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SuperCAVE: Vermehrtes viszerales Fett? Hormon Östradiol - Östrogene

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Sexualhormon Östradiol schützt weibliches Gehirn in der Lebensmitte

  • Wie wirken sich Sexualhormone und Körpergewicht auf das emotionale und kognitive Wohlbefinden aus? 

Die Forscherinnen Julia Sacher und Rachel Zsido fanden mit ihrem Team heraus, dass das Hormon Östradiol eine entscheidende Rolle dabei spielt, vor allem in der Lebensmitte Netzwerke im weiblichen Gehirn strukturell intakt und das Gedächtnis gesund zu erhalten. 

Sie analysierten dafür Daten von 974 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus einer großen bevölkerungsbasierten Studie des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationskrankheiten (LIFE).

Erhöhtes Organfett (Scan unten) beschleunigt die Alterung von Gehirnnetzwerken. Östradiol (Oe) scheint das Gehirn von Frauen während der Lebensmitte vor strukturellen Schäden (rechts oben).
Erhöhtes Organfett (Scan unten) beschleunigt die Alterung von Gehirnnetzwerken. 
Östradiol (Oe) scheint das Gehirn von Frauen während der Lebensmitte vor strukturellen Schäden (rechts oben). MPI CBS
 
  • Aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass vermehrtes viszerales Fett - das ist Körperfett, das eine Reihe wichtiger innerer Organe wie Leber, Bauchspeicheldrüse und Darm umgibt - das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen im späteren Lebensalter birgt. 

"Unser Ziel war es, zu untersuchen, ob überschüssiges Organfett mit einer Verringerung der strukturellen Netzwerke sowie der Speicherleistung unseres Gehirns über die gesamte Lebensdauer verbunden ist.

Wir wollten auch herausfinden, ob dieses Wechselspiel durch Östradiol beeinflusst werden kann.", sagt Studienautorin Rachel Zsido.

Östradiol ist ein aus Cholesterin bestehendes Hormon und das stärkste der drei natürlich produzierten Östrogene. 
  • Es ist das wichtigste Hormon im weiblichen Körper und hat viele erstaunliche Funktionen - vor allem aber trägt es entscheidend zur Erhaltung des weiblichen Fortpflanzungssystems bei. 
  • Auch Männer produzieren Östradiol, allerdings in viel geringeren Mengen. 
  • Bei beiden Geschlechtern wird Östradiol zusätzlich durch Fettgewebe, das Gehirn und in den Wänden der Blutgefäße produziert. 

Außerdem wirkt es gefäßerweiternd und antioxidativ. 

So kann Östradiol helfen, die Myelinarchitektur zu erhalten – und damit die Membran, die unsere Nerven schützt.

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Hormon-Labor  

Obwohl viszerales Fett und Östradiol offenbar gegensätzliche Rollen im Zusammenhang mit dem gesunden Alterungsprozess des Gehirns spielen, blieb bisher unklar, wie und zu welchem Zeitpunkt sie die Gehirnstruktur wechselseitig beeinflussen.

Um dieses Rätsel zu lösen, haben Zsido und ihre Kollegen einen großen Datensatz gesunder Erwachsener im Alter zwischen 20 und 80 Jahren, 501 Männer und 473 Frauen, aus der LIFE-Studie genauer untersucht.

"Wir schauten uns die Gehirnstruktur und das Körperfett der Probanden auf Bildern an, die aus dem Magnetresonanztomographen stammten, sowie die Gedächtnisleistung und den Östradiolspiegel im Blut.

  • Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass vermehrtes Organfett den negativen Einfluss des Alterns auf Hirnnetzwerke bei Männern und Frauen verstärkt. 
  • Wir haben außerdem festgestellt, dass Männer dieses Organfett früher ansetzen, während Frauen vor allem in der Lebensmitte davon betroffen sind.", erklärt die Wissenschaftlerin.

Hormone stärker berücksichtigen bei Risikoerkennung für Demenz oder Depression
 
"Durch die Abnahme von Östradiol in dieser mittleren Lebensphase wird der normale Alterungsprozess beschleunigt.

Es scheint aber so, als würde Östradiol das Gehirn von Frauen während der Lebensmitte vor strukturellen Schäden an der Grauen Substanz schützen", ergänzt Julia Sacher, die mit ihrer Forschungsgruppe untersucht, wie sich hormonelle Veränderungen auf Stimmung, emotionales Wohlbefinden und Kognition auswirken. 

"Wir haben uns eine Untergruppe von Frauen im Alter von 35 bis 55 Jahren genauer angesehen und festgestellt, dass ein niedriger Östradiolwert mit einer schwächeren Gedächtnisleistung während der Mitte des Lebens einhergeht.

  • Das ist auch der Altersbereich, in dem der Übergang in die Menopause stattfindet, die anfangs durch abrupte Östradiolschwankungen und schlussendlich durch den Stopp der Fortpflanzungsphase gekennzeichnet ist. 
  • Unserer Meinung nach bietet die Phase vor der Menopause daher ein wichtiges Zeitfenster, um eine beschleunigte Alterung des Gehirns und damit die Entwicklung neurodegenerativer Krankheiten wie Demenz oder Depression bei Frauen zu verhindern".

Eine zweite gemeinsame Studie unter der Leitung von Julia Sacher und Steffi Riedel-Heller vom Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) zeigte zudem eine entscheidende Interaktion zwischen ungünstigen Stoffwechselzuständen und einem anderen wichtigen Sexualhormon, dem Testosteron. 

  • Das Team fand heraus, dass erhöhte Testosteronwerte und Veränderungen im Körpergewicht die Anfälligkeit für Depressionen bei Frauen vor und nach dem Übergang in die Menopause unterschiedlich beeinflussen. 

„Zusammen betonen die Ergebnisse aus beiden Studien die Notwendigkeit, geschlechtsspezifische Unterschiede und Sexualhormone noch mehr zu berücksichtigen, wenn wir das Risiko für neurodegenerative Krankheiten untersuchen.“, fasst Julia Sacher zusammen.

Wichtig sei dies insbesondere in der Lebensmitte, da diese Übergangsphase für Frauen eine besondere Chance zur Prävention biete.

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PD Dr. Julia Sacher
Minerva-Forschungsgruppenleiterin, Gleichstellungsbeauftragte
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Rachel Zsido
Doktorandin, Doktorandenvertreterin
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Bettina Hennebach
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Originalpublikation:
JAMA Network Open (2019): "Association of estradiol and visceral fat with structural brain networks and cognitive health: A lifespan approach"

Doi:10.1001/jamanetworkopen.2019.6126

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https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen

Die fußballspezifische taktische Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern in Europa?

Medizin am Abend Berlin - MaAB - Fazit: Frauen vs. Männer – Taktische Leistungsfähigkeit im Fußball

UEFA fördert Studie zu geschlechtsspezifischen Unterschieden im europäischen Fußball. 

Erstmals kommen Positionsdaten zum Einsatz. 
 Wissenschaftler*innen der Deutschen Sporthochschule Köln vergleichen die fußballspezifische taktische Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern in Europa mit Hilfe von Positionsdaten.
Wissenschaftler*innen der Deutschen Sporthochschule Köln vergleichen die fußballspezifische taktische Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern in Europa mit Hilfe von Positionsdaten.
Foto: DSHS


Im modernen Fußball ist Taktik in allen Altersbereichen und Leistungsniveaus relevant; im Trainingsprozess wurde ihr lange wenig Aufmerksamkeit gewidmet.

Deshalb bietet die taktische Leistungsfähigkeit heute riesige Potenziale.

In einem neuen Projekt vergleichen Wissenschaftler*innen der Deutschen Sporthochschule Köln die fußballspezifische taktische Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern in Europa mit Hilfe von Positionsdaten. Gefördert wird die Studie durch die Union Europäischer Fußballverbände (UEFA).

Mit einem provokanten Werbespot haben die deutschen Fußballerinnen im Vorfeld der Fußball-WM der Frauen humorvoll mit einem Klischee gespielt, dem wohl viele schon einmal begegnet sind:

Frauen- und Männerfußballspiele unterscheiden sich. 

Im Spot heißt es über Frauenfußball:

 „Wie Amateurfußball, nur in Zeitlupe“.

  • Doch wo liegen objektive Unterschiede zwischen dem Spielverhalten von Frauen und Männern und wie stellen sich diese Unterschiede im europaweiten Vergleich dar?

Professor Daniel Memmert, Leiter der Studie:

„Wir suchen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im taktischen Verhalten von Frauen- und Männer-Nationalmannschaften und wollen einen Vergleich zwischen verschiedenen Ländern in Europa ziehen. 

Um einen geschlechtsspezifischen Bias bei der Bewertung zu vermeiden, setzen wir auf Positionsdaten statt der sonst üblichen Videodaten.“

Als objektive Analysewerkzeuge kommen neu entwickelte Key Performance Indizes und sportinformatische Analyseverfahren zum Einsatz, die auf künstlichen neuronale Netzen basieren.

Das Projekt des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik wurde von der UEFA als eines von nur sechs Projekten ausgewählt (Bewilligungsquote: 10%), dem eine Förderung zukommt.

Die Erkenntnisse sollen objektive Rückschlüsse auf die Ausbildung von Spieler*innen in verschiedenen Kulturen ermöglichen, zur Weiterentwicklung und Professionalisierung des Frauenfußballs im Bereich Taktik beitragen und eine Unterstützung dazu leisten, die öffentliche Wahrnehmung und die Attraktivität des Frauenfußballs auf Basis objektiver Bewertungskriterien zu fördern.

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Univ.-Prof. Dr. Daniel Memmert
Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
d.memmert@dshs-koeln.de

Sabine Maas Deutsche Sporthochschule Köln

Am Sportpark Müngersdorf 6
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https://www.dshs-koeln.de/visitenkarte/person/univ-prof-dr-daniel-memmert/

 

CAVE: Rettungsstellen-Mitarbeiter - Fragen Sie sich selbst einmal.....? Frühzeitiges Schmerzmanagement

Medizin am Abend Berlin MaAB - Fazit:

Antidepressiva können das empathische Einfühlungsvermögen verringern

  • Depression ist eine Störung, die oft mit starken Beeinträchtigungen des Soziallebens einhergeht. 
  • Bisher galt die Annahme, dass auch empathisches Einfühlungsvermögen, eine wesentliche Fähigkeit für ein gelingendes Sozialleben, bei der Depression beeinträchtigt ist. 

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von ExpertInnen von der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien konnte nun gezeigt werden, dass die Beeinträchtigungen des empathischen Einfühlungsvermögens bei Schmerzwahrnehmung offenbar auch auf Antidepressiva zurückgeführt werden können. 

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Translational Psychiatry veröffentlicht.  

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Die Geburt  

Medizin am Abend Berlin Einladungs-Hinweis zur Fortbildung: Schmerzmanagement  

 
Ein Forschungsteam um Claus Lamm vom Institut für Psychologische Grundlagenforschung und Forschungsmethoden an der Universität Wien, Rupert Lanzenberger von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien und Christian Windischberger vom Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der Medizinischen Universität Wien hat Empathie bei depressiven PatientInnen auf neurowissenschaftlicher Ebene untersucht. Die Forschung wurde durch den interdisziplinären Forschungscluster "Multimodal Neuroimaging in Clinical Neurosciences" der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien möglich gemacht.

Um die potentiell unterschiedlichen Einflüsse von akuter Depression und Antidepressiva auf das empathische Einfühlungsvermögen getrennt voneinander zu betrachten, untersuchten die ForscherInnen eine Gruppe von PatientInnen zu zwei Zeitpunkten:

Das erste Mal während einer akuten depressiven Phase, und zwar bevor sie Medikamente eingenommen hatten, und das zweite Mal nach dreimonatiger psychopharmakologischer Therapie mit Antidepressiva (hauptsächlich Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer).

Beide Male wurden die PatientInnen mittels funktioneller Magnetresonanztomographie untersucht, während sie Videos von Menschen sahen, die eine schmerzhafte medizinische Prozedur durchmachten.

Ihre Hirnaktivität sowie ihre empathischen Beurteilungen der Videos wurden mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen.

Es zeigte sich, dass vor der Behandlung weder die Hirnaktivität noch die Beurteilungen der akut depressiven Gruppe von der Kontrollgruppe abwichen. 

Erst nach dreimonatiger Einnahme von Antidepressiva konnten deutliche Unterschiede festgestellt werden: 

  • Die Patientengruppe zeigte wesentlich geringere empathische Reaktionen sowohl auf der Hirn-, als auch auf der Verhaltensebene. 
  • Betroffen waren Hirnregionen, die eng mit dem empathischen Einfühlungsvermögen, aber auch mit dem Schmerzempfinden in Zusammenhang stehen.
CAVE: "Diese verringerte Reaktion bei der Wahrnehmung von Schmerzen anderer war nicht auf eine allgemein gesenkte Empfindsamkeit gegenüber negativen Emotionen zurückzuführen", wie Markus Rütgen, Erstautor der Studie betont:

"Der geringere emotionale Einfluss negativer Ereignisse im sozialen Bereich könnte eventuell die Genesung erleichtern.

Wie sich die verminderte empathische Reaktion aber tatsächlich auf das Sozialverhalten der PatientInnen auswirkt, wird Gegenstand zukünftiger Forschung sein."

Publikation in "Translational Psychiatry"
Rütgen, M., Pletti, C., Tik, M., Kraus, C., Pfabigan, D. M., Sladky, R., Klöbl M., Woletz, M., Vanicek T., Windischberger, C., Lanzenberger, R., Lamm, C. Antidepressant treatment, not depression, leads to reductions in behavioral and neural responses to pain empathy. Translational Psychiatry, 9(1), 164. Published June 7, 2019.
DOI: https://doi.org/10.1038/s41398-019-0496-4

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Mag. Dr. Markus Rütgen
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Stephan Brodicky
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Originalpublikation:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/31175273

Sensorische Wahrnehmungen und Infektionn: CALCIUM und der ph-Wert im Blut

Medizin am Abend Berlin MaAB- Fazit: 

Ionenkanal mit Türsteher: Calcium-Ionen blockieren Kanalöffnung in Abhängigkeit vom pH-Wert

Biochemiker entdecken Ringstruktur an der Öffnung des Ionenkanals TRPML2, die von Calcium-Ionen verschlossen werden kann 
 http://www.uni-mainz.de/bilder_presse/09_biochemie_TRPML2_ionenkanal.jpg

 Ein Ring als Türsteher: Die extrazelluläre/lumenale Domäne des humanen TRPML2-Ionenkanals, dessen Struktur hier erstmals aufgeklärt wurde, arbeitet als pH-abhängiger Calcium-Kontrolleur – so wird die Funktion des Kanals in verschiedenen Zellkompartimenten reguliert. Abb./©: Kerstin K. Viet

  • Ionenkanäle sind Poren in der Membran von Zellen oder Zellorganellen, die den Transport von positiv oder negativ geladenen Teilchen, sogenannten Ionen, durch diese Membranen ermöglichen. 

Biochemikerinnen und Biochemiker der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) haben nun erstmals einen hochaufgelösten Blick auf den menschlichen Calcium-Ionenkanal TRPML2 und die Struktur eines großen Rings geworfen, den der Kanal auf einer Seite der Membran besitzt.

Dieser Ring fungiert praktisch als Türsteher und entscheidet über die Öffnung oder Schließung des Ionentransportwegs.

 „Wir konnten mit unserer Studie zum ersten Mal zeigen, wie die Struktur des Rings, der auch extrazelluläre/lumenale Domäne genannt wird, in menschlichem TRPML2 aussieht und dass er für die Interaktion mit Calcium verantwortlich ist“, teilt Jun.-Prof. Dr. Ute Hellmich von der JGU dazu mit.

  • Je nach pH-Wert können die Calcium-Ionen den Durchlass öffnen oder aber blockieren, sodass sie selbst nicht mehr passieren können.

Die Arbeitsgruppe um Ute Hellmich ging der Frage nach, welche strukturellen Eigenschaften des Ionenkanals dafür verantwortlich sind, dass er Calcium-Ionen durchlässt.

 „Calcium ist ein wichtiges zelluläres Signal, das auch bei vielen Krankheiten eine Rolle spielt“, so Hellmich.

 Das Element erfüllt zahlreiche Aufgaben im Körper, unter anderem reguliert es Enzyme und hilft bei Membranfusionen.

TRPML2, die Abkürzung steht für „Transient Receptor Potential Mucolipin“, ist ein Ionenkanal der Mucolipin-Unterfamilie der TRP-Kanäle, die beim Menschen für sensorische Wahrnehmungen relevant sind.

TRPML2 spielt unter anderem eine Rolle bei der Immunantwort auf Infektionen und erhöht die Infektiosität von Zika- und Dengue-Viren.

Mutationen in TRPML-Ionenkanälen führen im Menschen außerdem zu Blind- und Taubheit und zu neurologischen Schäden.

pH-Wert für Aktivität des Ionenkanals entscheidend

Ionenkanäle, so macht Hellmich deutlich, sind nicht einfach nur ein Loch oder eine Pore, sondern die Kanäle öffnen und schließen sich.

Dies wiederum bedingt, ob und wie zelluläre Prozesse ablaufen.

 „Bei TRPML2 haben wir jetzt entdeckt, dass die extrazelluläre/lumenale Domäne, die oben auf dem Kanal sitzt, in Abhängigkeit vom pH-Wert Calcium bindet“, erklärt Kerstin Viet, Erstautorin der Veröffentlichung im Fachmagazin Structure. Sie hat die Untersuchungen im Rahmen ihrer Masterarbeit vorgenommen und dafür den Preis der Adolf Todt-Stiftung erhalten.
  • Bei einem hohen pH-Wert, also bei einem Wert von etwa 7 außerhalb der Zelle, können die Calcium-Ionen an den Ring koppeln und ihn dadurch verschließen. 
  • Umgekehrt ist es den Calcium-Ionen bei einem niedrigen pH-Wert, wie er in bestimmten intrazellulären Kompartimenten vorherrscht, nicht mehr möglich, die Öffnung zu verriegeln. 

„Der Ring funktioniert wie ein Türsteher für den Rest des Ionenkanals“, beschreibt Viet die Aufgabe.

Damit reguliert er die Aktivität des Kanals:

  • Der Ionenkanal soll nur im Innern der Zelle, wo ein niedriger pH-Wert vorherrscht, aktiv sein beziehungsweise dann aktiv werden, wenn ein bestimmtes Signal in der Zelle Calcium anfordert. 

Wäre er auch an der Zelloberfläche aktiv, so könnte es zu Zellschädigungen kommen. 

„Das ist recht schlau geregelt und wichtig dafür, wie die Zelle zum Beispiel auf eine virale Infektion reagiert“, so Hellmich mit einem Hinweis darauf, dass der gesamte Ablauf, wann und wie ein Ionenkanal geöffnet oder geschlossen wird, insgesamt noch nicht wirklich gut verstanden ist.

Bei den anderen beiden Ionenkanälen der menschlichen Mucolipin-Unterfamilie, TRPML1 und TRPML3, ist ebenfalls ein solcher Türsteher-Ring vorhanden, sodass die drei Arten nun auch erstmals miteinander verglichen werden können.

Die Darstellung der ersten strukturellen Informationen über den Ionenkanal TRPML2 erfolgte durch die Arbeitsgruppe Membranbiochemie in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis von Prof. Dr. Tanja Schirmeister in der Pharmazie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie mit Wissenschaftlern der European Synchrotron Radiation Facility (ESRF) in Grenoble und den Arbeitsgruppen von Jun.-Prof. Dr. Nina Morgner, Goethe-Universität Frankfurt, und Prof. Dr. Hermann Schindelin, Universität Würzburg.

Weiterführende Links: 

https://www.blogs.uni-mainz.de/fb09hellmich/membrane-biochemistry/ -

Arbeitsgruppe Hellmich: Membranbiochemie

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Jun.-Prof. Dr. Ute Hellmich
Membranbiochemie
Institut für Pharmazie und Biochemie – Therapeutische Lebenswissenschaften
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-26182
Fax +49 6131 39-25348
E-Mail: u.hellmich@uni-mainz.de
https://www.blogs.uni-mainz.de/fb09hellmich/jun-prof-dr-ute-a-hellmich/

Petra Giegerich Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Forum 3
55099 Mainz
Deutschland
Rheinland-Pfalz

Telefon: 06131 39-22369
Fax: 06131 39-24139
E-Mail-Adresse: idw@uni-mainz.de

Originalpublikation:
Kerstin K. Viet et al.
Structure of the Human TRPML2 Ion Channel Extracytosolic/Lumenal Domain
Structure, 6. Juni 2019
DOI: https://doi.org/10.1016/j.str.2019.04.016
https://www.cell.com/structure/fulltext/S0969-2126(19)30161-3

 

Cannabis in der Medizin: Cannabisarzeimittel

Medizin am Abend Berlin - MaAB - Fazit: Statement: Cannabis als Medizin

Prof. Dr. Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt UAS nimmt Stellung zum Einsatz von Cannabis in der Medizin und dem Recht von Kranken auf dieses Medikament 

Prof. Dr. Heino Stöver
 Prof. Dr. Heino Stöver Frankfurt UAS


Mit dem am 10. März 2017 in Kraft getretenen Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften hat der Gesetzgeber die Möglichkeiten zur Verschreibung von Cannabisarzneimitteln erweitert. 

Prof. Dr. Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) ist erstaunt, dass das Gesetz keine Indikationsbereiche festgelegt hat. Dies ist aus seiner Sicht für Deutschland sehr ungewöhnlich, da man sonst in Gesetzen sehr detaillierte Vorgaben mache.

  • Stöver sieht darin für Cannabispatientinnen und -patienten und deren behandelnde Ärztinnen und Ärzte große Vorteile, da deren Handlungsspielraum somit vergrößert wurde. 
  • Bis Deutschland zu einer Regelversorgung mit Cannabis gekommen ist, sei es aber noch ein weiter Weg. 

Während im Vorfeld des Gesetzeserlasses von rund 2.000 betroffenen Patientinnen und Patienten ausgegangen wurde, sind es mittlerweile vermutlich über 40.000 Betroffenen, die Cannabis als Medizinprodukt nutzen. 

Im zweiten Jahr nach der Gesetzesänderung hat die Zahl der Cannabisrezepte weiter deutlich zugelegt:

Man kann daher heute von etwa 15.000 Patienten ausgehen, die eine Kostenerstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen erhalten. 
  • Weitere 15.000-30.000 Patienten erhalten vermutlich Privatrezepte mit oder ohne Kostenerstattung (Quelle: ACM-Mitteilungen vom 10. März 2019 unter 

https://www.cannabis-med.org/german/acm-mitteilungen/ww_de_db_cannabis_artikel.p...

„Cannabis ist in Deutschland leider noch kein Medikament wie jedes andere. Mit dem Cannabis als Medizin-Gesetz wurden jedoch sehr gute rechtliche Voraussetzungen geschaffen“, so Stöver. Deutschland stehe mit dem Gesetz bei diesem Thema weltweit an der Spitze – zumindest auf dem Papier sei die gesetzliche Neuregelung der Therapie mit Cannabis-Medikamenten beispiellos.

  • Das Besondere an der gesetzlichen Regelung ist die Möglichkeit einer Verschreibung durch jede Ärztin/jeden Arzt in Deutschland in Kombination mit dem Anspruch auf eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen.

„In Deutschland könnten mehr als eine Millionen Menschen von einer Therapie mit Cannabis profitieren“, schätzt Stöver.

„Ein zentrales Problem aber ist, dass in den meisten Fällen weder die Patientinnen und Patienten noch die Ärztinnen und Ärzte wissen, dass Cannabis als Medizin helfen könnte.

Die Wissenslücke in der Ärzteschaft ist ein Flaschenhals beim Einsatz von Cannabis in Deutschland. 

  • Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte lehnen eine Behandlung mit Cannabis ab, weil sie diesem skeptisch gegenüberstehen, verunsichert sind, Angst vor negativer Reputation haben oder die bürokratischen Hürden fürchten.“

„Erst wenn es für jeden, dem Cannabis helfen könnte, eine reale Therapieoption mit vielfältigen Cannabis-Medikamenten gibt, haben wir eine Normalität und hierdurch eine Regelversorgung erreicht“, betont Stöver.  

Der Weg von der Ausnahmemedizin in die Regelversorgung ist jedoch lang. Gegenwärtig wird die Versorgung mit Cannabis noch aus den Niederlanden und Kanada gedeckt.

  • In den kommenden Jahren soll medizinisches Cannabis dann auch in Deutschland angebaut werden. 

Wann genau, steht noch in den Sternen.

Das Gesetz sieht gemäß den Vorgaben des Einheits-Übereinkommens von 1961 über Suchtstoffe der Vereinten Nationen die Einrichtung einer staatlichen Stelle, der so genannten Cannabisagentur, vor.

Diese wird den Anbau von Cannabis für medizinische Zwecke in Deutschland steuern und kontrollieren.

  • Im April 2019 wurden erste Zuschläge für den Anbau und die Ernte von insgesamt 7200 kg Cannabis für vier Jahre erteilt. 


„Durch das jahrzehntelange Verbot von Cannabis und dem Verbot damit zu forschen, ist viel Wissen um Cannabis als Medizin verloren gegangen.

Es ist essentiell, dieses vergessene Wissen wieder in die Köpfe, in Hochschulen und Lehrbücher zu bringen“, plädiert Stöver. „Die Arzneipflanze Cannabis zeichnet sich durch ein weites Einsatzspektrum aus. 

Die zahlreichen unterschiedlichen Sorten Cannabis könnten eine ganze Apotheke füllen.

Gerade für chronisch kranke Menschen, die über viele Jahre Medikamente einnehmen müssen, sind die vergleichsweise geringen Nebenwirkungen von Cannabis ein Gewinn an Lebensqualität“, betont Stöver. „Cannabis ist vielseitig anwendbar. Die orale Einnahme und das Inhalieren sind nur die beiden gängigsten Anwendungsformen.

  • Möglich sind diverse Rezepturen für die speziellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten von Zäpfchen über Tee bis zu Salben.“

Gemeinsam mit Maximilian Plenert, der selbst ADHS- und Cannabispatient ist und sich die Medikation auf dem Rechtsweg erstritten hat, hat Stöver

 „Cannabis als Medizin Praxisratgeber für Patienten, Ärzte und Angehörige“ verfasst. 

Der Ratgeber stellt die erste umfassende Publikation zu dieser Thematik im deutschsprachigen Raum dar.

Neben einer Einführung zur Cannabispflanze und deren Wirkung gibt er Antworten auf rechtliche wie medizinische Fragen und zeigt auf, wie man eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erreichen kann und welche Widerspruchsvorlage man verwenden sollte.

Da die Cannabisblüte noch ohne Beipackzettel abgegeben wird, stellt das Werk diesen erstmals für Patientinnen und Patienten zur Verfügung.

Plenert, Maximilian; Stöver, Heino: Cannabis als Medizin Praxisratgeber für Patienten, Ärzte und Angehörige, Fachhochschulverlag Frankfurt am Main 2019, ISBN: 978-3-943787-90-0, 19 Euro (zuzüglich Portokosten)


Zur Person Stöver:
Prof. Dr. Heino Stöver ist Dipl.-Sozialwissenschaftler und Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS. Er leitet seit über zehn Jahren das Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF). Stövers Forschungsschwerpunkte sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung, da die Zielgruppen seiner Forschung gesundheitlich und teils sozial stark belastet sind und oft zu spät behandelt werden; die späte Behandlung verursacht hohe Kosten und kann zum Tod führen. In den letzten fünf Jahren hat Stöver mehr als 20 Forschungsprojekte für nationale und internationale Auftraggeber durchgeführt und dafür Dritt- und Forschungsfördermittel in Höhe von mehr als 2,5 Mio. Euro eingeworben. Zurzeit leitet er u.a. das Teilprojekt „Evaluation von Maßnahmen zur Schadensminimierung im Hinblick auf offene Drogenszenen“ im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens DRUSEC. Darüber hinaus ist er an mehreren EU-Verbundprojekten beteiligt. Stöver hat beispielsweise am Projekt „Central Asia Drug Action Programme“ mitgewirkt, bei dem eine Beratungs- und Behandlungsstruktur für Drogenkonsumierende in Zentralasien entwickelt wurde und das von der EU Kommission mit insgesamt 900.000 Euro gefördert wurde.

Zum Institut für Suchtforschung (ISFF):
Das Institut für Suchtforschung (ISFF) an der Frankfurt UAS arbeitet seit 1997 an der Weiterentwicklung zielgruppenspezifischer und lebensweltnaher Prävention, Beratung und Behandlung von Suchterkrankungen. Es erforscht Sucht in ihren verschiedenen Erscheinungsformen sowie die mit Sucht in Zusammenhang stehenden Probleme und Aspekte. Das Institut fördert den Ausbau von interdisziplinären Beziehungen zu Kooperationspartnern auf nationaler und internationaler Ebene. Forschungsprozesse und -resultate finden in Lehre und Studium Berücksichtigung.


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Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Prof. Dr. Heino Stöver
Telefon: +49 69 1533-2823
E-Mail: hstoever@fb4.fra-uas.de

Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt am Main
Deutschland
Hessen

Sarah Blaß
Telefon: 069/1533 3041
Fax: 069/1533 2403
E-Mail-Adresse: blass@kom.fra-uas.de


Weitere Informationen zum Institut für Suchtforschung unter:

 http://www.frankfurt-university.de/isff

 

Fortgeschrittener Lymphdrüsenkrebs: B-Zell-Lymphomen/akute lymphatischer Leukämie

Medizin am Abend Berlin - MaAB- Fazit: 

Erster Patient am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) erfolgreich mit Gentherapie Kymriah behandelt

Erstmals ist am UKL unter Federführung von Prof. Uwe Platzbecker, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I und Leiter des Bereichs Hämatologie und Zelltherapie sowie den Oberärzten Dr. Georg-Nikolaus Franke und Dr. Vladan Vucinic die Gentherapie Kymriah bei einem Patienten angewendet worden. 

Der Mann leidet an fortgeschrittenem Lymphdrüsenkrebs. 

Bei ihm sind alle verfügbaren medizinischen Therapien bereits ausgeschöpft worden. 

Eine erfolgreiche Behandlung mit Kymriah könnte sogar zu einer Heilung führen. 

  • Das UKL ist derzeit das einzige Zentrum in Ostdeutschland, das für die Behandlung mit Kymriah qualifiziert ist. 
 
Die ersten Tage haben gezeigt, dass die Therapie angeschlagen hat.

Der Patient ist frei von Nebenwirkungen, sein Zustand hat sich bereits wesentlich verbessert.

  • Die Gentherapie Kymriah mit dem Wirkstoff Tisagenlecleucel ist eine Kombination aus Zell- und Gentherapie. 
  • Mit ihr können aggressive Formen von B-Zell-Lymphomen und akuter lymphatischer Leukämie behandelt werden. 

Als erste so genannte CAR-T-Zelltherapie weltweit wurde Kymriah im Jahr 2017 in den USA zugelassen.

In Europa erfolgte die Zulassung im August 2018, Hersteller ist das Schweizer Pharma-Unternehmen Novartis.

Die Kosten für eine Behandlung betragen rund 340.000 Euro.

"Für die Zelltherapie verwenden wir angereicherte Immunzellen.

Die benötigten Bestandteile werden mittels Apherese, auch als Blutaustausch oder Blutwäsche bezeichnet, direkt aus dem Blut des Patienten gesammelt, gehen dann in ein Speziallabor in den USA und werden dort gentechnisch so manipuliert, dass sie zielgerichtet gegen einen ganz bestimmten Tumor vorgehen, nachdem sie dem Betroffenen wieder zugeführt wurden", erläutert Prof. Platzbecker.


  • "Neu ist dabei, dass kein Antikörper die Krebszelle bindet und zerstört, sondern die Immunzelle, also die T-Zelle selbst. 
  • Das bezeichnet man als CAR-T." 
  • CAR-T steht für "Chimeric Antigen Receptor T-Zell-Therapie".


Bei der Gentherapie Kymriah richtet sich die Manipulation ganz konkret gegen das Molekül CD19, das auf den Krebszellen zu finden ist.

Dank dieses Rezeptors können die CAR-T-Zellen alle CD19-tragenden Zellen identifizieren und beseitigen.

Patient bleibt nebenwirkungsfrei - erster Teilerfolg

 
Die ersten zehn Tage nach Rückgabe des veränderten Zellmaterials in den Körper des Patienten werden als kritischer Zeitraum gesehen, weil schwere Nebenwirkungen wie Fieber, Lungenentzündungen bis hin zu einem so genannten Zytokinsturm auftreten können. 

  • Als Zytokinsturm bezeichnet man eine grippe-artige, überschießende Immunreaktion, etwa wie nach einer Impfung, bei der zu viele Hormone freigesetzt werden. 
  • Bei dieser Entzündungsreaktion kann der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen werden.

Nach Ablauf dieser Zeit kann Prof. Platzbecker jedoch die gute Nachricht verkünden, dass es dem ersten Leipziger Kymriah-Patienten bestens gehe.

"Bei ihm traten keine schweren Nebenwirkungen auf, das ist hervorragend", freut sich der UKL-Experte über den ersten Teilerfolg.

  • Nun können die manipulierten Zellen ihre "Wanderung" in die Lymphknoten des Mannes angehen und beginnen, die Krebszellen zu zerstören. 

Nach den Worten Platzbeckers darf dies allerdings nicht in einem zu schnellen Tempo passieren: "Wir wollen einen sanften Abbau", meint der Hämatologe.


Von einem Erfolg würde er sprechen, wenn der Tumor nach drei Monaten mindestens nicht weiter gewachsen sei und nach einem Jahr im besten Fall komplett oder zumindest zur Hälfte verschwunden sei.

Die erste Bildgebung nach der Therapie zeigte bereits ein teilweises Ansprechen.

Für Klinikdirektor Platzbecker, der seit Oktober 2018 am UKL tätig ist, soll die neue Zelltherapie zu den zentralen Aspekten seiner klinischen Arbeit hier gehören.

Der erste Einsatz der Kymriah-Therapie stellt daher einen wichtigen Meilenstein für ihn dar.

Weitere Anwendungen werden wohl folgen.

 Bei vier Patienten am UKL haben die Krankenkassen bereits ihre Genehmigung erteilt.

Und auf der Warteliste befinden sich fünf weitere Personen.

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Heute - und diese Woche: Hitzesentivere Personen/Patienten

Medizin am Abend Berlin - MaAB - Fazit: Summer in the City: Wie ältere Menschen mit der Hitze in der Stadt umgehen

Für diese Woche sind Temperaturen über 30 Grad angesagt. 

Vor allem für ältere Menschen hat diese Hitze einen großen Einfluss auf die Gesundheit. 

Das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) und die Interdisziplinäre Alternswissenschaft (IAW) der Goethe-Universität Frankfurt a. M. untersuchen, wie ältere Menschen in der Stadt damit umgehen und was Kommunen tun können, um ihnen den Alltag zu erleichtern. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachThema: Laborgemeinschaften in Berlin  
 
  • „Bei Hitze ändern viele ältere Menschen ihr Alltagsverhalten. 
  • Das gilt vor allem für hitzesensitivere Personen, also diejenigen, die sich besonders bei Hitze belastet fühlen. 

Sie erledigen Besorgungen zum Beispiel in den kühleren Morgen- oder Abendstunden oder verschieben sie ganz“, berichtet ILS-Wissenschaftlerin Kerstin Conrad, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Penger (IAW) die Auswirkungen der Hitze in der Stadt auf ältere Menschen untersucht hat. 

Durch altersbezogene, körperliche Einschränkungen sind sie geringer anpassungsfähig an steigende Temperaturen und weniger leistungsfähig.

Prognostizierte Klimaveränderungen wie anhaltende Hitzeperioden oder steigende Temperaturen stellen Städte vor Herausforderungen.

„Alltägliche Mobilität ist eine Grundvoraussetzung zur gesellschaftlichen Teilhabe und vor allem auch wichtig, um die Grundversorgung sicherzustellen. 

CAVE: Dies gilt auch in einem Krankenhaus bzw. anderen Gesundheitseinrichtungen.

 Das Thema hat daher eine große politische Dimension.

Die Kommunen sind gefragt, die Umwelt- und Wohnumgebungen für ihre alternde Bevölkerung anzupassen“, so Conrad weiter.

Bisherige Maßnahmen reichen von Trinkwasserspendern und Sonnenschutz an Haltestellen bis zu baulichen Veränderungen wie hellere Straßenbeläge und Fassaden, die die Strahlung effektiver reflektieren.

„Neben individuellen Verhaltensanpassungen kann auch die Stadt- und Verkehrsplanung viel tun, um älteren Menschen den Alltag bei Hitze zu erleichtern und ein gelingendes gesundes Altern zu sichern“, so Conrad.

Zu den Ergebnissen der Forschung ist das aktuelle ILS-TRENDS „Summer in the City:

Wie ältere Menschen der ‚Heißzeit‘ in der Stadt begegnen“ erschienen.

Es stellt Ergebnisse zu klimatischen Veränderungen, außerhäuslicher Mobilität und Gesundheit älterer Menschen aus den Projekten autonomMOBIL und amore vor (gefördert von der Fritz und Hildegard Berg-Stiftung sowie von der Dr. Pritzsche-Stiftung im Deutschen Stifterverband).

Das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut, das die aktuelle und künftige Entwicklung von Städten interdisziplinär und international vergleichend untersucht. Weitere Informationen auf www.ils-forschung.de.

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Kerstin Conrad, Dipl.-Geographin
Telefon: + 49 (0) 231 9051-278
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Theresa von Bischopink
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E-Mail-Adresse: theresa.vonbischopink@ils-forschung.de


Originalpublikation:
Conrad, Kerstin; Penger, Susanne (2019): Summer in the City: Wie ältere Menschen der „Heißzeit“ in der Stadt begegnen. Dortmund = ILS-Trends 1/19.

Untersucher-Zuweisung: Chemosaturation: Leberkrebs mit Lebermetastasen

Medizin am Abend Berlin - MaAB - Fazit: Hochgezielte Chemotherapie gegen Leberkrebs: Radiologen der Asklepios Klinik Barmbek sind europaweit führend

• „Chemosaturation“ ermöglicht die Behandlung von nicht bislang nicht operablen Lebertumoren und Lebermetastasen

• Chefradiologe Prof. Brüning und sein Team haben seit 2013 Erfahrung mit der lokal begrenzten Chemotherapie und versorgen aktuell mehr Patienten als jede andere Klinik in Europa 

 
  • Erst seit wenigen Jahren profitieren Patienten mit Leberkrebs und Lebermetastasen von einer Therapie, bei der Ärzte mithilfe einer lokal begrenzten Chemotherapie gegen die Tumoren vorgehen, die bisher als nicht behandelbar galten. 

Prof. Dr. Roland Brüning, Chefarzt der Radiologie und Neuroradiologie der Asklepios Klinik Barmbek, war 2013 einer der ersten Spezialisten in Deutschland, der die sogenannte „Chemosaturation“ erfolgreich einsetzte.

  • Mittlerweile hat sich das Hamburger Team um Prof. Brüning sowohl in Deutschland als auch in Europa zu einem der aktivsten Zentren mit diesem hoch effektiven, innovativen Verfahren entwickelt– und mehr Patienten behandelt als die Universitätskliniken.
  • Während gut abgegrenzte Lebertumore operativ entfernt werden können – auch das eine Spezialität der Asklepios Klinik Barmbek - werden große oder verstreute Herde üblicherweise mit einer intravenös gegebenen Chemotherapie behandelt.

 „Es kommt allerdings vor, dass Tumoren oder Metastasen nicht operabel sind und auch nicht gut auf eine herkömmliche Chemotherapie ansprechen – genau dann kann die Chemosaturation eine Behandlungsmöglichkeit der Wahl und für die Betroffenen eine echte Chance sein“, sagt Professor Brüning.

Der Grund: Im Gegensatz zur herkömmlichen Chemotherapie können wir bei der Chemosaturation eine wesentlich höhere Dosierung einsetzen – denn die Therapie wirkt nur auf die Leber begrenzt und wird nach der Passage durch die Leber über ein spezielles Filtersystem und eine leistungsstarke Pumpe wieder abgesaugt. 

Somit kommt praktisch nur die Leber in Kontakt mit dieser hochdosierten chemotherapeutischen Substanz“, erläutert der Radiologe.

Regelmäßig werden so Patienten behandelt, die unter einer Tumorerkrankung des Auges leiden, dem sogenannten Aderhautmelanom, wenn dieser Tumor Metastasen in der Leber bildet.

Aber auch in der Leber entstandene Tumoren wie zum Beispiel das Gallengangskarzinom lassen sich mit der Chemosaturation effektiv behandeln.

Für die Chemosaturation führt der Operateur einen Katheter in die untere Hohlvene ein, der mit zwei Ballons versehen ist, die die Lebervenen nach unten und oben verschließen.

So wird die Leber vom restlichen Blutkreislauf isoliert. 

Über einen weiteren Katheter in der Leberarterie gelangt das Chemotherapeutikum in das Organ.

Während der eigentlichen Therapie, die eine knappe Stunde in Anspruch nimmt, wird das gesättigte – also saturierte – Blut außerhalb des Körpers gefiltert und anschließend zurück in den Blutkreislauf geleitet.

  • „Das Verfahren ermöglicht also eine hochdosierte aber sehr gezielte Chemotherapie und erlaubt es uns gleichzeitig, die Chemotherapie-typische Belastung für den Patienten sehr gering zu halten.
  • Auch eine offene Operation ist für die Chemosaturation nicht notwendig, stattdessen reichen kleine Einstichstellen für die Katheter aus“, so Professor Brüning. 
  • Systemische, also den ganzen Körper betreffende Nebenwirkungen der Chemotherapie, lassen sich so größtenteils vermeiden.

Bei insgesamt 30 Patienten haben Professor Brüning und sein Team das Verfahren bislang angewandt, was auf den ersten Blick nicht viel klingt.

Wenn man allerdings weiß, dass in ganz Europa nur 300 Eingriffe seit der Einführung des Verfahrens durchgeführt wurden und zehn Prozent davon alleine in der Asklepios Klinik Barmbek erfolgten, ergibt sich ein ganz anderes Bild.

Sichere Therapie durch Erfahrung und Interdisziplinarität

Eben diese regelmäßige Anwendung und der in den vergangenen Jahren erworbene Erfahrungsschatz sind laut Professor Brüning entscheidend für die sichere Durchführung der Chemosaturation: „Es braucht ein eingespieltes Team, das in der Lage ist, die Einführung der Katheter ebenso zu überwachen wie zum Beispiel Körperkreislauf und auch die Blutgerinnung.“ Ebenso wichtig für die Patientensicherheit: Interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Die gehört in der Asklepios Klinik Barmbek – einem von drei klinisch tätigen, von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren in Deutschland – durch so sogenannte Tumor-Konferenzen und Onko-Boards zur etablierten Praxis.

Hier werden gemeinsam mit Kollegen unter anderem aus der Chirurgie unter Leitung von Prof. Dr. Karl Oldhafer und der Onkologie unter Leitung von Dr. Dr. habil. Axel Stang sowie der Gastroenterologie (Leitung Prof. Dr. Thomas von Hahn) die individuelle Situation jedes einzelnen Patienten besprochen - gemeinsam entsteht eine persönliche Therapieempfehlung.

Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Methode besonders effektiv bei Aderhautmelanomen und Gallengangskrebs (auch Cholangiozelluläres Karzinom bzw. CCC); wenn dieses innerhalb der Leber (intrahepatisch) entsteht.

Studien über die langfristigen Prognosen der mittels Chemosaturation behandelten Patienten gibt es noch nicht – dafür ist das Verfahren noch zu jung.

Ende 2018 konnten die Barmbeker Experten allerdings in Zusammenarbeit mit mehreren deutschen Universitätskliniken eine Fachveröffentlichung zu genau diesem Thema vorlegen, weitere Arbeiten folgen.

Ein Videointerview mit Prof. Dr. Roland Brüning über die kathetergestützte Behandlung von Lebertumoren finden Sie unter diesem Link:

Medizin am Abend Berlin Link: Film  

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Asklepios Kliniken
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Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA zählen zu den führenden privaten Betreibern von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland. Die Klinikgruppe steht für eine hoch qualifizierte Versorgung ihrer Patienten mit einem klaren Bekenntnis zu medizinischer Qualität, Innovation und sozialer Verantwortung. Auf dieser Basis hat sich Asklepios seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren dynamisch entwickelt. Aktuell verfügt der Konzern über rund 160 Gesundheitseinrichtungen in 14 Bundesländern. Dazu zählen Akutkrankenhäuser aller Versorgungsstufen, Fachkliniken, psychiatrische und forensische Einrichtungen, Rehakliniken, Pflegeheime und Medizinische Versorgungszentren. Im Geschäftsjahr 2018 wurden 2,3 Millionen Patienten in Einrichtungen des Asklepios Konzerns behandelt. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeiter.
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Einladung zur Studie: ganzheitliches studentisches Gesundheitsmanagement (SGM)

Medizin am Abend Berlin - MaAB Fazit: Wie studiere ich gesund?

„Healthy Campus Mainz“: JGU und Universitätsmedizin Mainz starten Online-Befragung aller Studierenden 

Medizin am Abend Berlin ZusatzLink: StudienEinladung  
 
„Wie viel bewegen Sie sich?

Wie sehr fühlen Sie sich durch das Studium gestresst?“

An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz wird in den kommenden Wochen eine Online-Befragung der rund 32.000 Studierenden durchgeführt.

Das Projekt „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“ ist eine interdisziplinäre Kooperation der JGU und der Universitätsmedizin Mainz, die im Rahmen des Präventionsgesetzes als Modellvorhaben für fünf Jahre durch die BARMER finanziert wird.


Start der Online-Befragung von Studierenden im Projekt „Healthy Campus Mainz“

Start der Online-Befragung von Studierenden im Projekt „Healthy Campus Mainz“
Thomas Hartmann / JGU

Ziel von „Healthy Campus Mainz – gesund studieren“ ist, die Studienbedingungen an der JGU zu verbessern und die Gesundheit der Studierenden nachhaltig zu fördern.

Der Projektleiter PD Dr. Pavel Dietz hofft auf reges Interesse und eine hohe Beteiligung an der Befragung: „Wir sind natürlich auf die Mithilfe unserer Mainzer Studierenden angewiesen, denn nur so erfahren wir, wo Bedarf besteht und welche Bedürfnisse sie haben. Die Studis sollten also in den nächsten Tagen dringend ihre E-Mail-Postfächer checken – und natürlich mitmachen!“ Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland, verdeutlicht die Bedeutung der Umfrage: „Die Befragung ist ein Meilenstein bei der Entwicklung eines Gesundheitsmanagements für Studierende der JGU. Sie ist das Fundament für die Entwicklung passgenauer Gesundheitsmaßnahmen für die Studierenden.“

Spende an Kinderkrebshilfe Mainz bei hoher Teilnehmerzahl

Mit ihrer Teilnahme unterstützen die Studierenden nicht nur ihre Alma Mater auf ihrem Weg zu einer gesunden Universität, sondern tun darüber hinaus Gutes: Bei 5.000 vollständig ausgefüllten Fragebögen werden mit der Unterstützung des Vereins zur Förderung der Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin in Mainz e. V. 1.000 Euro an die Kinderkrebshilfe Mainz e. V. gespendet.

Alle Studierenden der JGU erhalten eine E-Mail über das Onlineportal JOGUStINe. Zudem kann der Link zur Befragung direkt über die Projektwebsite healthycampus.uni-mainz.de sowie über Instagram (@healthycampusmainz) angeklickt werden.

Weitere Informationen:
In den kommenden Jahren soll an der JGU ein ganzheitliches studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) aufgebaut werden.

Die aktuelle Befragung ist der Auftakt.

Durchgeführt wird sie vom Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin und der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz sowie dem Institut für Sportwissenschaft, dem Institut für Psychologie und dem Institut für Publizistik der JGU.


Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.

Über die BARMER
Einen zuverlässigen Partner in Sachen Gesundheit finden rund 9,1 Millionen Versicherte bei der BARMER. Viele von ihnen vertrauen der Krankenkasse seit Beginn ihres Berufslebens und oft seit Generationen. Die Kranken- und Pflegeversicherung der BARMER stellt sicher, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer finanziellen Situation – auf einem hohen medizinischen Niveau behandelt und pflegerisch versorgt werden können. Der Leistungskatalog der BARMER sieht mehr vor, als der Gesetzgeber von gesetzlichen Krankenkassen fordert. Getreu ihrer Maxime ‚Gesundheit weiter gedacht’ gehören zum Angebot der BARMER ein hohes Serviceniveau, innovative Gesundheitsangebote, zahlreiche Apps und Online-Services, Betriebliches Gesundheitsmanagement, zertifizierte Präventionskurse oder zuverlässige Früherkennungskonzepte. Bundesweit stehen den Versicherten 400 Geschäftsstellen mit durchgängigen, langen Öffnungszeiten zur Verfügung. Telefonisch sind die Kundenberater der Kasse rund um die Uhr erreichbar – auch per Video-Telefonie.

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Zellulärer Lipidstoffwechsel - Fettstoffwechsel

Medizin am Abend Berlin - MaAB- Fazit: Zelluläre Müllentsorgung: Innsbrucker Zellbiologen entdecken neuen Protein-Abbau-Weg mit unerwarteter Funktion

Damit Zellen ihre Funktion erfüllen und gesund bleiben, müssen laufend neue Proteine gebildet sowie alte und fehlerhafte Proteine entfernt werden. 

Defekte in diesen Prozessen können zu Erkrankungen wie Krebs oder Neurodegeneration führen. 

Ein Team um den Zellbiologen David Teis vom Biozentrum der Medizin Uni Innsbruck konnte nun einen neuen Protein-Abbau-Weg identifizieren, der zudem auch eine essentielle Funktion im intrazellulären Lipidstoffwechsel erfüllt. 

Das neue Wissen lässt potentielle Therapie-Ansätze für den gezielten Abbau von Proteinen erwarten. 

https://www.i-med.ac.at/pr/pressebilder/images2019/Grafik_Proteinabbau.jpg
 (c)MUI/Teis

Zellen müssen ihren intrazellulären Abfall entsorgen und recyclen.

  • Damit wird verhindert, dass sich Proteine ansammeln und Schaden anrichten. 


Zellen bedienen sich dafür eines ausgeklügelten Müll-Managements, das bestimmte Gruppen von Proteinen in unterschiedliche Proteinabbau Systeme einschleust. Für den gezielten Abbau von Membran-Proteinen waren bisher zwei Entsorgungswege bekannt: ERAD (ER-assoziierte Proteindegradation) und der ‚multivesicular body‘ (MVB) Weg, der vom Proteinkomplex ESCRT (‚endosomal sorting complexes required for transport’) gesteuert wird.

„Sind diese Abbauprozesse aufgrund einer Fehlfunktion gestört, kann das zu schwerwiegenden Erkrankungen von Krebs bis Neurodegeneration führen“, weiß Zellbiologe David Teis, der mit seinem Team an der Sektion für Zellbiologie des Innsbrucker Biozentrum seit vielen Jahren zum Zellstoffwechsel forscht und die Funktion des ESCRT-Komplexes bereits maßgeblich aufklären konnte.

Regieübernahme bei der zellulären Müllentsorgung

Im Rahmen eines FWF-geförderten Projekts und in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team von Wissenschafter*innen der ETH Zürich, der Universität Osnabrück und dem Research Institute of Molecular Pathology, IMP, in Wien stellte sich Erstautor Oliver Schmidt aus dem Innsbrucker Biozentrum nun die Frage, ob tatsächlich alle Protein-Abbauwege in Zellen bekannt sind oder nicht.

Mit Bäckerhefe, einem Modellorganismus, in dem diese hoch konservierten Abbau-Wege ebenso zu finden sind wie in humanen Zellen, entdeckte das Team tatsächlich einen neuen Abbau-Weg.

 „Durch die Ausschaltung des ESCRT-Systems konnten wir mit genetischen Screens erkennen, dass ein weiterer Mechanismus – EGAD (Endosome und Golgi-assozierte Degradation) – eine zentrale Rolle im Müllmanagement übernimmt“, so Schmidt.

Der EGAD-Prozess benutzt eine molekulare Maschine, die unter anderem Membran-Proteine aufspürt, die verwaist sind und nicht auf den richtigen Organellen sitzen.

Sind diese verwaisten Proteine einmal erkannt, sorgt EGAD dafür, dass sie für den Abbau markiert und aus der Membran der Organellen herausgelöst werden.

Erst in dieser Form können sie vom Proteasom, einem zellulären Müllzerkleinerer, abgebaut werden.

Überraschende Rolle im zellulären Lipidstoffwechsel

Unter den Proteinen, die über den EGAD-Pfad abgebaut werden, fanden sich auch viele, die im Fettstoffwechsel der Zelle eine Rolle spielen.

„Unsere Experimente zeigen, dass zu wenig Sphingolipide produziert werden, wenn der EGAD-Weg nicht funktioniert“, erklärt Teis.

Sphingolipide sind spezielle Fettmoleküle und einer der Hauptbestandteile in der Membran tierischer Zellen.

  • Ein Mangel an Sphingolipiden führt zu einer falschen Zusammensetzung der Membranen und damit zu schweren Membran-Defekten. 

Die Zellen regeln die Produktion von Sphingolipiden über die Orm-Proteine.

„Orm2, ein Substrat des EGAD-Wegs, das wir im Hefe-Modell gefunden haben, kommt auch in humanen Zellen vor und wird mit der Entstehung chronisch entzündlicher Erkrankungen in Verbindung gebracht“, so Schmidt, der sich vor diesem Hintergrund in weiteren Untersuchungen auf den Einfluss des EGAD-Pfades im Rahmen des Fettstoffwechsels fokussieren will.


Der EGAD-Pfad könnte sich als vielversprechende Angriffsfläche für neue therapeutische Ansätze erweisen.

„Unsere Ergebnisse dürften für künftige biotechnologische Innovationen, also für die Entwicklung von Medikamenten relevant sein, mit denen Proteine gezielt abgebaut werden sollen.

Damit könnte es gelingen, die schädliche Akkumulation von Proteinen zu korrigieren und die Behandlung von damit verbunden Erkrankungen zu ermöglichen“, schließt Teis.

Die Entdeckungen der Innsbrucker Zellbiologen wurden in der renommierten Fachzeitschrift The EMBO Journal publiziert.

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Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.rer.nat David Teis
Sektion für Zellbiologie
Tel.: +43 512 9003 70191
E-Mail: David.Teis@i-med.ac.at

Doris Heidegger Medizinische Universität Innsbruck
Innrain 52
6020 Innsbruck
Österreich
Tirol



Doris Heidegger
E-Mail-Adresse: doris.heidegger@i-med.ac.at

Originalpublikation:
Endosome and Golgi‐associated degradation (EGAD) of membrane proteins regulates sphingolipid metabolism. Oliver Schmidt et al. The EMBO Journal (2019) e101433
https://doi.org/10.15252/embj.2018101433

CAVE-Kreislauflabor-Untersucher: Elektrokardiogramm (EKG) www.fokus-ekg.de

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Neue Herz-EKG-basierte Vorhersagemethode für Schlaganfall-Risiko

Forscher des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen haben eine Methode entwickelt, mit der sich das Schlaganfallrisiko potentiell deutlich präziser ermitteln lässt als bisher. 

Erste vielversprechende Ergebnisse wurden ausgezeichnet. 

Medizin am Abend Berlin ZusatzFachLink: EKG  

  • Eine der häufigsten Ursachen für Schlaganfall ist der plötzliche Verschluss einer Hirnarterie durch Blutgerinnsel, entweder bei Verengung der hirnversorgenden Arterien oder bei Vorhofflimmern. 
  •  

Die Gerinnselbildung kann durch Medikamente stark reduziert werden. 

Weil diese Gerinnungshemmer als Nebenwirkung ein erhöhtes Blutungsrisiko haben, werden sie nur bei Personen mit hohem Schlaganfallrisiko eingesetzt.

Nun haben Forscher des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen (UHZ) eine Methode entwickelt, mit der sich das Schlaganfallrisiko deutlich früher als bisher ermitteln lassen könnte. 

  • Sie zeigten, dass ein erhöhtes Schlaganfallrisiko oft mit einer elektrischen Leitungsverzögerung des Herzens einhergeht, die mittels Elektrokardiogramm (EKG) ermittelt werden kann. 

Die Studie wurde Ende März auf dem europäischen Herzrhythmuskongress in Lissabon vorgestellt und als zweitbeste von 1.000 eingereichten Arbeiten ausgezeichnet.

„Wir hoffen, bei an sich unauffälligen Patienten ohne nachgewiesenes Vorhofflimmern ein erhöhtes Schlaganfallrisiko identifizieren zu können.

Dadurch könnten mehr gefährdete Personen als bislang eine präventive Therapie erhalten“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Thomas Arentz, Leiter der Abteilung Rhythmologie der Klinik für Kardiologie und Angiologie II am UHZ.

Denn die Gerinnselbildung kann durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, welche die Blutgerinnung hemmen, stark reduziert werden.

Doch gleichzeitig fördern sie das Blutungsrisiko.

Darum werden bislang nur Patienten auf diese Weise behandelt, bei denen aufgrund von Vorhofflimmern und weiteren Risikofaktoren wie Alter, Diabetes und Hypertonie das Risiko eines Schlaganfalls besonders hoch ist.

Vernarbtes Herzgewebe gibt Hinweis auf Schlaganfallrisiko

Das Verfahren basiert auf der Erkenntnis zahlreicher vorangegangener Forschungsarbeiten, dass besonders Patienten mit krankhaft vernarbtem Vorhof von einer Blutgerinnsel-Bildung und einem daraus entstehenden Schlaganfall betroffen sind.

  • Die neue EKG-Analyse misst die mit Vorhofvernarbung einhergehende elektrische Leitungsverzögerung und kann dadurch betroffene Patienten mit hoher Treffsicherheit identifizieren.

„Bei vier von fünf Patienten zeigten sich die krankhaften Vorhofvernarbungen im EKG bereits zwei Jahre vor dem Schlaganfall“, sagt Studienautor Dr. Amir Jadidi, Oberarzt der Abteilung Rhythmologie der Klinik für Kardiologie und Angiologie II am UHZ.

  • „Im Gegenzug blieben Patienten mit einem unauffälligem EKG in den nächsten fünf Jahren von einem Schlaganfall verschont“, so Jadidi weiter.

Für ihre auf dem europäischen Herzrhythmuskongress in Lissabon vorgestellte Studie hatte das Forschungsteam Daten von mehr als 150 Patienten ausgewertet.

„Ausschlaggebend bleibt nun zu zeigen, ob durch diese neue Methode der Einsatz von blutverdünnenden Medikamenten auch wirklich besser auf den individuellen Patienten abgestimmt werden kann.

Dafür werden derzeit, unter Führung des Universitäts-Herzzentrums in Bad Krozingen, Vorbereitungen für eine europaweite Studie getroffen“, berichtet Arentz.

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Prof. Dr. Thomas Arentz
Leiter der Abteilung für Rhythmologie
Klinik für Kardiologie und Angiologie II
Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen
Telefon: 07633 402-4322
thomas.arentz@universitaets-herzzentrum.de

Breisacher Straße 153
79110 Freiburg i. Br.
Deutschland
Baden-Württemberg


Benjamin Waschow
E-Mail-Adresse: benjamin.waschow@uniklinik-freiburg.de

CAVE-Untersucher: Akute Lungenembolie - HoT-PE Studie der Gerinnungshemmer

Medizin am Abend Berlin - MaAB - Fazit: 

  • Was ist die beste Therapie bei akuter Lungenembolie?

Zwei große Studien der Universitätsmedizin Mainz empfehlen neue Strategien im Krankenhaus und belegen die Wirksamkeit und Sicherheit der ambulanten Behandlung. 
 
In Deutschland erleiden immer mehr Menschen eine akute Lungenembolie.

Mehr schwerkranke Patienten könnten von einer frühen Auflösung des Lungenthrombus mit einem Medikament profitieren.

  • Für stabile Patienten, die einen Blutgerinnungshemmer erhalten, kommt eine frühe Entlassung in Betracht.

Dies belegen zwei Studien aus dem Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) und dem Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I der Universitätsmedizin Mainz. Sie unterstreichen die große Bedeutung des Krankheitsbildes „akute Lungenembolie“ für die Bevölkerung und liefern Hinweise für eine bessere Behandlung.Die beiden Studien wurden in der renommierten kardiologischen Fachzeitschrift „European Heart Journal“ veröffentlicht.

  • Eine akute Lungenembolie entsteht durch ein Blutgerinnsel, das sich zumeist in den Beinvenen bildet und von dort in die Lungenarterien eingeschwemmt wird. 
  • Die Patienten leiden an Atemnot und in schweren Fällen kann es zum Herz-Kreislaufversagen kommen. 

Ziel der Therapie ist es, den Thrombus möglichst schnell aufzulösen und neue Lungenembolien („Rezidive“) zu verhindern.

Lungenembolien werden immer häufiger

Die akute Lungenembolie gehört weltweit zu den häufigsten Todesursachen.

In der ersten Mainzer Studie, der europaweit größten Erhebung zu diesem Krankheitsbild, wurden die Daten von rund 886.000 Patientinnen und Patienten, die zwischen 2005 und 2015 aufgrund einer Lungenembolie in Deutschland behandelt worden waren, analysiert (Quelle: Statistisches Bundesamt).

Die Häufigkeit der Erkrankung ist in diesem Zeitraum angestiegen, vor allem bei älteren Patienten.

Dagegen nahm der Anteil der Patienten, die nach einer akuten Lungenembolie im Krankenhaus starben, von 20 Prozent im Jahr 2005 auf rund 14 Prozent im Jahr 2015 ab.

Dieses Ergebnis kann vermutlich weiter verbessert werden:

Die Analyse zeigte nämlich, dass nur 23 Prozent der Patienten mit schwerer Lungenembolie und instabilen Kreislaufverhältnissen eine Thrombus-auflösende Therapie (Thrombolyse) erhielten.

  • Die Ergebnisse unserer epidemiologischen Studie bestätigen, dass die akute Lungenembolie ein häufiges und potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild ist. 

Sie deuten ferner darauf hin, dass mehr schwer kranke Patienten mit Lungenembolie von einer Thrombus-auflösenden Therapie profitieren könnten“, so PD Dr. Mareike Lankeit, Juniorgruppenleiterin für Klinische Studien im CTH.

Bestimmte Patienten können frühzeitig entlassen und ambulant behandelt werden

Nicht alle Patienten mit Lungenembolie sind schwer krank:

Mehr als 95 Prozent sind zum Zeitpunkt der Diagnose stabil.

  • Einige von ihnen kommen, insbesondere wenn sie eine gute Herz- und Lungenfunktion und keine schweren Begleiterkrankungen haben, für eine ambulante Behandlung in Frage. 

Die Mainzer „Home Treatment of Pulmonary Embolism“ (HoT-PE) Studie untersuchte daher die Wirksamkeit und Sicherheit einer frühen Entlassung und ambulanten Behandlung sorgfältig ausgewählter Patienten, die mit einem oralen Gerinnungshemmer Rivaroxaban (XareltoTM) behandelt wurden.

An der HoT-PE nahmen Kliniken in sieben europäischen Ländern teil.

Diese akademische Studie wurde von der Universitätsmedizin Mainz initiiert und geleitet.

Sie wurde von der Bayer AG, dem Zulassungsinhaber für den Gerinnungshemmer, finanziell unterstützt.

Die Zwischenauswertung der ersten 525 Patienten zeigte, dass der primäre Endpunkt der Studie – eine symptomatische oder tödliche neue Thrombose oder Lungenembolie innerhalb der ersten drei Monate – lediglich bei drei Patienten (0,6 Prozent) auftrat.

Damit war von einem positiven Ausgang der gesamten Studie mit mehr als 99,6 Prozent Sicherheit auszugehen;

HoT-PE konnte somit vorzeitig mit einem positiven Ergebnis beendet werden. 

Todesfälle infolge der Lungenembolie oder der gerinnungshemmenden Therapie kamen nicht vor.

„Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass wir anhand der in HoT-PE getesteten Kriterien Patienten mit Lungenembolie und einem niedrigen Risiko sicher und zuverlässig als Kandidaten für eine frühe Entlassung und ambulante Behandlung identifizieren können“, so Univ.-Prof. Dr. Stavros Konstantinides, Ärztlicher Direktor des CTH und Leiter der Studie.

„Dank dieser Strategie können die mit dem Krankenhausaufenthalt verbundenen Komplikationen vermieden und Behandlungskosten reduziert werden.“

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Originalpublikation:
Trends in thrombolytic treatment and outcomes of acute pulmonary embolism in Germany:
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz236
Early discharge and home treatment of patients with low-risk pulmonary embolism with the oral factor Xa inhibitor rivaroxaban: an international multicentre single-arm clinical trial:
https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehz367

Fettleibige Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Studie: Übergewichtig durch Videospiele?

Sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die intensiv Computer spielen, tatsächlich fettleibiger? 

Eine Meta-Studie mit Beteiligung der Universität Würzburg hat das nun untersucht. 

Das Klischee stimmt – aber nur bei Erwachsenen. 
 
Ein pummeliger Jugendlicher sitzt stundenlang auf dem Sofa mit dem Controller in der Hand, direkt daneben die fettigen Chips und die ungesunde Cola auf dem Couchtisch.

So stellen sich viele Menschen die typischen Gamerinnen und Gamer vor.

Daher ist auch das Vorurteil, das intensives Spielen von Videospielen dick macht, weit verbreitet. Zurecht?

„Die Studienlage bei Kindern und Jugendlichen widerspricht dem Stereotyp, bei Erwachsenen gibt es kleine Zusammenhänge zwischen Computerspielen und Körpermasse“, erklärt Professor Markus Appel, Kommunikationspsychologe an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg. Forscher der JMU (Markus Appel, Caroline Marker) und der Johannes-Kepler-Universität Linz bzw. dem Leibniz-Institut für Bildungsverläufe in Bamberg (Professor Timo Gnambs) haben mit einer Meta-Analyse insgesamt 20 aussagekräftige Studien mit mehr als 38.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewertet. 
  • Der Zusammenhang zwischen Videospielen und Übergewicht bzw. Körpermasse zeigt sich aber nur in geringem Umfang. 
  • Lediglich ein Prozent des individuellen Übergewichts kann demnach durch die Zeit mit Videospielen erklärt werden.

Kein Zusammenhang bei Kindern und Jugendlichen

  • Der Zusammenhang konnte auch nur bei Erwachsenen nachgewiesen werden, bei Kindern und Jugendlichen jedoch nicht. 
  • „Möglicherweise bleiben fettleibigere Personen beim Übergang ins Erwachsenenalter eher ihrem Hobby Videospielen treu, während für andere neue Freizeitangebote wichtiger werden“, vermutet Appel.

In der Vergangenheit haben sich schon einige Forscherinnen und Forscher mit der Frage beschäftigt, inwiefern Videospiele und Übergewicht zusammenhängen.

„Übergewicht und Fettleibigkeit werden meist mit Medienkonsum im Sitzen verbunden, wie Fernsehen oder nicht-aktive Videospiele“, schreibt das Forscherteam in seiner aktuellen Studie, die im Fachmagazin

„Social Science and Medicine“ erschienen ist.

Doch die einzelnen Untersuchungen kamen bislang zu unterschiedlichen Ergebnissen, daher der aktuelle Vergleich.

Weniger Zeit beim Sport

Warum es zu dem Zusammenhang kommt?

  • „Wir haben einen signifikanten indirekten Effekt gefunden, der zeigt, dass Menschen, die mehr Zeit mit Videospielen verbringen auch weniger Zeit mit Sport verbringen und daher ein höheres Körpergewicht bzw. mehr Körpermasse haben“, schreibt die das Team aus Würzburg und Linz. 

Andere Faktoren, wie zum Beispiel eine ungesunde Ernährung vor der Spielekonsole oder Schlafmangel, konnten aufgrund zu weniger Studien nicht überprüft werden.


Die Forscherinnen und Forscher haben bei ihrer aktuellen Analyse lediglich nicht-aktive Videospiele berücksichtigt – also solche, die man im Sitzen spielen kann.

Aktive Videospiele, zum Beispiel Wii-Sports oder Pokémon Go, bei denen Bewegung erforderlich ist, wurden bewusst nicht berücksichtigt.

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Prof. Dr. Markus Appel
Lehrstuhl für Kommunikationspsychologie und Neue Medien
Universität Würzburg
T: +49 (931) 31-86176 (Sekretariat)
markus.appel@uni-wuerzburg.de

Sanderring 2
97070 Würzburg
Deutschland
Bayern 

Kristian Lozina
Telefon: 0931 / 31-85300
E-Mail-Adresse: kristian.lozina@uni-wuerzburg.de

Originalpublikation:
Exploring the myth oft he chubby gamer: A meta-analysis on sedentary video gaming and body mass. Caroline Marker, Timo Gnambs, Markus Appel. Social Science and Medicine, 2019