Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Universitätzmedizin Rostock

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Streik an der Charité wird ausgesetzt



Medizin am Abend Fazit:  Gemeinsames Eckpunktepapier

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die Gewerkschaft ver.di haben sich 
auf ein gemeinsames Eckpunktepapier verständigt, das die Basis für einen künftigen Tarifvertrag ist. Mit der Unterzeichnung des Papiers von beiden Seiten wird der Streik an der Charité ausgesetzt.

Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité, erklärt: „Es waren harte Verhandlungstage und wir haben ein Ergebnis erzielt, das sicher für beide Seiten schwierig ist. Die Charité muss nun die Frage beantworten, wie sie die personelle Aufstockung finanzieren kann, da das gegenwärtige Finanzierungssystem dies nicht hergibt. Wobei wir uns von Anfang an mit ver.di einig waren, dass die Pflegeausstattung in den Krankenhäusern insgesamt verbessert werden muss.“

Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité und Verhandlungsführer für den Arbeitgeber, ergänzt: „Wir sind froh, dass wir uns mit ver.di auf eine Vereinbarung verständigen konnten, die die Arbeitsbedingungen verbessert. Wir sind erleichtert, dass die Patientenversorgung ab Freitag wieder normal und im gewohnten Umfang erfolgen kann.“

Beide Parteien betonen, dass sie darin übereinstimmen, dass politische Maßnahmen zur Verbesserung der Personalausstattung im Krankenhaus auch weiterhin notwendig seien. Charité und ver.di werden den Tarifvertrag „Gesundheitsschutz und Demographie“ vereinbaren, um Überlastungssituationen zu identifizieren und zu beseitigen. Die Tarifpartner erhoffen sich, dass die gewählten Lösungen ein Anstoß für weitere Verbesserungen in der Personalausstattung im Krankenhaus sind.

Für die Intensivmedizin wird nach der Vereinbarung eine Qualitätsrichtlinie entwickelt, die eine Mindestpersonalausstattung in Abhängigkeit vom Schweregrad des Patienten definiert. Für alle übrigen stationären Bereiche sowie für den Nachtdienst haben beide Seiten eine Verbesserung der Personalausstattung vereinbart.

Darüber hinaus wurde festgelegt, was unter einer Überlastungssituation zu verstehen ist und wie darauf reagiert werden muss. Ein neu eingerichteter Gesundheitsausschuss wird sich mit gesundheitsverbessernden Maßnahmen und insbesondere mit den Folgen des demografischen Wandels, d.h. mit dem Altersanstieg der Mitarbeiterschaft, beschäftigen.



Medizin am Abend DirektKontakt

Uwe Dolderer
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 570 400

360° TOP-Thema: Nationale Stillkommission und BfR empfehlen Müttern, weiterhin zu stillen

Medizin am Abend Fazit: 
Veröffentlichte Werte zu Glyphosat in Muttermilch führen zu einer Aufnahme bei Säuglingen, die weit unter dem gesundheitlich abgeleitetem Richtwert liegt 
 
Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat am 25. Juni 2015 berichtet, dass ein Labor in 16 Muttermilchproben den Pflanzenschutzmittelwirkstoff Glyphosat gemessen hat, und diese Messungen als „sehr besorgniserregend“ bezeichnet. 


Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Nationale Stillkommission schätzen die gemessenen Gehalte von bis zu 0,43 Nanogramm (ng) pro Milliliter (ml) als gesundheitlich unbedenklich ein. Die veröffentlichten Werte würden bei Neugeborenen zu einer Glyphosataufnahme führen, die um einen Faktor von mehr als 4000 niedriger liegt als der in der EU abgeleitete Richtwert, bei dem keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. Darüber hinaus bestehen erhebliche Zweifel an der Methodik des Tests. Die Nationale Stillkommission und das BfR weisen anlässlich von Anrufen besorgter Mütter darauf hin, dass Muttermilch nach wie vor die natürliche und damit beste Nahrung für Säuglinge ist.  

Mütter sollten sich nicht verunsichern lassen und wie bisher stillen.

Muttermilch ist die beste Nahrung für Säuglinge. Sie ist gut verdaulich und so zusammengesetzt, dass sie im ersten Lebenshalbjahr den Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit deckt. 

Säuglinge, die vier bis sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, haben ein deutlich geringeres Infektionsrisiko zum Beispiel bei Atemwegsinfekten. 

Weitere Krankheiten, die bei gestillten Kindern im späteren Leben seltener auftreten können, sind Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2.

Die Nationale Stillkommission empfiehlt daher, Säuglinge mindestens bis zum Beginn des fünften Monats ausschließlich zu stillen und auch nach Einführung der Beikost weiter zu stillen, so lange Mutter und Kind mögen.

Nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand reichert sich Glyphosat aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften nicht im Fettgewebe an.

Auch in den vorliegenden Tierversuchen ist keine Affinität zum Fettgewebe beobachtet worden und die Ausscheidung in der Milch von Kühen war vernachlässigbar gering.

In Bezug auf die verwendete ELISA-Methode bestehen zudem Zweifel an deren Zuverlässigkeit für die Analyse von Muttermilch. Die dem BfR bekannten ELISA-Tests sind für die Bestimmung von Glyphosat in Wasserproben validiert, eine Eignung für Milch und andere fetthaltige Matrices ist nicht belegt. Es gibt eine Vielzahl von Studien, die keine Hinweise auf eine Anreicherung im Organismus erbracht haben. Aus den dem BfR vorliegenden Informationen geht nicht hervor, ob der Test vorher für alle untersuchten Matrices (Muttermilch, Urin) validiert wurde. Dies ist für eine gültige Aussage erforderlich, da die Bestimmungsgrenzen in den verschiedenen Matrices sehr unterschiedlich sein können. Die veröffentlichten Gehalte in 16 Muttermilchproben lagen in einem relativ engen Bereich zwischen 0,21 und 0,43 ng pro ml. Die empfindlichste in der Überwachung eingesetzte Analysenmethode erlaubt jedoch nur eine Bestimmungsgrenze von 10 ng pro ml. Die berichteten Gehalte in Muttermilch liegen also deutlich darunter und können ohne genaue Aussagen zur verwendeten Analysenmethode nicht beurteilt werden.

Das BfR hat auf Basis der veröffentlichten Glyphosatgehalte in Muttermilch berechnet, ob gesundheitliche Richtwerte überschritten werden würden. Neugeborene haben - bezogen auf ihr Körpergewicht - im Vergleich zu älteren Kindern den höchsten Flüssigkeitsbedarf von ca. 150 ml pro kg Körpergewicht täglich. Bei Zugrundelegung des höchsten gemessenen Gehaltes ergibt sich für ein ausschließlich gestilltes Neugeborenes eine tägliche Glyphosataufnahme von 0,000065 mg pro kg Körpergewicht. Für die Aufnahme von Rückständen aus Lebensmitteln wurde in der EU eine akzeptierte tägliche Aufnahmemenge (ADI, Acceptable Daily Intake) von 0,3 mg pro kg Körpergewicht abgeleitet, bei der keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. Damit liegt die berechnete Glyphosataufnahme eines Neugeborenen um einen Faktor von mehr als 4000 niedriger als der gesundheitlich abgeleitete Richtwert für eine unbedenkliche Aufnahme. Die Nationale Stillkommssion und das BfR kommen zu dem Ergebnis, dass es wissenschaftlich nicht begründbar ist, bei dieser Größenordnung eine Besorgnis festzustellen, selbst wenn man Neugeborene für empfindlicher hält als im genannten ADI-Wert berücksichtigt.

In der Mitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen wurde außerdem problematisiert, dass in den Muttermilchproben die festgestellten Glyphosatrückstände oberhalb von 0,1 ng pro ml lagen, was dem Trinkwasserhöchstgehalt für Pestizide entspricht.

Eine Überschreitung des Trinkwasserhöchstgehaltes, wie dies für Glyphosatfunde aus der Muttermilch angenommen wird, bedeutet nicht, dass ein gesundheitliches Risiko besteht, da der Trinkwasserhöchstgehalt ein Vorsorgewert für alle Pestizide ist und nicht toxikologisch für einzelne Wirkstoffe abgeleitet wird. Für Pestizidrückstände in Babynahrung liegt der maximal zulässige Höchstgehalt bei 10 ng pro Gramm (g) Fertignahrung. Dieser Höchstgehalt liegt somit um etwa hundertfach höher als der zitierte Trinkwasserwert.

Grundsätzlich ist zu gemessenen Gehalten von Fremdstoffen in Muttermilch an dieser Stelle abschließend festzustellen, dass durch den enormen Fortschritt der analytischen Methodik in den letzten 30 Jahren heute fast jede Substanz bei entsprechendem Aufwand auch in Muttermilch nachzuweisen ist. Der alleinige Nachweis kann daher kein ausreichender Grund für eine Besorgnis sein; entscheidend ist in jedem Fall die Höhe der Gehalte, die gesundheitlich zu bewerten ist.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.



Medizin am Abend DirektKontakt  

Max-Dohrn-Str. 8-10
10589 Berlin
Deutschland
Berlin

Dr. Suzan Fiack
Telefon: 030-18412-4300
Fax: 030-18412-4970
E-Mail-Adresse: newsletter@bfr.bund.de
Weitere Informationen für international Medizin am Abend Beteiligte:
http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/glyphosat-126638.html Glyphosat im A-Z Index des BfR

http://www.bfr.bund.de/cm/343/einschaetzung-zu-gehalten-von-glyphosat-in-mutterm... Mitteilung des BfR

Mini-Mental-Status-Test (MMST) - Gesundheit im Gehirn

Medizin am Abend Fazit:   Gesunde Ernährung schützt das Gehirn

Patienten mit einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden und Schlaganfälle können sich womöglich durch gesunde Ernährung vor geistigem Abbau schützen. 

Zusatzlink von Medizin am Abend:

http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2015/06/rk20150610_2bvr196712.html 


„Die Auswertung zweier großer Untersuchungen mit fast 30.000 Teilnehmern durch die kanadischen Kollegen zeigt, dass gesunde Essgewohnheiten das Risiko kognitiver Einschränkungen und demenzieller Erkrankungen im Alter tatsächlich verringern können“, kommentiert Professor Dr. Agnes Flöel von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. 
 
„Die Erkenntnisse sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zu soliden wissenschaftlichen Empfehlungen, um das Demenzrisiko für Patienten wie auch Gesunde zu senken“, so die Leiterin der Arbeitsgruppe Kognitive Neurologie an der Klinik für Neurologie der Charité in Berlin.

Welche Nährstoffe für den positiven Effekt verantwortlich sind und ob auch andere Faktoren wie eine verminderte Kalorienzufuhr positiv auf das Gehirn wirken, wird derzeit weltweit intensiv untersucht.

Auch auf dem 88. Neurologenkongress, der mit rund 6000 Experten für Gehirn und Nerven vom 23. bis 26. September in Düsseldorf stattfindet, wird das Thema diskutiert.

Für die Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, hat ein Forscherteam um Andrew Smyth von der McMaster University im kanadischen Hamilton die Daten von zwei großen Untersuchungen zur Wirkung blutdrucksenkender Medikamente neu ausgewertet.

Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer, die sich am gesündesten ernährten, hatten ein um 24 Prozent geringeres Risiko für geistigen Abbau im Vergleich zu denen, die sich besonders ungesund ernährten.

Als „gesund“ galt dabei eine Diät mit viel Obst, Gemüse, Nüssen oder Eiweiß aus Soja sowie bei tierischen Nahrungsmitteln die Formel „mehr Fisch als Fleisch“ – im Gegensatz zum Konsum von zum Beispiel viel frittiertem Essen oder Alkohol.

„Die Ergebnisse legen nahe, dass gesunde Essgewohnheiten nicht nur das Herz-Kreislauf-Risiko sondern auch das Risiko für kognitive Störungen, insbesondere bezüglich Aufmerksamkeits- und Kontrollfunktionen, aber auch von Gedächtnisstörungen, senken könnten“, erläutert Flöel. Den deutlichen Unterschied von 24 Prozent zwischen dem besten und dem schlechtesten Fünftel der Teilnehmer hält sie in dieser großen, multinationalen Studie für bemerkenswert.

Zusammenhang zwischen Essgewohnheiten und kognitiven Leistungen

Die 27.860 Teilnehmer der Studie aus 40 Ländern waren mindestens 55 Jahre alt, sie litten an Herzerkrankungen oder hatten ein hohes Risiko für die Zuckerkrankheit.

Gemessen wurde die geistige Leistung anhand des Mini-Mental-Status-Test (MMST), einem Standardtest zur Diagnose von Demenz und Alzheimer.

Der MMST wird als Interview durchgeführt. Anhand von festen Aufgabenkomplexen werden zentrale kognitive Funktionen überprüft, wie zeitliche und räumliche Orientierung, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, Sprachverständnis, Lesen, Schreiben, Zeichnen und Rechnen. In der Studie wurde der Test zu Beginn der Untersuchung und nach fünf Jahren durchgeführt. In diesem Zeitraum beobachteten die Forscher etwa bei jedem sechsten Studienteilnehmer eine Verschlechterung der kognitiven Leistungen. Diese Informationen stellten Smyth und Kollegen dann den Ergebnissen aus einer Befragung zu den Essgewohnheiten der Studienteilnehmer gegenüber.

Auch Fasten und Bewegung helfen dem Gehirn

Flöel hält es allerdings auch für möglich, dass die errechnete Risikoreduktion nicht allein auf das gesunde Essen zurückgeht, sondern auch eine Folge der verminderten Kalorienzufuhr sein könnte. Die Forscherin selbst hat die positiven Auswirkungen solch einer „kalorischen Restriktion“ bereits vor einigen Jahren am Universitätsklinikum Münster nachgewiesen. Damals konnte Flöel zeigen, dass ältere Versuchspersonen im Anschluss an eine dreimonatige verringerte Kalorienzufuhr besser lernten: Die Lernleistung stieg um 20 Prozent gegenüber der Vergleichsgruppe.  

Dieser Effekt beruht möglicherweise auf einem verbesserten Glukose-Stoffwechsel und einer damit verbundenen, positiven Wirkung auf insulinabhängige Stoffwechselwege im Gehirn, vermutet Flöel.

In der aktuellen Studie hatten die Forscher zwar mit statistischen Methoden mögliche Auswirkungen des Rauchens, des Körpergewichts und von sportlichen Aktivitäten herausgerechnet. Der unterschiedliche Energiegehalt der Nahrung wurde aber nicht berücksichtigt. Statt dessen ging es darum, wie viele Portionen Obst, Gemüse, Nüsse, frittiertes Essen oder Alkohol täglich konsumiert wurden, und wie das Verhältnis von Fisch zu Fleischprodukten und Eiern war.

Weiter kann die Studie nicht beantworten, welche Inhaltsstoffe der „gesunden Lebensmittel“ letztlich für die positiven Effekte verantwortlich waren. Dies wird weltweit derzeit intensiv untersucht, auch von der Arbeitsgruppe von Professor Flöel. Mögliche Substanzen sind hier Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine und Nährstoffe, die eine Kalorienrestriktion imitieren, mit positiven Auswirkungen auf den Glukose-Stoffwechsel. Hierzu gehört zum Beispiel das in Weintrauben vorkommende Resveratrol oder die für Selbstreinigungsprozesse der Zelle wichtigen Polyamine, die unter anderem in Weizenkeimlingen oder Sojabohnen enthalten sind.

Dem geistigen Abbau aus eigener Kraft entgegenwirken

Trotz dieser Einschränkungen sei die Arbeit der Kollegen ein weiterer Schritt nach vorne, lobt Flöel. Die Forschung sucht schon lange nach einem wirksamen Schutz gegen Demenz. Neben gesunder Ernährung wird körperlicher Aktivität eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Der Schlüssel liegt daher in jedem Einzelnen: „Auch wenn viele Details noch nicht geklärt sind, so scheint doch sicher, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, dem geistigen Abbau aus eigener Kraft entgegen zu wirken. Eine gesunde und maßvolle Ernährung und regelmäßige Bewegung gehören zu den präventiven und wirkungsvollen Maßnahmen, die jeder heute schon umsetzen kann“, so Flöel. Und zwar nicht erst, wenn die sich die Erkrankungen schon zeigen, wie bei den Patienten der kanadischen Studie.

Quellen

Smyth A, et al: Healthy eating and reduced risk of cognitive decline: A cohort from 40 countries. Neurology. 2015 Jun 2;84(22):2258-65

Witte AV, et al: Caloric restriction improves memory in elderly humans. Proc Natl Acad Sci U S A. 2009 Jan 27;106(4):1255-60

Witte AV, Kerti L, Margulies DS, Flöel A. Effects of resveratrol on memory performance, hippocampal functional connectivity, and glucose metabolism in healthy older adults. J Neurosci. 2014;34(23):7862-70.

Witte AV, Kerti L, Hermannstädter HM, Fiebach JB, Schreiber SJ, Schuchardt JP, Hahn A, Flöel A. Long-chain omega-3 fatty acids improve brain function and structure in older adults. Cereb Cortex. 2014;24(11):3059-68.

Medizin am Abend DirektKontakt

Prof. Dr. med. Agnes Flöel
Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Neurologie
Charitéplatz 1, 10117 Berlin
Tel: +49 (0) 30 4506 6028 4, E-mail: agnes.floeel@charite.de

Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Frank A. Miltner,
Englmannstr. 2, 81673 München
Tel.: +49 (0) 89 46148622, E-Mail: presse@dgn.org

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

Mensch im Blick – Gehirn im Fokus
88. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vom 23. bis 26. September in Düsseldorf

Rund 6000 Experten für Gehirn und Nerven tagen im September in Düsseldorf. Von Demenz bis Epilepsie, von Schlaganfall bis Multiple Sklerose – der DGN-Kongress ist das zentrale Wissenschafts-, Fortbildungs- und Diskussionsforum der neurologischen Medizin in Deutschland. Journalisten bietet er Gelegenheit zur Recherche sowie für persönliche Gespräche mit den führenden Köpfen der deutschen und internationalen Neuromedizin.
Die DGN bietet ein gut ausgestattetes Pressezentrum mit Informationen und Computer-Arbeitsplätzen.

• • Programm und Informationen zum DGN-Kongress:
http://www.dgnkongress.org

Menschen mit Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes haben mehr Vitamin A (Retinol) im Blut

Medizin am Abend Fazit: Ghana:   Mehr Vitamin A (Retinol) im Blut

Wie ein internationales Forscherteam um Ina Danquah vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und Florian J. Schweigert von der Universität Potsdam zeigt, haben Ghanaer, die unter hohem Blutdruck sowie Typ-2-Diabetes leiden, vergleichsweise höhere Spiegel des Vitamin-A-Markers Retinol im Blut als nicht erkrankte Personen. „Die höheren Retinolwerte sind nach unseren Daten jedoch hauptsächlich auf eine verminderte Nierenfunktion zurückzuführen und nicht auf eine bessere Vitamin-A-Versorgung der Patienten“, sagt Danquah. „Ärzte sollten dies künftig bei der Einschätzung des Vitamin-A-Status der Bevölkerung in Subsahara-Afrika berücksichtigen.“ 

 Dr. Ina Danquah
 Dr. Ina Danquah DIfE
 
Das Wissenschaftlerteam, zu dem auch Forscher des Instituts für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit der Charité in Berlin sowie der University of Science and Technology in Kumasi, Ghana, gehören, veröffentlichte seine Ergebnisse kürzlich in der Fachzeitschrift American Journal of Clinical Nutrition (Danquah et al., 2015, doi: 10.3945/ajcn.114.101345).

Paradoxerweise ist die afrikanische Bevölkerung südlich der Sahara nicht nur von Mangelernährung, sondern zunehmend auch von Übergewicht-assoziierten Krankheiten wie Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes betroffen. 

Die Ursachen hierfür liegen nach Meinung der Ernährungswissenschaftler vermutlich in den veränderten Lebens- und Umweltbedingungen. So ist die heutige Ernährung der städtischen Bevölkerung Ghanas zwar oft kalorienreich, aber eher einseitig. Daher können auch übergewichtige Erwachsene unter einem Vitamin-A-Mangel leiden, der unter anderem das Immunsystem und das Sehvermögen beeinträchtigt.

Um die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und Vitamin-A-Status in einer ghanaischen Bevölkerungsgruppe erstmals zu erforschen, untersuchten die Wissenschaftler 1.219 größtenteils weibliche Studienteilnehmer um die 50. Von diesen waren 197 an Typ-2-Diabetes erkrankt, 354 der Teilnehmer waren von Bluthochdruck betroffen, und 340 Personen litten an beiden Krankheiten. Neben verschiedenen klinischen Parametern, wie zum Beispiel dem Retinol-Wert im Blut, überprüften die Wissenschaftler auch die Körpermaße der Teilnehmer und ermittelten zudem ihre Vitamin-A-Zufuhr mit Hilfe von Fragebögen.

Obwohl alle Studienteilnehmer über ihre Nahrung in etwa gleich viel Vitamin A aufnahmen, hatten diejenigen, die unter Bluthochdruck litten, im Vergleich zu gesunden Teilnehmern um 21 Prozent erhöhte Retinol-Spiegel. Die Retinol-Werte der Teilnehmer, die sowohl unter Bluthochdruck als auch Typ-2-Diabetes litten, waren sogar um 38 Prozent erhöht. Ein Großteil der Personen mit Bluthochdruck und Diabetes waren übergewichtig.

Gleichzeitig beobachteten die Wissenschaftler, dass bei den Patienten mit höheren Retinol-Werten die Nierenfunktion eingeschränkt war.

„Unsere Beobachtungen betonen, welche bedeutende Rolle Stoffwechselerkrankungen für die noch ungelösten Gesundheitsprobleme in Subsahara-Afrika spielen.

Daher ist es notwendig, für diese strukturschwachen und ressourcenarmen Regionen Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln, die sowohl Mangel- als auch Überernährung effektiv und effizient bekämpfen. Im konkreten Fall stellt sich die Frage, ob Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und deren Begleiterkrankungen künftig herangezogen werden sollten, um den Vitamin-A-Status einer Person besser einzuschätzen“, sagt Studienleiterin Danquah.

Hintergrundinformationen:

Nach Angaben der World Health Organization (WHO) hat in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara die Zahl der Menschen deutlich zugenommen, die von nicht-übertragbaren Erkrankungen betroffen sind.

Zu diesen gehören zum Beispiel Typ-2-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Etwa ein Viertel der Todesfälle in dieser Region sind auf solche Krankheiten zurückzuführen (Quelle: World Health Organization. Global status report on noncommunicable diseases 2010. Geneva: World Health Organization, 2011). Nach Aussage der International Diabetes Federation wird sich die Zahl der Menschen, die in dieser Region von Diabetes betroffen sind, bis zum Jahr 2035 von 20 Millionen auf 42 Millionen Menschen mehr als verdoppelt haben (International Diabetes Federation. IDF diabetes atlas. 6th ed. Brussels (Belgium): International Diabetes Federation; 2013).

Das DIfE ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es erforscht die Ursachen ernährungsassoziierter Erkrankungen, um neue Strategien für Prävention, Therapie und Ernährungsempfehlungen zu entwickeln. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ursachen und Folgen des metabolischen Syndroms, einer Kombination aus Adipositas (Fettsucht), Hypertonie (Bluthochdruck), Insulinresistenz und Fettstoffwechselstörung, die Rolle der Ernährung für ein gesundes Altern sowie die biologischen Grundlagen von Nahrungsauswahl und Ernährungsverhalten. Das DIfE ist zudem ein Partner des vom BMBF geförderten Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD). Näheres unter http://www.dzd-ev.de.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u. a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter http://www-leibniz-gemeinschaft.de.


Medizin am Abend DirektKontakt:

Dr. Ina Danquah
Abteilung Molekulare Epidemiologie
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 33200 88-2453
E-Mail: Ina.Danquah@dife.de

Dr. Gisela Olias
Deutsches Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Arthur-Scheunert-Allee 114-116
14558 Nuthetal/Deutschland
Tel.: +49 33200 88-2278/-2335
E-Mail: olias@dife.de
oder presse@dife.de
http://www.dife.de

Weitere Informationen für international Medizin am Abend Beteiligte:
http://www.dife.de/forschung/abteilungen/kurzprofil.php?abt=MEP Abteilung Molekulare Epidemiologie