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Prof. Dr. Martin Fassnacht: Gallenproblemen, Nierensteinen oder Rückenleiden - erhöhte Kortisolausschüttung?

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Nebennierentumore im Blick behalten

Eine von Würzburg aus geleitete internationale multizentrische Studie belegt: 

Eine erhöhte Kortisolausschüttung von gutartigen Nebennierentumoren geht mit einer gesteigerten Sterblichkeit einher, vor allem bei Frauen unter 65 Jahren. 

Die Auswertungen dieser von Studie wurde jetzt im renommierten Journal Lancet Diabetes Endocrinology publiziert. Das MRT zeigt einen drei Zentimeter großen Nebennierentumor auf der rechten Seite. 80 bis 90 Prozent dieser Tumore, die meist zufällig entdeckt werden, sind gutartig.

Das MRT zeigt einen drei Zentimeter großen Nebennierentumor auf der rechten Seite. 80 bis 90 Prozent dieser Tumore, die meist zufällig entdeckt werden, sind gutartig. UKW

Drei Prozent der über 50-Jährigen haben Nebennierentumore. 

Bei den über 80-Jährigen ist sogar jeder zehnte betroffen

80 bis 90 Prozent dieser Tumore, die meist zufällig, zum Beispiel bei einer Computertomographie bei Gallenproblemen, Nierensteinen oder Rückenleiden, entdeckt werden, sind jedoch gutartig und vermeintlich harmlos. Vermeintlich. Denn eine leicht gesteigerte Produktion des Hormons Kortisol, die viele dieser Tumore mit sich bringen, spaltete vor einiger Zeit die Meinungen. 

Muss man den Tumor operativ entfernen oder nicht?

Bis vor kurzem war Prof. Dr. Martin Fassnacht, Leiter des Lehrstuhls Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Würzburg, noch der Meinung, dass man die meisten gutartigen Nebennierentumore nicht behandeln müsse, sondern nur diejenigen, die zu einem schweren Hormonexzess führen. 

  • Im Jahr 2014 berichteten zwei Studien unabhängig voneinander, dass Patienten und Patientinnen mit gutartigen Nebennierentumoren und erhöhter Hormonproduktion eher sterben als diejenigen, deren Tumor kein Kortisol produziert. 

Untersucht wurden insgesamt 400 Betroffene. „Das war uns zu wenig, wir wollten es genau wissen“, erinnert sich Martin Fassnacht. Bei einem europäischen Nebennierentreffen im Jahr 2014 in München adressierte er die Hypothese, dass das Krankheitsbild bei den meisten Betroffenen zu ignorieren sei und animierte seine europäischen Kolleginnen und Kollegen zu einer großen Kohortenstudie namens NAPACA-Outcome. 28 Zentren aus 16 europäischen Ländern und zwei Zentren aus den USA schlossen sich an. Die selbst gesetzte Mindestmarke von 2014 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern wurde schnell erreicht und schlussendlich sogar verdoppelt. Von den 4374 aufgenommenen Patientinnen und Patienten erfüllten 3656 sämtliche Studienkriterien: Erwachsene mit gutartigem Nebennierentumor, der größer als ein Zentimeter ist und bei denen mittels Dexamethason-Test untersucht worden war, ob der Tumor vermehrt Kortisol produziert. Patientinnen und Patienten mit bösartigem Tumor und klinisch erkennbarem Hormonüberschuss wie zum Beispiel einem Cushing-Syndrom wurden ausgeschlossen. 

„Bei einem Cushing Syndrom sieht man den Betroffenen im Rahmen der ärztlichen Untersuchung gleich an, dass sie schwer krank sind. Hier besteht dann zweifelsohne rascher Handlungsbedarf“, bemerkt Martin Fassnacht.

Frauen unter 65 gefährdet das Zuviel an Kortisol am meisten

Die Auswertung dieser großen Studie hat selbst Skeptiker wie Martin Fassnacht überzeugt: „Entgegen meiner Hypothese sterben diejenigen mit einem Zuviel an Kortisol tatsächlich eher als diejenigen ohne. Doch es trifft nicht alle gleich. Zu unserer Überraschung haben wir festgestellt, dass Frauen unter 65 mit vermehrter Kortisolausschüttung ein vierfach höheres Risiko haben, eher zu sterben als Frauen ohne Kortisolüberschuss. 

Interessanterweise scheint letzterer bei Männern über 65 kaum eine Rolle zu spielen.“

Warum ist das so? 

Es könnte an dem Schutz liegen, den Frauen generell bis zu den Wechseljahren und zehn Jahre danach haben, zum Beispiel was Herz-Kreislauf-Erkrankungen angeht. 

Sie seien generell gesünder als Männer und hätten eine höhere Lebenserwartung.

 „Je gesünder die Patienten sind, desto relevanter ist die Rolle des Kortisols“, vermutet Priv.-Doz. Dr. Timo Deutschbein, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Endokrinologie und Erstautor der Publikation. 

„Hätten die jungen Frauen unabhängig vom Kortisol ein relevant erhöhtes Risikoprofil, zum Beispiel Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht und Nikotinkonsum, würde das Kortisol wahrscheinlich keine wesentliche Rolle mehr spielen.“ 

All das werde jetzt in Folgestudien genauer untersucht. 

Auch der kausale Zusammenhang zwischen Zuviel an Kortisol und höherer Sterblichkeit müsse unter die Lupe genommen werden. 

Schließlich könnte die Sterblichkeit auch mit einem bisher unbekannten Faktor zusammenhängen, der für die Entstehung und das Wachstum des Nebennierentumors verantwortlich ist und „nur nebenbei“ zur vermehrten Kortisolausschüttung führt.

Zukünftig gilt es vor allem zu prüfen, wem eine Operation oder medikamentöse Behandlung empfohlen werden kann. 

„Ein Teil der Patientinnen und Patienten würde vermutlich von einer Operation oder medikamentösen Behandlung profitieren“, revidiert Martin Fassnacht seine anfängliche Meinung.

Die Auswertungen dieser von Würzburg aus geleiteten multizentrischen Studie wurde jetzt im renommierten Journal Lancet Diabetes Endocrinology publiziert.

Martin Fassnacht (links) und Timo Deutschbein vom Uniklinikum Würzburg leiten die multizentrische Studie NAPACA, die bei 3656 StudienteilnehmerInnen die Auswirkungen einer Kortisolaussschüttung von gutartigen Nebennierentumoren untersucht.

 Martin Fassnacht (links) und Timo Deutschbein vom Uniklinikum Würzburg leiten die multizentrische Studie NAPACA, die bei 3656 StudienteilnehmerInnen die Auswirkungen einer Kortisolaussschüttung von gutartigen Nebennierentumoren untersucht. Daniel Peter

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 Originalpublikation:

"Age-dependent and sex-dependent disparity in mortality in patients with adrenal incidentalomas and autonomous cortisol secretion: an international, retrospective, cohort study"
https://doi.org/10.1016/S2213-8587(22)00100-0


Prof. Dr. Sonia Lippke: Dein Muttertag heute - TeamBaby Training

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Zum Muttertag: Interaktive Web-App für werdende Eltern zur Unterstützung der Geburt: sicher und selbstbestimmt.

Mutter werden und sicher kommunizieren? 

Das beginnt alles schon in der Schwangerschaft und deswegen ist es ein Thema am Muttertag! 

Behandlungsschritte verstehen, die eigenen Wünsche und Ängste mitteilen und Nachfragen zu stellen, klingen zwar einleuchtend, sind aber für die meisten Schwangeren nicht immer einfach umzusetzen. 

Gerade im Hinblick auf die Geburt eines Kindes, zur Vorbereitung auf die Entbindung oder zur Planung der Entbindung ist sichere und effektive Kommunikation entscheidend - und das mit allen Beteiligten. 

Das schließt die Partner:innen ebenso mit ein, wie die Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte. 

Die neue TeamBaby-App wurde an der Jacobs University Bremen entwickelt und unterstützt Schwangere mit kostenlosen Kommunikationstrainings.

 Die neue TeamBaby-App wurde an der Jacobs University Bremen entwickelt und unterstützt Schwangere mit kostenlosen Kommunikationstrainings. Quelle: Shutterstock/ Prostock-studio

Innerhalb des kostenlosen TeamBaby Trainings mit einer sog. Web-App können Schwangere, deren Partner*innen und das medizinische Personal lernen, wie Kommunikation auf Augenhöhe sicher und effektiv für die Entbindung genutzt werden kann. 

Hierbei stehen neun aufeinander aufbauende und praxisnahe Trainingseinheiten zur Verfügung, die von Psycholog*innen, Ärzten/Ärtzinnen und Hebammen entwickelt worden sind. 

Besonders für werdende Eltern bietet die TeamBaby Web-App besondere Vorteile. 

Die eigenen Bedürfnisse und Ängste sowie die Selbstbestimmung können auch unter Zeitdruck kommuniziert werden und Rückfragen und Unklarheiten mit Hilfe von einfachen Merkhilfen und Strategien ausgeräumt werden.

Die kostenlose Web-App wurde im Rahmen eines Forschungsprojekts der Jacobs University Bremen entwickelt und derzeit schon von 487 Frauen genutzt. 

Die Web-App steht allen Interessierten zur Verfügung. 

Gerade in hektischen Situationen bietet die Teambaby Web-App als Vorbereitung Handwerkszeug und Übungen aus der Praxis an, die einfach angewendet und erinnert werden können. 

Jede Frau sowie deren Partner:innen haben ein Recht auf eine sichere Geburt und Kommunikationskompetenzen. 

Bisherige Rückmeldungen zur TeamBaby Web-App liegen vor: 

„Super praxisnah“ schrieb uns eine Schwangere, eine andere „die Strategien haben mir besonders geholfen, ich konnte mich an diese Übung erinnern und mich dadurch sicherer fühlen“. 

Die Trainingseinheiten stellen zum einen Wissen über sichere Kommunikation zur Verfügung, zum anderen regen sie zur Reflexion an oder vermitteln Strategien durch „learning by doing“. 

Die deutschsprachige Trainings-App richtet sich vor allem an werdende Mütter und deren Partner:innen. 

Die Nutzung ist kostenlos. 

Es ist lediglich ein Zugang zu einem internetfähigen Mobiltelefon, Tablet oder PC erforderlich. Es sind alle Schwangeren und Personen aus ihrem Umfeld eingeladen, die Web-App zu nutzen.  

Die Teilnahme ist ab 18 Jahren möglich.

 
Professorin Dr. Sonia Lippke, Gesundheitspsychologin an der Jacobs University Bremen, selbst Mutter meint: „In der heutigen Zeit gehört Kommunikationstraining im Online-Form einfach dazu, es passt in jede Tasche bzw. auf jedes Smartphone und alle sollten sich die Zeit für die Teilnahme freiräume“. Sie kooperieren dabei mit den Kliniken für Geburtshilfe in Frankfurt und Ulm, dem Aktionsbündnis für Patientensicherheit in Berlin und der Techniker Krankenkasse, um das Online-Training möglichst wirksam zu gestalten und die Wirksamkeit nachzuweisen.

Link zur App: https://unipark.de/uc/TeamBaby/App/

Bei Fragen wenden Sie sich an: TeamBaby@jacobs-university.de


Weiterführende Informationen: https://www.jacobs-university.de/teambaby/app

Über die Arbeitsgruppe Gesundheitspsychologie an der Jacobs University Bremen:
Die Arbeitsgruppe Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Sonia Lippke befasst sich mit Themen der Gesundheitsprävention und -förderung für alle Bevölkerungsgruppen. In diesem Zusammenhang werden auch Themen wie Einsamkeit, Kommunikation und mentale Gesundheit erforscht. 

Die Jacobs University Bremen wurde 2001 als private, englischsprachige Campus-Universität gegründet. Seitdem erzielt sie immer wieder Spitzenergebnisse in nationalen und internationalen Hochschulrankings. Ihre mehr als 1.500 Studierenden stammen aus mehr als 110 Ländern, rund 80 Prozent sind für ihr Studium nach Deutschland gezogen. Forschungsprojekte der Jacobs University werden von der deutschen Forschungsgemeinschaft oder aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der Europäischen Union ebenso gefördert wie von global führenden Unternehmen.

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Für weitere Informationen zur Arbeitsgruppe:

 http://slippke.user.jacobs-university.de

Dr. Sonia Lippke | Professorin für Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin
s.lippke@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200-4730

Campus Ring 1
28759 Bremen
Deutschland
Bremen

Maike Lempka
Telefon: +49 421 200 4504
E-Mail-Adresse: m.lempka@jacobs-university.de

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