Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Polyneuropathie: Lymphatisches Sytem: Immunochemotherapie - Heilungsraten

Medizin am Abend Berlin - MaAB- Fazit: Studie zeigt: Junge Niedrigrisikopatienten mit aggressivem Lymphom benötigen weniger Chemotherapie

Die häufigste Krebserkrankung des lymphatischen Systems ist das sogenannte aggressive B-Zell-Lymphom, das unbehandelt rasch zum Tod führt. 
  • Mit einer Immunochemotherapie können hohe Heilungsraten erreicht werden. 
  • Viele Patienten leiden jedoch unter den Nebenwirkungen. 

Einem Team unter der Federführung saarländischer Mediziner ist es gelungen, die Chemotherapie um ein Drittel zu reduzieren – bei gleichem Erfolg. 

Die Studie wurde nun in der hochrangingen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht. 

Dr. Viola Pöschel

© CFD City-Foto GmbHDr. Viola Pöschel ist Erstautorin der Studie.


Eine Krebserkrankung ist für die Patienten bereits Belastung genug, selbst wenn einige Tumorarten inzwischen sehr gut zu behandeln sind und die Patienten häufig überleben.

Die Nebenwirkungen einer Chemotherapie können die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. So geht es auch Menschen, die am sogenannten aggressiven B-Zell-Lymphom leiden.

Dabei handelt es sich um die häufigste Form der Non-Hodgkin-Lymphome. 

Das Non-Hodgkin-Lymphom zählt zu den zehn häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland..


Unbehandelt führt das aggressive Lymphom innerhalb weniger Wochen zum Tod. Es lässt sich allerdings mit Immunochemotherapie sehr gut behandeln und daher können auch hohe Heilungsraten erzielt werden.

  • Die bisherige Behandlung sieht sechs Zyklen einer Chemotherapie vor, die von ebenfalls sechs Gaben des Antikörpers Rituximab begleitet werden. 

 „Die Chemotherapie sorgt dabei für viele Nebenwirkungen. Die gravierendste dabei ist sicherlich die Polyneuropathie“, erklärt Dr. Viola Pöschel, die als Erstautorin für die Studie verantwortlich ist.

  • Polyneuropathie umschreibt dabei diverse Nervenschädigungen, insbesondere Gefühlsstörungen in Fingern und Zehen, die die Lebensqualität der Patienten dauerhaft stark beeinträchtigen können. 

„Aber auch die akute Toxizität ist sehr belastend für die Patienten“, berichtet die Leiterin des Studienzentrums für Innere Medizin I, Direktor Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer, am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg.

  • „Das Immunsystem ist durch die Chemotherapie stark geschwächt. 
  • Die Patienten sind sehr anfällig für Infekte und leiden unter Therapie häufig auch unter starker Übelkeit und Erbrechen.“ 
  • Jeder Zyklus Chemotherapie weniger ist also ein echter Gewinn für die Patienten, auch was die Lebensqualität betrifft.

„Der Ausgangsgedanke von Prof. Dr. Michael Pfreundschuh war, dass es unter den Niedrigrisikopatienten auch Patienten gibt, die mit der bisherigen Standardtherapie übertherapiert sind“, erläutert Dr. Viola Pöschel.

Der Professor für Onkologie, Hämatologie, Klinische Immunologie und Rheumatologie und Direktor die Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums war Ideengeber und bis zu seinem Tod 2018 Leiter der FLYER-Studie, die nun am 17. Dezember 2019 abschließend in „The Lancet“ veröffentlicht wurde. Diese akademisch initiierte prospektive randomisierte Studie wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert und es nahmen insgesamt Ärzte aus 138 Zentren in Deutschland, Dänemark, Norwegen, Israel und Italien teil.

Von Dezember 2005 bis Oktober 2016 wurden insgesamt 592 Patienten im Alter von 18-60 Jahren mit geringer Tumorlast einschlossen,. Im Kern ging es um die Frage, ob bei diesen Patienten weniger Chemotherapie-Zyklen ebenso wirksam sind wie die bisher übliche Therapie mit sechs Chemo-Zyklen.

Die Antwort ist eindeutig: Ja – diese Patienten sind mit der bisherigen Standardtherapie übertherapiert, wie Professor Pfreundschuh initial bereits vermutet hatte. Das Ärzteteam hat die Patienten dabei in zwei etwa gleich große Gruppen von knapp 300 Personen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt die klassische Therapie mit sechs Chemo-Zyklen, die andere Gruppe erhielt lediglich vier Chemotherapie-Zyklen.  

Die Studienergebnisse zeigen, dass bei jüngeren Patienten mit geringer Tumorlast eines aggressiven B-Zell-Lymphoms die Anzahl der Chemotherapiezyklen unter Beibehaltung der hervorragenden Therapiewirksamkeit reduziert werden kann.

„Nach drei Jahren haben 96 Prozent der Patienten, die lediglich vier Zyklen Chemotherapie erhalten haben progressionsfrei überlebt – fast alle waren völlig tumorfrei“, erläutert Dr. Viola Pöschel. „Von den Patienten, die mit sechs Zyklen behandelt wurden, waren es 94 Prozent“, so die Medizinerin weiter. Insgesamt lag die 3-Jahres-Überlebensrate bei Patienten, die mit vier Zyklen Chemotherapie behandelt wurden, bei 99 Prozent, mit sechs Zyklen bei 98 Prozent. Also ein insgesamt hervorragendes Therapieergebnis.“

  • Entscheidend ist, dass die Heilungsraten der Patienten, die weniger Chemotherapie-Zyklen erhalten haben, genauso gut sind wie die der Patienten, die die volle Chemotherapie-Dosis erhalten haben. 
  • Dabei hatten sie weniger Nebenwirkungen zu erleiden wie die Patienten, die sechs Chemo-Zyklen bekommen haben.

„Unsere Studie gilt bisher für eine bestimmte Gruppe, und zwar für die Patienten mit geringer Tumorlast und somit sehr guter Prognose im Alter von 18 bis 60 Jahren“, schränkt Dr. Viola Pöschel ein. Es handelt es sich um die bisher größte Studie für dieses Patientenkollektiv weltweit. 

Eine Studie, die die Verringerung von Chemotherapie für ältere Patienten mit geringer Tumorlast untersucht, wird aktuell deutschlandweit unter der Federführung der Homburger Spezialisten durchgeführt. 

Die Ergebnisse dieser OPTIMAL-Studie werden weltweit ebenfalls mit Spannung erwartet.

Dr. Viola Pöschel ist sich daher sicher, dass die FLYER-Studie Auswirkungen auf die bisherigen Therapie-Leitlinien dieser Patienten haben wird. Künftig werden sich also höchstwahrscheinlich Ärzte rund um den Globus an den Erkenntnissen der Homburger Spezialisten orientieren – und dafür sorgen, dass die Patienten, die unter dieser bestimmten Krebsart leiden, zumindest in ihrer Lebensqualität nicht mehr so massiv eingeschränkt werden wie bisher.

Die Studie wurde von der Deutschen Krebshilfe finanziert.
 
Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com












Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. Viola Pöschel
Tel.: (06841) 16-15017
E-Mail: Viola.Poeschel@uks.eu

Campus A2 3
66123 Saarbrücken
Deutschland
Saarland 

Thorsten Mohr
Telefon: 0681/302-2648
Fax: 0681/302-2609
E-Mail-Adresse: presse.mohr@uni-saarland.de

Originalpublikation:
Viola Pöschel, Gerhard Held, Marita Ziepert et al.: Four versus six cycles of CHOP chemotherapy in combination with six applications of rituximab in patients with aggressive B-cell lymphoma with favourable prognosis (FLYER): a randomised, phase 3, non-inferiority trial. The Lancet, Volume 394, Issue 10216, https://doi.org/10.1016/S0140-6736(19)33008-9.

 

Herzinsuffizienz - Diastolische Herzschwäche: Fibrose des Herzmuskel: Diastolische Pumphase

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Naturstoffe gegen Fibrose und diastolische Herzschwäche entdeckt

MHH-Forscher finden neue therapeutisch wirksame Substanzen / Veröffentlichung im Fachmagazin „Circulation“ 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Fieber bei unklarer Genese 
 
Die Natur ist eine unerschöpfliche Quelle für therapeutisch wirksame Substanzen.

Allerdings gleicht die Fahndung nach einem passenden Wirkstoff gegen eine bestimmte Erkrankung oft der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

Jetzt ist es einem internationalen Forscherteam aus den USA, Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland gelungen, gleich zwei Verbindungen zu entdecken, die das als Fibrose bekannte krankhafte Wachstum des Herzmuskels verhindern und gleichzeitig dafür sorgen, dass sich das Herz in der sogenannten diastolischen Pumpphase entspannen und wieder mit Blut füllen kann. 

Die Studie wurde von dem Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unter der Leitung von Professor Dr. Dr. Thomas Thum durchgeführt; daneben waren auch die renommierten US-amerikanischen Forschungseinrichtungen Stanford University und Harvard Medical School Boston an der Forschungsarbeit beteiligt. Die Ergebnisse hat jetzt die Fachzeitschrift „Circulation“ veröffentlicht.


Professor Dr. Dr. Thomas Thum

Professor Dr. Dr. Thomas Thum Cardior Pharmaceuticals GmbH

Substanzen könnten Basis für neue Herzmedikamente werden

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind weltweit Todesursache Nummer eins – noch vor Krebserkrankungen. Neue Therapien gegen Herzschwäche und das damit einhergehende pathologische Wachstum des Herzmuskels sind daher dringend gesucht. „Wir haben in unseren Untersuchungen jetzt zwei vielversprechende Substanzen entdeckt, die in der Natur vorkommen und als Basis für neue Herzmedikamente dienen können“, sagt Professor Thum. Im Rahmen des multidisziplinären EU-Förderprojektes FIBROTARGETS zur Identifizierung neuer therapeutischer Ansätze gegen Fibrose haben die Wissenschaftler aus einer Naturstoffbibliothek mit mehr als 150.000 natürlich vorkommenden Substanzen 480 genauer untersucht.

Dabei offenbarten zwei Stoffe das Potenzial, die Bindegewebszellen (Fibroblasten) des krankhaft geschwächten Herzens daran zu hindern, immer mehr Fibrose zu bilden und damit das Herz zu versteifen.

  • Die eine Antifibrose-Substanz heißt Lycorin und ist ein Pflanzenwirkstoff aus der Belladonna-Lilie.
  •  Der andere Fibrose-Hemmer heißt Bufalin, stammt ursprünglich aus dem Gift der Chinesischen Kröte und beeinflusst die Herzfunktion.

„Für eine diastolische Funktionsstörung des Herzens gibt es bislang keine Therapie“

„Wir haben die beiden anti-fibrotischen Substanzen erst in menschlichen Fibroblasten und dann in Mäusen und Ratten getestet“, erklärt der Kardiologe.

In beiden Tiermodellen sei es gelungen, dank der Naturstoffe Fibrose im Herzen zu verhindern und die diastolische Funktion des Herzens zu verbessern.

Dabei sind die Stoffe therapeutisch wirksam dosiert offenbar gut verträglich und schädigen nach ersten toxikologischen Untersuchungen weder Leber noch Nieren.

„Das Sensationelle daran ist, dass es für eine diastolische Funktionsstörung des Herzens bislang keine Therapie gibt“, betont der Wissenschaftler. 

Das bedeute große Hoffnung für weltweit über 30 Millionen Patienten, die an Herzinsuffizienz und gleichzeitiger diastolischer Herzschwäche leiden. Das internationale Forschungsteam geht daher davon aus, dass die Publikation in der Fachwelt auf riesige Resonanz stoßen wird.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com










Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Professor Dr. Dr. Thomas Thum
thum.thomas@mh-hannover.de
Telefon (0511) 532-9174

Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Postfach Hannover
30623 Hannover
Deutschland
Niedersachsen


Stefan Zorn
Telefon: 0511 / 532-6773
Fax: 0511 / 532-3852
E-Mail-Adresse: zorn.stefan@mh-hannover.de

Originalpublikation:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31948273