Qualitätszirkel Nieren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Cardiovascular Prevention Center @Charité

Herzinsuffizienz

Universitätzmedizin Rostock

Universitätsmedizin Greiswald

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

jkb

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

CIRS Bayern

Gender Medizin

idw

Posts mit dem Label Herzfunktion werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Herzfunktion werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dr. Karen Ildico Hirsch-Ernst: Stärkere Abnahme der Knochendichte bei älteren Frauen, Erhöhung des Sturzrisikos, Verschlechterung der Herzfunktion

Medizin am Abend Berlin - MaAB -Fazit: Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D können langfristig die Gesundheit beeinträchtigen

https://www.gesundheit-hochschule.de/ 

Auch ein Nutzen durch die Kombination derartiger Präparate mit Vitamin K ist nicht belegt

Vitamin D nimmt eine Sonderstellung unter den Vitaminen ein: 

  • Anders als die meisten Vitamine, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, kann der Körper es selbst bilden, und zwar in der Haut unter dem Einfluss von Sonnenlicht. 
  • Bei ausreichender Sonnenlichtbestrahlung trägt die körpereigene Bildung zu 80 bis 90 Prozent zur Vitamin-D-Versorgung bei. 

Für einige Menschen kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D dennoch sinnvoll sein - z. B. für kranke oder pflegebedürftige Personen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten. 

  • Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit 100 Mikrogramm (µg) bzw. 4.000 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D oder mehr pro Tagesdosis sind aber für eine ausreichende Versorgung nicht nötig.

 „Wer solche Mittel langfristig einnimmt, riskiert gesundheitliche Beeinträchtigungen“, sagt Dr. Karen Ildico Hirsch-Ernst. 

„In einigen klinischen Studien wurde durch die tägliche Gabe von 100 Mikrogramm Vitamin D über längere Zeit im Vergleich zur Kontrolle eine stärkere Abnahme der Knochendichte bei älteren Frauen, eine Erhöhung des Sturzrisikos sowie eine Verschlechterung der Herzfunktion bei herzkranken Menschen beobachtet.“ 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt: 

  • Wer als Verbraucherin oder Verbraucher Vitamin D ergänzen möchte, sollte auf Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 µg Vitamin D pro Tagesdosis zurückzugreifen. 
  • Mit dieser Dosis lässt sich auch gänzlich ohne Sonnenbestrahlung der Haut die nötige Vitamin D-Konzentration im Körper erreichen, ohne dass gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind.

Wieviel Vitamin D der Körper bildet, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und hängt von zahlreichen Faktoren wie Hauttyp, Alter und Jahreszeit ab. 

So bilden etwa Menschen mit dunkler Haut weniger Vitamin D als Menschen mit heller Haut und ältere Menschen weniger als jüngere. Im Winterhalbjahr von Oktober bis März ist die Sonneneinstrahlung in Deutschland darüber hinaus nicht stark genug für eine ausreichende Produktion von Vitamin D.  

Allerdings kann der Körper das Vitamin im Fett- und Muskelgewebe speichern.  

Durch körperliche Aktivität kann es wieder freigesetzt werden und im Winter zur Vitamin-D-Versorgung beitragen.

Allerdings werden nicht immer ausreichende Vitamin-D-Spiegel durch die körpereigene Bildung erreicht. Daher kann eine zusätzliche Aufnahme von Vitamin D über Präparate für bestimmte Personengruppen, insbesondere in den Wintermonaten, sinnvoll sein.

Das Angebot Vitamin D-haltiger Nahrungsergänzungsmittel ist sowohl im traditionellen Handel als auch im Internet riesig. Darunter sind auch solche Mittel zu finden, die besonders hohe Dosen an Vitamin D enthalten, teils in Kombination mit anderen Stoffen, wie etwa Vitamin K. 

Doch solche hochdosierten Nahrungsergänzungsmittel sind aus Sicht des BfR nicht zu empfehlen; vielmehr sollten sie nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

Bei langfristiger Einnahme von hochdosierten Vitamin D-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln steigt das Risiko für gesundheitlich negative Folgen. So wurde in einigen klinischen Studien durch die tägliche Gabe von 4.000 IE (100 µg) Vitamin D über längere Zeit im Vergleich zur Kontrolle eine stärkere Verringerung der Knochendichte bei älteren Frauen, eine Erhöhung des Sturzrisikos sowie eine Verschlechterung der Herzfunktion bei herzkranken Menschen beobachtet. 

  • In exzessiven Mengen aufgenommen kann es zur Vitamin-D-Vergiftung kommen. 
  • Diese zeigt sich durch eine ausgeprägte Erhöhung der Calciumwerte im Blut. 
  • Symptome einer solchen Hypercalcämie können z. B. Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Gewichtsverlust sein. 
  • Besteht die Hypercalcämie für längere Zeit, kann es zu Nierensteinen und einer Nierenverkalkung bis hin zu einer (irreversiblen) Abnahme der Nierenfunktion kommen.

Wer Vitamin D ergänzen möchte: Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 µg Vitamin D pro Tagesdosis sind auch langfristig gesundheitlich unbedenklich und reichen aus, um die Serumkonzentration des Blutmarkers 25-Hydroxyvitamin D auf angemessene 50 Nanomol (nmol) pro Liter (L) zu heben – auch ohne die Bildung über die Sonnenbestrahlung. 

Bei Kindern ab 1 Jahr und Erwachsenen entspricht die Dosis von 20 µg pro Tag dem Schätzwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für eine angemessene Zufuhr an Vitamin D bei fehlender endogener Synthese.

Hochdosierte Vitamin-D-haltige Nahrungsergänzungsmittel werden oft mit Vitamin K, insbesondere Vitamin K2, kombiniert. 

Inwieweit sich die Interaktion dieser beiden Vitamine auf die Gesundheit auswirkt, ist gegenwärtig nicht hinreichend wissenschaftlich erforscht. 

Für eine zuverlässige Risikobewertung zu Kombinationen von Vitamin D mit Vitamin K liegen somit nicht genügend Daten vor. Die Behauptung, dass Vitamin K2 bei gleichzeitig hoher Vitamin D-Aufnahme das Risiko einer Gefäßverkalkung senkt, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Für Vitamin K empfiehlt das BfR, einem Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr als 80 Mikrogramm (µg) Vitamin K1 oder nicht mehr als 25 µg Vitamin K2 pro Tagesdosis zuzusetzen. 

Menschen, die bestimmte blutgerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ) etwa zur Thrombose-Prophylaxe einnehmen, sollten Vitamin K grundsätzlich nur unter ärztlicher Kontrolle einnehmen, denn Vitamin K kann die therapeutische Wirkung dieser Mittel abschwächen.

Fazit: Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D helfen gesunden Menschen nicht, können in Einzelfällen aber schaden.

Zur Stellungnahme :
https://www.bfr.bund.de/cm/343/hochdosierte-nahrungsergaenzungsmittel-mit-vitami...

Weitere Informationen auf der BfR-Website zu Vitamin D und Nahrungsergänzungsmitteln

Fragen und Antworten zu Vitamin D:

https://www.bfr.bund.de/de/ausgewaehlte_fragen_und_antworten_zu_vitamin_d-131898...

Stellungnahme: Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D – sinnvoll oder überflüssig?
https://www.bfr.bund.de/cm/343/nahrungsergaenzungsmittel-mit-vitamin-d-sinnvoll-...

Vitamin D, das Immunsystem und COVID-19
Mitteilung Nr. 015/2021 des BfR vom 14. Mai 2021

https://www.bfr.bund.de/cm/343/vitamin-d-das-immunsystem-und-covid-19.pdf

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt








 

 

 

Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. Suzan Fiack Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin
Deutschland
Berlin

Dr. Suzan Fiack
Telefon: 030-18412-4300
Fax: 030-18412-4970
E-Mail-Adresse: pressestelle@bfr.bund.de

 

Organversagen und deren Langzeitprognose

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Organfunktion bei Intensivpatienten verbessern

Sina Coldewey ist neue Professorin für Klinische Anästhesiologie und Translationale Intensivmedizin an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 

Sie übernimmt die Leitung der Sektion Anästhesiologie in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Jena.

„Das breite interdisziplinäre Spektrum macht den Reiz des Faches Anästhesiologie aus, das ich auch wissenschaftlich voranbringen möchte“, sagt Prof. Dr. Dr. Sina Coldewey. Seit September hat die Anästhesistin, Intensivmedizinerin und Notärztin die Professur für Klinische Anästhesiologie und Translationale Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ) inne. Als eine in ihrem Fachgebiet bestens ausgewiesene Wissenschaftlerin arbeitet sie bereits viele Jahre erfolgreich.

Sina Coldewey absolvierte ihr Studium und ihre klinische Ausbildung, begleitet von mehreren Auslandsaufenthalten, an der Medizinischen Hochschule Hannover, wo sie mit Auszeichnung in der Medizin promoviert wurde. Anschließend forschte sie mehrere Jahre an der Queen Mary University of London und erwarb hier den Doctor of Philosophy. Seit 2014 arbeitete sie zunächst als Oberärztin, seit 2017 als leitende Oberärztin in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des UKJ und warb 2016 als Projektleiterin die Nachwuchsforschungsgruppe Translational Septomics am Jenaer Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics ein.

Forschung auf der Intensivstation und im Labor

Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Beeinträchtigungen der Organfunktionen bei schweren Infektionserkrankungen wie Sepsis oder dem hämolytisch-urämischen Syndrom.  

Durch die körpereigene Abwehrreaktion gegen eine Infektion oder durch Bakteriengifte werden die Organe geschädigt – bis hin zum Organversagen. Prof. Coldewey erforscht die molekularen Mechanismen dieser Organfunktionsstörungen und ihre Bedeutung für die Langzeitprognose der Patienten. „Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die unmittelbare Verbindung intensivmedizinischer klinischer Studien und experimenteller Untersuchungen im Labor“, betont sie.

Mit ihrer mittlerweile etwa 25-köpfigen Nachwuchsforschungsgruppe am ZIK Septomics untersucht sie in einer umfangreichen klinischen Studie den akuten Verlauf und die Langzeitfolgen der Sepsis, insbesondere hinsichtlich der Herzfunktion. Hierbei werden die Patienten in der akuten Krankheitsphase bis ein Jahr nach ihrer Entlassung von der Intensivstation begleitet. Parallel hierzu arbeitet die Forschungsgruppe im Labor mit Modellsystemen für schwere Infektionserkrankungen, um die Organfunktionen bzw. die Funktionsstörungen auf molekularer Ebene umfassend zu charakterisieren. Gleich zwei multizentrische Projekte will Prof. Coldewey zur Erforschung der COVID-19-Sepsis starten: Eine Therapiestudie, in der die Wirksamkeit und Sicherheit eines entzündungshemmenden Antikörpers evaluiert werden soll, sowie eine Studie, in der die Rolle kardiologischer Ereignisse als Prognosefaktoren im Fokus steht.

Als Mitglied des Zentrums für Sepsis und Sepsisfolgen CSCC am UKJ und des ZIK Septomics ist Sina Coldewey bestens in den Sepsis-und Infektionsschwerpunkt in Jena eingebunden - sowohl in Forschungsprojekte als auch in die Vorstandsarbeit. „Wir freuen uns, dass sich Sina Coldewey trotz einer attraktiven Alternative für die Professur in Jena entschieden hat. Sie wird das wissenschaftliche Profil des Universitätsklinikums weiter stärken“, ist sich Prof. Dr. Michael Bauer, Sprecher des CSCC und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKJ, sicher. „Als Anästhesistin mit langjähriger Leitungserfahrung stärkt sie zudem die neue Leitungsstruktur unserer Klinik, mit der wir noch besser für die stetig wachsenden Anforderungen in der Universitätsmedizin gerüstet sind.“

Verantwortung für die anästhesiologische Versorgung am UKJ

In der Klinik übernimmt Prof. Coldewey die Leitung der Sektion Anästhesiologie, die über 50 Ärztinnen und Ärzte zählt. 

Damit verantwortet sie die gesamte anästhesiologische Versorgung im UKJ, unter anderem in den 24 Operationssälen, in denen jährlich über 22.000 Narkosen durchgeführt und überwacht werden. Die Begeisterung für ihr facettenreiches Fachgebiet und die universitäre Medizin möchte Sina Coldewey auch an den ärztlichen Nachwuchs weitergeben – deshalb engagiert sie sich als Mentorin in der forschungsorientierten Linie des Jenaer Medizinstudiums, betreut zahlreiche Doktoranden und Masterstudenten und organisiert Facharztweiterbildungen. Prof. Coldewey: „Es ist eines meiner zentralen Anliegen, die Bedeutung von Forschungsergebnissen für die Klinik bereits im Studium praxisnah zu vermitteln und frühzeitig an wissenschaftliches Arbeiten heranzuführen. Für eine Vielzahl von Krankheiten werden wir nur mittels enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Naturwissenschaftlern eine Weiterentwicklung und Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie erzielen können.“

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
 

 








 
Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Prof. Dr. Dr. med. Sina Coldewey
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel: 03641/9 323190
E-Mail: Sina.Coldewey@med.uni-jena.de

Dr. Uta von der Gönna Universitätsklinikum Jena

Bachstraße 18
07743 Jena
Deutschland
Thüringen

Telefon: 03641/ 9391108
Fax: 03641/ 9391102
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte

https://www.septomics.de/de/translational-septomics.html Nachwuchsgruppe im ZIK Septomics
 

https://www.uniklinikum-jena.de/kai Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Jena


Durchblutungsstörungen: Akut oder chronisch verengte Herzkranzgefäße

Medizin am Abend Berlin - MaAB- Fazit: Wie gut ist das Herz durchblutet? Empfehlungen zu bildgebenden Verfahren bei ischämischen Herzerkrankungen

Ob akut oder chronisch verengte Herzkranzgefäße – wenn es darum geht, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu erkennen, zu behandeln oder ihnen rechtzeitig vorzubeugen, sind quantitative bildgebende Verfahren unverzichtbar. 

Ein interdisziplinäres Team, an dem auch Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) federführend beteiligt waren, hat nun erstmals ermittelt, welche Methode für Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern am besten geeignet ist, um die Durchblutung des Herzens zu messen. 

Die Ergebnisse haben die Forscher als gemeinsame Konsensuserklärung in Nature Reviews Cardiology veröffentlicht. 

Dreidimensionale Rekonstruktion der Blutgefäße im Herzmuskel
 Dreidimensionale Rekonstruktion der Blutgefäße im Herzmuskel
© Nature Reviews Cardiology


Herzstück der Arbeit ist eine Tabelle mit spezifischen Handlungsempfehlungen, die übersichtlich darstellt, welche quantitativen bildgebenden Verfahren je nach Patient und vorliegendem Krankheitsbild angebracht sind.

„Das Besondere ist, dass Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, nämlich Kardiologen, Physiologen, Nuklearmediziner, Physiker und Radiologen, diese Tabelle für die verfügbaren bildgebenden Methoden erarbeitet haben“, sagt Professor Marc Dewey, DZHK-Wissenschaftler und stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie am Campus Mitte der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Bislang gab es immer nur Richtlinien einzelner Fachgesellschaften oder einzelne Techniken standen im Fokus.“

Neue Erkenntnisse zur Methode der Wahl

Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Techniken erörterten die Wissenschaftler mithilfe eines systematischen, mehrstufigen Bewertungsverfahrens. Für manche Erkrankungsformen hat sich dabei klar abgezeichnet, dass eine Methode allen anderen überlegen ist, bei anderen kommen hingegen mehrere in Frage. „Diese Erkenntnisse hatte man so bis jetzt noch nicht und ich hoffe, dass sie die klinische Praxis verändern werden“, sagt Dewey.

  • Beispielsweise profitieren Patienten, bei denen zusätzlich eine Herzschwäche vorliegt, am meisten von einer Magnetresonanztomographie (MRT), da neben der Durchblutung auch die Herzfunktion beurteilt werden kann – und ob Bindegewebe den Herzmuskel ersetzt hat (Fibrose). 

Invasive Flussmessungen sind sehr gut geeignet bei Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) oder einer hohen Wahrscheinlichkeit für eine KHK.

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ermöglicht die absolute Quantifizierung am genauesten und ist deshalb besonders für Patienten mit KHK mehrerer Gefäße geeignet.

Die Szintigraphie ist hingegen das am breitesten verfügbare Verfahren, mit dem dank neuer Technologien jetzt auch eine Quantifizierung möglich ist.

Die Echokardiographie ist die Methode der Wahl, wenn Ärzte den Blutfluss im Herz von bettlägerigen Patienten darstellen wollen, da sie die Untersuchung am Krankenbett vornehmen können.

Auch die Computertomographie (CT) kann die Durchblutung messen und ermöglicht es als einziges Verfahren, mögliche Verengungen und Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen gleichzeitig darzustellen.

„Unser Konsensusdokument hilft, die bestmögliche Diagnosestrategie auszuwählen, und könnte daher dazu beitragen, individualisierte Vorschläge für die nachfolgende Therapie zu entwickeln“, so Dewey. Er hält es außerdem für wichtig, dass auch Patienten Zugang zu dieser Tabelle haben, um sie zu befähigen, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen einzubringen.

Offener Prozess

Der Berliner Radiologe erwartet, dass die Empfehlungen erst einmal für vier bis fünf Jahre gültig bleiben, bevor sie angesichts der stetig fortschreitenden Technologien überarbeitet werden müssen. Er und seine Kollegen sind dabei offen für neue Entwicklungen und Mitglieder. Bislang setzt sich ihr Team aus europäischen Wissenschaftlern zusammen, aber auch Mitstreiter aus Asien oder den USA sind willkommen. Insofern könne man ihre Publikation auch als Aufruf für all diejenigen verstehen, die sich zukünftig an diesem Entscheidungsprozess beteiligen wollen, sei es bei der Aktualisierung oder dem nächsten Thema, den Koronararterien. Startschuss hierfür war das zweite Treffen der Quantitative Cardiac Imaging Study Group am  9. März 2021 in Berli. 

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com










Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Prof. Dr. med. Marc Dewey, stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie am Campus Mitte der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, marc.dewey(at)charite.de

Potsdamer Str. 58
10785 Berlin
Deutschland
Berlin


Christine Vollgraf
Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de


Originalpublikation:
Originalarbeit: Clinical quantitative cardiac imaging for the assessment of myocardial ischaemia. Marc Dewey, Maria Siebes, Marc Kachelrieß, Klaus F. Kofoed, Pál Maurovich- Horvat, Konstantin Nikolaou, Wenjia Bai, Andreas Kofle, Robert Manka, Sebastian Kozerke, Amedeo Chiribiri, Tobias Schaeffter, Florian Michallek, Frank Bengel, Stephan Nekolla, Paul Knaapen, Mark Lubberink, Roxy Senior, Meng-Xing Tang, Jan J. Piek, Tim van de Hoef, Johannes Martens and Laura Schreiber & on behalf of the Quantitative Cardiac Imaging Study Group. Nat Rev Cardiol (2020). DOI: 10.1038/s41569-020-0341-8

Aortenklappenstenose bei Frauen und Männer: Herzkreislauferkrankungen

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Gene in Frauen- und Männerherzen reagieren unterschiedlich auf Herzklappenfehler

  • Wenn die Herzklappe zwischen Aorta und linker Herzkammer verengt ist, also eine Aortenklappenstenose vorliegt, sind bei Männern andere Gene aktiv als bei Frauen. 

Das konnten Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) an der Charité – Universitätsmedizin Berlin erstmals zeigen. 

Zukünftige Forschungsarbeiten lassen sich mit diesen Ergebnissen genauer planen und könnten so zu individuell abgestimmten Therapien für Frauen und Männer führen. 
 
„Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es ausgeprägte Unterschiede zwischen Männern und Frauen“, sagt Professor Dr. Georgios Kararigas, DZHK-Wissenschaftler, der seine Studie an der Charité durchführte.  

Ein Beispiel ist die Aortenklappenstenose.

Sie verläuft bei männlichen Patienten schlechter als bei weiblichen. 
  • Eine verengte Herzklappe ruft zwar bei beiden Geschlechtern ein ungesundes übermäßiges Herzwachstum hervor, die sogenannte Hypertrophie. 
  • Sie beeinträchtigt die Herzfunktion und kann schlimmstenfalls zu einer Herzschwäche führen. 
  • Bei Männern laufen dieses Wachstum und die damit verbundenen Umbauprozesse jedoch ungünstiger ab als bei Frauen. 

„Es gibt hier ein ungelöstes klinisches Problem, dessen molekulare Ursachen wir erforscht haben“, so Kararigas.

Die Forscher wiesen erstmals nach, dass in Herzmuskelzellen von männlichen Patienten mit einer Aortenklappestenose andere Gene aktiv sind als bei erkrankten Frauen. 

Dabei handelte es sich um Gene, die mit krankhaften Umbauprozessen im Herz verknüpft sind.

Ebenso auffällig anders reguliert waren zwei Gene, die für Entzündungsfaktoren codieren.

„Das ist neu, denn bisher war wenig darüber bekannt, dass entzündliche Vorgänge für die Herzfunktion von Patienten mit Aortenklappenstenose bedeutend sein könnten“, so Kararigas.

Die Analyse der klinischen Daten ergab, dass Patienten, in deren Proben die Entzündungsgene aktiver waren, auch eine schlechtere Herzfunktion hatten. 

Dabei handelte es sich immer um Männer.

Für ihre Pilotstudie analysierten Kararigas und sein Team die Genexpression in einzelnen Herzmuskelzellen. Das unterscheidet ihre von vorangegangenen Arbeiten, in denen die unterschiedlichen Zelltypen des Herzgewebes nicht getrennt voneinander untersucht wurden. Die analysierten Zellen stammen aus Herz-Biopsien von 17 weiblichen und 17 männlichen Patienten, die eine Ersatz-Herzklappe erhielten.

Zu wenig Frauen in klinischen Studien

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Umbauprozesse in weiblichen und männlichen Herzen über andere Mechanismen ablaufen. 

„Unser bisheriges Wissen über die Mechanismen bei Herzkrankheiten basiert auf Studien, an denen überwiegend männliche Patienten teilgenommen haben.

Wir fragen uns jetzt, inwieweit diese Ergebnisse tatsächlich auch für Frauen relevant sind, da in ihren Herzen scheinbar ganz andere Prozesse aktiv sind“, so Kararigas.

Größere Studien, die seine Ergebnisse untermauern, aber auch Studien speziell mit weiblichen Patienten hält er für dringend nötig. Davon profitieren würden Frauen und Männer.

Neben den biologischen Unterschieden durch Geschlechtshormone und -chromosomen, gibt es auch soziokulturelle Einflüsse.

All diese Faktoren zusammen bewirken, dass manche Krankheiten je nach Geschlecht unterschiedlich verlaufen.

Kararigas wünscht sich, dass diese Unterschiede in klinischen Studien stärker berücksichtigt werden, damit Männer und Frauen optimal medizinisch versorgt werden können.

Originalpublikation:
Originalarbeit: Gaignebet L, Kańduła MJ, Lehmann D, Knosalla C, Kreil DP, Kararigas G. Sex-specific human cardiomyocyte gene regulation in left ventricular pressure overload. Mayo Clin Proc 2020; https://doi.org/10.1016/j.mayocp.2019.11.026

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com















Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Potsdamer Str. 58
10785 Berlin
Deutschland
Berlin


Christine Vollgraf
Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de



 

Herzinsuffizienz - Diastolische Herzschwäche: Fibrose des Herzmuskel: Diastolische Pumphase

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Naturstoffe gegen Fibrose und diastolische Herzschwäche entdeckt

MHH-Forscher finden neue therapeutisch wirksame Substanzen / Veröffentlichung im Fachmagazin „Circulation“ 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Fieber bei unklarer Genese 
 
Die Natur ist eine unerschöpfliche Quelle für therapeutisch wirksame Substanzen.

Allerdings gleicht die Fahndung nach einem passenden Wirkstoff gegen eine bestimmte Erkrankung oft der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.

Jetzt ist es einem internationalen Forscherteam aus den USA, Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland gelungen, gleich zwei Verbindungen zu entdecken, die das als Fibrose bekannte krankhafte Wachstum des Herzmuskels verhindern und gleichzeitig dafür sorgen, dass sich das Herz in der sogenannten diastolischen Pumpphase entspannen und wieder mit Blut füllen kann. 

Die Studie wurde von dem Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unter der Leitung von Professor Dr. Dr. Thomas Thum durchgeführt; daneben waren auch die renommierten US-amerikanischen Forschungseinrichtungen Stanford University und Harvard Medical School Boston an der Forschungsarbeit beteiligt. Die Ergebnisse hat jetzt die Fachzeitschrift „Circulation“ veröffentlicht.


Professor Dr. Dr. Thomas Thum

Professor Dr. Dr. Thomas Thum Cardior Pharmaceuticals GmbH

Substanzen könnten Basis für neue Herzmedikamente werden

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind weltweit Todesursache Nummer eins – noch vor Krebserkrankungen. Neue Therapien gegen Herzschwäche und das damit einhergehende pathologische Wachstum des Herzmuskels sind daher dringend gesucht. „Wir haben in unseren Untersuchungen jetzt zwei vielversprechende Substanzen entdeckt, die in der Natur vorkommen und als Basis für neue Herzmedikamente dienen können“, sagt Professor Thum. Im Rahmen des multidisziplinären EU-Förderprojektes FIBROTARGETS zur Identifizierung neuer therapeutischer Ansätze gegen Fibrose haben die Wissenschaftler aus einer Naturstoffbibliothek mit mehr als 150.000 natürlich vorkommenden Substanzen 480 genauer untersucht.

Dabei offenbarten zwei Stoffe das Potenzial, die Bindegewebszellen (Fibroblasten) des krankhaft geschwächten Herzens daran zu hindern, immer mehr Fibrose zu bilden und damit das Herz zu versteifen.

  • Die eine Antifibrose-Substanz heißt Lycorin und ist ein Pflanzenwirkstoff aus der Belladonna-Lilie.
  •  Der andere Fibrose-Hemmer heißt Bufalin, stammt ursprünglich aus dem Gift der Chinesischen Kröte und beeinflusst die Herzfunktion.

„Für eine diastolische Funktionsstörung des Herzens gibt es bislang keine Therapie“

„Wir haben die beiden anti-fibrotischen Substanzen erst in menschlichen Fibroblasten und dann in Mäusen und Ratten getestet“, erklärt der Kardiologe.

In beiden Tiermodellen sei es gelungen, dank der Naturstoffe Fibrose im Herzen zu verhindern und die diastolische Funktion des Herzens zu verbessern.

Dabei sind die Stoffe therapeutisch wirksam dosiert offenbar gut verträglich und schädigen nach ersten toxikologischen Untersuchungen weder Leber noch Nieren.

„Das Sensationelle daran ist, dass es für eine diastolische Funktionsstörung des Herzens bislang keine Therapie gibt“, betont der Wissenschaftler. 

Das bedeute große Hoffnung für weltweit über 30 Millionen Patienten, die an Herzinsuffizienz und gleichzeitiger diastolischer Herzschwäche leiden. Das internationale Forschungsteam geht daher davon aus, dass die Publikation in der Fachwelt auf riesige Resonanz stoßen wird.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com










Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Professor Dr. Dr. Thomas Thum
thum.thomas@mh-hannover.de
Telefon (0511) 532-9174

Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
Postfach Hannover
30623 Hannover
Deutschland
Niedersachsen


Stefan Zorn
Telefon: 0511 / 532-6773
Fax: 0511 / 532-3852
E-Mail-Adresse: zorn.stefan@mh-hannover.de

Originalpublikation:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31948273

Untersucher-CAVE: Männer/Frauen-Herzfunktionen: Typischen kardiovaskulären Risikofaktoren

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Die wenigsten Menschen leben herzgesund

Forscher aus dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) und dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) haben belegt, dass sich die typischen kardiovaskulären Risikofaktoren unterschiedlich auf die Herzfunktion auswirken können. 

Frauen scheinen anfälliger für Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte zu sein. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzfachThema: Harninkontinenz bei sportlichen Frauen  

  • Am gefährlichsten für den Herzmuskel, für den weiblichen und den männlichen, zeigte sich Übergewicht. 

Das weibliche Herz scheint zwar empfindlicher gegenüber kardiovaskulären Risikofaktoren zu sein, Frauen wiesen diese aber seltener auf. 

Generell hatten überraschend viele Menschen im mittleren Alter mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor. 

 Dr. Caroline Morbach leitet das Echokardiographie-Labor im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI).
Dr. Caroline Morbach leitet das Echokardiographie-Labor im Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI). Gregor Schläger

 
Die Echokardiografie, auch als Herzecho bekannt, ist eine der wichtigsten Untersuchungen, um Veränderungen am Herzen zu erkennen.

In der Ultraschalluntersuchung wird die Bewegung des Herzmuskels sichtbar.

Das Verkürzungs- und Ausdehnungsprofil, das über strain (Maß der Längenveränderung) und strain rate (Geschwindigkeit der Längenveränderung) gemessen wird, liefert wichtige Informationen über die Pumpleistung des Herzens.

Doch das Erkennen „abnormaler“ Funktionen erfordert zunächst eine Definition von „normal“. Bislang gab es weder Referenzwerte für die diastolische strain rate noch ausreichende Erkenntnisse über die Auswirkungen von Alter und Geschlecht auf die Verformung des Herzmuskels.

Normwerte für Bewegungsprofil des Herzmuskels

Ein Forschungsteam am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) und dem Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) um die Kardiologin Dr. Caroline Morbach hat jetzt Normwerte für die systolische und diastolische Verformung des Herzens erstellt.

Ferner haben sie die Auswirkungen von Alter, Geschlecht und klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren auf die Funktion des Herzmuskels untersucht.

Für die Referenzwerte haben die Echo-Spezialisten die Werte von 1818 Teilnehmern aus der STAAB-Studie untersucht. In der STAAB-Kohortenstudie am DZHI wurden und werden insgesamt 5.000 Probanden aus Würzburg im Alter von 30 bis 79 und ohne bekannte Herzinsuffizienz innerhalb von circa drei Jahren zweimal untersucht. Ziel der STAAB-Studie, die von den Professoren Peter Heuschmann (IKE-B) und Stefan Störk (DZHI) geleitet wird, ist es, herauszufinden, wie häufig eine noch unentdeckte Herzschwäche in der Bevölkerung auftritt und welche Faktoren die frühen Stadien A und B der Volkserkrankung auslösen. Die Subkohorte war im Schnitt 54 Jahre alt, 52 Prozent von ihnen war weiblich.

Überraschend viele Menschen haben Risikofaktoren

Bei der Stichprobe für die Erstellung der Normwerte, haben sich die Forscher auf die Probanden konzentriert, die keine bekannten Herzerkrankungen und keine kardiovaskulären Risikofaktoren hatten. „Überraschenderweise waren das sehr wenige“, bemerkt Caroline Morbach. „Von den 1818 Probanden waren lediglich 542 Personen augenscheinlich gesund, noch nicht einmal jeder dritte. Die anderen 1276 Personen hatten mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor.“ Zu den Risikofaktoren zählen Übergewicht (Adipositas = Body Mass Index von über 30kg/m2), Diabetes mellitus, Nikotinkonsum, Bluthochdruck (Hypertonie = Blutdruck höher als 140 / 90 mmHg oder eine blutdrucksenkende Therapie) und Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämie = LDL-Cholesterin-Wert von über 190 mg/dl oder fettsenkende Therapie).

„Allein diese Erkenntnis ist schon ein Alarmzeichen“, warnt Caroline Morbach. „Sehr viele Menschen haben vor allem schon in jüngeren Jahren mindestens einen kardiovaskulären Risikofaktor. Interessanterweise überwiegen in der gesunden Gruppe die Frauen. 58 Prozent der Probanden ohne Risikofaktoren waren Frauen und hatten ein Durchschnittsalter von 49 Jahren.“

Frauenherzen schlagen anders

In einem zweiten Schritt haben die Forscher den Einfluss kardiovaskulärer Risikofaktoren auf die Herzfunktion untersucht und dabei eine wichtige Entdeckung gemacht, die das weibliche Herz betrifft. 

  •  Denn Frauen scheinen zunächst zwar gesünder zu sein, liegt jedoch ein kardiovaskulärer Risikofaktor vor, reagieren ihre Herzen vermutlich empfindlicher als Männerherzen.
  •  „Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass der weibliche Herzmuskel anfälliger ist gegenüber hohem Blutdruck und erhöhten Blutfettwerten. 
Adipositas hatte einen geschlechtsunabhängigen und insgesamt den stärksten negativen Einfluss auf die Funktion des Herzmuskels“, erläutert Caroline Morbach.

Gesunder Lebensstil und Gesundheits-Check-ups beim Arzt

„Diese Ergebnisse belegen einmal mehr, wie wichtig ein gesunder Lebensstil und Achtsamkeit im Alltag sind“, kommentiert Prof. Dr. Stefan Störk, Leiter der Klinischen Forschung und Epidemiologie im DZHI.

„Versuchen Sie, Ihr Normalgewicht zu erreichen und zu halten, ernähren Sie sich gesund, meiden Sie Nikotin und dauerhaften Stress und lassen Sie regelmäßig Ihre Risikowerte wie Blutdruck, Blutzucker und Blutfette bei Ihrem Hausarzt kontrollieren.“

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com












Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. Caroline Morbach
morbach_c@ukw.de

Kirstin Linkamp, Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI)
Universitätsklinikum Würzburg


Josef-Schneider-Str. 2 Haus D3
97080 Würzburg
Deutschland
Bayern


Susanne Just
Telefon: 0931/201-59447
Fax: 0931/201-60 59447
E-Mail-Adresse: just_s@ukw.de

Originalpublikation:
The Public Library of Science ONE (PLOS ONE): https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0221888

Die Zentrale Schlafapnoe - mittelschwerer bis schwerer

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Schrittmacher-Therapie für Patienten mit Schlafstörungen

Eine aktuelle Langzeit-Studie belegt nun nachhaltige Behandlungsvorteile bei zentraler Schlafapnoe 

PD Dr. Henrik Fox, Kardiologe am HDZ NRW, Bad Oeynhausen
PD Dr. Henrik Fox, Kardiologe am HDZ NRW, Bad Oeynhausen
(Foto: Armin Kühn).
 
  • Die zentrale Schlafapnoe ist eine schwerwiegende Erkrankung, welche vornehmlich als nächtliche Atmungsstörung in Erscheinung tritt und das normale Atmungsmuster während des Schlafs stört, aber dabei auch Herzfunktion und Lebensqualität dauerhaft beeinträchtigen kann. 

Hier kann ein neuartiger Schrittmacher helfen, der Stimulationsimpulse an den Zwerchfellnerv abgibt und so das Auftreten der Aussetzer der Atemmuskulatur überbrücken kann. 


Das belegt nun eine weltweit durchgeführte Patientenstudie, in der die Langzeittherapieergebnisse über 36 Monate mit dieser neuartigen Behandlungsmethode des derzeit einzigen implantierbaren Geräts zur Behandlung von zentralen Atmungsstörungen (Typ Remedé, Hersteller Respicardia, USA), unter federführender Mitwirkung der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Rudolph am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, in der Fachzeitschrift SLEEP veröffentlicht wurde.  

Am HDZ NRW besteht mit dieser Technologie bereits eine jahrelange Erfahrung und zählt weltweit zu den Einrichtungen mit den meisten durchgeführten Implantationen.

„Bei 500 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer zentraler Schlafapnoe konnte in der Studie eine anhaltende Verbesserung der Schlafmetriken nachgewiesen werden“, erläutert Oberarzt PD Dr. Henrik Fox als Autor der erschienenen wissenschaftlichen Publikation. Die Ergebnisse zeigen insbesondere eine Langzeitsicherheit in der Anwendung der Stimulationstherapie auf das Zwerchfell, die nach 36-monatiger Therapie nun nachhaltig bestätigt werden konnte.

Das Remedē-System hatte im Oktober 2017 die Zulassung der US-amerikanischen Behörden erhalten.

Für Europa besteht die CE Zertifizierung.

Bereits vier Jahre zuvor hatte eine erste internationale multizentrische Pilot-Studie, an der ebenfalls die Bad Oeynhausener Kardiologen maßgeblich beteiligt waren, auf das bahnbrechende implantierbare System aufmerksam gemacht, das die schädlichen Auswirkungen der zentralen Schlafapnoe durch Wiederherstellung eines normaleren Atmungsmusters während des Schlafs behandelt.

„Sehr häufig sind hierbei Patienten betroffen, die unter einer Herzschwäche leiden“, betont PD Dr. Fox. „Aus medizinischer Sicht kann eine solche Behandlung empfohlen werden, wenn eine klassische Maskentherapie nicht zum erwünschten Ziel führt, da die permanenten Unterbrechungen des Tiefschlafs durch Atempausen ein Absinken des Sauerstoffgehalts im Blut verursachen. Das kann die Herzfunktion und die Lebensqualität von Herzpatienten beeinträchtigen.“

Eine weitere große klinische Beobachtungsstudie, in der 500 Patienten in Europa und den USA untersucht werden sollen, soll nun auch Verbesserungen der typischen Symptome einer Schlafapnoe, wie Tagesmüdigkeit, Konzentrationsschwäche und Einschlafneigung, aber auch Auswirkungen auf die Lebensqualität und auf Herzinsuffizienz-Parameter erfassen.

-----

Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35.000 Patienten pro Jahr, davon 14.000 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Die Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Volker Rudolph ist spezialisiert auf die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen und entzündliche Herzerkrankungen. In der Klinik werden jährlich mehr als 5.000 kathetergestützte Verfahren durchgeführt. Modernste diagnostische und bildgebende Verfahren, ein Schlaflabor sowie alle modernen Kathetertechniken sichern die bestmögliche und schonende medizinische Versorgung der Patienten. Die Klinik ist Europäisches und Nationales Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, anerkanntes Brustschmerzzentrum (CPU – Chest Pain Unit) sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com















Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
 Anna Reiss
Georgstr. 11
32545 Bad Oeynhausen
Tel. 05731 97-1955
Fax 05731 97-2028
E-Mail: info@hdz-nrw.de
www.hdz-nrw.de

PD Dr. med. Henrik Fox
Herz- und Diabeteszentrum NRW
Bad Oeynhausen
hfox@hdz-nrw.de

Originalpublikation:
Henrik Fox et al, Long-term efficacy and safety of phrenic nerve stimulation for the treatment of central sleep apnea, Sleep 2019.

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.hdz-nrw.de

Herzkatheterlabor: Gabe von Vitamin E (α-Tocopherol) bei einem akuten Herzinfarkt

Medizin am Abend Berlin Fazit: Herzschutz durch Vitamin E

Ernährungswissenschaftlerin der Universität Jena erhält den „GVF Vitamin Preis“ der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung 
 
Dr. Maria Wallert von der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) wird heute (31. Oktober) in Baden-Baden mit dem „GVF Vitamin Preis“ der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung ausgezeichnet. Die 33-jährige Ernährungswissenschaftlerin erhält den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihre Studie „α-Tocopherol preserves myocardial function by amelioration of oxidative pathways in ischemia/reperfusion injury“.

Medizin am Abend Berlin ZusatzThema: Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine  

Dr. Maria Wallert wird am 31. Oktober 2018 mit dem "GVF-Vitamin-Preis" der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung ausgezeichnet. Dr. Maria Wallert wird am 31. Oktober 2018 mit dem "GVF-Vitamin-Preis" der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung ausgezeichnet. Anne Günther/FSU

  • Maria Wallert hat am Tiermodell untersucht, welche Auswirkung die Gabe von Vitamin E (α-Tocopherol) bei einem akuten Herzinfarkt hat. 

Als Modellorganismus dienten Mäuse, bei denen ein Herzinfarkt induziert wurde.

„Es ist bekannt, dass die Konzentration von α-Tocopherol im Plasma von Infarktpatienten dramatisch abnimmt“, sagt Maria Wallert. 

Ein Zusammenhang mit der antioxidativen Wirkung von α-Tocopherol sei wahrscheinlich, so die Wissenschaftlerin von der Universität Jena.

Das α-Tocopherol werde wohl benötigt, um die körpereigenen Abwehrkräfte gegen oxidativen Stress und Entzündungsprozesse zu stärken. 

Im Versuch habe sich gezeigt, dass es zu etwa 30 Prozent weniger geschädigtem Gewebe als Folge des Herzinfarktes kam, als bei den Tieren der Vergleichsgruppe.

Entsprechend besser sei die Herzfunktion der mit α-Tocopherol behandelten Mäuse gewesen.

Noch sei es zu früh, die Versuchsergebnisse auf die Humanmedizin zu übertragen, sagt Maria Wallert.

„Perspektivisch könnte es jedoch ein Therapieansatz sein, α-Tocopherol, also Vitamin E, zu verabreichen, bevor Stents gesetzt werden.“

Geforscht hat Dr. Wallert in ihrer Postdoc-Zeit am Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne (Australien) gemeinsam mit Melanie Ziegler. Der Forschungsaufenthalt in Australien wurde durch ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht.

Die Anregung für ihre jetzt preisgekrönte Forschungsarbeit bekam Maria Wallert von ihrem Chef Prof. Dr. Karlheinz Peter, einem Kardiologen, der in Melbourne arbeitet.

Die Auszeichnung der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung habe sie überrascht, zumal die Arbeit noch gar nicht veröffentlicht wurde, sagt Dr. Wallert.

Der „GVF Vitamin Preis“ wird alternierend zum „GVF Forschungspreis“ alle zwei Jahre von der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung mit Sitz in Fulda vergeben.

Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Als preiswürdig erachtet werden thematischer Bezug, Originalität der Themenstellung und die wissenschaftliche Qualität des Beitrages. Kriterien, die Dr. Maria Wallert offensichtlich erfüllt hat.

Herzschutz durch Vitamin E



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com










Über Google: Medizin am Abend Berlin  
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Dr. Maria Wallert
Institut für Ernährungswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Straße 25, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949726
E-Mail: maria.wallert[at]uni-jena.de

Stephan Laudien Friedrich-Schiller-Universität Jena

Fürstengraben 1
07743 Jena
Postfach Jena
07737 Jena
Deutschland
Thüringen
Telefon:
E-Mail-Adresse: s.laudien@uni-jena.de


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
http://www.uni-jena.de

Herzzentrum Vorpommern: Prof. Stephan Felix Einladung zum 02. Juni 2018

Medizin am Abend Berlin Fazit: Universitätsmedizin Greifswald und Klinikum Karlsburg gründen „Herzzentrum Vorpommern“

Medizin am Abend Berlin ZusatzTerminHinweis: Prof. Dr. Felix Einladung für 02. Juni 2018

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachTermin: Einladung Prof. Dr. Felix für 30. Juni 2018 Herztage  

Versorgung von Patienten mit Herzerkrankungen wird deutlich verbessert

Wollen die Versorgung von Patienten mit Herzerkrankungen in Vorpommern weiter verbessern (Namen s. Pressetext). Fotos: UMG/Manuela Janke
Wollen die Versorgung von Patienten mit Herzerkrankungen in Vorpommern weiter verbessern: der Ärztliche Direktor des Klinikums Karlsburg, Prof. Wolfgang Motz (v. li.), Oberärztin Dr. Sybille Scheler vom Klinikum Karlsburg, der Direktor der Zentrums für Innere Medizin B an der UMG, Prof. Stephan Felix, der Ärztliche Vorstand der Unimedizin Greifswald, Prof. Claus-Dieter Heidecke sowie Gesundheitsminister Harry Glawe und der Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Klinikums Karlsburg, Prof. Hans-Georg Wollert. 


Unterschrieben den Kooperationsvertrag: Prof. Wolfgang Motz (vorne li.) und Prof. Claus-Dieter Heidecke.

Unterschrieben den Kooperationsvertrag: Prof. Wolfgang Motz (vorne li.) und Prof. Claus-Dieter Heidecke, dahinter der Vorstandsvorsitzende der Unimedizin Greifswald, Prof. Max P. Baur (li.) und Gesundheitsminister Harry Glawe.

Die bereits seit längerem intensivierte Zusammenarbeit zwischen der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) und dem Klinikum Karlsburg auf dem Gebiet der Herzmedizin wird mit einem gemeinsamen „Herzzentrum Vorpommern“ auf ein neues Niveau gehoben. Wollen die Versorgung von Patienten mit Herzerkrankungen in Vorpommern weiter verbessern
 
Am Vortag der 14. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock haben gestern die Vorstände der beiden Einrichtungen im Beisein von Gesundheitsminister Harry Glawe einen entsprechenden Kooperationsvertrag in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald unterzeichnet.

Mit dem Herzzentrum Vorpommern soll die hochspezialisierte herzmedizinische Versorgung in Vorpommern auch angesichts der demografischen Entwicklung weiter ausgebaut und verbessert werden.


„Mit diesem Schritt werden neue Maßstäbe in der Kooperation von Häusern der Spitzenmedizin in Mecklenburg-Vorpommern gesetzt“, betonten der Ärztliche Vorstand der Unimedizin Greifswald, Prof. Dr. Claus-Dieter Heidecke und der Ärztliche Direktor des Klinikums Karlsburg, Prof. Dr. Wolfgang Motz.„Mit der Vereinbarung gehen die Kooperationspartner neue Wege. Die Versorgung von Patienten mit Herzerkrankungen wird deutlich verbessert. Gerade für ein Flächenland ist die intensive Zusammenarbeit von großem Nutzen. Davon profitieren die Ärzte durch einen engen fachlichen und praktischen Austausch. Patienten werden noch optimaler versorgt. Besonders wichtig ist der enge Schulterschluss mit den Krankenhäusern der Region sowie den niedergelassen Haus- und Fachärzten. So wird die Versorgung des ländlichen Raumes mit ärztlichen Leistungen in Mecklenburg-Vorpommern zukunftssicher aufgestellt“, sagte Gesundheitsminister Harry Glawe.

Schwerpunkt chronische Herzschwäche

Die beiden Ärztlichen Direktoren stellten heute erstmals die vereinbarten Inhalte vor, die weit über die bisherige Kooperation bei Herzklappen (TAVI), in der Transfusionsmedizin und den Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen hinausgehen. 

 „Unter dem Dach des Herzzentrums Vorpommerns soll eine flächendeckende und qualitätsgebundene wohnortnahe Versorgung von Patienten mit Herzerkrankungen sichergestellt werden, gemeinsam im Verbund mit den Krankenhäusern und niedergelassen Haus- und Fachärzten“, sagte der der Direktor der Zentrums für Innere Medizin B an der UMG, Prof. Dr. Stephan Felix.

„Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Zusammenarbeit bei der Behandlung der weit verbreiteten chronischen Herzschwäche.“  

Unter einer Herzinsuffizienz, einer eingeschränkten Pumpleistung des Herzens, leiden in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen. Laut aktuellen Statistiken ist die Herzinsuffizienz bei Männern die vierthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Todesursache. 

Auf Grund der demographischen Entwicklung erkranken in Vorpommern besonders viele Patienten an einer Herzinsuffizienz. Sowohl die Universitätsmedizin Greifswald als auch das Klinikum Karlsburg haben frühzeitig die Probleme einer alternden Gesellschaft erkannt. 

  • Beide Einrichtungen besitzen heute auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz international eine hervorragende Reputation.

Die Universitätsmedizin Greifswald richtete Schwerpunkte der Forschung auf entzündliche und nicht entzündliche Erkrankungen der Herzmuskulatur (Myokarderkrankungen) aus und behandelt Patienten mit Ausfall der Herz- und Lungenfunktionen.

Die extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, ist eine technische Methode, das Blut eines Patienten mit einem Lungenversagen mittels einer externen Maschine und über einen Venenzugang künstlich mit Sauerstoff zu versetzen.

Die Intensivstation der Universitätsmedizin verfügt als einzige Klinik in MV über ein zertifiziertes ECMO-Zentrum. Die Universitätsmedizin Greifswald ist zudem Mitglied im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und hier in der Grundlagenforschung und klinischen Forschung auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz mit mehreren Projekten vertreten.

Das Klinikum Karlsburg hat ebenfalls die schwere chronische Herzinsuffizienz als einen Behandlungsschwerpunkt inkludiert und bietet das gesamte Spektrum an Herztherapien an.

Wenn sämtliche medikamentösen und Schrittmacher-Therapien ausgeschöpft sind, kommt für die Patienten die Herztransplantation oder die Implantation eines sogenannten LV Assist Systems (LVAD) in Betracht.

Erfolgreich konnte im Klinikum Karlsburg im Jahr 2013 das Kunstherzprogramm installiert werden, das Patienten im Endstadium der Herzinsuffizienz mit linksventrikulären Assist-Systemen versorgt.


Bei den LVAD-Systemen handelt es sich um eine mechanische Miniherzpumpe, die in die Spitze der linken Herzkammer eingesetzt wird und die das Blut in den Kreislauf pumpt.

Die Pumpe wird über eine Driveline, die aus dem Bauchraum herausgeführt wird, mit Energie aus Batterien versorgt. „Die mechanischen Pumpen haben sich wegen des eklatanten Mangels an Spenderorganen zu einer tragenden Säule der Herzinsuffizienz-Therapie entwickelt“, betonte Prof. Dr. Wolfgang Motz. Das Klinikum Karlsburg bietet dieses medizin-technische Know-how als eine von wenigen Kliniken im Norden Deutschlands an. Mittlerweile wurden in Karlsburg 49 Patienten mit den mechanischen Miniherzpumpen versorgt. Die LVAD-Patienten werden engmaschig von einem Team aus Ärzten, Kardiotechnikern und Psychologen betreut.

  • Dazu wurde unter anderem ein bundesweit einmaliger Hausbesuchsservice „Schwester Karla“ eingerichtet.

  • „Auf Grund der fachlichen Entwicklungen beider Einrichtungen bietet sich hier eine optimale Voraussetzung zur Bildung eines überregionalen Schwerpunktes auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz“, unterstrich Prof. Stephan Felix

„Beide Kliniken werden unter dem Namen ‚Herzzentrum Vorpommern‘ bei der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) einen ‚Überregionalen Schwerpunkt Herzinsuffizienz‘ beantragen“, kündigte der Greifswalder Mediziner an.

„Bei unserer Kooperation streben wir auch eine bessere Vernetzung mit den Haus- und Fachärzten sowie Krankenhäusern in der Region Vorpommern an“, unterstrich der Karlsburger Herzspezialist Prof. Dr. Wolfgang Motz. „Gemeinsam können wir für die herzinsuffizienten Patienten viel erreichen.“ Im Einzelnen ist auch geplant, analog zu den Tumorboards in der Onkologie ein „Herzinsuffizienz-Board“ in Vorpommern zu etablieren.

Die Telemedizin wird in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle in der medizinischen Versorgung spielen, so auch im Herzzentrum Vorpommern.

Die Universitätsmedizin Greifswald verfügt seit 2009 über einen Integrierten Funktionsbereich Telemedizin (IFT), der neue technische Möglichkeiten der Patientenbetreuung erforscht, auch im Bereich der Herzinsuffizienz.

Gerade bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Stadium einer Herzinsuffizienz gilt es, unnötige Krankenhausaufenthalte möglichst zu verhindern.

Im Rahmen der Zusammenarbeit soll ein Konzept mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten sowie den Kliniken der Region zur Nutzung der Telekardiologie erarbeitet und umgesetzt werden.



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com

















Über Google: Medizin am Abend Berlin 
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Klinikum Karlsburg
Geschäftsführer: Prof. Dr. med. Wolfgang Motz
Greifswalder Straße 11, 17495 Karlsburg
T +49 38355-70 0
E klinikum-karlsburg@drguth.de
http://www.klinikum-karlsburg.de

Universitätsmedizin Greifswald
Ärztlicher Vorstand: Prof. Dr. med. Claus-Dieter Heidecke
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
T +49 3834 86-50 13
E aerztlicher.vorstand@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de

Constanze Steinke Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Domstraße 11
17489 Greifswald
Postfach Greifswald
17487 Greifswald
Deutschland
Mecklenburg-Vorpommern

Jan Meßerschmidt
Telefon: (03834) 86-1150
Fax: (03834) 86-1151
E-Mail-Adresse: jan.messerschmidt@uni-greifswald.de
 

Beginnende Herzschwäche - Biomarker NT-proBNP und Gen B9D1

Medizin am Abend Berlin Fazit: Neue Biomarker könnten Früherkennung von Herzschwäche verbessern

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg zeigen: 

Charakteristische chemische Veränderungen am Erbgut sind potentielle Marker für Herzerkrankungen / Veröffentlichung in „Circulation“ / Kooperation mit Siemens Healthineers ermöglicht Entwicklung neuer Diagnostika / Heidelberger Kardiologe Privatdozent Dr. Benjamin Meder mit dem Wilhelm P. Winterstein-Preis ausgezeichnet 

Preisträger PD Dr. Benjamin Meder mit dem Stifterehepaar Ursula und Wilhelm P. Winterstein Preisträger PD Dr. Benjamin Meder mit dem Stifterehepaar Ursula und Wilhelm P. Winterstein
DHS/Andreas Malkmus
 
Leidet ein Patient unter einer beginnenden Herzschwäche? 

Was ist die Ursache und in welchem Stadium befindet sie sich? Diese Fragen lassen sich mit gängigen Bluttests bisher nicht zuverlässig beantworten. Über deutlich bessere Diagnose- und Prognosequalitäten könnten neuartige Biomarker verfügen, die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg, des Zentrums für Bioinformatik an der Universität des Saarlands sowie der Siemens Healthineers entdeckt haben. Dabei handelt es sich um bestimmte chemische Veränderungen am Erbgut, sogenannte epigenetische Faktoren, die eine Herzmuskelerkrankung sensitiv anzeigen sollen. Wie die Forscher aktuell im Fachjournal Circulation berichten, wiesen sie die epigenetischen Marker nicht nur in den Zellen des erkrankten Herzmuskels selbst, sondern auch in den Blutproben der Patienten nach. „Das ist ein unerwarteter Fund, da solche Veränderungen häufig nur in den betroffenen Organen auftreten. Umso größer schätzen wir nun das Potential für unsere Patienten ein“, so Arbeitsgruppenleiter Privatdozent Dr. Benjamin Meder, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Ob sich die Marker für die breite klinische Anwendung eignen und dabei herkömmliche Proteinmarker übertreffen, müssen weitere Studien zeigen. Die Forschungs-Allianz ermöglicht in Zukunft die gezielte Entwicklung neuer klinischer Tests basierend auf den entdeckten Mechanismen.

Aufgrund dieses Potenzials für die Herzdiagnostik, insbesondere in der Früherkennung chronischer Herzmuskelerkrankungen, wurde die Forschungsarbeit mit dem Wilhelm P. Winterstein-Preis 2017 der Deutschen Herzstiftung ausgezeichnet. „Die neuartigen Früherkennungsmarker auf Basis der Erkenntnisse von Dr. Meder könnten enorm zu einer besseren Diagnose und zielgenauen Therapie der Herzschwäche der meist älteren Patienten über 65 Jahre verhelfen.

Außerdem erfordert dieser Ansatz nur eine einfache Blutanalyse und keine Herzbiopsie“, würdigt Professor Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, die Forschungsleistung des Heidelberger Forschers. Der jährlich vergebene Forschungspreis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Neue Wege in der Erforschung der Herzschwäche

Jedes Jahr müssen sich in Deutschland rund 445.000 Menschen wegen einer Herzschwäche im Krankenhaus behandeln lassen, über 44.000 sterben daran.

  • Ein bisher verwendeter Standardmarker ist das Proteinfragment NT-proBNP, das im Blut eine Herzmuskelschwäche anzeigt. 
  • Seine Aussagekraft über die Ursache und für den weiteren Verlauf und die zu erwartende Risiken sind allerdings begrenzt.

Auf der Suche nach neuen molekularen Mustern der Herzschwäche beleuchtete das Team um Dr. Meder als Vertreter des Heidelberger Standorts des Deutschen Zentrums für Herzkreislaufforschung (DZHK), Dr. Andreas E. Posch, Siemens AG, und Dr. Andreas Keller, Zentrum für Bioinformatik der Universität des Saarlandes, in einem neuen, computergestützten Ansatz erstmals mehrere biologische Ebenen gleichzeitig: An Gewebe- und Blutproben von 41 Patienten untersuchten die Forscher die Zusammenhänge zwischen der Abfolge der Erbinformation (DNA-Basensequenz), chemischer Modifikationen der DNA sowie veränderter Aktivität verschiedener Genprogramme. Besonderes Augenmerk legten sie dabei auf die epigenetischen Faktoren, da diese ein Bindeglied zwischen der angeborenen Veranlagung und Umweltfaktoren darstellen können.

Epigenetische Faktoren: vererbt aber auch durch Umwelteinflüsse verändert

Denn anders als die genetisch festgeschriebene Information im Erbgut, die von Eltern an Kinder weitergegeben wird und über Generationen konstant bleibt, sind epigenetische Faktoren weitaus flexibler: 

Die chemischen Veränderungen an der DNA, sogenannte Methylierungen, können zwar ebenfalls vererbt, aber auch durch Umwelteinflüsse, z.B. Stress, Rauchen, Ernährung oder andere Risikofaktoren, beeinflusst werden, und dann Gene blockieren oder überaktivieren.

Dies wiederum hat wahrscheinlich entscheidenden Einfluss auf die Herzfunktion.

Die Wissenschaftler erstellten eine detaillierte „Landkarte“ aller epigenetischen Veränderungen sowie der damit verbundenen genetischen Aktivität bei Herzschwäche.

Dabei identifizierten sie 517 Bereiche, deren epigenetische Modifikationen sich als potentielle Marker für die Frühdiagnose eignen. Besonders vielversprechend ist dabei das Gen B9D1: 
„Eine Analyse der Methylierung dieses Gens scheint in seiner Aussagekraft dem Gold-Standard-Marker Nt-proBNP überlegen zu sein“, so Meder.
„Das muss allerdings noch genauer untersucht werden.“
Die kardiologische Abteilung der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg (Ärztlicher Direktor Prof. Hugo Katus) ist eines der Schwerpunkt-Zentren in Deutschland für die Behandlung und Erforschung verschiedener chronischer Herzerkrankungen, darunter auch der Herzschwäche. 

Für die individuelle Betreuung der Patienten sowie die Erforschung neuer Behandlungsverfahren stehen neben einem internationalen Ärzte- und Forscherteam neueste Methoden in den Bereichen Bildgebung, Biomarker und Molekulargenetik zur Verfügung.

So verfügt die Klinik als eines der ersten Zentren überhaupt seit 2013 über eine eigene Einheit zur Gesamtgenom-Analyse, um den individuellen genetischen Hintergründen bei Herzerkrankungen unbekannter Ursache auf die Spur zu kommen. 


PD Dr. Benjamin Meder
 PD Dr. Benjamin Meder DZHK

Literatur:
Meder, Benjamin et. al. (2017): Epigenome-wide Association Study Identifies Cardiac Gene Patterning and A Novel Class of Biomarkers for Heart Failure. Circulation. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.117.027355

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt
www.medizin-am-abend.blogspot.com




 










Über Google: Medizin am Abend Berlin
idw - Informationsdienst Wissenschaft e. V. 

Dr. Benjamin Meder
Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie
Universitätsklinikum Heidelberg
06221-56-37948

Julia Bird Universitätsklinikum Heidelberg

Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Deutschland
Baden-Württemberg


Doris Rübsam-Brodkorb
Telefon: 06221565052
Fax: 06221564544
E-Mail-Adresse: doris.ruebsam-brodkorb@med.uni-heidelberg.de


Julia Bird
Telefon: 06221 564537
Fax: 06221 564544
E-Mail-Adresse: julia.bird@med.uni-heidelberg.de



Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.127864.0.html 
Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum

http://www.mederlab.com


http://www.cardiomyopathie-heidelberg.de


http://www.herzstiftung.de Deutsche Herzstiftung


https://www.healthcare.siemens.de/ Siemens Healthineers


http://www.zbi.uni-saarland.de/ Zentrum für Bioinformatik der Universität Saarland, Prof. Dr. Andreas Keller

Morbus Fabry: Fehlfunktionen bei Herzmuskelschwäche und Volkskrankheit Herzschwäche

Medizin am Abend Berlin Fazit:     Seltene Erkrankung liefert Aufschluss

Patienten, die an der seltenen Erkrankung Morbus Fabry leiden, können häufig keinen Sport machen.

Grund dafür ist eine Hitzeintoleranz, aber auch weil ihre Herzfunktion mit der Anstrengung nicht adäquat mithält. 

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) haben jetzt beschrieben, dass eine krankhafte Gewebeveränderung im Herzen für die verminderte Belastungsgrenze entscheidend ist. 

Bislang wusste man nur wenig darüber, wie sich die Herzfunktion bei den Erkrankten unter Ruhe und Belastung verändert. Die Erkenntnisse werden dabei helfen, Fabry-Erkrankte künftig besser therapieren zu können und liefern auch Aufschluss über die Volkskrankheit Herzschwäche. 
 
Die Erbkrankheit Morbus Fabry entsteht durch eine Mutation auf dem X-Chromosom, die eine Speicherstörung im Stoffwechsel verursacht.

Dadurch kommt es zur Anreicherung bestimmter Stoffe in verschiedenen Zellen. 
  • Die Ansammlung stört im Verlauf der Erkrankung oftmals mehrere Organfunktionen, wobei insbesondere Herz, Nieren und Nervensystem betroffen sind. 
Bei über der Hälfte aller Fabry-Patienten kommt es zur Beeinträchtigung der Herzfunktion, wodurch körperliche Leistungsfähigkeit, Lebensqualität und Lebenserwartung weiter gemindert werden.

Mediziner des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) haben jetzt den Herzmuskel von rund 100 Fabry-Erkrankten unter Belastung untersucht und dabei festgestellt, dass bei Patienten mit fortgeschrittener Fabry-Krankheit starke Narbenbildung im Herzgewebe zu sehen sind.

  • Sie zeigen charakteristische Elektrokardiogramme unter Anstrengung (Belastungs-EKG), die zudem Rückschlüsse zulassen, dass auch das autonome Nervensystem in den Krankheitsprozess involviert ist. 
  • Narbenbildung im Herzgewebe (Fibrose) ist bei Morbus Fabry ein sehr häufiges Phänomen und tritt auch bei Gesunden infolge eines Herzinfarktes auf. 


Das Elektrokardiogramm (EKG) ist eine charakteristische Kurve des „Herzschlags“. Varianten im Kurvenverlauf zeigen Funktionsdefekte, wie etwa Herzrhythmusstörungen.


Das Elektrokardiogramm (EKG) ist eine charakteristische Kurve des „Herzschlags“. Varianten im Kurvenverlauf zeigen Funktionsdefekte, wie etwa Herzrhythmusstörungen. DZHI

Die Wissenschaftler untersuchten für ihre Studie, die sie jetzt im Journal of Inherited Metabolic Disease veröf-fentlichten, Herzen von rund 100 Fabry-Patienten in Ruhe, bei Belastung und im Langzeittest.

Obwohl Morbus Fabry als seltene Erkrankung gilt, gehen viele Wissenschaftler von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da sich die Erbkrankheit schleichend und unterschiedlich äußert und daher nur sehr schwer diagnostizierbar ist.

  • Charakteristisch bei fortgeschrittenem Fabry ist die Narbenbildung auf dem geschädigten Herz. 

  • Diese sogenannte Myokardfibrose verursacht, dass bei den Patienten Herzfrequenz und Puls nicht adäquat mit zunehmender Aktivität ansteigen. 
  • Das Herz der fibrotischen Fabry-Patienten schlug signifikant langsamer, während sie auf einem Ergometer radelten, als das Herz von Fabry-Patienten mit schwacher oder noch keiner Narben-bildung. 
  • Dementsprechend niedriger war auch der Blutdruck bei den Patienten, die viel Vernarbung im Herzgewebe zeigten. Die ausgewerteten Elektrokardiogramme deuteten zudem darauf hin, dass auch das autonome Nervensystem Einfluss auf die Herzinkompetenz der Patienten hat.
„Unsere Daten deuten an, dass beim Morbus Fabry die Fibrose im Herzen für Veränderungen in der Repolari-sationsphase des Herzens verantwortlich ist: 

Unter Belastung zeigen sich ausgeprägt inadäquate Blutdruck- und Herzfrequenzanstiege. Außerdem tauchen mit zunehmender Fibrose sehr häufig Zusatzschläge im Herzrhythmus auf“, erklärt der Mediziner Dr. Johannes Krämer, der die Studie federführend koordinierte.

 „Für die Fabry-Patienten ist diese Beobachtung natürlich wichtig.

Denn wir müssen jetzt diskutieren, ob und wann wir beispielsweise bestimmte Herzschrittmacher einsetzen wollen oder ob die derzeitige Therapie des Morbus Fabry, bei dem der Gendefekt durch lebenslange Enzymgabe ausgeglichen wird, noch verbessert werden kann.“

Und weiter: „Wissenschaftlich tun sich jetzt ebenfalls eine ganze Reihe von Rätseln auf. Wir müssen jetzt weiter forschen, wie die Abnormitäten in den EKG-Kurven von Fabry-Patienten entstehen.

Wir fragen uns, ob die Fibrose ursächlich ist oder die Ablagerungen in den Zellen oder auch, ob andere pathologische Vorgänge die Leistungsminderung begründen.“

Weitere Untersuchungen sollen nun folgen und werden das Verständnis von Herzerkrankungen –auch bei Nicht-Fabry Betroffenen – erweitern.

Publikation:
Krämer J et al.: Electrical Changes in Resting, Exercise, and Holter Electrocardiography in Fabry Cardiomyopathiy. JIMD Reports, DOI 10.007/8904_2015_502

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt

www.medizin-am-abend.blogspot.com

Josef-Schneider-Str. 2 Haus D3
97080 Würzburg
Deutschland
Bayern


Susanne Just
Telefon: 0931/201-59447
Fax: 0931/201-60 59447
E-Mail-Adresse: just_s@ukw.de
Sabine Kluge Universitätsklinikum Würzburg


Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte 
http://www.dzhi.de