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Sepsis oder Blutvergiftung: Erregerdiagnostik

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Blutbahn in Not - Thorsten Brenner ist neu an der UDE/am UK Essen

Sie wird oft unterschätzt, nicht erkannt, kann aber tödlich enden. 

An einer Sepsis oder Blutvergiftung erkranken in Deutschland jährlich über 300.000 Menschen, rund 70.000 sterben. 

Wie der Organismus auf die Erreger reagiert, erforscht u.a. der neue Anästhesiologie-Professor Thorsten Brenner an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Er ist zugleich Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen). 
 Sepsis-Forscher Prof. Dr. Thorsten Brenner
 Sepsis-Forscher Prof. Dr. Thorsten Brenner Foto: UDE/Frank Preuß


Nach seiner mit sehr gut bewerteten Promotion (2005) ließ sich Brenner am Uniklinikum Heidelberg zum Facharzt für Anästhesiologie (2010) ausbilden. Dort forschte und behandelte er anschließend mehrere Jahre und war seit 2018 außerplanmäßiger Professor für Anästhesiologie. Im vergangenen Jahr erhielten er und Kollegen für ihre Untersuchungen zur innovativen Erregerdiagnostik bei Sepsis den Innovations-Preis des Stuttgarter Intensivkongresses und eine hochdotierte Studienförderung der Dietmar-Hopp-Stiftung.

Damit die Diagnose der Sepsis schneller gestellt werden kann, wird Thorsten Brenner das wissenschaftliche Engagement in diesem Forschungsbereich vorantreiben.

Wissenschaftler suchen damit im Blut der Erkrankten nach dem Erbgut möglicher Keime.

Zudem möchte der 41-Jährige mehr über die körpereigene Infektionsabwehr herausfinden und untersucht die angeborene Immunantwort bei Blutvergiftungen.

Eine Sepsis ist eine Infektion, die oft mit Fieber und schwerem Krankheitsgefühl beginnt und im unbehandelten Zustand schnell zu Organversagen führen kann. 

Ausgelöst werden die Entzündungen durch Bakterien, Viren, Pilze o.ä. 


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Prof. Dr. med. Thorsten Brenner, MHBA, thorsten.brenner@uk-essen.de

Forsthausweg 2
47057 Duisburg
Deutschland
Nordrhein-Westfalen 


Untersucher-CAVE: ACE-Hemmer/Sartane Blutdruckmedikamenten-Therapie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Nicht aus Angst vor Corona leichtfertig die Blutdruckmedikation absetzen!

Aktuelle Spekulationen verunsichern viele Patienten: 

  • Blutdrucksenker könnten anfälliger für Coronavirus-Infektionen machen. 

Daraus den Schluss zu ziehen, Medikamente abzusetzen, ist nach aktuellem Kenntnisstand unbegründet. 

Zum einen gibt es Daten, denen zufolge genau diese Medikamente sogar vor einem Lungenversagen schützen könnten, zum anderen dürfe nicht unterschätzt werden, dass das Absetzen von Blutdrucksenkern zu hohen Gesundheitsrisiken führt. 

Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) rät Patientinnen und Patienten zur Besonnenheit. 
  •  „Die derzeitige Datenlage rechtfertigt kein Absetzen der Medikamente“, so Professor Florian Limbourg, Hannover, Vorstandsmitglied der Deutschen Hochdruckliga. 

Eintritt in die Zellen das Enzym ACE2. 

Dieses wird von Zellen der Lunge produziert, wo es auf der Zell-Oberfläche präsentiert wird und als Eintrittspforte für das Virus dienen kann.  

ACE2 wird aber auch in löslicher Form produziert und schwimmt dann quasi als Köder im Blut, was die Virusinfektion von Zellen deutlich unterdrückt.

Mehr ACE2 könnte also positive oder negative Effekte im Rahmen einer Virusinfektion haben.

  • Wie kommen die Blutdruckmedikamente ins Spiel? 
  • ACE2 baut Blutdruckhormone des Renin-Angiotensin-Systems ab, welche von dem verwandten Enzym ACE gebildet werden. 

Gängige Blutdrucksenker, wie ACE-Hemmer und die so genannten Sartane, blockieren die Blutdruckhormonbildung oder -effekte, was in Studien an Ratten und einer Studie am Menschen zu einer leichten Erhöhung des ACE2 geführt hat.

Während die Bedeutung für die potentielle Infektanfälligkeit für SARS-CoV2 also völlig unklar ist, gibt es hingegen sehr überzeugende Daten für einen schützenden Effekt durch Blockade des Renin-Angiotensin-Systems bei schwerem Lungenversagen, dem so genannten ARDS („acute respiratory distress syndrome“). So zeigten mehrere Arbeiten, die im hochrenommierten Journal „Nature“ publiziert wurden, sehr klar, dass sowohl eine Erhöhung von ACE2, aber auch die Blockade von ACE, wie sie z. B. durch Blutdrucksenker erreicht wird, den Verlauf des ARDS günstig beeinflussen.

  • Im Rahmen einer Lungenentzündung entwickelt die Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems also vorteilhafte Effekte.


„Der mögliche schädliche Einfluss von Blutdrucksenkern auf Virus-Infektanfälligkeit ist äußerst spekulativ.

Hingegen könnten Blutdrucksenker bei schweren Verläufen Leben retten“, erklärt der MHH-Experte.

„Der jetzige Kenntnisstand rechtfertigt also keinesfalls, Blutdrucksenker abzusetzen.“

Insbesondere warnt der Experte vor dem Absetzen oder der Reduktion der Dosis ohne vorherige Abstimmung mit dem Arzt. 

  • Insbesondere bei kardiovaskulären Hochrisikopatienten kann es in der Folge zu schweren Erkrankungen wie Herzinfarkten oder Schlaganfällen kommen. 

„Damit würde man das Kind mit dem Bade ausschütten“.

Die Deutschen Hochdruckliga DHL® rät Patienten zur Besonnenheit und auch zu einem kritischen Umgang mit (Fehl-)Informationen in den Medien und den sozialen Medien.

Valide wissenschaftlich haltbare Informationen geben die Behörden (Robert Koch-Institut, Bundesgesundheitsministerium und Gesundheitsämter) und die medizinischen Fachgesellschaften. Wer stark verunsichert ist, sollte mit seinem Arzt sprechen und sich beraten lassen.

Aktuelle Informationen zu Corona für Patienten mit Bluthochdruck bietet auch die europäische Hypertoniegesellschaft („European Society of Hypertension“/ESH):

 https://www.eshonline.org/spotlights/esh-statement-on-covid-19/

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Durchblutungsstörungen: Akut oder chronisch verengte Herzkranzgefäße

Medizin am Abend Berlin - MaAB- Fazit: Wie gut ist das Herz durchblutet? Empfehlungen zu bildgebenden Verfahren bei ischämischen Herzerkrankungen

Ob akut oder chronisch verengte Herzkranzgefäße – wenn es darum geht, Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zu erkennen, zu behandeln oder ihnen rechtzeitig vorzubeugen, sind quantitative bildgebende Verfahren unverzichtbar. 

Ein interdisziplinäres Team, an dem auch Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) federführend beteiligt waren, hat nun erstmals ermittelt, welche Methode für Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern am besten geeignet ist, um die Durchblutung des Herzens zu messen. 

Die Ergebnisse haben die Forscher als gemeinsame Konsensuserklärung in Nature Reviews Cardiology veröffentlicht. 

Dreidimensionale Rekonstruktion der Blutgefäße im Herzmuskel
 Dreidimensionale Rekonstruktion der Blutgefäße im Herzmuskel
© Nature Reviews Cardiology


Herzstück der Arbeit ist eine Tabelle mit spezifischen Handlungsempfehlungen, die übersichtlich darstellt, welche quantitativen bildgebenden Verfahren je nach Patient und vorliegendem Krankheitsbild angebracht sind.

„Das Besondere ist, dass Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, nämlich Kardiologen, Physiologen, Nuklearmediziner, Physiker und Radiologen, diese Tabelle für die verfügbaren bildgebenden Methoden erarbeitet haben“, sagt Professor Marc Dewey, DZHK-Wissenschaftler und stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie am Campus Mitte der Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Bislang gab es immer nur Richtlinien einzelner Fachgesellschaften oder einzelne Techniken standen im Fokus.“

Neue Erkenntnisse zur Methode der Wahl

Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Techniken erörterten die Wissenschaftler mithilfe eines systematischen, mehrstufigen Bewertungsverfahrens. Für manche Erkrankungsformen hat sich dabei klar abgezeichnet, dass eine Methode allen anderen überlegen ist, bei anderen kommen hingegen mehrere in Frage. „Diese Erkenntnisse hatte man so bis jetzt noch nicht und ich hoffe, dass sie die klinische Praxis verändern werden“, sagt Dewey.

  • Beispielsweise profitieren Patienten, bei denen zusätzlich eine Herzschwäche vorliegt, am meisten von einer Magnetresonanztomographie (MRT), da neben der Durchblutung auch die Herzfunktion beurteilt werden kann – und ob Bindegewebe den Herzmuskel ersetzt hat (Fibrose). 

Invasive Flussmessungen sind sehr gut geeignet bei Patienten mit bekannter koronarer Herzkrankheit (KHK) oder einer hohen Wahrscheinlichkeit für eine KHK.

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ermöglicht die absolute Quantifizierung am genauesten und ist deshalb besonders für Patienten mit KHK mehrerer Gefäße geeignet.

Die Szintigraphie ist hingegen das am breitesten verfügbare Verfahren, mit dem dank neuer Technologien jetzt auch eine Quantifizierung möglich ist.

Die Echokardiographie ist die Methode der Wahl, wenn Ärzte den Blutfluss im Herz von bettlägerigen Patienten darstellen wollen, da sie die Untersuchung am Krankenbett vornehmen können.

Auch die Computertomographie (CT) kann die Durchblutung messen und ermöglicht es als einziges Verfahren, mögliche Verengungen und Ablagerungen an den Herzkranzgefäßen gleichzeitig darzustellen.

„Unser Konsensusdokument hilft, die bestmögliche Diagnosestrategie auszuwählen, und könnte daher dazu beitragen, individualisierte Vorschläge für die nachfolgende Therapie zu entwickeln“, so Dewey. Er hält es außerdem für wichtig, dass auch Patienten Zugang zu dieser Tabelle haben, um sie zu befähigen, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen einzubringen.

Offener Prozess

Der Berliner Radiologe erwartet, dass die Empfehlungen erst einmal für vier bis fünf Jahre gültig bleiben, bevor sie angesichts der stetig fortschreitenden Technologien überarbeitet werden müssen. Er und seine Kollegen sind dabei offen für neue Entwicklungen und Mitglieder. Bislang setzt sich ihr Team aus europäischen Wissenschaftlern zusammen, aber auch Mitstreiter aus Asien oder den USA sind willkommen. Insofern könne man ihre Publikation auch als Aufruf für all diejenigen verstehen, die sich zukünftig an diesem Entscheidungsprozess beteiligen wollen, sei es bei der Aktualisierung oder dem nächsten Thema, den Koronararterien. Startschuss hierfür war das zweite Treffen der Quantitative Cardiac Imaging Study Group am  9. März 2021 in Berli. 

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Prof. Dr. med. Marc Dewey, stellvertretender Direktor der Klinik für Radiologie am Campus Mitte der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte, marc.dewey(at)charite.de

Potsdamer Str. 58
10785 Berlin
Deutschland
Berlin


Christine Vollgraf
Telefon: 030 3465 52902
E-Mail-Adresse: christine.vollgraf@dzhk.de


Originalpublikation:
Originalarbeit: Clinical quantitative cardiac imaging for the assessment of myocardial ischaemia. Marc Dewey, Maria Siebes, Marc Kachelrieß, Klaus F. Kofoed, Pál Maurovich- Horvat, Konstantin Nikolaou, Wenjia Bai, Andreas Kofle, Robert Manka, Sebastian Kozerke, Amedeo Chiribiri, Tobias Schaeffter, Florian Michallek, Frank Bengel, Stephan Nekolla, Paul Knaapen, Mark Lubberink, Roxy Senior, Meng-Xing Tang, Jan J. Piek, Tim van de Hoef, Johannes Martens and Laura Schreiber & on behalf of the Quantitative Cardiac Imaging Study Group. Nat Rev Cardiol (2020). DOI: 10.1038/s41569-020-0341-8