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Mechanischen Thrombektomie (MTE)“ bei schweren Schlaganfällen www.dsg-info.de

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Thrombektomie: Mechanische Schlaganfalltherapie nur in zertifizierten Stroke Units

 

http://www.dsg-info.de/images/stories/DSG/PDF/StrokeUnits/SU-Zertifizierungskriterien-2015.pdf

Schlaganfall-Experten von vier Fachgesellschaften und einem Berufsverband begrüßen die neue Therapie der „mechanischen Thrombektomie (MTE)“ bei schweren Schlaganfällen als dringend benötigte Ergänzung des Therapieangebotes. Sie betonen jedoch, dass die endovaskuläre Therapie besondere Anforderungen an die behandelnden Ärzte und die Ausstattung der Kliniken stelle. Die Experten fordern, dass die neue Methode ausschließlich in den von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zertifizierten Stroke Units (SU) und von zertifizierten Neuroradiologen und Radiologen durchgeführt werden sollte. 
 
  • Wenn bei einem Schlaganfall ein Blutgerinnsel ein Gefäß im Gehirn blockiert, versuchen Ärzte zunächst, das Gerinnsel medikamentös aufzulösen. 
Professor Dr. med. Gerhard F. Hamann, 1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) erläutert: „Dieses als Thrombolyse bekannte Verfahren funktioniert bei etwa 12 bis 15 Prozent der Patienten gut.

Bei sehr großen Blutpfropfen, in deren Folge Patienten schwere Behinderungen zurück behalten können, gelingt das Auflösen mit dem Enzym häufig jedoch nicht, da der Blutpfropfen zu groß ist.“

Hier hat sich eine neue Behandlungsmethode bewährt: 

Die mechanische Thrombektomie (MTE), bei der ein Neuroradiologe oder Radiologe das Gerinnsel mit einem Katheter aus dem verstopften Gefäß zieht.

„Die Wirksamkeit der neuen Therapie wurde durch aktuelle Studien jüngst belegt“, erklärt Hamann, Direktor der Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation am Bezirkskrankenhaus Günzburg.

„Die Schlaganfallversorgung in Deutschland ist qualitativ sehr hoch“, weiß Professor Dr. med. Ralf Gold, 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und Direktor der Neurologischen Klinik am St. Josef Hospital in Bochum.  

Wichtig sei, dass die Patienten rechtzeitig in eine auf die Schlaganfallbehandlung spezialisierte Stroke Unit gelangen.

„Dafür steht ein Netz von bundesweit derzeit 276 zertifizierten Stroke Units (SU) zu Verfügung“, ergänzt Gold.

107 von ihnen sind überregionale SU, die technisch und personell noch besser ausgestattet sind und die weiteren 159 regionalen SU bei der Behandlung unterstützen. 

„Wir müssen künftig dafür sorgen, dass auch die MTE flächendeckend und rund um die Uhr für Patienten zu Verfügung steht“, sagt Professor Dr. med. Christoph Groden, Neuroradiologe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR). Er betont jedoch, dass dies nicht zu Lasten der Qualität gehen dürfe.

 „Die mechanische Thrombektomie sollte nur in Kliniken mit zertifizierter SU und von zertifizierten Neuroradiologen und Radiologen durchgeführt werden.“


Prof. Dr. med. Dierk Vorwerk, Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft und Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie des Klinikums Ingolstadt erläutert: „Zusammen mit der DGNR bilden wir seit etwa sieben Jahren Radiologen und Neuroradiologen in interventioneller Radiologie über ein strukturiertes, modulares Fortbildungskonzept aus. Nach Absolvierung von umfangreichen Kursen und praktischen Fortbildungsveranstaltungen kann die DeGIR/DGNR-Zertifizierung erworben werden.“ Professor Dr. med. Ansgar Berlis, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Neuroradiologen (BDNR) ergänzt: „Die Kombination aus Zertifizierung der Behandlungseinrichtung und desjenigen, der die schwierigen Interventionen durchführt, garantiert die hohe Qualität, die ein solch hochkomplexer Eingriff erfordert.“

In Deutschland können derzeit alle zertifizierten überregionalen Stroke Units die MTE anbieten. Sie bringen alle technischen und personellen Voraussetzungen mit – inklusive zertifizierter Neuroradiologen und Rund-um-die-Uhr-Versorgung. „Die regionalen Stroke Units, die nicht 24 Stunden lang die MTE anbieten können, sollten mit den überregionalen SU kooperieren und entsprechende Regelungen treffen“, ergänzt Professor Hamnan. Die jüngst etablierten Neurovaskulären Netzwerke (NVN) seien schon heute für diese Herausforderung gerüstet.

Die Experten der vier Gesellschaften und des Berufsverbandes sind sich einig:

  • Die endovaskuläre Therapie des Schlaganfall mit einer mechanischen Thrombektomie (MTE) erfordert eine große medizinische Expertise, gehört in die Hände zertifizierter Spezialisten und sollte ausschließlich in Kliniken mit zertifizierten Stroke Units durchgeführt werden.

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Prof. Dr. med. Gerhard F. Hamann
1. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Direktor der Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation am Bezirkskrankenhaus Günzburg
Tel.: +40 8221 96 2282, E-Mail: gerhard.hamann@bkh-guenzburg.de

Prof. Dr. med. Ralf Gold
1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Direktor der Neurologischen Klinik am St. Josef Hospital Bochum
Tel.: +40 234 509-2411, E-Mail: aerztlicherdirektor@klinikum-bochum.de

Prof. Dr. med. Christoph Groden
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
Direktor der Abteilung für Neuroradiologie Universitätsklinikum Mannheim
Tel.: +49 621 383-2443, E-Mail: christoph.groden@umm.de

Prof. Dr. med Ansgar Berlis
Präsident des Berufsverband Deutscher Neuroradiologen (BDNR)
Chefarzt der Klinik für Neuroradiologie, Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Klinikum Augsburg
Tel.: +49 821 400 2468, E-Mail: ansgar.berlis@klinikum-augsburg.de

Prof. Dr. med. Dierk Vorwerk
Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG)
Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie des Klinikums Ingolstadt
Tel.: +49 841-880 28 00, E-Mail: Dierk.Vorwerk@klinikum-ingolstadt.de

Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
Dagmar Arnold
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel.: 0711 8931-380
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org

Dipl. Biol. Barbara Ritzert
Telefon: 08157/93 97-0
Fax: 08157/93 97-97
E-Mail-Adresse: ritzert@proscience-com.de

Wolfgang Müller M.A.
Geschäftsführer
Telefon: 0211/312828
Fax: 0211/316819
E-Mail-Adresse: w.mueller@awmf.org
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
 

Weitere Informationen für international Medizin am Abend  Berlin Beteiligte:
http://www.dsg-info.de

Akutes Herzversagen + Kühlung, Diabetiker Typ II + Bluthochdruck, In-vitro-Fertilisation + Herz-Kreislauf-Stoffwechsel


Medizin am Abend Berlin Fazit:  Zum europäischen Kardiologiekongress (ESC) 2015 in London


Berliner Forscher: Kühlung als neue Therapie-Option beim akuten Herzversagen?

Bei Fieber (40,5°C) hat der Körper einen doppelt so hohen Energiebedarf wie bei einer Kühlung (33°C). Die Kühlung von Patienten mit akutem Herzversagen bedeutet also für das Herz eine Entlastung, weil der Stoffwechsel durch die Kühlung weniger Herzleistung benötigt. Das ist ein Ergebnis einer experimentellen Studie, an der die Charité Berlin und die Medizinische Universität Graz beteiligt waren, und die auf dem Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London vorgestellt wurde.

„Wir konnten auch zeigen, dass Fieber die Herzkraft schwächt und umgekehrt eine Abkühlung die Herzkraft erhöht. Dieser Effekt erreicht ein Ausmaß, das ansonsten nur mit starken Medikamenten, den Katecholaminen, erzielt wird, die allerdings das Herz schon auf kurze Sicht schädigen können“, so Studienleiter PD Dr. Heiner Post. Ob sich damit das Überleben beim akuten Herzversagen verbessern lässt, sei Gegenstand aktueller klinischer Studien.

Die Wissenschaftler verfolgen in ihrer Studie die Hypothese, dass die Abkühlung des Körpers auch bei einem akuten Herzversagen, etwa bei einem schweren Herzinfarkt, eingesetzt werden kann.

Stoffwechselprozesse sind temperaturabhängig. Bei einem Infekt entwickeln Menschen Fieber zur Steigerung der Immunabwehr und verbrauchen dafür zusätzliche etwa 1000 kcal pro Grad pro Tag.

Umgekehrt verfallen einige Tiere bei knappem Nahrungsangebot zum Jahresende in eine Winterruhe oder einen Winterschlaf mit Abfall der Körpertemperatur um mehrere Grad, dabei ist der Energiebedarf des Körpers pro Grad Celsius um sechs bis sieben Prozent reduziert. Eine Abkühlung wirkt, im Gegensatz zum entzündungsfördernden Fieber, einer Entzündung entgegen. PD Post: „In der Intensivmedizin macht man sich das seit mehreren Jahren bei wiederbelebten Patienten zu Nutze, indem diese Patienten abgekühlt werden und so auch eine Hirnschädigung begrenzt werden kann.“

Quelle: ESC 2015 Abstract Effects of hyperthermia and mild hypothermia on myocardial function in pigs: comparison to dobutamine; A. Alogna, M. Manninger-Wuenscher, M. Schwarzl, B. Zirngast, J. Verderber, D. Zweiker, P. Steendijk, H. Maechler, B. Pieske, H. Post





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Diabetiker mit Bluthochdruck: Hohe Messwerte in Arztpraxen häufig bagatellisiert und unterbehandelt
Das Herz-Kreislauf-Risiko von Typ-II-Diabetiker mit Bluthochdruck wird nach Blutdruckmessungen bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Internisten sehr oft unterschätzt, außerdem wird Bluthochdruck häufig unterbehandelt. In den Praxen wurde bei nur elf Prozent von 919 Untersuchungspersonen das 10-Jahres-Risiko als sehr hoch klassifiziert. Eine nachträgliche unabhängige Analyse des 10-Jahres Risikos gemäß den geltenden Leitlinien der europäischen Fachgesellschaften ergab jedoch ein sehr hohes Risiko bei 97 Prozent der untersuchten Patienten. Das zeigt die Auswertung der Daten aus dem deutschen T2TARGET Register, in das 919 Typ-II-Diabetiker mit behandeltem arteriellem Bluthochdruck eingeschlossen wurden. Die Studie wurde auf dem Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London vorgestellt.

Obwohl in der Gesamtgruppe 784 Patienten gemäß ABDM (Ambulantes 24-Stunden Blutdruck-Monitoring)-Profil einen nicht kontrollierten Bluthochdruck aufwiesen, wurde bei nur 59 Prozent der Patienten eine Therapie-Steigerung vorgenommen, berichtet Studien-Erstautor Prof. Dr. Thomas Mengden (Bad Nauheim).

Eine leitliniengerechte Anti-Bluthochdruck-Therapie mit dem Ziel einer Blutdrucknormalisierung kann das sehr hohe kardiovaskuläre Risiko von Hypertonikern mit Typ-II-Diabetes deutlich reduzieren.

Die Leitlinien der Fachgesellschaften empfehlen die Durchführung einer ambulanten 24-Stunden-Blutdruckmessung zur Therapiekontrolle.

Die prognostische Aussagekraft so einer Blutdruckmessung ist der Praxis-Blutdruckmessung deutlich überlegen, da nur mit der Langzeit-Blutdruckmessung Weißkittel-Effekte, eine versteckte Hypertonie oder eine isolierte nächtliche Hypertonie ausgeschlossen bzw. diagnostiziert werden können.

Prof. Mengden: „Mittels Langzeit-Blutdruckmessung konnte unter Praxisbedingungen im Rahmen unserer Registerstudie ein hoher Prozentsatz von unkontrollierten Hypertonikern mit Typ-II-Diabetes identifiziert werden. 15 Prozent hatten eine isolierte nächtliche Hypertonie, 14 Prozent eine Praxisnormotonie („masked treated hypertension“) und acht Prozent eine Praxishypertonie – Diagnosen, die nur durch die ABDM gesichert werden können.“

Die Zielbereiche für Hypertoniker mit Typ-II-Diabetes orientieren sich immer noch an der Praxis-Blutdruckmessung, die aufgrund verschiedener Limitationen eine nur eingeschränkte prognostische Bedeutung hat, so Prof. Mengden: „Es gibt bislang noch keine Empfehlungen welchem ABDM-Wert der Zielwert <140 b="" mmhg="" praxisblutdruck="">entspricht. Aus diesem Grunde werden wir in dem T2TARGET Register für die Praxisblutdruckwerte entsprechende Äquivalenzwerte für die Langzeit-Blutdruckmessung berechnen. Dies sollte es den hypertensiologisch tätigen Ärzten ermöglichen, ihre therapeutischen Ziele auch mittels Langzeit-Blutdruckmessung zu überprüfen. Des Weiteren schließt sich an die aktuelle Studie eine Langzeitbeobachtung unseres Registers an, um das errechnete kardiovaskuläre Risiko mit den tatsächlichen Ereignisraten zu vergleichen.“

Quelle: ESC 2015 Abstract Classification of blood pressure by office and ambulatory readings in hypertensive type 2 diabetic patients- results of the German T2Target registry in primary care; T. Mengden, U. Ligges, P. Bramlage, W. Sehnert



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Neue Studie: In-vitro-Fertilisation ist neuer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Krankheiten

Neuere Studien liefern Hinweise darauf, dass In-vitro-Fertilisation ein neuer wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen sein könnte. Das berichtete Dr. Emrush Rexhaj (Inselspital Bern) auf dem Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London.
Eine kürzlich publizierte Studie über „Retortenbabies“ zeigte eine ausgeprägte generalisierte Funktionsstörung der Gefäße und eine deutlich erhöhte Gefäßwanddicke (Intima-Media Dicke, IMT) der Halsschlagader im Vergleich zu Kontrollkindern. Im Gegensatz dazu war die Gefäß-Funktion zum Beispiel der Eltern dieser IVF-Kinder und bei natürlich gezeugten Geschwistern der IVF-Kinder normal. Dr. Rexhaj:

 „Das erlaubt den Schluss, dass IVF per se die Funktionsstörung der Gefäße verursacht.“ Die Funktionsstörung der Gefäße zusammen mit der erhöhten IMT entsprach bereits dem ersten Stadium einer vorzeitigen Arteriosklerose.

Als erste Folge der arteriellen Funktionsstörung der Gefäße manifestiert sich bei IVF-Kindern bereits in jungen Jahren ein erhöhter Blutdruck im Vergleich zu Kontrollgruppen, sagt Dr. Rexhaj: „In unserer 5-Jahre Folge-Studie bestand bei IVF-Kindern die Funktionsstörung der Gefäße weiter, und 24h-Blutdruckmessungen zeigten signifikant erhöhte systolische und diastolische Blutdruckwerte. Diese Daten sprechen für eine wahrscheinliche Zunahme der Häufigkeit von arteriellem Bluthochdruck in der IVF-Population bereits in jungen Jahren.“

Zusammengefasst zeigen die vorliegenden Daten, dass beim Menschen und im Tiermodell IVF per se zu vorzeitiger Gefäßalterung und arteriellem Bluthochdruck führt. Im Mausmodell ist ein sogenannter epigenetischer Mechanismus für diese Veränderungen verantwortlich, erklärt Dr. Rexhaj. Epigenetik befasst sich mit der Vererbung von nicht genetisch festgelegten Eigenschaften. Männliche IVF-Mäuse vererben zum Beispiel die Funktionsstörung der Gefäße an die nächste Generation. Ein Zusammenhang zwischen schädlichen Einflüssen während der Foetalzeit und einer erhöhten Häufigkeit von kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen im späteren Leben konnte bereits vielfach gezeigt werden, so Dr. Rexhaj. IVF umfasst die Manipulation des frühen Embryos in einer möglicher Weise besonders empfindlichen Phase: „Ein ähnlicher Mechanismus wird bei IVF-Kindern angenommen.“

„Die IVF-Population ist noch sehr jung, vorzeitige kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität tritt normalerweise ab dem fünften Lebensjahrzehnt auf.

Es werden deshalb weitere 20 bis 30 Jahre vergehen, ehe sich genaue Zahlen zu den IVF-induzierten kardiovaskulären Endpunkten herauskristallisieren werden“, so Dr. Rexhaj. 
„Das bedeutet, dass die pränatale Anamnese integraler Bestandteil jeder Anamnese sein und bei der Implementation von kardiovaskulärer Prävention und/oder der Behandlung kardiovaskulärer Krankheiten Berücksichtigung finden sollte.“
Die weltweite Infertilitäts-Häufigkeit wird konstant auf etwa neun Prozent geschätzt. 

Bereits heute werden in westlichen Ländern zwei bis fünf Prozent aller Geburten mit Hilfe von IVF ermöglicht.

„Diese neuen Daten machen deutlich, dass sich hier mittelfristig wohl ein Faktor entwickelt, der künftig einen relevanten Einfluss auf die Herz-Kreislaufmorbidität haben wird und daher in der Versorgungsplanung berücksichtigt werden sollte“, so der Pressesprecher der DGK Prof. Eckart Fleck (Berlin).

Quelle: ESC 2015 Abstract Assisted reproductive technologies-induced premature vascular ageing persists and evolves into arterial hypertension in adolescents; E. Rexhaj, R. Von Arx, D. Cerny, R. Soria, E. Bouillet, C. Sartori, U. Scherrer, SF. Rimoldi


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt:

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki, Tel.: 030 206 444 82

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9.000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.

360° TOP-Thema: Gestern: Gesundheitsgefahren durch Hitzewellen

Medizin am Abend Berlin Fazit: Gesundheitsgefahren durch Hitzewellen


http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/057/1805797.pdf 


http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/057/1805709.pdf 


Der Klimawandel hat problematische Auswirkungen auch auf die Gesundheit der Menschen. Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort (18/5797) auf eine Kleine Anfrage (18/5709) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf zahlreiche mögliche direkte und indirekte Folgen und rät zu erhöhter Wachsamkeit und Vorbeugung. Insbesondere die häufigeren und verlängerten Hitzewellen könnten für ältere und ganz junge Menschen gefährlich sein.

In einem Sachstandsbericht des Robert-Koch-Instituts von 2010 würden Erkrankungen aufgeführt, die klimabedingt zunehmen könnten, darunter Hitzekrämpfe, Hitzeohnmacht, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag, berichtet die Regierung. An heißen Tagen könne auch die Konzentration von Ozon und Feinstaub erhöht sein, worunter vor allem Patienten mit Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten.

Mit der Zunahme der Sonnen-UV-Strahlung könne zudem das Hautkrebsrisiko steigen. Daneben trete der "Graue Star" als eine der wichtigsten Nebenwirkungen (adverse Effekte) der UV-Strahlung auf. Die zunehmende Erwärmung könnte auch zu einer verlängerten Pollensaison führen und Allergiker zusätzlich belasten. Das Auftreten von Infektionskrankheiten sei hingegen multifaktoriell bedingt. Grundsätzlich denkbar sei jedoch, dass bestimmte Erreger neu oder verstärkt auftreten und Infektionen zunehmen könnten, die über Lebensmittel oder Wasser übertragen werden.

Die Bundesregierung habe in den vergangenen fünf Jahren zahlreiche Studien, Analysen und Sachstandsberichte zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit finanziert. Die Studien verdeutlichten, wie wichtig Anpassungen an den Klimawandel im Gesundheitssektor seien. Es bestehe aber weiterer Forschungsbedarf.

Was die Hitze betreffe, sei es wichtig, sich nicht nur an extrem heiße Tage anzupassen, sondern auch an die zunehmende Variabilität des Wetters, heißt es in der Antwort weiter. Hier sei jeder Einzelne gefordert, sich auf die Auswirkungen des Klimawandels einzustellen.

So könne eine gesunde und ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol und der Verzicht auf das Rauchen helfen, das eigene gesundheitliche Risiko zu senken und das "zunehmend belastende Wettergeschehen" besser zu verkraften. Daneben seien weitere Vorkehrungen sinnvoll, etwa die Verringerung sogenannter Wärmeinseln in Städten und ein klimaangepasstes Bauen.

Neuer Bluttest ermöglicht raschere Herzinfarktabklärung

Medizin am Abend Berlin Fazit:   Hamburger Studie: Neuer Bluttest ermöglicht raschere Herzinfarktabklärung und senkt Sterblichkeit

Europäischen Kardiologiekongress (ESC) 2015 in London
 
Ein neues diagnostisches Verfahren zur Abklärung, ob es sich bei akutem Brustschmerz um einen Herzinfarkt handelt, kann die Herzinfarkt-Sterblichkeit verringern und das Zeitfenster bis zur endgültigen Diagnose und Einleitung einer Therapie von bisher drei auf eine Stunde verkürzen.

Das ist das Ergebnis der „Biomarkers in Acute Vascular Care“ (BACC) Studie, die von PD Dr. Dirk Westermann (Herzzentrum Hamburg) auf dem Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London präsentiert wurde.

„Bei Patienten, die sich mit Brustschmerzen und Verdacht auf einen Herzinfarkt in einer Notaufnahme präsentieren, muss möglichst rasch abgeklärt werden, ob und welche weiteren therapeutischen Maßnahmen einzuleiten sind, oder ob man sie sicher wieder nach Hause entlassen kann. Wir benötigen hier möglichst präzise, zuverlässige und einfach anzuwendende Testverfahren.“

Die aktuellen Leitlinien empfehlen bei Verdacht auf Herzinfarkt, sofort bei der Aufnahme des Patienten und dann nochmals nach drei Stunden per Bluttest Troponin I zu messen. Dabei handelt es sich um einen Biomarker, der Aufschluss über Schädigungen der Herzmuskelzellen gibt.

Bis zur endgültigen Diagnose müssen Patienten also in jedem Fall zumindest drei Stunden im Krankenhaus bleiben. Nach derzeitigen Standards gelten Troponin I-Werte über 27 ng/L als erhöht.


„Der neue, hochsensitive Troponin-I-Test liefert viel rascher Ergebnisse und entdeckt auch viel niedrigere Troponin-I-Werte, die aber eine wichtige Rolle für das kardiovaskuläre Risiko spielen dürften“, so PD Westermann.

In die BACC-Studie wurden 1.045 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren eingeschlossen, die mit akutem Brustschmerz und Herzinfarkt-Verdacht in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf betreut wurden. Es wurden sowohl der herkömmliche Troponin-I-Test mit dreistündiger Wartezeit als auch das neue Testverfahren durchgeführt. Auf Basis des Standardverfahrens wurde bei 184 Patienten ein Herzinfarkt diagnostiziert und eine weitere stationäre Behandlung veranlasst, die anderen wurden nach Hause entlassen. Alle Patienten wurden über sechs Monate weiter untersucht.

Beim Vergleich der Ergebnisse beider Testverfahren stellte sich heraus, dass bereits ein Grenzwert von nur 6 ng/L Troponin I bei Aufnahme gemessen zuverlässiger den Ausschluss eines Herzinfarkts zulässt als die bisher empfohlenen 27 ng/L mit Wiederholungsmessung nach drei Stunden.

Zusätzlich zur BACC Studie überprüften die Hamburger Wissenschaftler die Relevanz dieses neuen Grenzwerts auch noch anhand der Daten der BiomarCaRE Studie, einer der größten Untersuchungen, in denen in der Allgemeinbevölkerung Troponin-I-Werte erhoben wurden.

Diese Daten bestätigten, dass Personen mit einem Troponin-I-Wert über 6 ng/L ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko aufweisen. 

Auf Basis dieser neuen Erkenntnisse wurde der niedrigere Grenzwert nochmals auf die BACC-Studienteilnehmer angewendet.

  • Es stellt sich heraus, dass die Sterblichkeit in dieser Gruppe niedriger gewesen wäre, wenn für die Entscheidung über Weiterbehandlung oder Entlassung die neue diagnostische Methode anstelle des bisherigen Standardverfahrens angewendet worden wäre.

„Der schneller anzuwendende Test und die niedrigeren Grenzwerte können die Sicherheit erhöhen, ob die richtigen Patienten nach Hause geschickt werden“, so PD Westermann.

Zusätzlich wurde der neue Algorithmus anhand der Daten aus zwei großen Kohortenstudien (ADAPT und APACE) mit mehr als 4.000 Patienten mit akutem Brustschmerz und Herzinfarkt-Verdacht validiert.

Quelle: ESC 2015 Hot Line Session I: Accurate and rapid diagnosis of myocardial infarction using a high sensi-tivity Troponin I 1-hour algorithm.


Medizin am Abend Berlin DirektKontakt: 

Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki, Tel.: 030 206 444 82

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9.000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.