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Dr. Andreas Koch: Chronische Leistenschmerzen - Symptome der Sportlerleise

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Die verflixte Sportlerleiste

Leistenschmerz bei Sportlern ist keine Bagatelle. 

Der plötzliche Ausfall eines professionellen Athleten kann nicht nur für seine eigene berufliche Karriere, sondern auch für seine Mannschaft enorme Folgen haben. 

Besonders hoch ist die Quote dieser Verletzung im Fußball und Eishockey. 

Während bei Eishockeyspielern eine Leistenverletzung in zwischen 13 bis 20 Prozent der Fälle bekannt ist, liegt die Inzidenz unter männlichen Fußballspielern für chronischen Leistenschmerz bei bis zu 18 Prozent. 

Eine zuverlässige Diagnose, was wirklich den Leistenschmerz auslöst, ist aber oft sehr schwierig.

  • Betroffen von Leistenschmerzen sind vor allem Sportler, deren Bewegungsablauf durch schnelle Bewegungen mit abrupten Richtungswechseln gekennzeichnet ist. 

Gerade bei Fußballspielern, die im Laufschritt tretende und drehende Bewegungen ausführen, kombiniert mit kraftvollem Schießen des Balles, ist der akut einsetzende Leistenschmerz häufig zu beobachten. 

Auch bei Mannschaftssportarten wie Rugby, Football, Eis- und Feldhockey ist ein vermehrt durch Leistenschmerz bedingter Ausfall der Spieler zu verzeichnen. 

Aber auch Tennisspieler und Marathonläufer sind nicht selten betroffen. 

Bereits beim einfachen Joggen konnte eine Belastung des Hüftgelenkes mit dem 8-Fachen des eigenen Körpergewichts nachgewiesen werden.

Dr. Andreas Koch, Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie, Cottbus: 

 „Trotz der Häufigkeit von Leistenschmerzen bei Sportlern gibt es immer noch eine große diagnostische Unsicherheit.  

Schwierig wird die Diagnosestellung, wenn trotz aller Diagnostik und konservativen Maßnahmen der Schmerz in Ruhe verschwindet, sich aber unter Wiederaufnahme der Belastung zurückmeldet und keine echte Hernie nachweisbar ist.  

Dabei ist die klare Differenzierung entscheidend, um unnötige Operationen zu vermeiden, dauerhaften Schäden vorzubeugen und eine zielgerichtete Therapie einzuleiten.“

Symptome der Sportlerleiste

Bei einer „Sportlerleiste“ geben Patienten meist ziehende, teilweise stechende Schmerzen an. 

Diese haben fast immer eine Ausstrahlung Richtung Oberschenkelinnenseite (Adduktorenansatz) sowie zur Außenseite des Skrotums. 

Häufig hat der Schmerz auch einen brennenden, fast elektrisierenden Charakter, was ein eindeutiger Hinweis für eine Nervenkompression ist. 

Diese Nervenkompression entsteht, wenn die für eine Sportlerleiste typische Protrusion der Leistenkanalhinterwand bei Anspannung der Bauchmuskulatur den Nerven lokal komprimiert.

Bei der Sportlerleiste liegt eine umschriebene Schwäche im medialen Anteil der Leistenkanalhinterwand vor. Hierdurch kommt es zu einer lokalisierten Vorwölbung der Transversalisfaszie in den Leistenkanal hinein. Dies führt bei Anspannung der Bauchdeckenmuskulatur und bei abrupten Bewegungen zu einem für die Sportlerleiste typischen Schmerz, welcher durch Kompression des R. genitalis des N. genitofemoralis hervorgerufen wird. Zusätzlich führt diese Schwäche der Leistenkanalhinterwand zu einer Erweiterung des Leistenkanals mit Retraktion des lateralen Anteils des M. rectus abdominis an seinem Ansatz am Os pubis.

Therapie der Sportlerleiste


Bei der Versorgung von Sportlerleisten gibt es noch kein ideales Therapiekonzept. 

Es fehlen prospektiv randomisierte Studien, welche die verschiedenen therapeutischen Ansätze und Verfahren vergleichen. Die Therapie richtet sich vor allem nach der „vermuteten“ zugrundeliegenden Ursache. Sie reicht von Schonung und anschließenden konservativen Trainingsprogrammen bis hin zu teils aufwendigen Operationen. Grundsätzlich gilt, je mehr die Beschwerden in Richtung Symphyse/Adduktoren ausstrahlen, desto eher sollte ein konservativer Ansatz gewählt werden und je mehr nach inguino-skrotal, desto eher operativ.

Konservative Therapie

Vor allem Zerrungen, Risse, Entzündungen und Reizungen sind der konservativen Therapie zugänglich. 

Hierbei wird durch Schonung der auslösende Reiz vermieden. 

  • Zusätzlich können durch antiinflammatorische Medikation und/oder lokale Injektion von Kortikosteroiden, Traumeel und Dextrose die Beschwerden gebessert werden. 
  • Intensive physiotherapeutische Programme mit Stretching und Friktionsbehandlungen sowie Massagen haben einen wichtigen Stellenwert im Rahmen der sportlichen Rehabilitation. 
  • Zusätzlich werden Koordinations- und Stabilisationsübungen zum Ausgleich muskulärer Dysbalancen sowie osteopathische Maßnahmen durchgeführt.


Operative Therapie

Prinzipiell werden 3 unterschiedliche operative Verfahren diskutiert. 

Geht man von einer Nervenkompression aus, so sollte eine lokale Neurolyse oder Neurektomie erfolgen. 

Für die „Imbalance“ der beteiligten Muskulatur werden neben Refixationen des lateralen Rektusmuskelrandes auch sog. Releasing-Verfahren vorgeschlagen. 

Außerdem wird die Stabilisierung der umschriebenen Schwäche/Vorwölbung der Leistenkanalhinterwand mit oder ohne Netzverstärkung empfohlen. 

Bei der Minimal-Repair-Technik nach Muschaweck, wird selektiv der Hinterwanddefekt unter Schonung der intakten Anteile mittels einer Fasziendopplung repariert. 

Dieses OP-Verfahren, das in Lokalanästhesie im tageschirurgischen Setting durchgeführt werden kann, vermeidet den Einsatz großflächiger, nichtresorbierbarer Kunststoffprothesen und ermöglicht den Erhalt des Muskelgleitlagers. 

In einer Studie mit 129 Patienten, davon 67 % professionelle Sportler, wurde die Effektivität nachgewiesen. So konnten die operierten Sportler im Durchschnitt nach 7 Tagen das Training wiederaufnehmen. 

Nach 14 Tagen waren 80 % der Sportler beschwerdefrei und konnten an ihre alte Form anknüpfen.

Nachbehandlung

Die Rekonvaleszenz umfasst mindestens 2 bis 6 Wochen. 

Die Nachbehandlung sollte in Zusammenarbeit mit speziell ausgebildeten Physiotherapeuten erfolgen. 

Eine Schonung und das Vermeiden schweren Hebens sind obsolet. 

„Do what you feel you can do“ ist heute die Ansage an den Patienten. 

Die Druckbelastung eines Husten- oder Niesstoßes liegt deutlich höher. 

Gerade nach offenen Nahtverfahren wie dem Minimal-Repair ist eine schnelle Rückkehr zur normalen Aktivität und Wiederaufnahme des sportlichen Trainings möglich. 

Bei komplexeren operativen Eingriffen wie dem „Anterior pelvic floor repair“ ist eine Rückkehr zum vollen Training oft erst nach 8 bis 12 Wochen realistisch. 

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Prof. Dr. Andreas Schuster: Echtzeit-MRT-Diagnostik bei diastolischer Herzschwäche - Klinische Kardiologie

Medizin am Abend Berlin - MaAB-Fazit: Ausgezeichnet: UMG-Kardiologen erhalten Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis 2021

Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte (ALKK) zeichnet Prof. Dr. Andreas Schuster und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, beide Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG),für ihre Arbeit zur Echtzeit-MRT-Diagnostik bei diastolischer Herzinsuffizienz aus. 

Der Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis ist mit 15.000 Euro dotiert. 

v.l. Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis für Prof. Dr. Andreas Schuster und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, beide Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen. v.l. Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis für Prof. Dr. Andreas Schuster und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, beide Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen. umg/hzg  Logo Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen Grafik:umg/hzg

Prof. Dr. Andreas Schuster, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), und Priv.-Doz. Dr. Sören Backhaus, Assistenzarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der UMG, sind von der Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardiologische Krankenhausärzte (ALKK) mit dem Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis 2021 geehrt worden. 

  • Sie erhielten die Auszeichnung für ihre wissenschaftliche Arbeit und Publikation zur Echtzeit-MRT-Diagnostik bei diastolischer Herzschwäche.


Mit dem Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis zeichnet die ALKK wissenschaftliche Arbeiten aus, die sich mit der klinischen Kardiologie beschäftigen. 

  • Die Themenbereiche umfassen kardiale Bildgebung, strukturelle Herzerkrankungen, kardiologische Hämostaseologie, elektrophysiologische Innovationen und die Therapie der Herzinsuffizienz.

 Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird von der Firma Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG gefördert.

Originalpublikation:
Sören J. Backhaus, Torben Lange, Elisabeth F. George, Kristian Hellenkamp, Roman J. Gertz, Marcus Billing, Rolf Wachter, Michael Steinmetz, Shelby Kutty, Uwe Raaz, Joachim Lotz, Tim Friede, Martin Uecker, Gerd Hasenfuß, Tim Seidler, Andreas Schuster: Exercise-Stress Real-time Cardiac Magnetic Resonance Imaging for Non-Invasive Characterisation of Heart Failure with Preserved Ejection Fraction: The HFpEF Stress Trial. Published January 21st, 2021. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.120.051542

Mit nicht-invasiven Methoden, wie einer Ultraschalluntersuchung, ist die diastolische Herzinsuffizienz oftmals nicht eindeutig zu diagnostizieren. Bei den Betroffenen wird die Diagnose häufig erst sehr spät gestellt.  

Aufschluss über die Erkrankung gibt bislang nur die sogenannte Rechtsherzkatheteruntersuchung.  

Sie dient der Messung der Hämodynamik, mit ihr lässt sich feststellen, wie gut oder schlecht das Herz das Blut weiterpumpt. 

  • Da viele Patient*innen mit diastolischer Herzschwäche erst unter körperlichen Belastung Symptome zeigen, muss auch die Katheteruntersuchung während einer körperlichen Belastungssituation erfolgen. 
  • Bei Betroffenen staut sich dabei das Blut in der Lunge zurück, sodass der Lungendruck messbar zunimmt. 

Diese Herzkatheteruntersuchungen sind diagnostisch sehr präzise. 

  • Sie werden aber im Katheterlabor eher zurückhaltend eingesetzt, weil sie mit einem invasiven Eingriff verbunden und ihre Durchführung in Kombination mit einem Fahrrad-Ergometer (für die körperliche Belastung) eine besondere Herausforderung darstellt. 

Oft kommen Herzkatheteruntersuchungen daher erst zum Einsatz, wenn das Herz bereits deutlich überlastet ist. 

Hierdurch verzögert sich die Diagnosestellung und damit auch die Therapieeinleitung, was wiederum zu einem verminderten Erfolg der Behandlung führt.

  • „Wir konnten erstmals zeigen, dass die diastolische Herzinsuffizienz auch mithilfe der neuen, nicht-invasiven Echtzeit-MRT-Technologie präzise festgestellt werden kann. 
  • Damit könnte zukünftig die Rechtsherzkatheteruntersuchung vermieden werden“, sagt Prof. Dr. Andreas Schuster.


„Ich freue mich sehr über die Auszeichnung von Herrn Prof. Dr. Schuster und Herrn PD Dr. Backhaus mit dem Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Arbeit geleistet haben. 

Die gewonnenen Ergebnisse könnten die Grundlage für eine nicht-invasive Standard-Diagnostik bei diastolischer Herzinsuffizienz werden", sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums Göttingen.

Hintergrundinformationen

Allein in Deutschland leiden zwischen zwei und drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), jährlich kommen rund 300.000 neue Krankheitsfälle dazu. 

Fast die Hälfte dieser Patient*innen leiden an einer sogenannten diastolischen Herzinsuffizienz. 

  • Bei dieser Form der Herzschwäche ist die Füllphase des Herzens durch Vorerkrankungen, wie Diabetes oder Bluthochdruck, gestört. 
  • Die linke Herzkammer versteift sich und verliert an Elastizität. 

Sie muss daher mit einem höheren Widerstand gefüllt werden, ehe das Blut in den Körperkreislauf weitergepumpt werden kann.

  •  Ist die Funktion stark beeinträchtigt, kann sich das Blut bis in die Lungengefäße zurück stauen. 
  • Luftnot, Wassereinlagerungen und eine verringerte Leistungsfähigkeit sind die Folgen.
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Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
Herzzentrum Göttingen
Prof. Dr. Andreas Schuster
Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie
Telefon 0551 / 39-66315
andreas.schuster@med.uni-goettingen.de
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Robert-Koch-Str. 42
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37099 Göttingen
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Stefan Weller
Telefon: 0551 / 39-9959
Fax: 0551 / 39-9957
Originalpublikation:

Originalpublikation:
Sören J. Backhaus, Torben Lange, Elisabeth F. George, Kristian Hellenkamp, Roman J. Gertz, Marcus Billing, Rolf Wachter, Michael Steinmetz, Shelby Kutty, Uwe Raaz, Joachim Lotz, Tim Friede, Martin Uecker, Gerd Hasenfuß, Tim Seidler, Andreas Schuster: Exercise-Stress Real-time Cardiac Magnetic Resonance Imaging for Non-Invasive Characterisation of Heart Failure with Preserved Ejection Fraction: The HFpEF Stress Trial. Published January 21st, 2021. https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.120.051542

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