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Professor Dr. Heiner Wedemeyer: Nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Mit Bewegung gegen Leberkrebs

Die EU hat sich das Thema Krebsprävention auf die Fahnen geschrieben. 

Die MHH beteiligt sich am EU-Projekt PIECES und will mit personalisierten Bewegungsprogrammen das Krebsrisiko reduzieren und die Lebergesundheit verbessern. 

 Wollen mehr Bewegung in die Krebsvorsorge bringen: Professor Dr. Uwe Tegtbur (links) und Professor Dr. Heiner Wedemeyer.

Wollen mehr Bewegung in die Krebsvorsorge bringen: Professor Dr. Uwe Tegtbur (links) und Professor Dr. Heiner Wedemeyer. Copyright: Karin Kaiser / MHH

  • In der Europäischen Union sind etwa drei Millionen Menschen von Krebs betroffen. 
  • Für 1,34 Millionen von ihnen verläuft die Erkrankung tödlich. 

Rund 40 Prozent der Krebsfälle wären durch wirksame Vorsorgestrategien wie eine gesündere Lebensweise und Früherkennung jedoch vermeidbar. 

Um das zu erreichen, hat die EU die Förderlinie „Mission Cancer“ aufgelegt, in deren Rahmen Vorhaben zur Krebsprävention unterstützt werden. Eines davon ist das Projekt PIECES, ein Konsortium aus 16 Mitgliedern aus zehn EU-Ländern, an dem auch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie sowie der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin beteiligt ist. Ziel ist es zu untersuchen, weshalb bereits vorhandene wirksame Programme zur Krebsprävention bei der Umsetzung im Alltag häufig scheitern und wie diese besser auf die Bedürfnisse der Menschen und die nationalen Voraussetzungen angepasst werden können. Die EU fördert das Projekt jetzt über vier Jahre mit insgesamt 6,9 Millionen Euro. Davon erhält die MHH rund 680.000 Euro.

Tool-Box für personalisierte Fitnessprogramme

„Wir haben in der EU viele gute Programme zur primären Krebsprävention, die aber leider nicht immer und überall funktionieren“, sagt Professor Dr. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie. 

Das Projekt PIECES biete die Möglichkeit, die große Bandbreite an Präventionsmaßnahmen, deren Wirksamkeit in kontrollierten Umgebungen bereits nachgewiesen sind, nun unter den realen Bedingungen zu überprüfen. 

Dabei befassen sich Teilprojekte mit der Verbesserung der folgenden Risikofaktoren: 

Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, Infektionen mit Humanen Papillomaviren (HPV), UV-Belastung und ernährungsbedingten Faktoren. Das MHH-Teilprojekt konzentriert sich auf den Schwerpunkt Bewegung in Zusammenhang mit Lebergesundheit.

„Mit ausreichender körperlicher Aktivität sinkt nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für chronische Entzündungen, die das Risiko für eine Vielzahl von Krebserkrankungen erhöhen“, erklärt Professor Dr. Uwe Tegtbur. 

Das hat der Sportmediziner bereits in mehreren Studien nachgewiesen. „In einer Kooperation mit der Volkswagen AG und bei Mitarbeitenden der MHH konnten wir im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung zeigen, dass personalisierte Fitnessprogramme Fitness und Körpergewicht und damit auch gesundheitliche Risikofaktoren wie Körperfett, Bluthochdruck und Blutzuckerwerte reduzieren und psychische Belastung sowie Lebergesundheit verbessern konnten“, sagt der Direktor der Klinik für Rehabilitations- und Sportmedizin. 

Dieser Ansatz soll nun auf eine digitale Plattform übertragen werden und als Tool-Box alle Werkzeuge enthalten, aus denen genau auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Programme zusammengestellt werden können. Dazu gehören digitale Fragebögen, um die Gesundheits- und Lebenssituation zu erfassen, und sogenannte Wearables, die Leistungsfähigkeit sowie Bewegungs- und Aktivitätsfortschritte messen und anzeigen. „So erreichen wir eine individuelle, zeit- und ortsunabhängige Betreuung, die die Teilnehmenden genau dort abholt, wo sie stehen und dazu motiviert, ihre Gesundheitssituation aktiv zu verbessern“, stellt der Sportmediziner fest.

Nicht-alkoholische Fettleber erhöht Krebsrisiko

Ganz gezielt wollen die Medizinerinnen und Mediziner auf die Leberkrebsprävention eingehen. 

„Allein in Deutschland haben etwa 20 Millionen Menschen meist aufgrund starken Übergewichts eine nicht-alkoholische Fettleber“, sagt Professor Wedemeyer. 

  • Unbehandelt kann aus einer nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD) eine Entzündung entstehen.  
  • Diese kann wiederum dazu führen, dass sich Bindegewebszellen in der Leber übermäßig stark vermehren (Fibrose) und das Lebergewebe schließlich vernarbt. 

Eine solche Leberzirrhose erhöht das Risiko einer Tumorbildung. 

„Bei der nicht-alkoholischen Fettleberentzündung kann Leberzellkrebs jedoch auch auftreten, bevor eine Zirrhose vorliegt, deshalb müssen wir möglichst früh eingreifen“, betont der Gastroenterologe. 

„Und wenn die Menschen sich ausreichend bewegen, werden auch ihre Leberwerte besser.“ 

Die Kombination aus passgenau zugeschnittenem Bewegungstraining, Vorsorgeuntersuchungen und medizinischer Beratung soll helfen, die steigende Zahl von NAFDL-Fällen zu verringern und so auch das Krebsrisiko zu reduzieren.

Damit der Ansatz nicht nur in Deutschland funktioniert, sondern auch international übertragbar ist, wird bei PIECES ein Maßnahmenpaket an verschiedenen Kohorten in ganz Europa untersucht. 

„Unsere Tool-Box soll am Ende nach dem Baukastenprinzip so kombinierbar sein, dass für jede Person, egal welchen Geschlechts, welcher Nation, welcher körperlichen Voraussetzung und welcher Wohnsituation das passende Präventionsprogramm zusammengestellt werden kann“, sagt Professor Tegtbur.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Heiner Wedemeyer über das Sekretariat der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, 

gastroenterologie@mh-hannover.de 

Telefon (0511) 532-3305 

und bei Professor Dr. Uwe Tegtbur

tegtbur.uwe@mh-hannover.de

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Professor Dr. Ingmar Mederacke: Leberfibrose - Leberzirrhose und Vitamin A

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Leberfibrose: Der fatale Signalweg

MHH-Forschungsteam klärt auf, wie Leberentzündung und Vernarbung des Lebergewebes zusammenhängen 

 Hat herausgefunden, wie Leberentzündung und Vernarbungsprozesse miteinander zusammenhängen: Professor Dr. Ingmar Mederacke.

Hat herausgefunden, wie Leberentzündung und Vernarbungsprozesse miteinander zusammenhängen: Professor Dr. Ingmar Mederacke. Copyright: Karin Kaiser / MHH

Mindestens fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Lebererkrankung. 

  • Bei vielen Komplikationen chronischer Leberprobleme spielt Fibrose, die krankhafte Vermehrung von Bindegewebe, eine wichtige Rolle. 

An diesem Gewebeumbau sind aktivierte Leber-Sternzellen (Hepatic Stellate Cells, HSC) massiv beteiligt. Ein internationales Forschungsteam um Professor Dr. Ingmar Mederacke, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) hat jetzt einen Ansatz gefunden, die Aktivierung von HSC zu senken und die damit verbundene Entwicklung von Leberfibrose zu verringern. Die Arbeit ist in der renommierten Fachzeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht worden.

Hepatische Sternzellen produzieren Bindegewebe

  • Leberfibrose und das Endstadium der Leberfibrose, die Leberzirrhose, sind ein bedeutendes medizinisches Problem, für das es bislang noch keine geeigneten Medikamente gibt. 

Zu den bekanntesten Ursachen zählen chronischer Alkoholkonsum, Infektion mit Hepatitis-Viren, aber auch Medikamente oder eine Fettleber. 

Die krankmachenden Reize schädigen die Leberzellen, die sogenannten Hepatozyten. 

Sie sterben ab und lösen dadurch eine Entzündungsreaktion aus. 

Bislang war nicht bekannt, wie dieser Entzündungsprozess die hepatischen Sternzellen aktiviert. 

  • Die HSC befinden sich in den Blutgefäßwänden in unmittelbarer Nähe zu den Hepatozyten, wo sie in Ruhephase vor allem Vitamin A speichern. 
  • Werden sie jedoch aktiviert, bilden sie sich zu Myofibroblasten um und produzieren krankhaft viel Bindegewebe.


„Wir haben uns angeschaut, welche Stoffe beim Zelltod von Hepatozyten freigesetzt werden und wie diese Moleküle genau mit der Fibrosebildung zusammenhängen“, sagt Professor Mederacke. 

Das Forschungsteam fand heraus, dass beim Zelltod der Hepatozyten bestimmte gespeicherte, aktivierte Zuckermoleküle (UDP-Glucose und UDP-Galactose) freigesetzt werden. Diese können als sogenannte Liganden passgenau an ein Protein namens P2Y14 binden. „Den P2Y14-Rezeptor haben wir vor allem in den Leber-Sternzellen gefunden“, erklärt der Mediziner.

P2Y14-Rezeptor als Verbindung zwischen Zelltod und Fibrosebildung

Im Mausmodell hat das Forschungsteam den Signalweg zwischen P2Y14-Liganden und -Rezeptor überprüft. Eine vermehrte Freisetzung dieser aktivierten Zuckermoleküle führte zur Aktivierung der Sternzellen. Eine Inaktivierung des P2Y14-Rezeptors verringerte dagegen die Fibrosebildung. 

„Auch in menschlichen hepatischen Sternzellen konnten wir den P2Y14-Rezeptor mit Hilfe spezieller Antikörper nachweisen“, sagt der Hepatologe. 

Der Zusammenhang zwischen dem Zelltod des Lebergewebes und der Fibrosebildung habe sich auch in Untersuchungen gesunder und kranker menschlicher Leber bestätigt. 

Die Entdeckung könnte ein wichtiger Schritt zu einer antifibrotischen Therapie sein. 

Als nächstes müsste dafür ein Antagonist gefunden werden, der den P2Y14-Rezeptor blockieren und darüber die Entstehung von Leberfibrose vermindern kann.

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Die Originalarbeit „The purinergic P2Y14 receptor links hepatocyte death to hepatic stellate cell activation and fibrogenesis in the liver” finden Sie unter: https://www.science.org/doi/10.1126/scitranslmed.abe5795


 

Absterben der Leberzellen: Leberentzündung, die als NASH (nicht-alkoholische Steato-Hepatitis)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Immunzellen treiben entzündliche Fett-Lebererkrankung an

Ein bestimmter Typ der zum Immunsystem zählenden dendritischen Zellen ist bei Mäusen und Menschen verantwortlich für die Gewebeschäden, die bei der Leberentzündung NASH (nicht-alkoholische Steato-Hepatitis) auftreten. 

Die dendritischen Zellen stiften T-Zellen zu aggressivem, entzündungsförderndem Verhalten an. 

Dies entdeckten nun Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum gemeinsam mit Kollegen von israelischen Forschungseinrichtungen. 

  • Bei Mäusen lindert eine Blockade dieser dendritischen Zellen die Krankheitssymptome. 
  • Ein solcher Ansatz könnte auch verhindern, dass sich bei NASH-Patienten schwere Leberschäden entwickeln.
  • Fettleibigkeit ist in der westlichen Welt extrem verbreitet, und 90 Prozent der Betroffenen zeigen dabei Anzeichen einer Leberverfettung. 

Wenn die Menschen ihren ungesunden Lebensstil dauerhaft beibehalten (hochkalorische Nahrungsaufnahme, sitzende Lebensweise), kommt es bei etwa einem Fünftel der Betroffenen zu einem Absterben der Leberzellen und in der Folge zu einer Leberentzündung, die als NASH (nicht-alkoholische Steato-Hepatitis) bezeichnet wird. 

NASH kann Leberfibrose, lebensbedrohliche Leberzirrhose und Leberkrebs nach sich ziehen.

  • Neben ihren bekannten Aufgaben beim Stoffwechsel und bei der Entgiftung hat die Leber auch eine strategische Funktion bei der Immun-Überwachung unseres Körpers: 
  • Sie stellt die vorderste Abwehr-Front gegen alle mikrobiellen Bestandteile oder Nahrungsmitteltoxine dar, die aus dem Darm über die Pfortader in den Körper gelangen. 
  • Um diese Aufgabe zu bewältigen, patrouilliert eine ganze Armada verschiedener Immunzellen durch die Leber.


„Wir wollten wissen, welche Immun- bzw. Entzündungszellen in der Leber eine NASH und die damit verbundenen Gewebeschädigungen antreiben“, sagt Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum. 

Die DKFZ-Forscher gingen nun gemeinsam mit Kollegen vom Weizmann Institute of Sciences und vom Sheba Medical Center in Israel dieser Frage nach. Dazu analysierten sie, wie die Zusammensetzung der Immunzellen in der Leber mit dem Grad der NASH-bedingten Gewebeschädigung zusammenhängt. So konnten sie einen bestimmten Typ von Immunzellen identifizieren, der das Fortschreiten der Erkrankung fördert – sowohl in Mäusen als auch beim Menschen.

Der Hinweis kommt von Labormäusen auf „Junk Food“
Um das Immunsystem bei NASH zu untersuchen, fütterten die Wissenschaftler Labormäuse mit einer Diät, der es an essentiellen Nährstoffen mangelte, die aber mit Fett und Cholesterin angereichert war – vergleichbar unserem „Junk Food“ – und beobachteten die Entwicklung von NASH. Dabei untersuchten sie die Leber-Immunzellen per Einzelzell-RNA-Sequenzierung und fanden heraus, dass sich bei NASH ein bestimmter Zelltyp, die sogenannten dendritischen Zellen vom Typ 1 (oder cDC1), in außergewöhnlich hoher Zahl in der Leber ansammelt.

Dabei handelt es sich nicht um ein reines Maus-Phänomen. 

  • Auch in Gewebeproben, die Patienten bei Leberbiopsien entnommen wurden, fanden die Forscher: 
  • Je höher die Anzahl der cDC1, desto stärker ausgeprägt waren die NASH-typischen Leberschäden.


Haben die cDC1 tatsächlich einen Effekt auf die Leberpathologie? 

Dazu analysierten die Forscher auf zwei Wegen. Sie untersuchten Mäuse, die genetisch so verändert waren, dass ihnen cDC1 fehlen. Außerdem blockierten sie cDC1 in der Leber durch spezifische Antikörper. In beiden Versuchsansätzen war niedrigere Aktivität der cDC1 mit einer Linderung der Leberschäden verbunden.

Normalerweise überleben dendritische Zellen nur wenige Tage und müssen laufend vom Immunsystem ersetzt werden. 

  • Die Forscher entdeckten nun, dass die NASH-bedingten Gewebeschäden das blutbildende System im Knochenmark modulieren, so dass sich die Vorläufer der cDC1 häufiger teilen und mehr Nachschub bilden.


Dendritische Zellen induzieren aggressives Verhalten von T-Zellen

Bei einer normalen Immunreaktion suchen dendritische Zellen die Organe nach immunologischen Auffälligkeiten ab und wandern dann zu den benachbarten Lymphknoten, den Kommandozentralen der Immunreaktion, um diese Informationen an die T-Zellen weiterzuleiten. 

  • Das deutsch-israelische Team entdeckte nun, dass die cDC1 bei einer NASH in den für die Leber zuständigen Lymphknoten T-Zellen zu entzündlichem und aggressiveren Verhalten anstiften, das Leberschäden verursacht und die Erkrankung verschlimmert. 

„Diese autoaggressiven T-Zellen konnten wir erst vor kurzem als verantwortlich für die Leberschädigung bei einer NASH identifizieren – nun überblicken wir auch, wer sie zu diesem schädlichen Verhalten antreibt“, sagt Mathias Heikenwälder.

Nachdem sich die cDC1 als wichtiger Akteur beim Voranschreiten der NASH herausgestellt haben, könnte eine gezielte Manipulation dieser Zellen einen neuen Weg darstellen, die Leberentzündung und ihre schwerwiegenden Folgen zu behandeln. 

„Wir erkennen immer besser, dass bestimmte Zellen des Immunsystems an der Entstehung verschiedener Krankheiten beteiligt sind, darunter Krebs, Fettleibigkeit, Diabetes oder Alzheimer. Die Medizin verfolgt daher zunehmend Ansätze, das Immunsystem zu modulieren und mit Wirkstoffen in eine gewünschte Richtung zu lenken. Ein solcher Ansatz könnte auch funktionieren, um bei NASH-Patienten schwere Leberschäden zu vermeiden“, erklärt Heikenwälder.

Eran Elinav, ebenfalls Letztautor der Studie, der Forschungsgruppen am DKFZ und am Weizmann Institut leitet, hält es für sehr wahrscheinlich, dass auch die Bakterien des Darms die Immunzellen in dieser Erkrankung beeinflussen: 

 „Wir wollen nun herausfinden, wie der Darm bzw. seine bakteriellen Bewohner die Aktivierung der Immunzellen in der Leber beeinflusst. So hoffen wir, neue Behandlungsstrategien entwickeln zu können.“

Warum Tierversuche in der Krebsforschung unverzichtbar sind
Leberkrebs ist das Paradebeispiel für eine durch chronische Entzündungen ausgelöste Krebserkrankung. Bis vor wenigen Jahren wiesen epidemiologische Untersuchungen chronische Infektion mit Hepatitisviren als Haupttreiber der Erkrankung aus. Doch in den letzten Jahren ist der Anteil der stoffwechselbedingten Tumoren stetig gestiegen. Forscher suchen daher dringend nach Wegen, diese verhängnisvolle Kaskade der Adipositas-bedingten Krebsentstehung besser zu verstehen, um therapeutisch – oder besser noch präventiv – eingreifen zu können. Für diese Untersuchungen müssen sie herausfinden, wie die Adipositas, die sich systemisch auf den gesamten Organismus auswirkt, in die Stoffwechselvorgänge und Immunreaktionen in der Leber eingreift. Dieses komplexes Geschehen lässt sich nicht in der Kulturschale nachstellen, sondern erfordert die Beobachtungen des gesamten Organismus. Untersuchungen an Mäusen sind besonders geeignet, da vergleichsweise einfach einzelne molekulare Treiber des Entzündungsvorgangs genetisch beeinflusst und damit ihre genaue Rolle identifiziert werden kann.

Aleksandra Deczkowska, Eyal David, Pierluigi Ramadori, Dominik Pfister, Michal Safran, Baoguo Li, Amir Giladi, Diego Adhemar Jaitin, Oren Barboy, Merav Cohen, Ido Yofe, Chamutal Gur, Shir Shlomi-Loubato, Sandrine Henri, Yousuf Suhail, Mengjie Qiu, Shing Kam, Hila Hermon, Eylon Lahat, Gil Ben-Yakov, Oranit Cohen-Ezra, Yana Davidov, Mariya Likhter, David Goitein, Susanne Roth, Achim Weber, Bernard Malissen, Assaf Weiner, Ziv Ben-Ari, Mathias Heikenwälder*, Eran Elinav*, Ido Amit*: XCR1+ type 1 conventional dendritic cells drive liver pathology in Non-Alcoholic Steatohepatitis
Nature Medicine 2021, DOI: https://www.nature.com/articles/s41591-021-01344-3


Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.
Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Gemeinsam mit Partnern aus den Universitätskliniken betreibt das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an den Standorten Heidelberg und Dresden, in Heidelberg außerdem das Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums an den NCT- und den DKTK-Standorten ist ein wichtiger Beitrag, um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Krebspatienten zu verbessern.
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

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Originalpublikation:

Aleksandra Deczkowska, Eyal David, Pierluigi Ramadori, Dominik Pfister, Michal Safran, Baoguo Li, Amir Giladi, Diego Adhemar Jaitin, Oren Barboy, Merav Cohen, Ido Yofe, Chamutal Gur, Shir Shlomi-Loubato, Sandrine Henri, Yousuf Suhail, Mengjie Qiu, Shing Kam, Hila Hermon, Eylon Lahat, Gil Ben-Yakov, Oranit Cohen-Ezra, Yana Davidov, Mariya Likhter, David Goitein, Susanne Roth, Achim Weber, Bernard Malissen, Assaf Weiner, Ziv Ben-Ari, Mathias Heikenwälder*, Eran Elinav*, Ido Amit*: XCR1+ type 1 conventional dendritic cells drive liver pathology in Non-Alcoholic Steatohepatitis
Nature Medicine 2021, DOI: https://www.nature.com/articles/s41591-021-01344-3


Die Leber zum Weihnachtsfest 2019: Leberfibrose, Leberzirrhose

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue diagnostische Methode zur Konsistenz von Lebertumoren

Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben eine neue diagnostische Methode entwickelt, die es ermöglicht, die Konsistenz von Tumoren durch Magnetresonanztomografie (MRT) zu bewerten. 

Mithilfe der sogenannten Tomoelastografie konnten sie jetzt die mechanischen Eigenschaften von Lebertumoren aufzeigen. 

Die Studie ist in der Fachzeitschrift Cancer Research* erschienen. 
 
Lebertumoren stellen weltweit die fünfthäufigste aller Tumorerkrankungen dar – mit steigender Tendenz.

Menschen, bei denen die Leber eine höhere Steifigkeit aufweist, die Leber also eine feste Konsistenz besitzt, haben ein höheres Risiko, dass sich ein bösartiger Lebertumor entwickelt. 

  • Die Vermehrung von Bindegewebe in der Leber, die sogenannte Leberfibrose, oder die Vernarbung des Organs, die sogenannte Leberzirrhose, können eine Verhärtung der Leber verursachen. 

Über die Rolle der Wechselwirkungen zwischen festem und flüssigem Gewebe und ihre Auswirkungen auf die Entstehung von bösartigen Lebertumoren war bislang wenig bekannt.

Die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Ingolf Sack von der Klinik für Radiologie am Campus Charité Mitte hat nun erstmals die Verbindung zwischen der mechanischen Konsistenz der Leber und den in diesem Organ wachsenden Tumoren mittels der Tomoelastografie entschlüsselt.

„Die Tomoelastografie – eine Verbindung der Begriffe Tomografie, der Schnittbildgebung, und Elastizität, der Spannkraft – eignet sich zur detailgetreuen Abbildung der Konsistenz von Tumoren“, erklärt Prof. Sack, der mit seinem Team die neue Methode entwickelt hat. Patientinnen und Patienten werden dabei mit dem MRT untersucht und währenddessen für circa fünf Minuten mit akustischen Wellen beschallt. Dadurch ist es möglich, die Ausbreitung von mechanischen Wellen in der Leber sichtbar zu machen.

Diese diagnostische Methode ist besonders empfindlich für Veränderungen der Fest-Flüssig-Eigenschaften von weichen Gewebeteilen und kann somit Lebertumoren differenziert darstellen.

Das zentrale Ergebnis der jetzigen Studie: 

Bösartige Lebertumoren zeichnen sich durch sowohl steife als auch flüssige Gewebeeigenschaften aus.

Das umgebende Gewebe hat überwiegend feste Eigenschaften.

Bislang hatte man angenommen, dass alle Tumoren steif sind.

„Das von uns identifizierte ungewöhnliche Materialverhalten stellt möglicherweise ein allgemeines Muster zur Ausbreitung von Tumoren dar“, sagt Mehrgan Shahryari, Erstautor der Studie, und fügt hinzu:

„Unsere Erkenntnisse könnten in Zukunft dazu beitragen, besser zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden.

Und das ganz ohne invasive Eingriffe.

Bis dahin sind allerdings weitere umfangreiche Studien zur Robustheit und Genauigkeit der Tomoelastografie bei Tumoren notwendig.“

Informationen zur Studie
Die Studie wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Liver Systems Medicine (LiSyM)“, des Graduiertenkollegs „BIOphysical Quantitative Imaging Towards Clinical Diagnosis (BIOQIC)“ sowie des Sonderforschungsbereichs „In vivo Darstellung pathologischer Veränderungen der Extrazellulärmatrix – Matrix in Vision“ durchgeführt. Die Charité ist Sprecherin dieses deutschlandweit ersten Sonderforschungsbereichs in der diagnostischen Radiologie.

*Shahryari M et al., Tomoelastography distinguishes non-invasively between benign and malignant liver lesions. Cancer Res. 2019 Sep 24. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-19-2150

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Originalpublikation:
*Shahryari M et al., Tomoelastography distinguishes non-invasively between benign and malignant liver lesions. Cancer Res. 2019 Sep 24. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-19-2150

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https://radiologie.charite.de/forschung/forschungsnetzwerke/graduiertenkolleg_bi...


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CAVE-Untersucher: Studieneinladung: Nichtalkoholische Fettleber, Leberfibrose, diabetische Neuropathie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue Diabetesklassifikation? – Sub-Typen von Typ-2-Diabetes weisen höheres Risiko für Fettleber und Neuropathie auf

Aktuelle Studien liefern Hinweise auf eine neue Betrachtung der bekannten Diabetes-Klassifizierung in Hinblick auf unterschiedlich hohe Risiken für Diabetes-assoziierte Komplikationen. 

Forscher des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und ihre Partner vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und der Universität Lund in Schweden haben nun verschiedene Cluster identifiziert, die die Aufteilung des Diabetes in Sub-Typen ermöglichen. 

  • Zwei dieser Untergruppen weisen ein höheres Risiko für Fettlebererkrankungen und Neuropathie auf. 

Entsprechend dem Konzept der Präzisionsmedizin verdeutlichen diese Ergebnisse die Notwendigkeit einer gezielten Diagnose und Behandlung für diese Patienten. 

Neue Subphänotypen: Risiko für eine Fettlebererkrankung
Neue Subphänotypen: Risiko für eine Fettlebererkrankung
 
Die herkömmliche Klassifizierung von Diabetes, hauptsächlich Typ-1- und Typ-2-Diabetes, wurde durch Studien aus Skandinavien in Frage gestellt.

In der aktuellen Ausgabe von The Lancet Diabetes & Endocrinology veröffentlichten Forscher des DDZ zusammen mit Kollegen des DZD und der Universität Lund eine Cluster-Analyse, mit der die Phänotypisierung in Sub-Typen möglich war.

Die Analysen kamen zu dem Resultat, dass das Risiko bestimmte diabetesbedingte Komplikationen zu entwicklen, zwischen den Sub-Typen bereits in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose bestand. Diese Ergebnisse stammen aus der prospektiven multizentrischen deutschen Diabetes-Studie (GDS), die Menschen mit neu diagnostiziertem Diabetes seit mehr als zehn Jahren begleitet.

„Die neuen Sub-Typen werden dazu beitragen, präzise Präventions- und maßgeschneiderte Behandlungsstrategien für die jeweiligen Hochrisikogruppen zu entwickeln", betont Professor Michael Roden, Studienleiter der GDS, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. „Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Präzisionsmedizin bei Diabetes und seinen Begleiterkrankungen."

Analyse und Ergebnisse
Die GDS wird bundesweit an acht Standorten im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) unter der Leitung des DDZ (www.deutsche-diabetes-studie.de ) durchgeführt.

Für diese Analyse wurden 1105 Teilnehmer anhand des  

prädiktiven Markers GADA (Glutamat-Decarboxylase-Antikörper), 

des Alters bei Diagnose, 

des Body-Mass-Index (BMI), 

des HbA1c-Spiegels

der HOMA-Indizes (Homöostasemodellbewertung) auf 

Insulinsensitivität, 

Insulinsekretion,

untersucht.

Dabei wurde untersucht, ob eine umfassende metabolische Charakterisierung dieser Cluster bei der Diagnose validiert und sich weiter ausgestaltet.

Ferner wurde analysiert, ob sich relevante Komplikationen und Begleiterkrankungen im Zusammenhang mit Diabetes, darunter die nichtalkoholische Fettleberkrankheit (NAFLD), Leberfibrose und diabetische Neuropathie, in diesen Clustern über einen Zeitraum von fünf Jahren unterscheiden lassen.

Basierend auf dem Cluster-Algorithmus konnten verschiedene Sub-Typen mit unterschiedlichen Risiken für Folgeerkankungen identifiziert werden:

milder altersbedingter Diabetes (MARD, 35%), 

milder adipositasbedingter Diabetes (MOD, 29%),

schwerer autoimmuner Diabetes (SAID, 22%), 

schwerer insulinresistenter Diabetes (SIRD, 11%),

schwerer insulindefizitärer Diabetes (SIDD, 3%). 

Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere zwei Sub-Typen ein hohes Risiko für Komplikationen besitzen.

  • Das höchste Risiko eine nichtalkoholische Fettleber zu entwickeln lag beim Cluster des „schweren insulinresistenten Diabetes“ (SIRD) vor; 
  • für eine diabetische Neuropathie lag das höchste Risiko beim Sub-Typ „schwerer insulindefizitärer Diabetes“ (SIDD).

Fazit
Mit Hilfe der neuen Diabetesklassifikation können Menschen mit Typ-2-Diabetes spezifischen Sub-Typen zugeordnet werden, die deutliche Stoffwechselveränderungen und unterschiedliche Risikomuster für die Entwicklung diabetesbedingter Komplikationen aufweisen.

Eine gezielte Prävention und frühzeitige Behandlung bei bestimmten Untergruppen von Menschen mit Diabetes ist ein Schritt zur Präzisionsmedizin in Form von spezifisch abgestimmten Therapieformen, um Folgeerkrankungen zu verzögern oder sogar zu vermeiden.

Deutsche Diabetes-Studie
Ziel der Deutschen Diabetes-Studie ist es, frühzeitig Marker für unterschiedliche Verlaufsformen des Diabetes zu identifizieren, um so neue Konzepte der Therapie und Vorsorge von Folgeerkrankungen zu entwickeln und gezielt einzusetzen. So können frühzeitig auftretende Warnzeichen für Diabetes-Komplikationen entdeckt und zugelassene Therapieverfahren parallel miteinander verglichen werden. Auch der Einfluss der Gene auf den Verlauf der Erkrankung wird mit dieser Studie untersucht.

Teilnehmer der Deutschen Diabetes-Studie erhalten kostenlos die Chance zur Früherkennung diabetischer Folgeerkrankungen wie Nerven-, Gefäß- und Netzhautschädigungen. 

Bei Interesse an der Studienteilnahme melden Sie sich bitte im Klinischen Studienzentrum am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) unter der Rufnummer 0211/ 3382 209 oder senden eine E-Mail an studienzentrum@ddz.de.

Originalpublikation:
Zaharia OP, Strassburger K, Strom A, Bönhof GJ, Karusheva Y, Antoniou S, Bódis K, Markgraf DF, Burkart V, Müssig K, Hwang J-H, Asplund O, Groop L, Ahlqvist E, Seissler J, Nawroth P, Kopf S, Schmid SM, Stumvoll M, Pfeiffer AFH, Kabisch S, Tselmin S, Häring HU, Ziegler D, Kuss O, Szendroedi J, Roden M: Risk of diabetes-associated diseases in subgroups of patients with recent-onset diabetes: a 5-year follow-up study. The Lancet Diabetes & Endocrinology. DOI: https://doi.org/10.1016/S2213-8587(19)30187-1

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CAVE: Leberdiagnostik THE - Untersuchung von übergewichtigen Jugendlichen mit Lebererkrankungen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neues radiologisches Verfahren für die Leberdiagnostik

Ultraschalltechnik könnte die Entnahme von Lebergewebe ersetzen 
 
Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin haben erfolgreich eine neue Technik zur Untersuchung von übergewichtigen Jugendlichen mit Lebererkrankungen getestet.

Die sogenannte Time-harmonic Elastography (THE) ermöglicht es, den Schweregrad der Erkrankung zu bestimmen, ohne dass den Patienten Lebergewebe entnommen werden muss. Im Fachjournal Radiology* wurden die Ergebnisse jetzt veröffentlicht.

  • Die nicht-alkoholische Fettleber ist die häufigste chronische Lebererkrankung bei übergewichtigen Jugendlichen. 

Im günstigen Fall verläuft die Krankheit über Jahrzehnte relativ stabil, ohne große Beeinträchtigung der Leberleistung.

  • Bei einem fortschreitenden Verlauf bildet die entzündete Leber zu viel Bindegewebe – ein Stadium, das man als Leberfibrose bezeichnet. 
  • Schließlich kann der zelluläre Aufbau der Leber als Ganzes geschädigt werden und die sogenannte Leberzirrhose setzt ein.

„Die auf Ultraschall basierende Time-harmonic Elastography ist eine neuartige Untersuchungsmethode zur Messung der Leberfibrose, die ohne Entnahme von Lebergewebe des Patienten auskommt“, erklärt der Kindergastroenterologe Dr. Christian Hudert vom Sozialpädiatrischen Zentrum der Charité.

Bisher kann man das Stadium der Lebererkrankung nur mit Hilfe einer Untersuchung des entnommenen Lebergewebes genau bestimmen. Als bildgebendes Verfahren ist die Elastographie in der Lage, die unterschiedliche Elastizität verschiedener Gewebe sichtbar zu machen.

  • Bei einer Leberfibrose ist das mit mehr Bindegewebe durchsetzte Organ wesentlich steifer als eine gesunde Leber. Die Lebersteifigkeit ist somit ein Maß für das Voranschreiten der Erkrankung.

Das Besondere an der THE-Technik der Charité ist die Liege, auf welcher der Patient untersucht wird:

Sie erzeugt Vibrationswellen, ähnlich einem Massagestuhl.

Per Ultraschall können diese Wellen nun im Lebergewebe gemessen werden und geben Aufschluss über die Lebersteifigkeit. Im Unterschied zu bisherigen elastographischen Methoden zeichnet sich dieses Verfahren durch eine große Messtiefe aus. 

  • Damit ist sie auch besonders gut zur Untersuchung stark übergewichtiger Patienten geeignet.

In der Studie wurde die neu entwickelte Methode bei 67 Jugendlichen mit einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung angewandt.

  • Über die Messung der Lebersteifigkeit wurde der Grad der Leberfibrose bestimmt. 

„Die Anwendung der THE zeigte, dass Patienten mit keiner oder milder Fibrose mit hoher Genauigkeit von Patienten mit moderater oder fortgeschrittener Fibrose unterschieden werden konnten“, fasst Dr. Hudert das Ergebnis der Studie zusammen.

Sollte sich die Technik in weiteren Studien als erfolgreich erweisen, könnte die für Patienten belastende Entnahme von Lebergewebe zukünftig seltener notwendig sein.

Darüber hinaus eignet sich die Methode für die Langzeitbeobachtung und kann dazu beitragen, den Erfolg der Therapiemaßnahmen zur Gewichtsreduktion und deren Einfluss auf den Verlauf der Lebererkrankung zu überprüfen.

*Hudert CA, Tzschätzsch H, Guo J, Rudolph B, Bläker H, Loddenkemper C, Luck W, Müller H-P et al. US Time-Harmonic Elastography: Detection of Liver Fibrosis in Adolescents with Extreme Obesity with Nonalcoholic Fatty Liver Disease. Radiology, May 15 2018. DOI: 10.1148/radiol.2018172928.

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XXL - Leber 2018 - metabolisches Syndrom / TTE - Sonographie der 5 Organe geplant?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neues Jahr: Deutsche Leberstiftung empfiehlt Verzicht auf XXL-Größen bei Snacks sowie Getränken

Auch 2018 wird es einfach sein, „La Dolce Vita“ – das süße Leben – zu genießen: 

zuckerhaltige Snacks und Getränke gibt es überall. 

Immer häufiger werden die Verpackungsgrößen „optimiert“. 

Der Trend geht zu XXL-Formaten. 

Ob die Zweiliterflasche zuckerhaltige Limonade oder die 300 Gramm-Tafel Schokolade, Erwachsene und Kinder verzehren immer mehr Zucker. 

XXL bei Lebensmitteln ist ein Trend, der sich leider auch beim Organ Leber der XXL-Fans widerspiegeln kann: 
 
Die Zahlen der großen und kleinen Patienten, die eine nicht-alkoholische Fettleber im „XXL-Format“ entwickeln, sind alarmierend. 

Fürs neue Jahr rät die Deutsche Leberstiftung beim Genießen zur Formel „Less is More“ anstatt „XXL“. 
 
  • „Zu den wesentlichen Ursachen für die alarmierenden Zahlen bei der Erkrankung „nicht-alkoholische Fettleber“ zählt unser westlicher Lebensstil, der häufig durch zu wenig körperliche Betätigung und ein überreiches zuckerhaltiges Nahrungsangebot – insbesondere Kohlenhydrate – geprägt ist. 

Diese Kombination kann unter anderem die Leber krank machen“, betont Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.

„Die Betroffenen entwickeln das sogenannte metabolische Syndrom, eine Risiko-Kombination aus Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck und Diabetes, die sehr häufig auch auf die Leber einen sehr negativen Effekt hat.“

Viele Erwachsene und auch Kinder haben eine Fettleber


Neben falscher Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht kann auch starker Alkoholkonsum die Leber schädigen und verfetten.

Wenn die Leber mehr Giftstoffe wie zum Beispiel Alkohol verarbeiten oder mehr Zucker und Fette aufnehmen muss, als sie abbauen oder speichern kann, lagert sich zusätzlich Fett im Lebergewebe ab. 

Rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland hat eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber – und die Zahl nimmt stetig zu. Auch bereits jedes dritte übergewichtige Kind leidet an dieser Krankheit, die in drei Stufen verläuft.

Die Leber wird stufenweise krank
  • Im ersten Stadium handelt es sich um eine reine Fettleber, die keine entzündlichen Reaktionen aufweist. 
  • In der zweiten Phase, die jeder zweite Betroffene entwickelt, zeigt die Leber bereits entzündliche Reaktionen, man spricht von einer „Steatohepatitis“. 
  • Diese sogenannte Fettleberhepatitis wird unterschieden in eine „nicht-alkoholische Fettleberentzündung“ (NASH). 

In der dritten Stufe, die circa zehn Prozent der Fälle umfasst, entwickelt sich aus beiden Fettleberhepatitis-Varianten über eine Leberfibrose (Bindegewebsvermehrung) eine Leberzirrhose (Vernarbung der Leber). 

Auch Leberzellkrebs zählt zu den möglichen Folgeerkrankungen einer entzündeten Fettleber.

Die Leber nutzt jede Chance zur Gesundung


Eine Fettleber, auch eine Fettleberentzündung, kann sich zurückbilden – vorausgesetzt, die Betroffenen ändern ihren Lebensstil:

Abhängig von der Ursache der Fettleber umfasst der veränderte Lebensstil eine kontrollierte Gewichtsreduktion, eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und einen Alkohol-Verzicht. 

„Ich weiß, dass es nicht einfach ist, Gewohnheiten wie den Genuss von süßen Snacks zwischendurch zu ändern, doch vielleicht gibt ein Arztbesuch mit einer Kontrolle der Leberwerte bei einer Blutuntersuchung den notwendigen Motivationsschub zu einem gesünderen Leben ab 2018.

Eine Fettleber kann in der Regel durch eine Lebensstiländerung wieder ausheilen und sich eigenständig regenerieren. Es muss nicht immer XXL sein beim Genießen“, sagt Professor Manns.

Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung sehr erfolgreich.
Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de.

BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in dritter, aktualisierter und erweiterter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-899-9, 16,99 Euro.
Weitere Informationen: http://www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.


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Bianka Wiebner
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Krankheitsverlauf einer Lebererkrankung

Medizin am Abend Fazit: Ultraschall statt Stich in die Leber: Elastografie ersetzt Gewebeproben

Video-Hintergrund:

http://www.cim-ms.de/htcms/infektiologische-praxisgemeinschaft-dr.-med.-busch---brdr.-med.-christensen/infektiologische-schwerpunkte/hepatitis-viren/hepatitis-video.html

Um den Krankheitsverlauf einer Lebererkrankung zu beurteilen, müssen Ärzte feststellen, wieviel des Lebergewebes zu Bindegewebe umgebaut wurde. Bislang geschah dies mittels Leberpunktion – eine für den Patienten unangenehme Methode, die in seltenen Fällen zu gefährlichen Blutungen führen kann. Eine Ultraschalluntersuchung, welche die Festigkeit der Leber misst, kann die Gewebeentnahmen oft ersetzen, teilt die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) mit. Wie und wann die sogenannte Elastografie zum Einsatz kommt, erklären Experten der Fachgesellschaft auf einer Pressekonferenz am 14. April 2015 in Berlin. 
 
Eine Million Menschen in Deutschland leiden an einer Lebererkrankung wie Fettleber oder Hepatitis. Ohne Die kranke Leber vernarbt, festes Bindegewebe ersetzt zunehmend das gesunde, weiche Lebergewebe. Behandlung droht ihnen eine Leberzirrhose oder -krebs.  Dieser Prozess namens Leberfibrose liefert Ärzten entscheidende Anhaltspunkte, um das Krankheitsstadium und auch die Auswahl einer Therapie zu bestimmen.

„Bislang galt die Leberpunktion als Goldstandard, um das Fortschreiten einer Lebererkrankung zu beurteilen“, sagt Professor Dr. med. Mireen Friedrich-Rust, Fachärztin für Innere Medizin und Gastroenterologie. Dabei sticht der Arzt mit einer Hohlnadel durch die Bauchdecke in die Leber und entnimmt Gewebe, um es unter dem Mikroskop zu untersuchen. „Zahlreiche Studien haben aber gezeigt, dass die Ultraschall-Elastografie den Krankheitsverlauf ebenso gut beurteilen kann, wie eine Gewebeuntersuchung und auch bei der Diagnose der Leberfibrose verlässlich ist“, so Friedrich-Rust. Europäische Leitlinien zur Lebererkrankung chronische Hepatitis C empfehlen eine Elastografie zur Beurteilung des Leberfibrosestadiums und zur Überwachung bei nicht erfolgreich behandelten Patienten. Nur vereinzelt müsse der Arzt noch Gewebeproben nehmen – um die Diagnose zu sichern und abzuklären, ob es sich um einen Tumor handelt.

Die Elastografie entlastet Patienten, denn die Punktion ist unangenehm und auch nicht ohne Risiko. In seltenen Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Blutungen oder Verletzungen anderer Organe kommen, wie zum Beispiel der Gallenblase. Eine Elastografieuntersuchung ist dagegen völlig schmerzfrei, dauert nur fünf bis zehn Minuten und ist jederzeit wiederholbar. „Ein entscheidender Vorteil der Elastografie ist auch, dass wir mit ihr einen etwa 100-fach größeren Abschnitt der Leber erfassen können und neben der Elastografie auch eine normale Ultraschalluntersuchung der Leber mit ein und demselben Gerät durchführen können“, so Friedrich-Rust. „Da wir mit einer Punktion nur einen kleinen Teil untersuchen, ist das Ergebnis nicht immer repräsentativ für den Gesamtzustand der Leber“, erklärt die Oberärztin vom Universitätsklinikum Frankfurt am Main.

Bei der Untersuchung legt der Arzt den Ultraschallkopf auf den Bauch der Patienten. Das Gerät sendet Ultraschallwellen ins Lebergewebe. Je mehr das Gewebe bereits verhärtet ist, umso schneller breiten sich die Wellen aus. Dieser Wert gibt Aufschluss über das Krankheitsstadium und bei Verlaufsuntersuchungen auch über den Krankheitsverlauf. Inzwischen haben viele Hersteller die Elastografie als Funktion in ihre Ultraschallgeräte eingebaut. Wie sie funktioniert und wer davon profitiert, berichten Experten am 14. April auf einer Pressekonferenz der DEGUM.

Die DEGUM:
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bietet ein Forum für den wissenschaftlichen und praktischen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des medizinischen Ultraschalls. Sie vereint mehr als 9 000 Ärzte verschiedener Fachgebiete, medizinische Assistenten, Naturwissenschaftler und Techniker. Ultraschalldiagnostik ist heute das am häufigsten eingesetzte bildgebende Verfahren in der Medizin. Ultraschallanwendern bescheinigt die DEGUM eine entsprechende Qualifikation mit einem Zertifikat der Stufen I bis III. DEGUM zertifizierte Ärzte finden Patienten im Internet unter: http://www.degum.de

Medizin am Abend DirektKontakt

Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
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