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Magersucht - Symptome

Medizin am Abend Fazit: 

Sag dem Smartphone, wie`s Dir gerade geht - App erfasst Magersucht- Symptome besser

Um bei seelischen Erkrankungen psychische Prozesse wie das Empfinden von
positiven wie negativen Emotionen möglichst unverfälscht dokumentieren zu
können, setzen die Ärzte und Wissenschaftler der Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Universitätsklinikums Carl
Gustav Carus Dresden auch auf Smartphones. In einem derzeit laufenden
Forschungsprojekt erhalten Patientinnen, die unter Magersucht – Anorexia
Nervosa – leiden, ein solches mit einer App versehenes Gerät. Die von den
Wissenschaftlern eigens entwickelte App stellt in unregelmäßigen Abständen
mehrmals täglich Fragen zu aktuellen Empfindungen, Tätigkeiten und
Wünschen.

Die von den Wissenschaftlern eigens entwickelte App stellt in
unregelmäßigen Abständen mehrmals täglich Fragen zu aktuellen
Empfindungen, Tätigkeiten und Wünschen. Dieses Forschungsprojekt ist eines
der Themen der Informationsveranstaltung des Zentrums für Essstörungen,
die anlässlich des zweijährigen Bestehens der Einrichtung stattfindet.
Weitere Programmpunkte sind am heutigen Mittwoch (21. Januar) Vorträge zu
den verschiedenen Therapieformen, die die Klinik Magersüchtigen und deren
Familien angeboten worden, sowie ein Rundgang in der Spezialstation sowie der
Familientagesklinik.

Im Zentrum für Essstörungen bündelt die Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie seine Kompetenzen in der Behandlung von Patienten, die
an Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brechsucht (Bulimie) sowie weiteren
psychischen Erkrankungen leiden, die sich in einer gestörten
Nahrungsaufnahme äußern. Neben den von der Klinik selbst angebotenen
Behandlungen in der Spezialstation, der Familientagesklinik sowie der
Ambulanz kooperiert das Zentrum mit der „WG Carla – Jugendwohngemeinschaft
für Mädchen und junge Frauen mit einer Essstörung“. Unter der Leitung von
Prof. Stefan Ehrlich – ein auf diese psychischen Störungen spezialisierter
Arzt und Wissenschaftler – bietet die Klinik damit ein über alle
Versorgungsformen fachlich optimal abgestimmtes Therapieprogramm.
Insgesamt behandelt die Klinik jährlich rund 250 Patientinnen und
Patienten, die an unterschiedlichen Formen einer Essstörung leiden.

Forschungsvorhaben zur Anorexia Nervosa
Essstörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen des
Jugendalters. Der Forschungsschwerpunkt der Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie liegt vor allem in der Untersuchung der bisher wenig
erforschten biologischer Einflussfaktoren auf die Entstehung von Anorexia
Nervosa (Magersucht). Ein wichtiger Teil ihrer Forschungen sind in den von
der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten
Sonderforschungsbereich (SFB) 940 „Volition und kognitive Kontrolle“
integriert. Bei ihren Vorhaben nutzen die Forscher um Prof. Stefan Ehrlich
eine breite Palette an Untersuchungsmethoden. Ein wichtiges Element ist
die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT). Damit lässt sich die
Aktivierung des Gehirnes bei psychischen Prozessen – etwa Emotionen und
Belohnungen oder beim Lernen – unabhängig vom subjektiven Empfinden der
Probanden messen. Ein weiterer Ansatz besteht darin, den Hormonspiegel von
Patienten mit Essstörungen zu messen und sie auf genetische Besonderheiten
zu untersuchen.

Diese naturwissenschaftlichen Methoden haben jedoch Grenzen, wenn um das
Erfassen des aktuellen Erlebens und Verhaltens in Alltagssituationen geht.
Hier werden oft Fragebögen eingesetzt, bei denen sich die Patienten im
Nachgang an bestimmte Situationen und Empfindungen erinnern müssen.
„Erinnerungen sind fragil und können von vielen Faktoren beeinflusst und
unpräzise werden, wenn wir längere Zeiträume in der Vergangenheit
abfragen“, erklärt Prof. Ehrlich. „Deshalb nutzen wir Smartphones, um
Symptome besser erfassen zu können.“ Dafür erhalten die Probandinnen über
einen Zeitraum von zwei Wochen ein Smartphone, über das ihnen mehrmals
täglich kurze Fragebögen in Form eines „Alarms“ gesendet werden. Darin
geht es unter anderem um momentane Gedanken zum Essen und Körpergefühl, um Gemütszustände oder um die aktuelle Beschäftigung. Beispielsweise: „Hast
du dich seit dem letzten Alarm gedanklich mit Dingen, die mit Essen,
Nahrung, Kochen, Kalorien zu haben, beschäftigt?“

Dieses Vorgehen nennen die Wissenschaftler „Datenerhebung in Echtzeit“ –
kurz EMA. Die über die App gesammelten Daten geben genauer Auskunft über
den direkten Einfluss der natürlichen Umgebung des Probanden. Auch lassen
sich auf diese Weise die Veränderungen von seelischen und körperlichen
Zuständen präziser messen und Gedächtnisfehler vermeiden. Die den
Patientinnen für jeweils zwei Wochen zur Verfügung gestellten Smartphones
lösen in der Zeit von 8 bis 22 Uhr sechs Mal am Tag – der Zeitpunkt wird
im Zufallsverfahren generiert – Alarm aus. Dabei erscheint auf dem
Bildschirm ein Fragebogen, der innerhalb von einer halben Stunde
beantworten werden muss. Mit den aus diese Weise gesammelten Daten gehen
die Wissenschaftler der Frage nach, welchen Einfluss die kognitive
Kontrolle auf das Alltagsleben von Magersüchtigen haben und wie sich dies
auf die Langzeitergebnisse einer Therapie auswirkt.

Weitere Informationen
www.zfe.kjp-dresden.de
www.sfb940.de

Medizin am Abend DirektKontakt

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
-psychotherapie
Zentrum für Essstörungen
Leiter; Prof. Stefan Ehrlich
Tel. 0351/ 4 58 50 95
E-Mail: Stefan.Ehrlich@uniklinikum-dresden.de
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Holger Ostermeyer

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uniklinikum-dresden.de/kjp

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