte Nierenwerte und Rauchen. Sie kamen zu der Erkenntnis, dass Menschen mit Diabetes Typ 2, die alle Werte im Zielbereich hielten, ein nahezu identisches Sterberisiko und ein etwa gleiches kardiovaskuläres Risiko aufwiesen wie die Kontrollgruppe. „Mit jedem weiteren von den fünf untersuchten Werten, der sich im Zielbereich befand, reduzierte sich das Risiko für schweren Folgeerkrankungen und frühzeitigen Tod“, erklärt Müller-Wieland die Studienergebnisse. „Interessant ist, dass ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel der höchste Risikofaktor für Schlaganfall und Herzinfarkt war“, kommentiert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Past-Präsident und Presse-Sprecher der DDG.

„Diese Studie zeigt einmal mehr, dass ein gesunder Lebensstil ausschlaggebend für die erfolgreiche Behandlung des Typ-2-Diabetes ist“, so Frau Professor Dr. med. Monika Kellerer, Vize-Präsidentin der DDG. 

Um bei Patienten die fünf Werte konstant im Zielbereich zu halten, sind nicht nur Schulungen und die Compliance der Betroffenen wichtig.

Untersuchungen offenbaren, dass der Appell an den Einzelnen nicht ausreicht.

„Wir brauchen ein gesellschaftliches Umdenken, dass es diesen Betroffenen durch ein insgesamt gesünderes Umfeld erleichtert, ihre Therapieziele zu verwirklichen.

Darüber hinaus muss unbedingt durch bevölkerungsweite Maßnahmen verhindert werden, dass immer mehr Menschen an Diabetes Typ 2 erkranken“, fordert Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der DDG.

Hier hält die DDG gesundheitsfördernde Steueranpassungen, also eine erhöhte Steuer auf hochkalorische Produkte bei gleichzeitiger Steuerentlastung gesunder Lebensmittel, für die effektivste Maßnahme.

Zudem sollte ein Verbot von Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder richtet, verbindliche Standards für die Verpflegung in Kitas und Schulen sowie eine tägliche verpflichtende Stunde Schulsport/-Bewegung etabliert werden.

Die Studie zeigt auch, welchen Nutzen ein nationales Diabetesregister hat, das die DDG auch für Deutschland fordert.

Quellenangabe:
Rawshani A et al., Risk Factors, Mortality, and Cardiovascular Outcomes in Patients with Type 2 Diabetes, N Engl J Med 2018;379:633-44. DOI: 10.1056/NEJMoa1800256
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1800256

Neue Studie zu Diabetes Typ 2: Gute Blutwerte senken Risiko für frühen Tod und Herzinfarkt


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Originalpublikation:
www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1800256

Herzinfarkt oder Hirnschlag: Blutdruck und kardiovaskuläre Ereignisse

Medizin am Abend Berlin Fazit: Ist Salz besser als sein Ruf?

Ein höherer Salzkonsum führt noch nicht automatisch zu einem Herzinfarkt oder Hirnschlag. 

Eine Vergleichsstudie mit 18 Ländern belegt, dass Salz zwar den Blutdruck erhöht, nicht aber zwingend das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. 

Die Kardiologie am Inselspital hat die Ergebnisse für «The Lancet» eingeordnet.  Bis zu einem gewissen Grad korreliert der tägliche Salzkonsum positiv mit der Lebenserwartung
Bis zu einem gewissen Grad korreliert der tägliche Salzkonsum positiv mit der Lebenserwartung Abb. Messerli et al, The Lancet, Volume 392, ISSUE 10146, zvg.


  • Wer viel Salz isst, erhöht früher oder später seinen Blutdruck. 

Das ist seit mehr als einem Jahrhundert bekannt und durch zahlreiche wissenschafliche Publikationen untermauert.

Ärztinnen und Ärzte warnen daher vor einem exzessiven Salzkonsum und die Weltgesundheitsorganisation, European Society of Cardiology and American Heart Association empfehlen eine drastische Reduktion der Salzzufuhr für die Gesamtbevölkerung.

Dass dadurch das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse automatisch gesenkt wird, konnte aber bislang keine Studie belegen.

Nun untersuchte eine internationale Vergleichsstudie mit 18 Ländern und 94 378 Personen über acht Jahre, inwiefern die tägliche Salzzufuhr tatsächlich zu mehr Herzinfarkten, Hirnschlägen oder Gesamtsterblichkeit führt. Die Relevanz der Ergebnisse ordnete Prof. Dr. Franz Messerli, Kardiologe am Inselspital, für die Fachzeitschrift «The Lancet» am 9. August 2018 ein.


Salz ist nicht zwingend gesundheitsschädlich
Salz ist nicht zwingend gesundheitsschädlich  Inselspital, Universitätsspital Bern


Hirn eher gefährdet als Herz

Die Forschenden der McMaster University in Kanada fanden in ihrem Vergleich zwar eine lineare Beeinflussung von Salzkonsum und Bluthochdruck (+2.8 mmHg Zunahme pro Gramm Salz/Tag); diese betraf aber eher Personen, die bereits mehr als fünf Gramm Salz pro Tag zu sich nahmen.

Ein sehr hoher Salzkonsum führte zu einem grösseren Schlaganfallrisiko, was hauptsächlich in China der Fall war, wo der durchschnittlich Konsum bei fast 14 g pro Tag liegt.

Überraschend war jedoch die Beobachtung einer negative Korrelation zwischen Salzkonsum und Herzinfarkt wie auch zwischen Salzkonsum und Gesamtmortalität:

Je mehr Salz, desto geringer das Risiko. 

Bei zu tiefem Salzkonsum stieg das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall wiederum geringfügig an. 
  • Franz Messerli vermutet daher, dass nicht alle Organe gleich empfindlich auf Salz reagieren bzw. dass Salz möglicherweise sogar einen kardioprotektiven Effekt ausüben könnte.
Um dies noch besser beurteilen zu können, analysierten Messerli und seine Kollegen zudem den Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Lebenserwartung in 182 Ländern. Es zeigte sich, dass Salzkonsum, ausser wenn exzessiv, positiv mit der Lebenserwartung verbunden war (je geringer der Konsum desto kürzer die Lebenserwartung und umgekehrt) – Salz also an sich nicht unbedingt gesundheitsschädlich scheint.  

Andererseits war die Lebenserwartung bei tiefem Salzkonsum, wie er teilweise in den Empfehlungen definiert ist, deutlich vermindert.

Mehr Obst und Gemüse statt weniger Salz

Die Studie erforschte zudem die Korrelation zwischen Kaliumgehalt der Nahrung und Herzinfarkt, Schlaganfall und Gesamtmortalität.

Unabhängig vom Salzkonsum senkte Kalium alle drei Risiken. 

Das bedeutet:

Auch Patienten mit einem hohen Salzkonsum können mit zusätzlichem Kalium ihr Risiko vermindern.

Kalium kommt hauptsächlich in Früchten, Nüssen und Gemüse vor.

Schlussfolgerungen aus der Studie

1. Eine kaliumreiche Diät (Früchte und Gemüse) vermindert das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und Gesamtmortalität.

2. Ein zu hoher Salzkonsum erhöht das Risiko von Schlaganfall aber nicht von Herzinfarkt und Gesamtmortalität.


3. Ein zu niedriger Salzkonsum kann das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und Gesamtmortalität geringfügig erhöhen und möglicherweise die Lebenserwartung vermindern.


Studie: DOI: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(18)31376-X

Editorial: https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31724-0/fullt...

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Langzeitfolge von Herzschrittmachern: Besser mit His-Bündes-Schrittmacher

Medizin am Abend Berlin Fazit: Risiko für Herzschwäche effektiv verringern: 

Neuer Schrittmacher stimuliert natürlichen Herzschlag

Eine nachlassende Pumpleistung des Herzens, die Herzinsuffizienz oder Herzschwäche, ist eine häufig beobachtete Langzeitfolge bei Patienten mit Herzschrittmachern. 

Kürzlich haben Kardiologen der Klinik für Innere Medizin II erstmalig bei Patient*innen des Ulmer Universitätsklinikums einen innovativen Herzschrittmacher implantiert, der das herzeigene Reiz-Leitungssystem stimuliert und so physiologische, d.h. natürliche Herzschläge auslöst. 

Das Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln, wird dadurch deutlich reduziert. 
  • Die Klinik gehört bundesweit zu den ersten Herzzentren, die diese neue Therapieform, den His-Bündel-Schrittmacher, bereits in der regulären Patientenversorgung etabliert haben. 

Dr. med. Tillman Dahme
Dr. med. Tillman Dahme Foto: Universitätsklinikum Ulm

Risiko für Herzschwäche effektiv verringern: Neuer Schrittmacher stimuliert natürlichen Herzschlag 

  • Herzschwäche führt bei vielen Betroffenen zu vorzeitiger Erschöpfung, einer verminderten Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, aber auch zu Atemnot oder Wassereinlagerungen in der Lunge oder den Beinen. 

Je nach Schweregrad wird die Lebensqualität dadurch merklich beeinträchtigt.

„Mithilfe des innovativen His-Bündel-Herzschrittmachers lässt die Pumpleistung des Herzens – anders als bei normalen Herzschrittmachern – nicht nach einiger Zeit nach“, berichten Dr. Tillman Dahme, Leiter der Elektrophysiologie, und Dr. Carlo Bothner, Bereichsfacharzt Elektrophysiologie und Spezialist für Herzschrittmacher-Implantationen.

Dr. med. Carlo Bothner
Dr. med. Carlo Bothner Foto: Universitätsklinikum Ulm 

  •  „Die Gefahr, dass die Patienten aufgrund einer Schrittmacher-bedingten Herzschwäche ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen, ist also äußerst gering. 
  • Auch zeichnet sich im Langzeitverlauf im Trend eine geringere Sterblichkeit ab.“
Der His-Bündel-Schrittmacher bedeute weltweit einen Umbruch in der Herzschrittmachertherapie, so die beiden Mediziner.

Die Innovation: Er stimuliert das herzeigene Reiz-Leitungssystem, wodurch eine physiologische, also natürliche Aktivierung der Herzkammern ausgelöst wird. Der Reiz trifft wie ein echtes Signal gleichzeitig in beiden Herzkammern ein. Herkömmliche Schrittmacher hingegen werden an der Spitze der rechten Herzkammer befestigt. Geben sie nun einen elektrischen Impuls ab, breitet sich dieser „unnatürlich“ von der rechten in die linke Herzkammer aus. Diese elektrische sowie mechanische Asynchronie der Herzkammern kann langfristig zu Herzschwäche führen.

Das Innovative am His-Bündel-Schrittmacher ist gleichzeitig auch das Herausfordernde.

Denn die Kardiologen müssen die Schrittmachersonde direkt im His-Bündel befestigen.

Dieses Geflecht aus spezialisierten Herzmuskelzellen ist nach dem deutschen Internisten und Kardiologen Wilhelm His (1863-1934) benannt.

„Das His-Bündel ist eine nur wenige Millimeter kleine Struktur in der Herzscheidewand zwischen den Vorhöfen und Kammern. Es exakt zu lokalisieren, erfordert komplexe technische Voraussetzungen“, so Dahme. 

 „Am Universitätsklinikum verfügen wir jedoch zum Glück über spezielle Hybrid-OP-Säle, die mit Elektrophysiologie-Laboren ausgestattet sind.

Da das His-Bündel ein unverkennbares elektrisches Signal aussendet, wissen wir genau, wenn der Katheter es erreicht hat und können die Sonde punktgenau platzieren.“

„Seit 60 Jahren werden Herzschrittmacher in der Patientenversorgung eingesetzt“, erläutert Professor Dr. Wolfgang Rottbauer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II.

  • „Doch abgesehen von Weiterentwicklungen hinsichtlich einer längeren Batterielebensdauer oder einer immer weiteren Verkleinerung der Schrittmachergehäuse ist der His-Bündel-Schrittmacher seit Jahrzehnten der erste fundamentale Fortschritt, der die Nachteile der konventionellen Schrittmacher aufzuheben verspricht. 

Wir freuen uns daher, unseren Patientinnen und Patienten diese substanziell verbesserte Therapieoption anbieten zu können, auch wenn sie höchste Herausforderungen an Operateur und OP-Saal stellen.“

In der Klinik für Innere Medizin II sind seit Mitte Juli bereits zahlreiche sogenannte His-Bündel-Schrittmacher implantiert worden.

Die Therapie gehört mittlerweile zum standardmäßig angebotenen Behandlungsspektrum der Klinik und kann bei Patienten, bei denen der Einsatz medizinisch indiziert ist, durchgeführt werden.

Neben konventionellen und den neuen His-Bündel-Schrittmachern führt die Klinik auch die Implantation miniaturisierter, sondenloser Herzschrittmacher, die direkt im Herzen platziert werden, durch. 

Mit dem His-Bündel-Schrittmacher wurde das Spektrum an innovativen Schrittmachertechniken am Universitätsklinikum Ulm nun um einen zusätzlichen Bereich erweitert.

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Dr. med. Tillman Dahme, Leiter Elektrophysiologie
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Einwanderer und Reiserückkehrer: Parasitäre Infektionskrankheit der Leber

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie Parasiten Leberkrebs erzeugen

Schistosomiasis-Infektionen: 

Interdisziplinäres Gießener Forscherteam identifiziert Signalwege für die Karziogenese 

Schistosomenei in der Leber.Wie Parasiten Leberkrebs erzeugen Schistosomenei in der Leber. Foto: AG Roeb


Die Schistosomiasis (Bilharziose) ist nach Malaria weltweit die häufigste parasitäre Infektionskrankheit.

Etwa 200 Millionen Menschen überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen sind infiziert; in Deutschland betrifft die Erkrankung vor allem Einwanderer und Reiserückkehrer. 

Die Schistosomen (Pärchenegel) leben in den Blutgefäßen ihrer Wirte und legen dort ihre Eier ab. 
  • Diese werden in verschiedene Organe verschleppt und führen vor allem in Leber, Milz und Darm zu schwerwiegenden Entzündungen, die tödlich verlaufen können. 

Klinische Daten haben zudem gezeigt, dass Schistosomiasis auch die Bildung von Leberkrebs fördern kann.

Arbeitsgruppen des Schwerpunkts Gastroenterologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unter der Leitung von Prof. Dr. Elke Roeb und des Instituts für Parasitologie der JLU (Prof. Dr. Christoph Grevelding) haben erforscht, wie der Parasit Schistosoma mansoni krebsbildende Faktoren in der Leber aktiviert. 

Ihre Ergebnisse haben sie in der renommierten Zeitschrift „Hepatology“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten mit Schistosoma mansoni infiziertes Lebergewebe. 

Dabei stellten sie fest, dass aus den Schistosomeneiern lösliche Faktoren freigesetzt werden, sogenannte IPSE.

Diese induzieren die Aktivierung von krebsauslösenden Faktoren und stören zudem die DNA-Reparatur.

Hepatozelluläre Onkogene wie c-Jun und STAT3 sind wichtige Regulatoren der Entwicklung und Progression von Leberkrebs – sie werden durch die aus den Schistosomeneiern freigesetzten löslichen Faktoren permanent aktiviert.

„Die Identifizierung dieses Signalwegs kann die Grundlage für neue Strategien zur Verhinderung der Karzinogenese durch Schistosomiasis bilden“, so Prof. Dr. Elke Roeb.

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Prof. Dr. Elke Roeb
Schwerpunkt Gastroenterologie
Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen (UKGM)
Fachbereich 11 – Medizin der JLU
Klinikstraße 33, 35392 Gießen

Caroline Link Justus-Liebig-Universität Gießen
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Originalpublikation:
Martin Roderfeld, Sevinc Padem, Jakob Lichtenberger, Thomas Quack, Ralf Weiskirchen, Thomas Longerich, Gabriele Schramm, Yuri Churin, Karuna Irungbam, Annette Tschuschner
Anita Windhorst, Christoph G. Grevelding, Elke Roeb: Schistosoma mansoni egg secreted antigens activate HCC‐associated transcription factors c‐Jun and STAT3 in hamster and human hepatocytes. Hepatology, online veröffentlicht am 27. Juli 2018
DOI: 10.1002/hep.30192

Patienten mit Herzschwäche: Telemedizin Mitbetreuung

Medizin am Abend Berlin Fazit: Mit Telemedizin länger leben

Studienergebnisse belegen Vorteile der Telemedizin für Patienten mit Herzschwäche 
 
Die telemedizinische Mitbetreuung von Patienten mit Herzschwäche führt zu weniger Krankenhausaufenthalten und zu einer längeren Lebensdauer.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: Smartphone - Schnittstelle für Arzt und Patient  

  • Dies gilt gleichermaßen für Patienten im ländlichen Raum und in Metropolregionen. 

Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin herausgefunden. Die Ergebnisse wurden jetzt in der Fachzeitschrift Lancet* veröffentlicht.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg – Fontane“ hat das Team um Prof. Dr. Friedrich Köhler vom Zentrum für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité 1.538 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz untersucht. Die Hälfte von ihnen wurde telemedizinisch mitbetreut, die andere Hälfte wurde konventionell behandelt. Die klinische Studie wurde bundesweit zusammen mit 113 kardiologischen und 87 hausärztlichen Einrichtungen durchgeführt.

Die telemedizinisch mitbetreuten Patienten erhielten vier Messgeräte: 

ein Elektrokardiogramm (EKG) mit Fingerclip zur Messung der Sauerstoffsättigung,

ein Blutdruckmessgerät,

eine Waage

sowie ein Tablet zur Selbsteinschätzung des Gesundheitszustandes.

Über das Tablet wurden die Werte automatisch an das Zentrum für kardiovaskuläre Telemedizin der Charité übertragen. Ärzte und Pflegekräfte des Zentrums bewerteten die übertragenen Messwerte – 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche. Bei einer Verschlechterung der Werte ergriffen sie entsprechende Maßnahmen, zum Beispiel die Veränderung der Medikation, die Empfehlung für einen ambulanten Arztbesuch oder die Krankenhauseinweisung.

  • Primäre Studienziele waren, ungeplante kardiovaskuläre Krankenhausaufnahmen zu vermeiden und die Patienten möglichst lange außerhalb eines Krankenhauses behandeln zu können sowie die Lebenserwartung zu erhöhen. 
  • Weitere Studienziele umfassten die Erhöhung der Lebensqualität und der Selbstmanagementfähigkeit der Patienten. 
  •  
  • Zudem sollte überprüft werden, ob telemedizinische Mitbetreuung strukturelle Defizite der medizinischen Versorgung auf dem Land gegenüber städtischen Regionen ausgleichen kann.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die telemedizinisch mitbetreuten Patienten weniger Tage durch ungeplante Einweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz im Krankenhaus verbringen mussten: im Durchschnitt waren es 3,8 Tage pro Jahr im Vergleich zu 5,6 Tagen pro Jahr in der Kontrollgruppe. Damit haben die telemedizinisch mitbetreuten Patienten insgesamt und bezogen auf die einjährige Studiendauer pro Patient signifikant weniger Tage durch ungeplante kardiovaskuläre Krankenhausaufenthalte oder Tod verloren: 17,8 Tage im Vergleich zu 24,2 Tagen in der Kontrollgruppe.

  • Darüber hinaus wies die telemedizinische Patientengruppe eine signifikant geringere Gesamtsterblichkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe auf. Von 100 Herzinsuffizienzpatienten starben in einem Jahr unter den regulären Bedingungen etwa 11 Patienten (11,3 pro 100 Patientenjahre), mit telemedizinischer Mitbetreuung hingegen etwa 8 Patienten (7,8 pro 100 Patientenjahre).

„Die Studie konnte nachweisen, dass mit Telemedizin eine Lebensverlängerung erreicht werden kann“, erklärt Prof. Köhler. Dieses Ergebnis wurde unabhängig davon erreicht, ob der Patient in einer strukturschwachen ländlichen Gegend oder in einer Metropolregion lebt.  

Damit eignet sich Telemedizin, um regionale Versorgungsunterschiede zwischen Stadt und Land auszugleichen und die Versorgungsqualität insgesamt zu verbessern.
„In einem nächsten Schritt möchten wir unsere erhobenen Daten gesundheitsökonomisch analysieren und prüfen, welche Kosteneinsparungen für das Gesundheitssystem durch telemedizinische Mitbetreuung möglich sind. 

Zudem untersuchen wir ein Jahr nach dem Studienende, ob telemedizinische Mitbetreuung auch nach ihrem Abschluss einen nachhaltigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat“, ergänzt Prof. Köhler.

Forschungsprojekt „Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg – Fontane“:
Das Projekt „Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg – Fontane“ wurde von 2009 bis 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 10,2 Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus hat das Land Brandenburg die technische Entwicklung des in der Studie verwendeten Telemedizinsystems mit 4,5 Millionen Euro unterstützt. Projektpartner sind die GETEMED Medizin- und Informationstechnik AG, die Deutsche Telekom Healthcare and Security Solutions GmbH, die Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH, die Thermo Fisher Scientific Clinical Diagnostics Brahms GmbH sowie die assoziierten Kooperationspartner AOK Nordost und BARMER.

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Prof. Dr. Friedrich Köhler
Leiter des Zentrums für kardiovaskuläre Telemedizin
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie und Angiologie
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Dr. Julia Biederlack
Telefon: 030-450 570 585
Fax: 030-450 570 940
E-Mail-Adresse: julia.biederlack@charite.de


Originalpublikation:
*Koehler F et al. Efficacy of Telemedical Interventional Management in Patients with Heart Failure (TIM-HF2): a randomised, controlled, parallel-group, unmasked trial, Lancet 2018. DOI 10.1016/S0140-6736(18)31880-4.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31880-4/fullt...

https://telemedizin.charite.de/


http://www.gesundheitsregion-fontane.de/


http://www.fontane-studie.de


 

Chronischer Stress - Straftaten

Medizin am Abend Berlin Fazit: Bereits das Miterleben von Gewalt kann die Gehirnentwicklung von Jugendlichen negativ prägen

MRT-Studie mit 65 Jugendlichen aus Los Angeles: 

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der University of Southern California hat den Zusammenhang zwischen Stresseinflüssen in Form von Gewalterleben und der Hirnstruktur von Jugendlichen untersucht. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Sicherstellung der physiotherapeutischen Versorgung 

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Human Brain Mapping veröffentlicht. 
 
  • Drogenhandel, Schießereien oder Einbruch – selbst wenn wir nicht unmittelbar davon betroffen sind, so gehen Eindrücke von Gewalt und Straftaten vermutlich nicht spurlos an uns vorüber. 

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung sowie der University of Southern California haben die Gehirne und die Kognition von 65 gesunden Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren untersucht, die in Vierteln mit hohen Kriminalitätsraten in Los Angeles leben.

„Aus früheren Studien wissen wir, dass das Leben in konfliktreichen Umgebungen mit geringerer kognitiver Leistungsfähigkeit und einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen, darunter der posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), einhergehen.

Aber es gab bis dato keine Studie, die untersucht hat, wie sich dies bei Jugendlichen verhält“, sagt Erstautor Oisin Butler vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Die Ergebnisse der Studie stützen die Annahme, dass auch indirekte Gewalterfahrungen die Gehirnentwicklung von Jugendlichen beeinflussen.


  • So konnten die Wissenschaftler bei den Jugendlichen, die mit Gewalt in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft konfrontiert waren, einen niedrigeren Intelligenzquotienten und ein kleineres Volumen der grauen Substanz im anterioren cingulären Kortex sowie in der unteren Stirnwindung nachweisen.  
  • Diese Hirnregionen sind für kognitive Funktionen höherer Ordnung wichtig, insbesondere für die kognitive Kontrolle, die Sprachfähigkeit und für Gemütsregungen. 
  • „Die Ausdünnung der grauen Substanz gehört zur normalen Hirnreifung dazu. 
  • Je langsamer jedoch dieser Prozess vonstattengeht, desto mehr Zeit bleibt kognitiven Funktionen zur Ausreifung. 
  • Weitere Studien sind notwendig, um herauszufinden, inwieweit Stress den Abbau der grauen Substanz beschleunigt“, so Butler weiter.

Ohne selbst Opfer oder Täter geworden zu sein, hatten alle an der Studie beteiligten Jugendlichen von Straf- oder Gewalttaten in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft gehört, waren deren Zeuge gewesen oder sind schon einmal bedroht worden. Die Jugendlichen kamen aus intakten, wenn auch wirtschaftlich schwachen Familien und hatten weder Missbrauch noch Vernachlässigung im Elternhaus erfahren. „Wir wollten sicher gehen, dass die Ergebnisse nicht durch andere Faktoren wie beispielsweise psychische Erkrankungen oder Missbrauchserfahrungen beeinflusst werden, die bekanntermaßen auch mit Veränderungen in der Hirnstruktur einhergehen können“, sagt Senior-Autorin Mary Helen Immordino-Yang von der University of Southern California. Die Studienteilnehmer absolvierten einen Intelligenztest und ihre Hirnstruktur wurde mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) vermessen.

  • Die Ergebnisse ähneln im Wesentlichen einer Studie über die Auswirkungen von militärischen Einsätzen auf das Gehirn. 

Darin konnten Wissenschaftler unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung zeigen, dass die Dauer von militärischen Einsätzen bei gesunden Soldaten mit einer verkleinerten grauen Substanz in der gleichen Hirnregion in Verbindung steht.

  • „Chronischer Stress, beispielsweise in Form von Gewalterfahrungen, kann Auswirkungen auf das gesunde Gehirn haben. 

Die betroffenen Hirnstrukturen zeigen Ähnlichkeiten zu denen von Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung, auch wenn die hier untersuchten Personen keine derartige Störung aufweisen“, sagt Ko-Autorin Simone Kühn, die die Studie zu Militäreinsätzen am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung leitete.

Hatten sich bisherige Studien vorwiegend auf die Erforschung von Stress und Traumata bei Personen mit klinischen Symptomen fokussiert, untersuchen diese beiden Studien den Einfluss von Stress auf das Gehirn bei gesunden Probanden.

„Die Mehrheit der Bevölkerung, die mit Gewalt in Berührung gekommen ist, entwickelt keine klinischen Symptome wie die posttraumatische Belastungsstörung.

Damit dürften wir ein wesentlich differenzierteres Bild von Stresseinflüssen auf das Gehirn zeichnen und leisten einen Beitrag zur Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse neurowissenschaftlicher Stressforschung“, so Kühn weiter.

Originalpublikation:
Butler, O., Yang, X.-F., Laube, C., Kühn, S., & Immordino-Yang, M. H. (2018). Community violence exposure correlates with smaller gray matter volume and lower IQ in urban adolescents. Human Brain Mapping, 39, 2088-2097. https://doi.org/10.1002/hbm.23988

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Kerstin Skork Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

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Neurovaskulären Netzwerk Ostsachsen/Südbrandenburg“ (SOS-NET

Medizin am Abend Berlin Fazit: Länderübergreifendes Netzwerk sichert optimale Versorgung von Hirngefäß-Patienten

Um eine optimale Versorgung aller Patienten mit Hirngefäß-Erkrankungen im Raum Ostsachsen/Südbrandenburg zu gewährleisten, haben sich 2017 alle neurologischen Akutkliniken in dieser Region zum „Neurovaskulären Netzwerk Ostsachsen/Südbrandenburg“ (SOS-NET) zusammengeschlossen. 

Mit der jetzt erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierung als Neurovaskuläres Netzwerk gemäß den Richtlinien der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft ist die Expertise dieses Netzwerks nun offiziell von unabhängigen Fachauditoren bestätigt worden. 
 Repräsentanten des Neurovaskulären NetzwerksOstsachsen Südbrandenburg.
Repräsentanten des Neurovaskulären NetzwerksOstsachsen Südbrandenburg.
Foto: Uniklinkum Dresden / Marc Eisele

Die Zusammenarbeit der neun Krankenhäuser ist durch Verträge geregelt. 

  • Darin sind verbindliche Standards zur fachübergreifenden Versorgung der Patienten vereinbart, die aufgrund von Schlaganfällen, Veränderungen der Hirngefäße sowie Hirnblutungen einer spezialisierten Therapie bedürfen. 
  • In das neue Netzwerk eingebunden sind insbesondere Experten der Fachrichtungen Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie. 

Neben dem koordinierenden Zentrum – dem „Dresdner NeurovaskulärenCentrum“ am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden – sind am SOS-NET folgende Akutkrankenhäuser beteiligt:

Sächsisches Landeskrankenhaus Arnsdorf, Carl Thiem-Klinikum Cottbus, Städtisches Klinikum Dresden, Kreiskrankenhaus Freiberg, Städtisches Klinikum Görlitz, Lausitzer Seenland Klinikum Hoyerswerda, Elb­landklinikum Meißen, sowie das Klinikum Niederlausitz Standort Senftenberg.

Das Versorgungsgebiet umfasst demnach 2,3 Millionen Einwohner.

Bei einem akuten Schlaganfall zählt jede Minute.

Um die zeitkritische Behandlung von Patienten mit einem akuten Schlaganfall flächendeckend sicherzustellen ist eine enge Zusammenarbeit in einer Netzwerkstruktur zwischen den Kliniken in einer Region notwendig.

Das Neurovaskuläre Netzwerk Ostsachsen/ Südbrandenburg erweitert damit auf grundlegende Weise das bereits seit zehn Jahren bestehende telemedizinische „Schlaganfall-Ostsachsen Netzwerk“ (SOS-TeleNET), über das weitere 13 internistische Krankenhäuser der Region in die Netzwerkstruktur eingebunden sind.

Darüber hinaus haben sich in den letzten Jahren auch für andere Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße zunehmend interdisziplinäre und standortübergreifende Behandlungsansätze etabliert – sowohl im Rahmen der Akutversorgung als auch für planbare Behandlungen. 

Mit der jetzt erfolgreich abgeschlossenen Zertifizierung nach den Vorgaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft wurde die Expertise des Neurovaskulären Netzwerks Ostsachsen/Südbrandenburg nun auch von unabhängigen Fachauditoren gewürdigt. In ihrem in dieser Woche dem Netzwerk übergebenen Zertifizierungsbericht würdigen die Auditoren die gute Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks und die umfangreichen Maßnahmen zur Qualitätsmessung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Abläufe und Strukturen.

Das SOS-NET stellt für die Bewohner der Region von Cottbus bis zur tschechischen Grenze und zwischen Görlitz und Freiberg eine optimale stationäre und ambulante Versorgung bei Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße sicher. 

Basis dafür sind gemeinsame, für alle Netzwerkpartner verbindliche Versorgungsrichtlinien und Kooperationsverträge zwischen den neun beteiligten Krankenhäusern. Die Partner verpflichten sich zu einem engen Informationsaustausch bezüglich ihrer Hirngefäß-Patienten.

  • So findet jede Woche eine neurovaskuläre Fallkonferenz statt, an der Experten aller beteiligten Kliniken teilnehmen. Neurologen, Neurochirurgen und Neuroradiologen entscheiden in diesem Rahmen gemeinsam über die Therapie jedes einzelnen Patienten. 
  • Rund um die Uhr steht zudem ein Experte des am Dresdner Uniklinikum angesiedelten koordinierenden Zentrums als Ansprechpartner für Akutfälle zu Verfügung. 

Dank modernster telemedizinischer Infrastruktur können Ergebnisse radiologischer Untersuchungen sowie Behandlungsdaten direkt zwischen den Kliniken ausgetauscht und besprochen werden. Durch diese Strukturen ist eine flächendeckende, leitliniengerechte und damit bestmögliche Versorgung aller Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen in dem großen Versorgungsgebiet des Netzwerks sichergestellt.

Ein wesentlicher Fokus der Netzwerkarbeit besteht darin, die Therapien, Behandlungswege und -ergebnisse kontinuierlich in einem umfangreichen Schlaganfallregister zu erfassen, auszuwerten und dadurch systematisch zu verbessern. 

Dies geschieht unter anderem in sogenannten Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen, in denen die Spezialisten den Ablauf und die Ergebnisse der Therapien besprechen, um daraus Schlüsse zu ziehen, wie die Arbeit der Ärzte und Pflegenden und des Gesamtnetzwerks weiter optimiert werden kann. Darüber hinaus gibt es jährliche Struktur- und Qualitätskonferenzen sowie halbjährliche Netzwerktreffen.

Uniklinikum bündelt Fachexpertise im DNVC
Parallel zum Aufbau des Neurovaskulären Netzwerks Ostsachsen/Südbranden­burg wurden am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden die Strukturen zur Behandlung von Hirngefäß-Patienten neu geordnet. Das von Prof. Jennifer Linn geleitete Dresdner NeurovaskuläresCentrum (DNVC) vereint die Experten der Kliniken für Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie sowie des Zentralbereichs Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement. Das Zentrum arbeitet eng mit dem UniversitätsGefäßCentrum mit seinen Fachbereichen Angiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie, mit der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, der Klinik für Strahlentherapie sowie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammen. Als externer Kooperationspartner ist das Herzzentrum Dresden in das DNVC eingebunden.

„Mit dem Dresdner NeurovaskuläresCentrum und dem Neurovaskulären Netzwerk Ostsachen/Südbrandenburg leiten wir eine neue Ära der Zentren- und Netzwerkbildung ein. Denn mit diesen Strukturen teilen wir unsere Expertise mit den Partnerkliniken der Region, verfolgen aber über die unmittelbaren Aufgaben der Krankenversorgung hinaus weitere Ziele. Die koordinierende Rolle des DNVC dient unter anderem dazu, auf der Basis wissenschaftlichen Vorgehens die bestehenden Standards in der Versorgung von Hirngefäß-Patienten zu überprüfen und weiter zu verbessern. Zudem spielen die beiden Strukturen eine wichtige Rolle bei der Weiterbildung von Ärzten auf den Fachgebieten Neurologie, Neurochirurgie und Neuroradiologie“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Universitätsklinikums.

„Unser DNVC bündelt die Kompetenzen der beteiligten Kliniken am Uniklinikum Dresden. Dadurch wird die Zusammenarbeit durch feste Strukturen und kurze Wege weiter verbessert. Zur optimalen Vor- und Nachsorge der betroffenen Patienten bietet unser Zentrum beispielsweise interdisziplinäre neurovaskuläre Sprechstunden an. Zudem sorgen fünf Arbeitsgruppen dafür, wichtige Themen wie das Qualitätsmanagement oder Forschung und Weiterbildung kontinuierlich voranzutreiben“, sagt Prof. Jennifer Linn. Die DNVC-Direktorin ist gleichzeitig Direktorin des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Dresdner Uniklinikum.

Infotag für Patienten mit Aneurysmen oder Angiomen hirnversorgender Gefäße
Hirn-Aneurysmen – das sind krankhafte und zum Teil lebensbedrohliche Erweiterungen der Blutgefäße – sowie Angiome – darunter verstehen Ärzte tumorartige Gefäßneubildungen oder entwicklungsbedingte Gefäßfehlbildungen – sind schwere Erkrankungen der hirnversorgenden Gefäße, die häufig als Zufallsbefund entdeckt werden. Diese Diagnosen treffen die Patienten und deren Angehörige meist absolut unvorbereitet und konfrontieren sie mit wichtigen Entscheidungen. Die akute Sub-arachnoidalblutung – eine Blutung unter der Hirnhaut – sowie die intrazerebrale Blutung – die sogenannte Hirnblutung – stellen lebensbedrohliche Komplikationen dieser Erkrankungen dar. Sie zu vermeiden, ist das Ziel vorbeugender Therapien dieser Gefäßerkrankungen. Die Empfehlung zur Behandlung und die Wahl des geeignetsten Therapieverfahrens erfordert in jedem Einzelfall eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung. Diese muss in enger Zusammenarbeit der behandelnden Fachdisziplinen und vor allem unter Einbeziehung des Betroffenen durch ausführliche Aufklärung und Information erfolgen. Im weiteren Verlauf haben gezielte Rehabilitationsmaßnahmen einen hohen Stellenwert.

In Zusammenarbeit mit dem Verein für Hirnaneurysma-Erkrankte – „Der Lebenszweig e.V.“ – veranstaltet das Dresdner NeurovaskuläresCentrum am 22. September 2018 die Hirn-Aneurysma-Herbsttagung des Vereins. Die Veranstaltung soll Patienten, ihren Angehörigen sowie Interessierten die Gelegenheit bieten, mehr über die Behandlungsmöglichkeiten und die Entscheidungsprozesse zu erfahren, die den Therapieempfehlungen bei diesen Erkrankungen zugrunde liegen.

Nähere Informationen zu der Veranstaltung gibt es unter www.uniklinikum-dresden.de/dnvc

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Morbus Parkinson: motorische und kognitive Effekte (THS - Tiefe Hirnstimmulation)

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wirkung der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson

Bessere Effekte für die Beweglichkeit und weniger Nebenwirkungen möglich 
 
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben motorische und kognitive Effekte der Tiefen Hirnstimulation bei Patienten mit Morbus Parkinson untersucht. 
  • Die Ergebnisse zeigen, dass unerwünschte Nebenwirkungen der Tiefen Hirnstimulation, die die Kognition betreffen, über eine andere Nervenbahn verlaufen als die gewünschte Verbesserung der Beweglichkeit der Patienten. 
Dieses Wissen trägt dazu bei, Therapien für Patienten mit Parkinson zu optimieren. 

Die Studie ist jetzt in der Fachzeitschrift Brain* erschienen.


Das menschliche Gehirn als Computersimulation: Durch die implantierten Elektroden der Tiefen Hirnstimulation erhält man Einblicke in die neuronalen Funktionen der Basalganglien und deren Nervenbahnen

Das menschliche Gehirn als Computersimulation: Durch die implantierten Elektroden der Tiefen Hirnstimulation erhält man Einblicke in die neuronalen Funktionen der Basalganglien und deren Nervenbahnen Neumann/Charité

  • Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist eine effektive Therapiealternative für Patienten mit Morbus Parkinson, die nicht genügend auf eine medikamentöse Behandlung ansprechen. 

Die Zielstruktur der THS ist der Nucleus subthalamicus, ein Teil des Zwischenhirns. 

Dieser Knotenpunkt aus verschiedenen Nervenbahnen ist vor allem für Bewegungsabläufe verantwortlich, spielt aber auch bei kognitiven Prozessen, wie dem Treffen von Entscheidungen oder der Reaktionsfähigkeit, eine wichtige Rolle.

Forscherinnen und Forscher der Klinik für Neurologie am Campus Charité Mitte haben jetzt den Einfluss der THS auf die kognitiven und motorischen Nervenbahnen geprüft. In einem Verhaltensexperiment in Kombination mit bildgebenden und simulierenden Netzwerkanalysen konnten sie darstellen, dass motorische Effekte, wie die Verbesserung der Beweglichkeit, und unerwünschte kognitive Effekte, zum Beispiel vorschnelles Handeln in Entscheidungssituationen, über unterschiedliche neuronale Pfade vermittelt werden.

  • Die gewonnenen Erkenntnisse erweitern das Verständnis über die beim Parkinson betroffenen neuronalen Netzwerke, liefern Einblicke in die Pathophysiologie der Parkinson-Erkrankung und erlauben Rückschlüsse über den Wirkmechanismus der THS. 

„Nur mit einem besseren Verständnis über den therapeutischen Mechanismus ist es möglich, die Hirnstimulation effektiver zu machen, Nebenwirkungen zu verringern und somit die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Parkinson zu verbessern“, erklärt der Erstautor der Studie Dr. Wolf-Julian Neumann, Wissenschaftler in der Klinik für Neurologie.

In einem nächsten Schritt möchte das Forscherteam der Arbeitsgruppe Bewegungsstörungen und Neuromodulation mit Hilfe von Messungen der Nervenaktivität bei Patienten krankheitsspezifische Muster von gesunden Verhaltensmustern unterscheiden.

„So können wir in Zukunft die Hirnstimulation an die individuellen Anforderungen des Patienten in Echtzeit anpassen.

Dies ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung einer intelligenten, individualisierten und bedarfsgerechten Therapie“, sagt Prof. Dr. Andrea A. Kühn von der Klinik für Neurologie und Leiterin der Arbeitsgruppe.

Wirkung der Tiefen Hirnstimulation bei Parkinson


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Dr. Wolf-Julian Neumann
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Arbeitsgruppe Bewegungsstörung und Neuromodulation
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Originalpublikation:
* Neumann WJ et al. Functional segregation of basal ganglia pathways in Parkinson's disease. Brain. 2018 Aug 6. doi: 10.1093/brain/awy206.

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https://neurologie.charite.de/forschung/arbeitsgruppen/bewegungsstoerungen_andre...
http://www.kfo247.de/

Einladung zur Studie: Patientenverfügung von Parkinson Erkrankten

Medizin am Abend Berlin Fazit: Parkinsonpatienten mit Patientenverfügung gesucht

MHH und Deutsche Parkinson Vereinigung starten Projekt zur Analyse und Verbesserung von Patientenverfügung bei an Parkinson Erkrankten 
 
  • Morbus Parkinson ist eine chronische neurodegenerative Erkrankung, die sich durch Muskelsteifigkeit, Zittern und Bewegungsarmut bemerkbar macht. 

In den ersten Jahren bis Jahrzenten der Erkrankung sind die motorischen und nicht-motorischen Symptome meist gut zu behandeln. 
  • Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es zu einem Verlust der eigenen Autonomie und einer Pflegebedürftigkeit kommen. 
Patientenverfügungen sollen helfen, in diesen Situationen Entscheidungshilfen für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte zu liefern. 

So kann sichergestellt werden, dass die Wünsche von Patientinnen und Patienten gewahrt werden, auch wenn diese keine selbstständige Auskunft mehr geben können.

  • Da bisher nur wenige Daten zu den Inhalten von Parkinsonpatienten bekannt sind, suchen die Medizinische Hochschule Hannover und die Deutsche Parkinson Vereinigung Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um die Patientenverfügung für Parkinson-Patienten perspektivisch zu verbessern.

Voraussetzungen für eine Teilnahme an der Studie sind die Diagnose Morbus Parkinson mit einem Krankheitsverlauf von mindestens einem Jahr sowie das Vorhandensein einer Patientenverfügung, die vor dem 01 April 2018 erstellt worden ist.

Ebenfalls muss eine schriftliche Einwilligungserklärung des Patienten vorliegen.

Die Studie verfolgt das Ziel, die Erstellungshilfen bei Patientenverfügungen von Parkinsonpatienten zu erarbeiten und zu verbessern.

Außerdem soll die Patientenverfügung auf die Verwertbarkeit in Bezug auf Therapieentscheidungen im klinischen Alltag untersucht werden.

Hierzu füllen die Teilnehmer einen kurzen Fragebogen (15 bis 20 Minuten) aus, und es findet eine anonyme Auswertung der Patientenverfügung statt. Die erforderlichen Unterlagen werden den Teilnehmern mit einem frankierten Rückumschlag zugeschickt.

Interessierte wenden sich an: Dr. Martin Klietz, Studienhandy (0177)7593673, klietz.martin@mh-hannover.de. 

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ZNA - Rettungsstelle-KANZEL Augenklinik: Seitengleichen Gesichtsfeldausfall homonyme Hemianopsie

Medizin am Abend Berlin Fazit: Nach Studie bei Gesichtsfeldausfall: Kinder können wieder Tennis und Bowling spielen

Mediziner des Universitätsklinikums Tübingen veröffentlichen eine Studie mit Kindern, die unter Gesichtsfeldausfällen leiden. 

Durch ein Training lernen sie eine Strategie kennen, die es ihnen ermöglicht, ihr gesamtes Blickfeld zu erweitern, um somit besser zu sehen. 

Die Studie wurde im Fachmagazin PLOS ONE publiziert.  
  • Bei Kindern, die eine Schädigung der Sehbahn, zum Beispiel aufgrund von Tumorerkrankungen oder epilepsiechirurgischen Eingriffen, erlitten haben, kommt es zu seitengleichen Gesichtsfeldausfällen (homonyme Hemianopsie). 
Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Schwerpunkt - Apotheken für Zytostatika

Vor beiden Augen fehlt dieselbe Hälfte des Gesichtsfelds.

Die Folge: 

Auf der Seite des Ausfalls können die betroffenen Kindern Gegenstände oder Personen nicht wahrnehmen; ihr Sehvermögen ist massiv eingeschränkt. 

Unfälle und eine Einschränkung der Lebensqualität sind die Folgen.

„Schätzungsweise sind in Deutschland jährlich mehrere hundert Kinder neu betroffen, weltweit sind es einige tausend“, sagt Stephan Küster von der Forschungseinheit für Visuelle Rehabilitation am Department für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Tübingen.

Die Tübinger Forscher führten nun erstmals eine Studie mit Kindern durch, die unter seitengleichen Gesichtsfeldausfällen leiden.

Über einen Zeitraum von mehreren Wochen nahmen sie an einem speziell konzipierten Computertraining für zuhause zur Rehabilitation ihres Gesichtsfeldausfalles teil.

Hierbei lernten sie spielerisch ihre Augenbewegungen im gesamten Blickfeld einzusetzen und damit den Gesichtsfeldausfall auszugleichen.

Die visuelle Rehabilitation verfolgt das Ziel, das Restsehvermögen zu optimieren. 


22 Kinder mit Gesichtsfeldausfall trainierten mit dem Programm sechs Wochen, zweimal täglich 15 Minuten, an fünf Tagen in der Woche.

Um Vergleichswerte für die Messungen zu erhalten, wurden ebenfalls 16 gesunde Kinder untersucht.

21 der 22 erkrankten Kinder zeigten eine Verbesserung der Suchzeiten während des Trainings.

Die Untersuchung der Augenbewegungen in der Klinik zeigte, dass die Kinder nach der Therapie deutlich öfter in ihre blinde Seite schauen als vor dem Training und dies mit größeren und effizienteren Augensuchbewegungen tun.


Die Kinder erlernten eine Strategie, wie sie schneller und effizienter suchen können.

„Wir haben gezeigt, dass die Strategie, die während des computergestützten Trainings entwickelt wurde, auch bei alltäglichen Aufgaben angewendet werden kann“, sagt Küster.

Einige Kinder berichteten, dass sie im Alltag nun viel besser zurechtkommen.

Ein Kind berichtete, dass es wieder Tennis spielen konnte, ein anderes Bowling.

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Forschungseinheit für Visuelle Rehabilitation,
Leitung Prof. Dr. med. S. Trauzettel-Klosinski,
Department für Augenheilkunde,
Universitätsklinikum Tübingen
Stephan Küster
Tel.: 07071 29-83701
E-Mail: Stephan.kuester@uni-tuebingen.de

Hoppe-Seyler-Str. 6
72076 Tübingen
Postfach 2668
72016 Tübingen
Deutschland
Baden-Württemberg

Bianca Hermle
Leiterin
Telefon: 07071 / 29 81032
E-Mail-Adresse: oeffentlichkeitsarbeit@med.uni-tuebingen.de

Originalpublikation:
https://doi.org/10.1371/journal.pone.0197285

Tumorchirurgie: Einmalig in Germany in dieser Kombination

Medizin am Abend Berlin Fazit: Uniklinikum Dresden weiht OP-Zentrum ein: 

Hochmodernes Domizil setzt Maßstäbe in der Chirurgie

Am vergangenen Dienstag wurde in Gegenwart des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer der Erweiterungsbau des Chirurgischen Zentrums feierlich eingeweiht. Der Freistaat Sachsen und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden investieren 111 Millionen Euro in Bau und Ausstattung des Gebäudekomplexes. Das in Eigenregie des Uniklinikums errichtete fünfstöckige Haus mit einer Nutzfläche von rund 11.000 Quadratmetern beherbergt 17 hochmoderne OP-Säle, eine Chirurgische Notaufnahme, einen Ambulanzbereich, eine Intensiv- und vier weitere Pflegestationen sowie eine leistungsstarke Zentralsterilisation. 

Medizin am Abend Berlin Terminhinweis: Nächste Wintertagung am 23.2.2019 

Der Komplex gehört damit zu den modernsten OP-Zentren Europas. 
  Prof. Michael Albrecht (4. v. l, Medizinischer Vorstand), Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange sowie Ministerpräsident Michael Kretschmer (2. v. r.) bei der Eröffnungszeremonie. Foto: Uniklinikum
 Prof. Michael Albrecht (4. v. l, Medizinischer Vorstand), Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange sowie Ministerpräsident Michael Kretschmer (2. v. r.) bei der Eröffnungszeremonie. Foto: Uniklinikum
 
Der ab Spätherbst schrittweise in Betrieb gehende Neubau ist direkt an den bestehenden, in den Häusern 58 und 59 untergebrachten OP-Trakt angeschlossen. Auch die Übergänge zu den Kliniken für Augenheilkunde sowie für HNO-Heilkunde sorgen für eine optimale Integration ins bestehende Gebäudeensemble.

Mit der direkten Nachbarschaft von OP-Sälen und Intensivstationen aber auch einer in den Operationstrakt integrierten Cafeteria und den direkt von den Stationen erreichbaren Innenhöfen setzt das Uniklinikum Maßstäbe bei den Arbeitsbedingungen der ärztlich und pflegerisch tätigen Mitarbeiter. Mit dem Neubau entstehen 190 neue Arbeitsplätze. 
Insgesamt werden im Vollbetrieb 530 Personen in dem Neubau arbeiten.

„Für das Universitätsklinikum ist die Erweiterung des Chirurgischen Zentrums ein entscheidender Meilenstein, um auch in Zukunft Maximalversorgung auf höchstem Niveau bieten zu können“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden. „Unsere Mission ist es, als Krankenversorger, als forschende Institution, aber auch als Unternehmen Spitzenleistungen zu erbringen. Das ist nur mit einer hochmodernen, hocheffizienten Infrastruktur möglich. Genau diese Qualitäten kann der Neubau langfristig bieten.“

„Das neue operative Zentrum ist ein weiterer Meilenstein für das Uniklinikum und ein Segen für die Patienten, die hier behandelt werden. Damit verbessert sich die sehr gute medizinische Versorgung an diesem Standort weiter. Der Freistaat hat gemeinsam mit dem Uniklinikum 111 Millionen Euro investiert. Das ist gut fürs Patientenwohl, aber auch für Beschäftigung und Wachstum in einer wichtigen Branche. Schon jetzt ist jeder siebente Arbeitsplatz bei uns einer in der Gesundheitsbranche. Auch deshalb investieren wir weiter in eine exzellente Gesundheitsversorgung in ganz Sachsen, sagt Ministerpräsident Michael Kretschmer.

„Insbesondere in der Tumorchirurgie steckt ein enormes Innovationspotenzial, das es zu nutzen gilt. Mit dem Erweiterungsbau des Chirurgischen Zentrums sowie mit dem Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden verfügt die Dresdner Hochschulmedizin künftig über hervorragende Voraussetzungen, um auch auf dem Gebiet der Tumorchirurgie patientennah auf höchstem Niveau zu forschen. 

Diese Konstellation ist der Inbegriff von Innovation und einmalig in Deutschland.  

Auch bietet sie ideale Voraussetzungen für die Lehre“, sagt Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden.

Hocheffiziente Grundrisse für einen effizienten Krankenhausbetrieb

Mit dem Neubau verfügt das Dresdner Uniklinikum über eines der effizientesten Krankenhausgebäude Deutschlands. Denn die Planer haben in Abstimmung mit Ärzten und Pflegenden ein optimales Verhältnis zwischen geringstmöglicher Verkehrs- und höchstmöglicher Nutzfläche erzielen können, bestätigt das Fraunhofer Institut in einem Gutachten. „Damit wird das Gebäude dem Bedarf an Flächen zur Versorgung der Patienten zum Zeitpunkt der Fertigstellung ebenso gerecht, wie den Erfordernissen der kommenden 20 Jahre“, sagt Prof. Michael Albrecht. Beleg dafür sind unter anderem die in Haus 32 geplanten, sehr kurz gehaltenen Wege für Patienten und Personal. Sie stellen die optimalen Abläufe in der Krankenversorgung sicher. Zudem sind auch die Grundrisse und Ausstattungen der einzelnen Räume auf höchste Flexibilität ausgerichtet. Dank dieser Anpassungsfähigkeit lassen sich die Flächen entsprechend dem aktuellen Tagesbedarf der chirurgischen Kliniken nutzen. Dies kommt nicht nur den Patienten zugute, die zügiger behandelt werden können, sondern dem Uniklinikum als Unternehmen, da der Neubau eine größtmögliche betriebswirtschaftliche Effizienz erreicht. Damit diese Flexibilität wirksam wird, sind die einzelnen Räume – vom Arztzimmer bis zum OP-Saal – nicht den einzelnen chirurgischen Kliniken zugeordnet: Stattdessen gibt es eine Festschreibung ihrer Funktion – etwa Ambulanz, Intensivstation, normale Pflegestation oder OP.

Mittagessen direkt im OP-Trakt

Ein effizienter Krankenhausbetrieb hängt jedoch nicht nur von den baulichen und organisatorischen Voraussetzungen ab. Deshalb wurde bei der Planung des Neubaus darauf geachtet, dass sich die im neuen OP-Zentrum tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wohlfühlen. Insbesondere im hermetisch abgeschlossenen OP-Bereich ist es für dort Tätige prinzipiell schwierig, in der Mittagszeit kurzfristig eine warme Mahlzeit einzunehmen. Auf Initiative von Wilfried Winzer, Kaufmännischer Vorstand des Uniklinikums, erhielt der OP-Trakt eine eigene Cafeteria mit Ruhezonen und Balkon. Dass Mitarbeiter ohne sich ausschleusen zu müssen in ihrer OP-Kleidung Essen gehen können, ist ein absolutes Novum und stellte die Planer vor einige Herausforderungen.

In der neuen Cafeteria mit gut 40 Plätzen werden drei Mitarbeiter der klinikumseigenen UKD Service GmbH dem OP-Personal warme und kalte Speisen anbieten. Zudem dient die Cafeteria rund um die Uhr als Aufenthaltsraum, in dem auch Mitgebrachtes gegessen werden kann. Wie auch auf den darüber liegenden Stationen gibt es die Möglichkeit, über einen Balkon direkt ins Freie zu gelangen. „Wir haben großen Wert auf diese Details gelegt. Im OP, auf den Intensivstationen wie auch auf den anderen Pflegestationen arbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochkonzentriert. Daher ist es sehr wichtig, dass sie in ihren Pausen abschalten und sich entspannen können. Mit der Cafeteria sowie den begehbaren Innenhöfen und den Balkonen haben wir etwas Besonderes geschaffen, was dem Uniklinikum als Arbeitsort zusätzliche Attraktivität verschafft“, sagt Wilfried Winzer.

Neurochirurgischer OP-Komplex mit intraoperativ nutzbarem MRT

Neue Dimensionen eröffnet der Erweiterungsbau vor allem auf medizinischem Gebiet. Im Mittelpunkt stehen dabei alle chirurgischen Fächer – darunter die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, die Kinderchirurgie, die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Neurochirurgie, die Orthopädie und Unfallchirurgie mit plastischer Chirurgie, die Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie sowie die Anästhesie. Fünf Spezial-OPs sind in den Neubau integriert. Eine Besonderheit, die auch über die Grenzen Deutschlands nur sehr wenige Krankenhäuser vorweisen können, sind die beiden vornehmlich von der Klinik für Neurochirurgie genutzten OP-Säle, die über einen direkten Zugang zu einem Magnetresonanztomographen (MRT) verfügen. Damit lassen sich bereits während einer Operation Aufnahmen vom Gehirn der Patienten machen. Dank der detaillierten, sofort verfügbaren Darstellung der Hirnstrukturen können die Experten erkennen, ob noch Tumorgewebe im OP-Feld vorhanden ist. Damit lassen sich OP-Ergebnisse sofort kontrollieren und gegebenenfalls der Eingriff fortsetzen.

Bisher entstanden die MRT-Bilder erst nach der Operation, so dass der Patient frühestens am Folgetag erneut operiert werden konnte.

Um eine medizinisch wie wirtschaftlich optimale Konstellation von OP und MRT zu planen, haben sich die Experten des Uniklinikums im Vorfeld weltweit in Kliniken umgeschaut. Mit der in Haus 32 umgesetzten Lösung nimmt das Dresdner Uniklinikum eine Vorreiterposition ein: Unter anderem sind die Räumlichkeiten so angeordnet, dass der MRT auch zur Untersuchung ambulanter Patienten genutzt werden kann, wenn er im OP-Betrieb nicht benötigt wird.

Zweiter Hybrid-OP sorgt für Innovationsschub bei Tumor-Operationen


Nachdem Anfang des Jahres der erste, vornehmlich von der Gefäßchirurgie genutzte Hybrid-OP des Uniklinikums in direkter Nachbarschaft von Haus 32 in Betrieb ging, folgt nun ein zweiter Saal dieses Typs. Die Besonderheit ist das darin installierte robotergeführte Röntgengerät.

Die Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie wird in diesem Spezial-OP die Entwicklung navigierter Operationen vorantreiben. Im Mittelpunkt stehen dabei Eingriffe an der Leber und bei Tumoren im kleinen Becken – beispielsweise bei wiederkehrendem Enddarmkrebs. Die Viszeralchirurgen erhoffen sich von den neuen Technologien, noch gezielter als bisher operieren zu können. Ziel ist es, Tumorgewebe auch bei schwierigen Konstellationen möglichst komplett zu entfernen und dabei das gesunde Gewebe in höchstmöglichem Maß zu schonen. Ein großer Teil der Verfahren, bei der die OP-Navigation eingesetzt werden soll – etwa die Leberchirurgie – befindet sich noch nicht in der klinischen Routine, sondern ist Gegenstand von Forschungsvorhaben. Krebspatienten des Dresdner Uniklinikums werden im Rahmen von Studien unter den ersten sein, die von diesen medizinischen Innovationen profitieren. Den neuen Hybrid-OP werden neben der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie auch die Experten der Klinik für Neurochirurgie und des UniversitätsCentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie nutzen.

Eine wichtige Rolle spielt der Hybrid-OP auch bei der Versorgung von Notfallpatienten mit starken inneren Blutungen. Sie können künftig auf kurzem Weg von der Chirurgischen Notaufnahme im Erdgeschoss zum OP in der darüber gelegenen Etage gebracht werden. Um die die verletzten beziehungsweise geplatzten Blutgefäße minimalinvasiv und damit für den Patienten sehr schonend zu verschließen, bringen die Experten der Interventionellen Radiologie Partikel, Kleber oder Metallspiralen ein. Dazu nutzen sie Katheter, die sie unter Kontrolle des robotergeführten Röntgengeräts zumeist über die Leistenschlagader bis zum betroffenen Blutgefäß schieben.

Zudem wartet der Neubau mit einem speziell vernetzten OP-Saal auf, in dem die Voraussetzung für eine größtmögliche Verknüpfung computerunterstützter chirurgischer Geräte mit weiteren medizinischen Daten geschaffen wird – beispielsweise zur Kombination von Röntgenbildern und Werten der Körperfunktionen der Patienten. Der fünfte Typ der in Haus 32 etablierten Spezial-OP ist mit einem Bestrahlungsgerät ausgestattet. Damit lässt sich unmittelbar nach der chirurgischen Entfernung des Tumors das angrenzende Gewebe bestrahlen.

Zentralsterilisation mit neuer Technik und neuen Strukturen

Auch im Untergeschoss wartet der Erweiterungsbau des Chirurgischen Zentrums mit einer High-Tech-Ausstattung auf. Die neue Zentralsterilisation ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. Vier Dampfsterilisatoren mit einem Fassungsvermögen von etwa 50 OP-Sieben, zwei Formaldehyd-Sterilisatoren sowie ein Wasserstoff-Peroxyd-Sterilisator stehen zur Aufbereitung des OP-Instrumen¬tariums zur Verfügung. Hinzu kommen 14 Reinigungs- und Desinfektionsautomaten. Mit der komplett neu ausgestatteten Zentralsterilisation erweitern sich die Kapazitäten dieses Bereichs um gut ein Fünftel. Täglich bereiten 45 Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb das OP-Instrumentarium des Uniklinikums sowie weiterer externer Kliniken auf. Die neue Zentralsterilisation sorgt zudem dafür, dass nun auch komplexe Instrumente – zum Beispiel die der Augenklinik – an einem Ort aufbereitet werden können.

Mit der erweiterten Kapazität an Formaldehyd- sowie Wasserstoff-Peroxyd-Sterilisatoren trägt das Klinikum dem Trend zu mehr minimalinvasiven Eingriffen Rechnung:

Die thermolabilen Instrumente der beiden DaVinci-OP-Robotersysteme sowie auch flexible Endoskope lassen sich nicht mit Dampf sterilisieren.

In der Zentralsterilisation arbeiten ausschließlich für diese Tätigkeit in der klinikumseigenen Carus Akademie speziell zu Technischen Sterilisationsassistenten qualifizierte Mitarbeiter. 

Deren Zahl wächst im Rahmen der Inbetriebnahme des Zentrums um 15 auf dann 95 Personen. Mit dem Start des OP-Betriebs wird das Konzept von Fallwagen eingeführt. Damit übernimmt der Bereich auch die Verantwortung für die Logistik des Instrumentariums. Ziel ist es, damit das OP-Personal zu entlasten und die Abläufe vor und nach den Operationen zu beschleunigen, um so die Wechselzeiten zwischen den Operationen stark zu verkürzen.

Uniklinikum Dresden weiht OP-Zentrum ein: Hochmodernes Domizil setzt Maßstäbe in der Chirurgie


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CAVE: Reha-Ambulanz: Standarddosis ASS Aspirin: Körpergewicht beachten

Medizin am Abend Berlin Fazit: Schlaganfall-Prävention: Standarddosis ASS bei schwereren Menschen weniger wirksam

Die Wirksamkeit von Acetylsalicylsäure (ASS, „Aspirin“) zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen hängt stark vom Körpergewicht ab. 

Eine Publikation im renommierten Fachmagazin „The Lancet“ lässt vermuten, dass lediglich ein Bruchteil der Risikopatienten mit der Standarddosis von 75 bis 100 Milligramm ASS ausreichend geschützt ist. 
  • Ab einem Körpergewicht von 70 Kilogramm, so zeigte die Analyse von zehn Studien, sind niedrige ASS-Dosen weniger wirksam. 
  • Gleichzeitig scheinen leichtere Menschen nicht von höheren Dosen zu profitieren. 
 
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) appellieren vor diesem Hintergrund für neue Studien mit dem alten Medikament. 
 
"Die derzeit praktizierte ‚One Dose Fits All‘-Strategie muss neu bewertet werden“, sagt Prof. Hans-Christoph Diener, Seniorprofessor für Klinische Neurowissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.

Weltweit nimmt etwa eine Milliarde Menschen regelmäßig ASS in einer fixen Dosierung ein, um damit einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder anderen vaskulären Ereignissen vorzubeugen.

  • Der dadurch erreichte Schutz vor kardiovaskulären Ereignissen ist jedoch relativ gering. 

Ein möglicher Grund könnte die nicht optimal ans Körpergewicht angepasste Dosierung sein, vermutete ein internationales Team um Prof. Peter M. Rothwell (Oxford) und überprüfte diese Hypothese anhand von zehn großen Studien zur Primärprävention und vier Studien zur Sekundärprophylaxe nach Schlaganfall mit Aspirin.

Standarddosis wirkt nur bei Leichtgewichten

Exakt 117.279 Menschen hatten an diesen Studien teilgenommen. Sie wurden anhand des Körpergewichts in Schritten von je zehn Kilogramm und anhand der Körpergröße in Schritten von je zehn Zentimetern in verschiedene Gruppen eingeteilt. Dabei stellte sich heraus, dass niedrig dosiertes ASS (75–100 Milligramm täglich) bei Menschen zwischen 50 und 69 Kilogramm das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis um durchschnittlich 25 Prozent reduzierte. 
  • Schon ab 70 Kilogramm zeigte sich aber kein eindeutiger Nutzen mehr, und die Sterblichkeit bei einem ersten Ereignis war für Personen ab 70 Kilogramm sogar um ein Drittel erhöht.
  • Umgekehrt war hoch dosiertes ASS (≥ 325 Milligramm täglich) nur bei relativ schweren Menschen ab 70 Kilogramm geeignet, um Herzinfarkte und Schlaganfälle zu verhindern, nicht aber bei denjenigen mit einem Gewicht unterhalb der 70-Kilogramm-Schwelle.

Vor allem Männer nicht ausreichend geschützt

„Zu einem alten Medikament wie Aspirin solche neuen Aspekte zu finden ist überraschend“, so Professor Armin Grau, 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).

„Jahrzehntelang haben wir ASS in einheitlichen Dosierungen verschrieben.

Jetzt belegen die Analysen von Rothwell und Mitarbeitern überzeugend, dass das Körpergewicht einen erheblichen Einfluss auf die optimale Dosis in der Primär- und Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls besitzt“, so der Direktor der Neurologischen Klinik am Klinikum der Stadt Ludwigshafen und ergänzt:  

„Etwa 80 Prozent aller Männer und die Hälfte aller Frauen wiegen mehr als 70 Kilogramm. 

Wir müssen davon ausgehen, dass sehr viele Menschen in der Primär- und Sekundärprophylaxe unterversorgt sind.“

Die Neurologen halten vertiefende Forschungen für dringend notwendig – auch im Hinblick auf eine eventuelle Neubewertung der derzeit gültigen Leitlinienempfehlungen. 

„Wünschenswert wäre eine randomisierte Studie in der Sekundärprävention nach transienter ischämischer Attacke und ischämischem Insult bei Personen mit einem Körpergewicht von über 70 Kilogramm“, so Diener.

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren rund 9000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

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Originalpublikation:
Rothwell PM et al.: Effects of aspirin on risks of vascular events and cancer according to bodyweight and dose: analysis of individual patient data from randomised trials. Lancet. 2018 Jul 12. pii: S0140-6736(18)31133-4