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MaAB-Medizin am Aberlin Team im Frühjahr 2021 - https://www.herzcheck.org/startseite/

Sehr verehrte Damen und Herren,

das internationale medizinische-kaufmännische interdisziplinäre Fach-Team von Medizin am Abend Berlin befindet sich bis einschließlich Sonntag, 16. Mai 2021 im Brainstorming-, praktisches Training und Aus- und Fortbildungsurlaub-Weiterbildung.

Ab Montag, den 17. Mai 2021 stehen wir Ihnen wieder persönlich mit Rat und Tat zur Verfügung.

Bitte nehmen Sie bis dorthin an dieser Studie teil:

Herzgesund? Wir checken es!

Jetzt die Chance nutzen und Ihre Herzgesundheit checken lassen - wohnortnah im mobilen MRT.

HerzCheck: Darum geht es

Etwa 2,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Herzinsuffizienz. Wird eine Herzinsuffizienz früh erkannt und gezielt behandelt, können Lebensqualität und Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten gesteigert werden.

Die Herzinsuffizienz kann am besten mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) diagnostiziert werden. HerzCheck ermöglicht eine moderne Herzinsuffizienz-Diagnostik in Wohnortnähe: Mit Hilfe mobiler MRT-Einheiten (MRT-Trailer; hochmoderne LKW-Spezialkonstruktionen) und telemedizinischer Betreuung durch Ärzte mit langjähriger Erfahrung.

Die HerzCheck-Untersuchung findet im Rahmen einer Studie unter der medizinischen Leitung des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB) zum Thema innovative Herzinsuffizienz-Diagnostik und bessere medizinische Versorgung in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern statt und richtet sich an Versicherte der AOK Nordost. Die Teilnahme und Terminierung erfolgt in Zusammenarbeit mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

 https://www.herzcheck.org/startseite/

 









 




Prof. Sabine Koch: Kunsttherapie bei Krankheit - https://www.kunstplanet.com

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Kunsttherapie für Brustkrebs-Patientinnen: Teilnehmerinnen für neue digitale Studie gesucht

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. 

Sowohl die Erkrankung als auch die Behandlung belasten die Betroffenen seelisch und körperlich sehr stark. 

Seit Februar 2020 bietet das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit der Alanus Hochschule ein kunsttherapeutisches Behandlungsangebot für Krebspatientinnen an: 

Am 12. April 2021 startete eine neue Studie, welche die künstlerischen Therapien nach der Erstdiagnose von Brustkrebs zum Einsatz bringt. 

Diese ist zunächst als Pilotstudie konzipiert, die die Effektivität von Kunsttherapie in einem virtuellen Rahmen testet. 

Dafür sucht das UKB noch Teilnehmerinnen.

Im Rahmen der digitalen Begleitstudie nehmen die Betroffenen über zwei Monate an acht kostenlosen Kunsttherapiestunden teil, die von einer ausgebildeten Kunsttherapeutin begleitet werden. 

  • Daran teilnehmen können Brustkrebspatientinnen nach Erstdiagnose vor und während der Chemotherapie – unabhängig davon, ob sie im UKB/CIO Bonn behandelt werden oder nicht.

„Es ist sehr wichtig, auch und gerade während der Corona-Pandemie, eine Alternative für die Patientinnen zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, weiterhin ein Therapieangebot wahrzunehmen“, sagt Prof. Sabine Koch, Leiterin des Forschungsinstituts für Künstlerische Therapienan der Alanus Hochschule. 

Sie sieht dem Projekt positiv entgegen, da bereits im vergangenen Jahr eine wissenschaftliche Arbeit von Dr. Dominik Havsteen-Franklin an der Brunel University London zeigte, dass die Kunsttherapie im digitalen Rahmen eine zukunftsorientierte Variante der Therapie darstellt, die auf großes Interesse und Akzeptanz traf. 

„Die Studie zur Online-Therapie ist eine Initiative, die den Menschen die Möglichkeit gibt, von zu Hause aus das Hilfsangebot zu nutzen“, so Koch. Auch Prof. Ingo Schmidt-Wolf, Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie am UKB, betont: 

„Gerade jetzt, wo sich Krebspatienten isolieren müssen, um sich selber zu schützen, ist ein digitales Angebot unumgänglich und wichtiger denn je. 

Ich bin sehr froh, dass wir unsere Patientinnen weiterhin unterstützen können.“ 

Auch Prof. Andree Faridi, Direktor des Brustzentrums am UKB, findet: 

„Diese Studie hat den vorbildlichen Ansatz, Kreativität und Leidenschaft als begleitende Therapie für die Krankheitsbewältigung einzusetzen – ob für sich allein, in der Gruppe oder eben auch online.“

Verschiedene aktuelle Studien zeigen, dass die Kunsttherapie Patienten helfen kann, mit der Krankheit besser zurechtzukommen. 

„Oft fällt es Menschen in solchen Extremsituationen schwer, ihre Empfindungen in Worte zu fassen. 

Künstlerische Therapien eignen sich deshalb besonders zur Behandlung in existenziellen Lebenssituationen: 

Sie erlauben, widersprüchliche Emotionen, Gedanken und Empfindungen zu integrieren und diese nonverbal zu kommunizieren“, erläutert Harald Gruber, Professor für Kunsttherapie an der Alanus Hochschule

  • Wie auch in der Hauptstudie, wird in der Begleitstudie untersucht, ob eine Verbesserung der Befindlichkeit und Selbstwirksamkeit sowie eine Symptomreduktion in Hinblick auf Stress, Angst und Schmerz erwartet werden kann. 

Zudem wird eine Befragung zur Akzeptanz durchgeführt, die sich zusätzlich auf den virtuellen Rahmen der Studie bezieht.

Weitere Informationen gibt es unter 0228/287-58678 oder per E-Mail an CIO@ukbonn.de.

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Prof. Dr. Christoph Garbers: Überschießende Immunreatkonen des Körpers - Feinjustierung durch Zucker

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Feinjustierung von Entzündungen im Körper durch Zucker

  • Bei der Entstehung von Erkrankungen mit einer überschießenden Immunreaktionen des Körpers spielen bestimmte Proteine wie Interleukin-6 (IL-6) eine entscheidende Rolle. 
  • Sie sorgen dafür, dass bei einer Erkrankung im Körper Entzündungen entstehen oder sich Tumore entwickeln können. 

Dementsprechend bieten sie auch ein geeignetes Angriffsziel für Therapien. 

Prof. Dr. Christoph Garbers, Leiter der Experimentellen Pathologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, hat nun gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Dr. Juliane Lokau und Wissenschaftler:innen der Universität Bayreuth herausgefunden, wie man die Hemmung dieses Signalproteins und damit die Behandlung von Patient:innen verbessern kann. 

Die Gruppe löst dabei ein seit 30 Jahren bestehendes Rätsel und liefert neue Erkenntnisse zu diesem Protein.

Prof. Dr. Christoph Grabers, Leiter der Experimentellen Pathologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Prof. Dr. Christoph Grabers, Leiter der Experimentellen Pathologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Christian Morawe Universitätsmedizin Magdeburg, Forscher:innen der Universitätsmedizin Magdeburg finden Ansatzpunkt zur Verbesserung von Therapien bei Entzündungen

Feinjustierung von Entzündungen im Körper durch Zucker

Gemeinsam mit Chemikern der Universität Bayreuth ist es gelungen, dem Wirkmechanismus von IL-6 bei der Entstehung von Entzündungserkrankungen näher auf den Grund zu gehen. 

  • „Im Körper dient Interleukin-6 als Botenstoff und ist zudem einer der wichtigsten Entzündungsmarker, die man im Körper nachweisen kann. 
  • An IL-6 sind verschiedene Zuckerstrukturen, sogenannte Glykane, gebunden. 

Deren Funktion war jedoch unklar. 

Wir konnten in unseren Experimenten herausfinden, dass Interleukin-6 mit Glykanen deutlich länger im Körper zirkuliert als ohne“, erklärt Prof. Garbers. 

Diese Erkenntnisse helfen den Wissenschaftler:innen besser zu verstehen, wie genau IL-6 gesteuert und abgebaut wird. 

„Damit kann in Zukunft im Rahmen einer Therapie der Einsatz von sogenannten IL-6-Antikörpern deutlich genauer dosiert und damit die Behandlung von Patientinnen und Patienten verbessert werden“, hofft Prof. Garbers.

Grundlage für die Versuche war ein eigens entwickeltes Verfahren der Universität Bayreuth zur synthetischen Herstellung von IL-6-Molekülen. 

  • Das Protein ist ein Stoff aus der Gruppe der sogenannten „Zytokine“ – kleinste Proteine, die in das Blut wandern und entzündungsfördernd sind. 

Der Biochemiker Prof. Garbers beschäftigt sich in seiner Forschung bereits seit 13 Jahren mit den molekularen Wirkmechanismen von Zytokinen sowie ihrer Rolle bei der Entstehung von Entzündungserkrankungen und der Tumorentwicklung. 

Seine Forschung ist Teil des Magdeburger Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie, Inflammation (GC-I³), der unter dem Motto „Entzündungen verstehen – Volkskrankheiten heilen“ steht.

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Prof. Dr. Christoph Garbers, Leiter der Experimentellen Pathologie, Zentrum für Pathologie und Rechtsmedizin am Institut für Pathologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: 0391/67 15488, christoph.garbers@med.ovgu.de

Leipziger Straße 44
39120 Magdeburg
Deutschland
Sachsen-Anhalt

Friederike Süssig-Jeschor
Telefon: +49-391-67-27123
E-Mail-Adresse: friederike.suessig-jeschor@med.ovgu.de
Originalpublikation:

https://doi.org/10.1002/anie.202101496

Originalarbeit: Andreas Reif, Kevin Lam, Sascha Weidler, Marie Lott, Irene Boos, Juliane Lokau, Christian Bretscher, Manuel Mönnich, Lukas Perkams, Marina Schmälzlein, Christopher Graf, Jan-Patrick Fischer, Carolin Lechner, Kerstin Hallstein, Stefan Becker, Michael Weyand, Clemens Steegborn, Gerhard Schultheiss, Stefan Rose-John, Christoph Garbers, Carlo Unverzagt Natural Glycoforms of Human Interleukin 6 show atypical plasma clearance Angew Chem Int Ed Engl. 2021 


Prof. Dr. Roland Eils: Koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Schlaganfall

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: CAEHR – Herz-Kreislauf-Erkrankungen optimal behandeln

Charité und Vivantes verknüpfen ambulante und stationäre Versorgung in Digitalem FortschrittsHub


Digitalisierung in der Medizin führt bereits jetzt zu Versorgungserfolgen im Alltag. 

Das Modellprojekt CAEHR möchte sich hier einreihen. 

Es zeigt am Beispiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die einzelnen Bereiche der Gesundheitsversorgung von Vernetzung und Austausch medizinischer Daten profitieren und die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessern können. Charité – Universitätsmedizin Berlin mit dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und das kommunale Krankenhausunternehmen Vivantes bauen gemeinsam mit den Universitätskliniken Göttingen, Hannover und Würzburg sowie zahlreichen weiteren Partnern einen Digitalen FortschrittsHub Gesundheit auf. Das Vorhaben ist Teil des Förderkonzepts Medizininformatik der Bundesregierung und wird mit rund 10 Millionen Euro unterstützt.

Werden Herz-Kreislauferkrankungen rechtzeitig erkannt, können sie meist gut behandelt werden. Gleichzeitig zählen diese Erkrankungen zu den führenden Todesursachen hierzulande, mit etwa 40 Prozent aller Todesfälle. In den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens – von der Notfallversorgung bis hin zur Rehabilitation und der ambulanten Versorgung beim Haus- oder Facharzt – entstehen zahlreiche wertvolle Informationen rund um den Verlauf einer Erkrankung. Der Austausch dieser Daten zwischen den unterschiedlichen Einrichtungen ist für eine optimale Behandlung und Nachsorge wichtig – allerdings noch längst keine Routine. Im Fokus des kardiologischen Großprojektes CAEHR steht daher die Verbesserung des Informationsflusses zwischen den verschiedenen Sektoren des Gesundheitssystems, um eine optimale Betreuung von Patientinnen und Patienten zu erreichen.

CAEHR steht für „CArdiovascular Diseases – Enhancing Healthcare through cross-Sectoral Routine data integration“. Zentrales Anliegen ist es, die bestehenden Behandlungsmöglichkeiten weiterzuentwickeln, beispielsweise im Fall von koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz oder Schlaganfall. So verschieden Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind, eines haben sie gemeinsam: Ihre Folgen sind oft chronisch und erfordern eine dauerhafte Begleitung. Die strikte Trennung zwischen stationärer und ambulanter Versorgung ist eines der größten Hindernisse für eine optimale Behandlung von Patientinnen und Patienten. Das Vorhaben CAEHR strebt daher eine verbesserte regionale Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankten durch eine intersektorale Vernetzung – eine Verknüpfung von Notfallversorgung, stationärer Versorgung, Rehabilitation und Nachsorge – an.

In drei Regionen Deutschlands – Hannover/Göttingen, Berlin und Würzburg/Mainfranken – werden nun digitale Lösungen für eine bessere sektorenübergreifende Versorgung erprobt und für einen späteren bundesweiten Einsatz vorbereitet. „Mit dem digitalen FortschrittsHub CAEHR komplementieren wir die bisherigen Arbeiten der Medizininformatik-Initiative, insbesondere des HiGHmed Konsortiums. Anhand des Behandlungspfads von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden wir digitale Lösungen zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten entwickeln, die künftig in weitere Regionen ausgerollt und auf weitere Krankheitsfelder angewendet werden können“, so Prof. Dr. Roland Eils, Gründungsdirektor des Zentrums für Digitale Gesundheit am Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité und Koordinator des Vorhabens an der Charité und in der Region Berlin. Seit 2016 leitet Prof. Eils zudem das HiGHmed-Konsortium, das sich zusammen mit weiteren Universitätskliniken und außeruniversitären Partnern zur Aufgabe gemacht hat, innovative Informationsinfrastrukturen zu entwickeln und in die Praxis zu bringen. Unterstützt wird das Vorhaben CAEHR an der Charité maßgeblich durch die Teams um Prof. Dr. Ulf Landmesser, Direktor der Medizinischen Klinik für Kardiologie am Campus Benjamin Franklin der Charité, und Prof. Dr. David M. Leistner, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik. Die Projektkonzeption wurde gleichfalls unterstützt von Prof. Dr. Harald Darius, seinerzeit Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und konservative Intensivmedizin des Vivantes Klinikum Neukölln.

Im Schulterschluss mit Vivantes wird die Charité den Use Case ambulante Versorgung im Projekt CAEHR leiten. Gemeinsam beteiligen sie sich darüber hinaus am Use Case Rehabilitation und an den grundlegenden IT-Forschungsprojekten zur technischen Umsetzung des Gesamtvorhabens. Das Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité bringt in diesen FortschrittsHub ausgewiesene Expertise in den Bereichen Digitale Gesundheit und Medizininformatik ein. Prof. Dr. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité: „Der Digitale FortschrittsHub CAEHR wird am Beispiel von Herz-Kreislauf-Erkrankungen die bereits bestehende enge Zusammenarbeit zwischen Charité und Vivantes fortsetzen, um Hand in Hand an einer optimalen Krankenversorgung zu arbeiten.“ Dr. Johannes Danckert, Geschäftsführer Klinikmanagement von Vivantes fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, die Versorgung der Patientinnen und Patienten über die Sektorengrenzen hinweg zu verbessern. Wir leisten hier Pionierarbeit und bauen technologische Strukturen auf, die künftig dafür sorgen, dass Forschungsergebnisse schneller in den Kliniken umgesetzt werden können. Wir beginnen in der Kardiologie, aber die jetzt entstehenden Strukturen der Translation werden später Patientinnen und Patienten unterschiedlicher Fachbereiche zugutekommen.“ Um Menschen in der Metropolregion Berlin bestmöglich zu versorgen, arbeiten Charité und Vivantes zunehmend enger zusammen. Das Vorhaben CAEHR ist dabei ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Gesundheitsstadt 2030 – einem internationalen Gesundheitsstandort Berlin.

Digitale FortschrittsHubs Gesundheit und Medizininformatik-Initiative

CAEHR ist einer von sechs „Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit“. Für diese Leitinitiative der Digitalstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) stehen bis 2025 rund 50 Millionen Euro bereit. Aufgabe der FortschrittsHubs ist es, die Pionierarbeiten der Medizininformatik-Initiative zur Digitalisierung in der Medizin aus den Universitätskliniken in alle Bereiche des Gesundheitssystems einfließen zu lassen: von der ambulanten Versorgung in der Hausarztpraxis über den stationären Aufenthalt im örtlichen Krankenhaus bis zur Versorgung in Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen. Ziel der BMBF-geförderten Medizininformatik-Initiative ist die Verbesserung der Forschung und Patientenversorgung durch die standortübergreifende Verknüpfung von Forschungs- und Versorgungsdaten. Die Medizininformatik-Initiative fokussiert zunächst auf die Universitätskliniken, da hier eine enge Verbindung zwischen Krankenversorgung und klinischer Forschung besteht. Eine besondere Herausforderung ist es, auch Patientendaten, die an nicht universitären medizinischen Einrichtungen entstehen, für die Gesundheitsforschung nutzbar zu machen. Dabei stellen sich neben technischen und rechtlichen vor allem organisatorische Fragen, etwa nach einem angemessenen zeitlichen und finanziellen Aufwand für das beteiligte medizinische Personal. In den Digitalen FortschrittsHubs soll erprobt werden, wie ausgehend von den an der Medizininformatik-Initiative beteiligten Universitätskliniken verschiedene regionale Partner, beispielsweise Krankenhäuser, Arztpraxen, Forschungseinrichtungen, Krankenkassen, Industriepartner, an digitalen Versorgungsansätzen zusammenarbeiten können.
 

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Prof. Dr. Roland Eils
Gründungsdirektor des Zentrums für Digitale Gesundheit am Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité – Universitätsmedizin Berlin

t: +49 30 450 543 084

Email: roland.eils@charite.de

Charitéplatz 1
10117 Berlin
Deutschland
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Manuela Zingl
Telefon: 030 / 450 570 400
Fax: 030 / 450 570 940
E-Mail-Adresse: manuela.zingl@charite.de
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

http://Digitaler FortschrittsHub Gesundheit CAEHR
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/caehr-die-versorgung-von-menschen-mi...

 


Dr. Alfred Wiater: Schlafcoach - Schlafstörungen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue Weiterbildung zum Schlafcoach

Während des Lockdowns haben Schlafstörungen um bis zu 60 Prozent zugenommen. 

Diese Entwicklung ist besorgniserregend, denn mangelnder Schlaf kann gesundheitliche Folgen haben. 

Wie man dem erfolgreich vorbeugt, erfahren Interessierte in der neuen Weiterbildung zum Schlafcoach des IST-Studieninstituts.

Als Dozent konnte Dr. Alfred Wiater gewonnen werden. 

Er war Chefarzt einer Kölner Klinik mit schlafmedizinischem Zentrum und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). 

Derzeit berät er den DGSM-Vorstand als Vorstandsreferent, ist wissenschaftlich und als Dozent und Buchautor tätig.
 

Alle Infos unter https://www.ist.de/schlafcoach

 Dr. Alfred Wiater ist renommierter Schlafmediziner und Dozent der neuen IST-Weiterbildung.

 Dr. Alfred Wiater ist renommierter Schlafmediziner und Dozent der neuen IST-Weiterbildung. Dr. Alfred Wiater

Während des Lockdowns haben Schlafstörungen um bis zu 60 Prozent zugenommen. 

Diese Entwicklung ist besorgniserregend, denn mangelnder Schlaf kann gesundheitliche Folgen haben. 

Wie man dem erfolgreich vorbeugt, erfahren Interessierte in der neuen Weiterbildung zum Schlafcoach des IST-Studieninstituts.

Die meisten Menschen wissen, oft schon aus eigener Erfahrung, wie wichtig erholsamer Schlaf für die Gesundheit und für die Alltagsbewältigung ist. 

Nachts kommen sowohl Körper als auch Geist zur Ruhe. 

Die Folge: 

Der Mensch schöpft neue Energie für den Tag. Hier setzt die neu konzipierte IST-Weiterbildung „Schlafcoach“ an.

Auf der Grundlage fundierter schlafmedizinischer Expertise erarbeiten sich die Teilnehmer in kompakten zwei Monaten umfassendes Wissen zur Prävention von Schlafstörungen und zum Umgang mit Schlafproblemen.

Als Dozent konnte Dr. Alfred Wiater gewonnen werden. 

Er war Chefarzt einer Kölner Klinik mit schlafmedizinischem Zentrum und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). 

Derzeit berät er den DGSM-Vorstand als Vorstandsreferent, ist wissenschaftlich und als Dozent und Buchautor tätig.

Absolventen der neuen Weiterbildung können eigene Schlafprobleme besser bewältigen, aber auch im betrieblichen Gesundheitsmanagement oder im Rahmen einer professionellen Beratertätigkeit die Schlafprobleme ihrer Klienten ganzheitlich betrachten und Lösungswege aufzeigen.

Heute schon können Sie sich Interessierte zu dem kostenfreien IST-Webinar „Power für den Tag – wie Sie Ihre Schlafprobleme lösen“ anmelden. 

Am 24. Juni wird Schlafmediziner Dr. Wiater wertvolle Tipps für einen gesunden Schlaf geben.

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Alexandra Naumann IST-Hochschule für Management

Erkrather Str. 220 a-c
40233 Düsseldorf
Deutschland
Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211 86668 45
E-Mail-Adresse: anaumann@ist.de


Prof. Dr. Thomas Meinertz: Dr. Stefan Waller : Dr. HEART: Infektionen nach Tätowierungen - Endokarditis https://dr-heart.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Tattoos bergen Risiken – auch fürs Herz

Komplikationen können Herzentzündung auslösen. 

Herzstiftung informiert über Tätowierungen und wer darauf verzichten sollte

Mindestens jeder fünfte Bundesbürger ist tätowiert, schätzt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). 

Doch auch wenn Tattoos inzwischen alltäglich erscheinen: 

Harmlos sind die Farbinjektionen nicht. 

Bei 0,5 bis 6 Prozent aller Tätowierten kommt es epidemiologischen Studien zufolge zu einer Infektion – mit mehr oder weniger schweren Folgen. 

Schwerwiegend können die Auswirkungen für Herzpatienten sein:

  • Werden die Keime in die großen Blutbahnen gespült, können sie auch andere Organe wie das Herz angreifen. 

„Besonders leicht befallen die auf solche Weise eingeschleppten Bakterien erkrankte oder operierte Herzklappen”, sagt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. 

Über die Risiken, die Tätowierungen insbesondere für Herzpatienten bergen können, klärt die Herzstiftung in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift „HERZ heute” auf. 

Ein Probeexemplar dieser Ausgabe kann kostenfrei unter Tel. 069 955128-400 oder per Mail unter bestellung@herzstiftung.de angefordert werden. Zum Thema informiert die Herzstiftung auch im Video 

„Sind Tätowierungen ein Gesundheitsrisiko?“ unter www.youtube.com/watch?v=0fEcVaB9d4M 

mit Professor Thomas Meinertz im Interview mit dem Kardiologen Dr. Stefan Waller, auch bekannt als Dr. Heart. 

Prof. Dr. med. Thomas Meinertz,  Kardiologe, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung
Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Kardiologe, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung Foto: Jörg Müller

Wie Infektionen das Herz gefährden
Infektionen nach Tätowierungen haben vielfältige Ursachen: 

  • Bei der Prozedur wird die Haut verletzt, und Viren oder Bakterien können über verunreinigte Tätowierfarben, Lösungsmittel oder Nadeln in den Körper gelangen. 

Auch wenn die Haut des Tätowierten trotz Desinfektion nicht keimfrei ist, kann es zu Infektionen kommen. 

Problematisch wird es, wenn Krankheitserreger wie Streptokokken, Pilze, Herpes- oder Papillomaviren in die Wunde gelangen. 

Die Folge ist eine zunächst örtlich begrenzte Entzündung, die häufig nicht bemerkt wird und gelegentlich spontan abheilt. 

Gelangen die Keime über Blut und Lymphwege in tiefere Hautschichten, entstehen schwere eitrige Entzündungen, beispielsweise ein Abszess. 

Noch dramatischer sind die Folgen, wenn die Keime in die großen Blutbahnen verschleppt werden und auf diesem Weg verschiedene Organe des Körpers erreichen. 

„Im Herzen entsteht dann eine sogenannte Endokarditis, eine meist von Bakterien ausgelöste Entzündung der Herzinnenhaut“, erklärt Meinertz. 

  • „Diese Infektion ist lebensbedrohlich und endet häufig mit einer Herzoperation oder gar dem Tod.“ 
  • Weitere mögliche Folgen seien eine Sepsis, also eine Blutvergiftung, die ebenfalls tödlich verlaufen könne.


Tätowierfarben als Allergieauslöser
Tätowierungen bergen noch weitere Risiken: Das bunte Spektrum von Chemikalien kann unter anderem schwere allergische Reaktionen hervorrufen. 

  • Vor allem rote Farbpigmente, aber auch Nickel, Chrom, Mangan und Formaldehyd sind als Allergieauslöser bekannt. 

In den meisten Fällen bleiben die Allergien lokal begrenzt, lösen Rötungen, Juckreiz und Brennen aus. 

In der Folge entstehen häufig Verhärtungen und Knötchen, die schwer zu behandeln sind. 

In seltenen Fällen kann eine Allergie mit einem anaphylaktischen Schock enden, einer hochgradig lebensbedrohlichen Situation mit Kreislaufversagen und einer Verkrampfung der Atemwege. 

Zur eigenen Sicherheit sollten folgende Personen auf Tattoos verzichten: 

• Patienten mit angeborenen Herzkrankheiten
• Menschen mit Erkrankungen der Herzklappen
• Betroffene mit einem erhöhten Risiko für eine Entzündung der Herzinnenhaut
• Allergiker mit vielen verschiedenen Allergien
• Betroffene mit Schuppenflechte und anderen, über den ganzen Körper verbreiteten Hautkrankheiten

Langzeitfolgen noch unklar

Wenig bekannt ist bislang, wie sich Tätowierungen langfristig im Körper auswirken. 

Eine Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung von 2017 ergab, dass sich ein Großteil der Pigmente in den nächstgelegenen Lymphknoten ablagert. 

Winzige Nanopartikel können sich aber auch über Blut- und Lymphbahnen im ganzen Körper verbreiten. 

Wie sie dort verstoffwechselt werden, ist bislang wenig erforscht.
 

Übrigens: Auch das Entfernen eines Tattoos ist nicht unproblematisch. 

  • Trotz Lasertechnik bleiben bei der Beseitigung Narben und Farbreste zurück. Beim Zerfall der Farbpigmente entstehen neue, teils gesundheitlich bedenkliche Verbindungen, von denen einige als toxisch oder krebserregend gelten. Besonders bei ausgedehnten Tattoos kann es daher vernünftiger sein, das Tattoo zu belassen, als es mit großem Aufwand zu entfernen.


Aktuelle HERZ heute: Jetzt Probeexemplar anfordern!
Die Zeitschrift HERZ heute erscheint viermal im Jahr. Sie wendet sich an Herz-Kreislauf-Patienten und deren Angehörige. Weitere Infos zu Tätowierungen als Gesundheitsrisiko bietet die aktuelle Zeitschrift HERZ heute 1/2021 im Beitrag „Problempunkte. Sind Tätowierungen ein Gesundheitsrisiko?“ Ein kostenfreies Probeexemplar ist unter Tel. 069 955128-400 oder per E-Mail unter bestellung@herzstiftung.de erhältlich.

Die aktuelle Ausgabe von HERZ heute, die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung.
Die aktuelle Ausgabe von HERZ heute, die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung. Titel: Carsten Büll/Illustration: Carolin Eitel

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Originalpublikation:

Meinertz T., Problempunkte. Sind Tätowierungen ein Gesundheitsrisiko?, in: Deutsche Herzstiftung (Hg.), HERZ heute - Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung, Ausg. 1/2021, Frankfurt am Main 2021




Neue Gefäßkapillaren: Die Endothelzellen - die Blutgefäße des weiblichen Zyklus, der Wundheilung und Tumorwachstum

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Ruhig Blut: Was Blutgefäße in Schach hält

Blutgefäße sind in ihrem Inneren von einer hauchdünnen Zellschicht ausgekleidet: 

  • Das Endothel stellt eine entscheidende Barriere zwischen Blut und umliegenden Gewebe dar. 
  • Der einlagige Zellverband fördert den Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen, verhindert aber gleichzeitig den unkontrollierten Austritt von Blutbestandteilen. 
  • Nur bei erhöhtem Stoffwechselbedarf des Gewebes, etwa bei Wachstum, Wundheilung oder auch wenn ein Tumor entsteht, geben Endothelzellen diesen stabilen Zellverband auf, um sich zu teilen und neue Blutgefäße zu bilden. 

Die Signale, die dieses Aktivwerden auslösen, sind gut untersucht. 

Gebremstes Blutgefäßwachstum durch S-2-Hydroxyglutarat Gebremstes Blutgefäßwachstum durch S-2-Hydroxyglutarat Michael Potente BIH

Wenig dagegen wusste man bisher, wie Endothelzellen ihren stabilen Ruhezustand aufrechterhalten. Genau dies haben nun Wissenschaftler am Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité zusammen mit einem internationalen Forscherteam herausgefunden und in der Zeitschrift Nature Cell Biology veröffentlicht.

Michael Potente ist Kardiologe und Blutgefäßforscher. 

Erst vor wenigen Monaten kam er vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung an das BIH, wo er nun in seine neuen Labore im gerade eröffneten Käthe-Beutler-Haus in Berlin-Buch einzieht. Dort forscht er am BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine. „Auch in diesen bewegten Zeiten haben wir mit Nachdruck an unserem großen Projekt gearbeitet, Blutgefäße besser zu verstehen“, erklärt der Professor für Vaskuläre Biomedizin. 

„Denn Blutgefäße gibt es überall im Körper, und so spielen sie auch bei vielen Krankheiten eine tragende Rolle.“

Ruhesignale gesucht

Normalerweise befinden sich Blutgefäße im erwachsenen Körper in einem stabilen Ruhezustand

  • Neue Gefäßkapillaren sprießen nur selten aus, etwa im Rahmen des weiblichen Zyklus, der Wundheilung oder aber bei krankhaften Prozessen wie dem Tumorwachstum. 

Die Signale, die die Endothelzellen dann anregen, sich zu teilen, sind zum Großteil bekannt. „Wir wollten jetzt verstehen, was Endothelzellen umgekehrt im Ruhezustand hält – ein Zustand, der auch als Quieszenz bezeichnet wird“, sagt Michael Potente.

Die Wissenschaftler*innen aus seinem Team wussten schon ziemlich genau, wo sie suchen mussten: „Es gibt Faktoren, die die Zelle daran hindern, sich zu vermehren. Ein solcher Faktor ist FOXO1, der das Ablesen von Erbinformation in Zellen steuert: Wenn wir FOXO1 in Endothelzellen ausschalten, führt das zu übermäßigem Gefäßwachstum. 

Umgekehrt können wir durch gezielte Anschaltung dieses Faktors Blutgefäßbildung stoppen. 

Wir wollten nun herausfinden, wie genau FOXO1 das macht“, erklärt Jorge Andrade, einer der drei Erstautoren der Veröffentlichung.

S-2-Hydroxyglutarat als „Endothel-Beruhiger“?

Dazu überführten die Wissenschaftler*innen eine dauerhaft aktive Form von FOXO1 in Endothelzellen. Das führte dazu, dass Endothelzellen aufhörten, sich zu teilen und in einem Zustand der Inaktivität verharrten. Um herauszufinden wie FOXO1 das schafft, untersuchten die Forscher*innen den Stoffwechsel (Metabolismus) der Zellen. Hierzu isolierten sie sämtliche Stoffwechselprodukte aus den Zellen, die auch als Metabolite bezeichnet werden. „Dabei haben wir gesehen, das vor allem die Konzentration von 2-Hydoxyglutarat durch FOXO1 anstieg, einem Metaboliten, der in der Krebsmedizin bereits große Bekanntheit erlangt hat“, berichtet Ana Costa, ebenfalls Erstautorin des Papiers. Die Forscher*innen fanden allerdings heraus, dass es sich um eine besondere Form des 2-Hydroxyglutarat handelt: das S-2-Hydroxyglutarat. „Diese Variante unterscheidet sich in Struktur und Funktion von dem in manchen Krebszellen gebildeten Metaboliten“, so Costa.

Um die Rolle von S-2-Hydroxyglutarat als möglichem „Endothel-Beruhiger“ zu bestätigen, führten die Wissenschaftler*innen weitere Experimente in Endothelzellen durch: Sie gaben die Substanz in verschiedenen Konzentrationen und für verschiedene Zeiten zu normalen Endothelzellen. „Dabei haben wir beobachtet, dass allein S-2-Hydroxyglutarat in der Lage ist, Endothelzellen in der Quieszenz zu halten“, erläutert Chenyue Shi, die dritte Erstautorin der Arbeit. 

Weitere Untersuchungen zeigten, dass das S-2-Hydroxyglutarat seine Wirkung entfaltet, indem es das Ablesen wachstumssteuernder Gene kontrolliert. 

Auch in Mausmodellen verhinderte das Stoffwechselprodukt das Auswachsen neuer Gefäße, hatte aber auf bereits vorhandene Blutgefäße keine negativen Auswirkungen. 

Entfernten die Wissenschaftler*innen 2-Hydroxyglutarat wieder, erlangten Endothelzellen ihre Fähigkeit, neue Blutgefäße zu bilden, wieder zurück.

Gezielte Beeinflussung von Blutgefäßen

„Gerade vor dem Hintergrund, dass ein „Zuviel“ oder ein „Zuwenig“ von neuen Blutgefäßen bei vielen Krankheiten eine Rolle spielt, ist es für uns enorm wichtig, die grundlegenden Mechanismen dahinter besser zu verstehen“, fasst Michael Potente die Ergebnisse zusammen. 

„Unser langfristiges Ziel ist es, das Wachstum und die Funktion von Blutgefäßen gezielt und möglichst ohne Nebenwirkungen therapeutisch beeinflussen zu können. Diesem Ziel sind wir mit der vorliegenden Arbeit ein Stück nähergekommen.“

Jorge Andrade, Chenyue Shi, Ana S. H. Costa,……,Michael Potente: „Control of endothelial quiescence by FOXO-regulated metabolites“ Nature Cell Biology 2021 DOI 10.1038/s41556-021-00637-6

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Über das Berlin Institute of Health (BIH)
Die Mission des Berlin Institute of Health (BIH) ist die medizinische Translation: Erkenntnisse aus der biomedizinischen Forschung werden in neue Ansätze zur personalisierten Vorhersage, Prävention, Diagnostik und Therapie übertragen, umgekehrt führen Beobachtungen im klinischen Alltag zu neuen Forschungsideen. Ziel ist es, einen relevanten medizinischen Nutzen für Patient*innen und Bürger*innen zu erreichen. Dazu etabliert das BIH als Translationsforschungsbereich in der Charité ein umfassendes translationales Ökosystem, setzt auf ein organübergreifendes Verständnis von Gesundheit und Krankheit und fördert einen translationalen Kulturwandel in der biomedizinischen Forschung. Das BIH wurde 2013 gegründet und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent vom Land Berlin gefördert. Die Gründungsinstitutionen Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) waren bis 2020 eigenständige Gliedkörperschaften im BIH. Seit 2021 ist das BIH als so genannte dritte Säule in die Charité integriert, das MDC ist Privilegierter Partner des BIH.


Originalpublikation:

Jorge Andrade, Chenyue Shi, Ana S. H. Costa,……,Michael Potente: „Control of endothelial quiescence by FOXO-regulated metabolites“ Nature Cell Biology 2021 DOI 10.1038/s41556-021-00637-6

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Postoperative SChmerztherapie: Qualität der Schmerzbehandlung - Wundschmerz http://www.quips-projekt.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Patientenbeteiligung ist das beste Schmerzmittel

Je besser Patienten über eine Operation informiert sind und in die Entscheidung zur begleitenden Schmerztherapie einbezogen werden, desto seltener wünschen sie zusätzliche Schmerzmittel. 

Das ist das Ergebnis einer Auswertung von 80.000 Datensätzen des QUIPS-Schmerzregisters für postoperative Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena. 

Das Autorenteam der jetzt erschienenen Arbeit schlägt eine entsprechende Ergänzung der Patientenbefragungen vor, um die Qualität der Schmerzbehandlung besser messen zu können. 

 Je besser Patienten über eine Operation informiert sind und in die Entscheidung zur begleitenden Schmerztherapie einbezogen werden, desto seltener wünschen sie zusätzliche Schmerzmittel.

Je besser Patienten über eine Operation informiert sind und in die Entscheidung zur begleitenden Schmerztherapie einbezogen werden, desto seltener wünschen sie zusätzliche Schmerzmittel. Michael Szabó Universitätsklinikum Jena 

  • Wundschmerz zählt zu den häufigsten Folgen einer Operation. 
  • Das Ziel der Akutschmerztherapie direkt nach einer Operation ist es, Ausmaß und Dauer der Schmerzbelastung effektiv, aber nebenwirkungsarm zu verringern, denn postoperative Schmerzen können den Genesungsprozess verzögern, zu Komplikationen führen und im ungünstigsten Fall chronisch werden.


Um die richtige Dosis und Kombination von Wirkstoffen und Therapieformen zu finden und die Qualität der Schmerztherapie zu erfassen, befragen Ärzte die Patienten nach der empfundenen Schmerzintensität. 

Ein Forschungsteam aus Jena, Münster und Bern untersuchte nun die Aussagekraft weiterer Messgrößen zum Schmerzgeschehen aus Patientensicht und welche Faktoren den Wunsch nach mehr postoperativer Schmerztherapie beeinflussen. 

Dazu wurden die Daten von fast 80.000 Patientinnen und Patienten aus Deutschland und Österreich ausgewertet, die im QUIPS-Schmerzregister für postoperative Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena erfasst sind.

Erfreulich ist, dass sich nur etwa ein Zehntel der Befragten überhaupt mehr Schmerztherapie wünscht. 

  • Bei Frauen tritt dies seltener auf als bei Männern. 
  • Bei guten Prozessen im Krankenhaus wie regelmäßiger Schmerzmessung oder vordefinierten Therapiekonzepte wird der Wunsch nach mehr Therapie seltener geäußert. 

Am auffälligsten war aber: 

Wenn Patienten über die Schmerztherapie informiert sind und darauf Einfluss nehmen können, dann ist ihr Risiko für Unterversorgung deutlich verringert. 

Dieser Effekt ist sogar stärker als der Einfluss der Schmerzmedikation, selbst bei starken Schmerzmitteln. 

Der Hauptautor Dr. Marcus Komann vom Universitätsklinikum Jena sagt dazu: 

„Wir haben einen klaren Trend in der Medizin. 

Patienten möchten besser informiert und mehr in Entscheidungen eingebunden sein als früher. 

Auch unsere Studie bestätigt die Erfolge dieser Entwicklung. 

  • Wir können nur alle Kollegen dazu ermuntern, die Patienten so weit wie möglich in die Schmerztherapie einzubinden.“
  • Zudem schlagen die Autoren vor, den Wunsch nach mehr Schmerzbehandlung als Parameter in die Patientenbefragungen aufzunehmen. 

Diese Maßnahme könnte einen Beitrag leisten zur weiteren patientenindividuellen Anpassung der Therapie und zur Verbesserung der Behandlungsstrategien und der Behandlungsqualität.

Quips-Projekt:
Das am Universitätsklinikum Jena koordinierte QUIPS-Projekt hat die Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie zum Ziel. Über 100 Kliniken beteiligen sich an dem eigenfinanzierten Benchmarking-Projekt, um durch die standardisierte Erhebung weniger Qualitätsindikatoren, deren Analyse und ein webbasiertes Feedback das eigene Behandlungsangebot in der Schmerztherapie verbessern zu können. 


http://www.quips-projekt.de

 
Studienregister: 

https://www.drks.de/drks_web/navigate.do?navigationId=trial.HTML&TRIAL_ID=DR...

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Dr.-Ing. Marcus Komann
QUIPS-Projekt, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: Marcus.Komann@med.uni-jena.de
Tel.: +49 3641 9323298

Bachstraße 18
07743 Jena
Deutschland
Thüringen

Dr. Uta von der Gönna
Telefon: 03641/ 9391108
Fax: 03641/ 9391102
E-Mail-Adresse: pr-dekanat@med.uni-jena.de
Originalpublikation:

Marcus Komann, et al. Desire to Receive More Pain Treatment – A Relevant Patient-Reported Outcome Measure to Assess Quality of Post-Operative Pain Management? Results From 79,996 Patients Enrolled in the Pain Registry QUIPS from 2016 to 2019, J Pain. 2021, https://doi.org/10.1016/j.jpain.2021.01.002


Prof. Dr. William Horsnell: Infektion mit Genital-Herpesviren (Wurminfektion + sexuell übertragene Viruserkrankungen)

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Wurmbefall im Darm hat Fernwirkung auf Virenabwehr

Eine neue Studie der Universitäten Kapstadt und Bonn zeigt, dass Parasiten die Immunantwort in der Vagina beeinträchtigen können. 

Ausschnitt aus dem Genitaltrakt einer weiblichen Maus. Die genetische Bauanleitung von Interleukin-33 wurde grün angefärbt. Der Botenstoff sorgt indirekt für die Heranreifung der Granulozyten. © Pia Vornewald (CEMIR, IKOM, NTNU; Trondheim, Norway)
Ausschnitt aus dem Genitaltrakt einer weiblichen Maus. Die genetische Bauanleitung von Interleukin-33 wurde grün angefärbt. Der Botenstoff sorgt indirekt für die Heranreifung der Granulozyten. © Pia Vornewald (CEMIR, IKOM, NTNU; Trondheim, Norway) Pia Vornewald © Pia Vornewald (CEMIR, IKOM, NTNU; Trondheim, Norway)

  • Eine Infektion mit parasitischen Eingeweidewürmern, sogenannten Helminthen, kann augenscheinlich dafür sorgen, dass virale Infektionen anderswo im Körper erheblich schwerwiegender verlaufen. 

Das zeigt eine Studie unter Federführung der Universitäten Kapstadt und Bonn. Demnach entwickelten Helminthen-befallene Mäuse nach einer Infektion mit Genital-Herpesviren deutlich gravierendere Symptome. 

Die Forschenden vermuten, dass sich diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. 

Die Ergebnisse sind jetzt in der Zeitschrift Cell Host & Microbe erschienen.

In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind sowohl Wurminfektionen als auch sexuell übertragene Viruserkrankungen äußerst häufig. 

Die viralen Infekte verlaufen zudem oft besonders schwerwiegend. Möglicherweise hängen diese Befunde zusammen. Diesen Schluss legen zumindest die aktuellen Befunde aus Mäusen nahe.

Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler haben untersucht, wie sich in den Tieren ein Befall mit Helminthen auf den Verlauf einer Infektion des weiblichen Genitaltrakts mit Herpes simplex-Viren auswirkt. „Die Ergebnisse haben uns in ihrer Deutlichkeit selbst überrascht“, erklärt Prof. Dr. William Horsnell vom Institut für Infektionserkrankungen und molekulare Medizin der Universität Kapstadt:  

„Genitalherpes-Erkrankungen gehen oft mit Vernarbungen der Vagina einher, sogenannten Nekrosen.  

Diese gravierende Symptomatik kam in unserer Studie nach einem Helminthen-Befall doppelt so häufig vor wie normal.“

Der Befund ist auch deshalb erstaunlich, weil die Würmer selbst nie die Vagina befallen. 

  • Es handelt sich um Parasiten, die mit der Nahrung oder durch die Haut aufgenommen werden und schließlich in den Darm wandern. 

„Es handelt sich also um eine Fernwirkung der Helminthen-Infektion, die vorher nicht bekannt war“, erklärt Dr. Laura Layland vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn.

Fehlgeleitete Immunreaktion

Die Forschenden konnten zeigen, dass für die Nekrotisierung eine bestimmte Gruppe von Immunzellen verantwortlich ist, die eosinophilen Granulozyten

  • Dabei handelt es sich um weiße Blutkörperchen, die auf die Bekämpfung von Würmern und anderen Parasiten spezialisiert sind. 

Als Waffe dienen ihnen zellzersetzende Enzyme, die sie in ihrem Innern mit sich herumtragen. 

Diese liegen aber nicht frei vor - dazu sind sie zu gefährlich. Stattdessen sind sie in so genannte Granula verpackt (daher auch der Name „Granulozyten“). Bei Kontakt mit einem Parasiten schleusen die Zellen diese Granula nach außen, wo sie ihre tödliche Fracht freisetzen.

„In unserem Fall sorgt der Wurmbefall im Darm aber dafür, dass sich bei einer gleichzeitigen Genitalherpes-Infektion eosinophile Granulozyten im weiblichen Genitaltrakt ansammeln“, betont Horsnell. 

  • „Sie schütten dann dort ihre zellschädigenden Enzyme aus, obwohl gar keine Helminthen vorhanden sind. 
  • Und diese fehlgeleitete Immunreaktion ist es, die zu den schwerwiegenden Schäden in der Schleimhaut der Vagina führt, die wir beobachtet haben.“


Eine wichtige Rolle scheint bei diesem Prozess ein bestimmter Immunbotenstoff zu spielen, das Interleukin-33. 

Es sorgt indirekt für die beschleunigte Heranreifung der Granulozyten in der Vagina. 

„Wir haben IL-33 mit einem speziellen Wirkstoff gehemmt“, erklärt Horsnell. „Die Mäuse entwickelten daraufhin deutlich geringere Gewebsschäden im Genitaltrakt.“ Die Wissenschaftler suchen nun nach möglichen Medikamenten, die auch für den Einsatz im Menschen geeignet sind und die sich kostengünstig herstellen lassen.

Erfolgreiches Kooperationsprogramm

Dass die Studie erfolgreich durchgeführt werden konnte, ist auch einem Kooperationsprogramm zwischen Deutschland und Afrika zu verdanken, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird. „Das Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie der Universität Bonn sieht dabei seine Rolle unter anderem im Knowhow-Transfer“, erläutert Dr. Laura Layland. „Wir schulen Forschende in den Ländern vor Ort beispielsweise im Umgang mit Analysetechniken und wissenschaftlichen Methoden, ein Angebot, von dem gerade auch der wissenschaftliche Nachwuchs profitiert.“

Dazu führen Layland und ihre Kollegen unter anderem Workshops in afrikanischen Ländern und in Bonn durch. Ziel ist es, in den betroffenen Regionen die vorhandene wissenschaftliche Expertise zu stärken und so die Erforschung und Bekämpfung von Helminthen-Infektionen mittelfristig deutlich zu verbessern.

Förderung:

Die Studie wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die südafrikanische Poliomyelitis Research Foundation, sowie die National Research Foundation in Südafrika finanziell unterstützt. An den Arbeiten waren neben den Universitäten Kapstadt und Bonn Wissenschaftler aus Trondheim (Norwegen), Lüttich (Belgien), Birmingham (Großbritannien), Orléans (Frankreich) und Lomé (Togo) beteiligt.

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Dr. Laura Layland
Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie des Universitätsklinikums Bonn
Telefon: 0151 26624206
E-Mail: Laura.Layland@sbcomputing.de

Prof. Dr. William Horsnell
Institut für Infektionserkrankungen und molekulare Medizin der Universität Kapstadt
Telefon: +27 (0)21 406 6220
E-Mail: wghorsnell@gmail.com

Svenja Ronge Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 

Poppelsdorfer Allee 49
53115 Bonn
Deutschland
Nordrhein-Westfalen 

Telefon: +49 251 83-22115
E-Mail-Adresse: sronge@uni-bonn.de

Originalpublikation:

Alisha Chetty u.a.: Il4ra -independent vaginal eosinophil accumulation following helminth infection exacerbates epithelial ulcerative pathology following HSV-2 infection. Cell Host & Microbe, https://doi.org/10.1016/j.chom.2021.02.004


OA Dr. Manuela Konert: OA Dr. Katja Mühlberg: Venenzentrum - Wunden an den Beinen - gefäßbedingte Ursache

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Den Ursachen auf den Grund gehen: Universitätsklinikum Leipzig gründet Venenzentrum

Arterielle, venöse und lymphatische Gefäße im Fokus: 

Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist ein Venenzentrum etabliert worden. 

Gefäßerkrankungen aller Art können ab sofort noch umfassender diagnostiziert und behandelt werden. 

Mit Hilfe modernster Verfahren gehen die UKL-Experten den Ursachen zum Teil langwieriger Erkrankungen auf den Grund und behandeln diese nach den neuesten Standards. 

Ein weiterer Fokus liegt zudem auf einer optimalen Nachsorge für die Betroffenen. 

Dr. Manuela Konert (li.) und Dr. Katja Mühlberg, Oberärztinnen an der Klinik für Angiologie des UKL, betreuen das neue Venenzentrum.
Dr. Manuela Konert (li.) und Dr. Katja Mühlberg, Oberärztinnen an der Klinik für Angiologie des UKL, betreuen das neue Venenzentrum. Stefan Straube / UKL 

Vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gestellt – ob dieser Ausspruch nun Prof. Franz Volhard (1872–1950), einem deutschen Internisten, oder doch bereits Hippokrates im antiken Griechenland zugeschrieben werden muss, ist nicht ganz zu klären. 

Unstrittig ist, dass sich die Oberärztinnen Dr. Katja Mühlberg und Dr. Manuela Konert von der Klinik für Angiologie des UKL diesen Spruch als Maxime für das von ihnen betreute Venenzentrum ausgesucht haben – schließlich haben 80 Prozent aller Wunden an den Beinen eine gefäßbedingte Ursache. 

  • „Wir erleben oft, dass Patienten mit langwierigen Wunden zu uns kommen, bei denen niemand richtig nach der Ursache gesucht hat und die daher auch nicht behandelt wurden, wie es eigentlich nötig gewesen wäre“, berichtet Dr. Katja Mühlberg. 

Auch solchen Patienten wollen die UKL-Gefäßspezialisten nun noch besser helfen. 

Die Entwicklungen in der Venendiagnostik und -therapie erlauben, neue Wege in der standardisierten Untersuchungsstrategie zu gehen. 

„In unserem Zentrum bieten wir unseren Patienten modernste Diagnostikverfahren und Therapien an, die das große Spektrum der Venenerkrankungen umfassen“, sagt Dr. Mühlberg. Doch anders als der Name „Venenzentrum“ vorgeben mag, haben die Ärztinnen und Ärzte des Leipziger Universitätsklinikums den gesamten Gefäßbereich im Blick, also auch die arteriellen und lymphatischen Gefäße – mit hoher Expertise in allen drei Gefäßregionen, wie Oberärztin Mühlberg hervorhebt.

„Dafür nutzen wir, was über Jahre am UKL etabliert worden ist, wie beispielsweise Ultraschall- und Katheterverfahren sowie diverse Gefäßfunktionsdiagnostiken“, erläutert sie. Neu hinzugekommen sind für die venösen Gefäße nun katheterbasierte Verfahren unter Einsatz intravaskulären Ultraschalls, einer sehr modernen und innovativen Methode. „Diese erlaubt uns in vielen Fällen den Verzicht auf eine Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie oder Computertomographie“, so Oberärztin Manuela Konert, „wir können nun – sozusagen in einem Ritt – direkt im Gefäß einen Ultraschall machen und bei Bedarf gleich therapieren. Das ist wesentlich komfortabler für den Patienten.“

Larventherapie und Kompressionsverfahren
Zum Angebot gehört auch weiterhin die Behandlung chronischer venöser Wunden. 

„Gesundheitsökonomisch sind diese nicht zu vernachlässigen, leiden doch mehr als eine Million Betroffene in Deutschland an diesen oft schlecht heilenden sogenannten ‚offenen Beinen‘, manche sogar jahrelang “, sagt Dr. Katja Mühlberg. 

Dabei nütze die beste Wundauflage nichts, wenn die Ursachen nicht erkannt und ausgeräumt würden, was eben hier am neuen UKL-Zentrum angeboten werde, erklärt die Fachärztin für Innere Medizin und Angiologie.


Die Wundbehandlungen erfolgen schonend und nach modernsten Standards. 

Eingesetzt wird unter anderem auch die Larventherapie. 

Dr. Mühlberg: 

  • „Wir nennen sie die kleinsten Chirurgen der Welt, denn die steril gezüchteten Larven der Goldfliege sind in der Lage, Wunden ohne Skalpell hervorragend zu säubern und von abgestorbenem und infiziertem Material zu befreien.“ 
  •  In der Venentherapie ebenfalls unentbehrlich sind Kompressionsverfahren. 

„Doch das geht weit über den klassischen Kompressionsstrumpf hinaus“, erklärt Oberärztin Mühlberg, wir sprechen hier von verschiedenen apparativen Kompressionsverfahren mit maschineller Hilfe, die auch für die häusliche Versorgung getestet werden.“ 

Der Einsatz modernster Verfahren gestaltet die Eingriffe komfortabler für die Patienten: Oberärztin Dr. Manuela Konert (re.) während einer Katheterintervention.
Der Einsatz modernster Verfahren gestaltet die Eingriffe komfortabler für die Patienten: Oberärztin Dr. Manuela Konert (re.) während einer Katheterintervention. Stefan Straube / UKL

Auch Nachsorge im Blick
„Bei Interventionen liegt unser Fokus derzeit in der Behandlung sogenannter Beckenvenenverschlüsse mit modernster Stent-Therapie, das heißt, unter Einsatz speziell für die Venentherapie entwickelter Gefäßstützen“, erläutert Oberärztin Dr. Manuela Konert. Diese Beckenvenenverschlüsse, so erklärt sie, könnten Folgen früherer Thrombosen sein, in anderen Fällen aber auch anatomisch bedingt auftreten. 

  • Dr. Konert verweist hier beispielhaft auf das May-Thurner-Syndrom, einer Verengung der „Vena iliaca“, einer Vene im unteren Rückenbereich. 
  • Die Erkrankung selbst führt meist nur zu milden Symptomen wie einer leichten Schwellung des Beins und Spannungsgefühlen. 
  • Sie erhöht jedoch das Risiko für Thrombosen und lebensgefährliche Lungenembolien. 

Perspektivisch sei am Zentrum auch die Behandlung von Krampfadern geplant. 

„Diagnose und Therapie sind mit einem Eingriff allerdings nicht abgeschlossen“, meint Dr. Konert. 

Die Patienten erführen auch eine individuelle Nachsorge, zum Beispiel durch Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten und ambulanten Wunddiensten. 

„Eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen unseren Partnern ist daher ein ganz wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Zentrums“, betonen die UKL-Gefäßmedizinerinnen.

Venenzentrum am UKL
Terminvergabe:
Telefon: 0341/9712356
E-Mail: angiologie@uniklinik-leipzig.de 

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Fax: 0341 - 97 15906
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