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Kontraktion und Entspannung der Muskeln im Dickdarm werden durch Nervenzellen im Darm

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Darmbakterien steuern die Darmbewegung

Darmbakterien unterstützen eine gesunde Verdauung, indem sie den Nervenzellen im Darm helfen, die Kontraktion und Entspannung der Muskelwand des Dickdarms zu regulieren. 

Dies haben Forschende des Crick-Instituts in London, der Universität Bern und des Inselspitals, Universitätsspital Bern entdeckt.  

Billionen von Darmbakterien (grün) beeinflussen nicht nur das Immunsystem oder Gehirn, sondern steuern auch Nervenzellen, die für die Darmbewegung und somit eine gesunde Verdauung zuständig sind.
Billionen von Darmbakterien (grün) beeinflussen nicht nur das Immunsystem oder Gehirn, sondern steuern auch Nervenzellen, die für die Darmbewegung und somit eine gesunde Verdauung zuständig sind. Bahtir Yilmaz, Universität Bern
 
  • Damit Nahrung durch den Darm wandern und der Kot ausgestossen werden kann, muss der Darm den Inhalt systematisch vorwärtsbewegen, indem er ihn über seine Länge nach und nach zusammendrückt. 

Diese Kontraktion und Entspannung der Muskeln im Dickdarm werden durch Nervenzellen im Darm reguliert.

  • Anomalien der Darmbewegung verursachen häufig Krankheiten wie das Reizdarmsyndrom oder die nach einer Operation auftretenden Störungen der Darmfunktion. 

Nun haben Forschende des Crick-Instituts in London, des Department for BioMedical Research der Universität Bern (DBMR) und des Inselspitals, Universitätsspital Bern entdeckt, wie diese Nervenzellen – und somit die Darmbewegung – durch bestimmte Darmbakterien beeinflusst werden. Dabei handelt es sich um einen erstmals beschriebenen Mechanismus. Die Studie wurde im Journal «Nature» publiziert.


Prof. Dr. Andrew Macpherson Department for BioMedical Research (DBMR), Universität Bern, und Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern
 Prof. Dr. Andrew Macpherson Department for BioMedical Research (DBMR), Universität Bern, und Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, Inselspital, Universitätsspital Bern zvg

Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

Der Darm enthält Billionen von Bakterien, die durch die Produktion von Stoffen wie Vitaminen und Aminosäuren die Funktion vieler Organe in unserem Körper, einschliesslich des Gehirns, beeinflussen.

Zudem weist der Darm mehr Nerven auf als das Rückenmark. 

  • Es ist bereits belegt, dass ein Zusammenhang besteht zwischen dem Vorhandensein bestimmter Bakterien im Dickdarm und der Geschwindigkeit, mit der sich die Nahrung durch den Darmtrakt bewegt.


Bisher war jedoch unklar, inwiefern Darmbakterien für das Funktionieren der Millionen von Nervenzellen im Verdauungssystem zuständig sind.

Den Forschenden um Prof. Andrew Macpherson vom Department for BioMedical Research (DBMR) der Universität Bern und Inselspitals, Universitätsspital Bern, sowie um Dr. Yuuki Obata, Dr. Brigitta Stockinger und Dr. Vassilis Pachnis vom Crick Institute in London ist es nun gelungen, gewisse von Darmbakterien produzierte Stoffe zu identifizieren, die auf Nervenzellen einwirken, die wiederum für die Darmbewegung zuständig sind.

Dabei bestand die Schwierigkeit darin, herauszufinden, welche Stoffe für die Signalgebung in den Nervenzellen verantwortlich sind.

«Das Nervensystem im Darm ist ein extrem kompliziertes Netzwerk, das sich nur schwer von den anderen Zellen in der Darmstruktur trennen lässt», erklärt Andrew Macpherson, Ko-Letztautor der Studie. «Zudem werden viele verschiedene Stoffe produziert, so dass man nach einer Nadel im Heuhaufen sucht.»

Bakterien aktivieren Rezeptor

Um die Wirkung von Darmbakterien auf die Darmbewegung zu untersuchen, setzten die Forschenden sogenannte keimfreie Mäuse ein, deren Darm nicht von Bakterien besiedelt ist, und verglichen diese mit Tieren mit Darmbakterien.

  • Sie entdeckten, dass die keimfreien Tiere tatsächlich eine reduzierte Darmbewegung aufwiesen im Vergleich zu Tieren, die mit gutartigen Bakterien besiedelt waren. 

«Dabei stellte sich heraus, dass ein spezieller Rezeptor, der sogenannte Arylkohlenwasserstoffrezeptor AhR, bei den Darmnervenzellen durch die Anwesenheit von Darmbakterien «eingeschaltet» wird», sagt Yuuki Obata vom Crick Institute, Hauptautorin der Studie.

Dass AhR für die Funktion von Immun- und anderen Zellen im Darm sehr wichtig ist, war bereits bekannt. «Unsere Arbeit zeigt, dass dieser Rezeptor auch von Darmnervenzellen verwendet wird, um die Anwesenheit von Bakterien zu erkennen und die Darmbeweglichkeit zu regulieren – und so eine gesunde Verdauung zu fördern», erklärt Vassilis Pachnis, Ko-Letztautor am Crick Institute.

Möglicher Therapieansatz
  • «Störungen der Darmbewegung sind extrem häufig und verursachen viel Leid bei Patientinnen und Patienten nach chirurgischen Eingriffen oder bei Personen, die am Reizdarmsyndrom erkrankt sind», sagt Macpherson. 
«Unsere Ergebnisse liefern eine Erklärung, warum bestimmte Patientinnen und Patienten, deren Darm mit anderen Bakterienstämmen besiedelt ist, für diese Darmprobleme anfälliger sind», so Macpherson weiter.

Brigitta Stockinger vom Crick Institute, Ko-Letztautorin, ergänzt:

«Wir hoffen, dass in Zukunft die Aktivität von AhR in den Nervenzellen gezielt verändert werden könnte, um die Folgen einer abnormen Darmbeweglichkeit zu lindern, die häufig mit Magen-Darm-Erkrankungen einhergeht.»

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Originalpublikation:
Yuuki Obata, Álvaro Castaño, Stefan Boeing, Ana Carina Bon-Frauches, Candice Fung, Todd Fallesen, Mercedes Gomez de Agüero, Bahtiyar Yilmaz, Rita Lopes, Almaz Huseynova, Stuart Horswell, Muralidhara Rao Maradana, Werend Boesmans, Pieter Vanden Berghe, Andrew J. Murray, Brigitta Stockinger, Andrew J. Macpherson and Vassilis Pachnis: Neuronal programming by microbiota regulates intestinal physiology. Nature, 5. Februar 2020, in print.

Haustierparasiten: Gab es zu Weihnachten einen Hund oder Jagdhund oder Begleithund?

Medizin am Abend Berlin Fazit: Verwandtschaft verpflichtet - Jagdhunde und Wölfe teilen sich ihre Parasiten

Obwohl der Grauwolf, wie jedes Wildtier, eine Vielzahl an Parasiten beherbergt, hat seine Anwesenheit in den Wäldern Deutschlands wenig Einfluss auf die Parasitenlast von Jagdhunden. 

Das ist das beruhigende Ergebnis einer Studie des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW). 

In der Untersuchung wurden 78 Jagdhunde aus einer wolfsfreien und einer von Wölfen bereits besiedelten Region Deutschlands über einen mehrmonatigen Zeitraum regelmäßig auf Parasiten im Kot untersucht. 

Die Ergebnisse wurden in der freizugänglichen Fachzeitschrift „International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife“ veröffentlicht. 
 
Seit Beginn der 1990er Jahre breitet sich der Grauwolf wieder in Deutschland und Mitteleuropa aus.

Diese Wiederbesiedlung weckt viele Fragen rund um den großen Beutegreifer und dessen Einfluss auf seine Umwelt. Berliner WissenschaftlerInnen des Leibniz-IZW haben jetzt herausgefunden, dass die Anwesenheit von Wölfen die Parasitenlast bei ihrem nächsten Verwandten, dem Haushund, wenig beeinflussen. Die ForscherInnen verglichen hierfür Jagdhunde aus ostdeutschen Gebieten, wo Wölfe seit Anfang des Jahres 2000 wieder heimisch sind, mit Jagdhunden aus dem Norden der Bundesrepublik, wo es zum Zeitpunkt der Untersuchungen keine ansässigen Wolfsrudel gab.

„Anders als Begleithunde eignen sich Jagdhunde besonders gut für diesen Vergleich, da sie, wie auch der Wolf, bei der Jagd die Wälder durchstöbern und Zugang zu Wildresten haben“, erklärt Ines Lesniak, Doktorandin am Leibniz-IZW.

„Im Fokus der Untersuchung standen die Parasiten der inneren Organe, sogenannte Endoparasiten, die sich im Kot des Wirts nachweisen lassen.“ Dank einer Vorläuferstudie* war bekannt, welches Spektrum an Endoparasiten bei Grauwölfen in Deutschland vorkommt. Wie zuvor bei den Wölfen wiesen die WissenschaftlerInnen auch bei Jagdhunden parasitäre Würmer und eine Vielzahl einzelliger Darmparasiten aus der Gruppe der Sarcocystis-Arten genetisch nach.

Sowohl die Befallsrate als auch die Artenvielfalt von Würmern und Sarcocystis-Arten unterschieden sich nicht zwischen den Jagdhunden in den wolfsfreien und vom Wolf besiedelten Studiengebieten. Das Parasitenspektrum von Jagdhund und Wolf überlappte sich sehr stark, was darauf hindeutet, dass der Hund den Wolf in dessen Abwesenheit als geeigneten Endwirt für die Parasiten ersetzt haben könnte. Eine einzige als „Wolfsspezialist“ bekannte Sarcocystis-Art (Sarcocystis grueneri) trat häufiger bei Jagdhunden in Wolfsgebieten auf als bei Jagdhunden in wolfsfreien Gebieten.  

Wie viele Bandwürmer haben diese Einzeller einen Lebenszyklus, in dem Fleischfresser wie Hunde oder Wölfe als Endwirt fungieren und deren Beutetiere wie Rehe und Hirsche die Zwischenwirte sind.

„Natürlich werden Hunde, anders als Wildtiere, regelmäßig entwurmt. So auch die Jagdhunde, die an unserer Studie teilgenommen haben“, betont Lesniak.

„Solche Präparate wirken jedoch nicht gegen einzellige Parasiten wie Sarcocystis.“ Daher vermuten die ForscherInnen, dass die hohe Infektionswahrscheinlichkeit der Jagdhunde, über 60 Prozent mit verschiedenen Sarcocystis-Arten in beiden Studiengebieten, durch die übliche Fütterung mit rohem Wildfleisch oder Schlachtabfällen verursacht wird.

„Es liegt also in der Hand der Hundebesitzer“, so Lesniak.

„Viele der Studienteilnehmer zeigten bereits großes Verantwortungsbewusstsein, indem sie ihre Hunde regelmäßig, am besten mehrmals im Jahr, entwurmen.

  • Die offizielle Empfehlung des europäischen wissenschaftlichen Beirats für Haustierparasiten (ESSCAP) ist eine monatliche Anwendung bei Risikogruppen wie Jagdhunden. 

Wenn Wurmkuren häufig angewendet werden, haben parasitäre Würmer nicht die Möglichkeit sich im Wirt fortzupflanzen und Eier zu produzieren, was das gesundheitliche Wohl des Jagdhundes garantiert.

„Die Hundebesitzer können aber auch durch die achtsame Fütterung von Fleischresten die Parasitenlast ihrer Hunde senken, indem sie das Fleisch kurz abkochen. 

Diese einfache Vorsichtsmaßnahme inaktiviert jegliche Parasiten – vom Einzeller bis zur Bandwurmzyste – sowie andere Krankheitserreger, die im Fleisch stecken könnten.“ Nach Einschätzung des Leibniz-IZW spielen Wölfe bei der Ausscheidung und Verbreitung der Parasiten eine untergeordnete Rolle. „Die Anzahl der Wölfe in Deutschland ist im Vergleich zu anderen wilden Fleischfressern wie Füchsen oder Marderhunden, die ebenfalls als Wirte für die beschriebenen Parasiten in Frage kommen, aber eben auch im Vergleich zur Anzahl der Jagdhunde, verschwindend gering“, kommentiert Dr. Oliver Krone, Seniorautor der Studie.

Die Hundebesitzer in Deutschland können sich freuen: 

Keine der bei Jagdhunden nachgewiesenen Parasitenarten birgt ein übermäßiges Gesundheitsrisiko für den Menschen, egal ob die Hunde im Wolfsgebiet oder im wolfsfreien Gebiet leben.

Die regelmäßige Behandlung mit Wurmkuren und die Fütterung abgekochter Fleischreste sind einfache, aber effektive Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit des Jagdhundes. Die Leibniz-IZW Studie zeigt, dass die mit der Rückkehr des Wolfes verbundenen Befürchtungen in Bezug auf Krankheiterreger gegenwärtig unbegründet sind.

Publikationen:
Lesniak I, Heckmann I, Franz M, Greenwood AD, Hofer H, Krone K (2017): Surrogate hosts: hunting dogs and recolonizing grey wolves share their endoparasites. International Journal for Parasitology: Parasites and Wildlife 6, 278-286. Doi:10.1016/j.ijppaw.2017.09.001.

*Lesniak I, Heckmann I, Heitlinger E, Szentiks CA, Nowak C, Harms V, Jarausch A, Reinhardt I, Kluth G, Hofer H, Krone O (2017): Population expansion and individual age affect endoparasite richness and diversity in a recolonising large carnivore population. Scientific Reports 7, 41730. DOI: 10.1038/srep41730.

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Milben-Allergie: StudienEinladung zur Immuntherapie - Allergietestverfahren

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Milben-Allergie: HNO-Klinik des Dresdner Uniklinikums sucht Betroffene für Studien

In zwei weltweiten Studien wird zurzeit die Wirksamkeit unterschiedlicher Immuntherapien für Patienten überprüft, die an einer Milben-Allergie leiden. An den Studien beteiligt sich auch das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Im Mittelpunkt der Untersuchungen, für die die Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde als Mitglied des Dresdner Universitäts Allergie Centrums noch bis zu 100 Probanden sucht, stehen zwei Formen der Medikamentengabe. 

Allergie-Expertin Dr. Bettina Hauswald betreut die laufenden Studien zu den Hyposensibilisierungen an der HNO-Klinik des Uniklinikums.
Allergie-Expertin Dr. Bettina Hauswald betreut die laufenden Studien zu den Hyposensibilisierungen an der HNO-Klinik des Uniklinikums. Foto: Uniklinikum Dresden / Andre Hirtz
 
Zum einen ist dies die seit 100 Jahren praktizierte Injektion minimaler, langsam gesteigerter Dosen von Allergie auslösenden Substanzen. 

Eine zweite Studie überprüft die tägliche Gabe desselben Wirkstoffes in einer Tablette, die sich unter der Zunge auflöst. 

Diese erst seit fünf Jahren für Heuschnupfen angebotene Methode der Sublingualen Immuntherapie (SLIT) wird wissenschaftlich für andere Formen der Allergie überprüft, um weitere Erkenntnisse zur optimalen Darreichung und Dosis zu gewinnen.

Mit den aktuellen Studien setzt die HNO-Klinik des Dresdner Uniklinikums ihr Engagement fort, die Wirksamkeit von Immuntherapien wissenschaftlich zu überprüfen. So waren die HNO-Spezialistinnen Dr. Bettina Hauswald und Dr. Mandy Cuevas deutschlandweit mit die ersten, die 2013 im Rahmen einer Studie erstmals die Wirksamkeit einer SLIT-Tablette gegen Hausstaubmilben-Allergien überprüften.

Vorteil dieser sogenannten sublingualen Therapie – das Medikament wird einmal täglich unter die Zunge gelegt – ist der Wegfall der aufwändigeren Spritzentherapie, die mit deutlich häufigeren und längeren Arztbesuchen verbunden ist.

Denn die Spritzen dürfen nur vom Arzt gesetzt werden und der Patient muss nach der Injektion eine halbe Stunde in der Praxis bleiben. Dank der SLIT sinkt die Zahl der notwendigen Arztbesuche deutlich, da die Patienten die Tablette zu Hause einnehmen können und nur zu wenigen Kontrolluntersuchungen zum, Allergologen müssen.

  • In einer weiteren Studie prüfen die Allergie-Experten des Uniklinikums die Wirksamkeit einer neuen Form der Spritzentherapie, bei der die Zahl der Injektionen sinkt.

Das Prinzip der Allergietherapie ist es, den Körper langsam an die Substanzen zu gewöhnen, die bei den Patienten eine unnötige Abwehrreaktion auslöst. 

Denn eigentlich gefährden weder die den Heuschnupfen auslösenden Pollen noch die Milben beziehungsweise deren Kot die Gesundheit des Menschen. 

Die langsam gesteigerte Gabe der Allergene nennen die Experten Hyposensibilisierung. 

Auch in den aktuellen Studien geht es darum, die Wirksamkeit der unterschiedlichen Formen dieser gezielten Gaben von Allergie auslösenden Substanzen genau zu kontrollieren. Zwar gibt es diese immunspezifische Therapie bereits seit 100 Jahren, doch sie war sehr lange nur für Heuschnupfenpatienten (Pollenallergiker) verfügbar. 

  • Zudem wurden die allergenen Substanzen bis vor wenigen Jahren ausschließlich unter die Haut gespritzt. 
Um die Belastungen und Risiken einer solchen Spritzenkur zu minimieren, entwickelten Forscher eine Therapie, bei der Tropfen unter die Zunge gegeben werden. Daraus entstand schließlich die noch besser handhabbare Tablettentherapie – das innovative Medikament wird unter die Zunge gelegt und gibt dort den Wirkstoff ab.
Viele Menschen wissen nichts von ihrer Allergie oder bleiben ohne Therapie Obgleich es umfangreiches Wissen zu Diagnose und Therapie von Allergien gibt, bleiben viele Betroffene ganz ohne Behandlung oder können nicht auf alle verfügbaren Optionen zurückgreifen. 

Eine wissenschaftliche Studie von Münchner Allergie-Experten belegt, dass nur die Hälfte der Betroffenen überhaupt wissen, dass sie an einer Allergie leiden. Von den 50 Prozent, die um ihre Allergie wissen, lässt sich nur die Hälfte behandeln. 

  • Aber auch in diesen Fällen raten zu wenige Ärzte zur Hyposensibiliserung. Deshalb erhalten nur zehn Prozent der in regelmäßiger Behandlung befindlichen Patienten eine solche Immuntherapie. Und von diesen erhält wiederum nur jeder Zehnte eine auf Tabletten beruhende Hyposensibiliserung. 

„Dass so wenige Allergiker überhaupt behandelt werden, ist aus meiner Sicht unhaltbar. 

Patienten, die ohne Therapie bleiben, laufen nicht nur Gefahr, nach und nach auch Allergien gegen weitere Substanzen zu entwickeln, sondern in der Folge zusätzlich auch noch an Asthma zu erkranken“, warnt Dr. Hauswald. 

An Brisanz gewinnen die Zahlen zusätzlich durch den Umstand, dass immer mehr Menschen unter Allergien leiden.

Vorteile der Studien: umfassende Tests und kostenlose Medikamente Bevor ein Allergie-Patient in die von der HNO-Klinik angebotenen Studien aufgenommen wird, erfolgen umfassende Untersuchungen durch die Allergologen des Uniklinikums. Weiterer Vorteil einer Studienteilnahme ist, dass die Probanden während der Behandlung kostenlos mit Medikamenten gegen die Symptome der Allergie versorgt werden.

Milbenalarm: Morgendliche Attacken im warmen Bett Die Hausstauballergie ist auf dem Vormarsch: 

Experten zufolge lösen winzige Milben im Staub heute bereits jede vierte Allergie in Deutschland aus. Mehr als jeder zehnte Bundesbürger ist betroffen. Mit Hilfe verschiedener Allergietestverfahren lässt sich die Diagnose mittlerweile recht zuverlässig stellen. Wässriger Schnupfen, geschwollene Nasenschleimhäute und tränende Augen gelten als typische Anzeichen auch dieser Allergie. 

Sie tritt verstärkt ab dem Herbst, wenn sich mit Beginn der Heizperiode der Kot der Milben besonders gut in der Raumluft verbreitet. 

Genauer: Die winzigen Tiere sind oft zu Tausenden in einem Gramm Staub zu finden. Sie ernähren sich von Hautschuppen, von denen jeder Mensch pro Tag etwa 1,5 Gramm verliert – die Nahrung für anderthalb Millionen Hausstaubmilben. Besonders stark vermehren sie sich in warmer, feuchter Umgebung – am liebsten in einem regelmäßig genutzten Bett.

Werden die allergischen Beschwerden nachts oder in den frühen Morgenstunden schlimmer, ist das ein deutlicher Hinweis für das Vorliegen einer Hausstauballergie. 

Sie kann sich zum Dauerhusten oder sogar bis hin zum Asthma verstärken. Aber die Betroffenen können einiges tun, um sich zu schützen. Sind die Allergieauslöser identifiziert, gilt es, sie so gut wie es geht aus dem Alltag zu verbannen. Ehe allerdings das gesamte Leben und besonders die Wohnung komplett geändert werden, sollte die Diagnose eindeutig gestellt sein.

Tipps für Hausstauballergiker So machen Sie den Milben das Leben schwer – und sich selbst leichter:

- Wohnräume häufig lüften
- Schlafraum „milbenfeindlich“ gestalten
- Staubfänger wie Teppiche, schwere Vorhänge, offene Kleiderregale, Plüschtiere entfernen
- Regelmäßig Sprays gegen Milben in Wohnräumen verwenden
- Keine Tiere und keine Topfpflanzen mit Erde in der Wohnung
-Schlafraum wenig oder gar nicht heizen, kühl bei 15 bis 18° C halten, Luftfeuchtigkeit maximal 50 Prozent
- Häufig lüften, das senkt die Luftfeuchtigkeit
- auf Federn- und Daunenfüllungen der Kissen und Bettdecken verzichten
- Allergendichtes Bettzeug nutzen

- Bettwäsche alle 14 Tage wechseln, mindestens bei 60° C heiß waschen
- Plüschtiere regelmäßig einfrieren
- Matratzen im Schnee ausklopfen
- keine Raumbefeuchter oder Klimaanlagen nutzen
- Urlaub in den Bergen: Über 1.600 Meter Höhe gibt es kaum Milben

An den Studien können Patienten teilnehmen, die
- zwischen 18 und 65 Jahre alt sind,
- aufgrund von Hausstaubmilben seit einem Jahr regelmäßig unter Symptomen leiden

Kontakt für Patienten
Korina Rydl, Felix Selega
Telefon: 0351 458 3506 E-Mail: allergiestudien@uniklinikum-dresden.de

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Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Universitäts AllergieCentrum
Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Funktionsbereich Allergologie/Rhinologie
Dr. Bettina Hauswald
Tel.: 0351 458 4430
E-Mail: bettina.hauswald@uniklinikum-dresden.de
Holger Ostermeyer Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden


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Kennen Sie Ihren Fuchsbandwurm und Hundebandwurm schon? Ihr Risiko für Leib und Leber

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Ulmer Uniklinik bei der Behandlung führend

Rund 70 Prozent der Füchse in Ulm und Umgebung tragen den Erreger der Fuchsbandwurmerkrankung in sich. Und zunehmend sind auch Städter von der potentiell tödlichen Krankheit, die die Leber zerstört, betroffen. Ein interdisziplinäres Expertenteam an der Universitätsklinik Ulm behandelt die deutschlandweit meisten Fälle von Fuchsbandwurmerkrankungen. Zudem kommen wichtige Forschungsergebnisse aus Ulm. Auch dadurch haben die meisten Betroffenen heute eine normale Lebenserwartung. 
 Rund ein Drittel der Patienten mit Fuchsbandwurmerkrankungen kann durch eine Operation geheilt werden. Im Bild: Befallene Leber
Rund ein Drittel der Patienten mit Fuchsbandwurmerkrankungen kann durch eine Operation geheilt werden. Im Bild: Befallene Leber Foto: Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
 
  • Wer Waldpilze sammelt oder mit Haustieren kuschelt, kann für das bloße Auge unsichtbare Fuchsbandwurmeier aufnehmen. 

Ulm und Umgebung gelten als „Epizentrum“ der beim Menschen eigentlich seltenen Parasitenerkrankung: Bis zu 70 Prozent der Füchse rund um die Schwäbische Alb tragen den Erreger in sich. Ein interdisziplinäres Expertenteam an der Universitätsklinik Ulm behandelt die deutschlandweit meisten Fälle von Fuchsbandwurmerkrankungen – im Fachjargon „alveoläre Echinokokkose der Leber“ genannt. „Durch gemeinsame Anstrengungen kann auch für Betroffene mit weit fortgeschrittener Infektion eine gute Lebensqualität erreicht werden“, sagt Professorin Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

  • Bis vor einigen Jahren wurde die Infektion, die durch das Larvenstadium des Fuchsbandwurms ausgelöst wird, hauptsächlich bei Landwirten oder Jägern diagnostiziert. 
  • Doch zunehmend sind auch Städter betroffen: Als Kulturfolger passt sich der Fuchs dem Stadtleben an und hinterlässt seinen Kot, der Bandwurmeier enthalten kann und oft monatelang ansteckend bleibt, in Sandkästen oder auf Gemüsebeeten. 

Einmal vom Menschen – zum Beispiel durch unzureichend gewaschene Nahrung – aufgenommen, wandern die Eier vermutlich über den Zwölffingerdarm in die Leber. Der genaue Übertragungsweg ist aber noch nicht eindeutig geklärt und ob eine Person erkrankt, scheint auch genetisch bedingt zu sein. Im Falle einer Ansteckung breitet sich die potentiell tödliche Krankheit zunächst schleichend aus:

Unbehandelt wird die Leber zerstört – in seltenen Fällen sind auch Lunge und Gehirn betroffen. „Oft wird die Diagnose erst nach Jahren gestellt.

Patienten klagen teilweise über Oberbauchschmerzen, Gelbsucht oder bei ärztlichen Untersuchungen wird eine Raumforderung in der Leber festgestellt“, weiß Dr. Andreas Hillenbrand, Oberarzt in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Viele Personen mit Verdacht auf alveoläre Echinokokkose stellen sich in der Sektion Infektiologie und Klinischen Immunologie bei der Internistin Dr. Beate Grüner vor. Bei 30 von ihnen wurde im vergangenen Jahr tatsächlich die Parasitose diagnostiziert.

„Ich kann meine Patienten mit der Aussage beruhigen, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht an einer Fuchsbandwurmerkrankung sterben werden“, so Grüner.


Bei der Diagnose und Beurteilung des Organbefalls spielen bildgebende Verfahren, besonders die Sonographie, eine entscheidende Rolle. Zur Bestätigung der Primärdiagnose wird dann zusätzlich im Blut der Patienten nach Antikörpern gesucht.

„Allerdings stellt ein positiver Bluttest ohne Leberveränderungen keine Erkrankung dar“, betonen die Ärzte des Kompetenzzentrums, das in den 1990-er Jahren an der Ulmer Uniklinik als Echinokokkose-Spezialambulanz gegründet wurde.

Heute behandelt das interdisziplinäre Team aus Internisten, Chirurgen, Radiologen, Nuklearmedizinern, Mikrobiologen und Pathologen rund 400 Patienten, für die individuelle Therapien festgelegt werden. „In einem Drittel der Fälle können wir den befallenen Teil der Leber chirurgisch entfernen und die Krankheit so heilen“, erklärt Doris Henne-Bruns.

Die Operation am weichen und stark durchbluteten Organ erfordert allerdings viel Routine, weshalb Patienten aus ganz Deutschland zu der Ärztlichen Direktorin nach Ulm kommen. Bei den meisten Erkrankten ist die Leber schon so stark befallen, dass eine OP nicht mehr möglich ist. Medikamente können ihnen trotzdem zu einer normalen Lebenserwartung verhelfen.

In jedem Fall ist die Nachsorge besonders wichtig:

Mithilfe bildgebender Verfahren muss sichergestellt werden, dass die Krankheit nicht wieder aufflammt.

Eventuell nehmen Betroffene jahrelang Arzneimittel ein. Übrigens sind Echinokokkosen seit 2001 nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig – die meisten Erkrankungen werden in Bayern und Baden-Württemberg registriert.

Um den Therapieerfolg weiter zu verbessern, geht die Ärztegruppe an der Ulmer Uniklinik verschiedenen Forschungsfragen nach. Die Mitglieder untersuchen beispielsweise, welcher Sicherheitsabstand bei einer Operation zum befallenen Gewebe nötig ist und ermitteln die Rezidivrate bei Fuchsbandwurmerkrankungen abhängig von der Behandlung.

Der Internist Dr. Wolfgang Kratzer, Leiter des interdisziplinären Ultraschallzentrums, und sein Stellvertreter, der Radiologe Dr. Tilman Gräter, haben zudem eine Ultraschall- und eine CT-Klassifikation der Leberveränderungen entwickelt. In Zukunft wollen die Wissenschaftler erforschen, ob es Zusammenhänge zwischen Befallsmustern in der Bildgebung und dem klinischen Verlauf der Erkrankung gibt. Ein weiteres besonders wichtiges Ergebnis für die Diagnostik und Therapie: Eine immunhistochemische Methode, die der Ulmer Pathologe Professor Thomas Barth entwickelt hat, ermöglicht die Unterscheidung von Fuchs- und Hundebandwurmerkrankungen.

Schon jetzt verfügt das interdisziplinäre Ärzteteam an der Universitätsklinik über eine der größten Datenbanken zu Fuchsbandwurmerkrankungen europaweit, die noch weiter ausgebaut werden soll. In Kooperation mit dem Robert Koch-Institut erarbeiten die Spezialisten der Ulmer Uniklinik – darunter auch der Epidemiologe Julian Schmidberger – aktuell ein nationales Echinokokkose-Register.

Die Mediziner wollen Naturfreunde und Hobbygärtner jedoch nicht verunsichern:

Die alveoläre Echinokokkose der Leber ist eine seltene Erkrankung und zur Infektion muss es erst gar nicht kommen:

„Generell sollte man bodennahes Obst und Gemüse vor dem Verzehr waschen. Neben der Beachtung gängiger Hygieneregeln ist es sinnvoll, Hunde und Katzen alle drei Monate zu entwurmen.“

  • Mit einem gängigen Vorurteil können sie zudem aufräumen: Waldbeeren sind keineswegs besonders stark mit Bandwurmeiern belastet. 
  •  Spezialisten für die alveoläre Echinokokkose an der Ulmer Universitätsklinik

Spezialisten für die alveoläre Echinokokkose an der Ulmer Universitätsklinik  Foto: Eberhardt/Uni Ulm





Medizin am Abend Berlin Fazit

Sekretariat der Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie:
0731/500-53501
christiane.brehm@uniklinik-ulm.de
Annika Bingmann Universität Ulm