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Diagnostik bei invasiven Pilzinfektionen - Diabetes - Leukämie

Medizin am Abend Fazit: Vielversprechende neue Diagnostik bei invasiven Pilzinfektionen

Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der
Uniklinik Köln ist jetzt ein Durchbruch mit der Entwicklung eines
neuartigen Testverfahrens zum Nachweis von invasiven Pilzinfektionen
gelungen. Die Methode nutzt die Analyse körpereigener pilzreaktiver
T-Zellen. Die Ergebnisse der Studie sind in der aktuellen Ausgabe der
Fachzeitschrift American Journal of Respiratory and Critical Care
Medicine* veröffentlicht.

Patienten mit einem erheblich geschwächten Immunsystem, beispielsweise
durch eine Leukämietherapie oder eine schwer verlaufende Diabetes, sind
häufig von einer innerlichen Infektion durch Schimmelpilze betroffen, die
Bestandteil unserer täglichen Umgebung sind. Schimmelpilze, wie Mucor oder
Aspergillus können Lungenentzündungen, Infektionen der Nasennebenhöhlen
und sogar des Gehirns hervorrufen. Besonders problematisch ist, dass diese
Pilze sehr schnell durch die Organe hindurch wachsen, mitunter einige
Zentimeter pro Tag. Die Sterblichkeit liegt im fortgeschrittenen Stadium
bei bis zu 100 Prozent. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung einer
Pilzinfektion ist bislang jedoch nicht ohne weiteres möglich, weil derzeit
keine verlässlichen, schnellen und risikoarmen Testverfahren zur Verfügung
stehen.

Den Wissenschaftlern um Prof. Dr. Alexander Scheffold, Leiter der
Arbeitsgruppe Zelluläre Immunologie an der Medizinischen Klinik mit
Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie, gelang es nun, in
einem interdisziplinären und translationalen Forschungsprojekt einen
solchen Test zu entwickeln. Die Forscher nutzen dafür ein Verfahren, mit
dessen Hilfe körpereigene Immunzellen, die auf eine Pilzinfektion
reagieren, im Blut von Patienten nachweisbar sind. Das Verfahren wurde von
Dr. Petra Bacher und Prof. Dr. Alexander Scheffold von der Charité und dem
Deutschen Rheumaforschungszentrum (DRFZ) Berlin, gemeinsam mit dem
Biotechnologieunternehmen Miltenyi Biotec GmbH und der Arbeitsgruppe um
Prof. Axel Brakhage vom Hans-Knoell Institut in Jena entwickelt. Somit
werden die Immunzellen sozusagen als hochsensitive und spezifische
Sensoren für Krankheitserreger genutzt.

Dieser Ansatz ist neu, denn herkömmliche Diagnostikverfahren beruhen in
der Regel auf dem Nachweis des Erregers und nicht auf dem Nachweis
spezifischer Immunreaktionen. „Unser Immunsystem ist darauf spezialisiert,
Pathogene schnell und spezifisch zu erkennen und unser Verfahren macht
diese Zellen im Blut sichtbar“, sagt Alexander Scheffold. „Die hohe
Spezifität der Immunzellen erlaubt eine klare Unterscheidung, von welchem
Pilz eine Infektion hervorgerufen wird.“ An einer Vorstudie, die unter der
Leitung von Prof. Dr. Oliver Cornely an der Universität zu Köln stattfand,
nahmen 69 Patienten teil, in deren Blut die Zahl der Abwehrzellen gegen
Schimmelpilze gemessen wurde. „Wir konnten zeigen, welche Pilzart die
Patienten infiziert hatte. Wenn ein Infektionsherd chirurgisch entfernt
wurde, dann sank die Zahl der Abwehrzellen“, erläutert Oliver Cornely.

Die Forscher hoffen nun, die Ergebnisse in einer größeren Vergleichsstudie
bestätigen zu können. Die Analyse der antigenspezifischen T-Zellen könnte
ein neues Standard-Diagnostikverfahren sein, das die Überlebenschancen von
betroffenen Patienten erheblich steigern kann. Das Testsystem ist dabei
nicht auf Pilze beschränkt sondern für nahezu jedes Pathogen einsetzbar,
daher arbeiten die Forscher intensiv daran, auch die Diagnostik von
Autoimmunkrankheiten, Allergien sowie chronischen Darm- oder
Lungenentzündungen zu verbessern.

*Petra Bacher, Angela Steinbach, Olaf Kniemeyer, Axel Hamprecht, Mario
Assenmacher, Maria J. G. T. Vehreschild, Jörg J. Vehreschild, Axel A.
Brakhage, Oliver A. Cornely, Alexander Scheffold: Fungus-Specific CD4+ T
Cells for Rapid Identification of Invasive Pulmonary Mold Infection.
American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine. Vol. 191, No.
3 (2015), pp. 348-352. doi: 10.1164/rccm.201407-1235LE

Medizin am Abend DirektKontakt:

Prof. Dr. Alexander Scheffold
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und klinische
Immunologie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 513 450
alexander.scheffold@charite.de
Charité – Universitätsmedizin Berlin, Dr. Julia Biederlack

Weitere Informationen finden Sie unter
http://rheumatologie.charite.de/
http://www.drfz.de/zellulaere-immunologie/

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