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Leitlinie „Gute Substitutionspraxis in Schmerz- und Palliativmedizin: Wirkstoffidentischen Arzneimitteln http://www.dgs-praxisleitlinien.de/

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Neue DGS-PraxisLeitlinie „Gute Substitutionspraxis“

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) hat eine neue PraxisLeitlinie zur Umstellung wirkstoffgleicher Arzneimittel veröffentlicht. Anspruch dieser Leitlinie ist es, sich angesichts schwindender finanzieller Ressourcen und einer kontinuierlich steigenden Lebenserwartung den damit einhergehenden ökonomischen Herausforderungen und den Vorgaben des Wirtschaftlichkeitsgebotes zu stellen. „Dies darf aber auf keinen Fall auf Kosten der Lebensqualität der chronisch Schmerzkranken geschehen“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe. 

Die neue Leitlinie kann ab sofort unter http://www.dgs-praxisleitlinien.de heruntergeladen werden. 
 
Die Leitlinie „Gute Substitutionspraxis in Schmerz- und Palliativmedizin“ bietet eindeutige Angaben darüber, was bei einem Wechsel zwischen wirkstoffidentischen Arzneimitteln zu beachten ist. Damit stellt sie für Ärzte in der Schmerzmedizin eine praxisrelevante Unterstützung im rationalen Umgang mit rabattvertragsbedingten Arzneimittelumstellungen dar und ist gleichzeitig für Patienten eine große Hilfe. „Damit liefert die PraxisLeitlinie Antworten auf die für viele chronische Schmerzpatienten unerträgliche Umstellungssituation“, freut sich Müller-Schwefe.

Zahlreiche DGS-Schmerzzentren und DGS-Ärzte haben auf der Basis ihrer täglichen Arbeit mit Patienten die neue DGS-PraxisLeitlinie mitgestaltet. Unter der Federführung des verantwortlichen Leitlinienautors PD Dr. Michael A. Überall, Vizepräsident der DGS, haben alle Beteiligten mit ihren Empfehlungen neue Standards für eine patientenorientierte schmerzmedizinische Versorgung definiert.

Die aktuell publizierte PraxisLeitlinie ist die dritte ihrer Art. Alle bisher veröffentlichten DGS-PraxisLeitlinien geben auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten und der Erfahrungen schmerz- und palliativmedizinisch tätiger Ärzte Empfehlungen für verschiedene Indikationen in der Schmerzmedizin. Bisher wurden die DGS-PraxisLeitlinien „Tumorschmerz“ und „Tumorbedingte Durchbruchschmerzen“ abgeschlossen. Weitere DGS-PraxisLeitlinien befinden sich in der Kommentierungsphase oder werden gerade erstellt.

Die DGS-PraxisLeitlinien unterscheiden sich von Leitlinien der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.) im Wesentlichen dadurch, dass sie nicht nur die komplette verfügbare wissenschaftliche Literatur als Grundlage für Therapieentscheidungen heranziehen, sondern auch die Erfahrung der täglich mit Patienten arbeitenden Ärzte, also die eigene interne Evidenz, wie auch der betroffenen Patienten selbst, die über die Deutsche Schmerzliga e.V. (DSL) als Patientenselbsthilfeorganisation umfangreich an der Gestaltung dieser Leitlinien beteiligt sind. „

Die DGS-PraxisLeitlinie gewinnt hieraus eine völlig andere Legitimation und Praxisrelevanz“, sagt Müller-Schwefe, der Präsident der Schmerzmediziner.

Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS)

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit mehr als 4.000 Mitgliedern die größte europäische ärztliche Fachgesellschaft, die sich für eine bessere Versorgung von Schmerzpatienten und für ein besseres Verständnis und für bessere Diagnostik und Therapie des chronischen Schmerzes einsetzt. Sie ist bundesweit in mehr als 120 regionalen Schmerzzentren organisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Oberstes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Dies kann nur durch die Etablierung der Algesiologie in der Medizin erreicht werden. Dazu gehört die Qualitätssicherung in der Schmerzmedizin durch die Etablierung von Therapiestandards sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen. Die DGS gibt den Schmerztherapieführer heraus, in dem alle Mitglieder aufgelistet sind. Gemeinsam mit der Deutschen Schmerzliga e.V. organisiert die DGS den jährlich stattfindenden Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt/Main.



Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:



Adenauerallee 18
61440 Oberursel
Deutschland
Hessen
E-Mail-Adresse: info@dgschmerztherapie.de


Weinsbergstraße 118a
50823 Köln
Deutschland
Nordrhein-Westfalen


Nicole Zeuner Telefon: 0221-9499980
E-Mail-Adresse: nicole.zeuner@selinka-schmitz-pr.de
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.

Weitere Informationen online http://www.dgschmerzmedizin.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.dgs-praxisleitlinien.de

Bei Brustkrebs auch die Lymphknoten behandeln http://www.degro.org

Medizin am Abend Berlin Fazit:    Erweiterte Strahlentherapie senkt Rückfallrisiko

Etwa 72 000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich an Brustkrebs. Die Bestrahlung oder Radiotherapie ist seit langem fester Bestandteil der Brustkrebsbehandlung. Zwei aktuelle Studien zeigen nun, dass viele Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium von einer erweiterten Strahlentherapie profitieren, bei der die Ärzte auch die benachbarten Lymphknoten in das Strahlenfeld einbeziehen. Dies verringert nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) langfristig die Risiken für eine spätere Wiedererkrankung. 
 
Ein Brustkrebs im Frühstadium wird heute meist brusterhaltend behandelt. Dabei beschränkt sich die Operation auf die Entfernung des Tumors und des umgebenden Gewebes.

Wenn ein oder mehrere Lymphknoten betroffen sind, erhalten die Brustkrebspatientinnen neben der Bestrahlung fast immer eine unterstützende Chemotherapie, manchmal auch eine Hormontherapie oder eine Kombination aus beidem.

Eine Bestrahlung der Brustdrüse nach der Operation soll verhindern, dass es später erneut zum Krebswachstum kommt. „Die Radiotherapie hat die brusterhaltende Operation erst möglich gemacht“, sagt Professor Dr. med. Wilfried Budach, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Düsseldorf. „Sind keine Lymphknoten befallen, kann die Bestrahlung auf die Brustdrüse beschränkt werden“, erläutert der DEGRO-Vize-Präsident.

Finden die Ärzte jedoch Krebszellen in den Lymphknoten oder besteht ein hohes Risiko hierfür, können sie die Strahlentherapie auf die Bereiche der Lymphknoten erweitern. „Zwei Studien haben nun gezeigt, dass die erweiterte Strahlentherapie oftmals richtig und wichtig ist“, so Budach.

An den beiden Studien haben in Nordamerika und Europa mehr als 5000 Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium teilgenommen, die zum größten Teil brusterhaltend operiert werden konnten. In der europäischen Studie bekam nur ein Teil der Frauen eine adjuvante, also unterstützende Chemotherapie; in der nordamerikanischen Studie jedoch alle Frauen. Ein Teil der Frauen erhielt dann eine konventionelle Radiotherapie, die sich auf die Bestrahlung der Brustdrüse beschränkte. In der anderen Gruppe wurden zusätzlich die Lymphabflusswege bestrahlt.

Neben einer Zone in unmittelbarer Umgebung der Brust am Übergang zur Achselhöhle und hinter dem Brustbein gehört auch die Region oberhalb des Schlüsselbeins dazu. An beiden Orten befinden sich Lymphknoten, die zum Ausgangspunkt von erneuten Tumorbildungen werden können.

Die Behandlungen fanden bereits in den 1990er und den 2000er Jahren statt. Nach zehn Jahren zeigten sich klare Vorteile der erweiterten Bestrahlungsstrategie: In beiden Studien stieg hierdurch der Anteil der Patientinnen, die ohne Tumorrückfall und am Leben blieben, um mehrere Prozentpunkte.

In beiden Studien zeichnete sich durch die erweiterte Radiotherapie ein Trend zum besseren Überleben ab.

„Von der erweiterten Bestrahlung profitieren auch Frauen, deren Lymphknoten zwar frei von Krebszellen sind, die aber besonders aggressive oder größere Tumoren haben“, erläutert DEGRO-Sprecher Professor Frederik Wenz, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Mannheim.

Diese Patientinnen haben ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Metastasen. 

Wenz betont:

„Die Bestrahlungsgeräte sind in den letzten beiden Jahrzehnten weiterentwickelt worden, die Bestrahlungen sind zielgenauer und schonender. Zudem werden heute effektivere Medikamente eingesetzt.“ Insgesamt verbessere sich die Situation für Brustkrebspatientinnen kontinuierlich. „Die Überlebenschancen für Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium lagen in beiden Studien bei über 80 Prozent“, so Wenz. „Bei den Frauen, die wir heute behandeln, dürfte sich die Quote der Langzeitüberlebenden noch einmal deutlich erhöhen.“

Literatur:
EORTC Radiation Oncology and Breast Cancer Groups. Internal Mammary and Medial Supraclavicular Irradiation in Breast Cancer. N Engl J Med. 2015 Jul 23;373(4):317-27.
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1415369#t=article

MA.20 Study Investigators. Regional Nodal Irradiation in Early-Stage Breast Cancer. N Engl J Med. 2015 Jul 23;373(4):307-16.
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1415340#t=articleTop

Zur Strahlentherapie:

Die Strahlentherapie ist eine lokale, nicht-invasive, hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheitsstandards und regelmäßigen Qualitätskontrollen.

Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomografie ermöglichen eine exakte Ortung des Krankheitsherdes, sodass die Radioonkologen die Strahlen dann zielgenau auf das zu bestrahlende Gewebe lenken können. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.


Medizin am Aben DirektKontakt:

Dagmar Arnold
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V.
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
 

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Berlin Beteiligte:
http://www.degro.org

Proteinstau: Alterungsbedingter neurodegenerativer Erkrankung

Medizin am Abend Berlin Fazit:  Stau in der Zelle

Ein deutsch-polnisches Team hat entschlüsselt, wie Zellen überleben, wenn mitochondriale Proteine fehlgeleitet werden 

Quelle: Lena Reimann, Arbeitsgruppe Warscheid
Quelle: Lena Reimann, Arbeitsgruppe Warscheid
 
Ein Team um Prof. Dr. Bettina Warscheid von der Universität Freiburg und Prof. Dr. Agnieszka Chacinska vom Internationalen Institut für Molekular- und Zellbiologie in Warschau/Polen hat den Mechanismus „Unfolded Protein Response activated by mistargeting of proteins“, kurz UPRam, entdeckt:  

Dieser schützt Zellen davor, dass sich in ihrem Inneren zu viele mitochondriale Vorläuferproteine anstauen, die ihr Ziel – das Mitochondrium – wegen eines Defekts im Proteinimportsystem verfehlt haben.

Die Studie zeigt, wie die Zelle auf Stress reagiert, der durch Proteinanstau ausgelöst wird, um sich ihr Überleben zu sichern.  

Die Daten können helfen, die Mechanismen alterungsbedingter und neurodegenerativer Erkrankungen zukünftig besser zu verstehen.

Diese gehen häufig mit einer mitochondrialen Dysfunktion und Störungen bei der Erhaltung des Gleichgewichtszustandes der Zelle einher. Die Forschungsergebnisse sind nun in der Fachzeitschrift „Nature“ erschienen.

Mitochondrien, allgemein als „Kraftwerke der Zelle“ bekannt, benötigen mehr als tausend Proteine, um ihre vielfältigen Funktionen erfüllen zu können.

Die Mehrzahl der mitochondrialen Proteine wird im Zytosol, der Zellflüssigkeit, hergestellt und muss anschließend in die Mitochondrien transportiert werden.

Ist dieser Proteinimport gestört, kommt es zu Fehlfunktionen der Mitochondrien sowie zur Ansammlung mitochondrialer Vorläuferproteine im Zytosol. 


Wie die Zelle auf den daraus resultierenden Stress reagiert, war bislang nicht bekannt. Um diese Frage beantworten zu können, haben Dr. Silke Oeljeklaus und Dr. Sebastian Wiese aus Warscheids Forschungsteam mithilfe der hochauflösenden Massenspektrometrie untersucht, wie das Proteom der Zellen mit einem gestörten mitochondrialen Proteinimport verändert ist.

Das Proteom einer Zelle umfasst alle Proteine, die in dieser zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden sind. Auf Grundlage dieser Daten entdeckte das Forschungsteam, dass der Mechanismus UPRam zwei Hauptwege beinhaltet, mit denen sich die Zelle bei fehlerhaftem mitochondrialen Proteinimport schützt: ,

Erstens: Hemmt sie die Translation, das heißt die Herstellung der Proteine im Zytosol, um einer weiteren Ansammlung mitochondrialer Vorläuferproteine entgegenzuwirken.

Zweitens: Aktiviert die Zelle das Proteasom, eine Proteinabbaumaschine, die den bereits vorhandenen Proteinanstau behebt.

Um UPRam nachzuweisen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Aktivierung des Proteasoms durch künstlich fehlgeleitete mitochondriale Proteine von der Hemmung der Translation entkoppelt. Sie zeigten so, dass die Zelle ihr inneres Gleichgewicht aufrechterhält, weil sie den Status der Mitochondrien und Mechanismen für die Regulation der zellulären Proteinhomöostase aufeinander abstimmt.  

Die Zelle aktiviert das Proteasom, indem sie dieses effizienter zusammenbaut, und reagiert somit direkt auf die Menge der Proteine, die nicht in Mitochondrien importiert werden konnten.

Bettina Warscheid ist Leiterin der Abteilung Biochemie – Funktionelle Proteomforschung, Institut für Biologie II, und Mitglied des Exzellenzclusters BIOSS Centre for Biological Signalling Studies. Silke Oeljeklaus ist Akademische Oberrätin in der Abteilung Biochemie – Funktionelle Proteomforschung. Sebastian Wiese war wissenschaftlicher Mitarbeiter in Warscheids Arbeitsgruppe und leitet nun die Zentrale Einheit „Massenspektrometrie und Proteomik“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm.

Originalpublikation:

Lidia Wrobel*, Ulrike Topf*, Piotr Bragoszewski, Sebastian Wiese, Malgorzata E. Sztolsztener, Silke Oeljeklaus, Aksana Varabyova, Maciej Lirski, Piotr Chroscicki, Seweryn Mroczek, Elzbieta Januszewicz, Andrzej Dziembowski, Marta Koblowska, Bettina Warscheid# & Agnieszka Chacinska#. Mistargeted mitochondrial proteins activate a proteostatic response in the cytosol. (2015). Nature. doi:10.1038/nature14951. (*#Diese Autorinnen sind zu gleichen Teilen beteiligt.)

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Prof. Dr. Bettina Warscheid
Institut für Biologie II
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Tel.: 0761/203-2690
E-Mail: bettina.warscheid@biologie.uni-freiburg.de

Rudolf-Werner Dreier
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau