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Prof. Dr. Jochen Hinkelbein: Sedierung/Narkosemittel Midazolam - Herzstillstand und Wiederbelebung

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Studie belegt Vorteile von Midazolam nach Herzstillstand

Wenn nach einem Herzstillstand die Wiederbelebung erfolgreich war und der Kreislauf wieder einsetzt, ist die Patientin oder der Patient noch nicht über den Berg. 

In der anschließenden Phase können verschiedene Faktoren Einfluss darauf nehmen, ob und wie er oder sie den Notfall überlebt. 

Günstig wirkt die Gabe des Narkosemittels Midazolam, wie eine multizentrische Studie der Forschungsgemeinschaft Notfallmedizin Ostwestfalen-Lippe unter Federführung der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin im Johannes Wesling Klinikum Minden, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, am Lehrstuhl für Notfallmedizin von Prof. Dr. Jochen Hinkelbein mit 571 Patienten zeigt. 

Hinweis auf Fachfortbildung am 14.05.2024:

https://eveeno.com/549785313

 

Gerrit Jansen und Jochen Hinkelbein (rechts) leisteten mit der Studie Pionierarbeit. Gerrit Jansen und Jochen Hinkelbein (rechts) leisteten mit der Studie Pionierarbeit. © Sven Olaf Stange/Mühlenkreiskliniken

  • Bei Notwendigkeit einer Narkose nach erfolgreicher Wiederbelebung verbesserte Midazolam die Chancen für eine optimale Sauerstoffsättigung und einen optimalen CO2-Gehalt im Blut. 

Das Risiko eines erneuten Blutdruckabfalls oder für einen erneuten Kreislaufstillstand erhöhte sich nicht. 

„Dieses spezielle Kollektiv der Patientinnen und Patienten mit erfolgreicher Wiederbelebung sollte in die Leitlinien zur präklinischen Narkose unbedingt aufgenommen werden. 

Hier zeigt sich Midazolam als besonders günstig“, schließt Privatdozent Dr. Gerrit Jansen, Erstautor der Arbeit, die am 8. April 2024 im Deutschen Ärzteblatt International erschienen ist.
Sorge vor erhöhtem Risiko erwies sich als unbegründet
Bei einem Herzstillstand kommt es auf schnelle Hilfe an: Führen Ersthelfende rechtzeitig Wiederbelebungsmaßnahmen durch, kann der Kreislauf der Patientin oder des Patienten im günstigen Fall wieder in Gang kommen.

 „Oft ist es dann aber so, dass die Betroffenen noch nicht wieder bei Bewusstsein sind“, erklärt Gerrit Jansen. In dieser Phase gibt es verschiedene Faktoren, die auf die Wahrscheinlichkeit des Überlebens und späterer bleibender Einschränkungen durch den Kreislaufstillstand einen Einfluss nehmen können.

„Manche Patientinnen und Patienten zeigen nach einer Wiederbelebung Schutzreflexe wie Husten oder Abwehrbewegungen, die dem Notfallteam die Arbeit erschweren. 

Oftmals muss ein erweitertes Atemwegsmanagement zum Beispiel durch eine Intubation wie bei einer Operation durchgeführt werden. Hierfür ist häufig eine Sedierung oder Narkose notwendig“, erläutert Jansen. Damit verbunden war bislang die Sorge davor, dass Narkosemedikamente den gerade erst wieder erlangten Kreislauf möglicherweise negativ beeinflussen könnten. Der Studie zufolge ist das aber nicht der Fall.


Pionierarbeit geleistet

Von den 571 in die Studie eingeschlossenen Personen, die einen Herzstillstand überlebten und ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wurden 395 sediert, 

249 von ihnen mit Midazolam. 

  • Die Chance, dass sich die Sauerstoffsättigung des Bluts danach im optimalen Bereich befand, verdoppelte sich durch die Gabe von Midazolam. 

Die Chance, dass Kohlenstoffdioxid gut abgeatmet wurde, stieg durch das Medikament um den Faktor 1,6. 

„Durch unsere statistischen Methoden konnten wir einen Zusammenhang dieser Ergebnisse mit der Gabe von Midazolam belegen, ohne einen Hinweis auf negative Kreislaufeffekte“, sagt Gerrit Jansen.

„Zu den möglichen Narkosemedikamenten gibt es in den europäischen Leitlinien des European Resuscitation Council bisher keine konkreten Empfehlungen“, erklärt Jansen. 

„Die deutsche Leitlinie für präklinische Narkose für Patienten mit Herzkreislaufrisiko erwähnt Patientinnen und Patienten mit Herzstillstand nicht. 

Wir haben also hier Pionierarbeit geleistet, deren Ergebnisse zum Wohle der Betroffenen in die Empfehlungen eingehen sollten.“ 

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Privatdozent Dr. Gerrit Jansen
Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin
Johannes Wesling Klinikum Minden
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 571 7 90 5 4404
E-Mail: gerrit.jansen@muehlenkreiskliniken.de

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44780 Bochum
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Meike Drießen
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E-Mail-Adresse: meike.driessen@rub.de
Originalpublikation:

Gerrit Jansen et al.: Midazolam for Post-Arrest Sedation in Pre-Hospital Emergency Care – A Multicenter Propensity Score Analysis, in: Deutsches Ärzteblatt International, 2024, DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0277

 

Prof. Steffen Desch: Herzkatheter-Untersuchungen bei wiederbelebten Herzstillstand-Patienten

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Bei unklarem Herzstillstand keine Vorteile durch schnelle Herzkatheter-Untersuchung

  • Herzkatheter-Untersuchungen sollten bei wiederbelebten Herzstillstand-Patienten mit unklarer Ursache besser nicht direkt nach Eintreffen im Krankenhaus erfolgen. 

Das ist das Ergebnis der Studie TOMAHAWK-DZHK4, die heute auf dem Europäischen Kardiologenkongress vorgestellt und zeitgleich im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. 

Studienleiter Prof. Dr. Steffen Desch, Universitäres Herzzentrum Lübeck und Herzzentrum Leipzig

 Studienleiter Prof. Dr. Steffen Desch, Universitäres Herzzentrum Lübeck und Herzzentrum Leipzig (Foto: privat) 

Etwa 75.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses. 

  • Bei nahezu der Hälfte ist er die Folge eines Herzinfarkts, andere Ursachen sind primäre Herzrhythmusstörungen, Hirnblutungen, Lungenembolien oder Traumata. 
  • Fünfzehn bis zwanzig Prozent der Betroffenen können durch Herzdruckmassage und Elektroschocks wiederbelebt werden
  • Ein Teil der wiederbelebten Patienten hat eindeutige Merkmale für einen Herzinfarkt im EKG, die sogenannten ST-Hebungen. 

Diese Patienten werden sofort nach Eintreffen in der Klinik per Herzkatheter untersucht, wodurch verengte Herzkranzgefäße sichtbar gemacht und geweitet werden können. 

Bei allen anderen, die ins Krankenhaus kommen, bleibt die Ursache zunächst häufig unklar. 

  • Hinzu kommt, dass Patienten selbst keine Auskunft über Symptome vor oder nach dem Herz-Kreislauf-Stillstand geben können, da sie in den allermeisten Fällen bewusstlos sind.


Kardiale Ursachen für Herz-Kreislauf-Stillstand am wahrscheinlichsten

„Kardiale Ursachen sind für einen Herz-Kreislauf-Stillstand am wahrscheinlichsten, deshalb lag es lange nahe, alle von denen wir nicht wissen, was sie haben, umgehend zu kathetern“, sagt Prof. Steffen Desch vom Universitären Herzzentrum Lübeck, der die vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) finanzierte Studie geleitet hat. 

Ob das für diese Patientengruppe auch am besten ist, darin waren sich Mediziner bislang nicht einig.

  • Für eine sofortige Herzkatheter-Untersuchung, auch Koronarangiographie genannt, spricht, dass das Herz weniger Schaden nimmt, wenn verschlossene Gefäße frühzeitig geöffnet werden. 

Aber natürlich nur dann, wenn auch ein Infarkt vorliegt. 

Liegt keiner vor, wird der Patient den Risiken einer solchen Untersuchung unnötig ausgesetzt und andere diagnostische Maßnahmen kommen eventuell zu spät.

Die TOMAHAWK-DZHK4 Studie wollte hier mehr Klarheit schaffen. 

Sie hat deshalb untersucht, ob sich die 30-Tage-Überlebensrate von wiederbelebten Patienten mit unklarer Ursache des Herz-Kreislauf-Stillstandes unterscheidet je nachdem, ob sie eine sofortige oder verzögerte bzw. auch keine Koronarangiographie erhalten haben.

Überraschendes Ergebnis

Das Ergebnis hat Desch und sein Team überrascht, auch wenn die COACT-Studie von 2019 schon darauf hindeutete: 

„Wir haben zwischen den beiden Vorgehensweisen kaum Unterschiede gefunden, eher ist es so, dass die frühe Untersuchung nachteilig ist“, fasst Desch zusammen.

Die Daten von 530 Patienten, die nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt worden waren, haben die Forscher ausgewertet. 

Die Patienten in der Sofort-Gruppe wurden rund drei Stunden, nachdem sie im Krankenhaus eingetroffen waren, per Koronarangiographie untersucht.

Von ihnen waren nach 30 Tagen 143 verstorben. 

Die andere Gruppe wurde im Mittel zwei Tage intensivmedizinisch betreut, bevor ein Herzkatheter durchgeführt wurde. 

Wurden zwischenzeitlich andere Ursachen des Kreislaufstillstandes identifiziert, verzichtete das Behandlungsteam auch ganz auf die Koronarangiographie. 

In dieser verzögerten Gruppe verstarben 122 Personen innerhalb der ersten 30 Tage. 

Schwere neurologische Schäden waren bei der Sofort-Gruppe sogar etwas häufiger.

Was bedeutet das nun für die Notfallsituation im Krankenhaus? 

Prof. Desch empfiehlt seinen Kolleginnen und Kollegen: 

„Bei der Mehrheit der Patienten gibt es keinen Grund, gerade auch in angespannten Situationen wie Nachtdiensten überhastete Koronarangiographien durchzuführen. 

Nehmen Sie sich Zeit und verfolgen Sie den klinischen Verlauf. 

Sollten sich nach ein bis zwei Tagen keine weiteren Ursachen für den Herz-Kreislauf-Stillstand gefunden haben, kann eine Herzkatheter-Untersuchung Klarheit bringen.“

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Prof. Steffen Desch, Universitäres Herzzentrum Lübeck & Herzzentrum Leipzig, Steffen.Desch@uksh.de

Christine Vollgraf Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V.

Potsdamer Str. 58
10785 Berlin
Deutschland
Berlin

Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de

Originalpublikation:

Angiography after Out-of-Hospital Cardiac Arrest without ST-Segment Elevation, Desch et al., New England Journal of Medicine, 29 August 2021 https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2101909

 

Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf: Spezielle und mobile Herz-Lungen-Maschine zur Reanimation - CARL Therapie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Überleben nach Herzstillstand – Freiburger Herzchirurg*innen entwickeln neue Technik

Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg haben einen Therapieansatz entwickelt, mit dem Menschen nach einem Herzstillstand deutlich erfolgreicher als bisher reanimiert werden können – oft ohne neurologische Komplikationen / Studie in Nature Reviews Neuroscience fasst entscheidende Faktoren zusammen / Neue „Herz-Lungen-Maschine“ ermöglicht die klinische Umsetzung

  • Rund 50.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen plötzlichen Herzstillstand. 
  • Passiert er außerhalb eines Krankenhauses, liegen die Überlebenschancen bei nur zehn Prozent. 
  • Zudem leiden Überlebende oft unter schweren bleibenden neurologischen Schäden. 

Am 21. Juli 2021 haben Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg gemeinsam mit deutschen und US-Kolleg*innen einen Übersichtsartikel im Fachmagazin Nature Reviews Neuroscience veröffentlicht, in dem sie die wichtigsten therapeutischen Faktoren für eine erfolgreiche Reanimation beschreiben. Das darauf basierende Therapie-Konzept bezeichnen die Wissenschaftler*innen als CARL (Controlled Automated Reperfusion of the whoLe Body). 

Zudem haben die Freiburger Ärzt*innen und Kardiotechniker*innen in den vergangenen Jahren eine spezielle und mobile Herz-Lungen-Maschine zur Reanimation entwickelt, mit der erstmals eine solche CARL-Therapie möglich ist. In einem der ersten Einsätze überlebte eine Person einen Herzstillstand nach rund 120-minütiger Reanimation erfolgreich. Die betroffene Person erlitt keine Schädigung des Gehirns.

„Nach jahrzehntelanger Forschung konnten wir in Freiburg eine neue Behandlungsmethode entwickeln, um die sonst üblichen Schäden nach Herzstillstand und Reanimation zu verringern. Unsere Erkenntnisse und das von uns entwickelte Gerät könnten von großer Bedeutung für die Notfallmedizin sein“, sagt Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. „Diese CARL-Methode beinhaltet neueste Grundlagenforschungen und modernste herzchirurgische Techniken. 

Durch innovative eigene medizintechnische Entwicklungen haben wir nun die Möglichkeit, dieses neue Behandlungsprinzip innerhalb und außerhalb der Klinik anzuwenden. 

Damit besteht die Aussicht, dass Menschen nach einem Herzstillstand wesentlich länger und besser überleben können als man bisher angenommen hat“, so Beyersdorf.

Erfolgsfaktoren für eine Reanimation

Als Folge eines Herzstillstands schwellen die Blutgefäße im Gehirn an und sind dadurch weniger durchlässig für den Gasaustausch.  

„Durch einen hohen, pulsartigen Blutdruck während der kontrollierten Ganzkörper-Reperfusion (CARL-Therapie) können wir das Gehirn am schnellsten wieder versorgen“, sagt Beyersdorf

  • Der Sauerstoffgehalt muss niedrig sein und darf nur langsam gesteigert werden, da sonst freie Radikale im Gewebe entstehen.  
  • Diese sehr aggressiven Moleküle können dann unter anderem die Mitochondrien angreifen, die als Kraftwerke der Zellen fungieren. 
  • Auch eine reduzierte Kalziumkonzentration im Blut hilft, die Mitochondrien zu schützen. 

„Ganz wichtig ist es, die Körpertemperatur der Patient*innen möglichst rasch zu senken, um Stoffwechselprozesse zu verlangsamen“, erklärt der Freiburger Herzchirurg, der die Studie gemeinsam mit Kolleg*innen der Yale University, USA, und des Max-Planck-Instituts für Stoffwechselforschung publiziert hat.

CARL – Erstmals ist die Reanimationstherapie in ihrer Komplexität möglich

Einige der Aspekte waren grundsätzlich bekannt, allerdings nicht in der Detailtiefe. Zudem waren die vielen Therapieaspekte bislang technisch nicht realisierbar. Darum haben die Wissenschaftler*innen des Universitätsklinikums Freiburg vor einigen Jahren das Startup Resuscitec gegründet und dort ein Gerät entwickelt, das speziell die komplexen Anforderungen der Reanimation erfüllt: das CARL-System.

„CARL ist unseres Wissens das erste Gerät, das speziell für die Reanimation entwickelt wurde und die komplette Herz-Lungen-Funktion der Patient*innen übernehmen kann. Vor allem aber ist es weltweit das einzige Gerät, das eine Behandlung der Schäden ermöglicht, die durch den Herzstillstand und den damit einhergegangenen Sauerstoffmangel entstanden sind. Möglich ist das, weil wir sofort alle wichtigen Parameter wie etwa Blutwerte messen und steuern können, die für eine erfolgreiche Reanimation notwendig sind“, sagt Prof. Dr. Christoph Benk, Bereichsleiter Kardiotechnik der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. Eine einzigartige Doppelpumpensteuerung ermöglicht den notwendigen hohen pulsatilen Blutfluss und realisiert einen hohen Blutdruck. Der Sauerstoffgehalt kann präzise gesteuert werden und über eine mobile Kühleinheit lässt sich der Körper der Betroffenen schnell und sicher herunterkühlen. „Das Gerät ist in Größe und Gewicht so konzipiert, dass es im Rettungswagen Platz findet und direkt zu den Patient*innen getragen werden kann“, erklärt Benk.

Erste CARL-Einsätze machen große Hoffnung

In einer ersten Pilot-Studie konnten mit der CARL-Therapie viele der Betroffenen gerettet werden. 

Dabei war die Reanimationsdauer mit 50 bis 120 Minuten sehr lang. 

„Bei einem 43-jährigen Patienten war die Reanimation nach 70 Minuten erfolgreich. 

Der Patient ist wieder voll genesen und arbeitet wieder als Lehrer“, sagt Prof. Dr. Georg Trummer, Bereichsleiter Intensivmedizin der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. 

In einem anderen Fall erlitt eine Patientin zuhause einen Herzstillstand und wurde nach Ersthelfer-Reanimation per Helikopter ins Universitätsklinikum Freiburg gebracht. 

„Hier wurde die Patientin sofort an das CARL-Gerät angeschlossen und – nach 120 Minuten – erfolgreich reanimiert“, so Trummer. 

Die Patientin erlitt keine Schädigung des Gehirns und konnte in ihren Beruf zurückkehren. 

Um diese ersten vielversprechenden Ergebnisse abzusichern, ist nun im Rahmen des Horizon 2020-Programms der Europäischen Kommission eine Studie an drei europäischen Universitäten geplant.

Interessenskonflikte

Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf, Prof. Dr. Christoph Benk und Prof. Dr. Georg Trummer sind am Unternehmen Resuscitec beteiligt.

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Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf
Ärztlicher Direktor
Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 0761 270-28180
friedhelm.beyersdorf@uniklinik-freiburg.de


Originalpublikation:

Original-Titel der Studie: Brain vulnerability and viability after ischemia
DOI: 10.1038/s41583-021-00488-y
Link zur Studie: www.nature.com/articles/s41583-021-00488-y


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28693585/ Publiziertes Fallbeispiel
Video: Prof. Dr. Friedhelm Beyersdorf fasst die Publikation zusammen

Herzbindegewebezellen (Dehnung) : Plötzlicher Herztod oder REA - Überleben?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Wie das Herz bei einem heftigen Stoss auf die Brust reagiert

Es ist nach wie vor ungeklärt, weshalb ein abrupter Stoss auf die Brust im Herzbereich einen Herztod auslösen kann – oder im Fall eines Herzstillstandes das Organ wieder zum Schlagen bringt. 

Ein von der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der EPFL neu entwickeltes Gerät liefert nun neue Erkenntnisse. 

Prof. Dr. Stephan Rohr, Institut für Physiologie, Universität Bern.
 Prof. Dr. Stephan Rohr, Institut für Physiologie, Universität Bern. zvg


Ein heftiger Schlag auf die Brust kann paradoxe Konsequenzen haben: 
--während Baseballspieler wegen eines Aufpralls des Balls auf der Brust schon einen Herztod erlitten haben, bringt umgekehrt ein zum richtigen Zeitpunkt verabreichter Faustschlag ein Herz, das flimmert und deshalb kein Blut mehr pumpt, wieder in den normalen Rhythmus zurück. 
  • Forschende vermuten, dass beide Effekte auf eine durch den Schlag verursachte Dehnung des Herzmuskels zurückzuführen ist, welche die elektrischen Eigenschaften der Herzmuskelzellen verändert.

Welcher Art diese Veränderungen sind, ist aber weitgehend ungeklärt, weil dazu nötige Experimentaltechniken fehlten.

Um hier Abhilfe zu schaffen, entwickelten Forscher der Herzabteilung des Physiologischen Instituts der Universität Bern (Gruppe Rohr) in Zusammenarbeit mit dem «Soft Transducers Laboratory» der EPFL in Neuchatel (Gruppe Shea) ein Experimentiersystem, mit dem sich der Effekt sehr schneller Dehnungen auf das elektrophysiologische Verhalten von Herzmuskelgewebe untersuchen lässt.

Die entsprechende Arbeit wurde in Nature Commmunications publiziert.

Silikonmembran simuliert Gewebe



Autonome Gewebedehnungseinheit mit schematischer Zeichnung ihrer Funktion. Die Spitzen in den Messsignalen zeigen die lokale elektrische Aktivierung des gedehnten Gewebes an.

Autonome Gewebedehnungseinheit mit schematischer Zeichnung ihrer Funktion. Die Spitzen in den Messsignalen zeigen die lokale elektrische Aktivierung des gedehnten Gewebes an.
Universität Bern

Der Herzschlag wird durch einen elektromechanischen Prozess ausgelöst. 

Von den Schrittmacherzellen im Herzen regelmässig erzeugte elektrische Impulse breiten sich schnell auf alle Zellen des Herzens aus und bringen diese dazu, sich zusammenzuziehen womit Blut in den Körper gepumpt wird. 

«Sowohl die tödlichen als auch die lebensrettenden Auswirkungen eines Schlags auf die Brust im Herzbereich wurden bisher mit einer raschen Dehnung in Verbindung gebracht, die zu einer Störung der Ausbreitung der elektrischen Impulse führen», sagt Stephan Rohr, Letztautor der Studie.

Um die scheinbar paradoxen Auswirkungen eines solchen Schlags zu untersuchen, fehlten bisher Experimentiersysteme, die rasche Dehnungen produzieren können. «Die bisherigen Geräte waren zu langsam» erklärt Rohr.

Das neu entwickelte System entwickelt nun Dehnung mithilfe von sogenannten dielektrischen Aktuatoren. Dabei werden Kohleelektroden, die symmetrisch auf beide Seiten einer dünnen Silikonmembran aufgebracht wurden, unter Hochspannung gesetzt. Die Silikonmembran simuliert im Experiment das Stützgewebe der Herzmuskelzellen. Die Hochspannung bewirkt, dass sich die Elektroden annähern und dabei die Silikonmembran deformiert wird. Diese Deformation wiederum führt in einem vorbestimmten Bereich der Membran zu einer der Hochspannung entsprechenden Dehnung. Da das Ausmass und die Geschwindigkeit der Dehnung dem Hochspannungsverlauf augenblicklich folgt, können durch entsprechende Anpassungen des Spannungsverlaufs beliebige Dehnungsmuster erzeugt werden.

Um den Effekt verschiedener Dehnungsmuster auf das elektrische Verhalten von Herzmuskelgewebe untersuchen zu können, wurden die Membranen zusätzlich mit Goldionen-implantierten Elektroden versehen, welche die elektrische Aktivität des Herzmuskelgewebes während der Dehnung messen. «Unser Gerät ist das einzige, das die Dynamik eines Schlags auf die Brust nachahmen und gleichzeitig die elektrophysiologischen Auswirkungen auf das Herzgewebe messen kann», so Rohr.

Bindegewebszellen als Erklärung?

Überraschenderweise konnten die Forscher zeigen, dass auch schnellste Dehnung von Herzmuskelstreifen, die auf die Messelektroden aufgebracht wurden, die Erregungsausbreitung nicht beeinflusst.

Damit widerlegen sie bisherige Studien.

«Dieses unerwartete Resultat zeigt, dass Herzmuskelzellen an sich relativ unempfindlich gegenüber auch schnellster Dehnung sind», sagt Rohr. 

Wie aber lassen sich dann die Effekte der Stösse auf die Brust erklären?

Eine Möglichkeit, die gegenwärtig untersucht wird, besteht darin, dass die Dehnungsempfindlichkeit der Herzmuskulatur nicht im Bereich der Herzmuskelzellen zu suchen ist, sondern auf Herzbindegewebszellen zurückzuführen sind, die einen wichtigen Bestandteil des Organs bilden. 

«Mit unserem neu entwickelten Experimentiersystem lassen sich künftig solche und ähnliche Forschungsfragen unter realistischen Dehnungsbedingungen untersuchen», sagt Rohr.

Dazu gehört etwa auch die Wirkung von Medikamenten und Gentherapien auf die Kopplung zwischen Mechanik und elektrischem Verhalten von erregbarem Gewebe.

Die Studie wurde von der Marie Skłodowska-Curie Action und dem Schweizerischen Nationalfonds SNF unterstützt.


Originalpublikation:
Publikationsdetails:

Matthias Imboden, Etienne de Coulon, Alexandre Poulin, Christian Dellenbach, Samuel Rosset, Herbert Shea and Stephan Rohr: High-speed mechano-active multielectrode array for investigating rapid stretch effects on cardiac tissue, Nature Communications (2019), 10:834.

https://doi.org/10.1038/s41467-019-08757-2

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Windsor Brautvater Thomas Markle: Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Herzschlag außer Rand und Band

Nach einem Herzinfarkt kommt es häufig zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, da das Narbengewebe die elektrische Erregungsausbreitung im Herz stören kann. 

Ein internationales Forscherteam unter Federführung des Universitätsklinikums Bonn hat nun an Mäusen eine Methode entwickelt, wie sich mit Hilfe des Kopplungsproteins Connexin 43 die elektrische Weiterleitung in der Infarktnarbe verbessern lässt. 

Die Ergebnisse sind jetzt im Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlicht. 
Prof. Dr. Wilhelm Röll von der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Bonn.
 Prof. Dr. Wilhelm Röll von der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Bonn.
© Foto: UKB
 
Bei einem schweren Herzinfarkt können viele Herzmuskelzellen zugrunde gehen. 
  • Das Infarktgebiet wird anschließend nicht durch neue Herzmuskelzellen „repariert“, sondern durch Narbengewebe ersetzt. 
„Diese Bindegewebszellen wirken wie ein Isolator“, erläutert Prof. Dr. Wilhelm Röll von der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Bonn (UKB).

Deshalb laufen die Erregungswellen, die den Herzschlag steuern, um das Infarktareal herum und können sich beeinträchtigen. 
In der Folge kommt es häufig zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen, weshalb das Herz nicht mehr richtig Blut pumpen kann.
„Dieser Zustand kann in der Wirkung einem Herzstillstand gleichkommen“, betont Röll.

Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur, die über Nervenbahnen erregt wird, sind Herzmuskelzellen direkt miteinander elektrisch gekoppelt und zwar über Tunnelproteine, die sogenannten Connexine.

  • Die elektrischen Signale können auf diese Weise extrem schnell von Herzmuskelzelle zu Herzmuskelzelle weitergeleitet werden, sofern es sich um kein Narbengewebe handelt. 

„Das Connexin 43, ist besonders wichtig für die Reizweiterleitung zwischen den Herzmuskelzellen“, sagt Prof. Dr. Bernd K. Fleischmann vom Institut für Physiologie I am Life & Brain-Zentrum der Universität Bonn.

Connexin 43 verbessert im Infarktareal die Reizweiterleitung

Das Ziel des internationalen Forscherteams war, das Connexin 43 in das Narbengewebe einzubringen, um die elektrische Verschaltung zwischen den Zellen des Narbengewebes zu verbessern. 

An Mäusen, die zuvor einen Herzinfarkt erlitten hatten, wurde das Connexin 43 mit Hilfe von Lentiviren eingeschleust. Hierfür wurden die Genfähren direkt in das Infarktareal injiziert und das Connexin 43 daraufhin von den Bindegewebszellen in der Infarktnarbe hergestellt.

Bei anschließenden Untersuchungen zeigte sich, dass die Mäuse mit Connexin 43 im Infarktareal nur etwa halb so häufig an den gefährlichen Herzrhythmusstörungen litten, wie die Kontrolltiere, die dort kein Cx43 produzieren konnten.

„Wir konnten visualisieren, dass das Connexin 43 die elektrische Weiterleitung der Signale im Infarktareal verbessert“, sagt Prof. Dr. Guy Salama von der University of Pittsburgh in den USA. „Mit der verbesserten `Verschaltung´ des ansonsten isolierenden Bindegewebes verringert sich bei den Mäusen das Risiko für gefährliche Herzrhythmusstörungen“, berichtet Prof. Dr. Michael Kotlikoff von der Cornell University in Ithaca (USA) über die Studienergebnisse.

Das internationale Forscherteam, an dem auch Wissenschaftler des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie des UKB beteiligt waren und die die lentiviralen Konstrukte herstellten, wies darüber hinaus nach, dass die reizweiterleitende Wirkung des Connexin 43 im Infarktareal auch über einen längeren Zeitraum anhielt.

Patienten, die ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen haben, bekommen einen Defibrillator implantiert, der bei Kammerflimmern durch gezielte Stromstöße wieder einen normaleren Herzschlag herstellt.

Die Wissenschaftler hoffen nun, dass sie einen möglichen Ansatzpunkt gefunden haben, wie sich die Häufigkeit von Herzrhythmusstörungen nach Herzinfarkt reduzieren lässt.

Dann würde das Übel direkt an der Wurzel gepackt, und die teils als unangenehm empfundenen Stromstöße müssten nicht so häufig verabreicht werden.

„Bislang stützen sich unsere Erkenntnisse auf Untersuchungen an Mäusen“, betont Röll.

„Bis es möglicherweise zu einer Anwendung am Menschen kommt, ist es noch ein weiter Weg, unsere experimentellen Befunde am Kleintier sind aber sehr ermutigend.“

Publikation: Wilhelm Roell, Alexandra M. Klein, Martin Breitbach, Torsten S. Becker, Ashish Parikh, Jane Lee, Katrin Zimmermann, Shaun Reining, Beth Gabris, Annika Ottersbach, Robert Doran, Britta Engelbrecht, Miriam Schiffer, Kenichi Kimura, Patricia Freitag, Esther Carls, Caroline Geisen, Daniel G. Dürr, Philipp Sasse, Armin Welz, Alexander Pfeifer, Guy Salama, Michael Kotlikoff, Bernd K. Fleischmann: Overexpression of Cx43 in cells of the myocardial scar: Correction of post-infarct arrhythmias through heterotypic cell-cell coupling, Scientific Reports, DOI: 10.1038/s41598-018-25147-8

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Prof. Dr. Wilhelm Röll
Klinik für Herzchirurgie
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E-Mail: wroell@uni-bonn.de

Prof. Dr. Bernd K. Fleischmann
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Johannes Seiler Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Cardiac Arrest Zentrum: Erfolgreich reanimiert?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Überlebenschancen verbessern - Herzzentrum Leipzig gründet Cardiac Arrest Zentrum

Patienten, die erfolgreich reanimiert wurden, haben eine wesentlich bessere Prognose, werden sie in einem spezialisierten Zentrum - einem so genannten Cardiac Arrest Zentrum - behandelt. 

Das Herzzentrum Leipzig hat nun als eines der ersten Zentren in Deutschland ein solches gegründet. 
 
Ein plötzlicher Herz- Kreislaufstillstand erfordert sofortige Wiederbelebungsmaßnahmen, denn pro Minute, die bis zum Beginn einer Reanimation verstreicht, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen um circa 10 Prozent. 

„Um die Prognose entscheidend zu verbessern, ist es aber nicht nur wichtig, dass nach einem Herz-Kreislaufstillstand sofort reanimiert wird, sondern auch, dass die Betroffenen anschließend medizinisch gut und professionell versorgt werden“, betont Professor Dr. Holger Thiele, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur am Herzzentrum Leipzig.

„Diese Weiterbehandlung sollte daher unbedingt in einem dafür spezialisierten Zentrum – einem so genannten Cardiac-Arrest-Zentrum – erfolgen, in dem interdisziplinär und interprofessionell zusammengearbeitet wird, und wie wir es jetzt am Herzzentrum Leipzig als eines der ersten Zentren in Deutschland ebenfalls etabliert haben“, so der Kardiologe weiter.

Eine Arbeitsgruppe mit Prof. Dr. Thiele als Mitautor, bestehend aus Anästhesiologen, Kardiologen und Intensivmedizinern, hat unter dem Schirm des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC) einen einheitlichen Kriterienkatalog erstellt, der die Rahmenbedingungen und notwendigen Voraussetzungen für die spezielle Versorgung von Reanimations-Patienten zusammenfasst.

„Neben dem entsprechend vorhandenen Personal, den verschiedenen Fachdisziplinen wie interventioneller Kardiologie, Anästhesiologie, Notfallmedizin und anderen, zählen dazu auch die 24-stündige Verfügbarkeit einer Intensivstation und eines Herzkatheterlabors. Darüber hinaus sollten ebenfalls alle Möglichkeiten der Bildgebung vorhanden sein, genauso wie standardisierte Behandlungspfade und Protokolle“, ergänzt Dr. Marcus Sandri, Oberarzt der Klinik für Kardiologie am Herzzentrum Leipzig.

„Die Versorgung von Patienten nach einem plötzlichen Herzstillstand gehört von jeher zu den Kernkompetenzen des Herzzentrums. Wir verfügen über optimale Strukturen und erfüllen alle notwendigen Voraussetzungen, um mit dem jetzt gegründeten Cardiac-Arrest-Zentrum Patienten nach erfolgter Reanimation noch besser behandeln zu können und dadurch ihre Überlebenschancen langfristig zu erhöhen“, so Professor Thiele weiter.

Daten des Deutschen Reanimationsregisters weisen bereits nach, dass betroffene Patienten von den Zentrumsstrukturen profitieren.

Über das Herzzentrum Leipzig:
Das Herzzentrum Leipzig bietet mit seinen 440 Betten und zehn tagesklinischen Betten in der Universitätsklinik für Herzchirurgie, der Universitätsklinik für Kardiologie – Helios Stiftungsprofessur (inkl. der Abteilung für Rhythmologie) und der Universitätsklinik für Kinderkardiologie sowie den Abteilungen für Anästhesiologie und Radiologie Hochleistungsmedizin rund um das Herz. Unter der Leitung international erfahrener Ärzte und namhafter Wissenschaftler arbeitet am Herzzentrum Leipzig ein Team von mehr als 1.450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Seit der Inbetriebnahme im September 1994 besteht mit dem Freistaat Sachsen und der Universität Leipzig ein Kooperations- und Nutzungsvertrag. Das rechtlich und wirtschaftlich selbständige Herzzentrum kooperiert eng mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Seit 2014 ist das Herzzentrum Leipzig eine 100-prozentige Tochter der HELIOS Kliniken GmbH. www.helios-kliniken.de/herzzentrum

Über die HELIOS Kliniken Gruppe
Helios ist Europas führender privater Krankenhausbetreiber mit mehr als 100.000 Mitarbeitern. Zum Unternehmen gehören die Helios Kliniken in Deutschland und Quirónsalud in Spanien. 15 Millionen Patienten entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios.

In Deutschland verfügt Helios über 111 Akut- und Rehabilitationskliniken, 89 Medizinische Versorgungszentren (MVZ), vier Rehazentren, 17 Präventionszentren und 12 Pflegeeinrichtungen. Jährlich werden in Deutschland rund 5,2 Millionen Patienten behandelt, davon 3,9 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 73.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 5,8 Milliarden Euro. Helios ist Partner des Kliniknetzwerks „Wir für Gesundheit“. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt in Spanien 43 Kliniken, 44 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für Betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden in Spanien über 9,7 Millionen Patienten behandelt, davon 9,4 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 35.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro.

Helios und Quirónsalud gehören zum Gesundheitskonzern Fresenius.

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Juliane Dylus, Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation
Herzzentrum Leipzig, HELIOS Park-Klinikum Leipzig
Telefon: (0341) 865-21 91
E-Mail: juliane.dylus@helios-kliniken.de

Strümpellstr. 39
04289 Leipzig
Deutschland
Sachsen

Juliane Dylus



HCMR-Studie: Einladung zur Studie: Plötzlicher Herztod

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Plötzlicher Herztod: Studie zu besserer Risikoeinschätzung

Eine der häufigsten Ursache für plötzlichen Herztod bei jungen Menschen ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die "hypertrophe Kardiomyopathie" (HCM). Wie hoch das Risiko für einen plötzlichen Herztod ist, ist mit heutigen Methoden schwer einzuschätzen. Die National Institutes of Health (NIH) haben eine großangelegte Studie initiiert, die die Risikoeinschätzung verbessern soll. Die Hochschulambulanz für Kardiologie am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité übernimmt die Leitung für die klinische Prüfung der beteiligten Forschungseinrichtungen mit MRT-Expertise in Deutschland. 

Einladung in die Hochschulambulanz hier:  
 
Der plötzliche Herztod kommt schnell und meist völlig unerwartet.

 Schnittbild des Herzens: Der dunkle Ring in der Bildmitte zeigt die Herzwand. Die linke Seite ist klar als verdickt zu erkennen.
Schnittbild des Herzens: Der dunkle Ring in der Bildmitte zeigt die Herzwand. Die linke Seite ist klar als verdickt zu erkennen. Aufnahme: S. Fritschi/ECRC

Ihm gehen schwere Herzrhythmusstörungen voraus, dann folgt binnen weniger Minuten der Herzstillstand.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: PEEP Entgelte  


Ursache für einen plötzlichen Herztod kann prinzipiell jede Erkrankung sein, die Herzrhythmusstörungen auslöst – beispielsweise Erkrankungen der Herzkranzgefäße, von denen meist Menschen mittleren Alters betroffen sind. Ein erhöhtes Risiko haben auch Patienten mit so genannter hypertropher Kardiomyopathie (HCM), einer genetisch bedingten Verdickung der Muskulatur der linken Herzkammer.

Bei einer HCM kann der Herzmuskel um mehr als das Vier- bis Fünffache verdickt sein, und die Muskulatur durch vernarbtes – so genanntes fibrotisches Gewebe – verändert sein“, erklärt Prof. Jeanette Schulz-Menger, Leiterin der Hochschulambulanz für Kardiologie am Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leiterin der Arbeitsgruppe Kardio-MRT in Kooperation mit dem HELIOS Klinikum Berlin-Buch. „Das kann die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen und das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhen.“

HCM ist eine der häufigsten Ursachen für den plötzlichen Herztod bei jungen Menschen. Und die Erkrankung ist gar nicht so selten:

Einer von 500 Menschen besitzt Erbanlagen für HCM. Aber nur rund zwei bis drei Prozent der Patienten erleiden wirklich einen plötzlichen Herztod. Dennoch besteht ein Risiko. „Die Risikoeinschätzung ist heute aber leider noch sehr schwierig. Denn das Gefährdungspotenzial lässt sich nicht ausschließlich am Grad der Verdickung des Herzmuskels messen“, sagt Schulz-Menger. „Auch HCM-Patienten ohne sichtbare Verdickung sind gefährdet.

  • Es spielen zum Beispiel auch die Erbanlagen und weitere bislang noch unbekannte Faktoren eine Rolle.“

Welche das sind und wie sie genau zusammenspielen, soll nun eine großangelegte internationale Studie mit 2.750 HCM-Patienten klären.

  • Mit Hilfe genetischer Tests, Blutuntersuchungen sowie moderner bildgebender Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT) wird nach aussagekräftigen Risikofaktoren gefahndet. 
Insgesamt sind 42 Forschungsstandorte aus den USA, Großbritannien, Kanada und Europa an der Studie beteiligt.

Schulz-Menger übernimmt mit ihrem Team die Leitung der klinischen Prüfung für die an der Studie beteiligten deutschen Forschungseinrichtungen mit MRT-Expertise.

Die so genannte HCMR-Studie (HCMR – Neue Prognosemarker bei Hypertropher Kardiomyopathie) wird durch die National Institutes of Health (NIH) finanziert.

„Das ist die bislang größte und wichtigste Studie zur hypertrophen Kardiomyopathie, die die Therapie und Prognose von HCM-Patienten in Zukunft deutlich verbessern wird“, sagt Schulz-Menger.

„Unser Ziel ist es, mit der Kombination verschiedenster Verfahren, Patienten mit hohem Risiko für den plötzlichen Herztod zu erkennen, um diese in Zukunft besser und beraten und behandeln zu können – und so das individuelle Risiko für plötzlichen Herztod zu minimieren.“

Es werden noch Studienteilnehmer gesucht

Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit bestätigter hypertropher Kardiomyopathie (HCM) oder Verdacht auf HCM können sich noch bis April 2016 melden und an der Studie teilnehmen. Weitere Informationen zur Studienteilnahme und Ansprechpartner unter:

http://www.hochschulambulanz-charite-buch.de/hochschulambulanzen/kardiologie/hyp...

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt 
 www.medizin-am-abend.blogspot.com

Josef Zens
josef.zens@mdc-berlin.de
030/9406-2118

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.hochschulambulanz-charite-buch.de/hochschulambulanzen/kardiologie/hyp... (Link für potenzielle Studienteilnehmer)