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Freiverkäufliche Schmerzmittel nur kurzfristig einnehmen

Freiverkäufliche Schmerzmittel sind nicht harmlos«, warnt Dr. Gerhard M
üller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin im
Vorfeld der 17. Südwestdeutschen Schmerztage, die am 17. und 18. Oktober
in Göppingen stattfinden. Studien, die auf der Tagung in Göppingen
präsentiert werden, zeigen, dass weit verbreitete Schmerz- und
Entzündungshemmer wie Diclofenac und Ibuprofen nicht nur schwere
Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt und Herz-Kreislaufsystem verursachen,
sondern bei Risikopatienten auch die Leber schädigen können.

Das freiverkäufliche Schmerzmittel Paracetamol gibt es seit einiger Zeit
nur noch in Kleinpackungen, da es in höherer Dosierung die Leber schädigt
und an höchstens vier bis fünf Tagen hintereinander eingenommen werden
darf.
Doch Paracetamol ist nicht das einzige freiverkäufliche
Schmerzmittel, das Experten Sorgen bereitet. Auch weit verbreitete
Schmerz- und Entzündungshemmer wie Diclofenac und Ibuprofen haben nicht
nur unerwünschte Nebenwirkungen auf Magen, Darm, Herz und Kreislauf,
sondern können auch die Leber schädigen – bis hin zum Leberversagen. «Und
dies kann auch bei der üblichen therapeutischen Dosierung passieren, wie
eine große Studie an sieben europäischen Transplantationszentren zeigt»,
erklärt Prof. Dr. Jürgen Borlak von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Weil schwere Leberschädigungen aber vergleichsweise selten sind, kann das
Risiko in der Prüfungsphase eines Arzneimittels praktisch nicht
nachgewiesen werden.

Mehrere Faktoren sind bedeutsam.
Fatal an diesen Leberschädigungen ist auch, dass sie durch das
Zusammenspiel mehrerer Faktoren verursacht werden. Beteiligt ist nicht nur
das toxische Potenzial der Medikamente. Bedeutsam sind auch die genetische
Ausstattung eines Menschen, individuelle Stoffwechselprozesse, «absurde»
Immunreaktionen auf das Medikament und nicht zuletzt Risikofaktoren wie
Übergewicht und die hieraus oftmals resultierende Fettleber.

«Wir verstehen aber zunehmend besser, welche Menschen vor allem gefährdet
sind», sagt Professor Borlak. Risikofaktoren sind Leberfunktionsstörungen,
weibliches Geschlecht, ein Body-Mass-Index über 30, die Zuckerkrankheit
Diabetes, Autoimmun-Hepatitis, eine Co-Medikation mit potenziell
leberschädigenden Arzneistoffen, Life-Style Faktoren (Missbrauch von
Alkohol, Drogen oder Arzneimitteln) sowie ein niedriger Spiegel des
körpereigenen Radikalfängers Glutathion.

Suche nach Biomarkern.
Ebenso fahnden die Wissenschaftler nach einfach zu bestimmenden Biomarkern
im Blut, die Hinweise auf das Risiko vor Behandlung mit einem
Schmerzmittel geben können. «Zu diesen gehört beispielsweise das
C-reaktive Protein, ein Entzündungsmarker, oder das Haptoglobin, ein
Transportmolekül, das in der Leber gebildet wird», sagt Professor Borlak.

Chronische Schmerzen: Mechanismen analysieren.
»Patienten müssen darum wissen, dass freiverkäufliche Schmerzmittel ohne
ärztliche Kontrolle nicht für den Langzeitgebrauch geeignet sind«, sagt
Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Schmerzmedizin. Wenn Patienten unter wiederkehrenden oder chronischen
Schmerzen leiden, spielt daher die Analyse des Schmerzmechanismus eine
entscheidende Rolle. «Wenn ein Schmerz nicht durch eine Entzündung
verursacht wird, müssen andere Schmerzmittel eingesetzt werden und keine
Entzündungshemmer.» Eine hochkomplexe Erkrankung wie die Schmerzkrankheit
bedarf darum einer komplexen Diagnostik und Therapie. Das belegt
inzwischen eine Fülle von Forschungsergebnissen. So genannte multimodale
Therapien, bei denen verschiedene medizinische und psychologische
Strategien mit Bewegungstherapien kombiniert werden, sind Monotherapien
überlegen, wie die Experten immer wieder betonen.

Die Therapie chronischer Schmerzen erfordert Experten.
Doch Spezialisten und Zentren, die solche Therapien anbieten, sind in
Deutschland noch immer Mangelware: »Weder diese Spezialisten noch solche
Zentren sind im System vorgesehen«, kritisiert Müller-Schwefe. Die
Versorgung der Patienten müsse sich an deren Bedarf und nicht an falschen
gesundheits- und standespolitischen Rahmenbedingungen oder den
Facharztgrenzen orientieren. «Da chronische Schmerzen den ganzen Menschen
betreffen ist ein einzelnes Fachgebiet damit auch überfordert», erklärt Müller-Schwefe. «Wir brauchen daher kurzfristig Rahmenbedingungen, welche
die interdisziplinäre Zusammenarbeit und multidisziplinäre Zentren
unterstützen aber langfristig brauchen wir den Facharzt für
Schmerzmedizin.«

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Dr. Müller-Schwefe:
Elfriede Andonovic · Tel. 07161 976476 · elfriede.andonovic@mueller-
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