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Prof. Dr. Christian Zöllner: CAVE: Aspirationsrisiko während einer Narkose: Präoperativen Umgang mit GLP-1-Agonisten - fehlen der Medikamentenpause

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Operationsrisiken bei GLP-1-Agonisten: DGAI veröffentlicht Empfehlungen zum präoperativen Umgang

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) hat in einer aktuellen Stellungnahme Empfehlungen zur Narkose bei Patientinnen und Patienten veröffentlicht, die GLP-1-Agonisten mit den Wirkstoffen Semaglutid oder Tirzepatid einnehmen. 

Die Empfehlungen sind im Rahmen der gemeinsamen Empfehlungen zur „Präoperativen Evaluation erwachsener Patientinnen und Patienten vor elektiven, nicht herz-thoraxchirurgischen Eingriffen“ von DGAI sowie der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) erarbeitet worden. 

Um das Aspirationsrisiko während einer Narkose bei der Einnahme von GLP-1-Agonisten zu senken, empfiehlt die DGAI eine Unterbrechung der Therapie bei geplanten Eingriffen. Um das Aspirationsrisiko während einer Narkose bei der Einnahme von GLP-1-Agonisten zu senken, empfiehlt die DGAI eine Unterbrechung der Therapie bei geplanten Eingriffen.

  • GLP-1-Agonisten sind synthetisch hergestellte Polypeptide, die die Insulinsekretion steigern und die Freisetzung von Glukagon hemmen. 
  • Diese Medikamente werden zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, vermehrt aber auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt, da sie die Magenentleerung verzögern.
  • Diese verzögerte Magenentleerung kann jedoch das Risiko einer Aspiration von Mageninhalt während einer Narkose erhöhen, wodurch Speisereste in die Atemwege gelangen und eine schwere Lungenentzündung auslösen können. 

Auf vermehrte Meldungen solcher Aspirationspneumonien hat die American Society of Anesthesiologists im März 2024 reagiert und Empfehlungen zum präoperativen Umgang mit GLP-1-Agonisten veröffentlicht.

Trotz der bisher spärlichen Datenlage schließt sich die DGAI diesen Empfehlungen an. 

  • „Bei elektiven Eingriffen sollte die Therapie mit einem täglich eingenommenen GLP-1-Agonisten am OP-Tag unterbrochen werden. 
  • Bei GLP-1-Agonisten, die nur einmal pro Woche verabreicht werden, sollte der letzte Applikationszeitpunkt des Medikamentes eine Woche vor der geplanten Operation liegen“, schreiben die Autoren der Empfehlung. 
  • Diese Zeiträume seien unabhängig von der Indikation (Diabetes Mellitus Typ 2, Gewichtsreduktion) der Therapie mit einem GLP-1-Agonisten zu beachten. 
  • Nach dem Absetzen des Medikamentes ist eine engmaschige Kontrolle des Blutzuckers erforderlich.


„Bei fehlender Medikamentenpause und gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen oder abdominellen Schmerzen sollte die Patientin oder der Patient bei elektiven Eingriffen als nicht nüchtern betrachtet werden“, erklärt Prof. Dr. Christian Zöllner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und des Zentrums für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, der von Seiten der DGAI an der Publikation federführend mitgearbeitet hat. 

  • „In diesem Fall ist eine individualisierte und interdisziplinäre Risikobewertung für die Durchführung bzw. die Verschiebung des Eingriffs zu empfehlen.“


Prof. Dr. Zöllner betont die Bedeutung einer individualisierten Herangehensweise: 

  • „Um die höchste Patientensicherheit zu gewährleisten, erfordert die zunehmende Verbreitung von GLP-1-Agonisten ein differenziertes Vorgehen bei der präoperativen Risikoevaluation und der Narkosedurchführung.“ 

Dabei stelle für GLP-1-Agonisten, die nur einmal pro Woche appliziert werden, die Absprache mit der Patientin oder dem Patienten sowie der betreuenden Hausärztin bzw. dem Hausarzt in der praktischen Anwendung eine Herausforderung dar. 

„In der Vorbereitung einer Operation wird diese Abstimmung weiter an Bedeutung zunehmen“, erklärt Zöllner.

Erste Projekte zum besseren Austausch sind derzeit an vereinzelten Standorten in Deutschland in Planung. 

Diese beinhalten eine checklisten-gestützte Vorbereitung von Patientinnen und Patienten durch Hausärzte sowie ein Feedback System der behandelnden Kliniken.

„Nicht nur in Anbetracht der aktuellen Diskussion um GLP-1 Agonisten sollten diese Projekte weiter ausgebaut werden“, empfiehlt der DGAI-Experte.

Die komplette Empfehlung zur Präoperativen Evaluation erwachsener Patientinnen und Patienten vor elektiven, nicht herz-thoraxchirurgischen Eingriffen" ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Anästhesiologie & Intensivmedizin“ veröffentlicht und unter folgendem Link abrufbar:

 https://www.ai-online.info/archiv/2024/05-2024/praeoperative-evaluation-erwachse...

Operationsrisiken bei GLP-1-Agonisten: DGAI veröffentlicht Empfehlungen zum präoperativen Umgang

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https://www.ai-online.info/archiv/2024/05-2024/praeoperative-evaluation-erwachse...

 

CAVE-Untersucher: Studieneinladung: Nichtalkoholische Fettleber, Leberfibrose, diabetische Neuropathie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue Diabetesklassifikation? – Sub-Typen von Typ-2-Diabetes weisen höheres Risiko für Fettleber und Neuropathie auf

Aktuelle Studien liefern Hinweise auf eine neue Betrachtung der bekannten Diabetes-Klassifizierung in Hinblick auf unterschiedlich hohe Risiken für Diabetes-assoziierte Komplikationen. 

Forscher des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) und ihre Partner vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und der Universität Lund in Schweden haben nun verschiedene Cluster identifiziert, die die Aufteilung des Diabetes in Sub-Typen ermöglichen. 

  • Zwei dieser Untergruppen weisen ein höheres Risiko für Fettlebererkrankungen und Neuropathie auf. 

Entsprechend dem Konzept der Präzisionsmedizin verdeutlichen diese Ergebnisse die Notwendigkeit einer gezielten Diagnose und Behandlung für diese Patienten. 

Neue Subphänotypen: Risiko für eine Fettlebererkrankung
Neue Subphänotypen: Risiko für eine Fettlebererkrankung
 
Die herkömmliche Klassifizierung von Diabetes, hauptsächlich Typ-1- und Typ-2-Diabetes, wurde durch Studien aus Skandinavien in Frage gestellt.

In der aktuellen Ausgabe von The Lancet Diabetes & Endocrinology veröffentlichten Forscher des DDZ zusammen mit Kollegen des DZD und der Universität Lund eine Cluster-Analyse, mit der die Phänotypisierung in Sub-Typen möglich war.

Die Analysen kamen zu dem Resultat, dass das Risiko bestimmte diabetesbedingte Komplikationen zu entwicklen, zwischen den Sub-Typen bereits in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose bestand. Diese Ergebnisse stammen aus der prospektiven multizentrischen deutschen Diabetes-Studie (GDS), die Menschen mit neu diagnostiziertem Diabetes seit mehr als zehn Jahren begleitet.

„Die neuen Sub-Typen werden dazu beitragen, präzise Präventions- und maßgeschneiderte Behandlungsstrategien für die jeweiligen Hochrisikogruppen zu entwickeln", betont Professor Michael Roden, Studienleiter der GDS, Vorstand am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) und Direktor der Klinik für Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. „Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Präzisionsmedizin bei Diabetes und seinen Begleiterkrankungen."

Analyse und Ergebnisse
Die GDS wird bundesweit an acht Standorten im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) unter der Leitung des DDZ (www.deutsche-diabetes-studie.de ) durchgeführt.

Für diese Analyse wurden 1105 Teilnehmer anhand des  

prädiktiven Markers GADA (Glutamat-Decarboxylase-Antikörper), 

des Alters bei Diagnose, 

des Body-Mass-Index (BMI), 

des HbA1c-Spiegels

der HOMA-Indizes (Homöostasemodellbewertung) auf 

Insulinsensitivität, 

Insulinsekretion,

untersucht.

Dabei wurde untersucht, ob eine umfassende metabolische Charakterisierung dieser Cluster bei der Diagnose validiert und sich weiter ausgestaltet.

Ferner wurde analysiert, ob sich relevante Komplikationen und Begleiterkrankungen im Zusammenhang mit Diabetes, darunter die nichtalkoholische Fettleberkrankheit (NAFLD), Leberfibrose und diabetische Neuropathie, in diesen Clustern über einen Zeitraum von fünf Jahren unterscheiden lassen.

Basierend auf dem Cluster-Algorithmus konnten verschiedene Sub-Typen mit unterschiedlichen Risiken für Folgeerkankungen identifiziert werden:

milder altersbedingter Diabetes (MARD, 35%), 

milder adipositasbedingter Diabetes (MOD, 29%),

schwerer autoimmuner Diabetes (SAID, 22%), 

schwerer insulinresistenter Diabetes (SIRD, 11%),

schwerer insulindefizitärer Diabetes (SIDD, 3%). 

Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere zwei Sub-Typen ein hohes Risiko für Komplikationen besitzen.

  • Das höchste Risiko eine nichtalkoholische Fettleber zu entwickeln lag beim Cluster des „schweren insulinresistenten Diabetes“ (SIRD) vor; 
  • für eine diabetische Neuropathie lag das höchste Risiko beim Sub-Typ „schwerer insulindefizitärer Diabetes“ (SIDD).

Fazit
Mit Hilfe der neuen Diabetesklassifikation können Menschen mit Typ-2-Diabetes spezifischen Sub-Typen zugeordnet werden, die deutliche Stoffwechselveränderungen und unterschiedliche Risikomuster für die Entwicklung diabetesbedingter Komplikationen aufweisen.

Eine gezielte Prävention und frühzeitige Behandlung bei bestimmten Untergruppen von Menschen mit Diabetes ist ein Schritt zur Präzisionsmedizin in Form von spezifisch abgestimmten Therapieformen, um Folgeerkrankungen zu verzögern oder sogar zu vermeiden.

Deutsche Diabetes-Studie
Ziel der Deutschen Diabetes-Studie ist es, frühzeitig Marker für unterschiedliche Verlaufsformen des Diabetes zu identifizieren, um so neue Konzepte der Therapie und Vorsorge von Folgeerkrankungen zu entwickeln und gezielt einzusetzen. So können frühzeitig auftretende Warnzeichen für Diabetes-Komplikationen entdeckt und zugelassene Therapieverfahren parallel miteinander verglichen werden. Auch der Einfluss der Gene auf den Verlauf der Erkrankung wird mit dieser Studie untersucht.

Teilnehmer der Deutschen Diabetes-Studie erhalten kostenlos die Chance zur Früherkennung diabetischer Folgeerkrankungen wie Nerven-, Gefäß- und Netzhautschädigungen. 

Bei Interesse an der Studienteilnahme melden Sie sich bitte im Klinischen Studienzentrum am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) unter der Rufnummer 0211/ 3382 209 oder senden eine E-Mail an studienzentrum@ddz.de.

Originalpublikation:
Zaharia OP, Strassburger K, Strom A, Bönhof GJ, Karusheva Y, Antoniou S, Bódis K, Markgraf DF, Burkart V, Müssig K, Hwang J-H, Asplund O, Groop L, Ahlqvist E, Seissler J, Nawroth P, Kopf S, Schmid SM, Stumvoll M, Pfeiffer AFH, Kabisch S, Tselmin S, Häring HU, Ziegler D, Kuss O, Szendroedi J, Roden M: Risk of diabetes-associated diseases in subgroups of patients with recent-onset diabetes: a 5-year follow-up study. The Lancet Diabetes & Endocrinology. DOI: https://doi.org/10.1016/S2213-8587(19)30187-1

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