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Medizin am Abend Fazit:











Welche Rolle Lipide bei der Entstehung von Krebs spielen

Medizin am Abend Fazit: Forscher der Universität Jena klären bisher unbekannten Regulationsmechanismus in Zellen auf

Fette haben nicht den besten Ruf: Wer zu viel davon zu sich nimmt,
riskiert auf Dauer nicht nur Übergewicht, sondern auch zahlreiche
Folgeerkrankungen. Und so versucht in der gerade begonnenen Fastenzeit
vermutlich so mancher durch bewusste Ernährung auf fettreiches Essen zu
verzichten. Dabei sind Fette – Fachleute sprechen auch von Lipiden – für
unseren Organismus essenziell und das nicht nur als Energiespeicher. Ohne
Lipide wäre keine Zelle unseres Körpers lebensfähig: denn die
Zellmembranen bestehen zum größten Teil aus Lipiden.

Eine zentrale Rolle bei der Regulation von Aufbau und Funktion von
Membranen im Inneren von Körperzellen spielt das Enzym „Stearoyl-CoA
Desaturase 1” – kurz SCD-1. Das Enzym katalysiert die Umwandlung von
gesättigten Fettsäuren in einfach ungesättigte Fettsäuren und scheint
darüber hinaus auch an der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen, wie
Adipositas oder Diabetes, sowie Krebs beteiligt zu sein. „Daher wird an
Wirkstoffen geforscht, die die SCD-1 als Angriffsziel nutzen und so
möglicherweise als Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankungen infrage
kommen“, weiß Dr. Andreas Koeberle von der Friedrich-Schiller-Universität
Jena. Doch bislang war gar nicht klar, über welche Signalwege die SCD-1
zelluläre Reaktionen überhaupt vermittelt und welche Stoffwechselprodukte
dafür verantwortlich sind, sagt der Biochemiker vom Institut für
Pharmazie.

Dr. Koeberle und weiteren Forschern der Uni Jena ist es jetzt gemeinsam
mit Kollegen aus Tübingen und Tokio gelungen, hier entscheidende Einblicke
zu geben: Wie das Team in der gerade online erschienenen Ausgabe des
renommierten FASEB Journals schreibt, konnte es einen der zentralen
Mechanismen aufklären, der in der Zelle ausgelöst wird, wenn ein Wirkstoff
die SCD-1 hemmt (DOI:10.1096/fj.14-268474).

Demnach führt die Blockade von SCD-1 zu dramatischen Änderungen im Gehalt
bestimmter Lipide, in deren Folge ein „p38-MAPK“ genanntes Enzym aktiviert
wird, das wiederum eine Kaskade von Reaktionen auslöst, die die betroffene
Zelle bis hin zum „Selbstmord“ treiben kann. „Betroffen sind insbesondere
Zellen, die für ihre Membranbildung massiv auf SCD-1 angewiesen sind, was
etwa auf sich schnell teilende Krebszellen zutrifft“, erläutert Koeberle.

Zugleich, so betont der Biochemiker, haben er und seine Kollegen mit der
vorliegenden Studie den Nachweis erbracht, dass die Signalweiterleitung
durch SCD-1 keine unspezifische Reaktion auf Stresssignale ist, sondern
dass es sich um einen genau regulierten Mechanismus handelt. Erst seit
kurzem haben die Forscher Membranlipide überhaupt als zelluläre Signal-
und Regulationssubstanzen im Blick. „Mit unserer Arbeit tragen wir zu
einem besseren Verständnis dieser Prozesse bei“, resümiert Dr. Koeberle.
Und er und seine Kollegen stellen die bisherigen Untersuchungen von
Arzneistoffen, die an der SCD-1 angreifen, auf eine fundierte und
rationale Basis.

Original-Publikation:
Koeberle A et al. Role of p38 mitogen-activated protein kinase in linking
stearoyl-CoA desaturase-1 activity with endoplasmic reticulum homeostasis,
The FASEB Journal 2015, DOI:10.1096/fj.14-268474



Medizin am Abend DirektKontakt

Dr. Andreas Koeberle
Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophenweg 14, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 949815
E-Mail: andreas.koeberle[at]uni-jena.de
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. Ute Schönfelder,

Häufiger Schlaganfälle in Ludwigshafen und bei Grippewellen

Medizin am Abend Fazit: Häufiger Schlaganfälle in Ludwigshafen und bei Grippewellen

Das Risiko für einen Schlaganfall ist nicht in allen Regionen Deutschlands
gleich hoch. Für Menschen in Ludwigshafen ist es für erstmalige
Schlaganfälle höher als anderswo in Deutschland – auch schon in jüngeren
Lebensjahren. So lautet das Ergebnis der mehrjährigen Forschungsarbeiten
von Privatdozent Dr. med. Frederick Palm, Oberarzt an der Neurologischen
Klinik des Städtischen Klinikums Ludwigshafen. Warum gerade die Menschen
in Ludwigshafen so häufig der Schlag trifft, liege u.a. am nicht
ausreichend behandelten Vorhofflimmern, einem wichtigen Risikofaktor für
einen Schlaganfall durch Gefäßverschluss. Hier könne die
Schlaganfallprävention ansetzen, denn der Schlaganfall sei angesichts der
immer älter werdenden Bevölkerung ein zunehmendes menschliches,
medizinisches und gesellschaftliches Problem, so der Neurologe. „Die
Ergebnisse sind vermutlich auch auf andere Regionen in Deutschland
übertragbar.“ Für seine Forschungsarbeit wird er morgen mit dem Robert
Wartenberg-Preis 2015 der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
ausgezeichnet.

Häufige Schlaganfälle durch Gefäßverschluss bei Jüngeren

In der Ludwigshafener Schlaganfallstudie – einem von Dr. Palm aufgebauten,
bevölkerungsbasierten Schlaganfallregister – sammelte der Neurologe die
Daten von Schlaganfallpatienten, die in der rund 167.000 Einwohner
zählenden Stadt am Rhein lebten. Seit 2006 wurden durch Kooperation mit
allen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten jährlich alle Patienten
mit Schlaganfällen und transitorisch ischämischen Attacken (TIA) – das
sind vorübergehende Durchblutungsstörungen des Gehirns – erfasst. „Wir
haben alle Schlaganfallfälle in der Region dokumentiert – ein solches
bevölkerungsbasiertes Schlaganfallregister gibt es in ganz Deutschland nur
noch in Erlangen“, erklärt Preisträger Palm. „Schlaganfallregister eignen
sich gut, um Versorgungslücken in Deutschland zu identifizieren.“

Umgerechnet auf die europäische Normalbevölkerung erlitten 125 von 100.000
Einwohnern in Ludwigshafen einen erstmaligen ischämischen Schlaganfall.
Zum Vergleich: Erlangen kommt auf 106, London auf 86 und Dijon auf 87
Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Im internationalen Vergleich traten
vor allem bei den Jüngeren zwischen 45 und 64 Jahren mehr ischämische
Schlaganfälle auf. Bei einem ischämischen Schlaganfall verstopft ein
Blutgerinnsel eine Hirnarterie, da es, ausgelöst durch
Vorhofflimmern(VHF), vom Herzen aus in Richtung Gehirn wandert.
Die Analyse zeigte, dass in Ludwigshafen Optimierungsbedarf bei der
vorbeugenden medikamentösen Therapie mit Blutgerinnungshemmern bei VHF-
Patienten besteht. „Wir haben Ärzte und Patienten anschließend intensiv
über diese Präventionsmöglichkeit aufgeklärt“, sagt Palm. „Jetzt müssen
wir abwarten, wie sich dies auswirkt.“

Entzündungen, Infektionen und die Jahreszeit mit Einfluss?

Interessant war auch, dass es im Winter und Frühjahr mehr Schlaganfälle
gab, sowohl durch Gehirnblutungen als auch durch den Verschluss von
Blutgefäßen. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Blutdruck saisonal
schwankt und in den Wintermonaten deutlich höher ist. Ein Bluthochdruck
ist eine häufige Ursache für den Schlaganfall durch Hirnblutung. Bei den
Patienten mit ischämischen Schlaganfällen fand Palm erhöhte
Leukozytenzahlen in den Wintermonaten. Dies deutet darauf hin, dass auch
entzündliche Prozesse und akute Infektionen eine Rolle spielen. „Auch bei
einer Grippewelle steigt die Schlaganfallhäufigkeit“, weiß Palm. Daran
sowie an genetischen und sozioökonomischen Faktoren forscht der Oberarzt
jetzt weiter. Sein Wunsch für die Zukunft: Die Versorgungssituation von
Schlaganfallpatienten hinsichtlich der Vorbeugung und Therapie zumindest
auf lokaler Ebene zu verbessern. Und: Das Schlaganfallregister nochmals
aufleben zu lassen, um die möglichen Auswirkungen einer verbesserten
Versorgung messen zu können.

Medizin am Abend DirektKontakt

Priv.-Doz. Dr. med. Frederick Palm

Oberarzt an der Neurologischen Klinik des Städtischen Klinikums

Ludwigshafen

E-Mail: palmf@klilu.de, Tel.: +49 (0) 621 503-4260

Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Frank A. Miltner

Immunologie spricht für die Masern-Impfung - MMR-Impfstoff (Kompaktdarstellung)


Hintergrund: https://www.youtube.com/watch?v=biLwI0q7DuY&feature=player_detailpage 

Hintergrund:  www.impfkritik.de/masern

Hintergrund: www.impfkritik.de

Hintergrund: www.impf-report.de


 

Medizin am Abend Fazit: Deutsche Gesellschaft für Immunologie spricht sich
für die Masern-Impfung aus

Anlässlich des heftigsten Masernausbruchs in Berlin seit 2001 und der
damit verbundenen Diskussion über eine mögliche Impfpflicht in Deutschland
hat die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) eine Stellungnahme
zur Masern-Impfung verfasst, die Sie gerne für weitere Lebens- und Arbeitsplanungen
nutzen können.

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie nimmt mit Besorgnis den
gegenwärtigen Masern-Ausbruch in Berlin zur Kenntnis. Masern sind keine
harmlose Kinderkrankheit; sie sind eine virale Infektionskrankheit, die zu
schweren und lebensbedrohlichen Komplikationen (z.B. Lungenentzündung,
Gehirnentzündung) inklusiver gravierender Spätfolgen führen kann. Dies hat
der Tod des Kleinkindes in Berlin traurigerweise deutlich vor Augen
geführt. Eine Impfung kann wirksam gegen das Masern-Virus schützen.

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie befürwortet nachhaltig eine
Impfung. Diese dient dem Schutz der eigenen Kinder sowie der gesamten
Bevölkerung, denn auch Erwachsene können vom Masern-Virus mit oft
erheblichen Komplikationen infiziert werden. Die verwendeten Impfstoffe
sind vielfach geprüft und entsprechen höchsten Sicherheitsstandards.

Masern können durch einen hoch wirksamen und sehr gut verträglichen
Kombinations-Impfstoff (den sogenannten MMR-Impfstoff) verhindert werden,
der auch vor Mumps und Röteln zuverlässig schützt. Um einen dauerhaften
und optimalen Schutz zu erzielen, sind für Kinder zwei Impfungen notwendig
(zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie zwischen dem 15. und 23.
Lebensmonat). Nach 1970 geborene Erwachsene mit unklarem Impfstatus, ohne
Impfung oder mit nur einer Masernimpfung in der Kindheit benötigen
mindestens eine MMR-Impfung. Das von Impfgegnern häufig angeführte
Argument, 'eine natürliche Infektion mit Masern oder andere sogenannte
Kinderkrankheiten stärken das Immunsystem und sind wichtig für dessen
Entwicklung', ist falsch und sogar gefährlich. Es gibt hierzu keinerlei
Hinweise oder gar wissenschaftlich haltbare Studien. Im Gegenteil, eine
Masern-Infektion kann schwerwiegende Zweit-Infektionen mit anderen
Erregern nach sich ziehen. Diese sogenannten 'opportunistischen
Infektionen' sind für die geschwächten Patienten nur schwer von der
körpereigenen Abwehr zu bekämpfen und müssen mit verschiedenen
Medikamenten wie z.B. Antibiotika behandelt werden. Seit langem widerlegt
ist auch die Behauptung von Impfgegnern, dass eine MMR-Impfung zu Autismus
oder Autoimmunerkrankungen führen kann. Diese Behauptung beruhte auf einer
nachweislich gefälschten und mittlerweile zurückgezogenen Studie.

Im Sinne der Verantwortung für die Gesundheit der gesamten Bevölkerung
befürwortet die Deutsche Gesellschaft für Immunologie mit großem
Nachdruck die konsequente Anwendung des MMR-Impfstoffs und die Diskussion
zur Einführung einer Impfpflicht. Die DGfI folgt uneingeschränkt den
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut
in Berlin.

Hintergrund-Information: Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V.
(DGfI) vereint führende Naturwissenschaftler und Mediziner, um die
Wirkmechansimen der körpereigenen Abwehr zu erforschen. Dadurch werden
bedeutende Grundlagen für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten
geschaffen. Durch nationale Schulungen und im Austausch mit
internationalen Fachgesellschaften fördert die DGfI in besonderem Maße den
wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchs. Die DGfI ist weltweit die
viertgrößte nationale Fachgesellschaft für Immunologie.

Medizin am Abend DirektKontakt 
:
Dr. Agnes Giniewski
Tel. 09131 85 39338
giniewski@dgfi.de

Weitere Informationen finden Sie als Medizin am Abend Leser unter http://www.dgfi.org

Cholesterinwerte - Thematische BNK - Kardiologische Auslese von heute

Bislang galten Statine als wirksamste Arzneimittel zur Senkung
der Cholesterinwerte. Zusätzliche Medikamente wie der Lipidsenker
„Ezetimib“ halfen, das Cholesterin weiter zu senken. Mit den neuen, bald
auf den Markt kommenden PCSK9-Inhibitoren kann das Risiko für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen noch deutlicher verringert werden. Therapieziel vor
allem für Risikopatienten sollte ein noch niedrigerer Zielwert für das
LDL-Cholesterin als <70 br="" das="" dl="" mg="" mlich="" n="" neue="" sein="" zeigen=""> Langzeitstudien. Auf der Pressekonferenz anlässlich des 58. Symposiums der
Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) am 18. März 2015 in Lübeck
erläutern Experten diese Ergebnisse.

Eine zu hohe Konzentration des sogenannten „schlechten“ LDL-Cholesterins
kann zur Arterienverkalkung und schließlich zum Herzinfarkt oder
Schlaganfall führen. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch die
häufigste Todesursache in Deutschland“, stellt Professor Dr. med. Eberhard
Windler, Professor für Innere Medizin, Endokrinologie und
Gastroenterologie, Abteilung für Präventive Medizin, Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf fest. „Umso wichtiger ist es für Patienten mit hohem
LDL-Cholesterin im Blut, effektiv behandelt zu werden, sodass der
Cholesterinwert so stark wie möglich reduziert wird.“ Insbesondere gilt
das für Risikopatienten, etwa nach einem Herzinfarkt.
Wurde durch die bisherige Standardbehandlung mit Statinen das Cholesterin
auf einen Zielwert von unter 100mg/dl reduziert, so sank das
Herzinfarktrisiko um 30 Prozent. Angestrebt werden sollte ein Wert
mindestens unter 70 mg/dl.

Die Langzeitstudie IMPROVE-IT zeigte dann, dass eine Kombination aus
Statinen und dem Medikament „Ezetimib“ Patienten, deren Cholesterin sich
allein mit Statinen nicht weit genug senken ließ, besser vor Herz-
Kreislauf-Erkrankungen schützt. Bei dieser Patientengruppe mit einen schon
tiefen Ausgangswert des LDL-Cholesterins von 95 mg/dl wurde nach einem
Behandlungsjahr mit 40 mg Simvastatin ein LDL-Wert von etwa 70 mg/dl und
mit zusätzlich 10 mg „Ezetimib“ sogar der Wert 50 mg/dl erzielt. Der
Effekt hielt sieben Jahre lang an, der kombinierte kardiovaskuläre
Endpunkt sank signifikant, wenn auch nicht sehr stark ausgeprägt von 34,7
auf 32,7 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Patienten schon
einen niedrigen LDL-Ausgangswert hatten.

In der ODYSSEY Long Term Study mit PCSK9-Inhibitoren trat bei 2341
Patienten mit hohem kardialem Risiko nach 24 Wochen eine signifikante,
starke Reduktion von LDL-Cholesterin auf. „Diese Studie zu den neuen, wohl
bald auf den Markt kommenden Anti-PCSK9-Antikörpern zeigt, dass Patienten,
deren LDL-Cholesterin unter 50 mg/dl fällt, deutlich weniger von
Schlaganfällen und Herzinfarkten betroffen sind“, erklärt Professor Dr.
med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie (DGE). Patienten, die mit Statinen ihren
Cholesterinwert bereits erfolgreich senken konnten, benötigen die
zusätzliche Behandlung nicht. „Für Hochrisikopatienten, zu denen auch
Diabetiker zählen, könnte diese Therapie sehr nützlich sein, um ihren
Cholesterinwert schnell und effektiv auf einen niedrigen Zielwert zu
senken“, meint der DGE-Mediensprecher.

Literatur:
Christopher P Cannon, Boston: IMPROVE-IT – Trial: A comparison of
ezetimibe/simvastatin versus simvastatin monotherapy on cardiovascular
outcomes after acute coronary syndromes.
AHA 2014 Scientific Sessions, 17 November 2014, Chicago.
Professor Dr. med. Eberhard Windler: Redemanuskript DGE-Pressekonferenz,
18.03.2015

Weitere Informationen zur Tagung und das Programm finden Sie im Internet
unter www.dge2015.de.

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den
Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum
Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in
Hoden und Eierstöcken, „endokrin“ ausgeschüttet, das heißt nach „innen“ in
das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben „exokrine“ Drüsen, wie
Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach „außen“ ab.


Medizin am Abend DirektKontakt

Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167
www.endokrinologie.net

Pille danach - Keine Werbung dafür? LNG - Handelsname „PiDaNa“

Die künftig rezeptfreie „Pille danach“ soll für junge Frauen weiter kostenlos verfügbar sein und nicht kommerziell beworben werden dürfen. Der Gesundheitsausschuss des Bundestages billigte am Mittwoch einstimmig einen entsprechenden Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD zu einem Gesetzentwurf der Bundesregierung, in dem unter anderem Regelungen zur Notfallverhütung enthalten sind. Federführend zuständig für den Gesetzentwurf ist nicht der Gesundheitsausschuss, sondern der Ausschuss für Arbeit und Soziales.

Medizin am Abend Link

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/036/1803699.pdf

Die EU-Kommission hatte am 7. Januar 2015 das Notfallverhütungsmittel mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat (Handelsname „ellaOne“) aus der Rezeptpflicht entlassen. Daraufhin entschied die Bundesregierung, auch die „Pille danach“ mit dem Wirkstoff Levonorgestrel (LNG - Handelsname „PiDaNa“) künftig rezeptfrei abzugeben. Eine Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung wurde bereits auf den Weg gebracht. Voraussichtlich Anfang März werden die Mittel frei verfügbar sein.

Um jungen Frauen die Notfallverhütung weiterhin kostenlos zur Verfügung zu stellen, wird nun das Gesetz geändert. Für Versicherte bis zum 20. Lebensjahr werden die Kosten für ärztlich verordnete Notfallkontrazeptiva bisher von der Krankenkasse übernommen, wobei für Versicherte ab dem 18. Lebensjahr eine Zuzahlung anfällt. Für Arzneimittel, die nicht rezeptpflichtig sind, müssen die Versicherten die Kosten bisher in der Regel selbst tragen.
Die neue Ausnahmeregelung sieht vor, dass Frauen bis zum vollendeten 20. Lebensjahr weiterhin Anspruch auf Übernahme der Kosten für nicht verschreibungspflichtige Nofallkontrazeptiva haben. So übernehmen die Kassen auch künftig die Kosten für junge Frauen, sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt.

Mit der „Pille danach“ kann nach einer missglückten oder ausgebliebenen Verhütung eine Schwangerschaft noch Tage nach dem Geschlechtsverkehr verhindert werden. Je eher die Pille genommen wird, umso effektiver ist die Wirkung. Unter anderem aus dem Grund soll ein Versandhandel mit den Notfallverhütungsmitteln unterbunden werden.
Nach den Regelungen des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) wäre Werbung für die künftig rezeptfreien Notfallverhütungsmittel möglich, was aber durch eine Änderung des HWG verhindert wird. Befürchtet wird, dass Frauen häufiger von der „Pille danach“ Gebrauch machen könnten als nötig oder diese Pillen gar als reguläre Verhütungsmittel einsetzen und Vorräte anlegen, ohne sich im Einzelfall beraten zu lassen, zumal die Standardpille zur Verhütung verschreibungspflichtig ist. Diese mögliche Folge der Rezeptfreigabe soll verhindert werden.

Einen alternativen Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur „Pille danach“ mit ähnlichen Inhalten lehnte der Ausschuss mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen mehrheitlich ab.

Alkohol - motorische Fähigkeiten

Medizin am Abend Fazit: Kuschelhormon hemmt Wirkung von Alkohol – Oxytocin mildert Beeinträchtigung motorischer Fähigkeiten

Neurobiologen und Psychologen der Universität Regensburg und der
University of Sydney haben nachgewiesen, dass das Neuropeptid Oxytocin,
auch bekannt als „Kuschelhormon“, den negativen Einfluss von Alkohol auf
motorische Fähigkeiten deutlich verringert. Die Ergebnisse des
internationalen Forscherteams sind vorgestern in der renommierten
Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Science (PNAS)“
erschienen (DOI: 10.1073/pnas.1416900112).

Viele haben es schon am eigenen Leib erfahren: Schon geringe Mengen
Alkohol verschlechtern die körperlichen Fähigkeiten zur Koordination.
Dagegen scheint kein Heilmittel gewachsen zu sein. Neurobiologen wissen
allerdings, was dahinter steckt. So steigert Alkohol die hemmende Wirkung
des Botenstoffs GABA (Gamma-Aminobuttersäure), was zu schweren motorischen
Beeinträchtigungen führt.

Wie das internationale Forscherteam um Prof. Dr. Inga D. Neumann
(Regensburg) und Prof. Iain McGregor (Sydney) feststellte, ist dies nicht
der Fall, wenn Oxytocin im Spiel ist. Die Wissenschaftler untersuchten
dazu zunächst das Verhalten von Laborratten. Erhielten die Ratten Alkohol,
so konnten sie sich nicht mehr so gut an einem Gitterrost festhalten oder
auf einem Laufrad rennen. Zudem bewegten sich generell weniger in offener
Fläche. Erhielten die Tiere jedoch zusätzlich Oxytocin, so fielen die
Defizite deutlich geringer aus und ihr Verhalten ähnelte eher dem von
Tieren ohne Alkohol.

Weitere Experimente zeigten, dass Oxytocin den Einfluss von Alkohol auf
spezielle GABA-Rezeptoren – die Rezeptoren des Subtyps A, die die eine
δ-Untereinheit besitzen – blockiert. Dabei verändert bzw. moduliert
Oxytocin diese GABA-A Rezeptoren direkt; wahrscheinlich allosterisch, also
direkt am Protein. Studien an Alkohol-Patienten und an Labortieren haben
zudem gezeigt, dass Oxytocin auch den Alkohol-Konsum verringern und
Entzugs-Symptome bei Alkoholikern mildern kann.

Die neue Studie offenbart erstmals die Mechanismen, die den Oxytocin-
Wirkungen auf zellulärer Ebene zugrunde liegen. Mit den Ergebnissen der
Forscher kann somit die Entwicklung neuartiger Medikamente für Alkoholiker
- insbesondere während des Entzugs – vorangetrieben werden.

Der Original-Artikel im Internet unter:
www.pnas.org/content/early/2015/02/17/1416900112.full.pdf+html

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. Inga Neumann
Universität Regensburg
Institut für Zoologie
Tel.: 0941 943-3053/3055
Inga.Neumann@biologie.uni-regensburg.de
Universität Regensburg, Alexander Schlaak