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Lese- und Schreibkompetenz in der Erstsprache

Medizin am Abend Fazit:

Wer gut im Deutsch ist, lernt besser Englisch

Die Lese- und Schreibkompetenz in der Erstsprache beeinflusst das Lernen
einer Fremdsprache stark. Wer Deutsch gut liest und schreibt, kann diesen
Vorteil aufs Englische übertragen – unabhängig vom Alter zu Lernbeginn der
Fremdsprache. Der frühe Fremdsprachenunterricht zahlt sich hingegen
weniger aus, als bis anhin angenommen; kurzfristig kann er die Erstsprache
auch negativ beeinflussen. Dies zeigt eine Linguistin der Universität
Zürich in ihrer Langzeitstudie mit 200 Zürcher Gymnasiastinnen und
Gymnasiasten.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr – besagt eine von zwei
Behauptungen über das Fremdsprachenlernen, nämlich: je früher man gezielt
eine Fremdsprache lernt, desto besser ist das sprachliche Niveau
langfristig. Die zweite Auffassung geht davon aus, dass man in der
Erstsprache gefestigt sein muss, um in der Fremdsprache eine gute Lese-
und Schreibkompetenz aufzubauen. Diese beiden Behauptungen greift die
Linguistin Simone Pfenninger von der Universität Zürich in ihrer 5-Jahres-
Studie mit Schweizer Gymnasiasten auf. Sie eruiert das ideale Alter für
das Lernen von Deutsch als Schriftsprache und Englisch als Fremdsprache.
Ihre jetzt daraus veröffentlichten Teilergebnisse belegen: Wer Deutsch gut
liest und schreibt, kann diesen Vorteil ins Englische übertragen – und
dies interessanterweise unabhängig vom Alter zu Lernbeginn der
Fremdsprache oder dem biologischen Alter. Die Studie zeigt ebenfalls, dass
sich aus dem frühkindlichen Fremdsprachenunterricht keine kurz- oder
langfristigen Vorteile ergeben – kurzfristig kann der frühe
Fremdsprachenunterricht die Erstsprache auch negativ beeinflussen.

Positive und negative Einflüsse des Deutschen aufs Englische erforscht
Während fünf Jahren hat die UZH-Wissenschaftlerin untersucht, inwiefern
das Alter und die Kenntnisse in der Erstsprache bzw. im Hochdeutschen die
Entwicklung von schriftlichen Englischkenntnissen beeinflussen. Um die
Kompetenzen in Deutsch und Englisch zu messen, wurden 200 zufällig
ausgewählte Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im Kanton Zürich zu Beginn
und gegen Ende ihrer obligatorischen Schulzeit auf der Oberstufe im Lesen
und Schreiben getestet.

Eine Gruppe hatte mit acht Jahren in der Primarschule mit dem
Englischunterricht begonnen, während die zweite Gruppe erst mit dreizehn
Jahren in der Sekundarstufe damit angefangen hatte.

Neben dem positiven Einfluss des Deutschen auf das Englische wurden auch
die negativen Einflüsse bzw. die Übertragung erstsprachlicher Strukturen
auf die Fremdsprache in den Bereichen Syntax und Morphologie untersucht.
«Denn mit zunehmender Verwurzelung der Erstsprache könnte man auch einen
zunehmenden Einfluss der Schriftsprache auf das Erlernen von Englisch
erwarten», erklärt Simone Pfenninger.

Die Resultate zeigen: Der Fremdsprachenunterricht im früheren Alter wirkte
sich weder kurz- noch langfristig vorteilhaft aus. Bereits nach sechs
Monaten haben die Lernenden, die fünf Jahre später einstiegen, die
Frühlernenden eingeholt und teilweise sogar übertroffen – dies punkto
grammatikalische Korrektheit und Komplexität, Sprachfluss,
Grammatikalitätsbeurteilung, sowie inhaltliche und strukturelle Aspekte
des schriftlichen Ausdrucks. Allerdings verfügten die Frühlernenden bei
der ersten Datenerhebung über einen grösseren Wortschatz, und sie hatten
weniger die Tendenz, ihre Lücken im Wortschatz der Fremdsprache durch
sogenanntes Code-Switching ins Deutsche zu füllen. «Zum Zeitpunkt der
zweiten Datenerhebung, kurz vor der Maturität, waren keine Unterschiede
mehr bezüglich des frühen bzw. späten Einstiegs in den
Fremdsprachenunterricht erkennbar», so Simone Pfenninger.

Spätlerner hatten bessere schriftliche Deutschkenntnisse
Die für den frühen Fremdsprachenunterricht wenig ermutigenden Ergebnisse
lassen sich gemäss der Studienautorin wie folgt erklären: Zu Beginn der
Gymnasialschulzeit wiesen die Spätlerner signifikant bessere schriftliche
Deutschkenntnisse auf als die Frühlernenden, die bereits in der
Primarschule in Deutsch, Englisch und Französisch unterrichtet worden
waren. Die Spätlerner begannen den Fremdsprachenunterricht daher mit einer
günstigeren Grundlage in der Schriftsprache. Wobei sich dieser Vorteil
nach fünf Jahren bei der zweiten Datenerhebung nicht wiederfand.

Darüber hinaus korrelierte der Zusammenhang zwischen schriftlichen
Deutsch- und Englischkenntnissen positiv und signifikant: «Wer gut im
Deutsch ist, kann diesen Vorteil auf die Fremdsprache übertragen, völlig
unabhängig vom Alter bei Lernbeginn oder vom biologischen Alter», fasst
Simone Pfenninger zusammen. Die Studie zeige daher klar auf, dass der
Faktor Alter für den Prozess des Fremdsprachenlernens nicht einzig auf ein
möglichst frühes Alter zu Lernbeginn reduziert werden könne.

Literatur:
Pfenninger, Simone E. The Literacy Factor in the Optimal Age Debate: a
5-Year Longitudinal Study. International Journal of Bilingual Education
and Bilingualism. doi: 10.1080/13670050.2014.972334

Medizin am Abend DirekKontakt

Dr. Simone E. Pfenninger
Englisches Seminar
Universität Zürich
Tel. +41 44 634 35 25 / +41 79 832 51 49
E-Mail: simone.pfenninger@es.uzh.ch


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