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Vorhofflimmer-Unit

In Deutschland leiden fast 1,8 Millionen Menschen an Vorhofflimmern. Es
handelt sich dabei um die häufigste und klinisch bedeutsamste
Herzrhythmusstörung. Atemnot, eine plötzlich aufsteigende Wärme im Kopf,
ein beklemmendes Gefühl in der Brust und ein Herz, das sprichwörtlich bis
zum Halse schlägt: So beschreiben viele Patienten ihren ersten Anfall von
Vorhofflimmern. Unbehandelt kann Vorhofflimmern lebensbedrohliche
Folgeerkrankungen nach sich ziehen und Schlaganfälle oder Organinfarkte
auslösen.


Die Früherkennung von Vorhofflimmern und auch die Einleitung einer
optimalen Therapie rücken verstärkt in den Vordergrund und sind somit auch
der zentrale Impuls für die Universitätsmedizin Mainz, die erste
Vorhofflimmer-Unit Deutschlands einzurichten. Heute wurde die neue Einheit
vorgestellt.
„In unserer alternden Gesellschaft steigt die Zahl der von Vorhofflimmern
Betroffenen von Jahr zu Jahr. Als auf Hochleistungsmedizin fokussiertes
Krankenhaus der Supramaximalversorgung ist es unser Anspruch, mit der
Vorhofflimmer-Unit eine auf Früherkennung ausgerichtete Diagnostik- und
Therapieeinheit zu etablieren, die helfen wird, die gravierenden
Folgeerkrankungen zu minimieren“, sagt die Vorstandsvorsitzende und
Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Professor Dr.
Babette Simon.
Prognosen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Patienten, die an
Vorhofflimmern leiden, in den nächsten 20 Jahren verdreifachen wird. Dabei
steigt das Risiko, an Vorhofflimmern zu erkranken, mit dem Alter
exponentiell an. Während in der Altersgruppe der über 60-jährigen bis zu 4
Prozent der Bevölkerung an Vorhofflimmern leiden, sind es bei den über
80-jährigen schon zwischen 10 und 15 Prozent. Neben dem Alter als
bedeutendster Risikofaktor sind vor allem Menschen betroffen, die an
Bluthochdruck, Diabetes oder einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Häufig
geht die Herzrhythmusstörung auch mit anderen grundlegenden
Herzkrankheiten wie einer Herzschwäche oder Herzklappenfehlern einher.
50 Prozent der Betroffenen bemerken nicht, dass sie an Vorhofflimmern
leiden, weil die Herzrhythmusstörung ohne Beschwerden auftritt. Die andere
Hälfte der Betroffenen wird dagegen mit den typischen Anzeichen
konfrontiert wie ein völlig unregelmäßiger Puls, Herzstolpern, Atemnot und
Angstgefühl. Die Herzrhythmusstörung ist zwar nicht unmittelbar
lebensbedrohlich, kann jedoch schwerwiegende Komplikationen wie
beispielsweise den Schlaganfall nach sich ziehen. Denn bei Vorhofflimmern
besteht die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln im Herzen, die sich
ablösen und mit dem arteriellen Blutstrom ins Gehirn gelangen können. Dort
verstopfen sie ein Blutgefäß, was einen Schlaganfall auslöst.
Mindestens 15 Prozent aller Schlaganfälle sind auf Vorhofflimmern, der
häufigsten Herzrhythmusstörung, zurückzuführen. Das sind fast 40.000
Schlaganfälle pro Jahr in Deutschland. Das Risiko eines Schlaganfalls
lässt sich durch blutgerinnungshemmende Medikamente in erheblichem Maße
verringern. Sofern Patienten bereits bestehende Herzerkrankungen wie etwa
eine Herzschwäche haben, kann Vorhofflimmern das vorgeschädigte Herz
zusätzlich belasten und die Pumpschwäche des Herzens verstärken. Vor
diesem Hintergrund spielt die Früherkennung von Vorhofflimmern eine
wichtige Rolle, um präventive Maßnahmen einleiten zu können.
Die neue Vorhofflimmer-Unit soll der Akut- und Erstversorgung von
Patienten mit Vorhofflimmern dienen, welches ein logistisch sehr
aufwändiges Krankheitsbild ist. Sie umfasst vier Betten unter
kardiologischer Leitung und ist mit speziell geschultem Personal sowie
einer komplexen Monitoranlage ausgestattet, um kritische Situationen
sofort erfassen zu können. Die folgenden Maßnahmen können sofort
eingeleitet werden: eine Schluckecho-Untersuchung (TEE) zum Ausschluss von
Blutgerinseln im linken Vorhof und eine sogenannte Kardioversion, um die
Patienten wieder in einen stabilen Sinus-Rhythmus zu versetzen. Je nach
Verlauf wird der Patient dann nach entsprechender Überwachung entlassen
oder stationär weiterbehandelt – zum Beispiel mittels einer
interventionellen Therapie in Form einer Katheterablation. Für die
Überwachung und Behandlung in der Vorhofflimmer-Unit steht eine 24
-Stunden-Rufbereitschaft zur Verfügung. Räumlich ist die neue Unit derzeit
auf der rhythmologischen Station untergebracht – ist also einerseits in
die Station integriert, in der Patienten mit Vorhofflimmern ohnehin
behandelt werden und befindet sich andererseits in unmittelbarer Nähe zur
Chest Pain Unit (CPU), der Notaufnahme für Patienten mit Verdacht auf
Herzinfarkt. Dadurch, dass Patienten mit einer Vorhofflimmer Problematik
künftig direkt in der neuen Notfalleinheit behandelt werden, soll die CPU
entlastet werden.
„Die Vorhofflimmer-Unit wird, wie auch die Erfahrungen mit unserer Chest
Pain Unit gezeigt haben, uns helfen, Patienten mit dieser häufigen und
komplexen Rhythmusstörung schnell und effizient behandeln zu können“, sagt
der Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der
Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel. Die
Vorhofflimmer-Unit wird von Univ.-Professor Dr. Thomas Rostock, Leiter der
Abteilung für Elektrophysiologie, geleitet. Ein großer Schwerpunkt der
Abteilung für Elektrophysiologie ist die Behandlung von Vorhofflimmern in
allen Facetten. Die neue Vorhofflimmer-Unit ist daher eine folgerichtige
Weiterentwicklung dieses Schwerpunktes, um die Patienten mit
Vorhofflimmern noch frühzeitiger und damit optimaler behandeln zu können
und Patienten vor Folgeerkrankungen wie dem Schlaganfall zu schützen.
„Ich habe es mir nicht nehmen lassen, zu der Eröffnung der bundesweit
ersten Vorhofflimmer-Unit hier nach Mainz zu kommen. Die Deutsche
Herzstiftung unterstützt diesen Modellversuch und wird ihn eng begleiten.
Diese Unit wird dafür sorgen, dass das Vorgehen bei Vorhofflimmern
vereinheitlicht wird, nicht zuletzt um die begleitenden Erkrankungen zu
diagnostizieren und den Patienten rasch wieder in seinen Alltag zu
entlassen“, so Professor Dr. Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen
Herzstiftung.

Die Patientenhotline der Chest Pain Unit der Universitätsmedizin Mainz ist
erreichbar unter Tel. 06131 17-7777.





In Berlin: Dr. med. Natascha Hess www.drnh.de


Ihr Medizin am Abend DirektKontakt lautet:

Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel
Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin
Mainz
Telefon 06131 17-5737 Fax 06131 17 5660, E-Mail: tmuenzel@uni-mainz.de

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