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Schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck: Präeklampsie und der Wachstumsfaktor PlGF

Es trifft eine von zwanzig Schwangerschaften und ist die häufigste Ursache
dafür, dass Mutter und Kind erkranken oder gar sterben:
schwangerschaftsbedingter Bluthochdruck, die sogenannte Präeklampsie.

Jetzt ist es möglich, mit Hilfe von Biomarker-Tests die Diagnosefindung zu
erleichtern und zwischen einer Frühform und einer Spätform der Erkrankung
zu unterscheiden. Dies erlaubt Ärzten voraussichtlich eine gezieltere
Behandlung und damit mehr Sicherheit für Mutter und Ungeborenes, betont
die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® - Deutsche Gesellschaft für
Hypertonie und Prävention im Vorfeld ihrer 38. Jahrestagung „Hypertonie
und Prävention 2014“ vom 11. bis 13. Dezember 2014 in Berlin.

Unbehandelt kann Präeklampsie zu epileptischen Krämpfen, Schlaganfall,
Blutungen und in seltenen Fällen zu tödlichem Organversagen bei
Schwangeren führen. Auch die Gesundheit und das Leben des ungeborenen
Kindes sind gefährdet. „Bluthochdruck ist ein ernst zu nehmendes
Warnzeichen für diese Erkrankung. Daher muss bei allen Schwangeren der
Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden.“, sagt Professor Dr. med. Martin
Hausberg, Vorstandsvorsitzender DHL® aus Karlsruhe. Zur Diagnose gehört
auch ein Test auf Eiweiß im Urin.

Die genauen Ursachen für Präeklampsie sind aber noch unbekannt. „Neuere
Klassifikationen teilen die Erkrankung nach ihrem Auftreten vor der 34.
Schwangerschaftswoche in eine frühe, und danach in eine späte Form der
Präeklampsie ein“, sagt Privatdozent Dr. med. Ralf Dechend, Oberarzt am
Heliosklinik Berlin und Arbeitsgruppenleiter an der Charité-Campus Buch.
Die frühe Form geht vom Mutterkuchen aus, der Plazenta, die das ungeborene
Kind mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Diese „plazentare
Präeklampsie“ beeinträchtigt mitunter das Wachstum des Kindes. Und auch
die Mutter ist dadurch gefährdet, so dass sich die Geburtshelfer häufig
für eine frühzeitige Entbindung entscheiden.

Forscher entdeckten nun, dass bei einer plazentaren Präeklampsie der
Wachstumsfaktor PlGF – für „placenta growth factor“ – im Blut absinkt.

„Wir stellen bei diesen Frauen eine signifikant geringere Konzentration
von PlGF fest, und zwar bereits bevor die plazentare Präeklampsie
ausgebrochen ist“, sagt Dr. Dechend. Bei normal verlaufenden
Schwangerschaften steigt dieser Biomarker kontinuierlich bis zur 33.
Schwangerschaftswoche an. „Mit der Erhebung des PlGF ist erstmals eine
Funktionsprüfung der Plazenta möglich. Dadurch könnten die beiden Formen
der Präeklampsie besser voneinander unterschieden werden.“

Denn auch bei der späten Form fällt der Wachstumsfaktor nicht ab. Diese
sogenannte maternale, also „mütterliche“ Präeklampsie betrifft häufig
übergewichtige Frauen, die bereits vorher einen erhöhten Blutdruck hatten.
Der Präeklampsie liegt dann eine allgemeine Entzündungsreaktion im Körper der Mutter zugrunde. „Die zusätzlichen Belastungen durch die
Schwangerschaft führen zu einer Entgleisung“
, erläutert Dr. Dechend und
ergänzt, dass die Frauen auch über das Ende der Schwangerschaft hinaus
betroffen sind: „Wir wissen heute, dass das Herz-Kreislauf-Risiko noch
über Jahrzehnte erhöht ist. Somit ist die Präeklampsie ein neuer,
geschlechstsspezifischer Risikofaktor.“

Ein Bluttest auf den Wachstumsfaktor PlGF ist bereits im Einsatz. Da PlGF
über die Nieren auch in den Urin der Mutter gelangt, könnte ein Urintest
im klinischen Alltag das Screening erleichtern. „Eine frühe Diagnose,
welche Form der Präeklampsie vorliegt, erlaubt es, die Schwangere und ihr
Ungeborenes gezielter zu behandeln“, sagt Professor Hausberg. „Auch können
Ärzte besser voraussagen, ob längerfristig ein Herz-Kreislauf-Risiko
besteht, das mit der maternalen Präeklampsie verbunden ist.“

Quelle:
Anne Cathrine Staff, Samantha J. Benton, Peter von Dadelszen, James M.
Roberts, Robert N. Taylor, Robert W. Powers, D. Stephen Charnock-Jones,
Christopher W.G. Redman
Redefining Preeclampsia Using Placenta-Derived Biomarkers; Hypertension
2013; 61: 932-42
URL:<http://hyper.ahajournals.org/content/61/5/932.long>

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