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CAVE: Nichtalkoholische Fettleber - Auswirkungen Deines „Organ-Crosstalk

Medizin am Abend Berlin Fazit: Fettleber produziert Eiweiße, die andere Organe schädigen können

Bislang galt, wer sehr dick ist, hat auch ein erhöhtes Risiko an Diabetes, Krebs, Bluthochdruck und Herzinfarkt zu erkranken. 

Untersuchungen zeigen, dass aber nicht nur das Ausmaß, sondern vor allem die Lage und die Funktion des Fettgewebes eine entscheidende Rolle bei der Krankheitsentstehung spielen. 
  • Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) aus Tübingen haben herausgefunden, dass insbesondere eine verfettete Leber andere Organe schädigen kann. 
In zwei gerade veröffentlichten Studien weisen sie nach, welche Auswirkungen eine Fettleber spezifisch auf die Funktion der hormonproduzierenden Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Nierenfunktion hat. 
 
Immer mehr Menschen leiden an einer nichtalkoholischen Fettleber. In den industrialisierten Ländern hat bereits fast jeder dritte Erwachsene eine krankhaft verfettete Leber. Damit erhöht sich für diese Menschen nicht nur das Risiko für chronische Erkrankungen der Leber (Leberzirrhosen und Leberkrebs), sondern auch für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen.

Ursache hierfür ist das veränderte Sekretionsverhalten der Fettleber.

  • Sie produziert vermehrt Glucose, ungünstige Fette und Proteine, wie das Hepatokin Fetuin-A, und gibt sie in den Blutkreislauf ab. 

So gelangen die abgegebenen Substanzen der Fettleber zu anderen Organen und lösen dort Reaktionen aus.

Bisher ist jedoch nicht genau bekannt, welche Auswirkungen dieser „Organ-Crosstalk“ hat, welche Organe am meisten betroffen sind und welche „Schäden“ das Hepatokin Fetuin-A verursachen kann.

Wie wirkt das von der Fettleber produzierte Eiweiß Fetuin-A auf die Bauchspeicheldrüse?


Um die ursächlichen Mechanismen und die daraus entstehenden Veränderungen nachweisen zu können, haben DZD-Forscherinnen und Forscher des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen den Einfluss von Fetuin-A auf Pankreasfettgewebe untersucht*.

Im Fettgewebe der Bauchspeicheldrüse liegen neben ausgereiften Fettzellen auch zu etwa einem Drittel Vorläuferzellen (eine Art Stammzellen) vor. 
  • Behandelte man diese pankreatischen Zellen in Zellkulturen mit Fetuin-A, produzieren die reifen Fettzellen, aber insbesondere auch die Vorläuferzellen im Zusammenspiel mit Inselzellen mehr Entzündungsmarker und immunzell-anlockenden Faktoren.
Zusätzlich analysierten die Forscherinnen und Forscher Gewebeproben von 90 Patienten histologisch. Dabei zeigt sich, dass der Anteil des Pankreasfettes bei den Untersuchten sehr stark variiert.  
  • In Bereichen, in denen sich viele Fettzellen angelagert haben, war die Anzahl von Abwehrzellen des Immunsystems (Monozyten/Makrophagen) deutlich erhöht.

Mithilfe der Magnetresonanz-Tomographie hat die Arbeitsgruppe Endokrinologie um Professor Häring zusammen mit Wissenschaftlern der Sektion für Experimentelle Radiologie der Universität Tübingen in einer Kohorte von 200 Probanden mit erhöhtem Risiko an Typ-2 Diabetes zu erkranken, den Pankreasfettgehalt gemessen und mit Diabetesparametern verglichen.

  • In diesen Untersuchungen zeigte sich, dass in Personen, die schon eine verschlechterte Blutzuckerregulation aufwiesen, eine erhöhte Pankreasverfettung mit einer verringerten Insulinsekretion assoziiert war.

Zusammenfassend lassen diese Analysen, die in den Fachjournalen Diabetologia und Diabetes Metab Res Rev veröffentlicht wurden, vermuten, dass eine Fettleber zusammen mit einer Verfettung der Bauchspeicheldrüse eine erhöhte lokale Immunzellinfiltration und Entzündung auslöst, die den Krankheitsverlauf beschleunigen.

Fetuin-A führt auch zu pathologischen Veränderungen der Niere

Fettgewebe ist jedoch nicht per se schädlich.

Es kann sogar schützende Effekte haben.

So verfügt etwa das Fettgewebe, das um Blutgefäße oder die Niere lokalisiert ist, über regenerative Eigenschaften.

„Erst das von der Fettleber produzierte Fetuin-A führt zu pathologischen Veränderungen“, berichtet Professorin Dorothea Siegel-Axel, Leiterin der Arbeitsgruppe Fettgewebe und Komplikationen in Tübingen.

Die Folge: 
  • Statt wie bisher das Gewebe zu schützen, löst das Fettgewebe nun entzündliche Prozesse aus. 
  • Für die betroffenen Menschen bedeutet das Einschränkungen der Nierenfunktion. 
Das zeigen Untersuchungen an Arterien und der Niere, die von derselben Arbeitsgruppe erst kürzlich im Journal Scientific Reports publiziert wurden.

„Die Aussage, dass Fettleibigkeit an sich immer eine krankmachende Wirkung besitzt, ist zu unpräzise.

Erst die Bestimmung weiterer Parameter, wie Fettleber und Hepatokin-Spiegel und die dadurch ausgelösten Veränderungen in anderen Organen können genauere Hinweise liefern, ob ein Mensch ein erhöhtes Risiko hat, zu erkranken oder nicht“, fasst Professor Hans-Ulrich Häring, Vorstand des DZD und Leiter des IDM, die aktuellen Ergebnisse zusammen.

Original-Publikationen:

Gerst F. et al. (2017): Metabolic crosstalk between fatty pancreas and fatty liver: effects on local inflammation and insulin secretion. Diabetologia, DOI: 10.1007/s00125-017-4385-1

Wagner R. et al (2017): The protective effect of human renal sinus fat on glomerular cells is reversed by the hepatokine fetuin-A. Scientific Reports, DOI: 10.1038/s41598-017-02210-4

Heni M. et al. (2010): Pancreatic fat is negatively associated with insulin secretion in individuals with impaired fasting glucose and/or impaired glucose tolerance: a nuclear magnetic resonance study. Diabetes Metab Res Rev;26(3):200-5. DOI: 10.1002/dmrr.1073.

* Die Zellen für die Kulturen wurden aus Restgewebe im Rahmen von Operationen gewonnen, das für die Diagnostik nicht mehr benötigt und von den Patienten explizit freigegeben wurde.

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 Prof. Dr. rer. nat. Dorothea Siegel-Axel
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des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) e.V. ist eines der sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Es bündelt Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung und verzahnt Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen, maßgeschneiderten Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. Mitglieder des Verbunds sind das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum DDZ in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung DIfE in Potsdam-Rehbrücke, das Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrum München an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und das Paul-Langerhans-Institut Dresden des Helmholtz Zentrum München am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der TU Dresden, assoziierte Partner an den Universitäten in Heidelberg, Köln, Leipzig, Lübeck und München sowie weitere Projektpartner. Weitere Informationen: http://www.dzd-ev.de

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.300 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 37.000 Beschäftigten angehören. http://www.helmholtz-muenchen.de

Das 1805 gegründete Universitätsklinikum Tübingen gehört zu den führenden Zentren der deutschen Hochschulmedizin. Als eines der 33 Universitätsklinika in Deutschland trägt es zum erfolgreichen Verbund von Hochleistungsmedizin, Forschung und Lehre bei. Weit über 400 000 stationäre und ambulante Patienten aus aller Welt profitieren jährlich von dieser Verbindung aus Wissenschaft und Praxis. Die Kliniken, Instituten und Zentren vereinen alle Spezialisten unter einem Dach. Die Experten arbeiten fachübergreifend zusammen und bieten jedem Patienten die optimale Behandlung ausgerichtet an den neuesten Forschungsergebnissen. Das Universitätsklinikum Tübingen forscht für bessere Diagnosen, Therapien und Heilungschancen, viele neue Behandlungsmethoden werden hier klinisch erprobt und angewandt. Neurowissenschaften, Onkologie und Immunologie, Infektionsforschung und Vaskuläre Medizin mit Diabetes-Forschung sind Forschungsschwerpunkte in Tübingen. Das Universitätsklinikum ist in vier der sechs von der Bundesregierung initiierten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung verlässlicher Partner.

Dein braunes Körperfett: Kreatinin-Clearance

Medizin am Abend Berlin Fazit: Der Mensch besitzt dreimal mehr braunes Körperfett

Braunes Körperfett ist im Vergleich mit weißem Fett ein Energiefresser. 

Nur schien der braune Fettanteil im Menschen bislang zu geringfügig zu sein. 

Wissenschaftler der Technischen Universität München (TUM) belegen nun mit einer Studie: 

Die Masse braunen Fettes im Menschen ist dreimal grösser als bisher bekannt war. 

  • Von neuen Adipositas- und Diabetes-Medikamenten, die das braune Fettgewebe aktivieren, ist deshalb eine stärkere Wirkung zu erwarten. 
 
Für die Studie, die im "Journal of Nuclear Medicine" veröffentlicht wurde, sind knapp 3000 PET-Scans von 1644 Patientinnen und Patienten ausgewertet worden.

PET steht als Abkürzung für eine Positronen-Emissions-Tomographie, welche in der Krebsmedizin eingesetzt wird.  
  • Mit ihrer Hilfe werden Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar. 
  • Da ein Tumor häufig einen anderen Energiestoffwechsel als gesundes Gewebe aufweist, können über solche PET-Scans Metastasen festgestellt werden.
„Als Nebenprodukt dieser PET-Scans wird für uns aktives braunes Fettgewebe sichtbar“, erklärt Dr. Tobias Fromme vom Else-Kröner-Fresenius Zentrum der TU München – „das braune Fettgewebe nimmt viel Zucker auf und diese Aktivität können wir über die Scans nachvollziehen.“  
  • Es wäre beispielsweise vorstellbar, dass bei Diabetikern mithilfe der hohen Aktivität des braunen Fettes über ein Medikament der überschüssige Zuckeranteil im Blut reduziert wird.
Ebenso wäre denkbar bei Patientinnen und Patienten mit Adipositas die hohe Energieverbrennung durch das braune Fett zu nutzen, um überschüssige Pfunde zum Schmelzen zu bringen – zumindest teilweise. „Jedenfalls ist die Prognose für die Wirkung von Medikamenten im braunen Fettgewebe nach oben korrigierbar“, sagt der Wissenschaftler.

Manche aktivieren braunes Körperfett stärker als andere

Dass manche Personengruppen es stärker als andere vermögen, ihr braunes Fett zu aktivieren oder gar insgesamt mehr davon besitzen, dies kam durch die Analyse der PET-Scans ebenfalls zutage. Frauen haben häufiger aktiveres braunes Fett als Männer, war zudem das Ergebnis verschiedener Vorläuferstudien. Ebenso haben schlanke und jüngere Menschen mehr Anteile von braunem Fett. Bei Beleibteren wiederum reagiert das braune Fett nicht so aktiv und bei älteren Personen auch nicht. "Jedoch bei etwa fünf Prozent der Patientinnen und Patienten kommt aktives braunes Fett weitaus häufiger vor als bei der allgemeinen Bevölkerung", sagt Fromme – "bei Ihnen zeigten 50 Prozent der Scans diese aktiven Fettgewebeanteile."

Für den Wissenschaftler steckt darin eine mögliche Erklärung für das Phänomen, warum die Einen bei einem zusätzlichen Stück Torte schon zunehmen, während anderen die süße Schlemmerei nichts anhaben kann: Unterschiedliche Körpergewichte bei gleicher Ernährung. „Schlussendlich muss bei Medikamenten, die das aktive braune Fettgewebe nutzen, darauf geachtet werden, dass manche Personengruppen von einer zusätzlichen Aktivierung des braunen Fetts stärker profitieren werden als andere“, erklärt der Studienautor. „Welche Ursache einen Menschen dazu bringt, besonders aktives braunes Fett zu besitzen, wissen wir noch nicht.“

Ein neu entdeckter Faktor könnte sich als Schlüssel zu diesem Rätsel erweisen: 
  
Wie die Wissenschaftler erstmals zeigen konnten, wird die Braunfett-Aktivität durch eine Größe namens Kreatinin-Clearance beeinflusst, die mit der Nierenfunktion in Zusammenhang steht. 
 
„Es sind weitere Grundlagenstudien notwendig“, sagt Fromme – „aber eine These ist, dass es Signalstoffe geben könnte, die sowohl auf das braune Fett als auch die Nieren wirken.“

Publikation:

Carlos Gerngroß, Johanna Schretter, Martin Klingenspor, Markus Schwaiger and Tobias Fromme: Active brown fat during 18FDG-PET/CT imaging defines a patient group with characteristic traits and an increased probability of brown fat redirection, Journal of Nuclear Medicine 01/2017:
DOI: 10.2967/jnumed.116.183988

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