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Immunzellen pendeln zwischen Nervenwasser und Gehirngewebe.....

Medizin am Abend Berlin Fazit:  ...... und sind immer in Aktionsbereitschaft

Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen haben neue Erkenntnisse in der Grundlagenforschung über Immunzellen im Nervenwasser gewonnen. Die Entdeckung ist für das Verständnis der Funktion des Nervenwassers im gesunden Nervensystem und bei neurologischen Erkrankungen, vor allem der Multiplen Sklerose, von Bedeutung. Veröffentlichung in einer Februar 2016 Ausgabe von „NATURE“. 

 T-Zellwanderung zwischen Gehirngewebe und dem umgebenden Hirnwasser (Liquor)
 T-Zellwanderung zwischen Gehirngewebe und dem umgebenden Hirnwasser (Liquor)  Bildnachweis: Johannes Erzberger
 
Die Untersuchung von Nervenwasser (Liquor) gehört zur Standard-Diagnostik, um entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS), wie z.B. Meningitis und Enzephalitis, oder Multiple Sklerose (MS) zu erkennen.

  • Eine erhöhte Zahl von Immunzellen im Nervenwasser gilt als ein diagnostisches Indiz für MS. 

Wie Immunzellen in den Liquor gelangen, welche Funktion sie dort haben, und wie sie mit dem Nervengewebe kommunizieren, war bislang nicht geklärt.

Ein Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Instituts für Neuroimmunologie und des Instituts für Multiple Sklerose Forschung (IMSF) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat jetzt neue Erkenntnisse über die Immunfunktion des Nervenwassers gewonnen. Mittels Echtzeitmikroskopie konnten die Forscher die Bewegung von Immunzellen filmen.

Sie entdeckten: Immunzellen pendeln rege zwischen Nervenwasser und Gehirngewebe. Als Schaltstelle für diesen Verkehr wirken die weichen Hirnhäute, die das Gehirngewebe umgeben.

Fresszellen in den Hirnhäuten ermöglichen den Immunzellen den Eintritt in das Nervengewebe und geben die Richtung der Immunzellwanderung vor. Die Forschungsarbeit eröffnet neue Einblicke in die Wanderung und Funktion von Immunzellen im Nervenwasser.

Die Erkenntnisse könnten vor allem für diagnostische oder therapeutische Aspekte bei der Multiplen Sklerose, einer Autoimmunerkrankung des Zentralnervensystems, von Bedeutung sein. Die Ergebnisse der Forschungen sind in dem renommierten Wissenschaftsmagazin NATURE veröffentlicht.

Originalveröffentlichung: Christian Schläger, Henrike Körner, Martin Krueger, Ste-fano Vidoli, Elke Brylla, Michael Haberl, Carlos Caban͂as, Thomas Issekutz, Peter Nelson, Tjalf Ziemssen, Ingo Bechmann, Dmitri Lodygin, Francesca Odoardi & Alex-ander Flügel. Effector T cell trafficking between the leptomeninges and the cerebro-spinal fluid, Nature 2016; 530(7590):349-53. doi:10.1038/nature16939

Es wird vermutet, dass bei der Multiplen Sklerose falsch programmierte Immunzellen, sogenannte autoaggressive T-Zellen, sich fälschlicherweise gegen das eigene Gehirngewebe richten und eine starke Entzündungsreaktion im ZNS verursachen.

  • In der Folge kommt es unter anderem zu den MS-typischen schweren und zum Teil bleibenden Ausfallerscheinungen, wie z.B. Gefühlsstörungen und Lähmungen. 
Bei der diagnostischen Untersuchung von MS findet man eine erhöhte Zahl an T-Zellen im Nervenwasser. 

Welche Rolle Immunzellen im Nervenwasser bei der Entstehung von Multipler Sklerose (MS) haben, ist bislang noch nicht genau geklärt.

FORSCHUNGSERGEBNISSE IM DETAIL

Moderne Verfahren der Echtzeitmikroskopie eröffneten den Göttinger Grundlagenforschern bislang einzigartige Einblicke in das Verhalten von Immunzellen im Nervenwasser: Die Forscher fanden heraus, dass die Hirnhaut, die direkt auf der Oberfläche des Nervengewebes liegt, eine entscheidende Schaltstelle für die Wanderung von T-Zellen ist. T-Zellen auf dem Weg in das ZNS verlassen die Blutbahn aus Gefäßen dieser Hirnhaut und kriechen daraufhin in das umliegende Gewebe. Dieses Milieu ist sehr speziell und im Körper einmalig. Die Gefäße sind in der Hirnhaut eingebettet und von zahlreichen faserigen Bindegewebsstrukturen umschnürt, die wie in einem Klettergerüst verspannt sind. Dieses bindegewebige Netz ist zusätzlich von Zellen durchsetzt. Der Liquor fließt über und durch dieses Faser-Zellgeflecht. Die Forscher entdeckten, dass T-Zellen, die direkt an der Expositionsfläche zum Liquor entlangkriechen, regelrecht in den Liquor abgewaschen werden. „Offensichtlich entscheidet sich also in der Hirnhaut, ob die T-Zellen in das angrenzende Nervengewebe eindringen können oder in den Liquor abgeschwemmt werden“, sagt Dr. Henrike Körner, eine Erst-Autorin der Publikation und Mitarbeiterin des Instituts für Neuroimmunologie und des IMSF der UMG. Frühere Studien gingen davon aus, dass Immunzellen vor allem an der Produktionsstätte des Liquors, dem Plexus choroideus, in den Liquorraum übertreten.

Welche Signale regulieren das Anheften der T-Zellen an der Hirnhaut? Die Göttinger Wissenschaftler fanden im Hirnhautgewebe spezialisierte Fresszellen, die T-Zellen Signale für die Aktivierung und für die Anheftung liefern können.

T-Zellen suchen Fresszellen systematisch nach diesen Signalen ab.

Bleiben die Signale aus, laufen die T-Zellen Gefahr, in den Liquor abgeschwemmt zu werden. Bekommen sie dagegen die nötigen Aktivierungs- oder Klebesignale, haften sie an der Oberfläche fest und können in das Nervengewebe eindringen, wo sie den zerstörerischen Entzündungsprozess starten.

Sind die abgeschwemmten T-Zellen im Liquor überhaupt für den Krankheitsprozess von Bedeutung? Die Göttinger Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Zellen im Liquor vollständig funktionstüchtig bleiben, d.h. sie verlieren ihre krankmachende Wirkung nicht. „Diese Befunde könnten daher für eine diagnostische Untersuchung des Liquors bei MS-Patienten von Bedeutung sein: Wenn man etwas über die Eigenschaften pathogener T-Zellen bei der MS erfahren will, sollte man die T-Zellen aus dem Liquor untersuchen“, sagt Dr. Francesca Odoardi, Ko-Senior-Autorin der Publikation und Gruppenleiterin am Institut für Neuroimmunologie der UMG.

Was passiert mit T-Zellen, die in den Liquor abgeschwemmt werden? Auch auf diese Frage konnten die Wissenschaftler eine Antwort finden. T-Zellen können zwischen Liquor und dem angrenzenden Hirnhautgewebe hin- und herpendeln. Stabil kleben bleiben die Zellen vor allem, wenn sie auf Fresszellen treffen, die besonders hohe Mengen an „Klebematerial“ produzieren. Dies ist z.B. bei einer Entzündung des Hirngewebes der Fall oder wenn Fresszellen Aktivierungssignale für T-Zellen liefern. 



Dr. rer.nat. Henrike Körner, Institut für Neuroimmunologie, UMG, Erst-Autorin der NATURE-Publikation.

Dr. rer.nat. Henrike Körner, Institut für Neuroimmunologie, UMG, Erst-Autorin der NATURE-Publikation.
Foto: privat


AUSBLICK

Die Beobachtungen des Göttinger Forscherteams zeigen neue Facetten der Immunfunktion des Nervenwassers (Liquor) auf. Im Liquor landen vor allem T-Zellen, die die Hirnhäute vergeblich auf Anwesenheit ihres spezifischen Eiweißes oder von Entzündung abgesucht haben. Der Liquor stellt daher für T-Zellen eine Art Abstellkammer dar. Er sorgt dafür, dass potenziell gefährliche Eindringlinge vom empfindlichen Nervengewebe ferngehalten werden. „Allerdings können sich zirkulierende Zellen bei Bedarf jederzeit wieder an die Hirnhaut anheften und in das Nervengewebe eindringen. Eine genauere Aussage über die Zellen und deren Funktion im Liquor könnte daher sowohl diagnostisch als auch therapeutisch genutzt werden“, sagt Prof. Dr. Alexander Flügel, Senior-Autor der Publikation und Direktor des Instituts für Neuroimmunologie der UMG.

HINTERGRUNDINFORMATION: NERVENWASSER SCHÜTZT DAS GEHIRN

Das Zentralnervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rückenmark, ist vor möglichen Schädigungen aus der Außenwelt sehr gut geschützt.

  • Dafür sorgen Knochen (Schädel, Wirbelsäule), faserig/zelluläre Hüllen (Hirnhäute, Meningen) und ein Flüssigkeitsmantel, das Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis, kurz Liquor). 
  • Der Liquor wird mehrmals täglich komplett ausgetauscht, d.h. er wird ständig neu gebildet und an anderer Stelle abgesaugt. 
  • Dies führt dazu, dass der Liquor zirkuliert. Anders als Blut oder Lymphe fließt Liquor nicht in spezialisierten Gefäßen. 
  • Er verteilt sich auf der gesamten Oberfläche des ZNS, genauer in den Hüllstrukturen, den Hirnhäuten. 
Diese „Zirkulation“ kann Stoffe oder Zellen zum Nervengewebe hin oder davon wegtransportieren.

In der medizinischen Diagnostik spielt die Liquoruntersuchung eine wichtige Rolle, weil sich dessen Zusammensetzung bei Erkrankungen des Nervensystems charakteristisch ändern kann.

BILDUNTERSCRIFT: T-Zellwanderung zwischen Gehirngewebe und dem umgebenden Hirnwasser (Liquor): Mit den Hirnhäuten als zentraler Schaltstelle (ein 3D-Netzwerk aus Gefäßen, extrazellulärer Matrix und Zellen), können T-Zellen beständig zwischen Gewebe des Zentralnervensystems und dem umgebenden Liquor hin und her wandern. Im Bild ist ein grundlegendes Prinzip dieser Wanderungsbewegung gezeigt: Wenn eine T-Zelle innerhalb der Hirnhäute auf eine Fresszelle (Makrophage, weißer Pfeil) trifft und dadurch aktiviert wird, kann die T-Zelle fest auf der Oberfläche des Rückenmarks anhaften und in dieses einwandern. Wenn es zu keinem Zusammentreffen beider Zellen kommt, dann wird die T-Zelle mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Liquor abgewaschen. Bildnachweis: Johannes Erzberger.

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Prof. Dr. Alexander Flügel
Telefon 0551 / 39-13332
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Stefan Weller Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

360° TOP-Thema zum Osterfest 2016: Zoonosen-Monitoring: Ökologisch erzeugte Rohmilch

Medizin am Abend Berlin Fazit: .....enthält weniger antibiotikaresistente Keime als konventionell erzeugte

BVL veröffentlicht Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2014 
 
Die Ergebnisse der repräsentativen Untersuchungen zum Zoonosen-Monitoring 2014, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)  veröffentlicht hat, zeigen, dass in Rohmilchproben aus ökologischen Milchrinderbetrieben Zoonosenerreger und insbesondere die multiresistente MRSA-Keime seltener auftreten als in den entsprechenden Proben aus konventionellen Betrieben.

  • Eine mögliche Ursache hierfür könnten Unterschiede in der Wirtschaftsweise bei konventionell und ökologisch gehaltenen Milchkühen sein.
  • Die Ergebnisse bestätigen weiterhin, dass Geflügelfleisch häufig mit Campylobacter spp. kontaminiert ist. 
  • Angesichts der hohen Zahl an Erkrankungen des Menschen an einer Campylobacter-Infektion besteht Handlungsbedarf, um die Belastung von Lebensmitteln mit diesen Keimen zu reduzieren. 

Die Ergebnisse der Resistenzuntersuchungen zeigen gegenüber den Vorjahren insgesamt eher einen Rückgang der Resistenzraten. Die zu beobachtende Entwicklung bei den Resistenzraten von Bakterien-Isolaten gegenüber den in der Humanmedizin wichtigen Fluorchinolonen bedarf jedoch der weiteren Beobachtung.

Insgesamt haben die Bundesländer im Rahmen des Zoonosen-Monitorings 6.865 Proben auf allen Ebenen der Lebensmittelkette genommen und in ihren Untersuchungseinrichtungen auf das Vorkommen der wichtigsten über Lebensmittel übertragbaren Erreger untersucht. Dabei wurden 3.515 Bakterien-Isolate gewonnen und in den Nationalen Referenzlaboratorien am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weitergehend charakterisiert und auf ihre Resistenz gegen ausgewählte Antibiotika untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse sind:


MRSA
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) wurden in Rohmilch aus konventionellen Milchviehbetrieben mit 9,7 % positiver Proben signifikant häufiger nachgewiesen als in Rohmilch aus ökologischen Betrieben (1,7 % positive Proben). Weitere gezielte Untersuchungen sind notwendig, um mögliche Unterschiede in der Belastung von Tieren und Lebensmitteln mit humanpathogenen Keimen zwischen ökologischer und konventioneller Erzeugung zu ermitteln. Nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft ist der Verzehr oder die Handhabung von mit MRSA kontaminierten Lebensmitteln zwar nicht mit einem erhöhten Risiko verbunden, durch diese Bakterien besiedelt oder infiziert zu werden.  

Ein solches Risiko besteht aber für Menschen, die einen häufigen Kontakt zu positiven Tierbeständen haben, wie Landwirte und Tierärzte.

 
Campylobacter
Die Ergebnisse des Zoonosen-Monitorings 2014 zeigen, dass bei der Verringerung von Campylobacter spp. in den Lebensmittelketten Mastpute und Masthähnchen in den letzten Jahren keine Fortschritte erzielt wurden. 26,5 % der Proben von frischem Putenfleisch und sogar über die Hälfte (54 %) der Proben von frischen Hähnchenschenkeln waren mit Campylobacter kontaminiert. 

Damit verdeutlichen die Ergebnisse, dass die Anstrengungen, das Vorkommen von Campylobacter in der Geflügelfleischkette zu verringern, weiterhin intensiviert werden müssen.

Salmonellen
Die Ergebnisse des Zoonosen-Monitorings 2014 zeigen, dass sich die Erfolge der EU-weiten Salmonellen-Bekämpfungsmaßnahmen in den Geflügelbeständen auch weiterhin in der Lebensmittelkette niederschlagen. Bei Mastputen und Masthähnchen ist im Zoonosen-Monitoring 2014 die Kontaminationsrate sowohl der Schlachtkörper als auch des frischen Fleisches mit Salmonellen weiter gesunken. Während in den Jahren 2010 und 2011 noch rund 18 % der Schlachtkörper von Mastputen und Masthähnchen mit Salmonellen kontaminiert waren, waren 2014 nur noch jeweils etwa 7 % der entsprechenden (Hals)hautproben Salmonella-positiv. Frisches Putenfleisch war zu 1,7 % und frisches Hähnchenfleisch zu 4,7 % mit Salmonellen kontaminiert.

Listeria monocytogenes
Listeria monocytogenes wurden in Proben von Rohmilch aus konventionellen Milcherzeugerbetrieben zu 3,5 % und damit tendenziell häufiger nachgewiesen als in den entsprechenden Proben aus ökologischen Betrieben, die zu 1,3 % mit dem Erreger kontaminiert waren. Proben von Schnittkäse aus Rohmilch vom Rind waren zu 0,3 % positiv für Listeria mononcytogenes. Da Konsummilch in Deutschland vor der Abgabe an Verbraucher grundsätzlich wärmebehandelt wird, stellen Zoonoseerreger in der Tankmilch keine Gefahr für den Verbraucher dar. Eine gesundheitliche Gefahr geht aber dann von der Rohmilch aus, wenn die Erhitzung ausbleibt, wie bei der Herstellung von Rohmilchkäse. 
Empfindlichen Verbrauchergruppen wie Kleinkindern, älteren und immungeschwächte Menschen sowie Schwangeren wird deshalb vom Konsum von Rohmilchprodukten abgeraten. Rohmilch sollte vor dem Verzehr grundsätzlich durcherhitzt werden. 
 

ESBL/AmpC-bildende E. coli
ESBL/AmpC-bildende E. coli wurden in Erzeugerbetrieben von Zuchthühnern der Legerichtung und Legehennen häufig nachgewiesen (etwa 40 % positive Kotproben). Auf der Schale von Konsumeiern wurden ESBL/AmpC-bildende E. coli mit 0,5 % positiver Proben deutlich seltener gefunden. Die Kontaminationsrate der Proben von frischen Kräutern mit ESBL/AmpC-bildenden E. coli betrug 2,2 %.  
Der chweis von ESBL/AmpC-bildenden E. coli in Proben von frischen Kräutern ist im Hinblick auf den gesundheitlichen Verbraucherschutz insofern von besonderer Bedeutung, weil diese häufig roh verzehrt werden und somit resistente Keime vom Menschen unmittelbar aufgenommen werden können. Dies unterstreicht die Empfehlung, frische Kräuter vor dem Verzehr gründlich zu waschen.

 
Resistenzlage
Im Rahmen des Zoonosen-Monitorings wird ein allmählicher Anstieg der Resistenzrate von Salmonella-Isolaten aus der Mastputenkette gegen das Fluorchinolon Ciprofloxacin beobachtet, der bedeutsam ist, weil dieser Wirkstoff als besonders wichtig für die antibiotische Behandlung beim Menschen gilt. Dabei wiesen Isolate von Mastputenschlachtkörpern die höchste Resistenzrate (74,2 %) gegen Ciprofloxacin auf.
 Gegenüber den getesteten Cephalosporinen der 3. Generation war dagegen keines der untersuchten Isolate resistent.

Die Resistenzraten von kommensalen E. coli-Isolaten wiesen insgesamt im Vergleich zu den Vorjahren eine rückläufige Tendenz auf. Der Anteil resistenter Isolate war im Zoonosen-Monitoring 2014 in den Lebensmittelketten Mastpute und Masthähnchen mit jeweils etwa 80 % niedriger als in den Vorjahren, in denen jeweils etwa 87 % der Isolate resistent waren E. coli-Isolate aus Rohmilch und aus frischen Kräutern waren überwiegend sensibel. Der Anteil sensibler Isolate war bei E. coli-Isolaten aus ökologisch erzeugter Tankmilch (95,9 % sensible Isolate) noch etwas höher als bei Isolaten aus konventioneller Tankmilch (89,5 % sensible Isolate). E. coli-Isolate aus der Masthähnchenkette waren gegenüber den in der Humanmedizin wichtigen Substanzklassen der Cephalosporine der 3. Generation und Fluorchinolone seltener resistent als in der Vergangenheit.

Bei der Interpretation der Ergebnisse der Resistenzuntersuchungen muss beachtet werden, dass die minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) anhand der epidemiologischen Cut-Off-Werte bewertet wurden. Diese bestimmen den Anteil mikrobiologisch resistenter Isolate und geben frühzeitig Hinweise auf eine beginnende Resistenzentwicklung, erlauben aber keine unmittelbare Aussage über die Wahrscheinlichkeit eines Therapieerfolges mit einem Antibiotikum.

Hintergrund
Zoonosen sind Krankheiten bzw. Infektionen, die auf natürlichem Weg direkt oder indirekt zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können. Zoonoseerreger können von Nutztieren zum Beispiel während der Schlachtung und Weiterverarbeitung auf das Fleisch übertragen werden. Mit Zoonoseerregern kontaminierte Lebensmittel stellen eine wichtige Infektionsquelle für den Menschen dar. Häufige Erreger lebensmittelbedingter Infektionen sind Campylobacter spp. und Salmonella spp. Infektionen mit Listeria monocytogenes oder verotoxinbildende E. coli (VTEC) treten seltener auf. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und ESBL/AmpC-bildende E. coli sind weltweit verbreitete Erreger von zum Teil schwerwiegenden Krankenhausinfektionen. Bei Nutztieren hat sich ein spezifischer Typ von MRSA ausgebreitet. Eine Besiedlung des Menschen mit diesen „Nutztier-assoziierten“ MRSA-Stämmen scheint jedoch nur in seltenen Fällen zu schweren Krankheitserscheinungen führen.

Basierend auf der Richtlinie 2003/99/EG zur Überwachung von Zoonosen und Zoonoseerregern, sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet, repräsentative und vergleichbare Daten über das Auftreten von Zoonosen und Zoonoseerregern sowie diesbezüglicher Antibiotikaresistenzen in Lebensmitteln, Futtermitteln und lebenden Tieren zu erfassen, auszuwerten und zu veröffentlichen, um so Aufschluss über Entwicklungstendenzen und Quellen von Zoonosen und Zoonoseerregern zu erhalten. Dabei werden vor allem diejenigen Zoonoseerreger überwacht, die eine besondere Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Das Zoonosen-Monitoring wird von den Ländern seit dem Jahr 2009 auf Grundlage einer Verwaltungsvorschrift bundesweit einheitlich jährlich im Rahmen der amtlichen Lebensmittel- und Veterinärüberwachung durchgeführt. Die von den Ländern erhobenen Untersuchungsergebnisse werden vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gesammelt, ausgewertet und zusammen mit den Ergebnissen der Typisierung und Resistenztestung sowie der Bewertung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Bericht über die Ergebnisse des jährlichen Zoonosen-Monitorings veröffentlicht. Das BfR übermittelt die Ergebnisse gemäß den Bestimmungen des Artikels 9 der Richtlinie 2003/99/EG an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA).

Im Zoonosen-Monitoring werden repräsentative Daten zum Vorkommen von Zoonoseerregern bei den wichtigsten Lebensmittel liefernden Tierarten und ihren Produkten sowie anderen Lebensmitteln und Futtermitteln gewonnen. Diese ermöglichen es, die Exposition der Verbraucher gegenüber den Zoonoseerregern abzuschätzen. Die Resistenzuntersuchungen tragen dazu bei, Beziehungen zwischen dem Antibiotikaeinsatz in der Tierproduktion und der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen besser analysieren zu können.


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Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
Mauerstraße 39-42
10117 Berlin
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Nina Banspach
Telefon:
E-Mail-Adresse: pressestelle@bvl.bund.de




 
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.bvl.bund.de/ZoonosenMonitoring Vollständiger Bericht zum Zoonosen-Monitoring 2014

http://www.bvl.bund.de/lebensmittelhygiene Verbrauchertipps zum Schutz gegen lebensmittelbedingte Infektionen