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Medizin am Abend Fazit:

Kohl gegen Krebs? / Weißkohl, Blumenkohl und besonders Brokkoli scheinen vorbeugend zu wirken

Wer regelmäßig Weißkohl, Blumenkohl oder Brokkoli isst, erkrankt seltener an Darmkrebs. Das vermuten Forscher schon länger. Doch eindeutige Daten fehlten bislang. Daher untersuchte ein Team der Universität Sydney (Australien) 33 Studien zu dem Thema. Kohl enthält Senfölglykoside, die vermutlich krebshemmend wirken. Brokkoli scheint besonders gut vorzubeugen, berichtet die "Apotheken Umschau". Der Gehalt nimmt aber beim Kochen und in der Mikrowelle ab. Nur bei niedrigen Temperaturen, etwa beim Dampfgaren, bleiben die Substanzen erhalten.

Weniger Malaria dank medizinischer Beratung vor der Reise

Die Zahl der Reisenden steigt in der globalisierten Welt stetig an. Mit
ihr auch die Anzahl der Traveller, die aufgrund ihrer Reise erkranken.
Forschende der UZH zeigen anhand von Patienten-Daten europäischer
Reisenden der letzten fünf Jahre, dass Malaria und Durchfall die
verbreitetsten Erkrankungen sind. Die gute Nachricht ist: Dank
medizinischer Beratung vor der Reise lassen sich viele Krankheiten
vermeiden.

Malaria und Durchfall führen die Liste an, vor Dengue-Fieber und
Insektenstichen, auch Giardiose, einzellige Darmparasiten, die Durchfall
verursachen, kommt häufig vor. Eine Studie mit Daten von über 32'000
Patientinnen und Patienten, die in der Zeit zwischen 2008 bis 2012 in
Europa erhoben worden sind, zeigt, wie sich Krankheiten, die mit Reisen
assoziiert sind, in Europa verhalten. Malaria, die durch den Einzeller
Plasmodium falciparum ausgelöst wird, ist dabei mit rund 60 auf jeweils
1000 registrierte Krankheitsfälle die häufigste reise-assoziierte
Krankheit, die eine medizinische Behandlung benötigt. «Obwohl globale
Trends von weniger Fällen von Malaria in Afrika ausgehen, stellen wir
einen Anstieg der in Europa eingeführten Malariafälle fest», sagt
Erstautorin Prof. Patricia Schlagenhauf vom Institut für Epidemiologie,
Biostatistik und Prävention der Universität Zürich. Diese überraschende
Entwicklung führt sie auf die Trends in der europäischen Immigration
zurück: Viele Migranten und Reisende, die Familien und Freunde besuchen,
kommen aus Malaria-Gebieten nahe der Sahara wieder nach Europa.

«In unserer globalisierten Welt dienen Reisende einerseits als Richtwerte
für die Entwicklung von Infektionskrankheiten, andererseits können sie die
Krankheiten aber auch übertragen oder gar Antibiotikaresistenzen
einführen», sagt Schlagenhauf. Deshalb sei die genaue Überwachung von
Reisekrankheiten enorm wichtig: «Nur so können wir die Ausbreitung von
Infektionskrankheiten frühzeitig verhindern sowie Risikogruppen
identifizieren und diesen wirksame und gesundheitsfördernde Reisetipps
geben.»

Auch mehr Fälle von Dengue-Fieber

Das Forschungsteam rund um Patricia Schlagenhauf der UZH und Rainer Weber
von der Klinik für Infektionskrankheiten und Spitalhygiene des
Universitätsspitals Zürich stellt auch bei anderen Krankheiten eine
steigende Kurve fest – also auch beim Dengue-Fieber, das durch die
Gelbfiebermücke weitergegeben wird. Die Erkrankungsrate beträgt 36 auf
jeweils 1000 Erkrankte; darunter fallen auch fünf Fälle von Dengue-Fieber
bei Personen, die sich in Europa angesteckt haben. Ausgeweitet hat sich
ausserdem die geographische Verbreitung des durch Viren übertragenen
Chikungunya-Fiebers, das in mehreren Fällen in Europa diagnostiziert
worden ist. Insektenstiche wurden ebenfalls mehr registriert und die
Fälle, die eine sofortige Tollwut-Prophylaxe erforderten, stiegen an: Die
meisten der 472 rapportierten Fälle betrafen Hundebisse (46 Prozent), 85
nicht-menschliche Primaten (18 Prozent) und 61 Katzen (13 Prozent).

Atemwegserkrankungen wurden von der Schweinegrippe-H1N1-Pandemie im Jahr 2009 dominiert, bei der die Erkrankungsrate kurzzeitig anstieg. An akuter
Hepatitis scheinen immer weniger Reisende zu leiden, die Kurve sinkt seit
2008 stetig. Die Erkrankungsrate der sexuell übertragbaren Krankheiten,
die bei Reisenden in Europa diagnostiziert werden, bleibt eher tief und
konstant; die meisten der diagnostizierten Infektionen stehen im
Zusammenhang mit HIV/AIDS.

Erkrankungen, die bei Reisenden auftreten, die innerhalb Europa unterwegs
sind, sind vorwiegend Darmprobleme, Atemwegserkrankungen und Grippe. Die
Krankheiten von Migrantinnen und Migranten innerhalb Europas jedoch weisen
ein ganz anderes Profil auf: «Die Migration steht im Zusammenhang mit
ernsthaften Erkrankungen», sagt Schlagenhauf. Insgesamt wurden in den
letzten fünf Jahren 68 Fälle von aktiver Tuberkulose aus Osteuropa
festgestellt.

Prävention ist effektiv, aber nicht gegen alles

Erstmals in eine 5-Jahres-Studie eingeschlossen wurden Daten betreffend
reisemedizinische Beratung, die im Vorfeld von Reisen in Anspruch genommen
wurden. Mit erfreulichem Resultat: Travellers, die sich präventiv beraten
lassen, erkranken weniger an Malaria und leiden seltener an einer
ernsthaften Reise-Erkrankung. Diesen Trend stellen die Wissenschaftler
auch für akute Hepatitis, HIV/AIDS und die sofortige medikamentöse
Behandlung bei Tollwut fest. «Die präventive Beratung sollte gerade
Reisenden, die ihre Familien und Freunde in Afrika in Malaria betroffenen
Gebieten besuchen, näher gelegt werden», sagt Schlagenhauf. Diese würden
noch zu selten eine medizinische Beratung in Anspruch nehmen.

Keinen Effekt hat die präventive Beratung allerdings auf die
Durchfallerkrankungen. «Für diese Infektionen gibt es bisher leider noch
keine effektiven Prophylaxen, die Reisenden leiden nach wie vor unter den
lästigen Infektionen. Es gilt immer noch: cook it, boil it, peel it or
forget it», so Schlagenhauf.

Daten von über 30'000 Reise-Erkrankungen

In die 5-Jahres-Studie 2008-2012 flossen Patienten-Daten ein, die von 18
europäischen Kliniken erhoben wurden, die an EuroTravNet angebunden sind.
EuroTravNet ist an GeoSentinel angeschlossen, ein weltweites Netzwerk, das
Daten für die Überwachung von reise-assoziierten Erkrankungen sammelt. Von
den 32’136 Patienten, die von 2008 bis 2012 in einer EuroTravNet-Klinik
vorstellig wurden, waren 10’109 (32%) europäische Reisende, die aufgrund
ihrer Reise nach Afrika (Sub-Sahara) erkrankten, 4577 (14%) wegen ihrer
Reise nach Südostasien, 4027 (13%) wegen einer Reise nach Süd-Zentralasien
und 2540 (8%) aufgrund ihres Trips nach Südamerika. 1794 Reisende (6%)
wurden in Europa krank. Die meisten Reisenden waren aus touristischen
Gründen unterwegs (51%) oder besuchten Familie oder Freunde (14%) und 40%
der Erkrankten haben sich vor der Reise medizinisch beraten lassen.

Literatur:
Patricia Schlagenhauf, Leisa Weld, Abraham Goorhuis, Philippe Gautret,
Rainer Weber, Prof Frank von Sonnenburg, Rogelio Lopez-Vélez, Mogens
Jensenius, Jakob P Cramer, Vanessa K Field, Silvia Odolini, Effrossyni
Gkrania-Klotsas, Francois Chappuis, Denis Malvy, Perry J J van Genderen,
Frank Mockenhaupt, Stéphane Jauréguiberry, Catherine Smith, Nicholas J
Beeching, Johan Ursing, Philippe Parola, Martin P Grobusch. Travel-
associated infection presenting in Europe (2008–12): an analysis of
EuroTravNet longitudinal, surveillance data, and evaluation of the effect
of the pre-travel consultation. The Lancet Infectious Diseases. Dezember
2, 2014. doi:10.1016/S1473-3099(14)71000-X

Zeit zur Pflege.....

Oft sind es diese ersten Tage, die entscheidend sind. Es geht um Behandlungsempfehlungen und Krankenhauswahl, um Pflegedienste, Reha-Aufenthalte, Hilfsmittel. Wohnungsumbau. Es gilt, mit Ärzten zu sprechen, mit Krankenkassen, mit Sozialdiensten. Mit Gerichten vielleicht, wenn die Pflegebedürftigen nicht mehr selbst entscheiden können und einen Betreuer brauchen. Es müssen Termine gemacht, Entscheidungen abgewogen werden. Und dann ist da ja noch der Patient, der Zuwendung braucht. Zehn Tage sollen Angestellte künftig frei bekommen für die Akutversorgung. Das ist besser als kein Tag, aber wenig genug. Wer in einem kleinen Unternehmen arbeitet, muss arbeiten, damit die Firma keine Probleme bekommt. Das ist weder sozial, noch wirtschaftlich gedacht: Die Doppelbelastung wird den Mitarbeiter krank machen, er braucht ja keine Auszeit zum Nichtstun. Sondern für eine Lebensaufgabe.

Epilepsiepatienten

Wenn viele Nervenzellen im Gehirn gleichzeitig feuern, kommt es zu einem
epileptischen Anfall. Medikamente verringern die Erregbarkeit der
gestörten Gehirnzellen – doch bei rund einem Drittel der Patienten wirken
sie nicht. Forscher des Universitätsklinikums Bonn haben nun mit
portugiesischen Kollegen die Substanz Eslicarbazepinacetat genauer
untersucht: Im Tiermodell sowie in Hirngewebe von Epilepsiepatienten wirkt
es, wo herkömmliche Medikamente versagen. Außerdem verhindert der
Wirkstoff die Chronifizierung der Anfallsleiden. Die Ergebnisse werden nun
im Fachjournal „Brain“ vorgestellt.

Rund jeder hundertste Mensch in Deutschland leidet unter einer Epilepsie.
Zu einem Krampfanfall kommt es, wenn viele Nervenzellen im Gehirn
gleichzeitig feuern. Die Erkrankung ist mittlerweile gut behandelbar. Bei
rund einem Drittel der Patienten wirken jedoch die gängigen Medikamente
nicht. Wissenschaftler suchen deshalb fieberhaft nach Wirkstoffen, die
auch bei chronischer Epilepsie ihre Wirkung behalten. Diesem Ziel ist nun
ein Forscherteam der Klinik für Epilepsie des Universitätsklinikums Bonn
mit dem Pharmaunternehmen „BIAL“ und der Universität Porto (beide
Portugal) einen großen Schritt näher gekommen.

Carbamazepin gehört zu den gängigen Medikamenten, gegen das ein Teil der
Epilepsiepatienten resistent ist. Die Wissenschaftler des
Universitätsklinikums Bonn untersuchten bei ihrer Fahndung nach
Alternativen auch Abkömmlinge des Carbamazepins, die chemisch leicht
anders aufgebaut sind. So auch das zugelassene Antiepileptikum
Eslicarbazepinacetat. „Im Körper wird es zu Acetat und Eslicarbazepin, den
eigentlichen Wirkstoff, zersetzt“, berichtet Prof. Dr. Heinz Beck von der
Bonner Uniklinik für Epileptologie. Die Forscher zeigten an menschlichen
Gewebeproben und Ratten mit Epilepsiesymptomen, dass die Wirkung von
Eslicarbazepin erhalten bleibt.

Wirkstoffe binden an Natriumkanäle der Nervenzellen

An den Gehirnzellen befinden sich Natriumkanäle, die zur Erregung der
Nervenzellen beitragen und die Kommunikation zwischen ihnen ermöglichen.
Das Wirkungsprinzip von vielen Epilepsiemedikamenten ist, dass die
Wirkstoffe an die Natriumkanäle binden und dadurch insbesondere das
krankhafte schnelle Feuern der Nervenzellen unterbinden. Die normale
Aktivierung der Gehirnzellen wird durch die Substanzen jedoch nicht so
stark beeinflusst. „Wir haben gezeigt, dass dieser Effekt bei klassischen
Antiepileptika wie Carbamazepin im Tiermodell und Hirngewebe von
Epilepsiepatienten verschwunden ist“, berichtet Prof. Beck. Eslicarbazepin
jedoch entfaltete normale Wirkungen am Natriumkanal.

Bei Ratten und Mäusen kann sich nach einem heftigen Krampfanfall
allmählich eine chronische Epilepsie entwickeln, indem sich bestimmte
Strukturen im Gehirn umbilden. Die Forscher gaben den Nagern nach einem
ersten großen epileptischen Anfall für nur einige Wochen
Eslicarbazepinacetat. „Im Gegensatz zu unbehandelten Tieren zeigte sich,
dass sich durch die frühe Behandlung in der Folge die Anfallsschwere und
-häufigkeit dauerhaft reduzierte und auch weniger Nervenzellen verloren
gingen“, fasst Prof. Beck die Ergebnisse zusammen. Diese Resultate zeigten
insgesamt, dass Eslicarbazepinacetat ein interessanter Wirkstoff sei, der
zumindest im Mausmodell und auch in Gewebeproben des Menschen unter Beweis
gestellt habe, dass er die bei Patienten verbreiteten
Medikamentenresistenzen überwinden und möglicherweise den Verlauf von
Epilepsien günstig beeinflussen könne.

Eslicarbazepinacetat ist bereits auf dem Markt verfügbar

Der Vorteil von Eslicarbazepinacetat ist außerdem, dass es klinische
Studien durchlaufen hat und bereits auf dem Markt als ergänzendes
Medikament gegen Epilepsie verfügbar ist. „Die Herausforderung wird nun
insbesondere sein zu zeigen, ob der Wirkstoff auch am Menschen die Schwere
des Verlaufs und die Entstehung von Epilepsien reduzieren kann“, sagt der
Wissenschaftler der Uniklinik für Epileptologie.

Publikation: Targeting pharmacoresistant epilepsy and epileptogenesis with
a dual-purpose antiepileptic drug, Fachjournal “Brain”, DOI:
10.1093/brain/awu339

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Heinz Beck
Universitätsklinik für Epileptologie, Life & Brain Zentrum,
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen,
Sprecher Sonderforschungsbereich 1089
Tel. 0228/6885215
E-Mail: Heinz.Beck@ukb.uni-bonn.de

Neue Perspektiven für den Kampf gegen Hepatitis C und andere Viren

Um eine Wirtszelle zu infizieren, dringen einige Viren, wie das
Hepatitis-C-Virus, in die Ribosomen der Zelle ein, die sogenannten
„Eiweißproduzenten“. Dort vermehren sich die viralen Proteine zu Lasten
der zellulären Proteine und produzieren so neue virale Partikel, die
andere Zellen infizieren. Zur Behandlung einer viralen Infektion ist es
deshalb möglich, entweder auf einzelne Komponenten des Virus oder auf die
zellulären Proteine, mit denen das Virus interagiert, abzuzielen. Bei der
Verabreichung von Virostatika, die auf die Zellproteine abzielen, können
jedoch unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, da diese Proteine oft eine
wichtige Rolle für die Zelle spielen

Forscher des Labors Immunantwort und Entwicklung bei Insekten (CNRS [1])
und des Forschungsinstituts für Virus- und Lebererkrankungen (Inserm [2] /
Universität Straßburg) haben nun an der Taufliege Drosophila nachgewiesen,
dass eine Komponente des Ribosoms – RACK1 – zwar für die Infektion durch
bestimmte Viren unerlässlich ist, jedoch nicht für die Zelle selbst. Die
meisten zellulären Boten-RNAs können ohne das RACK1 an Ribosomen in
Virusproteine übersetzt werden, während diese Komponente bei bestimmten
Viren für die Übersetzung (und somit die Vermehrung) unabdingbar ist.

So können erwachsene Drosophila ohne RACK1 überleben und sind so vor
bestimmten Insektenviren geschützt. Die Forscher stellten das gleiche
Ergebnis bei humanen Zellkulturen fest: Das Fehlen der RACK1-Komponente
gefährdet weder ihr Überleben noch ihre Vermehrung, schützt sie jedoch vor
einer Hepatitis-C-Infektion. Gleiches könnte auch für andere Viren gelten,
die die gleiche Strategie zur Infektion nutzen.

Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven für Therapien, bei denen diese
Verbindung des Virus zum Ribosom der Zelle blockiert wird. Auch wenn RACK1
offensichtlich nicht für das Überleben erwachsener Lebewesen notwendig
ist, scheint es doch sowohl für den Menschen als auch für Tiere
(Drosphila, Mäuse etc.) nicht ganz unwichtig zu sein. So kommen die
Drosophila-Larven und Mäuse-Embryonen ohne RACK1 anscheinend nicht über
ein gewisses Entwicklungsstadium hinaus.

Aus diesem Grund werden die Forscher nun untersuchen, wann und wofür die
Zellen RACK1 benötigen.

[1] CNRS – französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung
[2] INSERM – französisches Institut für Gesundheit und medizinische
Forschung

Medizin am Abend DirektKontakt

– “RACK1 Controls IRES-Mediated Translation of Viruses”, K. Majzoub et
al., Cell, 20 novembre 2014.
– Jean-Luc Imler – Forscher an der Universität Straßburg – Tel.: +33 3 88
41 70 36 – E-mail: jl.imler@unistra.fr
– Catherine Schuster, Forscherin an der Universität Straßburg– Tel.: +33 3
68 85 37 41 – E-Mail: catherine.schuster@unistra.fr

Dopamin hilft auch beim Rechnen auf die Sprünge

Medizin am Abend Fazit: 

Dopamin hilft auch beim Rechnen auf die Sprünge

Tierphysiologen der Universität Tübingen zeigen, dass bestimmte
Nervenzellen unter dem Einfluss des Botenstoffs Regeln besser verarbeiten

Der im Volksmund als „Glückshormon“ bezeichnete Botenstoff Dopamin ist
nicht nur für Motivation und Motorik des Menschen wichtig, sondern kann
Nervenzellen offenbar auch bei anspruchsvollen kognitiven Aufgaben positiv
beeinflussen. Torben Ott, Simon Jacob und Professor Andreas Nieder vom
Institut für Neurobiologie der Universität Tübingen konnten nun erstmals
zeigen, welchen Einfluss Dopamin auf Gehirnzellen während der Verarbeitung
von Regeln hat. Die Studie wurde am Donnerstag, 4. Dezember, in der
Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Neuron vorab veröffentlicht. DOI:
http://dx.doi.org/10.1016/j.neuron.2014.11.012

Die Bedeutung des Botenstoffs Dopamin wird besonders offensichtlich, wenn
das Gehirn unterversorgt ist, wie etwa bei der Parkinsonschen Krankheit.
Der aus dem Gleichgewicht geratene Dopaminhaushalt führt dann zu
vielseitigen neurologischen Störungen. Vor allem Bewegungsvorgänge sind in
Mitleidenschaft gezogen, aber auch geistige Funktionen sind betroffen.
Denn gerade unser höchstes kognitives Steuerzentrum, der sogenannte
Präfrontalkortex im Stirnbereich, mit dem wir abstrakt denken,
regelbasierte Entscheidungen treffen und logisch schlussfolgern, wird
besonders intensiv mit Dopamin versorgt. Trotz der großen medizinischen
Bedeutung dieses Botenstoffs ist die Wirkung von Dopamin auf die
Informationsverarbeitung von Nervenzellen im gesunden Gehirn kaum
verstanden.

Um herauszufinden, wie Nervenzellen bei anspruchsvollen kognitiven
Aufgaben durch Dopamin beeinflusst werden, wurden Rhesusaffen so
trainiert, dass sie in der Lage waren, Rechenaufgaben nach der Regel
„größer als“ oder “kleiner als“ zu lösen. Aus jüngsten Studien der
Tübinger Forschungsgruppe war bekannt, dass bestimmte Hirnzellen im
Präfrontalkortex diese Regeln beantworteten: Eine Hälfte dieser
sogenannten Regelzellen wurde nur dann aktiv, wenn die Regel „größer als“
zu befolgen war, die andere Hälfte nur dann, wenn dem Tier die Regel
„kleiner als“ mitgeteilt worden war.

Während dieser Messungen wurden nahe den untersuchten Nervenzellen
physiologisch kleine Mengen verschiedener Substanzen ausgeschüttet, die
die gleiche oder entgegengesetzte Wirkung wie Dopamin haben und die sich
an dopaminempfindlichen Nervenzellen anlagern konnten. Überraschenderweise
zeigte sich, dass durch Stimulierung des Dopaminsystems die Regelzellen
leistungsfähiger wurden und die „Größer-als-„ oder „Kleiner-als-Regel“
noch deutlicher voneinander unterschieden. Dopamin hat also eine positive
Wirkung auf die Arbeitsqualität von Regelzellen.

Mit dieser Arbeit ergeben sich neue Erkenntnisse darüber, wie Dopamin
abstrakte Denkprozesse beeinflusst, wie sie etwa für die Anwendung von
Rechenregeln notwendig sind. „Wir beginnen mit den neuen Befunden zu
verstehen, wie Nervenzellen des Präfrontalkortex komplexes zielgerichtetes
Verhalten hervorbringen“, erklärt Torben Ott. Neben einem besseren
Verständnis der Grundlagen der Informationsverarbeitung in diesem
wichtigen Bereich der Großhirnrinde könnten die Ergebnisse auch für die
Medizin relevant sein. „Die neuen Erkenntnisse helfen uns, die Wirkung
bestimmter Medikamente besser zu interpretieren, die etwa bei schweren
psychischen Störungen zum Einsatz kommen“, sagt Professor Nieder: „Denn
solche Medikamente beeinflussen das Dopaminsystem im Präfrontalkortex auf
eine bisher schlecht verstandenen Weise.“

Originalpublikation: Torben Ott, Simon N. Jacob, and Andreas Nieder:
Dopamine Receptors Differentially Enhance Rule Coding in Primate
Prefrontal Cortex Neurons. Neuron, Online Early Edition, 4. Dec. 2014.

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Andreas Nieder
Universität Tübingen
Institut für Neurobiologie
Lehrstuhl für Tierphysiologie
Tel.: + 49 7071 29-75347
andreas.nieder[at]uni-tuebingen.de

Lernen in Bewegung – Eine neue Chance für Kinder mit Rechenschwäche

Medizin am Abend Fazit:

Lernen in Bewegung – Eine neue Chance für Kinder mit Rechenschwäche

Kinder mit Rechenschwäche haben oft Schwierigkeiten mit den einfachsten
mathematischen Aufgaben. Am Leibniz-Institut für Wissensmedien Tübingen
werden neue Fördermethoden erprobt, bei denen Kinder auf einer digitalen
Tanzmatte ihre Antwort hüpfen dürfen. Das Ergebnis: Mit gezielter Bewegung
werden einfache numerische Aufgaben besser gelernt.

Psychologen des Leibniz-Instituts für Wissensmedien Tübingen haben einen neuen Lernansatz für Grundschüler mit Rechenschwäche erprobt, der sie beim Lösen numerischer Aufgaben unterstützt. Die aktuellen Ergebnisse sind wichtig für die lerntherapeutische Praxis und können Kindern mit Rechenschwäche zukünftig zu einem besseren Verständnis von Zahlen verhelfen.

In einem Projekt wurden Hilfsmittel wie die digitale Tanzmatte eingesetzt,
ein Eingabegerät das ursprünglich für die PlayStation auf den Markt kam
und seither auch für PCs verfügbar ist. Diese Matte besteht aus 3x3
Feldern und war für Tanzspiele konzipiert. Die Eingabe erfolgt mit dem
ganzen Körper durch Hüpfen auf unterschiedliche Felder. Ziel des Trainings
war, die Verbindung zwischen Zahlen und Raum (den sogenannten mentalen
Zahlenstrahl) durch gezielte Bewegung im Raum zu stärken.

Ein numerisches Training, in dem die Kinder sich auf der Tanzmatte
bewegten, zeigte gerade bei einfachen Aufgaben – wie dem Vergleich der
Größe zweier Zahlen oder einstelliger Addition – einen erhöhten Lernerfolg
gegenüber einem Training derselben Aufgaben an einem PC.

Besonders Kinder mit Rechenschwäche können von solchen Trainings profitieren, da sie oft schon Probleme mit einfachen Aufgaben haben. Also auch eine Möglichkeit, in den Städten und Gemeinden in Deutschland zu investieren.

Bewegte numerische Trainings verbessern zudem nicht nur das Zahlenverständnis von Kindern mit Rechenschwäche, sondern eröffnen ihnen
darüber hinaus in einem spielerischen Ansatz einen positiven Zugang zum
ungeliebten Unterrichtsfach Mathematik.

Dies ist relevant, weil numerische Fähigkeiten nicht nur zu den
Schlüsselkompetenzen für den Schulerfolg, sondern auch im Alltags- und
Berufsleben von zentraler Bedeutung sind.

So können fehlende mathematische Kompetenzen gravierende Folgen haben, wenn beispielsweise die Dosierung eines Medikaments nicht richtig berechnet werden kann.

Der Ansatz bewegten Lernens von numerischem Grundlagenwissen wird am
Leibniz-Institut für Wissensmedien in Kooperation mit dem Fachbereich
Psychologie der Universität Tübingen (Prof. Dr. Hans-Christoph Nürk) seit
mehreren Jahren erfolgreich erforscht.

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Ulrike Cress
Tel.: 07071/ 979-209, E-Mail: u.cress@iwm-kmrc.de
Leibniz-Institut für Wissensmedien, Schleichstraße 6, 72076 Tübingen,

  • Das Leibniz-Institut für Wissensmedien
       Das Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen erforscht das
  • Lehren und Lernen mit digitalen Technologien. Rund 60 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kognitions-, Verhaltens- und Sozialwissenschaften arbeiten multidisziplinär an Forschungsfragen zum individuellen und kooperativen Wissenserwerb in medialen Umgebungen. Seit 2009 unterhält das IWM gemeinsam mit der Universität Tübingen Deutschlands ersten WissenschaftsCampus zum Thema „Bildung in Informationsumwelten“. 
  • Besuchen Sie uns im Internet unter www.iwm-kmrc.de.

Medizin am Abend DirektKontakt

Leibniz-Institut für Wissensmedien
Dr. Evamarie Blattner
Leibniz-Institut für Wissensmedien, Schleichstraße 6, 72076 Tübingen,
Tel.: 07071/ 979-222, E-Mail

  • Die Leibniz-Gemeinschaft
  • Das IWM ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 89 selbstständige
  • Forschungseinrichtungen der Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften
  • über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den
  • Geisteswissenschaften verbindet. Leibniz-Institute bearbeiten
  • gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie
  • betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie
  • unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten
  • forschungsbasierte Dienstleistungen an. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen
  • Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft
  • gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 16.500 Personen,
  • darunter 7.700 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat
  • der Institute liegt bei 1,4 Milliarden Euro.