Qualitätszirkel Niren- und Dialysen

Kardiologie Potsdam

Alexianer St. Josephs Potsdam

Dialyse-Pflege-Standard

salt

PICS Ambulanz

Dr.Vetter

Woran erkranken wir in Deutschland?

BG Klinken - Post-COVID-Programm

Herz Check

EMA

Singende Krankenhäuser

Dr. Heart

Herzhose

Lauflabor

IKDT

Online Strafanzeigen

medpoint - Fortbildungskalendar

Was hab ich?

Healthtalk

BKV Info

BKG

KHS BB

KHS BB
.

Kardiologie

Urologie Berlin

bbgk

VEmaH

ProBeweis

aps-ev + Schlichtungsstelle

jkb

DHZB + Charité

zurück ins leben

CRO

Gewebenetzwerk

Anamnese- und Untersuchungsbogen

Diagnostische Pfade

FORTA

CIRS Bayern

Gender Medizin

lebensmittelwarnung.de

idw

Schlaganfall-Behandlung: Thrombektomie und Neurovaskuläre Netzwerke eingebundene Stroke Units

Blutgerinnsel, die für die meisten Schlaganfälle verantwortlich
sind, können seit einigen Jahren mittels eines Mikro-Katheters aus den
Hirnarterien entfernt werden (Thrombektomie). Eine Studie aus den
Niederlanden belegt jetzt erstmals, dass die Thrombektomie im Vergleich
mit der herkömmlichen Thrombolysetherapie den Gesundheitszustand des
Patienten nachhaltig verbessern kann. Die Deutsche Schlaganfall-
Gesellschaft (DSG), die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die
Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) halten die Thrombektomie
für äußerst vielversprechend. In Kürze werden die Ergebnisse weiterer
Studien erwartet.

Wenn der Blutfluss im Gehirn zum Stocken kommt, etwa weil ein Gerinnsel
ein Gefäß verschließt, kommt es innerhalb kurzer Zeit zum Absterben von
Nervenzellen. Ist ein Blutgerinnsel sehr groß, dann lässt es sich oft
nicht allein durch die Gabe des gerinnselauflösenden Medikaments, die
sogenannte Lyse-Therapie, entfernen. „Deshalb hat es in den letzten Jahren
Versuche gegeben, diese Blutgerinnsel mechanisch herauszuziehen oder
abzusaugen“, berichtet Professor Christoph Groden, Direktor der Abteilung
für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mannheim und Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR). Bei der Thrombektomie
wird der Blutpfropfen über die Leistenarterie mittels eines Katheters
herausgezogen. Diese Behandlungen waren technisch oft erfolgreich, doch
dass Patienten durch die neue Behandlung tatsächlich weniger Folgeschäden
davontrugen oder sich schneller erholten als mit der herkömmlichen
Thrombolysetherapie, wurde bisher nicht ausreichend untersucht. Im
Gegenteil: Die Veröffentlichung von gleich drei negativen Katheterstudien
im vergangenen Jahr schien das Konzept in Frage zu stellen. „Diese Studien
sind mit veralteten Kathetermethoden durchgeführt worden, sodass man sie
mit dem Konzept der Thrombektomie mittels moderner Mikrokatheter nicht
vergleichen kann“, erklärt Professor Groden.

Erste Ergebnisse einer groß angelegten Studie aus den Niederlanden – der
MR CLEAN Studie –, die kürzlich auf der World Stroke Conference in
Istanbul vorgestellt wurde, geben jedoch Anlass für neuen Optimismus: Alle
500 einbezogenen Patienten hatten einen schweren Schlaganfall durch ein
großes Gerinnsel im vorderen Abschnitt der Hirnarterien erlitten. Die
Patienten erhielten eine Infusion mit dem Enzym Alteplase, die heutige
medikamentöse Standard-Thrombolysetherapie.
Bei der Hälfte der Patienten
führten die Ärzte zusätzlich eine Thrombektomie durch. „Eine wichtige
Voraussetzung war, dass sofort nach Eintreffen des Patienten im
Krankenhaus mittels einer computertomographischen Gefäßdarstellung, der
CT-Angiographie, der Gefäßstatus untersucht wurde, um einen Verschluss
eines großen Hirngefäßes und damit die Notwendigkeit einer Thrombektomie  zu erkennen“,
berichtet DSG-Pressesprecher Professor Joachim Röther, Chefarzt der Neurologischen Klinik der Asklepios Klinik Altona.

Dann kamen in den meisten Fällen sogenannte Stent-Retriever zum Einsatz.
Dabei handelt es sich um eine neue Generation von Kathetern, die zunächst ein
Maschendrahtröhrchen im Blutgefäß entfalten, das Gerinnsel dann einfangen
und nach außen befördern. Professor Röther erläutert: „Die neuen Katheter
verbessern die Chance, das gesamte Blutgerinnsel komplikationsfrei aus dem
Blutgefäß zu entfernen.“
Die Katheterbehandlung konnte bei 80 Prozent der Patienten die
Durchgängigkeit der Hirnarterie wieder herstellen. Noch wichtiger aber:
Erstmals konnte in einer größeren Studie gezeigt werden, dass die
Patienten tatsächlich einen therapeutischen Nutzen haben. Maßstab ist hier
die modifizierte Rankin-Skala (mRS), auf der ein Neurologe das Ausmaß der
Behinderungen erfasst. 90 Tage nach dem Schlaganfall wiesen 67 Prozent der
Thrombektomie-Patienten eine klinische Verbesserung im Vergleich zur
Kontrollgruppe auf und 33 Prozent versus 19 Prozent waren nach drei
Monaten funktionell unabhängig (mRS≤2). Professor Röther: „Der Unterschied
war statistisch signifikant, was angesichts der relativ kleinen
Patientengruppen ein starkes Signal für die Effizienz der Thrombektomie
ist.“

Wichtig für den Erfolg der niederländischen Studie war auch die rasche und
gezielte Zuweisung der akuten Schlaganfallpatienten in eine Klinik mit
Thrombektomiebereitschaft. „In Neurovaskuläre Netzwerke eingebundene
Stroke Units, deren Effizienz derzeit in Deutschland im Rahmen eines
Pilotprojektes geprüft werden, bleiben der Schlüssel zum Erfolg der
Thrombektomie-Therapie“, sagt Professor Hans-Christoph Diener, Direktor
der Klinik für Neurologie am Uniklinikum Essen und Pressesprecher der DGN.
„Die Ergebnisse der MR CLEAN Studie stimmen sehr optimistisch, und
Ergebnisse aus weiteren Studien werden in Kürze erwartet.

Medizin am Abend DirektKontakt:

Prof. Dr. med. Joachim Röther
Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Chefarzt der Neurologischen Abteilung
Asklepios Klinik Altona, Paul-Ehrlich Straße 1, 22763 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 181881-1401
Fax: +49 (0)040 181881-4906

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25179366
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4162915/pdf/13063_2014_Article_2217.pdf
http://www.dsg-info.de


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen